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Title:
METHOD AND PROCESSING SYSTEM FOR REDUCING VOLATILE ORGANIC COMPOUNDS FROM WOOD CHIPS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/170779
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for reducing volatile organic compounds (VOC) from wood chips for wood fibre production in a processing system (1), at least comprising the following consecutive steps: a first thermal treatment of the wood chips (100) in a first thermal treatment device (10), which is designed to receive (G1) VOC-containing waste gases; cleaning the wood chips (200) in a washing device (20); a second thermal treatment of the wood chips (300) in a second thermal treatment device (30), which is designed to receive (G2) and separate (G3) VOC-containing waste gases; digesting the wood chips (400) in a digester (40), which is designed to receive (G4) and separate (G5) VOC-containing waste gases; and crushing the wood chips (500) in a refiner (50), which is designed to separate (G6) VOC-containing waste gases. This allows for an efficient, and thus energy-optimised or environmentally friendly and therefore also cost-optimised reduction of volatile organic compounds from wood chips.

Inventors:
HENNIG ANDRE (DE)
DÜMICHEN CHRISTIAN (DE)
SCHWENDY MARTIN (DE)
BUNGERT BERND (DE)
HEINE THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/054788
Publication Date:
September 02, 2021
Filing Date:
February 26, 2021
Export Citation:
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Assignee:
FIBERBOARD GMBH (DE)
International Classes:
D21B1/12; B27N1/00; B27N3/04
Domestic Patent References:
WO1999010594A11999-03-04
WO2004072362A12004-08-26
WO1999010594A11999-03-04
Foreign References:
EP1597427A12005-11-23
Attorney, Agent or Firm:
MICHALSKI HÜTTERMANN & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung in einem Verarbeitungssystem (1), mindestens aufweisend folgende aufeinanderfolgende Schritte:

- Erstes thermisches Behandeln der Hackschnitzel (100) in einer ersten thermischen Behandlungsvorrichtung (10), die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen (G1);

- Reinigen der Hackschnitzel (200) in einer Waschvorrichtung (20);

- Zweites thermisches Behandeln der Hackschnitzel (300) in einer zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30), die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen (G2) und auszuscheiden (G3);

- Kochen der Hackschnitzel (400) in einem Kocher (40), der ausgebildet ist, VOC- haltige Abgase aufzunehmen (G4) und auszuscheiden (G5); und

- Zerkleinern der Hackschnitzel (500) in einem Refiner (50), der ausgebildet ist, VOC- haltige Abgase auszuscheiden (G6).

2. Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste thermische Behandlungsvorrichtung (10) ausgebildet ist VOC-haltige Abgase aufzunehmen (G1), die ausgeschieden werden aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30) (G3), dem Kocher (40) (G5) und/oder dem Refiner (50) (G6).

3. Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite thermische Behandlungsvorrichtung (30) ausgebildet ist VOC-haltige Abgase aufzunehmen (G2), die ausgeschieden werden aus dem Kocher (40) (G5) und/oder dem Refiner (50) (G6). 4. Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die VOCs aus dem Verarbeitungssystem (1) abgeführt werden aus der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung (10), der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30), dem Kocher (40) und/oder dem Refiner (50).

5. Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die VOCs aus dem Verarbeitungssystem (1) aus der Waschvorrichtung (20) abgeführt werden (M2X) und/oder dass das Verarbeitungssystem (1) entlang eines Materialflusses zwischen der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30) und dem Kocher (40) eine Stopfschnecke aufweist, wobei die VOCs aus dem Verarbeitungssystem (1) aus der Stopfschnecke abgeführt werden (M3X) und/oder dass das Verarbeitungssystem (1) entlang eines Materialflusses zwischen dem Kocher (40) und dem Refiner (50) eine Austragsschnecke aufweist, wobei die VOCs aus dem Verarbeitungssystem (1) aus der Austragsschnecke abgeführt werden (M4X).

6. Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste thermische Behandeln der Hackschnitzel (100) bei 80 Grad Celsius für 5 bis 10 Minuten erfolgt; und/oder das zweite thermische Behandeln der Hackschnitzel (300) bei 100 Grad Celsius für 5 bis 10 Minuten erfolgt; und/oder das Kochen der Hackschnitzel (400) zwischen 140 bis 180 Grad Celsius für 2 bis 5 Minuten erfolgt.

7. Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste thermische Behandlungsvorrichtung (10) zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, über Abdämpfe des Kochers (40) beheizt wird.

8. Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die VOC-haltigen Abgase des Kochers (40) und des Refiners (50) und optional auch der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30) zusammengeführt weitergeleitet werden.

9. Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kocher (40) ausgebildet ist VOC-haltige Abgase aufzunehmen (G4), die ausgeschieden werden aus dem Kocher (40) (G5) und/oder dem Refiner (50) (G6).

10. Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die VOC-haltigen Abgase in einen Bodenabschnitt des Kochers (40), der ersten und/oder der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (10, 30) eingeleitet werden.

11. Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialfluss der Hackschnitzel erfolgt aus der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung (10) in die Waschvorrichtung (20) (M1); aus der Waschvorrichtung (20) in die zweite thermische Behandlungsvorrichtung (30) (M2); aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30) in den Kocher (40) (M3); und aus dem Kocher (40) in den Refiner (50) (M4). 12. Verarbeitungssystem (1) zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung zum Durchführen eines Verfahrens nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend:

- eine erste thermische Behandlungsvorrichtung (10), die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen (G1), zum ersten thermischen Behandeln der Hackschnitzel (100);

- eine Waschvorrichtung (20) zum Reinigen der Hackschnitzel (200);

- eine zweite thermische Behandlungsvorrichtung (30), die ausgebildet ist, VOC- haltige Abgase aufzunehmen (G2) und auszuscheiden (G3), zum zweiten thermischen Behandeln der Hackschnitzel (300);

- einen Kocher (40), der ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen (G4) und auszuscheiden (G5), zum Kochen der Hackschnitzel (400); und

- einen Refiner (50), der ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase auszuscheiden (G6), zum Zerkleinern der Hackschnitzel (500).

13. Verarbeitungssystem (1) zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung, nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verarbeitungssystem (1) ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30) (G3), dem Kocher (40) (G5) und/oder dem Refiner (50) (G6) ausgeschiedene VOC-haltige Abgase in die erste thermische Behandlungsvorrichtung (10) weiterzuleiten (G1).

14. Verarbeitungssystem (1) zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung, nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verarbeitungssystem (1) ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um aus dem Kocher (40) (G5) und/oder dem Refiner (50) (G6) ausgeschiedene VOC-haltige Abgase in die zweite thermische Behandlungsvorrichtung (30) weiterzuleiten (G2).

15. Verarbeitungssystem (1) zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung, nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Verarbeitungssystem (1) ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um die VOCs aus der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung (10), der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30), dem Kocher (40) und/oder dem Refiner (50) abzuführen.

16. Verarbeitungssystem (1) zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung, nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Verarbeitungssystem (1) ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um VOCs aus der Waschvorrichtung (20) abzuführen (M2X) und/oder dass das Verarbeitungssystem (1) entlang eines Materialflusses zwischen der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30) und dem Kocher (40) eine Stopfschnecke aufweist, wobei die VOCs über Leitungsabschnitte des Leitungssystems aus dem Verarbeitungssystem (1) aus der Stopfschnecke abführbar sind (M3X) und/oder dass das Verarbeitungssystem (1) entlang eines Materialflusses zwischen dem Kocher (40) und dem Refiner (50) eine Austragsschnecke aufweist, wobei die VOCs über Leitungsabschnitte des Leitungssystems aus dem Verarbeitungssystem (1) aus der Austragsschnecke abführbar sind (M4X).

17. Verarbeitungssystem (1) zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung, nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Verarbeitungssystem (1) ein Heizsystem mit Heizmittelleitungsabschnitten aufweist, wobei die Heizmittelleitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um die erste thermische Behandlungsvorrichtung (10) zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, über Abdämpfe des Kochers (40) zu beheizen. 18. Verarbeitungssystem (1) zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung, nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Verarbeitungssystem (1) ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um die VOC-haltigen Abgase des Kochers (40), des Refiners (50) und optional der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30) zusammengeführt zu weiterzuleiten.

19. Verarbeitungssystem (1) zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung, nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Verarbeitungssystem (1) ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei der Kocher (40) und die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um aus dem Kocher (40) (G5) und/oder dem Refiner (50) (G6) ausgeschiedene VOC- haltige Abgase in den Kocher (40) einzuleiten (G4).

20. Verarbeitungssystem (1) zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung, nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Kocher (40) einen Bodenabschnitt aufweist, der ausgebildet ist, um VOC-haltige Abgase des Kochers (40), der ersten und/oder der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (10, 30) über Leitungsabschnitte eines Leitungssystems aufzunehmen.

21. Verarbeitungssystem (1 ) zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung, nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dassdas Verarbeitungssystem (1) ein Hackschnitzel-Materialflusssystem mit Materialflussleitungen aufweist, wobei die Materialflussleitungen für einen Materialfluss der Hackschnitzel angeordnet sind zwischen: der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung (10) und der Waschvorrichtung (20) (M1); der Waschvorrichtung (20) und der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30) (M2); der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung (30) und dem Kocher (40) (M3); und dem Kocher (40) und dem Refiner (50) (M4).

Description:
VERFAHREN UND VERARBEITUNGSYSTEM ZUM REDUZIEREN VON FLÜCHTIGEN ORGANISCHEN VERBINDUNGEN AUS HACKSCHNITZELN

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung in einem Verarbeitungssystem .

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verarbeitungssystem zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung.

Ein kontinuierlicher Herstellungsprozess von Holzfasern nach der Trocken- und Nassmethode, basierend auf lignocellulosehaltigem Material wie Holz, Stroh oder Bagasse, umfasst unter anderem eine Zerkleinerung des Rohmaterials zu freien Fasern oder Faseraggregaten, die in nachfolgenden Schritten mit Klebstoff beschichtet, getrocknet, geformt und zu einem Endprodukt, der sogenannten Platte oder Holzfaserplatte, gepresst werden. Die Freisetzung von Fasern aus dem Rohstoff erfolgt heute vorzugsweise in einem sogenannten thermo-mechanischen Verfahren in einem Schritt oder in einem thermischen und mechanischen Verfahrensschritt in zwei getrennten Phasen.

Vor der ersten thermischen Behandlung werden die Hackschnitzel üblicherweise gewaschen, um sie von Verschmutzungen wie Erde oder Steinen zu befreien. Das thermische Behandeln, also die Erwärmung des Rohmaterials, erfolgt unter anderem in einer ersten thermischen Behandlungsvorrichtung bei einer bevorzugten Temperatur von bis zu etwa 100 Grad Celsius, insbesondere unter Atmosphärendruck, und anschließend in einer vorzugsweise druckbeaufschlagten zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung bei einer Temperatur von beispielhaft etwa 150 bis 190 Grad Celsius, insbesondere unter einem Druck von etwa 4 bis 13 bar. Die Verweilzeit der Hackschnitzel in den thermischen Behandlungsvorrichtungen kann je nach den vorherrschenden Prozessbedingungen angepasst werden und beispielhaft zwischen etwa 1 bis 10 Minuten liegen. Die thermische Erwärmung in der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung erfolgt nach Stand der Technik vorzugsweise mittels Dampfs. Die mechanische Verarbeitung erfolgt anschließend in einem Refiner. Die Verweilzeit des Hackschnitzel-Rohmaterials im Refiner ist von geringer Dauer. Die Energie, die im Zusammenhang mit der mechanischen Verarbeitung in mechanische Energie umgewandelt wird, wandelt sich in Wärme in der Verkleinerungszone um und tritt als Abgas, insbesondere Dampf, im Verarbeitungssystem auf, der aus der Feuchtigkeit im Rohmaterial erzeugt wird.

Üblicherweise werden die Holzfasern nach der Zerfaserung im Refiner pneumatisch zu einem Fasertrockner transportiert, wo der Trocknungsprozess mit einer großen Luftmenge und einer kontrollierten Eintrittslufttemperatur von etwa 140 bis 200 Grad Celsius, abhängig von der aktuellen Faserfeuchte, durchgeführt wird. Die getrockneten Fasern werden anschließend weiter zur Formung, zum Vorpressen und schließlich zum Fertigpressen der Platte transportiert.

Die dabei freigesetzten Holzemissionen, vor allem in der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung, werden nach dem Stand der Technik von der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung über den Refiner zusammen mit dem Faserschüttgut bis zum Trockner transportiert, wo der Großteil von der Faser getrennt wird und schließlich feuchte Trocknungsluft aus dem Trockner in die Atmosphäre geleitet wird. Diese Emissionen enthalten vor allem flüchtige organische Substanzen, sogenannte flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOC). Die verbleibenden Mengen, die den Trockner nicht verlassen, folgen dem Faserstrom zu den nachfolgenden Prozesseinheiten, wo sie sukzessive an die umgebende Atmosphäre abgegeben werden oder als Restprodukt im Endprodukt, der Platte, erscheinen. Somit findet auch vom Endprodukt aus die Ableitung der Emissionen in die Atmosphäre statt.

Aus der WO 99/10594 ist bisher bekannt, dass die zweite thermische Behandlungsvorrichtung mit einem oberen Ausgang zur Entgasung der dort freigesetzten organischen Emissionen ausgestattet ist. Hier wird der Dampf im unteren Teil der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung eingeleitet und die Hackschnitzel, die in den oberen Teil der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung eindringen, werden während der Kondensation im gegenströmenden Dampf gewaschen. Dies wird durch den Dampf erreicht, der sich durch die Hackschnitzelkolonne nach oben zu den kälteren Hackschnitzeln im oberen Teil der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung bewegt. Die freigesetzten Emissionen, Abluft und Dampf, die durch die Verdampfung der Feuchtigkeit in den Hackschnitzeln entstehen, werden getrennt und durch den Auslass in einer entsprechenden Vorrichtung entsorgt. Durch diese Publikation ist auch bekannt, dass die Hackschnitzel aus der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung mittels einer Förderschnecke, die die Hackschnitzel während des Transports komprimiert und entwässert, in den Refiner transportiert werden.

Gemäß der Offenlegungsschrift EP1597427 A1 ist ein Verfahren bekannt, wobei die bei der Verdichtung entstehenden Abgase in einer Förderschnecke über einen in der Verdichtungszone angeordneten Auslass entsorgt werden. Die Anlage nach der vorbekannten Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Kompressionszone ein Abgasauslass zur Ableitung von verdampfter Feuchtigkeit angeordnet ist, die beim Verdichten der Hackschnitzel entsteht und VOC-haltige Abgase enthält.

Bei der Verdichtung der Hackschnitzel in der Förderschnecke wird Wasser ausgepresst, das einen großen Teil der verbleibenden Holzemissionen enthält. Durch einen Auslass in der Kompressionszone kann das Wasser verdunsten und die freigesetzten Emissionen können über den Auslass abgegeben werden. Durch das Auffangen und Umleiten der in der Kompressionszone direkt und vor Ort freigesetzten Emissionen wird eine wesentlich höhere Konzentration der Emissionen erreicht, als wenn sie stattdessen mit dem Fasermasse weitertransportiert und mit der Trocknungsluft vermischt werden müssten, die einen sehr großen Gasstrom darstellt und damit nach anderem Stand der Technik eine geringere Konzentration aufweist. Somit wird hierdurch effizienterer Umgang mit den Abgasen aus der ersten thermischen Behandlung erreicht.

Allerdings besteht im Sinne einer umweltfreundlichen Holzverarbeitung das Bedürfnis, die VOCs noch effizienter aus den Hackschnitzeln zu extrahieren, wobei dies ebenfalls aus umweltfreundlichen Gründen energiesparend erfolgen soll. Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung, und ein Verarbeitungssystem zum Durchführen des Verfahrens mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.

Damit betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung in einem Verarbeitungssystem, mindestens aufweisend folgende aufeinanderfolgende Schritte:

- Erstes thermisches Behandeln der Hackschnitzel in einer ersten thermischen Behandlungsvorrichtung, die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen;

- Reinigen der Hackschnitzel in einer Waschvorrichtung;

- Zweites thermisches Behandeln der Hackschnitzel in einer zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung, die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen und auszuscheiden;

- Kochen der Hackschnitzel in einem Kocher, der ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen und auszuscheiden; und

- Zerkleinern der Hackschnitzel in einem Refiner, der ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase auszuscheiden.

Grundidee der Erfindung ist somit, dass VOC-haltige Abgase, die insbesondere aus thermischen Behandlungsschritten der Hackschnitzel resultieren, auf unterschiedliche Weise in das Verarbeitungssystem zurückgeführt werden. Hierdurch steht Hackschnitzeln nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in dem entsprechenden Verarbeitungssystem gegenüber vorbekannten Verfahren beziehungsweise Verarbeitungssystemen eine vermehrte Kontaktzahl und Kontaktdauer der Hackschnitzel mit VOC-freisetzenden Temperaturen zur Verfügung, wobei das Verarbeitungssystem die VOC-haltigen Abgase, die hoch temperiert sind, möglichst effizient in das Verarbeitungssystem zurück einspeist beziehungsweise wiederverwertet. Dies bedeutet, dass die Hackschnitzel umweltschonend erwärmt und von VOCs befreit werden. Obgleich die VOC-haltigen Abgase jeweils in vorhergehende Prozessstufen rückgeführt werden, nehmen die Hackschnitzel die bereits ausgeschiedenen VOCs nicht auf, sondern nutzen die vorhandene Prozesswärme, um weitere VOCs auszuscheiden. Diese werden in weiteren Prozessschritten aus dem Verarbeitungssystem entfernt.

Das erfindungsgemäße Verarbeitungssystem umfasst drei Wärmebehandlungsstufen und somit mehr als der vorbekannte Stand der Technik. Diese Wärmebehandlungsstufen erfolgen in der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung, in der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung und im Kocher. Dies ermöglicht es, ohne wesentlichen Mehraufwand, eine weitere Wärmebehandlungsstufe einzuführen, sodass bevorzugt drei

Wärmebehandlungsstufen vorhanden sind, die ein effizientes Ausscheiden von VOCs aus Holzschnitzeln gewährleisten.

Grundsätzlich ist im Sinne der Erfindung vorgesehen, dass VOC-haltige Abgase eine hohe Temperatur aufweisen. Dies bedeutet insbesondere eine Temperatur größer der Siedetemperatur von Wasser, also 100 Grad Celsius.

Das erste thermische Behandeln der Hackschnitzel in der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung, die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen, führt dazu, dass die Hackschnitzel ein erstes Mal erhitzt werden. Das Erhitzen kann über eine Heizvorrichtung erfolgen und/oder über VOC-haltige Abgase aus späteren, insbesondere thermischen, Behandlungsschritten. Dieses erste thermische Behandeln erfolgt mit weiteren holzfremden Partikeln zwischen den Hackschnitzeln, beispielsweise Erde oder Steine. Diese holzfremden Partikel werden im nächsten Schritt zwar mittels des Reinigens herausgewaschen, sodass das Aufheizen unwirtschaftlich erscheint. Allerdings hat sich herausgestellt, dass das Reinigen der Hackschnitzel in der Waschvorrichtung gründlicher erfolgt, wenn die Hackschnitzel und die weiteren holzfremden Partikel mit einer erhöhten Temperatur in die Waschvorrichtung eingeführt werden. Durch die hohe Temperatur kann eine Freisetzung von VOCs aus den Hackschnitzeln erfolgen. Es ist möglich, dass VOC- haltige Abgase aus der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung abgeführt werden. Vorzugsweise erfolgt das erste thermische Behandeln der Hackschnitzel mit einem wasserhaltigen, insbesondere wasserbasierten Medium. Beispielhaft und unabhängig anderer Merkmale ist es möglich, dass das erste thermische Behandeln der Hackschnitzel in der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung mittels Dampf, vorzugsweise Wasserdampf, erfolgt. Dabei kann ein Teil der VOCs von den Hackschnitzeln auf den Dampf übergehen. Dieser VOC-haltige Dampf kann aus der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung abgeführt werden, vorzugsweise aus deren oberem Abschnitt und beispielsweise über eine am Dach angeordnete Rohrleitung. Alternativ oder zusätzlich zum Ausscheiden des VOC-haltigen Dampfes kann ein Teil des Dampfes oder der gesamte Dampf kondensieren und als Kondensat VOCs aus den Hackschnitzel freisetzen. Dieses VOC-haltige Kondensat kann zum Beispiel in die Waschvorrichtung und/oder in eine Wasseraufbereitungsanlage weitergeleitet werden.

Das Reinigen der Hackschnitzel in einer Waschvorrichtung erfolgt insbesondere bei einer Temperatur über Raumtemperatur und kleiner gleich der Siedetemperatur von Wasser, insbesondere zwischen 80 und 100 Grad Celsius. Eine erhöhte Temperatur ermöglicht ein besseres Trennen von Hackschnitzeln und Fremdstoffen. Somit werden Fremdstoffe, die keine Hackschnitzel sind, aus dem Verarbeitungssystem herausgefiltert und abgeführt. Vorzugsweise erfolgt das Reinigen der Hackschnitzel mit einem wasserhaltigen, insbesondere wasserbasierten Medium.

Es ist eine vorteilhafte Option, dass die Waschvorrichtung das vorgenannte VOC- haltige Kondensat aus der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung aufnimmt. Dieses VOC-haltige Kondensat kann gemeinsam mit während des Waschens freigesetztem VOC aus dem Verarbeitungssystem abgeführt werden.

Das zweite thermische Behandeln der Hackschnitzel in der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung, die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen und auszuscheiden, insbesondere in die erste thermische Behandlungsvorrichtung. Das zweite thermische Behandeln erfolgt druckfrei bei einer Temperatur über Raumtemperatur, insbesondere bei einer Temperatur kleiner gleich der Siedetemperatur von Wasser, also kleiner gleich 100 Grad Celsius. Eine erhöhte Temperatur ermöglicht ein besseres Freisetzen von VOCs aus den Hackschnitzeln.

Die VOC-haltigen Abgase werden aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung abgeführt und/oder in die erste thermische Behandlungsvorrichtung weitergeleitet. Weiterhin können VOC-haltige Abgase aus einer anschließend verwendeten Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in die zweite thermische Behandlungsvorrichtung eingespeist werden, um die Hackschnitzel weiter aufzuheizen beziehungsweise um VOCs freizusetzen.

Beispielhaft und unabhängig anderer Merkmale ist es möglich, dass das zweite thermische Behandeln der Hackschnitzel in der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung mittels Dampf, vorzugsweise Wasserdampf, erfolgt. Dabei kann ein Teil der VOCs von den Hackschnitzeln auf den Dampf übergehen. Dieser VOC-haltige Dampf kann aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung abgeführt werden, vorzugsweise aus deren oberem Abschnitt und beispielsweise über eine am Dach angeordnete Rohrleitung. Alternativ oder zusätzlich zum Ausscheiden des VOC-haltigen Dampfes kann ein Teil des Dampfes oder der gesamte Dampf kondensieren und als Kondensat VOCs aus den Hackschnitzel freisetzen. Dieses VOC-haltige Kondensat kann zum Beispiel in eine Stopfschnecke und/oder einen Kocher und/oder in eine Wasseraufbereitungsanlage weitergeleitet werden.

Das Kochen der Hackschnitzel in dem Kocher, der ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen und auszuscheiden, erfolgt bei einer Temperatur über Raumtemperatur, insbesondere zwischen einschließlich zwischen einschließlich 3 bar bis einschließlich 15 bar, bevorzugt zwischen einschließlich 5 bar bis einschließlich 13 bar, vorzugsweise 9 bar, bei einer Temperatur größer der Siedetemperatur von Wasser, also 100 Grad Celsius. Eine erhöhte Temperatur ermöglicht ein besseres Freisetzen von VOCs aus den Hackschnitzeln. Vorzugsweise erfolgt das Reinigen der Hackschnitzel mit einem wasserhaltigen, insbesondere wasserbasierten Medium. Das erste und zweite thermische Behandeln hat die Hackschnitzel derart erwärmt und aufgeweicht, dass in den Hackschnitzeln enthaltene VOCs in effizienter Weise aus dem Kocher freigesetzt werden. Vorzugsweise ist dem Kocher ein Tropfenabscheider nachgeschaltet.

Es ist eine vorteilhafte Option, dass eine dem Kocher vorgeschaltete Stopfschnecke und/oder der Kocher das vorgenannte VOC-haltige Kondensat aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung aufnimmt. Dieses VOC-haltige Kondensat kann über die Stopfschnecke und/oder über den Kocher gemeinsam mit optional während des Kochens freigesetztem VOC aus dem Verarbeitungssystem abgeführt werden.

Anschließend erfolgt das Zerkleinern der Hackschnitzel in dem Refiner, der ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase auszuscheiden. Diese VOC-haltigen Abgase können im Refiner und/oder in einem dem Refiner nachstehenden System in das Verarbeitungssystem zurückgeführt werden, sodass die Abwärme genutzt wird, und Energiekosten eingespart werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste thermische Behandlungsvorrichtung ausgebildet ist VOC-haltige Abgase aufzunehmen, die ausgeschieden werden aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung, dem Kocher und/oder dem Refiner. Die im Verarbeitungssystem zusätzlich benötigte Energie, um die erste thermische Behandlungsvorrichtung zu erwärmen ist gegenüber einer Ausführungsform ohne diese Abgaszuleitung reduziert. Es ist auch möglich die Hackschnitzel ausschließlich über die VOC-haltigen Abgase zu erwärmen. Diese eingespeisten VOC-haltigen Abgase fördern somit bereits in der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung das Ausscheiden von VOCs aus Hackschnitzeln. Dabei werden die Hackschnitzel derart erwärmt, dass sie in der Waschvorrichtung gegenüber nicht erwärmten Hackschnitzeln effizienter gereinigt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite thermische Behandlungsvorrichtung ausgebildet ist VOC-haltige Abgase aufzunehmen, die ausgeschieden werden aus dem Kocher und/oder dem Refiner. Die im Verarbeitungssystem zusätzlich benötigte Energie, um die zweite thermische Behandlungsvorrichtung zu erwärmen ist gegenüber einer Ausführungsform ohne diese Abgaszuleitung reduziert. Es ist auch möglich die Hackschnitzel ausschließlich über die VOC-haltigen Abgase zu erwärmen. Diese eingespeisten VOC-haltigen Abgase fördern somit bereits in der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung das Ausscheiden von VOCs aus Hackschnitzeln. Dabei werden die Hackschnitzel derart erwärmt, dass sie in der Waschvorrichtung gegenüber nicht erwärmten Hackschnitzeln effizienter gereinigt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die VOCs aus dem Verarbeitungssystem abgeführt werden aus der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung, der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung, dem Kocher und/oder dem Refiner. Möglich ist, dass die VOCs aus nur einer dieser Stationen abgeführt wird. So kann dies beispielsweise in der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung, der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung und/oder im Refiner in der Gasphase erfolgen. Möglich ist auch ein Abfließen von VOC-haltiger Flüssigkeit aus dem Refiner, das aus den verarbeiteten Hackschnitzeln entfließt. Im Kocher können die VOCs in der Gasphase ausgeschieden werden und/oder aus dem Kochmedium, indem dieses aus dem Kocher abfließt. Auch können die VOCs als öliges Medium auf einer Wasseroberfläche schwimmen und aus dem Kocher abgeführt werden. Das Abführen in der Gasphase geschieht durch einen Abzug im oberen Gefäßbereich. Das Abfließen erfolgt mithilfe der Schwerkraft aus dem unteren Gefäßbereich. Zumindest teilweise können die VOCs das Verarbeitungssystem über das Wasser des Kochers, beziehungsweise als Ölphasen auf dem Wasser verlassen, wenn beispielsweise zwischen dem Kocher und dem Refiner eine Austragsschnecke, insbesondere eine Stopfschnecke, angeordnet ist. Vorzugsweise verlassen die VOCs das Verarbeitungssystem über einen wesentlichen Teil, beispielsweise größer 50 Prozent, über das Wasser der Waschvorrichtung, beziehungsweise als Ölphasen auf dem Wasser. Der Grundgedanke ist hierbei, dass die VOCs zuerst aufkonzentriert werden und anschließend entsorgt werden, insbesondere über Wasch- und Quetschwasser.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die VOCs aus dem Verarbeitungssystem aus der Waschvorrichtung abgeführt werden. Optional oder zusätzlich ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem entlang eines Materialflusses der Hackschnitzel zwischen der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung und dem Kocher eine Stopfschnecke aufweist. Die Stopfschnecke ist insbesondere derart ausgebildet, dass VOCs über diese aus dem Verarbeitungssystem abgeführt werden können. Weiterhin optional oder zusätzlich ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem entlang eines Materialflusses zwischen dem Kocher und dem Refiner eine Austragsschnecke aufweist, wobei die VOCs aus dem Verarbeitungssystem aus der Austragsschnecke abgeführt werden. Die Austragsschnecke kann als Stopfschnecke ausgebildet sein. Es hat sich herausgestellt, dass VOCs an diesen Bereichen mit vorteilhafter Effizienz aus der Waschvorrichtung, aus der Stopfschnecke sowie aus der Austragsschnecke aus dem Verarbeitungssystem entfernbar sind, ohne dass der Prozess wesentlich negativ beeinflusst würde, beispielsweise durch eine unvorteilhafte Temperaturentwicklung.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste thermische Behandeln der Hackschnitzel bei 80 Grad Celsius für 5 bis 10 Minuten erfolgt; und/oder das zweite thermische Behandeln der Hackschnitzel bei 100 Grad Celsius für 5 bis 10 Minuten erfolgt; und/oder das Kochen der Hackschnitzel zwischen 140 bis 180 Grad Celsius für 2 bis 5 Minuten erfolgt. Sowohl die Temperaturangaben als auch die Zeitangaben umfassen eine jeweilige Abweichung nach oben und unten von einschließlich 10 Prozent. Es hat sich herausgestellt, dass die Hackschnitzel in diesen Bereichen bei den jeweiligen Verfahrensschritten besonders vorteilhaft hinsichtlich VOCs reduziert werden können. Dabei kann jeder bevorzugte Bereich für sich alleine vorteilig sein und wird stetig vorteilhafter mit weiteren bevorzugten Bereichen, die frei miteinander kombinierbar sind.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste thermische Behandlungsvorrichtung zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, über Abdämpfe des Kochers beheizt wird. Solche Abdämpfe sind auch als Fegedämpfe bekannt. Dies hat sich als energieeffizient erwiesen, wobei hinreichend Energie eingepflegt wird, um die VOC-Reduktion im Verfahren zu unterstützen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die VOC-haltigen Abgase des Kochers und des Refiners zusammengeführt weitergeleitet werden. Dadurch wird die Temperatur des Abgases aus dem Kocher und dem Refiner gemittelt, sodass der notwenige Anteil der Eigenheizung des die zusammengeführten Abgase aufnehmenden Behälters zuverlässig bestimmbar ist und unerwünschte Temperaturschwankungen in dem aufnehmenden Behälter reduziert werden. Der aufnehmende Behälter ist beziehungsweise sind insbesondere die erste thermische Behandlungsvorrichtung, die zweite thermische Behandlungsvorrichtung und/oder der Kocher. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die VOC-haltigen Abgase der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung, des Kochers und des Refiners zusammengeführt weitergeleitet werden. Dadurch wird die Temperatur des Abgases aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung, dem Kocher und dem Refiner gemittelt, sodass der notwenige Anteil der Eigenheizung des die zusammengeführten Abgase aufnehmenden Behälters zuverlässig bestimmbar ist und unerwünschte Temperaturschwankungen in dem aufnehmenden Behälter reduziert werden. Der aufnehmende Behälter ist insbesondere die erste thermische Behandlungsvorrichtung.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kocher ausgebildet ist VOC-haltige Abgase aufzunehmen, die ausgeschieden werden aus dem Kocher und/oder dem Refiner. Abgasabwärme kann somit wieder in den Kocher zurückgeführt werden. Auch kann diese Abgasabwärme mit Abgasen des Refiners erhöht werden. Das Ausscheiden von VOCs aus den Hackschnitzeln kann somit energieeffizient gefördert werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die VOC-haltigen Abgase in einen Bodenabschnitt des Kochers, der ersten und/oder der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung eingeleitet werden. Somit werden die erhitzten Hackschnitzel entlang einer möglichst langen vertikalen Erstreckungsachse des Kochers, der ersten und/oder der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung mit einem Gasstrom in Verbindung gebracht, um die VOCs des Gasstroms in der Flüssigkeit aufzunehmen. Damit wird das VOC-haltige Abgas effizient genutzt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Hackschnitzel möglichst effizient zu erhitzen und eine umfassende VOC-Ausscheidung zu gewährleisten.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Materialfluss der Hackschnitzel erfolgt aus der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung in die Waschvorrichtung; aus der Waschvorrichtung in die zweite thermische Behandlungsvorrichtung; aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung in den Kocher; und aus dem Kocher in den Refiner. Es hat sich herausgestellt, dass durch diesen Materialfluss in Verbindung mit Maßnahmen des vorgenannten Verfahrens eine effiziente VOC-Ausscheidung erzielt wird. Dies bedeutet, dass VOCs mit geringem Energieeinsatz möglichst umfassend aus den Hackschnitzeln herausgelöst werden. Auch das Erwärmen der noch verunreinigten Hackschnitzel in der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung vor Einleiten in die Waschvorrichtung erhöht die Effizienz, weil der mit den Hackschnitzeln erwärmte Dreck gut von den Hackschnitzeln gelöst werden kann.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verarbeitungssystem zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung zum Durchführen eines Verfahrens nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend:

- eine erste thermische Behandlungsvorrichtung, die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen, zum ersten thermischen Behandeln der Hackschnitzel;

- eine Waschvorrichtung zum Reinigen der Hackschnitzel;

- eine zweite thermische Behandlungsvorrichtung, die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen und auszuscheiden, zum zweiten thermischen Behandeln der Hackschnitzel;

- einen Kocher, der ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen und auszuscheiden, zum Kochen der Hackschnitzel;

- einen Refiner, der ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase auszuscheiden, zum Zerkleinern der Hackschnitzel. Das Verarbeitungssystem ermöglicht ein kostengünstiges und umweltschonendes Ausscheiden von VOCs aus Hackschnitzeln, wobei die vorgenannten Ausführungen, insbesondere zu Anspruch 1 , gleichfalls anwendbar sind.

Sofern nachfolgend die Begriffe Leitungssystem oder Leitungsabschnitte verwendet werden, so sind hiermit bevorzugt Fördermittel für Abgase und/oder Flüssigkeiten gemeint. Die Fördermittel können geschlossene oder geöffnete Leitungen sein.

Sofern nachfolgend die Begriffe Heizsystem oder Heizmittelleitungsabschnitte verwendet werden, so sind hiermit bevorzugt Fördermittel für heiße Abgase und/oder heiße Flüssigkeiten gemeint. Sofern nachfolgend die Begriffe Hackschnitzel-Materialflusssystem oder Materialflussleitung verwendet werden, so sind hiermit bevorzugt Fördermittel für die in der Verarbeitung befindlichen Hackschnitzel gemeint.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung, dem Kocher und/oder dem Refiner ausgeschiedene VOC-haltige Abgase in die erste thermische Behandlungsvorrichtung weiterzuleiten. Die im Verarbeitungssystem zusätzlich benötigte Energie, um die erste thermische Behandlungsvorrichtung zu erwärmen ist gegenüber einer Ausführungsform ohne diese Abgaszuleitung reduziert. Es ist auch möglich die Hackschnitzel ausschließlich über die VOC-haltigen Abgase zu erwärmen. Diese eingespeisten VOC-haltigen Abgase fördern somit bereits in der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung das Ausscheiden von VOCs aus Hackschnitzeln. Dabei werden die Hackschnitzel derart erwärmt, dass sie in der Waschvorrichtung gegenüber nicht erwärmten Hackschnitzeln effizienter gereinigt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um aus dem Kocher und/oder dem Refiner ausgeschiedene VOC-haltige Abgase in die zweite thermische Behandlungsvorrichtung weiterzuleiten. Die im Verarbeitungssystem zusätzlich benötigte Energie, um die zweite thermische Behandlungsvorrichtung zu erwärmen ist gegenüber einer Ausführungsform ohne diese Abgaszuleitung reduziert. Es ist auch möglich die Hackschnitzel ausschließlich über die VOC-haltigen Abgase zu erwärmen. Diese eingespeisten VOC-haltigen Abgase fördern somit bereits in der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung das Ausscheiden von VOCs aus Hackschnitzeln. Dabei werden die Hackschnitzel derart erwärmt, dass sie in der Waschvorrichtung gegenüber nicht erwärmten Hackschnitzeln effizienter gereinigt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um die VOCs aus der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung, der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung, dem Kocher und/oder dem Refiner abzuführen. Möglich ist, dass die VOCs aus nur einer dieser Stationen abgeführt wird. So kann dies beispielsweise in der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung, der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung und/oder im Refiner in der Gasphase erfolgen. Möglich ist auch ein Abfließen von VOC-haltiger Flüssigkeit aus dem Refiner, das aus den verarbeiteten Hackschnitzeln entfließt. Im Kocher können die VOCs in der Gasphase ausgeschieden werden und/oder aus dem Kochmedium, indem dieses aus dem Kocher abfließt. Auch können die VOCs als öliges Medium auf einer Wasseroberfläche schwimmen und aus dem Kocher abgeführt werden. Das Abführen in der Gasphase geschieht durch einen Abzug im oberen Gefäßbereich. Das Abfließen erfolgt mithilfe der Schwerkraft aus dem unteren Gefäßbereich. Zumindest teilweise verlassen können die VOCs das Verarbeitungssystem über das Wasser des Kochers, beziehungsweise als Ölphasen auf dem Wasser verlassen, wenn beispielsweise zwischen dem Kocher und dem Refiner eine Austragsschnecke, insbesondere eine Stopfschnecke, angeordnet ist. Vorzugsweise verlassen die VOCs das Verarbeitungssystem über einen wesentlichen Teil, beispielsweise größer 50 Prozent, über das Wasser der Waschvorrichtung, beziehungsweise als Ölphasen auf dem Wasser. Der Grundgedanke ist hierbei, dass die VOCs zuerst aufkonzentriert werden und anschließend entsorgt werden, insbesondere über Wasch- und Quetschwasser.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um VOCs aus der Waschvorrichtung abzuführen und/oder dass das Verarbeitungssystem entlang eines Materialflusses zwischen der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung und dem Kocher eine Stopfschnecke aufweist, wobei die VOCs über Leitungsabschnitte des Leitungssystems aus dem Verarbeitungssystem aus der Stopfschnecke abführbar sind und/oder dass das Verarbeitungssystem entlang eines Materialflusses zwischen dem Kocher und dem Refiner eine Austragsschnecke aufweist, wobei die VOCs über Leitungsabschnitte des Leitungssystems aus dem Verarbeitungssystem aus der Austragsschnecke abführbar sind. Die Austragsschnecke kann als Stopfschnecke ausgebildet sein. Es hat sich herausgestellt, dass VOCs an diesen Bereichen mit vorteilhafter Effizienz aus der Waschvorrichtung, sowie aus der Stopfschnecke sowie aus der Austragsschnecke aus dem Verarbeitungssystem entfernbar sind, ohne dass der Prozess wesentlich negativ beeinflusst würde, beispielsweise durch eine unvorteilhafte Temperaturentwicklung.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem ein Heizsystem mit Heizmittelleitungsabschnitten aufweist, wobei die Heizmittelleitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um die erste thermische Behandlungsvorrichtung zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, über Abdämpfe des Kochers zu beheizen. Solche Abdämpfe sind auch als Fegedämpfe bekannt. Dies hat sich als energieeffizient erwiesen, wobei hinreichend Energie eingepflegt wird, um die VOC-Reduktion im Verfahren zu unterstützen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um die VOC-haltigen Abgase des Kochers, des Refiners zusammengeführt zu weiterzuleiten. Dadurch wird die Temperatur des Abgases aus dem Kocher und dem Refiner gemittelt, sodass der notwenige Anteil der Eigenheizung des die zusammengeführten Abgase aufnehmenden Behälters zuverlässig bestimmbar ist und unerwünschte Temperaturschwankungen in dem aufnehmenden Behälter reduziert werden. Der aufnehmende Behälter ist beziehungsweise sind insbesondere die erste thermische Behandlungsvorrichtung, die zweite thermische Behandlungsvorrichtung und/oder der Kocher.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um die VOC-haltigen Abgase des Kochers, des Refiners und der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung zusammengeführt zu weiterzuleiten. Dadurch wird die Temperatur des Abgases aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung, dem Kocher und dem Refiner gemittelt, sodass der notwenige Anteil der Eigenheizung des die zusammengeführten Abgase aufnehmenden Behälters zuverlässig bestimmbar ist und unerwünschte Temperaturschwankungen in dem aufnehmenden Behälter reduziert werden. Der aufnehmende Behälter ist insbesondere die erste thermische Behandlungsvorrichtung.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem ein Leitungssystem mit Leitungsabschnitten aufweist, wobei der Kocher und die Leitungsabschnitte angeordnet und ausgebildet sind, um aus dem Kocher und/oder dem Refiner ausgeschiedene VOC-haltige Abgase in den Kocher einzuleiten. Abgasabwärme kann somit wieder in den Kocher zurückgeführt werden. Auch kann diese Abgasabwärme mit Abgasen des Refiners erhöht werden. Das Ausscheiden von VOCs aus den Hackschnitzeln kann somit energieeffizient gefördert werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dassder Kocher einen Bodenabschnitt aufweist, der ausgebildet ist, um VOC-haltige Abgase des Kochers, der ersten und/oder der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung über Leitungsabschnitte eines Leitungssystems aufzunehmen. Somit werden die erhitzten Hackschnitzel entlang einer möglichst langen vertikalen Erstreckungsachse des Kochers, der ersten und/oder der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung mit einem Gasstrom in Verbindung gebracht, um die VOCs des Gasstroms in der Flüssigkeit aufzunehmen. Damit wird das VOC-haltige Abgas effizient genutzt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Hackschnitzel möglichst effizient zu erhitzen und eine umfassende VOC-Ausscheidung zu gewährleisten.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dassdas Verarbeitungssystem ein Hackschnitzel-Materialflusssystem mit Materialflussleitungen aufweist, wobei die Materialflussleitungen für einen Materialfluss der Hackschnitzel angeordnet sind zwischen: der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung und der Waschvorrichtung; der Waschvorrichtung und der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung; der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung und dem Kocher; und dem Kocher und dem Refiner. Es hat sich herausgestellt, dass durch diesen Materialfluss in Verbindung mit Maßnahmen des vorgenannten Verfahrens eine effiziente VOC-Ausscheidung erzielt wird. Dies bedeutet, dass VOCs mit geringem Energieeinsatz möglichst umfassend aus den Hackschnitzeln herausgelöst werden. Auch das Erwärmen der noch verunreinigten Hackschnitzel in der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung vor Einleiten in die Waschvorrichtung erhöht die Effizienz, weil der mit den Hackschnitzeln erwärmte Dreck gut von den Hackschnitzeln gelöst werden kann.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigt:

Fig. 1: ein Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung in einem Verarbeitungssystem, mit Darstellung des Materialflusses und des Abgasflusses.

Figur 1 zeigt in einer Darstellung ein symbolisch dargestelltes Verarbeitungssystem 1 zum Durchführen eines Verfahrens zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung.

Strukturell weist das Verarbeitungssystem 1 mindestens auf eine erste thermische Behandlungsvorrichtung 10, eine Waschvorrichtung 20, eine zweite thermische Behandlungsvorrichtung 30, einen Kocher 40 und einen Refiner 50.

Dabei führt das Verarbeitungssystem 1 zum Reduzieren von VOCs aus Hackschnitzeln nach Figur 1 folgende Verfahrensschritte durch:

In der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung 10 erfolgt ein erstes thermisches Behandeln von Hackschnitzeln 100.

Anschließend erfolgt in der Waschvorrichtung 20 ein Reinigen der Hackschnitzel 200. Nach dem Reinigen der Hackschnitzel 200 werden diese in der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung 30 ein zweites Mal thermisch behandelt 300.

Die in der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung 30 das zweite Mal thermisch behandelten Hackschnitzel 300 werden anschließend im Kocher 40 gekocht 400.

Nach dem Kochen der Hackschnitzel 400 im Kocher 40 erfolgt ein Zerkleinern der Hackschnitzel 500 im Refiner 50.

Innerhalb des Verarbeitungssystems 1 erfolgt zum energieeffizienten und umweltschonenden Reduzieren von VOCs aus Hackschnitzeln nach Figur 1 ein Gasfluss wie folgt:

Durch die erste thermische Behandlungsvorrichtung 10 erfolgt ein Aufnehmen VOC- haltiger Abgase G1.

Durch die zweite thermische Behandlungsvorrichtung 30 erfolgt ein Aufnehmen VOC- haltiger Abgase G2.

Weiterhin erfolgt durch die zweite thermische Behandlungsvorrichtung 30 ein Ausscheiden VOC-haltiger Abgase G3.

Durch den Kocher 40 erfolgt ein Aufnehmen VOC-haltiger Abgase G4.

Weiterhin erfolgt durch den Kocher 40 ein Ausscheiden VOC-haltiger Abgase G5.

Der Refiner 50 ist mindestens ausgebildet zum Ausscheiden VOC-haltiger Abgase G6. Optional möglich ist ein Aufnehmen VOC-haltiger Abgase aus dem Kocher 40.

Die VOC-ausscheidenden Hackschnitzel folgen innerhalb des Verarbeitungssystems einem Materialfluss wie folgt: von der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung 10 in die Waschvorrichtung 20 M1, von der Waschvorrichtung 20 in die zweite thermische Behandlungsvorrichtung 30 M2, von der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung 30 in den Kocher 40 M3, und von dem Kocher 40 in den Refiner 50 M4.

Anders formuliert weist das Verarbeitungssystem 1 zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung zum Durchführen des vorgenannten Verfahrens auf:

- eine erste thermische Behandlungsvorrichtung 10, die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen G1, zum ersten thermischen Behandeln der Hackschnitzel 100;

- eine Waschvorrichtung 20 zum Reinigen der Hackschnitzel 200;

- eine zweite thermische Behandlungsvorrichtung 30, die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen G2 und auszuscheiden G3, zum zweiten thermischen Behandeln der Hackschnitzel 300;

- einen Kocher 40, der ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen G4 und auszuscheiden G5, zum Kochen der Hackschnitzel 400; und

- einen Refiner 50, der ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase auszuscheiden G6, zum Zerkleinern der Hackschnitzel 500.

Das Verfahren zum Reduzieren von flüchtigen organischen Verbindungen, VOC, aus Hackschnitzeln zur Holzfaserherstellung in einem Verarbeitungssystem 1 , weist anders formuliert mindestens folgende aufeinanderfolgende Schritte auf:

- Erstes thermisches Behandeln der Hackschnitzel 100 in einer ersten thermischen Behandlungsvorrichtung 10, die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen G1;

- Reinigen der Hackschnitzel 200 in einer Waschvorrichtung 20;

- Zweites thermisches Behandeln der Hackschnitzel 300 in einer zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung 30, die ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen G2 und auszuscheiden G3;

- Kochen der Hackschnitzel 400 in einem Kocher 40, der ausgebildet ist, VOC-haltige Abgase aufzunehmen G4 und auszuscheiden G5; und

- Zerkleinern der Hackschnitzel 500 in einem Refiner 50, der ausgebildet ist, VOC- haltige Abgase auszuscheiden G6. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist nach Figur 1 vorgesehen, dass die erste thermische Behandlungsvorrichtung 10 ausgebildet ist VOC-haltige Abgase aufzunehmen G1 , die ausgeschieden werden aus der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung 30 G3, dem Kocher 40 G5 und dem Refiner 50 G6.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist nach Figur 1 vorgesehen, dass die zweite thermische Behandlungsvorrichtung 30 ausgebildet ist VOC-haltige Abgase aufzunehmen G2, die ausgeschieden werden aus dem Kocher 40 G5 und dem Refiner 50 G6.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die VOCs ausgeschieden werden aus der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung 10, der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung 30, dem Kocher 40 und/oder dem Refiner 50. Dies ist in der Figur 1 nicht näher dargestellt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem 1 bevorzugt entlang eines Materialflusses zwischen der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung 30 und dem Kocher 40 eine Stopfschnecke aufweist, wobei die VOCs aus dem Verarbeitungssystem 1 abgeführt werden, insbesondere aus der Waschvorrichtung M2X und/oder insbesondere aus der Stopfschnecke M3X. Weiterhin optional oder zusätzlich ist vorgesehen, dass das Verarbeitungssystem 1 entlang eines Materialflusses zwischen dem Kocher 40 und dem Refiner 50 eine Austragsschnecke aufweist, wobei die VOCs aus dem Verarbeitungssystem 1 aus der Austragsschnecke abgeführt werden M4X. Die Austragsschnecke kann als Stopfschnecke ausgebildet sein.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste thermische Behandeln der Flackschnitzel 100 bei 80 Grad Celsius für 5 bis 10 Minuten erfolgt; und/oder das zweite thermische Behandeln der Flackschnitzel 300 bei 100 Grad Celsius für 5 bis 10 Minuten erfolgt; und/oder das Kochen der Hackschnitzel 400 zwischen 140 bis 180 Grad Celsius für 2 bis 5 Minuten erfolgt. Sowohl die Temperaturangaben als auch die Zeitangaben umfassen bevorzugt eine jeweilige Abweichung nach oben und/oder unten von einschließlich 10 Prozent.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste thermische Behandlungsvorrichtung 10 zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, über Abdämpfe des Kochers 40 beheizt wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist nach Figur 1 vorgesehen, dass die VOC-haltigen Abgase des Kochers 40 und des Refiners 50 zusammengeführt weitergeleitet werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist nach Figur 1 weiterhin vorgesehen, dass die VOC-haltigen Abgase der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung 30, des Kochers 40 und des Refiners 50 zusammengeführt weitergeleitet werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist nach Figur 1 vorgesehen, dass der Kocher 40 ausgebildet ist VOC-haltige Abgase aufzunehmen G4, die ausgeschieden werden aus dem Kocher 40 G5 und dem Refiner 50 G6.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist nach Figur 1 vorgesehen, dass die VOC-haltigen Abgase in einen Bodenabschnitt des Kochers 40, der ersten und der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung 10, 30 eingeleitet werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist nach Figur 1 vorgesehen, dass der Materialfluss der Hackschnitzel erfolgt von der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung 10 in die Waschvorrichtung 20 M1 ; der Waschvorrichtung 20 in die zweite thermische Behandlungsvorrichtung 30 M2; der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung 30 in den Kocher 40 M3; und dem Kocher 40 in den Refiner 50 M4.

Bezuqszeichenliste

1 Verarbeitungssystem

10 Erste thermische Behandlungsvorrichtung

20 Waschvorrichtung

30 Zweite thermische Behandlungsvorrichtung 40 Kocher 50 Refiner

100 Erstes thermisches Behandeln von Hackschnitzeln

200 Reinigen der Hackschnitzel

300 Zweites thermisches Behandeln der Hackschnitzel

400 Kochen der Hackschnitzel

500 Zerkleinern der Hackschnitzel

G1 Aufnehmen VOC-haltiger Abgase durch erste thermische Behandlungsvorrichtung

G2 Aufnehmen VOC-haltiger Abgase durch zweite thermische Behandlungsvorrichtung

G3 Ausscheiden VOC-haltiger Abgase durch zweite thermische Behandlungsvorrichtung

G4 Aufnehmen VOC-haltiger Abgase durch Kocher G5 Ausscheiden VOC-haltiger Abgase durch Kocher G6 Ausscheiden VOC-haltiger Abgase durch Refiner M1 Materialfluss der Hackschnitzel von der ersten thermischen Behandlungsvorrichtung in die Waschvorrichtung M2 Materialfluss der Hackschnitzel von der Waschvorrichtung in die zweite thermische Behandlungsvorrichtung

M2X Abführen von VOCs aus dem Verarbeitungssystem aus der Waschvorrichtung M3 Materialfluss der Hackschnitzel von der zweiten thermischen Behandlungsvorrichtung in den Kocher

M3X Abführen von VOCs aus dem Verarbeitungssystem aus einer Stopfschnecke M4 Materialfluss der Hackschnitzel von dem Kocher in den Refiner M4X Abführen von VOCs aus dem Verarbeitungssystem aus einer Austragsschnecke

VOC Flüchtige organische Verbindungen