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Title:
METHOD FOR PROCESSING AN ACTUATION OF AN OPERATING ELEMENT IN A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/097983
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for processing an actuation of an operating element (1) in a motor vehicle, in particular an operating lever, wherein the operating element (1) is actuated at least by the driver of the motor vehicle, and a plurality of sensors (S1, S2, S3, S4), which are activated at least in part in the event of an actuation of the operating element (1), are arranged on the operating element (1). The method according to the invention is characterized in that the temporal order of activation of the sensors (S1, S2, S3, S4) during actuation of the operating element (1) is detected and, on the basis of the temporal order, it is determined whether the actuation is undesired, undesired actuations comprising unintended actuations and/or actuations by a passenger. The execution of one or a plurality of actions in the motor vehicle that are coupled to the actuation of the operating element (1) is blocked in the event of an undesired actuation.

Inventors:
LINDNER MATTHIAS (DE)
TILLE THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/073022
Publication Date:
July 04, 2013
Filing Date:
November 20, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
LINDNER MATTHIAS (DE)
TILLE THOMAS (DE)
International Classes:
F16H59/02
Domestic Patent References:
WO2007121977A22007-11-01
Foreign References:
DE10003140C12001-08-09
DE102008056250A12010-04-15
Attorney, Agent or Firm:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Verarbeiten einer Betätigung eines Bedienelements (1 ) in einem Kraftfahrzeug, insbesondere eines Bedienhebels, wobei das Bedienelement (1) zumindest durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs betätigbar ist und an dem Bedienelement (1) eine Mehrzahl von Sensoren (S1 , S2, 53, S4) angeordnet Ist, welche , zumindest teilweise bei einer Betätigung des Bedieneiements (1) aktiviert werden, wobei

- die ältliche Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren (S1, S2, S3, S4) bei der Betätigung des Bedienelements (1) erfasst wird und basierend auf der zeitlichen Reihenfolge bestimmt wird, ob eine unerwünschte Betätigung vorliegt, wobei unerwünschte Betätigungen unbeabsichtigte Betätigungen und/oder Betätigungen durch einen Beifahrer umfassen;

- im Falle einer unerwünschten Betätigung die Ausführung von einer oder mehreren, an die Betätigung des Bedienelements (1) gekoppelten Aktionen im Kraftfahrzeug blockiert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigung eines

Bedienelements (1) verarbeitet wird, an dem eine Mehrzahl von Sensoren (S1, S2, S3, 54) vorgesehen ist, welche einen oder mehrere Annäherungssensoren umfassen, insbesondere einen oder mehrere kapazitive Sensoren.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigung eines Bedienelements verarbeitet wird, an dem zumindest vier Sensoren (S1 , S2, S3. S4) angeordnet sind.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Betätigung, bei der die Anzahl der aktivierten Sensoren (S1 , S2, S3, S4) geringer als eine indestanzaN ist, eine unerwünschte Betätigung darstellt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigung eines Bedienhebeis verarbeitet wird, der zwischen Fahrerposition und Beifahrerposition angeordnet ist, insbesondere eines Gangwahlhebel, wobei die an die Betätigung des Gangwahlhebels gekoppelte Aktion den Wechsel eines Gangs oder Fahrmodus umfasst.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl von Sensorers (S1 , S2, S3, S4) an dem Bedienhebet (1) folgende Sensoren umfasst: einen oder mehrere erste Sensoren (S1 ) an einer fahrerseittgen Ranke (101 } des Bedienhebels (1);

einen oder mehrere zweite Sensoren (52) an einer beifahrereeitigen Flanke (102) des Bedienhebels (l);

einen oder mehrere dritte Sensoren (S3) an einer mittleren Flanke (103) des Bedienhebels (1), welche zwischen der fahrerseitigen Flanke (101) und der beifahrereeitigen Flanke (102) verläuft.

7 Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Flanke (103) ein© aus der Fahrerposition verdeckte Rückseite des Bedienhebels (1) darstellt.

8. Verfahren nach Anspruc 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine zeitliche Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren (S1. S2, S3, S4), gemäß der zuerst zumindest ein zweiter Sensor (S2) , anschließend zumindest eine erster Sensor (S1) und schließlich zumindest ein dritter Sensor (S3) aktiviert wird, eine unerwünschte Betätigung darstellt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine zeitliche Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren (S1, S2, S3, S4), gemäß der kein dritter Sensor (S3) aktiviert wird oder gemäß der ausschließlich zumindest ein erster Sensor oder zumindest ein zweiter Sensor oder zumindest ein dritter Sensor aktiviert wird, eine unerwünschte Betätigung darstellt.

10. Verfahren nach einem der vorhergehende Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bestimmung, ob eine unerwünschte Betätigung vorliegt, die er asste zeitliche Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren (51 , S2, 53, S4) mit einer Mehrzahl von gespeicherten zeitlichen Reihenfolgen der Aktivierung von Sensoren verglichen wird, wobei die gespeicherten zeitlichen Reihenfolgen in unerwünschte und erlaubte Betätigungen klassifiziert sind, wobei basierend auf dem Vergleich die erfasste zeitliche Reihenfolge als unerwünschte Betätigung oder ertaubte Betätigung eingestuft wird.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor <S1, S2, S3, S4) der Mehrzahl von Sensoren S1 , S2, S3, S4) erst dann aktiviert wird, wenn der Sensor (S1 , S2, S3, S4) eine vorbesttrnmte Zeitspanne ein Signal seosiert.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende einer zeitlichen Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren (S1, 52,

S3, S4) dann festgestelJt wird, wenn die Aktivierung eines im Rahmen der Betätigung aktivierten Sensors (S1, S2, S3, S4) beendet wird.

13. Bedienelement für ein Kraftfahrzeug, insbesondere Bedienhebel, wobei das Be- dienetement (1) zymindest durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs betäigbar ist und an dem Bedienelement (1) eine Mehrzahl von Sensoren (S1 , S2, S3, S4) angeordnet ist, welche zumindest teilweise bei einer Betätigung des Bedienelements

( 1 ) aktiviert werden, wobei

eine Einrichtung zum Verarbeiten einer Betätigung des Bedienelements (1) vorgesehen ist, welche derart ausgestaltet ist, dass

- die zeitliche Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren (S1 , S2, S3, S4) bei der Betätigung des Bedienelements (1) erfasst wird und basierend auf der zeitlichen Reihenfolge bestimmt wird, ob eine unerwünschte Betätigung vorliegt, wobei unerwünschte Betätigungen unbeabsichtigte Betätigungen und/oder Betätigungen durch einen Beifahrer umfassen;

- im Falle einer unerwünschten Betätigung die Ausführung von einer oder mehreren, an die Betätigung des Bedienelements (1) gekoppelten Aktionen im

Kraftfahrzeug blockiert wird.

14. Bedienelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet» dass mit dem Bedienelement ein Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 12 durchführbar ist. Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug ein Bedienelement nach Anspruch 13 oder 14 umfesst.

Description:
Verfahren zum Verarbeiten einer Betätigung eines Bedienelements In einem

Kraftfahrzeug

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten einer Betätigung eines Bedienele- merrts in einem Kraftfahrzeug sowie ein entsprechendes Bedienelement und ein entsprechendes Kraftfahrzeug.

Bei der Betätigung eines Bedienelements in einem Kraftfahrzeug ist es bei sicherheitskritischen Bedienfunktionen oftmals wünschenswert, eine unbeabsichtigte bzw. missbrSuch- liche Betätigung des Bedienelements, z.B. durch ein Kind auf dem Beifahrersitz, geeignet zu erfassen und in einem solchen Fall die mit der Betätigung des Bedienelements verknöpfte Aktion nicht auszulösen.

Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, eine Bedienung eines Bedienelements durch einen Beifahrer über eine aufwändige Beifahrererkennung festzustellen. Die Beifahrererkennung beruht auf optischen Sensoren mit nachgeschalteter Bildverarbeitung, welche ein Bild vom Bereich der Beifahrerposition erfassen und hierüber erkennen, ob sich ein Beifahrer auf der Beifahrerposition befindet und eine Bedienung ausführt.

Aus dem Stand der Technik Ist es ferner bekannt, eine unbeabsichtigte Betätigung eines Gangwahthebels in einem Kraftfahrzeug dadurch zu vermeiden, dass auf der fahrerseiti- gen Flanke des Gangwahlhebels eine zusätzliche Taste vorgesehen ist, welche beim Wechsel in bestimmte Fahrstufen gedrückt sein muss. Ist dies nicht der Fall, erfolgt kein Einlegen des Gangs bzw. kein Gangwechsel. Eine solche zusatzliche Taste führt zu Kom- fortei nschränkungen bei der Betätigung des Gangwahlhebels. Femer kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass ein Beifahrer die Taste drückt und eine entsprechende Betätigung des Gangwahlhebels auslost.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, im Rahmen der Betätigung eines Bedienelements in einem Kraftfahrzeug einfach und zuverlässig festzustellen, ob eine bestimmungsgemäße Betätigung des Bedienelements vorliegt. Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 bzw. das Bedienelement gemäß Patentanspruch 13 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

Das erfindungsgemiße Verfahren dient zum Verarbeiten einer Betätigung eines Bedienelements in einem Kraftfahrzeug, insbesondere in einem PKW und gegebenenfalls auch einem LKW. Das Bedienelement, welches z.B. als Bedienhebel ausgestaltet sein kann, ist dabei zumindest durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs betätigbar. An dem Bedienelement ist eine Mehrzahl von Sensoren angeordnet, welche zumindest teilweise bei einer Betätigung des Bedieneiements aktiviert wird. Eine Aktivierung eines Sensors liegt dabei dann vor, wenn der Sensor ein entsprechendes Signal sensiert, dessen Stärke in der Regel eine vofbestimmte Schwelle überschreiten muss. Gegebenenfalls kann die Aktivierung auch daran gekoppelt sein, dass das sensierte Signal zumindest eine vorbestimmte Zeit vorliegt, um hierdurch detektierte Signale, die nicht durch eine Betätigung des Bedienelements verursacht sind, unberücksichtigt zu lassen.

Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die zeitliche Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren bei der Betätigung des Bedienelements erfasst und basierend auf der zeitlichen Reihenfolge bestimmt, ob eine unerwünschte Betätigung vorliegt, wobei unerwünschte Betätigungen unbeabsichtigte Betätigungen und/oder Betätigungen durch einen Beifahrer umfassen. Falls eine unerwünschte Betätigung vorliegt, wird die Ausführung von einer oder mehreren, an die Betätigung des Bedienelements gekoppelten Aktionen Im Kraftehrzeug blockiert. Der Begriff der zeitlichen Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren impliziert auch die Anzahl der in der zeitlichen Reihenfolge aktivierten Sensoren. Diese Anzahl kann gegebenenfalls bei der Bestimmung, ob eine unerwünschte Betätigung vorliegt, berücksichtigt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der Erkenntnis, dass bei einer geeigneten Positionierung von Sensoren am Bedienelement das sich bei dessen Betätigung ergebende Aktivierungsmuster der Sensoren einen Aufschluss dahingehend zulässt, ob es sich um eine bestimmungsgemäße Betätigung oder um eine nicht bestimmungsgemäße Betätigung in der Form einer unbeabsichtigten Betätigung bzw. einer Betätigung durch einen Beifahrer handelt. Es kann somit auf einfache Weise eine sicherheitekritische Betätigung Bedieneiements durch am Bedienelement angebrachte Sensoren erfasst werden, ohne dass hierfür eine aufwändige optische Erkennung erforderlich ist Ebenso kann gegebenenfalls auf eine zusätzlich© Taste verzichtet werden, welche im Rahmen der Betätigung des Bedienetements durch den Benutzer gedrückt werden muss und den Bedienkomfort einschränkt Die Betätigung des Bedienetements erfolgt dabei vorzugsweise über die Hand des Benutzers, die bei der Betätigung das Bedienelement beröhrt.

In einer besonders bevorzugten Aueführungeform umfassen die Sensoren einen oder mehrere Annäherungssensoren und insbesondere. einen oder mehrere kostengünstige kapazitive Sensoren. Vorzugsweise sind alle Sensor« der Mehrzahl von Sensoren Annäherungssensoren. Ober solche Sensoren kann auf einfache Weise eine entsprechende Annäherung bzw. Berührung des Bedienelements erfasst werden, wobei die Reihenfolge der Berührung Aofschluss darüber gibt, ob die entsprechende Betäligyng ©ine erwünschte - Betätigung ist.

Im erfindungsgemäßen Verfahren kann die Anzahl der Sensoren, die an dem Bedienelement vorgesehen sind, variieren, in einer bevorzugten Ausfuhrungsform sind zumindest vier Sensoren an dem Bedienelement angeordnet» so dass eine zuverlässige Unterscheidung von erwünschten und unerwünschten Betätigungen erreicht wird.

Es sind verschiedene Ausgestaltungen möglich, gemäß denen entsprechende Aktivie- rungsreihenfolgen der Sensoren an unerwünschte Betätigungen des Bedienelements gekoppelt sind, in einer einfachen Ausföhrungsforrrs der Erfindung stell eine Betätigung, bei der die Anzahl der aktivierten Sensoren geringer als eine Mindestaozabi ist, eine unerwünschte Betätigung dar, welche in der Regel auf eine unbeabsichtigte Betätigung

schließen lisst.

In einer besonde~ - "wzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren für einen Bedienhebel eingesetzt, der zwischen Fahrerposition und Beifahrerposition angeordnet ist und insbesondere einen Gangwahihebel darstellt, an dessen Betätigung der Wechsel eines Gangs oder Fahrmodus gekoppelt ist. Der Begriff des Gangwahlhebels ist dabei weit zu verstehen und umfasst insbesondere auch den WahlhebeJ für ein Automatikgetriebe. Wird das erfindungsgernäße Verfahren für den soeben beschriebenen Bedienhebel wischen Fahrer oeibon und Beffahrerposition eingesetzt, umfasst die Mehrzahl von Sensoren in einer besonders bevorzugten Ausführungsform folgende Sensoren:

einen oder mehrere erste Sensoren an einer fahreraeltigen Flanke des Bedienhebels;

einen oder mehrere zweite Sensoren an einer beifahrereeittgen Flanke des Bedienhebele;

einen oder mehrere dritte Sensoren an einer mittleren Flanke des Bedienhebels, welche zwischen der fahrerseitigen Flanke und der beifahrereeitigen Flanke verläuft, wobei die mittlere Flanke vorzugsweise eine aus der Fahrerposition verdeckte Röckseite des Bedienhebeis darstellt,

Hit einer derartigen Sensoranordnung können sehr gut Urngrerfbewegungen der Hand des Benutzers um den Bedienhebel bzw. den Gangwahlhebel über die AMiwiemngsrei- henfolge der Sensoren erfasst werden. Insbesondere stellt eine zeitliche Reihenfolge der Aktivierung der Sensorer», gemäß der zuerst zumindest ein zweiter Sensor, anschließend zumindest ein erster Sensor und schließlich zumindest ein dritter Sensor aktiviert wird, eine ungewünschte Betätigung dar, welche in der Regel darauf schließen liest, dass der Bedienhebel nicht durch den Fahrer, sondern durch den Beifahrer im Rahmen der Umgreifbewegung berührt wird.

In einer weiteren Ausführungsform stellt eine zeitliche Reihenfolge der Aktivierung der

Sensoren, gemäß der kein dritter Sensor aktiviert wird oder gemäß der ausschließlich zumindest ein erster Sensor oder zumindest ein zweiter Sensor oder zumindest ein dritter Sensor aktiviert wird, eine unerwünschte Betätigung dar. Diese Betätigungen lassen in der Regel darauf schließen, dass keine bestimmungsgemäße Umgreifbewegung des Bedienhebeis dyrdigeföhrt wird, sondern eine missbraychliche bzw. unbeabsichtigte Betätigung des Bedienhebels vorliegt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird bei der Bestimmung, ob eine unerwünschte Betätigung vorliegt, die erfasste zeitliche Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren mit einer Mehrzahl von gespeicherten zeitlichen Reihenfolgen der Aktivierung von Sensoren verglichen, wobei die gespeicherten zeitlichen Reihenfolgen in unerwünschte und erlaubte Betätigyngen klassiiziert sind. Basierend auf diesem Vergleich wird dann die erfasste zeitliche Reihenfolge als unerwünschte Betätigung oder ertaubte Betätigung eingestuft, im Falle einer ertaubten Betätigung wird dabei die an die Betätigung geknüpfte Aktion bzw. geknüpften Aktionen ausgeführt und nicht blockiert. Mit einer derartiger» Variante der Erfindung wird eine besonders feine Klassifikation der Betätigungen durch Verwendung einer großen Anzahl an vorab gespeicherten Aktivierungsreihenfolgen ermöglicht und somit eine besonders zuverlässige Erkennung von unerwünschten Betätigungen erreicht.

In einer wetteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Ende einer zeitlichen Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren dann festgestellt, wenn die Aktivierung eines im Rehmen der Betätigung aktivierten Sensors beendet wird. Hierüber kann darauf geschlossen werden, dass das entsprechende Bedienelement durch den Benutzer losgelassen wird und somit der Betätigungsvorgang abgeschlossen ist.

Neben dem oben beschriebenen Verfahren betrifft die Erfindung ferner ein Bedienelement für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Bedienhebel, wobei das Bedienelement zumindest durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs betätigbar ist und an dem Bedienelement eine Mehrzahl von Sensoren angeordnet ist, weiche zumindest teilweise bei der Betätigung des Bedieneiemente aktiviert werdet — ^edienelement umfasst eine Einrichtung zum Verarbeiten einer Betätigung des Bedienelements, welche derart ausgestaltet ist, dass die zeitliche Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren bei der Betätigung des Bedienelements erfasst wird und basierend auf der zeitlichen Reihenfolge bestimmt wird, ob eine unerwünschte Betätigung vorliegt, wobei unerwünschte Betätigungen unbeabsichtigte Betätigungen und/oder Betätigungen durch einen Beifahrer umfassen. Im Falle einer solchen unerwünschten Betätigung wird die Ausführung von einer oder mehreren, an die Betätigung des Bedienelements gekoppelten Aktionen im Kraftfahrzeug blockiert.

Das Bedienelement ist dabei vorzugsweise derart ausgestaltet, dass eine oder mehrere der bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit dem Bedienelement durchführbar sind.

Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Kraftfahrzeug, welches das oben beschriebene Bedienelement umfasst. Ausfühtungsbeispieie der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren detailliert beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 Seitenansichten einer Ausfuhaingsform eines erfindungsgemäßen Bedfenhe els,

Fig. 2 die Vorder- und Rückansicht des Bedienhebels der Fig. 1 , und

Fig. 3 ein Baudiagramm, welches alle erfassbaren AktMerungsreihenfolgen der In dem Bedienelement der Fig. 1 bzw. Fig. 2 verbauten Sensoren wiedergibt.

Nachfolgend wird die Erfindung basierend auf einem Bedieneiement in der Form eines Automalk-Gangwahlhöbeis in der Mittelkonsoie eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Fig. 1 zeigt die Seitenansichten eines solchen Gangwahlhebels 1, der in einem Linkslenker- Fahrzeug integriert ist. Die linke Seitenansicht zeigt dabei die fahrerseige Flanke 101 des Gangwahl hebels und die rechte Ansicht die beifahrerseitige Flanke 102 des Gangwahlhebels. Man erkennt, dass in der fahrerseitigen Flanke 101 ein im oberen Bereich der Flanke angeordneter Sensor S1 und in der betfa rerseitigen Flanke 102 ein im oberen Bereich der Flanke angeordneter Sensor 52 vorgesehen ist In der Ausführungsforrn der Fig. 1 sind diese Sensoren Annäherungssensoren in der Form von kapazitiven Sensoren, mit denen in geeigneter Welse die Berührung des Gangwahlhebels an der Stelle der Sensoren erfasst werden kann. Demzufolge wird ein Sensor bei Berührung des Gangwahlhe- befs an der Sensorposition aktiviert, wobei die Aktivierung gegebenenfalls erst dann erfolgt, wenn ein entsprechendes Sensorsignal über eine vorbestirnrnte Zeitspanne hinweg erfasst wird. Auf diese Weise bleiben nur sehr kurzzeitige Berührungen, die nicht im Zusammenhang mit der Betätigung des Gangwahihebeis stehen, bei der Auswertung der Sensorsignale unberücksichtigt.

Fig. 2 zeigt die Vorderansicht und die Rückansicht des Gangwahihebeis der Fig. 1. Im linken Teil der Fig. 2 ist dabei die Vorderseite 104 des Gangwahihebeis 1 wiedergegeben, in der ein Anzeigebereich 105 vorgesehen ist, auf dem dem Fahrer über geeignete Bt-cn- staben in an sich bekannter Weise die wählbaren Ginge bzw. Fahrmodi angezeigt wer- den.„R" steht für Rückwärtsgang,„N" für Neutralstellung,„D" für Vorwörtsgang. .WS" für Sportmodus und ,F für Parker», Je nach gewähltem Gang bzw. Fahrmodus leuchtet ein entsprechender Balken neben dem Buchstaben auf, Im rechten Teil der Fig. 2 erkennt man, dass auf der Rückseite 103 des Gangwahlhebels wiederum zwei kapazitive Sensoren S3 und S4 angebracht sind, die entlang der Längsachse des Gangwahihebeis positioniert sind, wobei der Sensor 53 irr» oberen Bereich des Gangwahlhebels und der Sensor S4 im mittleren Bereich des Gangwahfhebete vorgesehen sind.

Basierend auf den vier Sensoren S1 bis S4 des. soeben beschriebenen Gangwahihebete 1 können in der hier beschriebenen Ausführungsform nunmehr vom Fahrer beabsichtigte Betätigungen des Gangwahihebeis von unbeabsichtigten Betätigungen bzw. Betätigungen des Beifahrers unterschieden werden. Um dies zu erreichen, wird im Falle der Betätigung des Gangwahihebeis, d.h. immer dann, wenn der Gangwahlhebel durch Schieben oder Ziehen ausgelöst wird, die damit verknüpfte zeitliche Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren S1 bis S4 erfasst. Basierend darauf wird dann in geeigneter Weise abgeleitet, ob die Betätigung durch den Fahrer unbeabsichtigt ist bzw. vom Beifahrer durchgeführt wurde, ist dies der Fail, wird die an die Betätigung des Gangwahihebeis geknöpfte Aktion, d.h. das Umschalten des entsprechenden Gangs, nicht durchgeführt. Dabei kann die Auswertung der Akivierungsreihenfolge gegebenenfalls nur beim Einlegen bestimmter Ginge berücksichtigt werden. Insbesondere kann die Auswertung nur dann erfolgen, wenn ein Umschalten vom Parkzustand P bzw. vom Neutralzustand in den Fahrzustand D bzw. den Rückwärtsgang R erfolgt, denn dieses Umschalten kann zum Losfahren des Fahrzeugs führen und ist somit sicherheitskritisch.

Bei der Verwendung der vier Sensoren 51 bis 54 können sich insgesamt 64 zeitliche Reihenfolgen der Aktivierung der Sensoren ergeben. Diese zeitlichen Reihenfolgen werden im Folgenden auch als Akfivierungsmuster bezeichnet. Die Aktivierungsmuster unterscheiden sich In der Reihenfolge bzw. der Anzahl der aktivierten Serssoren, d.h. die Aktivierungsmuster können einen, zwei, drei oder wer aktivierte Sensoren in unterschiedlicher Reihenfolge umfassen. Die 64 erfassbaren Aktivierungsmuster für die vier Sensoren des Gangwahihebeis 1 sind in Fig. 3 dargesteift. Die dort verwendeten Zahlen sind keine Bezugszeichen im eigentlichen Sinne, sondern sie stellen die zeitliche Reihenfolge dar, in der die einzelnen Sensoren 51 bis S aktiviert werden. Die Ziffer .1 * steht dabei für die Aktivierung des Sensors S1 , die Ziffer ,2" für die Aktivierung des Sensors S2, die Ziffer ,3" für die„Aktivierung des Sensors 53 und die Ziffer ,4" für die Aktivierung des Sensore 54. Somit entspricht beispielsweise das Aktivierungsmuster .2341* einem Szenario, bei dem zunächst der Sensor S2, dann der Sensor 53, anschließend der Sensor S4 und am Ende der Sensor S1 aktiviert wird. Das Ende einer Aktivierungsreihenfolge kann z.B. dadurch festgestellt werden, dass die Aktivierung ©Ines bereits aktivierten Sensors beendet wird, was in der Regel dem Beginn des Loslassens des Gangwahlhebels entspricht. Zur Verdeutlichung ist im Baumdiagramm der Fig. 3 der Wurzelknoten mit 0 bezeichnet, was dem Zustand entspricht, in dem keiner der Sensoren aktiviert ist.

Durch eine geeignete Klassifikation der möglichen Aktivieryngsmuster und deren Vergleich mit dem aktuell erfassten Muster können somit in geeigneter Weise unbeabsichtigte Bedienungen festgestellt werden, in einer Variante wird eine unbeabsichtigte Bedienung dann festgestellt, wenn nur einer der Sensoren S1 bis S4 aktiviert ist, was den Zystanden 1, 2, 3 und 4 in dem Baumdiagramm der Fig. 3 entepricht. Bei der BeSigung nur eines einzelnen Sensors kann in der Regel davon ausgeganger» werden, dass lediglich versehentlich der Gangwahlhebel gestreift und hierdurch betätigt wurde. Ebenso können unerwünschte Betätigungen dann festgestellt werden, wenn innerhalb der Aktivierungsreihenfolge keiner der Sensoren S3 und S4 aktiviert wird, da in diesem Fall davon auszugehen ist, dass es sich um keine Berührung in der Form eines Umgreffens des Gangwahlhebels zum Einlegen eines Gangs handelt. Eine unerwünschte Betätigung kann insbesondere auch dann festgestellt werden, wenn das Aktivierungsmuster derart ausgestaltet ist, dass zunächst der Sensor S2 und erst anschließend der Sensor S1 aktiviert wird, denn diese Aktivierungsreihenfolge lässt darauf schließen, dass eine Umgreifbewegung zum Schäften des Gangwahlhebete nicht bestimmungsgemäß durch den Fahrer, sondern durch den Beifahrer gemacht wird. Eine Umgreifbewegung des Fahrers würde nämlich zunächst zur Aktivierung des Sensors S1 und erst anschließend zur Aktivierung des Sensors S2 führen.

Die soeben erläuterten Fälle für Aktrvierungsreihenfokjen von unerwünschten Betätigungen sind lediglich beispielhaft und können je nach Anwendungsfali auch anders ausgestaltet sein. Zum Beispiel kann auch eine andere Anzahl bzw. Anordnung von Sensoren an dem Gangwahlhebel vorgesehen sein. Ferner kann das System auch dadurch verfeinert werden, dass in einem entsprechenden Speicher eine sehr große Anzahl von AktMe- rungsmustem einer Vielzahl von Sensoren hinterlegt und geeignet kategorisiert ist, wodurch die Erkennungsgenauigkeit für unerwünschte Betätigungen verbessert wird. Die im Vorangegangenen beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung weisen eine Reihe von Vorteilen auf. insbesondere kann das Sicherheitsrisiko bzw. Urrfalrisiko durch unbedachte Bedienyngen von sicherheSsrelevanten Bedienelementen, wie z.B. dem oben beschriebenen Gangwahlhebel, reduziert werden. Unbedachte Bedienungen umfassen dabei solche Bedienyngen, die unbeabsichtigt bzw. durch den Beifahrer durchgeführt wurden und vom Fahrer zu spät bemerkt wurden. Im Besonderen kann dabei auf die derzeit am Gangwahlhebel vorgesehene Entriegelungstaste für den Fahrer verzichtet werden, da über die Erfassung der zeitlichen Reihenfolge der Aktivierung der Sensoren erkannt werden kann, ob die Fahrstufe bewiest vorn Fahrer eingelegt wird. Hierdurch wird der Komfort bei der Verwendung des Gangwahlhebeis für den Fahrer erhöht Femer kann die Erfindung kostengünstig durch ' die Verwendung von preiswerten kapazitiven Sensoren realisiert werden. Insbesondere wird keine aufwändige optische Beifahreröberwachung benötigt um durch den Beifahrer ausgeführte Betätigungen des Gangwahlhebeis bzw. eines anderen Bedienelements zu erfassen.