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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING CONCRETE PREFINISHED PARTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/121581
Kind Code:
A2
Abstract:
A method is disclosed for producing concrete prefinished parts, in particular tower segments. Concrete is cast in a casting mold having a planar floor to implement a planar bottom side. After the concrete has reached a predetermined minimum strength, an equalization layer is applied to a join surface (110) of the concrete prefinished part (100), which is opposite to the bottom side. As soon as the equalization layer has reached a predetermined minimum strength, the concrete prefinished part (100) is placed on an exactly horizontally oriented surface and the equalization layer on the top side is abraded plane-parallel.

Inventors:
WOBBEN ALOYS (DE)
HOELSCHER NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/002374
Publication Date:
October 08, 2009
Filing Date:
April 01, 2009
Export Citation:
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Assignee:
WOBBEN ALOYS (DE)
HOELSCHER NORBERT (DE)
International Classes:
B28B11/12; B28B19/00; B28B21/02; E04H12/12
Domestic Patent References:
WO2002004766A22002-01-17
Foreign References:
DE10133607A12002-08-29
DE10349155A12005-05-19
JP2007321710A2007-12-13
Other References:
See also references of EP 2279065A2
Attorney, Agent or Firm:
GÜLTZOW, Marc (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Herstellen von Betonfertigteilen, insbesondere Turmsegmente, mit den Schritten:

Gießen von Beton in eine Gießform mit einem planebenen Boden zum Ausbilden einer planebenen Unterseite und Abbinden des Betons bis zu einer vorgegebenen Mindestfestigkeit, um ein Betonfertigteil mit vorgegebener Mindestfestigkeit zu erhalten,

Aufbringen einer Ausgleichsschicht auf eine der Unterseite gegenüberliegende Stoßfläche (110) des Betonfertigteiles mit vorgegebener Mindestfestigkeit(IOO),

Platzieren des Betonfertigteiles mit vorgegebener Mindestfestigkeit (100) auf einer horizontalen Ebene, und planparalleles Abtragen der Ausgleichsschicht.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Ausgleichsschicht Kunstharz aufweist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Abtragen der Ausgleichsschicht durch eine Fräseinheit (200) erfolgt, welche eine Verstelleinheit (220) zum Verstellen der Fräseinheit in X-, Y- und Z-Richtung aufweist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei eine Mehrzahl von Betonfertigteilen mit vorgegebener Mindestfestigkeit (100) mit einer Ausgleichsschicht auf ihrer jeweils der Unterseite gegenüberliegenden Stoßfläche (110) auf einer horizontalen Ebene (300) angeordnet werden und die Ausgleichsschichten durch die Fräseinheit planparallel bearbeitet werden.

5. Betonfertigteil, welches durch ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 hergestellt worden ist.

6. Turm, insbesondere einer Windenergieanlage, errichtet mit einer Vielzahl von Betonfertigteilen nach Anspruch 5.

7. Turmbetonfertigteil, insbesondere Turmsegment-Fertigteil, mit einer planparallel abgetragenen Ausgleichsschicht.

8. Windenergieanlage mit einem Turm gemäß Anspruch 6.

9. Windenergieanlage, mit einem Turm aus einer Mehrzahl von Turmbetonfertigteilen nach Anspruch 7.

Description:

Verfahren zur Herstellung von Betonfertigteilen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Betonfertigteilen, ein Betonfertigteil sowie eine Windenergieanlage.

Bei dem Bau von hohen Türmen basierend auf Segmentfertigteilen bzw. Betonfertigteilen kann es aufgrund von Fertigungstoleranzen dazu kommen, dass Betonfertigteile, welche aufeinander gesetzt werden müssen, nicht optimal aufeinander passen.

Um dieses Problem zu vermeiden wird typischerweise eine Ausgleichsschicht, zum Beispiel Mörtel, auf der Baustelle auf eine Stoßfläche bzw. einen Flansch eines Betonfertigteiles aufgebracht, wobei diese Ausgleichsschicht dann auf der Baustelle aushärten muss, d. h. eine vorgegebene Mindestfestigkeit erreichen muss. Das erfordert u. a. die Einhaltung meteorologischer Mindestanforderungen, die vom Material der Ausgleichsschicht abhängig sind. Werden diese Mindestanforderungen nicht eingehalten oder wird die Ausgleichsschicht unsachgemäß oder nachlässig aufgebracht, dann besteht die Gefahr von Fehlerstellen oder eines nicht ausreichenden Abbindens etc.

DE 101 33 607 A1 zeigt ein Verfahren zur Herstellung eines präzisen Betonfertigteils.

Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen von Betonfertigteilen vorzusehen, welches einen einfacheren und schnelleren Aufbau eines Turmes aus den Betonfertigteilen bei gleichbleibend hoher Qualität ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.

Somit wird ein Verfahren zum Herstellen von Betonfertigteilen vorgesehen. Beton wird in eine Gießform mit einem planebenen Boden zum Ausbilden einer planebenen Unterseite gegossen. Sobald der Beton eine vorgegebene Mindestfestigkeit erreicht hat und ein Betonfertigteil mit vorgegebener Mindestfestigkeit erhalten wird, wird eine Ausgleichsschicht auf einer der Unterseite gegenüberliegenden Stoßfläche eines ausgehärteten

Betonfertigteiles aufgebracht. Das Betonfertigteil mit vorgegebener Mindestfestigkeit wird auf einer horizontalen Ebene aufgebracht und es erfolgt ein planparalleles Abtragen der Ausgleichsschicht.

Die Betonfertigteile können Turmsegmente oder Teile von Turmsegmenten darstellen.

Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Ausgleichsschicht Kunstharz auf.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Abtragen der Ausgleichsschicht durch eine Fräseinheit, welche eine Verstelleinheit zum Verstellen der Fräseinheit in X-, Y- und Z-Richtung aufweist.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Mehrzahl von ausgehärteten bzw. eine Mindestfestigkeit aufweisenden Betonfertigteilen mit einer Ausgleichsschicht auf ihrer jeweils der Unterseite gegenüberliegenden Stoßfläche auf einer horizontalen Ebene angeordnet, und die Ausgleichsschichten werden mittels einer Fräseinheit planparallel bearbeitet.

Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Betonfertigteil, welches wie oben beschrieben hergestellt worden ist. Die Erfindung betrifft ebenfalls einen Turm, insbesondere einer Windenergieanlage, welcher mit einer Vielzahl von den oben beschriebenen Betonfertigteilen errichtet worden ist.

Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls eine Windenergieanlage mit einem oben beschriebenen Turm.

Die Erfindung betrifft den Gedanken, Betonfertigteile vorzusehen, welche in einer Fabrik vorab gefertigt werden. Hierbei werden die Betonfertigteile planparallel im Werk hergestellt. Hierzu ist die Gießform des Betonfertigteiles (exakt) horizontal angeordnet. Dabei ist der Boden der Gießform (exakt) plan bearbeitet, so dass beim Gießen eine exakt plane Unterseite des Fertigteils entsteht, wenn beispielsweise Beton in die Gießform gefüllt wird und in der Form bleibt, bis er eine vorgegebene Mindestfestigkeit erreicht hat.

Anschließend wird eine Ausgleichsschicht beispielsweise in Form eines Kunstharzes auf die der planen Unterseite gegenüberliegende Seite des Betonfertigteiles aufgebracht.

Sobald die Ausgleichsschicht ihrerseits eine vorgegebene Mindestfestigkeit erreicht hat, erfolgt ein planparalleles Abtragen dieser Ausgleichsschicht, so dass diese Seite des

Betonfertigteiles planparallel zu der planen Unterseite des Fertigteiles ist. Die Betonfertigteile können dann zu einer Baustelle transportiert werden.

Da die Betonfertigteile die Fabrik bereits mit planparallelen Stoßflächen verlassen, muss keine Nachbehandlung der Betonfertigteile mehr auf der Baustelle erfolgen. Die Betonfer- tigteile können somit ohne Verzögerung zu einem Turm zusammengesetzt werden. Insbesondere entfällt der Schritt des Auftragens einer Ausgleichsmasse, und dadurch wird neben der Eliminierung möglicher Fehlerquellen auch der Arbeitsablauf auf der Baustelle beschleunigt und in hohem Maße witterungsunabhängig gemacht. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann außerdem eine gleichmäßige Qualität der Betonfertig- teile sichergestellt werden, da die vollständige Produktion in der Fabrik unter kontrollierten Bedingungen mit Qualitätssicherung stattfindet. Ferner kann ein Aufbau der Betonfertigteile zu einem Turm schneller erfolgen, da eine Nachbearbeitung bzw. ein Aufbringen einer Ausgleichsschicht auf der Baustelle nicht mehr benötigt wird.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine schematische, perspektivische Ansicht eines Betonfertigteiles und einer Abtrageinheit gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,

Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Betonfertigteiles und einer Abtrageinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,

Fig. 3 zeigt eine perspektivische Detailansicht von Fig. 2,

Fig. 4 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht von Betonfertigteilen und der Abtrageinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,

Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Detailausschnitts von Fig. 4, Fig. 6 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Turms in der Aufbauphase gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.

Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Betonfertigteiles und einer Abtrageinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. Das Betonfertigteil 100 weist eine Stoßfläche bzw. einen Flansch 1 10 auf, auf weiche eine Ausgleichsschicht 500 aufgebracht ist. Die Abtrageinheit 200 ist gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel als eine Fräseinheit mit einem Fräskopf 210 sowie einer Verstelleinheit 220 ausgestaltet. Die Verstelleinheit 220 weist eine Z-Verstelleinheit 221 zur Verstellung in der Z-Richtung, eine X-Verstelleinheit 222 zum Verstellen in der X-Richtung und eine Y-Verstelleinheit 223 zum Verstellen in der Y-Richtung auf. Durch die X-, Y-, und Z- Verstelleinheiten kann der Fräskopf 210

genau gesteuert werden, so dass der Fräskopf 210 die Ausgleichsschicht 500 auf der Stoßfläche bzw. dem Flansch 110 des Betonfertigteiles 100 derart abtragen kann, sobald die Ausgleichsschicht eine für die mechanische Bearbeitung erforderliche Mindestfestigkeit erreicht hat, so dass die Stoßfläche bzw. der Flansch 110 (exakt) planparallel ist.

Die Ausgleichsschicht ist vorzugsweise Kunstharz wie beispielsweise Epoxidharz und wird auf die Stoßfläche 1 10 des Betonfertigteiles 100 aufgebracht. Nachdem die Ausgleichsschicht eine vorgegebene Mindestfestigkeit erreicht hat, wird diese mittels der Fräseinheit 200 dann planparallel abgetragen. Diese Arbeitsschritte erfolgen vorzugsweise in einer Fabrik unter genau definierten Bedingungen. Somit kann eine genaue Repro- duzierbarkeit der gewünschten Qualität sichergestellt werden.

Nach Beendigung des Abtragvorganges kann die Ausgleichsschicht eine Schichtdicke von 1 bis 5 Millimeter aufweisen.

Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Betonfertigteiles und einer Abtrageinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. Dabei steht das Betonfertigteil 100 auf einem Boden 300, welcher exakt horizontal ausgerichtet ist. Die Abtrageinheit bzw. die Fräseinheit 200 weist eine X-Verstelleinheit 222, eine Y-Verstelleinheit 223 und eine Z- Verstelleinheit 221 auf. Die Y-Verstelleinheit 223 weist zwei Schienen auf, entlang welcher ein Schlitten der Fräseinheit 200 bewegbar ist. Die X-Verstelleinheit 222 weist eine Schiene auf, die quer zwischen den Schienen der Y-Verstelleinheit 223 verläuft, und entlang welcher der Fräskopf 210 bewegbar ist. Der Fräskopf 210 ist mit der Z- Verstelleinheit 221 gekoppelt, durch welche sich die Fräse in der Z-Richtung, also vertikal einstellen lässt.

Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Detailausschnitts von Fig. 2. Hier ist die X- Verstelleinheit 222, die Z- Verstelleinheit 221 und der Fräskopf 210 dargestellt. Der Fräs- köpf 210 trägt dabei eine Ausgleichsschicht 500 auf ein vorgegebenes Maß ab. Da das Fertigteilsegment auf einem planen Boden steht, führt ein Abtragen der Ausgleichsmasse durch den Fräskopf 210 bei gegenüber dem Boden gleichbleibender Z-Einstellung zu einem planparallelen Flansch bzw. einer planparallelen Stoßfläche, welche sich auf der Oberseite 110 des Betonfertigteiles 100 befindet.

Fig. 4 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht einer Vielzahl von Betonfertigteilen und einer Abtrageinheit. In Fig. 4 sind eine Vielzahl von Betonfertigteilen zu sehen, welche teilweise ineinander gestellt worden sind. Dies erlaubt einen rationellen und schnellen Abtragvorgang. Die Betonfertigteile können komplette Segmente oder Teilsegmente

darstellen. Durch die (exakt) horizontal ausgerichtete plane Ebene 300 werden alle Fertigteile gleichzeitig planparallel bearbeitet.

Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Detailansicht von Fig. 4.

Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt ein planparalleles Abtragen der Ausgleichsschicht bereits im Werk. Durch die Gießform, in welche beispielsweise der Beton gegossen wird, kann sichergestellt werden, dass die Unterseite genau planeben ausgestaltet ist. Dies ist eine bevorzugte Vorbedingung für eine planparallele Bearbeitung der gegenüberliegenden Stoßfläche bzw. des gegenüberliegenden Flansches.

Fig. 6 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Aufbaus eines Turms bestehend aus Segmenten gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel. In Fig. 6 ist ein Kran 400 zu sehen, welcher einen Turmschuss, bestehend aus einer Vielzahl von Betonfertigteilen 100, auf zwei bereits platzierten Turmschüssen platziert, welche bereits aufgebaut sind. Hierbei entsprechen die Betonfertigteile 100 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel den Betonfertigteilen gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.

Damit kann gewährleistet werden, dass eine gleichmäßig hohe Qualität der Betonfertigteile vorhanden ist, wobei der Boden und die Stoßfläche bzw. der Flansch der Betonfertigteile planparallel zueinander sind, so dass keine weitere Ausgleichsschicht auf der Baustelle zwischen zwei Betonfertigteilen vorgesehen werden muss, sondern die Teile exakt aufeinander passend übereinander gesetzt werden können.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung können die Fertigteile in den Boden abgesenkt werden. Dazu kann beispielsweise eine absenkbare bzw. in den Boden absenkbare Hebebühne vorgesehen sein. Dies ist insbesondere vorteilhaft, weil hier keine aufwändige X-, Y- und Z-Verstelleinheit verwendet werden muss. Somit können die Verstelleinheit und die Fräseinheit kleiner ausgestaltet werden. Optional können die Verstelleinheiten und die Fräseinheit verfahrbar ausgestaltet sein, damit die zu fräsenden bzw. gefrästen Fertigteile auf die Hebebühne platziert bzw. von der Hebebühne entfernt werden können.