Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING N-ALKENYL AMIDES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/046139
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing N-alkenyl amides, by reacting the appropriate NH-amides with acetylenes in the liquid phase, in the presence of basic alkali metal compounds and a co-catalyst. According to said method, compounds of the general formulas (Ia) and/or (Ib) are used as the co-catalyst (Ia): R?1¿O-(CH¿2?CH¿2?CH¿2?CH¿2?O)¿n?-H (Ib): R?1¿O-(CH¿2?CH¿2?CH¿2?CH¿2?O)¿n?-R?2¿, wherein n represents 1, 2 or 3 and R?1¿, R?2¿ independently of one another represent C¿1?- to C¿6?-alkyl or C¿2?- to C¿6?-alkenyl, or R?1¿ and R?2¿ together represent a butenyl unit.

Inventors:
BOETTCHER ARND (DE)
PINKOS ROLF (DE)
PREISS THOMAS (DE)
LORENZ RUDOLF ERICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/012578
Publication Date:
June 28, 2001
Filing Date:
December 12, 2000
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BASF AG (DE)
BOETTCHER ARND (DE)
PINKOS ROLF (DE)
PREISS THOMAS (DE)
LORENZ RUDOLF ERICH (DE)
International Classes:
C07B61/00; C07D207/267; C07D211/76; C07D223/10; C07D207/26; (IPC1-7): C07D207/26; C07D211/76; C07D223/10
Foreign References:
US5665889A1997-09-09
DE3215093A11983-01-05
Other References:
DATABASE CHEMABS CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; XP002161138
Attorney, Agent or Firm:
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von NAlkenylamiden durch Umset zung der entsprechenden NHAmide mit Acetylenen in der Flüssigphase in Gegenwart basischer Alkalimetallverbindungen und eines Cokatalysators, dadurch gekennzeichnet, daB man als Cokatalysator Verbindungen der allgemeinen Formeln (Ia) und/ oder (Ib) (Ia) : R1O(CH2CH2CH2CH2O) n_H (Ib) : R10 (CH2CH2CH2CH20) nR2 worin n 1, 2 oder 3 entspricht und R1, R2 unabhängig voneinan der C1bis C6Alkyl oder C2bis C6Alkenyl, oder R1, R2 ge meinsam eine ButenylEinheit, bedeuten, einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Cokatalysator Verbindungen gemäß den Formeln (Ia) und/ oder (Ib), worin R1, R2 unabhängig voneinander Ethyl oder Vinyl bedeuten, einsetzt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeich net, daß man als Cokatalysatoren 1, 4Diethoxybutan oder 1, 4Divinyloxybutan einsetzt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich net, daß man den Cokatalysator (Ia) und/oder (Ib) in einer Menge von 0, 1 bis 10 Gew.%, bezogen auf das eingesetzte NH Amid, verwendet.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich net, daß man als basische Alkalimetallverbindungen Natrium hydroxid und/oder Kaliumhydroxid einsetzt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich net, daß man die basischen Alkalimetallverbindungen in einer Molmenge von 0, 05 bis 4, 0% der Molmenge des eingesetzten NH Amids einsetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeich net, daß man das bei der Reaktion zwischen den basischen Alkalimetallverbindungen und dem NHAmid gebildete Reaktions wasser und/oder gebildeten Reaktionsalkohol durch Verdamp fung, durch Adsorption und/oder durch eine Membran aus dem System entfernt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeich net, daß man das gebildete Reaktionswasser und/oder den ge bildeten Reaktionsalkohol destillativ aus dem System ent fernt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeich net, daß man die Umsetzung zwischen den NHAmiden und den Acetylenen bei einer Temperatur von 100 bis 200°C und einem Acetylendruck von kleiner 5 MPa durchführt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeich net, daß man den Cokatalysator rückgewinnt und erneut als Co katalysator einsetzt.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeich net, daß man als NAlkenylamide NAlkenyllactame herstellt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man als NAlkenyllactame NVinyl2pyrrolidon, NVinyl2piperi don und/oder NVinylscaprolactam herstellt.
Description:
Verfahren zur Herstellung von N-Alkenyl-amiden Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von N-Alkenyl-amiden durch Umsetzung der entsprechen- den NH-Amide mit Acetylenen in der Flüssigphase in Gegenwart ba- sischer Alkalimetallverbindungen und eines Cokatalysators.

N-Alkenyl-amide werden eingesetzt als Monomere bei der Herstel- lung von Kunststoffen und Lacken. Polyvinylamide dienen beispielsweise als Waschhilfsmittel, als Hilfsstoffe in kosmeti- schen und medizinischen Produkten sowie zur Stabilisierung und Klärfiltration von Bieren und Fruchtsäften. Polyvinyl-lactame, insbesondere Polyvinylpyrrolidon-Polymere, besitzen eine breite Anwendung und dienen beispielsweise als Dispergiermittel für Pig- mente, als Waschhilfsmittel, als Hilfsstoff in kosmetischen und medizinischen Produkten sowie als Hilfsstoff in der Textilverar- beitung und Klebstofftechnik.

Die technische Herstellung von N-Alkenyl-lactamen erfolgt durch Umsetzung der entsprechenden NH-Lactame mit Acetylenen in Gegen- wart basischer Katalysatoren (siehe W. Reppe et al., Justus Liebigs Ann. Chem., 601 (1956) Seite 135-8 und DE-Auslegeschrift 1 163 835).

Die DE-Offenlegungsschrift 3 215 093 offenbart ein Verfahren zur Vinylierung von 2-Pyrrolidon mit Ethin in Gegenwart basischer Katalysatoren, bei dem zusätzlich eine Polyoxyalkylen-Verbindung als Cokatalysator zugegen ist. Als geeignete Polyoxyalkylen-Ver- bindungen sind genannt Kronenether (z. B. 18-Krone-6), Polyoxy- ethylen, Polyoxypropylen, wahlweise abgeschlossen durch Alkyl oder Phenylgruppen. Erreicht wurden Umsätze bis 63% und Selektivitäten um 90%, was einer Ausbeute von maximal 57% ent- spricht. Die Bildung polymerer Rückstände wird vermindert. Bei den genannten Cokatalysatoren handelt es sich jedoch um teuere Einsatzstoffe, welche in der Regel nicht wiedergewonnen werden können, da sie aufgrund ihrer hohen Siedepunkte mit den polymeren Nebenprodukten im Destillationssumpf verbleiben. Zudem sind sie unter den Reaktionsbedingungen im stark basischen Milieu nicht stabil.

Das US-Patent 5, 665, 889 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von N-Vinyl-2-pyrrolidon aus 2-Pyrrolidon und Ethin in Gegenwart basischer Alkalimetallverbindungen, bei dem als Cokatalysatoren Ether-Oligomere mit Hydroxy-Endgruppen, wie beispielsweise Poly-

tetrahydrofuran, oder lineare Diole mit mindestens 4 Kohlenstoff- atomen, wie beispielsweise 1, 4-Butandiol, eingesetzt werden. Die Vinylierung erfolgt bei einer Temperatur von 100 bis 200°C, einem Druck von 7, 5 bis 30 atm (7, 6 bis 30 bar) und einer Reaktionszeit von mehreren Stunden. Beim Einsatz von 1, 4-Butandiol wurde selbst nach 4 Stunden Reaktionszeit nur eine Ausbeute von 77, 2% er- reicht. Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß diese Cokatalysatoren aufgrund ihrer hohen Siedepunkte in der Regel nicht von den poly- meren Nebenprodukten abgetrennt werden können, beziehungsweise beim Einsatz von 1, 4-Butandiol nur durch aufwendige destillative oder chemische Methoden vom Wertprodukt zu trennen sind.

Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von N-Alkenyl-amiden zu entwickeln, welches die aufgeführten Nach- teile nicht besitzt, Ausbeuten von größer 80% erlaubt und das Reinprodukt in einfacher Weise zugänglich macht.

Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung von N-Alkenyl-amiden durch Umsetzung der entsprechenden NH-Amide mit Acetylenen in der Flüssigphase in Gegenwart basischer Alkalimetallverbindungen und eines Cokatalysators gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Cokatalysator Verbindungen der allgemeinen Formeln (Ia) und/oder (Ib) (Ia) : RlO-(CH2CH2CH2CH2O) n_H (Ib) : R1O-(CH2CH2CH2CH2O) n_R2, worin n 1, 2 oder 3 entspricht und R1, R2 unabhängig voneinander C1-bis C6-Alkyl oder C2-bis C6-Alkenyl, oder R1, R2 gemeinsam eine Butenyl-Einheit, bedeuten, einsetzt.

Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich N-Alkenyl-amide aus den entsprechenden NH-Amiden und Acetylenen in Gegenwart ba- sischer Alkalimetallverbindungen und eines preiswerten Co- katalysators, welcher einfach aus dem Reaktionsgemisch wieder ab- zutrennen ist, in hoher Selektivität und hoher Ausbeute gewinnen.

Wesentlich beim erfindungsgemäßen Verfahren ist die Gegenwart eines Cokatalysators (Ia) und/oder (Ib) (Ia) : RlO-(CH2CH2CH2CH2O) n_H (Ib) : RlO-(CH2CH2CH2CH2O) n_R worin n 1, 2 oder 3 entspricht,

und R1, R2 unabhängig voneinander unverzweigtes oder verzweigtes C1-bis C6-Alkyl, beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, 1-Methyl- ethyl, Butyl, 1-Methyl-propyl, 2-Methylpropyl, 1, 1-Dimethylethyl, Pentyl, 1-Methylbutyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, 2, 2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, Hexyl, 1, 1-Dimethylpropyl, 1, 2-Dimethylpropyl, 1-Methylpentyl, 2-Methylpentyl, 3-Methyl- pentyl, 4-Methylpentyl, 1, 1-Dimethylbutyl, 1, 2-Dimethylbutyl, 1, 3-Dimethylbutyl, 2, 2-Dimethylbutyl, 2, 3-Dimethylbutyl, 3, 3-Dimethylbutyl, 1-Ethylbutyl, 2-Ethylbutyl, 1, 1, 2-Trimethyl- propyl, 1, 2, 2-Trimethylpropyl, 1-Ethyl-l-methylpropyl und 1-Ethyl-2-methylpropyl, oder unverzweigtes oder verzweigtes C2-bis C6-Alkenyl mit einer Doppelbindung in einer beliebigen Position, beispielsweise Ethenyl (Vinyl), 1-Propenyl, 2-Propenyl, 1-Methylethenyl, 1-Butenyl, 2-Butenyl, 3-Butenyl, 1-Methyl-l-propenyl, 2-Methyl-l-propenyl, 1-Methyl-2-propenyl, 2-Methyl-2-propenyl, 1-Pentenyl, 2-Pentenyl, 3-Pentenyl, 4-Pentenyl, 1-Hexenyl, 2-Hexenyl, 3-Hexenyl, 4-Hexenyl und 5-Hexenyl, oder R1, R2 gemeinsam eine Butenyl-Einheit, konkret CH2CH2CH2CH2, bedeuten oder Gemische davon.

Als Beispiele der im erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden Cokatalysatoren (Ia) und/oder (Ib) seien genannt 4-Methoxy-l-butanol, 4-Ethoxy-1-butanol, 4-Propoxy-1-butanol, 4-Butoxy-1-butanol, 1, 4-Dimethoxy-butan, 1, 4-Diethoxy-butan, 1, 4-Dipropoxy-butan, 1, 4-Dibutoxy-butan, 1-Ethoxy-4-methoxy-bu- tan, 1-Propoxy-4-methoxy-butan, 1-Butoxy-4-methoxy-butan, 1-Propoxy-4-ethoxy-butan, 1-Butoxy-4-ethoxy-butan, 1-Butoxy-4-propoxy-butan, 4-Vinyloxy-1-butanol, 4- (Isopropenyl- oxy)-1-butanol, 4-Propenyloxy-1-butanol, 1, 4-Divinyloxy-butan, 1, 4-Bis (Isopropenyloxy)-butan, 1, 4-Bis (propenyloxy)-butan, 1-Vinyloxy-4-methoxy-butan, 1-Vinyloxy-4-ethoxy-butan, 1-Vinyl- oxy-4-propoxy-butan, 1- (Isopropenyloxy)-4-propoxy-butan, 1- (Propenyloxy)-4-propoxy-butan,<BR> 4- (4'-Methoxy-l'-butoxy)-1-butanol,<BR> 4- (4'-Ethoxy-1'-butoxy)-1-butanol, 4- (4'-Vinyl-<BR> oxy-1'-butoxy)-1-butanol, Bis- (4-methoxy-l-butyl)-ether,<BR> Bis- (4-ethoxy-l-butyl)-ether, Bis- (4-vinyloxy-l-butyl)-ether, 10-Krone-2, 15-Krone-3 und 20-Krone-4.

Bevorzugt eingesetzt werden Cokatalysatoren der Formeln (Ia) und/ oder (Ib), worin R1, R2 unabhängig voneinander Ethyl oder Vinyl bedeuten, beispielsweise 4-Ethoxy-1-butanol, 1, 4-Diethoxy-butan, 4-Vinyloxy-1-butanol, 1, 4-Divinyloxy-butan, 1-Vinyloxy-4-ethoxy-

butan, 4- (4'-Ethoxy-l'-butoxy)-l-butanol, 4- (4'-Vinyl- oxy-1'-butoxy)-1-butanol, Bis- (4-ethoxy-l-butyl)-ether und Bis- (4-vinyloxy-l-butyl)-ether oder Gemische davon.

Besonders bevorzugt eingesetzt werden 4-Ethoxy-1-butanol, 1, 4-Diethoxy-butan, 4-Vinyloxy-1-butanol, 1, 4-Divinyloxy-butan, 1-Vinyloxy-4-ethoxy-butan oder Gemische davon. Ganz besonders bevorzugt eingesetzt werden 1, 4-Diethoxy-butan, 1, 4-Divinyloxy- butan oder Gemische davon.

Die im erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden Cokatalysatoren können durch die folgenden Synthesen erhalten werden : (a) 4-Alkenyloxy-1-butanole und 1, 4-Dialkenyloxy-butane werden durch Umsetzung von 1, 4-Butandiol mit Acetylenen in Gegenwart eines basischen Katalysators gebildet und destillativ ge- trennt. So können 4-Vinyloxy-1-butanol und 1, 4-Divinyloxy- butan beispielsweise durch Umsetzung von 1, 4-Butandiol mit Ethin und destillativer Aufarbeitung gewonnen werden.

(b) 4-Alkoxy-l-butanole und 1, 4-Dialkoxy-butane werden durch ka- talytische Hydrierung der nach Beschreibung (a) erhaltenen 4-Alkenyloxy-l-butanole und 1, 4-Dialkenyloxy-butane herge- stellt. Geeignete Hydrierkatalysatoren sind dem Fachmann be- kannt. Es können beispielsweise eingesetzt werden Edelmetall- Pulver,-Mohr oder-Schwarz, getragene Hydriermetalle, wie z. B. Edelmetalle oder Kupfer auf Aktivkohle oder oxidischen Trägermaterialien. 1, 4-Diethoxy-butan kann somit durch Hy- drierung von 1, 4-Divinyloxy-butan erhalten werden.

Alternativ sind die 4-Alkoxy-l-butanole und 1, 4-Dialkoxy-bu- tane auch durch Veretherung von 1, 4-Butandiol mit den ent- sprechenden Alkanolen nach den, dem Fachmann bekannten Ver- etherungsvorschriften, erhältlich.

(c) 1-Alkenyloxy-4-alkoxy-butane werden durch Umsetzung der nach Beschreibung (b) erhaltenen 4-Alkoxy-l-butanole mit Acetylenen entsprechend der Beschreibung (a) erhalten.

(d) Alkoxy-und Alkenyloxy-Derivate von Dibutylenglycol und Tri- butylenglycol können durch intermolekulare Veretherung von 1, 4-Butandiol und anschließende Derivatisierung entsprechend der Beschreibungen (a) bis (c) erhalten werden.

(e) 1, 4-Butandiol-Kronenether können durch intermolekulare Veretherung von 1, 4-Butandiol erhalten werden.

Die im erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendenden Co- katalysatoren zeichnen sich gegenüber den Cokatalysatoren nach dem Stand der Technik durch ihre leichte Abtrennbarkeit vom Reak- tionsgemisch, insbesondere von den N-Alkenyl-amid-Wertprodukten aus. Je weiter die Siedepunkte der Cokatalysatoren von denen der N-Alkenyl-amide entfernt liegen, sei es in Richtung niedrigerer oder höherer Siedepunkte, desto einfacher ist die Abtrennung der hergestellten N-Alkenyl-amide. Im allgemeinen zeigen die 1, 4-Dialkenyloxy-butane und 1, 4-Dialkoxy-butane einen deutlich niedrigeren Siedepunkt als die N-Alkenyl-amid-Wertprodukte, so daB die Cokatalysatoren destillativ vor den Wertprodukten abge- trennt werden. Bei den Alkoxy-und Alkenyloxy-Derivaten des Dibu- tylenglycols und Tributylenglycols sowie den 1, 4-Butandiol- Kronenethern hingegen liegen die Siedepunkte der N-Alkenyl-amid- Wertprodukte in der Regel niedriger, so daß die höhermolekularen Cokatalysatoren destillativ nach den Wertprodukten abgetrennt werden.

Als NH-Amide, welche beim erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangsstoff eingesetzt werden, sind sowohl die nicht-cyclischen als auch die cyclischen Amide zu verstehen, welche in ihrer la- dungsneutralen Form die Einheit"-CO-NH-"aufweisen.

Aus der Reihe der nicht-cyclischen Amide seien beispielsweise ge- nannt die N-Alkyl-amide der verzweigten und unverzweigten, gesät- tigten und ungesättigten C1-bis C22-Carbonsäuren, mit verzweigten und unverzweigten, gesättigten und ungesättigten C1-bis Cic-Alkylgruppen am Amid-Stickstoff. Beispiele der nicht-cycli- schen NH-Amide sind die Methyl-, Ethyl-, Propyl-, 1-Methylethyl-, Butyl-, 1-Methylpropyl-, 1, 1-Dimethylethyl-, Pentyl-, Hexyl, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-oder Decyl-amide der Ameisensäure, Essig- säure, Propionsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Isovalerian- säure, Pivalinsäure, Capronsäure, 2-Ethylbuttersäure, Önanth- säure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Pelargonsäure, Isononan- säure, Caprinsäure, Neodecansäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Arachidinsäure und Behensäure. Aus der Reihe der nicht-cyclischen NH-Amide bevorzugt sind N-Methyl-acetamid, N-Methyl-propionamid und N-Ethyl-acetamid.

Besonders bevorzugt ist der Einsatz der cyclischen NH-Amide, wel- che als NH-Lactame bezeichnet werden. Als NH-Lactame werden beim erfindungsgemäßen Verfahren die 4-bis 12-gliedrigen NH-Lactame, wie beispielsweise 2-Pyrrolidon, 2-Piperidon, s-Caprolactam und deren Alkylderivate, wie beispielsweise 3-Methyl-2-pyrrolidon, 4-Methyl-2-pyrrolidon, 5-Methyl-2-pyrrolidon, 3-Ethyl-2-pyrrolidon, 3-Propyl-2-pyrrolidon,

3-Butyl-2-pyrrolidon, 3, 3-Dimethyl-2-pyrrolidon, 3, 5-Dimethyl-2-pyrrolidon, 5, 5-Dimethyl-2-pyrrolidon, 3, 3, 5-Tri- methyl-2-pyrrolidon, 5-Methyl-5-ethyl-2-pyrrolidon, 3, 4, 5-Tri- methyl-2-pyrrolidon, 3-Methyl-2-piperidon, 4-Methyl-2-piperidon, 5-Methyl-2-piperidon, 6-Methyl-2-piperidon, 6-Ethyl-2-piperidon, 3, 5-Dimethyl-2-piperidon, 4, 4-Dimethyl-2-piperidon, <BR> <BR> <BR> 3-Methyl-s-caprolactam, 4-Methyl-s-caprolactam, 5-Methyl-s-capro- lactam, 6-Methyl-s-caprolactam, 7-Methyl-c-caprolactam, 3-Ethyl-s-caprolactam, 3-Propyl-e-caprolactam, 3-Butyl-e-capro- lactam, 3, 3-Dimethyl-s-caprolactam oder 7, 7-Dimethyl-e-caprolactam eingesetzt. Bevorzugt eingesetzt werden die 4-bis 12-gliedrigen, unsubstituierten NH-Lactame mit p gleich 2 bis 10, wie beispielsweise ß-Propiolactam, 2-Pyrrolidon (y-Butyrolactam), 2-Piperidon (8-Valerolactam), s-Caprolactam, sowie deren alkyl-substituierte Derivate. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von 2-Pyrrolidon (y-Butyrolactam), 2-Pi- peridon (8-Valerolactam) und s-Caprolactam.

Als Acetylene werden beim erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt unverzweigte und verzweigte Alkine mit 2 bis 6 C-Atomen und einer endständigen Dreifachbindung eingesetzt, wie beispielsweise Et- hin, Propin, 1-Butin, 1-Pentin, 1-Hexin. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Ethin und Propin, insbesondere von Ethin.

Der erfindungsgemäß zu verwendende Cokatalysator wird vorteilhaft in einer Menge von 0, 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das eingesetzte NH-Amid, eingesetzt. Besonders bevorzugt ist eine Menge von 0, 5 bis 5 Gew.-%.

Als basische Alkalimetallverbindungen, welche auch als Katalysa- tor bezeichnet werden, können beim erfindungsgemäßen Verfahren die Oxide, Hydroxide und/oder Alkoholate von Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium und/oder Cäsium sowie deren Gemische eingesetzt werden. Als Alkoholate werden bevorzugt eingesetzt die Verbindungen der niedermolekularen Alkohole, beispielsweise Methanolat, Ethanolat, Propanolat, 1-Methyl-ethanolat, Butanolat, 1-Methyl-propanolat, 2-Methyl-propanolat und 1, 1-Dimethyl-ethano- lat. Bevorzugt setzt man die Oxide, Hydroxide und/oder Alkoholate von Natrium und/oder Kalium ein. Besonders bevorzugt sind Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid. Die basischen Alkalimetall- verbindungen können dabei als Feststoffe oder Lösungen in Wasser

oder Alkohol eingesetzt werden. Bevorzugt ist der Einsatz fester, wasser-und alkoholfreier Alkalimetallverbindungen. Auch Mischungen verschiedener Alkalimetallverbindungen sind möglich.

Die Umsetzung mit dem Acetylen kann bei einem Molverhältnis zwi- schen den eingesetzten basischen Alkalimetallverbindungen in Summe zum NH-Amid von 0, 02 bis 6, 0%, bevorzugt 0, 05 bis 4, 0%, durchgeführt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich wie folgt durchführen : In einem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Cokatalysator im NH-Amid gelöst werden. Die Zugabe kann aber auch an späterer Stelle erfolgen.

Im darauf folgenden Schritt bringt man die basischen Alkali- metallverbindungen in Kontakt mit dem NH-Amid. Es sei darauf hin- gewiesen, daß das NH-Amid an dieser Stelle bereits die erforder- liche Menge an Cokatalysator enthalten kann. Die Zugabe der Alkalimetallverbindung erfolgt beispielsweise durch Lösen im flüssigen NH-Amid oder durch Zugabe einer Lösung der Alkali- metallverbindungen zum NH-Amid erfolgen. Es ist auch möglich, das NH-Amid beziehungsweise die Lösung der Alkalimetallverbindung im NH-Amid durch ein geeignetes Lösungsmittel zu verdünnen, um beispielsweise das Reaktionsverhalten zu beeinflussen. Geeignete Lösungsmittel zeichnen sich dadurch aus, daß sich in ihnen sowohl die NH-Amid als auch die basischen Katalysatoren relativ gut lö- sen, sie chemisch nicht mit den eingesetzten Verbindungen reagie- ren, d. h. vor allem keine aciden Zentren besitzen, welche die ba- sische Gruppen abfangen würden, und sie sich nach der Synthese der N-Alkenyl-amide aus dem System wieder leicht, bevorzugt destillativ, entfernen lassen. Beispiele geeigneter Lösungsmittel sind N-Methylpyrrolidon, Tetrahydrofuran oder Dialkylether von Glykolen, Di-, Oligo-oder Polyglykolen.

Die Herstellung der Lösung der basischen Alkalimetallverbindungen im NH-Amid oder dessen Lösungen erfolgt in der Regel nach den üblichen Verfahren durch Inkontaktbringen des Katalysatorfest- stoffs mit der Flüssigkeit unter intensiver Durchmischung. Da- durch wird eine beschleunigte Lösung des Feststoffs erreicht und einer lokalen Erhitzung infolge der Lösungswärme entgegengewirkt.

Geeignete Apparate sind dem Fachmann bekannt. Ohne Limitierung seien beispielsweise Rührkessel genannt. Die Flüssigkeit wird vorgelegt und der Katalysatorfeststoff unter intensiver Durch- mischung, gegebenenfalls über eine Zeitspanne hinweg, kontinuier- lich oder in Portionen zudosiert. Bei der Verwendung von Lösungen der basischen Alkalimetallverbindungen in Wasser oder Alkoholen

wird prinzipiell analog verfahren. Auch hier sind dem Fachmann geeignete Methoden bekannt. Es ist auch möglich, den Co- katalysator zusammmen mit der Alkalimetallverbindung zuzugeben.

Die Lösung der basischen Alkalimetallverbindungen im NH-Amid kann sowohl hochkonzentriert als"Katalysator/NH-Amid-Urlösung"oder niedrigkonzentriert als"Katalysator/NH-Amid-Reaktionslösung" hergestellt werden. Bei der hochkonzentrierten"Katalysator/NH- Amid-Urlösung"wird eine hohe Katalysatorkonzentration, welche maximal die Löslichkeitsgrenze erreicht, bei der niedrigkonzen- trierten"Katalysator/NH-Amid-Reaktionslösung"die für die Umset- zung mit Acetylen erforderliche Katalysatorkonzentration einge- stellt. Natürlich sind auch sämtliche Zwischenstufen möglich.

Bei der Umsetzung der NH-Amide mit den Alkalimetallverbindungen werden in einer Gleichgewichtsreaktion Wasser beziehungsweise Al- kohole als flüssige Nebenprodukte gebildet. Wasser beziehungs- weise die gebildeten Alkohole verbleiben in Lösung und verhindern aufgrund der Gleichgewichtsbeziehung einen vollständigen Umsatz zwischen dem NH-Amid und den basischen Alkalimetallverbindungen.

Durch eine gezielte Entfernung des gebildeten Reaktionswassers und/oder des gebildeten Reaktionsalkohols wird eine Verschiebung des Gleichgewichts in Richtung des Alkalisalzes des NH-Amids er- reicht, so daß die genannte Salzstufe in ausreichender Konzen- tration erhalten werden kann. Die Zugabe der basischen Alkali- metallverbindungen zum NH-Amid kann sowohl in einem separaten Verfahrensschritt vor als auch während der Entfernung des Reakti- onswassers/-alkohols erfolgen. Zudem ist die Zugabe des Co- katalysators in einem separaten Schritt nach Zugabe der Alkali- metallverbindung, vor oder während der Entfernung des Reaktions- wassers/-alkohols möglich.

Die vorteilhafte Entfernung des gebildeten Reaktionswassers und/ oder des gebildeten Reaktionsalkohols trägt zur Erreichung einer besonders hohen Selektivität und Ausbeute an N-Alkenyl-amiden bei.

Als besonders bevorzugte Methoden zur Entfernung des Reaktions- wassers bzw. der niedermolekularen Reaktionsalkohole sind zu nen- nen die Verdampfung, die Bindung an ein geeignetes Trocknungsmit- tel (Adsorption) und die Ausschleusung durch eine geeignete Mem- bran. Die genannten Methoden können auch beim Einsatz wässriger oder alkoholhaltiger Katalysatorlösungen angewandt werden.

Bei der Verdampfung macht man sich den großen Unterschied in den Dampfdrücken von Wasser bzw. der niedermolekularen Alkohole und den NH-Amiden zunutze. Bevorzugt erfolgt die Verdampfung des Was-

sers bzw. Reaktionsalkohols bei erhöhter Temperatur zwischen 50 und 150°C und einem Unterdruck zwischen 0, 1 kPa (1 mbar abs) und kleiner Normaldruck. Die Verdampfung kann durch vielfältige Weise erfolgen. Sie kann beispielsweise in einem durchmischten Behälter (z. B. Rührkessel) durch Erwärmung und/oder Anlegen eines Unter- drucks erfolgen. Auch ein Herausstrippen durch Durchleiten eines Inertgases, wie beispielsweise Stickstoff, ist möglich. Die Ver- dampfung kann auch beim Durchleiten der Lösung durch einen Ver- dampfer erfolgen. Derartige Geräte sind in der einschlägigen Fachliteratur beschrieben (siehe z. B. Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 6th edition, 1998 Electronic Release, Chap- ter"Evaporation"). Als Verdampfungsverfahren besonders bevorzugt ist die Destillation. Sie kann diskontinuierlich, halbkontinuier- lich oder kontinuierlich durchgeführt werden. Bei der diskontinu- ierlichen Destillation werden das NH-Amide, der Katalysator, wel- cher vollständig oder auch nur partiell gelöst sein kann, und ge- gebenenfalls der Cokatalysator in der Destillationsblase vorge- legt und durch Erhöhung der Temperatur und/oder Erniedrigung des Druckes das Reaktionswasser bzw. der Reaktionsalkohol ab- destilliert. Bei der halbkontinuierlichen Destillation wird beispielsweise eine Lösung des Katalysators im NH-Amid, welches gegebenenfalls den Cokatalysator enthält, dem Kolonnenteil zuge- führt und das Reaktionswasser bzw. der Reaktionsalkohol konti- nuierlich abdestilliert. Das wasser-bzw. alkoholfreie Produkt sammelt sich dabei in der Destillationsblase an. Die kontinuier- lich Destillation unterscheidet sich von der halbkontinuierlichen hauptsächlich dadurch, daß das wasser-bzw. alkoholfreie Produkt kontinuierlich aus dem Sumpf abgeführt wird. Die Destillationen werden bevorzugt bei einem Druck kleiner 0, 1 MPa (1 bar abs) durchgeführt.

Beim Einsatz eines Trocknungsmittels nutzt man die exotherme Adsorption kleiner Moleküle an geeigneten hochoberflächigen Fest- stoffen aus. Besonders hervorzuheben ist hierbei die Entfernung von Wasser. In der Fachliteratur ist eine Vielzahl geeigneter Trocknungsmittel beschrieben (siehe z. B. Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 6th edition, 1998 Electronic Release, Chapter"Zeolites"). Ohne Limitierung genannt seien zeolithische Molsiebe, wie beispielsweise vom Typ"13X". Auch die Trocknung kann durch verschiedene Verfahrensweisen erfolgen. In einer Va- riante befindet sich beispielsweise das Trocknungsmittel direkt im Reaktionssystem, in dem die spätere Umsetzung mit dem Acetylen erfolgt. In einer anderen Variante wird die Lösung durch eine Schüttung des Trocknungsmittels durchgeleitet und erst anschlie- Bend in den Alkenylierungsreaktor gegeben.

Bei der dritten genannten Variante, der Ausschleusung über eine Membran, nutzt man den Größenunterschied zwischen Wasser bzw. den niedermolekularen Alkoholen und den tertiären Dialkoholen aus. In einer Ausführungsform befindet sich die Membran direkt im Reakti- onssystem, in dem die spätere Umsetzung mit dem Acetylen erfolgt.

In einer anderen Ausführungsform wird die Lösung in einem vorge- schaltetem Apparat über eine Membran geleitet. Geeigenete Mem- brane sind in der einschlägigen Fachliteratur vorbeschrieben (siehe z. B. Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 6th edition, 1998 Electronic Release, Chapter"Membranes and Membran Separation Processes").

Die Entfernung des Reaktionswassers und/oder Reaktionsalkohols erfolgt bevorzugt durch die oben diskutierten Methoden Verdamp- fung, Adsorption und/oder durch eine Membran. Auch beliebige Kom- binationen zwischen den einzelnen Methoden sind möglich und gege- benenfalls sogar vorteilhaft. Ohne Limitierung genannt seien eine zweistufige Destillation, eine Destillation mit nachgeschalteter Adsorption oder eine Entfernung mittels einer Membran mit nach- geschalteter Adsorption. Besonders bevorzugt eingesetzt wird die destillative Entfernung, welche ganz besonders bevorzugt einstu- fig, bei einem Druck kleiner 0, 1 MPa (1 bar abs) durchgeführt wird.

Bei der Entfernung des Reaktionswassers beziehungsweise des Reak- tionsalkohols ist es vorteilhaft, wenn ein Restgehalt von kleiner 1 Gew.-%, bevorzugt kleiner 0, 5 Gew.-%, besonders bevorzugt klei- ner 0, 2 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtflüssigkeitsmenge, erreicht wird.

Die erfindungsgemäße Zugabe des Cokatalysators kann auch nach der Entfernung des Reaktionswassers bzw. des Reaktionsalkohols erfol- gen. Hierbei ist darauf zu achten, daß der zugeführte Co- katalysator frei von Wasser und den niedermolekularen Mono- alkoholen, wie beispielsweise Methanol, Ethanol oder Propanol, ist, damit die Wirkung der vorhergehenden Stufe nicht herabge- setzt wird.

Enthält der Cokatalysator Wasser oder niedermolekulare Mono- alkohole, so sind diese vor Zugabe abzutrennen. Bevorzugt ist in diesem Falle aber die Zugabe zur NH-Amid/Katalysatorlösung vor der Verfahrensstufe zur Abtrennung des Reaktionswassers bzw. des Reaktionsalkohols.

Die Umsetzung mit dem Acetylen erfolgt durch Inkontaktbringen der oben beschriebenen, NH-Amid-, Katalysator-und Cokatalysator-hal- tigen, aufbereiteten (d. h. wasser-und mono-alkoholfreien) Lösung

mit dem Acetylen in der Flüssigphase. Die sogenannte NH-Amid/Ka- talysator/Cokatalysator-Lösung kann dabei auch durch ein wasser- und mono-alkoholfreies Lösungsmittel verdünnt sein. Als geeignete Lösungsmittel kommen im allgemeinen all jene in Betracht, welche auch bei der Lösung des NH-Amids und der basischen Katalysatoren eingesetzt werden können. Beispiele geeigneter Lösungsmittel sind N-Methylpyrrolidon, Tetrahydrofuran oder Dialkylether von Glykolen, Di-, Oligo-oder Polyglykolen. Bevorzugt wird die Um- setzung unverdünnt, d. h. ohne Zusatz eines weiteren Lösungs- mittels durchgeführt.

Wurde eine Katalysator/NH-Amid-Lösung mit einer Katalysator- konzentration oberhalb des für die Umsetzung mit Acetylen erfor- derlichen Gehaltes hergestellt, beispielsweise eine sogenannte "Katalysator/NH-Amid-Urlösung", und erfindungsgemäß behandelt, so ist diese nun mit weiterem, wasser-und alkoholfreien, NH-Amid zu verdünnen. Die Verdünnung kann sowohl außerhalb oder innerhalb des Alkenylierungsreaktors erfolgen. Die erfindungsgemäß behan- delte, niedrigkonzentrierte"Katalysator/NH-Amid-Reaktionslösung" kann direkt eingesetzt werden.

Die Umsetzung mit Acetylen kann in verschiedener Art und Weise erfolgen. Beim halbkontinuierlichen Verfahren wird die gesamte NH-Amid/Katalysator/Cokatalysator-Lösung vorgelegt und das Acety- len, entsprechend dem Reaktionsverlauf, zudosiert. Die Produkt- lösung wird normalerweise erst nach Beendigung der Reaktion ent- nommen. Beim kontinuierlichen Verfahren werden die NH-Amid/Kata- lysator/Cokatalysator-Lösung und das Acetylen kontinuierlich zugeführt und die entsprechende Produktlösung kontinuierlich ab- geführt.

Die Alkenylierung wird im allgemeinen bei einer Temperatur von 100 bis 200°C, bevorzugt von 130 und 180°C, besonders bevorzugt von 140 bis 160°C durchgeführt. Sie wird im allgemeinen bei einem Acetylendruck von kleiner 5 MPa (50 bar abs), bevorzugt von klei- ner 3 MPa (30 bar abs), ganz besonders bevorzugt von kleiner 2, 4 MPa (24 bar abs) durchgeführt. Der Gesamtdruck des Systems kann jedoch deutlich höher liegen, da die überstehende Gas- atmosphäre beispielsweise noch Inertgase, wie Stickstoff oder Edelgase, welche durch gezieltes Aufpressen eingebracht werden können, enthalten kann. So ist ein Gesamtdruck im System von beispielsweise 20 MPa (200 bar abs) ohne weiteres möglich. werden höhermolekulare Acetylene eingesetzt, so ist der sich einstel- lende Acetylendruck sehr niedrig und kann beispielsweise deutlich unterhalb von 0, 1 MPa (1 bar abs) liegen. Bei den nieder- molekularen Aycetylenen, wie etwa Ethin, Propin und 1-Butin, wird im allgemeinen ein Acetylendruck von größer 0, 1 MPa (1 bar abs)

eingestellt. Dadurch wird eine wirtschaftliche Raum/Zeit-Ausbeute erreicht. Wird bei der Alkenylierung Ethin als Acetylen einge- setzt, so wird sie bevorzugt bei einem Acetylendruck (Ethindruck) von 0, 5 bis 3, 0 MPa (5 bis 30 bar abs), besonders bevorzugt von 0, 8 bis 2, 4 MPa (8 bis 24 bar abs) und ganz besonders bevorzugt von 1, 6 bis 2, 0 MPa (16 bis 20 bar abs) durchgeführt.

Als Reaktoren für die Alkenylierung können prinzipiell die in der einschlägigen Fachliteratur beschriebenen Apparate für gas-flüs- sig Umsetzungen eingesetzt werden. Zur Erzielung einer hohen Raum/Zeit-Ausbeute ist eine intensive Durchmischung zwischen der NH-Amid/Katalysator/Cokatalysator-Lösung und dem Acetylen wich- tig. Als nicht-einschränkende Beispiele seien genannt Rührkessel, Rührkesselkaskade, Strömungsrohre (bevorzugt mit Einbauten), Blasensäulen und Schlaufenreaktoren. Der Reaktionsaustrag wird nach bekannten Methoden aufgearbeitet. Bevorzugt ist eine Destillation in mehrere Fraktionen. Die Destillationen werden bevorzugt bei einem Druck kleiner 0, 1 MPa (1 bar abs) durchge- führt. Besonders bevorzugt werden neben dem N-Alkenyl-amid auch die Cokatalysatoren als Fraktion gewonnen. Je nach Wahl der erfindungsgemäß zu verwendenden Cokatalysatoren werden sie in einer niedrigersiedenden oder höhersiedenden Fraktion vor oder nach dem N-Alkenyl-amid abgetrennt. Im folgenden seien, ohne li- mitierend zu wirken, verschiedene Fraktionen genannt : Co- katalysator (vor oder nach N-Alkenyl-amid), N-Alkenyl-amid, nicht-umgesetztes NH-Amid, diverse Zwischensieder, Leichtsieder und Schwersieder. Je nach Intention können diese als Rohfraktion oder in hoher Reinheit gewonnen werden. Es ist auch möglich, ei- nige Fraktionen zusammenzufassen. Die Destillation kann diskonti- nuierlich, halbkontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden. Zudem kann sie in einer Kolonne, gegebenenfalls mit Sei- tenabzügen, als auch in mehreren, hintereinandergeschalteten Ko- lonnen durchgeführt werden. Geeignete Verfahren sind dem Fachmann bekannt. N-Alkenyl-amid kann durch das erfindungsgemäße Verfah- ren, wie beschrieben, in einfacher Art und Weise mit einem Rein- heitsgrad von über 99, 8% erhalten werden.

Das gegebenenfalls abgetrennte, nicht-umgesetzte NH-Amid kann beim erfindungsgemäßen Verfahren ohne weitere Reinigungsmaßnahmen rückgeführt werden. Hierzu ist es nicht erforderlich, den Einsatzstoff in hoher Reinheit rückzugewinnen, so daß auch auf eine roh destillierte Fraktion zurückgegriffen werden kann. Es ist jedoch vorteilhaft, die deutlich höher siedenden Produkte ab- zutrennen.

Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich und zumeist vor- teilhaft, die abgetrennten Cokatalysatoren rückzuführen. Es ist nicht erforderlich, sie in hoher Reinheit rückzugewinnen, so daß auch auf eine roh destillierte Fraktion zurückgegriffen werden kann. Allerdings ist es vorteilhaft, die deutlich höher siedenden Produkte abzutrennen. Die gegebenenfalls auftretenden Verluste an Cokatalysatoren sind durch Zugabe frischer Cokatalysatoren zu er- setzen.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird besonders bevorzugt einge- setzt zur Herstellung von N-Vinyl-2-pyrrolidon (N-Vinyl-y-butyrolactam) N-Vinyl-2-piperidon (N-Vinyl-6-valerolactam) N-Vinyl-E-caprolactam sowie deren Mischungen. Ausgangsstoffe hierzu sind die entspre- chenden NH-Lactame 2-Pyrrolidon (y-Butyrolactam), 2-Piperidon (6-Valerolactam) und £-Caprolactam. Ganz besonders bevorzugt ist die Herstellung von N-Vinyl-e-caprolactam.

In einer allgemeinen Ausführungsform wird die basische Alkali- metallverbindung (Katalysator) und der Cokatalysator portions- weise in das flüssige, gegebenenfalls mit Lösungsmittel verdünnte NH-Amid gegeben und durchmischt. Die entstandene Lösung wird so- dann über ein zeolithisches Trocknungsmittel geleitet und einem Rührkessel zugeführt. Durch die Gegenwart des Trocknungsmittels wird das Reaktionswasser entfernt. In die nun nahezu wasserfreie Lösung wird bei einer Temperatur von 100 und 200°C unter intensi- ver Durchmischung das Acetylen eingeleitet. Beim bevorzugten Ein- satz von Ethin wird bevorzugt bis zu einem Druck von 2, 4 MPa (24 bar abs) eingeleitet. Verbrauchtes Acetylen wird nachgeführt.

Nach Beendigung der Acetylenaufnahme wird das Reaktionssystem entspannt. Die Reaktionslösung wird in eine Destillationskolonne

überführt und das N-Alkenyl-amid nach Entfernung der leichter siedenden Komponenten über Kopf in hoher Reinheit isoliert.

In einer weiteren allgemeinen Ausführungsform wird in einem Mischbehälter eine nahezu konzentrierte Lösung (d. h. etwa 80% der maximalen Löslichkeit) der basischen Alkalimetallverbindung im NH-Amid hergestellt. Diese Lösung wird kontinuierlich einer Va- kuum-Destillationskolonne zugeführt und das gebildete Reaktions- wasser über Kopf abgezogen. Die wasserfreie Katalysator/NH-Amid- Lösung wird kontinuierlich aus dem Sumpf entnommen und mit weite- rem, wasserfreiem NH-Amid und mit wasserfreiem Cokatalysator versetzt. An dieser Stelle erfolgt auch die Einspeisung der Rück- führströme. Die Eduktmischung wird nun einem kontinuierlich ar- beitenden Schlaufenreaktor zugeführt. Dort erfolgt die Umsetzung mit dem Acetylen bei einer Temperatur von 100 bis 200°C. Beim be- vorzugten Einsatz von Ethin wird bevorzugt bis zu einem Druck von 2, 4 MPa (24 bar abs) eingeleitet. Die Reaktionslösung wird konti- nuierlich dem Schlaufenreaktor entnommen und destillativ aufgear- beitet. Das N-Alkenyl-amid wird als Reinprodukt isoliert. Zurück- gewonnenes, nicht-umgesetztes NH-Amid und der abgetrennte alkeny- lierte Cokatalysator werden rückgeführt.

In einer dritten, besonders bevorzugten Ausführungsform wird in einem Mischbehälter eine Lösung von etwa 2 Gew.-% Kaliumhydroxid in s-Caprolactam hergestellt und mit etwa 1, 0 Gew.-% 1, 4-Diethoxy- butan und/oder 1, 4-Divinyloxy-butan versetzt. Diese Lösung wird kontinuierlich einer Vakuum-Destillationskolonne zugeführt und das gebildete Reaktionswasser über Kopf abgezogen. Die nahezu wasserfreie Lösung wird kontinuierlich aus dem Sumpf entnommen und einem Rührkessel zugeführt. Dort erfolgt die halbkontinuiel- riche Umsetzung mit dem gasförmigen Ethin bei einer Temperatur von 140 bis 160°C und einem Druck von 1, 5 bis 2, 0 MPa (15 bis 20 bar abs). Nach Beendigung der Reaktion wird der Reaktorinhalt ausgeschleust und der destillativen Aufarbeitung zugeführt. Es erfolgt eine Auftrennung in Leichtsieder, enthaltend 1, 4-Dieth- oxy-butan und/oder 1, 4-Divinyloxy-butan, N-Vinyl-s-caprolactam und Schwersieder. Das N-vinyl-e-caprolactam wird in hoher Reinheit ge- wonnen.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die einfache Herstel- lung von N-Alkenyl-amiden durch Umsetzung der entsprechenden NH- Amide mit Acetylenen in Gegenwart basischer Alkalimetall- verbindungen und eines Cokatalysators in sehr hoher Ausbeute und Reinheit. Die herausragenden Vorteile gegenüber dem Stand der Technik sind vor allem :

* Der Einsatz eines, im Falle der besonders bevorzugten 1, 4-Diethoxy-butans oder 1, 4-Divinyloxy-butans, sehr preis- werten Cokatalysators.

* Die leichte Abtrennbarkeit des N-Alkenyl-lactams von der Re- aktionslösung und die damit erreichbare sehr hohe Reinheit.

* Die Möglichkeit zur Rückgewinnung und zum erneuten Einsatz des Cokatalysators.

Beispiele Definitionen Die in der Beschreibung und den Beispielen angegebenen Werte für Umsatz, Selektivität und Ausbeute sind durch folgende Gleichungen definiert : Umsatz = [mvor (NH-Amid)-mnach (NH-Amid)]/mvor (NH-Amid) Selektivität = mnach (N-Alkenyl-amid)/[mvor (NH-Amid)-mnach (NH-Amid)] Ausbeute = UmsatzxSelektivität=mnach (N-Alkenyl-amid)/m, or (NH-Amid).

Darin bedeuten : mor (NH-Amid) eingesetzte Masse an NH-Amid mnach (NH-Amid) nicht-umgesetzte Masse an NH-Amid mnach (N-Alkenyl-amid) Masse an gebildetem N-Alkenyl-amid nach Reindestillation.

Versuchsdurchführung Es wurden jeweils 100 g e-Caprolactam mit 2, 5 g KOH versetzt und unter Rühren gelöst. Anschließend wurde das Reaktionswasser bei 0, 1 kPa (1 mbar abs) und 100°C entfernt. Der nahezu wasserfreie Reaktionsansatz wurde nun gegebenenfalls mit Cokatalysator versetzt, in einen Autoklaven gefüllt und bei Raumtemperatur mit Stickstoff auf 0, 2 MPa (2 bar abs) aufgepresst. Nach Erwärmung auf 90°C wurde mit Ethin auf 1, 2 MPa (12 bar abs) nachgepresst.

Durch Reaktion verbrauchtes Ethin wurde durch kontinuierliches Nachpressen bei 1, 2 MPa (12 bar abs) nachgeliefert. Nach 12 Stun- den wurde der Versuch abgebrochen und das Reaktionsprodukt auf- destilliert. Die Analyse erfolgte gaschromatografisch.

Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel ohne Cokatalysator) Beispiel 1 wurde ohne Zusatz eines Cokatalysators durchgeführt.

Die aufgenommene Menge an Ethin betrug 0, 69 mol pro mol E-CaprO- lactam. Nach der destillativen Aufarbeitung wurde N-Vinyl-£-capro- lactam mit einer Ausbeute von 77, 9% erhalten. Es wurde ein zäh- flüssiger Destillationsrückstand erhalten.

Beispiel 2 (erfindungsgemäß) In Beispiel 2 wurde 1 Gew.-% 1, 4-Diethoxy-butan als Co- katalysators zugegeben. Die aufgenommene Menge an Ethin betrug 0, 87 mol pro mol s-Caprolactam. Nach der destillativen Aufarbei- tung wurde N-Vinyl-s-caprolactam mit einer Ausbeute von 81, 9% er- halten. Es wurde ein flüssiger Destillationsrückstand erhalten.

Beispiel 3 (erfindungsgemäß) In Beispiel 3 wurde 1 Gew.-% 1, 4-Divinyloxy-butan als Co- katalysators zugegeben. Die aufgenommene Menge an Ethin betrug 0, 97 mol pro mol £-Caprolactam. Nach der destillativen Aufarbei- tung wurde N-Vinyl-c-caprolactam mit einer Ausbeute von 85, 0% er- halten. Es wurde ein flüssiger Destillationsrückstand erhalten.

Eine Zusammenfassung der Beispiele ist in Tabelle 1 gegeben.

Unter sonst identischen Bedingungen wurde ohne Cokatalysator die niedrigste Ausbeute von 77, 9% erzielt. Die beiden Beispiele mit Cokatalysator zeigen eine deutlich höhere Ausbeute zwischen 81, 9 und 85, 0%. Durch den positiven Einfluß der Cokatalysatoren wurden weniger Nebenprodukte gebildet gebildet, was sich in der Konsi- stenz des Destillationsrückstandes zeigt.

Tabelle 1: Nr. Co- relative Umsatz [%] Selektivität Ausbeute Destilla- Konsistenz katalysator Aufnahme an [%] [%] tionsrück- Rückstand Ethin stand [mol/mol] ohne 1 (Vergleichs- 0,69 86,1 90,5 77,9 8,2 zäh beispiel) 1 Gew.-% 2 1,4-Ditoxy- 0,87 93,7 87,4 81,9 11,8 flüssig butan 1 Gew.-% 3 1,4-Divinyl- 0,97 96,3 88,3 85,0 11,3 flüssig oxy-butan