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Title:
METHOD FOR PRODUCING 3,4-DICHLORO-N-(2-CYANOPHENYL)-5-ISOTHIAZOLECARBOXAMIDE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/192988
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a novel, single-stage method for producing and isolating 3,4-dichloro-N-(2-cyanophenyl)-5-isothiazolecarboxamide (Isotianil), which has microbicidal and plant strengthening (host defence inducer) properties. In the method according to the invention, the amount of waste from the production process (for example solvent) is significantly reduced. The product is supplied with a high yield and purity (minimum amount of by-products and contaminants). By comparison with existing methods of production, the method according to the invention has the advantage of low corrosiveness and a high yield and a high selectivity.

Inventors:
FARIDA TARANEH (DE)
LITTMANN MARTIN (DE)
SANLI ALI (DE)
PABST KYRA (DE)
LUDWIG JÜRGEN (DE)
SCHNATTERER ALBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/058245
Publication Date:
October 10, 2019
Filing Date:
April 02, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
BAYER CROPSCIENCE AG (DE)
International Classes:
C07D275/03
Domestic Patent References:
WO1999024413A21999-05-20
WO2004002968A12004-01-08
WO1999024413A21999-05-20
Foreign References:
CN102942565A2013-02-27
Attorney, Agent or Firm:
BIP PATENTS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren für die Herstellung von Isotianil, das die Schritte

Reaktion in einem organischen, aprotischen, bevorzugt einem aromatischen, Lösungsmittel, von (a) 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid der Formel (II)

mit 2-Cyanoanilin (2-Aminobenzonitril) der Formel (III)

(PI),

unter Rückfluss und gegebenenfalls vermindertem Druck und (b) Filtration und Waschen beinhaltet, wobei in Schritt (a) vorzugsweise einer der Reaktanden im Lösungsmittel vorgelegt und erwärmt wird, und der zweite Reaktand anschließend zudosiert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das organische, aprotische Lösungsmittel ausgewählt ist aus einer Gruppe bestehend aus Benzol, Toluol, o-Xylol, «/-Xylol und »-Xylol, vorzugsweise Toluol.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt (a) durchge führt wird in einem Bereich von 40 °C bis 120 °C und bei 150 mbar bis 650 mbar.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (b) die Temperatur auf 20°C bis 22°C eingestellt wird und das ausgefallene Produkt ab filtriert wird, bevorzugt mit einer Nutsche, und der Filterkuchen gewaschen mit Toluol, Methanol, Ethanol, iso- oder «-Propanol, besonders bevorzugt mit Toluol.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Reagenz in Schmelze oder in Lösung mittels Tauchung zugegeben wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aminobenzonitril in Schmelze oder in Lösung mittels Tauchung zugegeben wird

7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das organische, aprotische

Lösungsmittel ausgewählt ist aus einer Gruppe bestehend aus Benzol, Toluol, o-Xylol, «/-Xylol und »-Xylol, vorzugsweise Toluol, und

Schritt (a) durchgeführt wird in einem Bereich von 40 °C bis 120 °C und bei 150 mbar bis 650 mbar, und in Schritt (b) die Temperatur auf 20°C bis 22°C eingestellt wird und das ausgefallene Produkt ab filtriert wird, bevorzugt mit einer Nutsche, und der Filterkuchen gewaschen wird mit Toluol, Methanol, Ethanol, iso- oder «-Propanol, besonders bevorzugt mit Toluol.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das organische, aprotische Lösungsmittel Toluol ist, und

Schritt (a) durchgeführt wird in einem Bereich von 70 °C bis 90 °C und bei 200 mbar bis 450 mbar, und in Schritt (b) die Temperatur auf 20°C bis 22°C eingestellt wird und das ausgefallene Produkt abfiltriert wird, bevorzugt mit einer Nutsche, und der Filterkuchen gewaschen wird mit Toluol, und das Verhältnis von Aminobenzonitril zu 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid zwischen

1 :0,90 und 1 :1,10 liegt, und die Menge an Lösungsmittel in kg im Verhältnis zu den Reaktanden in kmol zwischen 1000:1 und 150:1 liegt, und die Reaktionszeit (Zudosierzeit plus Nachrührzeit) zwischen 8 h und 2 h beträgt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Reagenz in Schmelze oder in Lösung mittels Tauchung zugegeben wird, und das organische, aprotische Lösungsmittel Toluol ist, und

Schritt (a) durchgeführt wird in einem Bereich von 70 °C bis 90 °C und bei 200 mbar bis 450 mbar, und das Verhältnis von Aminobenzonitril zu 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid zwischen 1 :0,95 und 1 : 1,04 liegt, und die Menge an Lösungsmittel in kg im Verhältnis zu den Reaktanden in kmol zwischen 826:1 und

238:1 liegt, und die Reaktionszeit (Zudosierzeit plus Nachrührzeit) 6 h beträgt, und in Schritt (b) die Temperatur auf 20°C bis 22°C eingestellt wird und das ausgefallene Produkt ab filtriert wird, bevorzugt mit einer Nutsche, und der Filterkuchen gewaschen wird mit Toluol.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Aminobenzonitril in Schmelze oder in Lösung mittels Tauchung zugegeben wird, und das organische, aprotische Lösungsmittel ausgewählt Toluol ist, und

Schritt (a) durchgeführt wird in einem Bereich von 70 °C bis 90 °C und bei 200 mbar bis 450 mbar, und das Verhältnis von Aminobenzonitril zu 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid zwischen 1 :0,95 und 1 : 1,04 liegt, und die Menge an Lösungsmittel in kg im Verhältnis zu den Reaktanden in kmol zwischen 826:1 und 238:1 liegt, und die Reaktionszeit (Zudosierzeit plus Nachrührzeit) 6 h beträgt, und in Schritt (b) die Temperatur auf 20°C bis 22°C eingestellt wird und das ausgefallene Produkt abfiltriert wird, bevorzugt mit einer Nutsche, und der Filterkuchen gewaschen mit Toluol.

11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Aminobenzonitril in Lösung mittels Tauchung zugegeben wird, und das organische, aprotische Lösungsmittel ausgewählt Toluol ist, und Schritt (a) durchgeführt wird in einem Bereich von 70 °C bis 90 °C und bei 200 mbar bis 450 mbar, und das Verhältnis von Aminobenzonitril zu 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid zwischen 1 :0,95 und 1 : 1,04 liegt, und die Menge an Lösungsmittel in kg im Verhältnis zu den Reaktanden in kmol zwischen 826:1 und 238:1 liegt, und die Reaktionszeit (Zudosierzeit plus Nachrührzeit) 6 h beträgt, und in Schritt (b) die Temperatur auf 20°C bis 22°C eingestellt wird und das ausgefallene Produkt abfiltriert wird, bevorzugt mit einer Nutsche, und der Filterkuchen gewaschen mit Toluol.

12. Isotianil hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1, 7, 8, 9 und 11.

Description:
Verfahren zur Herstellung von 3,4-Dichlor- V-(2-cvanor)henyl)-5-isothiazolcarboxamid

Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues, einstufiges Verfahren zur Herstellung und lsolierung von 3,4- Dichlor-iV-(2-cyanophenyl)-5-isothiazolcarboxamid (lsotianil), das mikrobizide und pflanzenstärkende (Host Defense lnducer) Eigenschaften aufweist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Abfallmenge des Produktionsprozesses (z.B. Lösungsmittel) deutlich reduziert. Das Produkt wird in einer hohen Ausbeute und Reinheit geliefert (minimale Menge an Nebenprodukten und Verunreinigungen). Gegenüber bestehenden Herstellungsverfahren hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil einer geringen Korrosivität sowie einer hohen Ausbeute und einer hohen Selektivität. Die Synthese von lsotianil wurde in verschiedenen Patentanmeldungen beschrieben. Zum Beispiel ist es bekannt, dass 3,4-Dichlor-V-(2-cyanophenyl)-5-isothiazolcarboxamid der Formel (1) durch die Reaktion von 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid mit Anthranilamid in der Gegenwart eines Säureakzeptors und eines aprotischen Solvens erhalten werden kann, wobei das aus dieser Reaktion hervorgehende V-[2- (aminocarbonyl)phenyl]-3,4-dichlor-5-isothiazolcarboxamid in einem zweiten Schritt noch mit einem Dehydratisierungsmittel umgesetzt werden muss (cf. WO 2004/002968).

ln diesem Verfahren enthält das Filtrat überschüssiges Vilsmeier-Reagenz sowie SO2 und Salzsäure (HCl), die hoch korrosiv sind. Weiterhin wird eine wässrige Aufarbeitung als unpraktikabel beschrieben, da unter diesen Bedingungen das ,V- Formyl-Ncbcnprodukt in signifikanten Mengen gebildet wird. Ferner führt die wässrige Aufarbeitung mit notwendiger Neutralisation zu einer erhöhten Abfallmenge.

Während in der Theorie die nicht-wässrige Aufarbeitung der hoch korrosiven Reaktionsmischung und die lsolierung des Produktes möglich ist, ist diese Art der Aufarbeitung jedoch großtechnisch nicht praktikabel und nicht ökonomisch sinnvoll. Weiterhin ist es bekannt, dass 3,4-Dichlor-iV-(2-cyanophenyl)-5-isothiazolcarboxamid erhalten werden kann durch die Reaktion von

3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid der Formel (II)

mit 2-Cyanoanilin (2-Aminobenzonitril) der Formel (III) in der Gegenwart eines aprotischen Solvens (cf. WO 99/24413).

Das in WO 99/24413 beschriebene Verfahren hat die Nachteile, dass eine große Menge an Hilfsbase erforderlich ist, eine lange Reaktionszeit benötigt wird, die Reaktionsfuhrung aufwendig ist und ein höherer Anteil an Nebenprodukten entsteht Weiterhin entstehen durch die verdünnte Fahrweise hohe Fertigungskosten und eine vergleichsweise große Abwassermenge. (cf. Example 1 of WO 99/24413).

Dementsprechend bestand immer noch ein Bedarf an einem verbesserten Prozess, der die Herstellung von 3,4-Dichlor-iV-(2-cyanophenyl)-5-isothiazolcarboxamid in guter Ausbeute mit minimalen Mengen an Nebenprodukten und Verunreinigungen erlaubt, ohne die Verwendung teurer Lösungsmittel oder bei der Aufarbeitung oder Abfallbehandlung schwierig handhabbarer Solventien und Rückstände (z.B. SOCF und SO2). Gleichzeitig sollte die Abfallmenge pro Kilogramm Produkt gegenüber bekannten Verfahren niedrig oder zumindest nicht erhöht sein.

Bei der Übertragung von Reaktionen in den industriellen Maßstab ist es von besonderer Bedeutung, dass die Reaktionen auch in Stahlreaktoren statt in Glasgefäßen durchgeführt werden können, hierfür ist neben der generellen Reduktion an Abfall eine Kontrolle der korrosiven Eigenschaften sowie eine einfache Reaktionsführung wichtig. Diese Faktoren haben sowohl ökonomische (weniger Kosten) als auch ökologische Effekte (weniger Umweltbelastung).

Weiterhin besteht immer ein Bedarf an Verbesserung der Raum-Zeit- Ausbeute und des Durchsatzes.

Deswegen ist das Ziel der Erfindung, ein Verfahren mit reduzierter Abfallmenge und tolerablen korrosiven Eigenschaften sowie einfacher Reaktionsführung bereitzustellen, insbesondere für den industriellen Maßstab. Die Berechnung der Abfallmenge wie oben beschrieben, beinhaltet nicht nur die jeweiligen Mengen an Lösungsmitteln, Edukten und Rückständen, sondern auch wässrige und organische Phasen und die benötigen Chemikalien für ihre Verdünnung und/oder Neutralisierung oder Nachbehandlung.

Soweit nicht anders definiert, ist unter Raumtemperatur eine Temperatur von 20°C bis 22°C zu verstehen. Weiterhin sind in der vorliegenden Beschreibung bevorzugte Bereiche verschiedener Parameter so zu verstehen, dass sie frei kombiniert werden können, unabhängig vom Grad der Bevorzugung. Allerdings ist zumindest die Kombination der am meisten bevorzugten Ausgestaltungen als bevorzugte Ausführungsform des gesamten Prozesses zu verstehen, wie auch Kombinationen von bevorzugten Bereichen gleicher Ebene. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine beschleunigte Reaktionsführung, minimalem Einsatz von Lösungsmitteln und Katalysatoren sowie schneller Entfernung korrosiver Reaktionsprodukte aus, sodass ein hoher Durchsatz bei materialschonender Fahrweise ermöglicht wird.

Gemäß der vorliegenden Erfindung beinhaltet das Verfahren für die Herstellung von Isotianil die Schritte a) Reaktion in einem organischen, aprotischen, bevorzugt einem aromatischen, Lösungsmittel, von 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid der Formel (II)

mit 2-Cyanoanilin (2-Aminobenzonitril) der Formel (III) unter Rückfluss und gegebenenfalls vermindertem Druck und, b) Filtration und Waschen. ln Schritt (a) wird vorzugsweise einer der Reaktanden im Lösungsmittel vorgelegt und erwärmt, und der zweite Reaktand anschließend zudosiert.

Schritt (a)

Vorzugsweise werden nicht halogenierte Lösungsmittel verwendet, insbesondere aromatische Lösungsmittel. Das organische Lösungsmittel ist weiter bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Benzol, Toluol, o-Xylol, w-Xylol, /»-Xylol, Chlorbenzol, Methylacetat, Ethylacetat, Dimethylacetamid, Dibutylether, Tetrahydrofuran, Methyltetrahydrofüran, Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, Methyl-tert- butylether, höheren Alkanen oder einer Mischung daraus.. Noch weiter bevorzugt ist das organische Lösungsmittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Toluol, o-Xylol, «/-Xylol und /»-Xylol. Das am meisten bevorzugte organische Lösungsmittel der Erfindung ist Toluol.

Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Temperaturen in einem relativ breiten Bereich variiert werden.

Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Temperaturen in Schritt (a) im Allgemeinen im Bereich zwischen 20°C und l60°C, bevorzugt im Bereich von 40°C bis l20°C, weiter bevorzugt im Bereich von 50°C bis 1 l5°C, and am meisten bevorzugt im Bereich von 60°C bis 95°C. ln einer besonders bevorzugten Ausgestaltung wird Schritt (a) in einem Bereich von 70°C bis 90°C durchgeführt.

Bei Reaktionstemperaturen unter dem Siedepunkt des Lösemittels wird der Druck an die verminderte Temperatur so angepasst, dass das Reaktionsgemisch siedet. Dabei wird bevorzugt die Siedepunktserhöhung durch gelöste Reaktanden, Reagenzien und Produkte berücksichtigt. Beim Arbeiten unter vermindertem Druck kann die Reaktionstemperatur verringert werden und dadurch ein positiver Beitrag zur Energiebilanz erreicht werden. Weiterhin kann durch das Entfernen flüchtiger Reaktionsprodukte das Reaktionsgleichgewicht verschoben werden. Dadurch verringert sich die Reaktionszeit und die Raum-Zeit- Ausbeute wird verbessert. ln einer bevorzugten Ausführungsform wird Schritt (a) bei 10 mbar bis 700 mbar durchgeführt, weiter bevorzugt bei 150 mbar bis 650 mbar, noch weiter bevorzugt bei 150 mbar bis 500 mbar, und am meisten bevorzugt bei 200 mbar bis 450 mbar, insbesondere, wenn Toluol verwendet wird, wobei der Bereich, wie auch im folgenden Text, den angelegten Druck angibt und nicht die Reduktion des Drucks ausgehend vom Normaldruck. Wenn die Reaktion im Bereich von 200 mbar bis 450 mbar durchgeführt wird, ist die Reaktionstemperatur bevorzugt zwischen 70 °C und 90 °C, bevorzugt mit Toluol als Lösungsmittel. Allerdings wird der Fachmann abhängig vom absoluten Druck und dem im Verfahren verwendeten Lösungsmittel die Temperatur und den Druck so anpassen, dass die gewünschte Siedetemperatur erreicht wird. Um dennoch akzeptable Reaktionszeiten sowie sichere Reaktionsbedingungen zu erreichen (z.B. nicht zu viele Nebenprodukte durch thermische Zersetzung), ist die Reaktionstemperatur bevorzugt zwischen 40°C und 160°C, während aus ökonomischen Gründen (Energieverbrauch, Rückgewinnung des Lösungsmittels etc.) der verminderte Druck normalerweise in einem Bereich von 150 mbar bis 500 mbar liegt, weiter bevorzugt ist die Temperatur zwischen 70 °C und 90 °C und der Druck zwischen 200 mbar und 450 mbar.

Die Vorteile der Reaktionsführung unter Rückfluss sind ein geringer Anteil an Nebenprodukten, eine schnellere Reaktion und die (Rück)gewinnung / Abführung der ausgegasten Salzsäure.

Weiterhin gelingt es bei diesem Verfahren, nur einen geringen Überschuss oder sogar einen Unterschuss des Säurechlorids einzusetzen und so eine nahezu ideale Stöchiometrie zu realisieren.

Das Verhältnis von Aminobenzonitril zu 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid liegt vorzugsweise zwischen 1 :0,80 und 1 :1,20, weiter bevorzugt zwischen 1 :0,90 und 1 :1,10, und besonders bevorzugt zwischen 1 :0,95 und 1 :1,04.

Die Menge an Lösungsmittel in kg im Verhältnis zu den Reaktanden in kmol liegt vorzugsweise zwischen 1500: 1 bis 100: 1, weiter bevorzugt zwischen 1000:1 und 150: 1, und besonders bevorzugt zwischen 826:1 bis 238:1.

Die Reaktionszeit (Zudosierzeit plus Nachrührzeit) beträgt vorzugsweise zwischen 12 h und 2 h, weiter bevorzugt zwischen 8 h und 2 h, und besonders bevorzugt 6 h.

Schritt (b)

Nach Beendigung der Reaktion und Abkühlen auf Raumtemperatur, wird das aus dem Reaktionsgemisch ausgefallene Produkt filtriert und der Filterkuchen gewaschen. Bevorzugt wird der Filterkuchen mit einem organischen Lösungsmittel gewaschen, vorzugsweise mit Toluol, Methanol, Ethanol, iso- oder «-Propanol, besonders bevorzugt mit Toluol. Die Filtration erfolgt vorzugsweise durch Abnutschen.

Die Vorteile des Schrittes b) des erfindungsgemäßen Verfahrens sind, dass nicht zwingend ein zweites Lösungsmittel verwendet werden muss, und daher kein Lösungsmittelgemisch entsteht, welches man im Anschluss wieder trennen müsste. Die Rückgewinnung des Lösungsmittels ist damit deutlich erleichtert.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch eine Anzahl von Vorteilen gekennzeichnet. Es ermöglicht die Herstellung von 3,4-Dichlor-V-(2-cyanophenyl)-5-isothiazolcarboxamid (lsotianil) in einer sehr guten Ausbeute und hoher Reinheit, während die Kosten durch günstigere Lösungsmittel, geringeren Lösungsmittelanteil, weniger Reagenzien, einfachere Aufarbeitung und weniger Abfall pro Kilogramm Produkt reduziert werden, wobei damit auch ein ökologischer Effekt einhergeht.

Ohne Probleme kann das erfindungsgemäße Verfahren im industriellen Maßstab durchgeführt werden, neben anderen Gründen durch die reduzierte Korrosivität. Der Raum-Zeit-Durchsatz verbessert sich von 20 g/1 auf 182 g/1 in der gleichen Zeit.

Die Abfallmenge verringert sich von 27,5 kg auf 0,2 kg bis 1 ,6 kg pro Kilogramm lsotianil.

Die Ausbeute erhöht sich von 89% auf 98%, bei einer Reinheit von 99.8% .

In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung beinhaltet das Verfahren für die Herstellung von lsotianil die folgenden Schritte: a) Reaktion in einem organischen, aprotischen, bevorzugt einem aromatischen, Lösungsmittel, von

(a) 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid der Formel (11)

mit 2-Cyanoanilin (2-Aminobenzonitril) der Formel (111) unter Rückfluss und gegebenenfalls vermindertem Druck und, b) Filtration und Waschen (b), wobei das organische, aprotische Lösungsmittel ausgewählt ist aus einer Gruppe bestehend aus Benzol, Toluol, o-Xylol, «/-Xylol und »-Xylol, vorzugsweise Toluol, und

Schritt (a) durchgeführt wird in einem Bereich von 40 °C bis 120 °C und bei 150 mbar bis 650 mbar, und in Schritt (b) die Temperatur auf 20°C bis 22°C eingestellt wird und das ausgefallene Produkt abfiltriert wird, bevorzugt mit einer Nutsche, und der Filterkuchen gewaschen mit Toluol, Methanol, Ethanol, iso- oder «-Propanol, besonders bevorzugt mit Toluol.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beinhaltet das Verfahren für die Herstellung von Isotianil die folgenden Schritte: a) Reaktion in einem organischen, aprotischen, bevorzugt einem aromatischen, Lösungsmittel, von (a) 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid der Formel (II)

mit 2-Cyanoanilin (2-Aminobenzonitril) der Formel (III) unter Rückfluss und gegebenenfalls vermindertem Druck und, b) Filtration und Waschen (b), wobei das organische, aprotische Lösungsmittel Toluol ist, und

Schritt (a) durchgeführt wird in einem Bereich von 70 °C bis 90 °C und bei 200 mbar bis 450 mbar, und in Schritt (b) die Temperatur auf 20°C bis 22°C eingestellt wird und das ausgefallene Produkt abfiltriert wird, bevorzugt mit einer Nutsche, und der Filterkuchen gewaschen mit Toluol, und das Verhältnis von Aminobenzonitril zu 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid zwischen 1 :0,90 und 1 :1,10 liegt, und die Menge an Lösungsmittel in kg im Verhältnis zu den Reaktanden in kmol zwischen 1000:1 und 150: 1 liegt, und die Reaktionszeit (Zudosierzeit plus Nachrührzeit) zwischen 8 h und 2 h beträgt. In den oben genannten Ausführungsformen wird in der Reaktionsführung vorzugsweise ein Reaktand vorgelegt und der zweite mittels einer getauchten Zuleitung (Tauchung) in das Reaktionsgemisch dosiert, wobei Aminobenzonitril als Schmelze vorgelegt oder auch dosiert werden kann. Bevorzugt wird das Chlorid vorgelegt.

ln der besten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beinhaltet das Verfahren für die Herstellung von lsotianil die demnach folgenden Schritte: a) Reaktion in einem organischen, aprotischen, bevorzugt einem aromatischen, Lösungsmittel, von

(a) 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid der Formel (11)

mit 2-Cyanoanilin (2-Aminobenzonitril) der Formel (III) unter Rückfluss und gegebenenfalls vermindertem Druck, wobei das Aminobenzonitril in Schmelze oder in Lösung, bevorzugt in Lösung, mittels Tauchung zugegeben wird. und, b) Filtration und Waschen (b), wobei das organische, aprotische Lösungsmittel ausgewählt Toluol ist, und

Schritt (a) durchgeführt wird in einem Bereich von 70 °C bis 90 °C und bei 200 mbar bis 450 mbar, und das Verhältnis von Aminobenzonitril zu 3,4-Dichlorisothiazol-5-carbonylchlorid zwischen 1 :0,95 und 1 :1,04 liegt, und die Menge an Lösungsmittel in kg im Verhältnis zu den Reaktanden in kmol zwischen 826:1 und 238:1 liegt, und die Reaktionszeit (Zudosierzeit plus Nachrührzeit) 6 h beträgt. in Schritt (b) die Temperatur auf 20°C bis 22°C eingestellt wird und das ausgefallene Produkt abfiltriert wird, bevorzugt mit einer Nutsche, und der Filterkuchen gewaschen mit Toluol.

Die im Folgenden beschriebenen Beispiele illustrieren die vorliegende Erfindung detaillierter ohne sie dabei einzuschränken.

Synthese- und Vergleichsbeispiele

Beispiel 1 (erfindungsgemäß): Vorlage Aminobenzonitril in Toluol: 59,2 g (0,5 mol, 99,8 %ig) Aminobenzonitril in 552,7 g (5,99 mol, 99,8 %ig) Toluol vorgelegt. Es werden innerhalb von 4 h bei 80 °C Innentemperatur (Badtemperatur 100-114 °C) und 345 mbar (starker Rückfluss) 114,4 g (0,48 mol, 90 %ig in Toluol) DCIT-Chlorid zugetropft. Anschließend 2 h unter Rückfluss bei 80 °C und 345 mbar nachgerührt. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und filtriert. Der Nutschkuchen wurde 2-mal mit Methanol (Verdrängungswäsche) gewaschen. Ausbeute: 98,8 % d. Th.

Reinheit: 99,9 %

Abfallmenge: 1,6 kg / kg Isotianil

Beispiel 2 (erfindungsgemäß): Vorlage DCIT-Chlorid in Toluol und Dosierung Aminobenzonitril in Toluol:

290,0 g (1,28 mol, 95,1 %ig in Toluol) DCIT-Chlorid und 51,9 g (0,56 mol, 100 %ig) Toluol wurden vorgelegt. 145,3 g (1,23 mol, 100 %ig) Aminobenzonitril in 530,7 g (0,56 mol, 100 %ig) in Toluol werden innerhalb von 4 h bei 80 °C Innentemperatur (Badtemperatur 100-114 °C) und 345 mbar (starker Rückfluss) getaucht zugetropft. Anschließend 2 h unter Rückfluss bei 80 °C und 345 mbar nachgerührt. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und filtriert. Der Nutschkuchen wurde 2- mal mit Toluol (Verdrängungswäsche) gewaschen.

Ausbeute isoliert: 98,5 % d. Th. (1,5 % d. Th. In der Mutterlauge und Waschfiltrat)

Reinheit: 99,8 %

Abfallmenge: 0,2 kg / kg Isotianil

Beispiel 3 (erfindungsgemäß): Vorlage DCIT-Chlorid in Toluol und Dosierung Aminobenzonitril als Schmelze: 292,9 g (1,29 mol, 95,1 %ig in Toluol) DCIT-Chlorid und 475,8 g (5,16 mol, 100 %ig) Toluol wurden bei RT vorgelegt. 146,8 g (1,24 mol, 100 %ig) Aminobenzonitril als Schmelze werden innerhalb von 4 h bei 80 °C Innentemperatur (Badtemperatur 100-114 °C) und 350 mbar (starker Rückfluss) getaucht zugetropft. Anschließend 2 h unter Rückfluss bei 80 °C und 345 mbar nachgerührt. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und filtriert. Der Nutschkuchen wurde 2-mal mit Toluol (Verdrängungswäsche) gewaschen.

Ausbeute isoliert: 95,6 % d. Th. (3,22 % d. Th. In der Mutterlauge und Waschfiltrat)

Reinheit: 99,3 %

Abfallmenge: 0,2 kg / kg Isotianil

Beispiel 4 (erfindungsgemäß): Vorlage Aminobenzonitril in Methylacetat als LM

59,2 g (0,5 mol, 99,8 %ig) Aminobenzonitril in 444,3 g (5,99 mol, 99,8 %ig) Methylacetat vorgelegt. Es werden innerhalb von 4 h bei 45-47 °C Innentemperatur (Badtemperatur 88-85 °C) und 600-605 mbar (starker Rückfluss) 126,8 g (0,48 mol, 81,2 %ig in Methylacetat) DCIT-Chlorid zugetropft. Anschließend 2 h unter Rückfluss bei 45-47 °C und 600-605 mbar nachgerührt. Die Reaktionsmischung wurde auf

Raumtemperatur abgekühlt und filtriert. Der Nutschkuchen wurde 2-mal mit Methanol (Verdrängungswäsche) gewaschen.

Ausbeute: 94,2 % d. Th. (1,22 % d. Th. In der Mutterlauge und Waschfiltrat)

Reinheit: 100 % Abfallmenge: 0,3 kg / kg Isotianil

Beispiel 5 (erfindungsgemäß): Vorlage Aminobenzonitril in Chlorbenzol als LM

59,19 g (0,5 mol, 99,8 %ig) Aminobenzonitril in 675,14 g (5,99 mol, 99,8 %ig) Chlorbenzol vorgelegt. Es werden innerhalb von 4 h bei 79-80 °C Innentemperatur (Badtemperatur 101-102 °C) und 155-165 mbar (starker Rückfluss) 126,8 g (0,48 mol, 81,2 %ig in Chlorbenzol) DCIT-Chlorid zugetropft. Anschließend 2 h unter Rückfluss bei 79-80 °C und 155-170 mbar nachgerührt. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und filtriert. Der Nutschkuchen wurde 2-mal mit Methanol (Verdrängungswäsche) gewaschen. Ausbeute: 92,0 % d. Th. (4,6 % d. Th. In der Mutterlauge und Waschfiltrat) Reinheit: 100 %

Abfallmenge: 0,4 kg / kg Isotianil

Beispiel 6 (erfindungsgemäß): Vorlage Aminobenzonitril in Di-n-butylether als LM

47,4 g (0,4 mol, 99,8 %ig) Aminobenzonitril in 624,9 g (4,79 mol, 99,8 %ig) Di-n-butylether vorgelegt. Es werden innerhalb von 4 h bei 79-80 °C Innentemperatur (Badtemperatur 101-102 °C) und 105 mbar (starker Rückfluss) 101,5 g (0,38 mol, 81,2 %ig in Di-n-butylether) DCIT-Chlorid zugetropft. Anschließend 2 h unter Rückfluss bei 79-80 °C und 105 mbar nachgerührt. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und filtriert. Der Nutschkuchen wurde 2-mal mit Methanol (Verdrängungswäsche) gewaschen.

Ausbeute: 95,4 % d. Th. (1,5 % d. Th. in der Mutterlauge und Waschfiltrat)

Reinheit: 99,4 %

Abfallmenge: 0,4 kg / kg Isotianil

Beispiel 7 (erfindungsgemäß): Getauchte Zugabe von 2-Aminobenzonitril als toluolische Lösung

290 g (1,27 mol, 95,1 %ig) DCIT-Chlorid und 46 g (0,5 mol, 100 %ig) Toluol werden bei Raumtemperatur vorgelegt und auf 80 °C aufgeheizt. Eine Lösung aus 530,55 g (5,76 mol, 100 %ig) Toluol und 145,34 g (1,23 mol, 99,8 %ig) Aminobenzonitril werden innerhalb von 4 h bei 79-80 °C Innentemperatur (Badtemperatur 101-102 °C) und 105 mbar (starker Rückfluss) über eine Tauchung zudosiert. Anschließend 2 h unter Rückfluss bei 79-80 °C und 100-110 mbar nachgerührt. Die Suspension wird auf 20 °C abgekühlt, filtriert und zweimal mit Toluol gewaschen.

Ausbeute: 97,5 % d. Th. (1,50 % d. Th. in der Mutterlauge und Waschfiltrat)

Reinheit: 99,8 % Abfallmenge: 0,2 kg / kg Isotianil V ergleichsbeispiel

(Aminobenzonitril-V erfahren)

In ein Gemisch aus 20,8 g (0,1725 Mol) 2-Cyanoanilin und 250 ml Pyridin werden bei 5 bis 10 °C unter Rühren 38,1 g (0,15 Mol) 3,4-Dichlor-isothiazol-5-carbonsäurechlorid innerhalb von 10 Minuten eingetropft. Nach beendeter Zugabe versetzt man das Reaktionsgemisch mit 70 ml absolutem Tetrahydrofuran und 30 ml Pyridin, lässt auf Raumtemperatur erwärmen und rührt dann 75 Minuten bei Raumtemperatur. Anschließend wird das Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck eingeengt. Der verbleibende Rückstand wird mit 800 ml Wasser und 800 ml Essigsäureethylester verrührt. Der in dem Zweiphasen-Gemisch enthaltene Niederschlag wird abfiltriert, mit Essigsäureethylester gewaschen und getrocknet. Man erhält auf diese Weise 31,7 g eines kristallinen Produktes vom Schmelzpunkt 191 bis 193 °C.

Aus dem zweiphasigen Filtrat wird die wässrige Phase abgetrennt und zweimal mit je 150 ml Essigsäureethylester extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat getrocknet und dann unter vermindertem Druck eingeengt. Der verbleibende Rückstand wird mit 100 ml Petrolether und 25 ml Essigsäureethylester nachgewaschen und getrocknet.

Man erhält auf diese Weise insgesamt 40 g (89 % der Theorie) an 3,4-Dichlor-isothiazol-5-carbonsäure-(2- cyano-anilid) in Form einer Festsubstanz vom Schmelzpunkt 191 bis 193 °C.

Ausbeute isoliert: 89 % d. Th.

Abfallmenge: 27,5 kg / kg Isotianil