PANHUBER WOLFGANG (AT)
REIN NORBERT (AT)
ROSENFELLNER GERALD (AT)
WURM JOHANN (AT)
HOLZLEITHNER FRANZ (AT)
CN104946841A | 2015-09-30 | |||
CN103966380A | 2014-08-06 | |||
EP0594557A1 | 1994-04-27 |
Verfahren zur Herstellung von flüssigem Roheisen (1), wobei das Verfahren umfasst - Reduktion von eisenoxidhaltigen Einsatzstoffen (2) zu einem teilreduzierten ersten Eisenprodukt (3) in einer ersten Reduktionsanlage (4) mittels eines Reduktionsgases (5) und Abziehen des bei der Reduktion verbrauchten Reduktionsgases (5) als Topgas (6) oder Offgas, - Einbringen des teilreduzierten ersten Eisenprodukts (3), eines ersten sauerstoffhaltigen Gases (9a) und eines ersten Kohlenstoffträgers (10) in einen Einschmelzvergaser (11), - Vergasung der Kohlenstoffträger (10) mit dem sauerstoffhaltigen Gas (9a) und Aufschmelzen des teilreduzierten ersten Eisenprodukts (3) zu dem flüssigen Roheisen (1) unter Entstehung des Reduktionsgases (5) im Einschmelzvergaser (11), - Einbringen zumindest einer Teilmenge des Reduktionsgases (5) in die erste Reduktionsanlage (4) mittels einer Reduktionsgasleitung (12), dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren weiter umfasst: - Einbringen eines zweiten gasförmigen und/oder flüssigen Kohlenstoffträgers (13) sowie eines zweiten sauerstoffhaltigen Gases (9b) in einen Mischbereich (18) innerhalb des Einschmelzvergasers (11) oberhalb von dessen Festbett, - Vermischen des zweiten gasförmigen und/oder flüssigen Kohlenstoffträgers (13) mit dem zweiten sauerstoffhaltigen Gas (9b) im Mischbereich (18), wobei zum Erreichen einer partiellen Oxidation des zweiten gasförmigen oder flüssigen Kohlenstoffträgers (13) innerhalb des Mischbereichs (18) das Verbrennungsluftverhältnis im Bereich von 0,2 bis 0,45 eingestellt wird, bevorzugt zwischen 0,3 und 0,35, und - Durchmischen des aus der partiellen Oxidation resultierenden Gases aus dem Mischbereich (18) mit dem Gas im restlichen Volumen innerhalb des Einschmelzvergasers (11) . Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite sauerstoffhaltige Gas technisch reiner Sauerstoff mit einem 02-Gehalt von zumindest 90% ist. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Vermischen des zweiten gasförmigen und/oder flüssigen Kohlenstoffträgers (13) mit dem zweiten sauerstoffhaltigen Gas (9b) allein durch Druck und Richtung des zweiten gasförmigen und/oder flüssigen Kohlenstoffträgers (13) und des zweiten sauerstoffhaltigen Gases (9b) beim Einbringen erfolgt. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchmischen des aus der partiellen Oxidation resultierenden Gases aus dem Mischbereich (18) mit dem Gas im restlichen Volumen innerhalb des Einschmelzvergasers (11) allein durch Druck und Richtung beim Einbringen des zweiten Kohlenstoffträgers (13) und des zweiten sauerstoffhaltigen Gases (9b) erfolgt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischbereich (18) vom im Einschmelzvergaser befindlichen Reduktionsgas (5) zumindest teilweise umgeben wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischbereich (18) vom restlichen Volumen innerhalb des Einschmelzvergasers (11) zumindest teilweise räumlich abgetrennt ist. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischbereich (18) zumindest teilweise durch eine nach außen gerichtete Ausstülpung (28) der Innenwand des EinschmelzVergasers (11) gebildet wird. 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischbereich (18) sich über dem Festbett des Einschmelzvergasers (11) in einem Temperaturbereich von 1000-1100°C befindet, insbesondere um 1050°C. 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Mischbereich (18) sich 1-2 m oberhalb des Festbetts (34) des Einschmelzvergasers (11) befindet. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle eines gasförmigen zweiten Kohlenstoffträgers dem Einschmelzvergaser (11) pro Tonne Roheisen mehr als 100 m3 vom zweiten Kohlenstoffträger zugeführt werden, insbesondere mehr als 140 m3 pro Tonne Roheisen. 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Topgas (6) oder Offgas zumindest teilweise in eine zweite Reduktionsanlage (7) eingebracht wird, die als Direktreduktionsschacht oder als Wirbelschicht ausgebildet ist und in der weitere eisenoxidhaltige Einsatzstoffe zu einem teilreduzierten zweiten Eisenprodukt (8), insbesondere zu Eisenschwamm, reduziert werden. 12. Einschmelzvergaser (11) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11, umfassend zumindest - eine Eisenproduktzufuhrleitung (22) zum Einbringen des teilreduzierten ersten Eisenprodukts (3) , - eine Medienzufuhrleitung (24) zum Einbringen eines ersten sauerstoffhaltigen Gases (9a) und - eine Zufuhrleitung (23) zum Einbringen eines ersten Kohlenstoffträgers (10) in den Einschmelzvergaser (11) dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Kohlenstofftragerleitung (25) zum Einbringen eines zweiten gasförmigen und/oder flüssigen Kohlenstoffträgers (13) sowie zumindest eine Medienzufuhrleitung (24) zum Einbringen eines zweiten sauerstoffhaltigen Gases (9b) in einen Mischbereich (18) innerhalb des Einschmelzvergasers (11) oberhalb von dessen Festbett vorgesehen ist, wobei der Mischbereich (18) zumindest teilweise durch eine nach außen gerichtete Ausstülpung (28) der Innenwand des EinschmelzVergasers (11) gebildet wird. Einschmelzvergaser nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschmelzvergaser (11) eine Kuppel (30) und einen daran anschließenden konischen Bereich (29) aufweist und sich die Ausstülpung (28) innerhalb von 50-100%, insbesondere innerhalb von 50-75%, der Höhe des konischen Bereichs (29) befindet. Einschmelzvergaser nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschmelzvergaser (11) eine Kuppel (30) und einen daran anschließenden konischen Bereich (29) aufweist, wobei der untere Teil der Kuppel (30) als zylindrischer Bereich ausgebildet ist, und sich die Ausstülpung (28) innerhalb des zylindrischen Bereichs befindet . |
Verfahren zur Herstellung von flüssigem Roheisen
GEBIET DER ERFINDUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von flüssigem Roheisen, wobei das Verfahren umfasst
- Reduktion von eisenoxidhaltigen Einsatzstoffen zu einem teilreduzierten ersten Eisenprodukt in einer ersten
Reduktionsanlage mittels eines Reduktionsgases und Abziehen des bei der Reduktion verbrauchten Reduktionsgases als Topgas oder Offgas,
- Einbringen des teilreduzierten ersten Eisenprodukts, eines ersten sauerstoffhaltigen Gases und eines ersten
Kohlenstoffträgers in einen Einschmelzvergaser,
- Vergasung der Kohlenstoffträger mit dem sauerstoffhaltigen Gas und Aufschmelzen des teilreduzierten ersten Eisenprodukts zu dem flüssigen Roheisen unter Entstehung des
Reduktionsgases im Einschmelzvergaser,
- Einbringen zumindest einer Teilmenge des Reduktionsgases in die erste Reduktionsanlage mittels einer
Reduktionsgasleitung .
Bei einem solchen Schmelzreduktionsverfahren sind weiters in der Regel Gasreinigungsanlagen (einerseits für das Topgas oder Offgas aus der Reduktionsanlage, andererseits für das Reduktionsgas aus dem Einschmelzvergaser) , vorgesehen, sowie je nach Anlagenkonfiguration eine Vorrichtung zur C0 2 - Entfernung aus dem Top- oder Offgas, nach dem Stand der Technik meist mittels Druckwechsel-Adsorption, falls dieses einer zweiten Reduktionsanlage zugeführt oder innerhalb des Schmelzreduktionsverfahrens verwendet werden soll.
Bekannte Schmelzreduktionsverfahren sind der Corex®- und der Finex®-Prozes s . Der Corex®-Prozess ist ein zweistufiges Schmelzreduktionsverfahren. Die Schmelzreduktion kombiniert den Prozess der indirekten Reduktion (Vorreduktion von
Eisenoxid zu Eisenschwamm, oftmals auch als Direktreduktion bezeichnet) mit einem Schmelzprozess (einschließlich
Restreduktion) im sogenannten Einschmelzvergaser. Das ebenfalls bekannte Finex®-Verfahren unterscheidet sich vom Corex®-Verfahren durch den direkten Einsatz von Eisenerz als Feinerz, welches in mehreren hintereinander angeordneten Wirbelschichtreaktoren vorreduziert wird.
STAND DER TECHNIK
Zur Herstellung von flüssigem Roheisen, womit auch die
Herstellung roheisenähnlicher Produkte umfasst sein soll, gibt es im Wesentlichen zwei bekannte gängige Verfahren: das Hochofenverfahren und die Schmelzreduktion, letzteres beispielsweise als Corex®- oder Finex®-Verfahren . Die gegenständliche Erfindung bezieht sich auf die
Schmelzreduktion .
Bei der Schmelzreduktion kommt ein Einschmelzvergaser zum Einsatz, in dem heißes flüssiges Metall, bevorzugt Roheisen, hergestellt wird, sowie zumindest eine Reduktionsanlage, etwa zumindest ein Reduktionsreaktor, in dem der Träger des
Eisenerzes (Stückerz, Feinerz, Pellets, Sinter) mit
Reduktionsgas zumindest teilreduziert wird, wobei das
Reduktionsgas im Einschmelzvergaser durch Vergasung von hauptsächlich Kohle und Koks mit technisch reinem Sauerstoff (Sauerstoffgehalt von 90% oder mehr) erzeugt wird. Bei dieser Vergasung wird die erforderliche Prozesswärme erzeugt und das Reduktionsgas, welches für die vorgelagerten Prozessstufen, wie Vorwärmung, Trocknung, Eisenreduktion, Kalzinierung, etc. erforderlich ist. Teilreduziert bedeutet, dass der Reduktionsgrad des
Eisenträger-Materials im Reduktionsreaktor erhöht wird, der Reduktionsgrad aber unter 100% bleibt. Der typische
Reduktionsgrad nach der Reduktionsanlage liegt zwischen 50% und 90%. Der Reduktionsgrad RD ist ein Maß für den Abbau des Sauerstoffs aus dem Oxid des Eisenträger-Materials und wird durch folgende Formel beschrieben wobei 0 den Stoffmengenanteil des Eisenträger-Materials an Sauerstoff und Fe tot den Stoffmengenanteil des Eisenträger- Materials an Eisen bezeichnet (jeweils in Mol%) .
Beim Schmelzreduktionsverfahren wird entweder so viel fester Kohlenstoffträger zugesetzt, dass die erzeugte
Reduktionsgasmenge ausreichend ist, um die gewünschte
Teilreduktion bei der Vorreduktion zu erreichen, mit dem Nachteil, dass die Menge der verbrauchten Kohlenstoffträger unwirtschaftlich hoch ist. Oder es wird weniger fester Kohlenstoffträger zugesetzt und die erforderliche
Reduktionsgasmenge durch Rückführung und Aufbereitung von unverbrauchtem Prozessgas zur Verfügung gestellt. Diese letztere Variante erfordert allerdings zusätzlich zumindest einen Kompressor und eine C0 2 -Entfernungsanlage, was erhöhte Investitionskosten und erhöhten Energieverbrauch während des Betriebs bedingt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von flüssigem Roheisen zur Verfügung zu stellen, mit welchem der Verbrauch von festen Kohlenstoffträgern im Einschmelzvergaser mit möglichst geringem Aufwand an zusätzlichen Einrichtungen bzw. Investitionen reduziert werden kann. Die Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst, indem bei einem eingangs beschriebenen Verfahren folgende weitere Schritte durchgeführt werden: - Einbringen eines zweiten gasförmigen und/oder flüssigen Kohlenstoffträgers sowie eines zweiten sauerstoffhaltigen Gases in einen Mischbereich innerhalb des Einschmelzvergasers oberhalb von dessen Festbett (Charbett),
- Vermischen des zweiten gasförmigen und/oder flüssigen Kohlenstoffträgers mit dem zweiten sauerstoffhaltigen Gas im Mischbereich, wobei zum Erreichen einer partiellen Oxidation des zweiten gasförmigen oder flüssigen Kohlenstoffträgers innerhalb des Mischbereichs das Verbrennungsluftverhältnis im Bereich von 0,2 bis 0,45 eingestellt wird, bevorzugt zwischen 0, 3 und 0, 35, und
- Durchmischen des aus der partiellen Oxidation
resultierenden Gases aus dem Mischbereich mit dem Gas im restlichen Volumen innerhalb des Einschmelzvergasers.
Erfindungsgemäß werden also wesentliche Mengen von nur flüssigen, nur gasförmigen oder flüssigen und gasförmigen Kohlenstoffträgern herangezogen, um daraus Reduktionsgas in Form von H 2 und CO zu erzeugen, welches Reduktionsgas einen wesentlichen Teil des gesamten, im Einschmelzvergaser erzeugten Reduktionsgases bildet. Die Bezeichnung „zweiter Kohlenstoffträger" bedeutet, dass dieser vom ersten
Kohlenstoffträger verschieden ist. Der zweite
Kohlenstoffträger kann aber selbst wieder verschiedene Stoffe umfassen und auch an mehreren Stellen des Einschmelzvergasers eingebracht werden, insofern kann er selbstverständlich auch dritte, vierte, usw. flüssige und/oder feste
Kohlenstoffträger umfassen. Der zweite gasförmige oder flüssige Kohlenstoffträger kann insbesondere Erdgas,
Koksofengas, Alkane und Aromate (beispielsweise Kokerei-Teer) enthalten .
Das zweite sauerstoffhaltige Gas ist vorzugsweise technisch reiner Sauerstoff mit einem 0 2 -Gehalt von zumindest 90%.
Damit kann der Stickstoff-Eintrag in den Einschmelzvergaser gering gehalten werden. Auch hier gilt, dass das „zweite sauerstoffhaltige Gas" Gas aus mehreren Quellen enthalten kann und an mehreren Stellen in den oder die entsprechenden Mischbereiche des Einschmelzvergasers eingebracht werden kann, wobei alle diese Gase als „zweites sauerstoffhaltiges Gas" bezeichnet werden.
Es wird also erfindungsgemäß ein zweiter gasförmiger oder flüssiger Kohlenstoffträger, räumlich unabhängig vom ersten Kohlenstoffträger, und ein zweites sauerstoffhaltiges Gas, ebenfalls räumlich unabhängig vom ersten sauerstoffhaltigen Gas, in einen Mischbereich (oder mehrere Mischbereiche) innerhalb des Einschmelzvergasers eingebracht. Dieser
Mischbereich ist vom restlichen Volumen innerhalb des
Einschmelzvergasers hinsichtlich Gasströmungen, Reaktionen und Temperatur möglichst nicht beeinflusst, damit
sichergestellt wird, dass zweiter Kohlenstoffträger und zweites sauerstoffhaltiges Gas miteinander vermischt werden, ohne dass wesentliche Teile des Reduktionsgases, das sich innerhalb des Einschmelzvergasers befindet, bereits zu dieser Mischung hinzutritt, bevor zweiter Kohlenstoffträger und zweites sauerstoffhaltiges Gas miteinander reagiert haben.
Durch die Mischung von zweitem Kohlenstoffträger und zweitem sauerstoffhaltigen Gas beim erfindungsgemäßen
Verbrennungsluftverhältnis kommt es zu einer partiellen Oxidation, das heißt, die Kohlenwasserstoffe des zweiten Kohlenstoffträgers werden zum überwiegenden Teil zu
Kohlenstoffmonoxid CO und Wasserstoff H 2 umgesetzt und stehen somit als reduzierende Bestandteile des Reduktionsgases zur Verfügung .
Zu einem kleinen Teil (kleiner 25%) werden im Mischbereich der Sauerstoff des sauerstoffhaltigen Gases und die
Kohlenwasserstoffe vollständig oxidiert zu Kohlenstoffdioxid CO 2 und Wasser H 2 0. Damit wird sichergestellt, dass die
Temperaturen im Mischbereich ausreichend hoch sind (oberhalb 1000 °C) , um eine hohe Umsetzungsrate zu Reduktionsgas zu erreichen . Ebenfalls zu einem kleinen Teil (kleiner 10%) werden die Kohlenwasserstoffe des zweiten Kohlenstoffträgers nicht zerlegt oder nur in kleinere Kohlenwasserstoffe. Diese nicht oder nur teilweise zerlegten Kohlenwasserstoffe können dann im restlichen Volumen innerhalb des EinschmelzVergasers durch als Katalysator wirkende, ohnehin vorhandene Staubpartikel, welche unter anderem auch metallisches Eisen enthalten, weiter zerlegt werden, ohne dass ein Zusatz von Katalysatoren notwendig wäre. Deshalb wird das aus dem Mischbereich resultierende Gas auch dem restlichen Volumen innerhalb des Einschmelzvergasers zugeführt.
Für das Mischen im Mischbereich sind nicht zwingend
bewegliche Einrichtungen vorzusehen, meist wird allein durch entsprechenden Druck und/oder entsprechende Richtungen beim Einbringen des zweiten Kohlenstoffträgers und des zweiten sauerstoffhaltigen Gases eine ausreichende Mischung erzielt werden. Das heißt, die Richtung des zweiten
Kohlenstoffträgers beim Einbringen in den Mischbereich kann verschieden sein von der Richtung des zweiten
sauerstoffhaltigen Gases beim Einbringen in den Mischbereich,
Ebenso ist für das Durchmischen des resultierenden Gases aus dem Mischbereich mit dem Gas im restlichen Volumen des
Einschmelzvergasers wohl keine eigene bewegliche Einrichtung nötig, sondern werden ebenso allein durch Druck und Richtung beim Einbringen des zweiten Kohlenstoffträgers und des zweiten sauerstoffhaltigen Gases bewirkt, weil ja ohnehin eine räumliche Verbindung des Mischbereichs mit dem
restlichen Volumen des Einschmelzvergasers besteht. Durch die aufgrund der partiellen Oxidation entstehende Wärme und durch die Verwirbelung von zweitem Kohlenstoffträger mit zweitem sauerstoffhaltigem Gas vermischt sich das resultierende Gas aus dem Mischbereich mit dem Gas im restlichen
Einschmelzvergaser .
Das Verbrennungsluftverhältnis wird meist mit Lambda
bezeichnet und auch Luftverhältnis oder Luftzahl genannt. Es ist eine dimensionslose Kennzahl aus der Verbrennungslehre, die das stöchiometrische Verhältnis aus Luft, hier dem zweiten sauerstoffhaltigen Gas, und Brennstoff, hier dem zweiten Kohlenstoffträger, in einem Verbrennungsprozess angibt. Mit dem erfindungsgemäßen Verbrennungsluftverhältnis kann bei der partiellen Oxidation ein Oxidationsgrad von kleiner 25%, insbesondere kleiner 15% erzielt werden und eine durchschnittliche Temperatur von 1150-1500°C im Mischbereich von zweitem sauerstoffhaltigen Gas und zweitem
Kohlenstoffträger .
Zwar ist es grundsätzlich bekannt, auch gasförmige
Kohlenstoffträger zusätzlich zu den stückigen ersten
Kohlenstoffträgern in einen Einschmelzvergaser einzubringen, siehe hierzu etwa die WO 2015/000604 AI, wo bei einer
Ausführungsvariante schwefelhaltiges Gas zusammen mit einem sauerstoffhaltigen Gas in den Einschmelzvergaser eingebracht wird. Allerdings erfolgt das Einbringen mittels eines herkömmlichen Sauerstoffbrenners , dessen Betriebsweise nämlich nicht ausgerichtet ist, durch Einstellen eines vordefinierten Mischungsverhältnisses das Ausbringen von Reduktionsgas (H 2 und CO) zu maximieren bei gleichzeitiger Minimierung der Bildung von C0 2 , H 2 0 und C. Zudem mangelt es dem herkömmlichen Sauerstoffbrenner gemäß der WO 2015/000604 AI an einem definierten räumlichen Mischbereich innerhalb des Einschmelzvergasers für ein Vermischen von Gas und
Sauerstoff. Zumindest wird in der WO 2015/000604 AI im
Sauerstoffbrenner keine partielle Oxidation unter
kontrollierten Bedingungen geoffenbart. Ein Einsatz von größeren Mengen von gasförmigen Kohlenstoffträgern, wie beim erfindungsgemäßen Verfahren aufgrund des Mischbereichs möglich, kann mit herkömmlichen Sauerstoffbrennern ohne gezielte Kontrolle des sauerstoffhaltigen Gases im Verhältnis zu den gasförmigen Kohlenstoffträgern nicht erreicht werden, weil ohne Kontrolle der Oxidationsgrad des gebildeten
Reduktionsgases für die Vorreduktion der Eisenträger in der ersten Reduktionsanlage zu hoch werden würde. Um im Mischbereich ohne weitere Einrichtungen eine
ausreichend hohe Temperatur für die partielle Oxidation bei gleichzeitig hohem Austrag der Reduktionsgaskomponenten CO und H 2 sicherzustellen, ist in einer Ausführungsvariante vorgesehen, dass der Mischbereich vom im Einschmelzvergaser befindlichen Reduktionsgas umgeben wird. Dadurch werden die Wärmeverluste des Mischbereichs minimiert . Das den
Mischbereich umgebende Gas innerhalb des EinschmelzVergasers hat typischer Weise eine Temperatur von 1050°C, die
Reaktions zone im Mischbereich eine Temperatur von 1150- 1500°C, sodass der Reaktionsbereich des Mischbereichs durch das umgebende Gas jedenfalls nicht wesentlich abkühlt. Der Staub im Gas innerhalb des Einschmelzvergasers, das den Mischbereich umgibt, verringert zusätzlich den Wärmeverlust durch Abstrahlung des Mischbereichs zum umgebenden
Reduktionsgas hin.
Um eine möglichst ungestörte Vermischung von zweitem
Kohlenstoffträger und zweitem sauerstoffhaltigen Gas zu erreichen, kann vorgesehen sein, dass der Mischbereich vom restlichen Volumen innerhalb des Einschmelzvergasers zumindest teilweise räumlich abgetrennt ist.
Dazu kann vorgesehen sein, dass der Mischbereich zumindest teilweise durch eine nach außen gerichtete Ausstülpung der Innenwand des Einschmelzvergasers gebildet wird. Die
Innenwand des Einschmelzvergasers ist also in einem
begrenzten Bereich, im Verhältnis zum umgebenden Bereich, nach außen gewölbt. Die Ausstülpung kann etwa annähernd die Form eines Zylinders oder die Form einer Kugelkalotte, insbesondere einer Halbkugel, haben. Insbesondere kann die Ausstülpung als Rohr ausgebildet sein.
Dort, wo die Ausstülpung an den umgebenden Bereich der Innenwand des Einschmelzvergasers anschließt (also an der gedachten Fortsetzung der Innenwand des Einschmelzvergasers, wenn keine Ausstülpung vorhanden wäre) , kann die
Querschnittsfläche (immer parallel zur Fläche der nicht ausgestülpten Innenwand gesehen) der Ausstülpung am größten sein, wie das bei einer Ausstülpung in Form einer
Kugelkalotte der Fall wäre. Es kann aber auch sein, dass die Ausstülpung weiter außen eine größere Querschnittsfläche aufweist, das heißt, dass die Ausstülpung dort, wo sie an den umgebenden Bereich der Innenwand anschließt, eine
Einschnürung aufweist. Diese Einschnürung dient dazu, den Mischbereich besser vom restlichen Volumen des
Einschmelzvergasers abzugrenzen. In jedem Fall kann der durch eine Ausstülpung gebildete Mischbereich zusätzlich durch Trennwände, die in das Innere des Einschmelzvergasers ragen, vergrößert werden.
Um gute Bedingungen für eine katalytische Reaktion von nicht zerlegten Kohlenwasserstoffen bei Austritt aus dem
Mischbereich zu erzielen, kann vorgesehen sein, dass der Mischbereich sich über dem Festbett des Einschmelzvergasers in einem Temperaturbereich von 1000-1100°C befindet,
insbesondere um 1050°C. Dies wird in der Regel der Fall sein, wenn sich der Mischbereich 1-2 m oberhalb des Festbetts des Einschmelzvergasers befindet, z.B. auf gleicher Höhe, auf der auch die Staubbrenner angeordnet sind. Dies stellt zusätzlich eine ausreichende Verweilzeit nach der Vermischung des Gases aus dem Mischbereich mit dem übrigen Reduktionsgas, das nicht aus dem Mischbereich stammt, sicher.
Um einen möglichst hohen Ertrag von Reduktionsgas bei einem möglichst geringen Eintrag von festen Kohlenstoffträgern zu erzielen, kann vorgesehen sein, dass im Falle eines
gasförmigen zweiten Kohlenstoffträgers, beispielsweise in Form von Erdgas, dem Einschmelzvergaser pro Tonne Roheisen mehr als 100 m 3 vom zweiten Kohlenstoffträger zugeführt werden, insbesondere mehr als 140 m 3 pro Tonne Roheisen.
Durch die erfindungsgemäße partielle Oxidation von flüssigen oder gasförmigen Kohlenstoffträgern mit technisch reinem Sauerstoff kann im Einschmelzvergaser für die erste
Reduktionsanlage ein besonders Stickstoffarmes Reduktionsgas hergestellt werden, da das Gasrecycling von Top- oder Offgas zum Reduktionsgas entfallen kann sowie auch das Einbringen von pulverförmiger Kohle, was meist mittels Stickstoff als Fördermittel erfolgt. Deshalb ist das erfindungsgemäß hergestellte Reduktionsgas auch gut für den Einsatz in einer nachgeschalteten Direktreduktionsanlage geeignet. Dabei kann etwa ein Reformer zur Herstellung des Reduktionsgases für die Direktreduktionsanlage entfallen, da das Reduktionsgas durch das erfindungsgemäße Verfahren im Einschmelzvergaser
hergestellt wird. Entsprechend kann daher vorgesehen sein, dass das Topgas oder Offgas zumindest teilweise in eine zweite Reduktionsanlage eingebracht wird, die als
Direktreduktionsschacht oder als Wirbelschicht ausgebildet ist und in der weitere eisenoxidhaltige Einsatzstoffe zu einem teilreduzierten zweiten Eisenprodukt, insbesondere zu Eisenschwamm, reduziert werden.
In einer Direktreduktionsanlage werden stückige
Eisenerzträger (Stückerz oder Pellets) oder Feinerz im festen Zustand bei 750-1000°C durch Reduktionsgas reduziert. Dabei entsteht direkt reduziertes Eisen (englisch: direct reduced iron, kurz DRI), das auch als Eisenschwamm bezeichnet wird. Die Direktreduktionsanlage enthält als Herzstück einen
Reduktionsreaktor, der entweder als Reduktions Schacht im Sinne eines Festbettreaktors oder in Form von
Wirbelschichtreaktoren ausgebildet ist, in den bzw. in die das stückige Eisenerz oder Feinerz und das Reduktionsgas eingebracht werden. Eine Direktreduktionsanlage kann aber auch Eisenbriketts erzeugen, wobei die heißen reduzierten Oxidmaterialien mittels Heißbrikettierung zu größeren Einheiten agglomeriert werden (englisch: hot briquetted iron, kurz HBI oder hot compacted iron, kurz HCl) . Auch sogenanntes niedrig
reduziertes Eisen (englisch: low reduced iron, kurz LRI ) kann bei entsprechender Verfahrensführung aus dem
Reduktionsschacht oder Wirbelschichtreaktor einer
Direktreduktionsanlage abgezogen werden. Ein möglicher Einschmelzvergaser zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst zumindest
- eine Eisenproduktzufuhrleitung zum Einbringen des
teilreduzierten ersten Eisenprodukts,
- eine Medienzufuhrleitung zum Einbringen eines ersten sauerstoffhaltigen Gases und
- eine Zufuhrleitung zum Einbringen eines ersten
Kohlenstoffträgers in den Einschmelzvergaser .
Der Einschmelzvergaser ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Kohlenstofftragerleitung zum Einbringen eines zweiten gasförmigen und/oder flüssigen Kohlenstoffträgers sowie zumindest eine Medienzufuhrleitung zum Einbringen eines zweiten sauerstoffhaltigen Gases in einen Mischbereich innerhalb des Einschmelzvergasers oberhalb von dessen
Festbett vorgesehen ist, wobei der Mischbereich zumindest teilweise durch eine nach außen gerichtete Ausstülpung der Innenwand des Einschmelzvergasers gebildet wird.
Zum Beispiel kann vorgesehen sein, dass der
Einschmelzvergaser eine Kuppel und einen daran anschließenden konischen Bereich aufweist und sich die Ausstülpung innerhalb von 50-100%, insbesondere innerhalb von 50-75%, der Höhe des konischen Bereichs befindet. Oder es kann vorgesehen sein, dass der Einschmelzvergaser eine Kuppel und einen daran anschließenden konischen Bereich aufweist, wobei der untere Teil der Kuppel als zylindrischer Bereich ausgebildet ist, und sich die Ausstülpung innerhalb des zylindrischen Bereichs befindet .
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass vermehrt flüssige oder gasförmige Kohlenwasserstoffe für die Erzeugung von flüssigen Stahlvorprodukten verwendet werden können, und weniger feste Kohlenstoffträger verwendet werden müssen. Letztere sind in manchen Regionen schlechter verfügbar als flüssige oder gasförmige Kohlenwasserstoffe. Da flüssige oder gasförmige Kohlenwasserstoffe einen höheren Anteil an Wasserstoff aufweisen als feste Kohlenstoffträger kann dieser Wasserstoff einfach für die Reduktion verwendet werden. Kompressoren und C0 2 -Entfernungsanlagen und damit verbundene Energiekosten können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eingespart werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beispielhaften und schematischen Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Verbundanlage aus
Einschmelzvergaser, erster und zweiter Reduktionsanlage, Fig. 2 zeigt den Einschmelzvergaser aus Fig. 1, mit einer ersten Ausführungsform des Mischbereichs,
Fig. 3 zeigt den Einschmelzvergaser aus Fig. 1, mit einer zweiten Ausführungsform des Mischbereichs durch eine
Ausstülpung in Form eines Rohres.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG Fig. 1 zeigt eine Anlage zum Durchführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von flüssigem Roheisen 1 in der Ausführung einer Corex®-Direktreduktions- Verbundanlage . Einer ersten Reduktionsanlage 4, einem Corex®- Reduktionsschacht mit Festbett, werden über einer
Zufuhrleitung 20 zur Zufuhr von eisenoxidhaltigen
Einsatzstoffen 2 die eisenoxidhaltigen Einsatzstoffe 2 zugeführt .
Die eisenoxidhaltigen Einsatzstoffe 2 werden mittels eines Reduktionsgases 5 zu einem teilreduzierten ersten
Eisenprodukt 3 reduziert, welches anschließend über eine oder mehrere in einen Einschmelzvergaser 11 mündende
Eisenproduktzufuhrleitungen 22 in den Einschmelzvergaser 11 eingebracht wird. Das Eisenprodukt 3 umfasst im Rahmen des vorliegenden Textes Eisen sowohl in oxidierter,
beispielsweise oxidischer, Form, als auch in reduzierter, also metallischer, Form. Im Eisenprodukt 3 kann das Eisen in beiden Formen vorliegen; dann ist beispielsweise von
vorreduziertem Eisenträger-Material die Rede, welches gegenüber metallischer Form zwar noch nicht vollständig fertig reduziert ist, gegenüber einem vorherigen Zustand jedoch schon stärker reduziert ist. Es kann auch in nur einer der beiden Formen vorliegen. Im Fall von Corex® ist das Eisenprodukt 3 beispielsweise heißes, sogenanntes direkt reduziertes Eisen (direct reduced iron, DRI), oder
entsprechendes Eisenträger-Material mit einer Metallisierung, die es noch nicht als DRI qualifiziert. Beim Corex®-Verfahren wird das Eisenprodukt 3 aus dem mit heißem Reduktionsgas 5 begasten Reduktionsschacht der ersten Reduktionsanlage 4 ausgetragen und mittels Schwerkraft über ein oder mehrere Fallbeine, und gegebenenfalls Verteilklappen, in den
Einschmelzvergaser 11 befördert. Es können beispielsweise mehrere, über den Umfang der Kuppel des Einschmelzvergasers 11 verteilte Fallbeine vorgesehen sein.
Zusätzlich werden in den Einschmelzvergaser 11 als erster Kohlenstoffträger 10 feste Kohlenstoffträger, als Stückkohlen und/oder agglomerierte Feinkohle und/oder kohlehaltige
Briketts, über eine Zufuhrleitung 23 und erstes
sauerstoffhaltiges Gas 9, 9a über Medienzufuhrleitungen 24 eingebracht. Die Chargierung von erstem Kohlenstoffträger 10 und teilreduziertem Eisenprodukt 3 in den Einschmelzvergaser 11 erfolgt in der Regel voneinander getrennt. Der erste Kohlenstoffträger 10 wird beispielsweise aus einem
Vorratsbehälter für kohlehaltiges Material über
Förderschnecken einer zentral in der Kuppel des
Einschmelzvergasers 11 angebrachten Verteilvorrichtung zugeführt, von welcher der erste Kohlenstoffträger 10 bei der Eingabe in den Einschmelzvergaser 11 über den Querschnitt des Einschmelzvergasers 11 verteilt wird, siehe hierzu Fig. 2 und 3. Die in den Einschmelzvergaser 11 eingebrachten
Kohlenstoffträger 10 sowie gegebenenfalls die Feinkohle 14 werden mittels des sauerstoffhaltigen Gases 9a unter
Entstehung des Reduktionsgases 5 vergast. Es entsteht ein Gasgemisch, das hauptsächlich aus CO und H 2 besteht.
Das Reduktionsgas 5 wird über die Reduktionsgasleitung 12 in die erste Reduktionsanlage 4 eingebracht, wobei zuvor eine Entstaubung in einer Entstaubungseinrichtung 26 erfolgt. Der abgeschiedene Staub wird wieder dem Einschmelzvergaser 11 zugeführt, nämlich mittels eines oder mehrerer Staubbrenner 17. Das in den Einschmelzvergaser 11 eingebrachte erste
Eisenprodukt 3 wird durch die bei der Vergasung der
Kohlenstoffträger 10 entstehende Wärme zu dem flüssigen Roheisen 1 aufgeschmolzen. Das im Einschmelzvergaser 11 erschmolzene heiße Metall und die Schlacke werden abgezogen.
Das bei der Reduktion der eisenoxidhaltigen Einsatzstoffe 2 verbrauchte Reduktionsgas wird als Topgas 6 bezeichnet und aus der ersten Reduktionsanlage 4 über eine Exportgasleitung 19 als Exportgas abgezogen und hier mittels Nasswäscher 32 gereinigt. Das Exportgas kann in einem Kompressor 33
komprimiert, anschließend einer C02~Entfernung 21 und einer Aufheizung 31 unterworfen und in eine zweite Reduktionsanlage 7 zur Herstellung eines teilreduzierten zweiten Eisenprodukts 8, insbesondere Direct Reduced Iron (DRI) in Form von
Eisenschwamm, eingebracht werden. Für diese zweite
Reduktionsanlage 7 entfällt somit eine eigene Anlage zur Reduktionsgaserzeugung, beispielsweise ein Reformer, da dieser Prozess im Einschmelzvergaser 11 stattfindet. Ein Teil des Reduktionsgases 5 kann nach Austritt aus dem Einschmelzvergaser 11 in einem Nasswäscher 27 weiter
gereinigt, gekühlt und dem Exportgas 6 zugemischt werden. Der Einschmelzvergaser 11 verfügt über drei Arten von in den Einschmelzvergaser 11 mündenden Einbringelementen, welche als Sauerstoffdüse 15, als Staubbrenner 17 und als Mischbereich 18 ausgebildet sind, welche aber jeweils auch in mehrfacher Ausführung vorhanden sein können. Außenseitig, bezogen auf den Einschmelzvergaser 11, sind die Einbringelemente mit den Medienzufuhrleitungen 24 für das zweite sauerstoffhaltige Gas 9b verbunden. Es ist zumindest eine Kohlenstoffträgerleitung 25 vorhanden, mittels welcher der zweite Kohlenstoffträger 13, der flüssig und/oder gasförmig sein kann, in den
Einschmelzvergaser 11 eingebracht wird. Es kann zusätzlich auch, sofern der zweite Kohlenstoffträger gasförmig ist, jeweils eine Kohlenstoffträgerleitung 25 in die
Reduktionsgasleitung 12 münden.
Über die Kohlenstoffträgerleitung 25, welche in den
Mischbereich 18 mündet, wird dem Einschmelzvergaser 11 ein zweiter Kohlenstoffträger 13 in flüssiger und/oder in Gasform zugeführt, beispielsweise Koksofengas oder Erdgas.
Koksofengas hat eine typische Zusammensetzung von
65 Volumsprozent Wasserstoff (H 2 ) ,
2,5 Volumsprozent Stickstoff (N 2 ) ,
6 Volumsprozent Kohlenmonoxid (CO) ,
22 Volumsprozent Methan (CH 4 ) ,
3 Volumsprozent andere Kohlenwasserstoffe (C n H m ) ,
1,5 Volumsprozent Kohlendioxid (C0 2 ) .
Die Kohlenstoffträgerleitung 25 kann in diesem Fall mit einer Kokerei verbunden sein.
Erdgas hat eine typische Zusammensetzung von
75-99 Volumsprozent Methan,
1-15 Volumsprozent Ethan,
1-10 Volumsprozent Propan.
Darüber hinaus kann Schwefelwasserstoff, Stickstoff und Kohlenstoffdioxid enthalten sein. Der zweite Kohlenstoffträger 13 und zweites
sauerstoffhaltiges Gas 9b in Form von technisch reinem
Sauerstoff werden in den Mischbereich 18 eingebracht, der knapp über dem Festbett des Einschmelzvergasers 11 in dessen Inneren vorgesehen ist, hier auf gleicher Höhe wie der
Staubbrenner 17, unterhalb der Kuppel. Der Mischbereich 18 ist hier nicht durch Einbauten, wie Trennwände, vom
restlichen Innenraum des Einschmelzvergasers 11 abgetrennt. Im Betrieb des Einschmelzvergasers 11 ist der Mischbereich 18 durch die Reaktionszone (Flamme) erkennbar, die bei der vollständigen Oxidation eines kleinen Teils (kleiner 25%) des zweiten Kohlenstoffträgers 13 zu Kohlenstoffdioxid C0 2 und Wasser H 2 0 entsteht. Die Medienzufuhrleitung 24 für das zweite sauerstoffhaltige Gas 9b und die
Kohlenstoffträgerleitung 25 münden in den Mischbereich 18. Die beiden Leitungen können einen spitzen Winkel miteinander einschließen, sodass sich zweites sauerstoffhaltiges Gas 9b und zweiter Kohlenstoffträger 13 innerhalb des Mischbereichs 18 aufeinander zu bewegen und dadurch vermischen. Es können auch mehrere Düsen für jedes der beiden Medien 9b, 13 vorgesehen sein, die so angeordnet sind, dass sich eine Verwirbelung der beiden Medien 9b, 13 ergibt, wenn diese durch die Düsen in den Mischbereich 18 eintreten.
Durch die Mischung von zweitem Kohlenstoffträger 13 und zweitem sauerstoffhaltigen Gas 9b im Mischbereich 18 kommt es zu einer partiellen Oxidation, das heißt, die
Kohlenwasserstoffe des zweiten Kohlenstoffträgers 13 werden zum überwiegenden Teil zu Kohlenstoffmonoxid CO und
Wasserstoff H 2 umgesetzt. Zu einem kleinen Teil (kleiner 25%) werden im Mischbereich 18 der Sauerstoff des
sauerstoffhaltigen Gases 9b und die Kohlenwasserstoffe vollständig oxidiert zu Kohlenstoffdioxid C0 2 und Wasser H 2 0. Dabei entsteht eine Flamme mit einer Flammtemperatur von mehr als 1000 °C, nämlich etwa zwischen 1150 und 1500°C, wodurch eine ausreichend hohe Temperatur für die Umsetzung zu
Reduktionsgas vorliegt . Der kleine Teil (kleiner 10%) von Kohlenwasserstoffen des zweiten Kohlenstoffträgers 13, der im Mischbereich 18 nicht oder nur in kleinere Kohlenwasserstoffe zerlegt wird, kann dann im restlichen Volumen innerhalb des EinschmelzVergasers 11 durch als Katalysator wirkende, ohnehin vorhandene
Staubpartikel, welche unter anderem auch metallisches Eisen enthalten, weiter zerlegt werden.
Selbstverständlich können mehrere solcher Mischbereiche 18 vorgesehen sein, z.B. mehrere Mischbereiche 18 auf gleicher
Höhe und über den Umfang des Einschmelzvergasers 11 verteilt, oder mehrere Mischbereiche 18 übereinander, oder mehrere Mischbereiche übereinander und über den Umfang verteilt . In Fig. 2 ist der Einschmelzvergaser 11 aus Fig. 1 allein dargestellt. Ein erster Kohlenstoffträger 10 in Form von Kohle (durchgezogene Linien) wird durch den mittleren Auslass in der Kuppel 30, in welchen die Zufuhrleitung 23 mündet, in den Einschmelzvergaser 11 eingebracht. Der erste
Kohlenstoffträger 10 wird dabei durch eine zentral in der Kuppel des Einschmelzvergasers 11 angebrachte
Verteilvorrichtung (nicht dargestellt) zugeführt, von welcher der erste Kohlenstoffträger 10 über den Querschnitt des Einschmelzvergasers 11 verteilt wird.
Das Eisenprodukt 3 aus dem Reduktionsschacht der ersten Reduktionsanlage 4, nämlich direkt reduziertes Eisen DRI, wird mittels Schwerkraft über mehrere, als Fallbeine
ausgebildete Eisenproduktzufuhrleitungen 22, in den
Einschmelzvergaser 11 befördert. Es sind mehrere solcher Fallbeine über den Umfang der Kuppel 30 des
Einschmelzvergasers 11 verteilt.
Eisenprodukt 3 und Kohlenstoffträger 10 fallen durch die Kuppel 30 nach unten in den konischen Bereich 29 des
Einschmelzvergasers 11 und bilden dort das Festbett 34, das den konischen Bereich 29 hier etwa bis zur Hälfte füllt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den unteren Teil der Kuppel 30 in Form eines Zylinders zu verlängern und den konischen Bereich 29 zu verkürzen. In diesem Fall könnte der konische Bereich 29 sogar vollständig mit Festbett 34 gefüllt werden. Der Durchtritt der Kohlenstoffträgerleitung 25 und der Medienzufuhrleitung 24 bzw. des dargestellten
Leitungsstücks, und damit auch der Mischbereich 18, würden dann im verlängerten unteren zylindrischen Bereich der Kuppel 30 angeordnet werden. Im Zentrum des Festbetts 34 unterhalb von dessen Oberfläche findet sich eine reaktionsfreie Zone, die als toter Mann 35 bezeichnet wird.
Sowohl der zweite Kohlenstoffträger 13 als auch das zweite sauerstoffhaltige Gas 9b werden hier mittels eines
Leitungsstücks, welches eine Fortsetzung bzw. Vereinigung der Kohlenstoffträgerleitung 25 und der Medienzufuhrleitung 24 darstellt, durch die Wand des konischen Bereichs 29 geführt. Kohlenstoffträger 13 und zweites sauerstoffhaltiges Gas 9b können bereits in diesem Leitungsstück vermischt werden. Sie können aber auch noch getrennt in diesem Leitungsstück geführt (etwa in konzentrischen Rohren) und sich erst in einem Endbereich des Leitungsstücks, das z.B. als Düse ausgebildet ist, vermischen oder erst nach dem Ende des Leitungsstücks im Inneren des Einschmelzvergasers 11.
Jedenfalls findet im Mischbereich 18, der an das dargestellte Leitungsstück anschließt, das (weitere) Vermischen von
Kohlenstoffträger 13 und zweitem sauerstoffhaltigem Gas 9b und eine partielle Oxidation statt.
Der Durchtritt der Kohlenstoffträgerleitung 25 und der
Medienzufuhrleitung 24 bzw. des dargestellten Leitungsstücks liegt hier etwa zwischen 50-75% der Höhe des konischen
Bereichs 29 (von unten gemessen) des Einschmelzvergasers 11. Damit befindet sich auch der Mischbereich 18 etwa zwischen 50-75% der Höhe des konischen Bereichs 29. Je nach
Ausführungsform kann die Anordnung auch oberhalb 75 % des konischen Bereiches 29 bzw. im unteren Teil der Kuppel 30 liegen, etwa wenn der untere Teil der Kuppel 30 als
zylindrischer Bereich ausgebildet ist. In Fig. 3 ist eine Ausführungsvariante für den Mischbereich 18 in Form eine Ausstülpung dargestellt, die hier durch ein zylindrisches Rohr 28 gebildet wird. Sonst ist der Aufbau des Einschmelzvergasers 11 und der Corex®-Anlage gleich zu Fig. 1 bzw . Fig . 2.
Das zylindrische Rohr 28 ist in eine entsprechende Öffnung im Einschmelzvergaser 11 eingesteckt und schließt plan mit der Innenwand des Einschmelzvergasers 11 ab, ragt also nicht in das Volumen innerhalb des EinschmelzVergasers 11 hinein. Die Medienzufuhrleitung 24 für das zweite sauerstoffhaltige Gas 9b und die Kohlenstofftragerleitung 25 für den zweiten
Kohlenstoffträger 13 münden beide in den Mischbereich 18, der einerseits durch das Rohr 28 selbst gebildet wird,
andererseits auch in das restliche Volumen des
Einschmelzvergasers 11 hineinragt. Innerhalb des Rohres 28 kann eine ungestörte Durchmischung des zweiten
sauerstoffhaltigen Gases 9b und des zweiten
Kohlenstoffträgers 13 erfolgen, die Energie für die partielle Oxidation innerhalb des Rohrs 28 muss dabei ebenfalls durch die partielle Oxidation des zweiten Kohlenstoffträgers 13 aufgebracht werden, wobei die Verluste durch eine
entsprechende Feuerfestauskleidung des Rohres 28 gering gehalten werden.
Um sicherzustellen, dass sich der Mischbereich 18 möglichst in das Innere des EinschmelzVergasers 11 erstreckt und somit die Wärmeverluste im Mischbereich 18 gering gehalten werden, kann die Längsachse des Rohrs 28 normal zur Tangentialebene der Innenwand des EinschmelzVergasers 11 ausgerichtet sein. In Fig. 3 ist das Rohr 28 annähernd waagrecht ausgerichtet.
Der Durchmesser des Rohres 28 beträgt in der Regel ein
Mehrfaches des Durchmessers einer Medienzufuhrleitung 24 oder einer Kohlenstoffträgerleitung 25 oder eines Staubbrenners 17 oder der Austrittsöffnung einer Sauerstoffdüse 15. Um mehr vom zweiten Kohlenstoffträger 13 umsetzen zu können, können mehrere Rohre 28 pro Einschmelzvergaser 11 vorgesehen sein. Dabei können die Rohre 28 und die zugehörigen
Mischbereiche 18 - wie bei Fig. 1 erläutert - über den Umfang und/oder die Höhe des Einschmelzvergasers 11 verteilt sein.
Die beiden Leitungen 24, 25 können wieder einen spitzen Winkel miteinander einschließen, sodass sich zweites
sauerstoffhaltiges Gas 9b und zweiter Kohlenstoffträger 13 innerhalb des Mischbereichs 18, insbesondere innerhalb des
Rohres 28, aufeinander zu bewegen und dadurch vermischen. Es können auch mehrere Düsen für jedes der beiden Medien 9b, 13 vorgesehen sein, die so angeordnet sind, dass sich eine Verwirbelung der beiden Medien 9b, 13 ergibt, wenn diese durch die Düsen in den Mischbereich 18, insbesondere in das Rohr 28, eintreten.
Sowohl für Mischbereiche 18 ohne Ausstülpung als auch für Mischbereiche 18 mit Ausstülpung gilt, dass diese bevorzugt 1-2 m oberhalb des Festbetts 34 angeordnet sind. Der oder die Mischbereiche 18 können sich zum Beispiel, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, unterhalb der Kuppel 30 des
Einschmelzvergasers 11 im konischen Bereich 29 des
Einschmelzvergasers 11 oder im unteren Teil der zylindrisch verlängerten Kuppel 30 befinden. Der konischen Bereich 29 ist der sich Kegelstumpf-förmig nach oben erweiternde Teil des Einschmelzvergasers 11, an den die annähernd halbkugelförmige Kuppel 30 anschließt. Wird statt der CorexO-Anlage eine FinexO-Anlage verwendet, so wird nach dem letzten der drei bis vier
Wirbelschichtreaktoren, in welchen die Vorreduktion des Feinerzes stattfindet, ein Teilstrom des Offgases als
Exportgas entnommen und sonst wie in Fig. 1 verwendet. Dem Exportgas kann wie bei der CorexO-Anlage auch ein Teil des Überschussgases aus dem Einschmelzvergaser 11 zugegeben werden . Liste der Bezugszeichen:
I flüssiges Roheisen
2 eisenoxidhaltige Einsatzstoffe
3 teilreduziertes erstes Eisenprodukt
4 erste Reduktionsanlage
5 Reduktionsgas
6 Topgas
7 zweite Reduktionsanlage
8 teilreduziertes zweites Eisenprodukt
9 sauerstoffhaltiges Gas
9a erstes sauerstoffhaltiges Gas
9b zweites sauerstoffhaltiges Gas
10 erster Kohlenstoffträger
II Einschmelzvergaser
12 Reduktionsgasleitung
13 zweiter Kohlenstoffträger
14 Feinkohle
15 Sauerstoffdüse
16 Staub
17 Staubbrenner
18 Mischbereich
19 Exportgasleitung
20 Zufuhrleitung zur Zufuhr von eisenoxidhaltigen Einsatzstoffen
21 C0 2 -Entfernung
22 Eisenproduktzufuhrleitung
23 Zufuhrleitung für den ersten Kohlenstoffträger 10 24 Medienzufuhrleitung
25 Kohlenstoffträgerleitung
26 Entstaubungseinrichtung
27 Nasswäscher
28 Ausstülpung (Rohr)
29 konischer Bereich des EinschmelzVergasers 11
30 Kuppel des Einschmelzvergasers 11
31 Aufheizung
32 Nasswäscher für Topgas Kompressor Festbett toter Mann