MAN Roland Druckmaschinen AG

Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

In druckformbasierten, vorzugsweise nach dem Offset-Druckprinzip arbeitenden Druckmaschinen, wie z. B. in Rollenrotationsdruckmaschinen sowie Bogendruck- maschinen, finden zunehmend druckformlose Inkjet-Druckeinrichtungen Verwendung, die insbesondere der Individualisierung von über den Offsetdruck hergestellten Druckerzeugnissen mit z. B. Barcodes, Nummerierungen oder sonstigen Markierungen dienen. Derartige Inkjet-Druckeinrichtungen verfügen über mindestens einen Inkjet-Druckkopf, der nach dem sogenannten Continuous-Inkjet-Prinzip, dem Drop-on-demand-Inkjet-Prinzip, dem Thermal-Inkjet-Prinzip, dem Bubble- Inkjet-Prinzip oder jedem anderem Inkjet-Prinzip ausgebildet sein kann.

Da die maximale Druckgeschwindigkeit von Inkjet-Druckeinrichtungen deutlich geringer als die maximale Druckgeschwindigkeit von Offset-Druckeinrichtungen ist, bereitet ein Inline-Bedrucken eines Bedruckstoffs nach dem Offset-Druck und nach dem Inkjet-Druck Schwierigkeiten.

Um die erzielbare Druckgeschwindigkeit von Inkjet-Druckeinrichtungen zu erhöhen, ist es aus der Praxis bekannt, Inkjet-Druckeinrichtungen mit einer Vielzahl an Inkjet-Druckköpfen zu verwenden, nämlich einerseits mit mehreren Inkjet-

Druckköpfen quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffs bzw. quer zur Druckrichtung und anderseits mit mehreren Inkjet-Druckköpfen in Transportrichtung des Bedruckstoffs bzw. in Druckrichtung, wobei die Vielzahl von Inkjet-Druckköpfen arrayartig bzw. matrixartig nebeneinander angeordnet sind.

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Obwohl hiermit die Druckgeschwindigkeit von Inkjet-Druckverfahren gesteigert werden kann, ist es bislang nicht möglich, in einer z. B. als Zeitungsdruckmaschine ausgebildeten Offset-Rollenrotationsdruckmaschine, die mit Druckgeschwindigkeiten für den druckformbasierten Offsetdruck von bis zu 15 m/s arbeitet, einen Bedruckstoff inline mit einem druckformlosen Inkjet-Druckverfahren zu bedrucken, da für Inkjet-Druckverfahren bislang Druckgeschwindigkeiten von maximal 5 m/s realisiert werden können. Dies hat zur Folge, dass dann, wenn ein Bedruckstoff mit einem druckformbasierten Druckverfahren und inline hierzu mit einem druckformlosen Inkjet-Druckverfahren bedruckt werden soll, das mit Hilfe des Inkjet- Druckverfahrens aufgetragene Druckbild einer Verzerrung unterliegt. Es besteht daher ein Bedarf an einem Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs, mit Hilfe dessen der Bedruckstoff bei hohen Druckgeschwindigkeiten von mehr als 5 m/s inline bzw. gleichzeitig mit einem druckformbasierten Druckverfahren und einem druckformlosen Inkjet-Druckverfahren bedruckt werden kann, und zwar ohne die Gefahr dass ein mit Hilfe des Inkjet-Druckverfahrens aufzutragendes Druckbild einer Verzerrung unterliegt. Ein ähnliches Problem stellt sich dann, wenn als druckformloses Druckverfahren zum Beispiel Laserdrucken verwendet wird.

Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, ein neuartiges Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs schaffen. Dieses Problem wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird abhängig von einer Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens eine Druckauflösung des druckformlosen Druckverfahrens bestimmt. Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird die Druckauflösung des druckformlosen Druckverfahrens, insbesondere des Inkjet-Druckverfahrens, abhängig von der

Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens, insbesondere des Offset-Druckverfahrens, bestimmt. Je höher die Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens gegenüber der maximalen Druckgeschwindigkeit des druckformlosen Druckverfahrens, bei der mit maximaler Druckauflösung ge- druckt werden kann, ist, desto geringer wird die Druckauflösung des druckformlosen Druckverfahrens.

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Hierdurch ist es möglich ohne die Gefahr von Verzerrungen des mit Hilfe des druckformlosen Druckverfahrens aufzutragenden Druckbilds das druckformlose Druckverfahren bei einer höheren Druckgeschwindigkeit zu betreiben als die maximale Druckgeschwindigkeit, für die dasselbe spezifiziert ist.

Vorzugsweise ist eine Druckauflösung des druckformlosen Druckverfahrens quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen unabhängig von der Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens; eine Druckauflösung des druckformlosen Druckverfahrens in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen wird jedoch abhängig von der Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens bestimmt.

Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 : eine erste schematisierte Darstellung zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bedrucken eines Bedruckstoffs; und

Fig. 2: eine zweite schematisierte Darstellung zur Verdeutlichung des erfin- dungsgemäßen Verfahrens zum Bedrucken eines Bedruckstoffs.

Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Bedruckstoffs, wobei der Bedruckstoff mit einem druckformbasierten Druckverfahren sowie inline zum druckformbasierten Druckverfahren mit einem druckformlosen Inkjet-Druckverfahren bedruckt wird. Beim druckformbasierten Druckverfahren handelt es sich vorzugsweise um ein Offset-Druckverfahren. Das erfindungsgemäße Verfahren findet vorzugsweise in Offset-Rollenrotationsdruckmaschinen wie z. B. in Zeitungsdruckmaschinen Verwendung, um so innerhalb der Offset- Rollenrotationsdruckmaschine inline zum Offsetdruck einen bahnförmigen Be- druckstoff über das Inkjet-Druckverfahren zu bedrucken.

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Im Sinne der Erfindung wird zum inline Bedrucken eines Bedruckstoffs mit einem druckformbasierten Druckverfahren sowie gleichzeitig mit einem druckformlosen Inkjet-Druckverfahren so vorgegangen, dass abhängig von einer Druckgeschwin- digkeit des druckformbasierten Druckverfahrens, insbesondere des Offset- Druckverfahrens, eine Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens bestimmt wird. Dabei wird die Druckauflösung vorzugsweise derart bestimmt, dass eine Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffs unabhängig von der Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfah- rens ist, dass jedoch eine Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens in Transportrichtung des Bedruckstoffs abhängig von der Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens ist.

Dies wird nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 2 im Detail beschrieben. Fig. 1 visualisiert schematisiert eine mit Hilfe eines konventionellen Inkjet- Druckverfahrens erzielbare Auflösung, wobei die Auflösung quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffs (Pfeil 10) gesehen sowie in Transportrichtung des Bedruckstoffs (Pfeil 11) gesehen gleich ist. Demnach entspricht quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen der Abstand x von mit Hilfe des Inkjet- Druckverfahrens druckbaren Punkten dem Abstand y zwischen denselben in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen.

Typischerweise beträgt die Auflösung eines Inkjet-Druckverfahrens 240x240 dpi oder 300x300 dpi. Mit einer solchen Druckauflösung, die quer zur Transportrich- tung des Bedruckstoffs und in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen gleich ist, kann z. B. gemäß Fig. 1 auf die dargestellte Art und Weise der Buchstabe A gedruckt werden.

Dann, wenn die Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens, insbesondere des Offset-Druckverfahrens, kleiner ist als oder gleich groß ist wie eine maximale Druckgeschwindigkeit des Inkjet-Druckverfahrens, bei der mit der

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maximalen Inkjet-Druckauflösung gedruckt werden kann, entspricht die Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens in Transportrichtung des Bedruckstoffs sowie quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffs der maximalen Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens.

Dann hingegen, wenn die Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens, insbesondere des Offset-Druckverfahrens, größer als die maximale Druckgeschwindigkeit des druckformlosen Inkjet-Druckverfahrens, bei der mit maximaler Inkjet-Druckauflösung gedruckt werden kann, ist, wird die Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen kleiner als die maximale Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens gewählt.

Dann, wenn die Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens, größer als die maximale Druckgeschwindigkeit des druckformlosen Inkjet- Druckverfahrens ist, wird die Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens in Transportrichtung des Bedruckstoffs nach folgender Formel bestimmt:

wobei DA _Inkjeι die Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens in Transportrichtung des Bedruckstoffs ist, wobei DA^ ₁ die maximale Druckauflösung des Inkjet- Druckverfahrens ist, wobei v™ ^* _el die maximale Druckgeschwindigkeit des Inkjet- Druckverfahrens ist, bei der mit maximaler Druckauflösung DA™ ^* _el gedruckt werden kann, und wobei v _Offset die Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens ist.

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Aus der obigen Formel folgt demnach, dass die Druckauflösung des Inkjet- Druckverfahrens in Transportrichtung des Bedruckstoffs von der Transportgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens, insbesondere des Offset- Druckverfahrens, abhängig ist, und zwar derart, dass die Druckauflösung des Ink- jet-Druckverfahrens reziprok bzw. umgekehrt proportional zur Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens ist.

In einem konkreten Ausführungsbeispiel soll davon ausgegangen werden, dass die maximale Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens bei einer maximalen Druckgeschwindigkeit des Inkjet-Druckverfahrens von 5 m/s 300x300 dpi beträgt. Soll nun mit einem solchen Inkjet-Druckverfahren ein Bedruckstoff inline zu einem druckformbasierten Offsetdruckverfahren, welches mit einer Druckgeschwindigkeit von 15 m/s arbeitet, betrieben werden, so beträgt die Druckauflösung des Inkjet- Druckverfahrens quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffs 300 dpi und in Transportrichtung des Bedruckstoffs 100 dpi, sodass die Gesamtauflösung demnach bei 300x100 dpi liegt.

Fig. 2 verdeutlicht eine verringerte Druckauflösung für das Inkjet-Druckverfahren, wobei quer zur Transportrichtung (Pfeil 10) des Bedruckstoffs gesehen der Ab- stand x zwischen Druckpunkten unverändert bleibt, wobei sich jedoch in Transportrichtung (Pfeil 11 ) des Bedruckstoffs gesehen der Abstand y ^* zwischen den Druckpunkten vergrößert. Der Buchstabe A wird demnach in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen mit einer geringeren Anzahl von Punkten gedruckt.

Nach einer ersten Variante der Erfindung wird die Druckauflösung des Inkjet- Druckverfahrens abhängig von der maximalen Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Druckverfahrens, insbesondere des Offset-Druckverfahrens, einmal bestimmt, sodass die Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens konstant und demnach unabhängig von der tatsächlichen Druckgeschwindigkeit des druckform- basierten Offset-Druckverfahrens ist.

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Hierdurch kann ein gleichmäßiges Erscheinungsbild des mit Hilfe des InkJet- Druckverfahrens zu druckenden Druckbilds über den gesamten Geschwindigkeitsbereich des druckformbasierten Offset-Druckverfahrens realisiert werden.

Um die Druckqualität des Inkjet-Druckverfahrens zu optimieren, kann die Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens auch abhängig von der tatsächlichen Druckgeschwindigkeit des druckformbasierten Offset-Druckverfahrens bestimmt werden, sodass demnach die Druckauflösung des Inkjet-Druckverfahrens variabel ist, nämlich von der momentan tatsächlich gültigen Druckgeschwindigkeit des druckform- basierten Offset-Druckverfahrens abhängig ist.

Mit dem erfindungsgemäßen Druckverfahren ist es möglich, auch bei Druckgeschwindigkeiten, die oberhalb einer zulässigen Druckgeschwindigkeit für Inkjet- Druckverfahren liegen, einen Bedruckstoff mit einer hohen Druckqualität im Offset- Druck sowie inline im Inkjet-Druck zu bedrucken.

Die Erfindung ist auch dann einsetzbar, wenn ein anderes druckformloses Druckverfahren, zum Beispiel Laserdrucken, inline zum druckformbasierten Druckverfahrens verwendet wird.

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