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Title:
METHOD FOR PRODUCING A PORTION PACKAGE MADE OF A THERMOPLASTIC MATERIAL IN A CASTING MOLD MADE OF A SILICONE ELASTOMER OBTAINED BY A PLATINUM CROSS-LINKING PROCESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/078448
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a portion package made of a thermoplastic material during which in a first method step: a) the thermoplastic material, while in the free-flowing state, is poured into a casting mold; b) the thermoplastic material poured into the casting mold is permitted to solidify and in a second method step; c) the solidified thermoplastic material is packed, whereby; d) a shaped body, which is made of at least one silicone elastomer obtained by a platinum cross-linking process, is selected for use as the casting mold. The method is characterized in that a free-flowing thermoplastic material, particularly a hot-melt-type adhesive is poured into the casting mold at temperatures ranging from 40 °C to 280 °C and in a second method step, can be removed after solidification from the casting mold without leaving any residues and can be packed. The emptied casting mold can be reused for filling once again.

Inventors:
PETRY GERALD (DE)
HATFIELD STEVE (US)
Application Number:
PCT/EP2004/001888
Publication Date:
September 16, 2004
Filing Date:
February 26, 2004
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
PETRY GERALD (DE)
HATFIELD STEVE (US)
International Classes:
B29C33/40; B29C39/26; B29C39/36; B29C33/50; (IPC1-7): B29C33/40; B29B13/02; B29C39/00; B29C39/36; B65B63/08; C08L83/04
Domestic Patent References:
WO1989001366A11989-02-23
Foreign References:
EP0347741A21989-12-27
DE19906565A12000-08-24
EP0992195A12000-04-12
EP0417570A11991-03-20
US6230890B12001-05-15
GB2144366A1985-03-06
GB1460129A1976-12-31
DE10147177C12003-02-06
EP0700833A11996-03-13
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung einer Portionspackung eines thermoplastischen Materials, indem man in einem ersten Verfahrensschritt : a) das thermoplastische Material im fließfähigen Zustand in eine Gießform abfüllt, b) das abgefüllte thermoplastische Material in der Gießform verfestigen läßt und in einem zweiten Verfahrensschritt c) das verfestigte thermoplastische Material verpackt, wobei d) man als Gießform einen Formkörper auswählt, der aus mindestens einem SilikonElastomeren aufgebaut ist, welches durch einen Platinvernetzungs prozeß gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das fließfähige thermoplastische Material bei Temperaturen von 40°C bis 280°C, bevorzugt von 60 °C bis 260 °C und insbesondere bevorzugt von 80 °C bis 240 °C abfüllt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das verfestigte thermoplastische Material in dem zweiten Verfahrensschritt vor dem Verpacken von der Gießform trennt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießform aus heißoder kaltvulkanisierenden Silikonkautschuken, insbesondere aus MethylVinylPolysiloxanen, hergestellt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießform in einem Temperaturbereich von40°G bis 280°G gummi elastisch ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine SilikonElastomere antiadhäsiv gegenüber dem thermo plastischen Material ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als thermoplastisches Material ein thermoplastisches Material aus der Gruppe der thermoplastischen Klebstoffe, Beschichtungs, oder Dichtungs mittel einsetzt. $.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als thermo plastisches Material ein Schmeizhaftkiebstoff oder Reaktivkiebstoff einsetzt.
9. Portionspackung, bestehend im wesentlichen aus a) einem thermoplastischen Klebstoff, Beschichtungsoder Dichtungsmittel und b) einer Gießform aus mindestens einem SilikonElastomeren, welches durch einen Platinvernetzungsprozeß gewonnen wird.
Description:
VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINER PORTIONSPACKUNG EINES THERMOPLASTISCHEN MATERIALS IN EINER GIESSFORM AUS EINEM DURCH EINEN PLATINVERNETZUNGSPROZESS GEWONNENEN SILIKON-ELASTOMEREN Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Portionspackung eines thermoplastischen Materials, die Portionspackung des thermoplastischen Materi- als selbst sowie die Verwendung einer geeigneten Gießform zur Herstellung der Portionspackung des thermoplastischen Materials.

Unter einem thermoplastischem Material wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Material verstanden, das bei Raumtemperatur fest ist, sich durch Erhitzen verflüssigen beziehungsweise fließfähig machen läßt und beim Erkalten wieder fest wird, wobei sich der Vorgang mehrmals wiederholen läßt. Fest bedeutet dabei, daß das Material bei Raumtemperatur (z. B. 20-22 °C) eine kristalline bis wachsartige oder gummiartige Konsistenz aufweist.

Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf thermoplastische Materialien aus der Gruppe der thermoplastischen Klebstoffe, Beschichtungs-oder Dichtungsmittel.

Zur Gruppe der thermoplastischen Klebstoffe gehören beispielsweise Schmelzklebstoffe.

Schmelzklebstoffe sind Klebstoffe, die als Schmelze auf die zu verbindenden Substrate aufgetragen werden und nach dem Zusammenfügen beim Abkühlen durch Verfestigung abbinden.

Es sind sowohl haftklebrige als auch blockfeste, granulierbare Schmelzklebstoff- systeme auf dem Markt.

Schmelzhaftklebstoffe sind in lösemittelfreier Form bei 20°O permanent klebrig, bleiben klebfähig und haften bei geringer Substratspezifität bei leichtem Anpreßdruck sofort auf fast allen Substraten. Mit Schmelzhaftklebstoffen hergestellte Klbverbuna@ können meistens ohne Zerstörung der verklebten Substrate gelöst werden.

Reaktive Schmelzklebstoffe sind Schmelzklebstoffe mit reaktiven Gruppen, beispielsweise Ein-oder Zwei-Komponenten-Schmelzklebstoffe auf Basis von Polyurethanen mit freien Isocyanat-Gruppen.

Verfahren zur Verpackung von thermoplastischen Vlat@rialien, insbesond@re aus der Gruppe der Klebstoffe, sind bekannt.

So bedienen sich einige Verfahren der Direktabfüllung in Folienschläuchen aus schmelzbarer Kunststoff-Folie, die mit dem Klebstoff gemeinsam aufgeschmolzen und aufgetragen werden kann. Die Kunststoff-Folie wird damit Bestandteil des Klebstoffes, der zusätzliche Arbeitsschritt der Entnahme des Klebstoffs vor Gebrauch entfällt und die Verpackungs-Folie muß nicht separat entsorgt werden.

Verfahren dieser Art werden beispielsweise für strangförmig verpackte Schmelzhaftklebstoffe in der DE 3138222 und DE 32 34 065, für granulierte Schmelzhaftklebstoffe in der WO 00/34129 und für blockartig verpackte Schmelzklebstoffe in der in der DE 3625358 offenbart.

Klebstoff-Portionen in Form sogenannter koextrudierter Klebstoffkissen (Pillows), eingepackt in eine zusammen mit dem Klebstoff schmelzbare Folie, sind beispielsweise aus der WO 97/00813 bekannt. Derart verpackte Klebstoffkissen eignen sich für Schmetzhaftklebstoffe mit Erweichungspunkten von unter 120 °C.

Eine weitere Form der Folienverpackung wird in der EP 0 521 661 A1 offenbart.

Es wird ein Verfahren beschrieben, bei dem im wesentlichen ein thermo- plastisches Material in geschmolzener Form in eine mit Folie ausgekleidete Gießform abgefüllt wird. Die Folie bildet auf der Oberfläche des verfestigten ther- moplastischen Materials eine klebefrei Beschichtung.

Nachteilig an folienverpackten thermoplastischen Materialien, die zusammen mit der Folie aufgeschmolzen werden, ist häufig das Aufschwimmen von festen Folienresten an die Oberfläche der thermoplastischen Materialschmelze. Dieses wird beispielsweise bewirkt durch den Dichteunterschied zwischen Kunststoff- Folie und thermoplastischem Material, einem breiten Schmelzbereich der Kunststoff-Folie und/oder durch Luft, die in der Folie eingeschlossen ist. Nicht vollständig aufgeschmolzene Folienreste können ein Verstopfen der Düsen von Applikationsvorrichtung@n und damit Produktionsstörungen bewirken.

Die vorgenannten Verfahren dienen bevorzugt der kontinuierlichen Verpackung von thermoplastischen Materialien in der Großproduktion und erfolgen ohne großen Personalaufwand. Allerdings sind hohe Investitionskosten mit den Verfahren in dieser Art verbunden.

Geringere Produktionsmengen (Kleinserien) aus diskontinuierlichen Verfahren und sehr hoch viskose thermoplastische Materialien werden weiterhin meistens noch in Behältern aus Metall, Papier oder starrem Kunststoff, beispielsweise Metallfässern, Kartons, Pappschachteln oder Kunststoffschalen abgefüllt.

Handelt es sich bei den thermoplastischen Materialien um klebrige Materialien, werden die Bereiche des Verpackungsmaterials, die in den direkten Kontakt mit dem klebrigen thermoplastischen Material kommen können, in der Regel zusätzlich mit einer antiadhäsiven Schicht ausgerüstet.

Die EP 0496626 A1 offenbart einen Behälter, enthaltend ein festes Heißschmeizmaterial, wobei das feste Heißschmelzmaterial durch eine antiadhäsive Beschichtung von den inneren Oberflächen des Behälters getrennt ist. Die antiadhäsive Beschichtung kann beispielsweise aus einer Emulsion, Dispersion, Wachs oder Pulver bestehen. Durch die antiadhäsive Beschichtung wird die Entnahme des festen Heißschmeizmateriais aus dem Behälter erleichtert.

Nachteilig an dieser Beschichtung ist, daß häufig nicht eine vollständige homogene Beschichtung der inneren Oberflächen erreicht wird und dadurch Reste des Heißschmelzmaterials an der inneren Oberfläche verbleiben. Sofern der Behälter ein weiteres Mal zur Befüllung eingesetzt werden soll, muß nach Entnahme des Heißschmelzmaterials die Beschichtung der inneren Oberfläche erneuert werden, da in der Regel ein Teil der Beschichtung am Heißschmelzmaterial verbleibt.

Die US 5,992, 130 offenbart einen starren Behälter zum Verpacken und Transportieren einer reaktiven hot-melt Klebstoffzusammensetzung, die in Gegenwart von Feuchtigkeit vernetzt. Die äußere Wand des Behälters besteht aus einem feuchtigkeitsabweisenden Material und die innere Wand ist mit einem Material beschichtet, welches nicht an dem Klebstoff klebt. Die Beschichtung besteht beispielsweise aus Polymeren auf Basis von Silikon-oder Fluorkomponenten und wird, ausgehend von einem Harz oder Lack, aufgetragen.

Vor Entnahme der Klebstoffzusammensetzung muß der Behälter in einer Heizvorrichtung erwärmt werden. Der Behälter ist nicht zur Wiederverwendung geeignet. Da er aus unterschiedlichen Materialien aufgebaut, müßen diese vor dem Recycling aufwendig getrennt werden.

Ein genereller Nachteil des vorstehend beschriebenen Standes der Technik ist es, daß nach Entnahme des klebrigen thermoplastischen Materials aus dem Behälter Verpackungsabfaii anfäiit, der entsorgt werden muß.

Häufig ist auch eine zumindest direkte Wiederverwendung dieser Behälter nicht möglich, da die antiadhäsive Schicht bei der Abfüllung und bei dem Auspacken des thermoplastischen Materials in der Regel beschädigt wird.

Daher gehen immer mehr Hersteller dazu über, wiederverwendbare Behälter zu verwenden, in denen die Schmelze des thermoplastischen Materials zum Auskühlen abgefüllt wird. Damit das feste thermoplastische Material wieder aus den Behälter herausgebracht werden kann, werden geeignete Formkörper entweder mit einer Trennschicht, z. B. Wachs, silikonisiertem Papier oder mit einer Folie beschichtet bzw. ausgekleidet. Nach dem Abkühlen kann das thermoplastische Material beispielsweise in Folie verpackt oder mit einer antiadhäsiven Schicht beschichtet werden.

Die DE 4205919 A1 beschreibt ein Verfahren, bei dem ein Formkörper mit ggf. beweglichen Stirn-und Seitenwänden auf einem Transportband aus wärmeleitfähigem Material aufliegt und wobei ein Verpackungsmaterial in Form einer Folie auf diesen Formkörper aufgebracht wird. Auf das Verpackungsmaterial und in den Formkörper wird verflüssigter Klebstoff eingebracht und der noch nicht vom Verpackungsmaterial umschlossene Bereich wird mit Verpackungsmaterial umhüllt.

Der so verpackte Klebstoff wird dem Formkörper entnommen und kann anschließend gestapelt und transportiert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Formkörper nach Art einer Panzerkette ausgebildet und im Rahmen einer kontinuierlichen Produktion mehrfach verwendbar.

Besonders problematisch ist allerdings bei diesem Verfahren eine hohe Abfülltemperatur von meist hochviskosen Klebstoffen, die bis ca. 200 °C betragen kann. In diesem Fall muß die in den Formkörper eingebrachte Folie intensiv gekühlt werden. Selbst die schnelle Wärmeabführung von metallenen Formkörpern alleine reicht nicht aus, die Folie vor Schädigung durch das heiß eingefüllte thermoplastische Material zu schützen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein umweltschonendes Verfahren zum Verpacken thermoplastischer Materialien bereitzustellen, weiches die Nachteile des Standes der Technik überwindet.

Ein Bedarf besteht insbesondere an einem Verfahren, welches das direkte Abfüllen von thermoplastischen Materialien in ein Verpackungsmaterial bei Temperaturen bis 280 OC ermöglicht, ohne daß dabei eine Schädigung des Verpackungsmaterials eintritt. Eine weitere Aufgabe der Erfindung war ein Verfahren für das Verpacken klebriger thermoplastischer Materialien bereit- zustellen.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es, ein Verfahren bereitzustellen, welches das Abfüllen und Verpacken von thermoplastischen Materialien ermöglicht, die im direkten oder indirekten Kontakt zu Lebensmitteln eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist den Patentansprüchen zu entnehmen.

Sie besteht im wesentlichen in einem Verfahren zur Herstellung einer Portions- packung eines thermoplastischen Materials, indem man in einem ersten Verfahrensschritt a) das thermoplastische Material im fließfähigen Zustand in eine Gießform abfüllt, b) das abgefüllte thermoplastische Material in der Gießform verfestigen läßt und in einem zweiten Verfahrensschritt c) das verfestigte thermoplastische Material verpackt, wobei d) man als Gießform einen Formkörper auswählt, der aus mindestens einem Silikon-Elastomeren aufgebaut ist, welches durch einen Platin- vernetzungsprozeß gewonnen wird.

Gegenüber bekannten Verfahren weist das erfindungsgemäße Verfahren insbe- sondere den Vorteil auf, daß das fließfähige thermoplastische Material bei Tempe- raturen von 40 OC bis 280 °C, bevorzugt von 60"C bis 260 °C und insbesondere bevorzugt von 80 °C bis 240 °C in die Gießform abgefüllt und darin zur Verfesti- gung abgekühlt werden kann, ohne daß beim Abfüllen die Oberfläche des Silikon- Elastomeren, welche im direkten Kontakt mit dem heißen thermoplastischen Material steht, geschädigt wird.

Das Abfüllen geschieht dabei direkt, beispielsweise im Anschluß an die Herstellung des thermoplastischen Materials, wenn es noch fließfähig ist, oder indirekt, das heißt beispielsweise aus einem Vorratsbehälter. Dabei ist der Vorratsbehälter permanent beheizt, so daß as darin enthaltene thermoplastische Material fiießfähig ist oder der Vorratsbehäiter wird bei Bedarf beheizt, um das darin befindliche thermoplastische Material fließfähig zu machen.

Die Abkühlung einer abgefüllten Materiaimenge von 2 kg dauert in Luft ca. 2-3 h und in einem Wasserbad ca. 1, 5 Stunden, abhängig von der Abfulltemperatur.

In einer zweiten Verfahrensstufe wird das verfestigte thermoplastische Material verpackt.

Dies kann kontinuierlich oder diskontinuierlich geschehen, indem das verfestigte thermoplastische Material in der Gießform verbleibt und zusammen mit dieser in einem Behälter aus Papier, Pappe, Metall oder Kunststoff verpackt wird.

Beispielsweise ist der Behälter ein Karton oder eine Pappschachtel.

In einer weiteren Ausführungsform wird die Gießform mit einem Deckel verschlos- sen, wobei der Deckel bevorzugt überwiegend aus dem gleichen Material wie die Gießform besteht. Der Deckel ist dabei bereits entweder an der Gießform ange- bracht oder wird in einem separaten Schritt, nachdem das thermoplastische Material abgefüllt wurde, zum Verschließen der Gießform aufgesetzt. Der Deckel ist bevorzugt so ausgestaltet, daß er den Inhalt, wie bevorzugt einen Reaktiv- schmelzklebstoff, vor Luftfeuchtigkeit schützt.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird das thermoplastische Material in dem zweiten Verfahrensschritt vor dem Verpacken von der Gießform getrennt.

Das verfestigte thermoplastische Material läßt sich sehr leicht aus der Gießform entnehmen, ohne daß die Gießform dabei beschädigt wird und ohne daß hierzu die Gießform mit einer Trennschicht ausgerüstet werden muß. Hierzu verfügt die Gießform einerseits über eine ausreichende Formstabilität beim Einfüllen des flüssigen thermoplastischen Materials und andererseits über eine ausreichend hohe Elastizität, die beispielsweise das Abziehen der Gießform von einem erkal- teten Block des thermoplastischen Materials ermöglicht.

Die Elastizität der Gießform ergibt sich durch den verwendeten Werkstoff-die Gießform ist aus mindestens einem Silikon-Elastomeren aufgebaut. Elastomere sind weitmaschig vernetzte hochmolekulare Polymere mit gummielastischem Verhalten, die bei Raumtemperatur wiederholt mindestens auf das Zweifache ihrer Länge gedehnt werden können und nach Aufhebung des für die Dehnung erforderlichen Zwanges sofort wieder annähernd ihre Ausgangslänge einnehmen.

Die Elastizität wird durch das Dehnelastizitätsmodul"E"beschrieben, welches sich als Verhältnis der Zugspannung (Kraft pro Querschnittsfläche) zur Längsdehnung ergibt.

Die Vernetzung wird im allgemeinen durch Vulkanisation von natürlichen oder synthetischen Kautschuken erreicht.

Die ausreichende Formstabilität wird konstruktionsbedingt herbeigeführt, indem im Herstellungs-und Formgebungsverfahren versteifende Elemente, beispielsweise in Form von Stegen, eingefügt werden.

Die Gießform wird bevorzugt im Gießverfahren aus Silikonkautschuken herge- stellt. Dieses sind in den gummielastischen Zustand überführbare Massen, welche als Grundpolymere Polydiorganosiloxane enthalten, die Vernetzungs-Reaktionen zugängliche Gruppen aufweisen. Als solche kommen beispielsweise H-Atome, OH-oder Vinyl-Gruppen in Frage, die sich an den Kettenenden befinden oder auch in der Kette eingebaut sein können.

Für die Herstellung der Gießform werden heiß-oder kaltvulkanisierende Silikon- kautschuke (engl. : high/room temperature vulcanizing = HTV/RTV) eingesetzt.

Die HTV-Silikon-Kautschuke werden in Gegenwart von Vernetzungskatalysatoren, meist organisches Peroxid, bei Temperaturen > 100 °C, bevorzugt 150 bis 160 °C, vulkanisiert. Aber auch Edelmetall-Verbindungen finden als Vernetzungs- katalysator Verwendung. Als Edelmetall-Verbindung wird in der Regel Platin verwendet. Für das Spritzgießverfahren werden flüssige Silikon-Kautschuk- Komponenten, in der Regel zwei flüssige Silikon-Kautschuke (LSE uid silicone rubbers) über Additionsvernetzung vulkanisiert.

Die kalthärtenden oder RTV-Silikonkautschukmassen lassen sich in Ein-und Zweikomponentensysteme unterscheiden. Erstere polymerisieren bzw. vernetzen durch Kondensation von SiOH-Gruppen unter Bildung von Si-O-Bindungen, beispielsweise unter dem Einfluß von Luftfeuchtigkeit.

Bei Zweikomponentenkautschuken (RTV-2) werden als Vernetzer z. B. Gemische aus us Kieselsäureestern und Zinn-organischen Verbindungen verwendet, wobei als Vernetzungsreaktion die Bildung einer Si-O-Si-Brücke aus"Si-OR"-und"Si-OH"- Gruppen durch Alkohol-Abspaltung erfolgt. Bevorzugt und aus dem Stand der Technik bekannt, wird Platin als Vernetzungskatalysator eingesetzt, insbesondere dann, wenn die Vernetzung durch Polyaddition und nicht durch Polykondensation erfolgt.

Vorzugsweise wird der Formkörper aus Polymethylsiloxanen hohen Molekular- gewichts hergestellt.

Silikon-Kautschuke und Gießverfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Silikon-Elastomeren sind aus der FR 9609004 A1 bekannt.

Einsetzbare Silikon-Elastomere sind desweiteren in der US 2001/0043977 beschrieben.

Insbesondere bevorzugt ist die Gießform aus einem Silikon-Elastomeren auf- gebaut, welches durch ein Platinvernetzungsprozeß gewonnen wird. Derartige vernetzte Silikon-Elastomere weisen, wenn überhaupt, nur geringe Verunreini- gungen durch Nebenprodukte auf und sind daher für den Lebensmittelbereich geeignet. Es wurde überraschend gefunden, daß diese Silikone über einen weiten Temperaturbereich gummielastisch sind und keine Farbveränderungen bei Temperaturen bis 280 °C aufweisen.

Besonders bevorzugt handelt es sich bei den Silikonen, die durch einen Platin- vernetzungsprozeß erhalten werden, um heißvernetzte (HTV) Silikone. Insbe- sondere handelt es sich um Methyl-Vinyl-Polysiloxane. Derartige Siloxane sind in der EP 0 992 195 B1 und in der EP 0 519 372 B1 beschrieben.

Das mindestens eine Silikon-Elastomere ist antiadhäsiv gegenüber dem thermo- plastischen Material : Ein klebriges thermoplastisches Material, insbesondere ein Schmelzhaftklebstoff, der in die Gießform, die aus mindestens einem Silikon- Elastomeren aufgebaut ist, welches durch einen Platinvernetzungsprozeß gewon- nen wird, abgefüllt wird, kann nach dem Erkalten der Gießform entnommen wer- den, ohne das Reste des klebrigen thermoplastischen Materials an der Wandung kleben bleiben.

Die Gießform bleibt in einem Temperaturbereich von-40 °C bis 280 °C gummi- elastisch.

Die Gießform kann in unterschiedlichen Geometrien ausgestaltet sein, beispiels- weise in Form einer Platte mit Formhohlraumen, wie in DE 19922439 A1 oder in Form eines schüsselförmigen Behälters, wie in US 2002/0171027 Al, beschrie- ben.

Bevorzugt wird eine rechteckige Form, die Geometrie ist aus der DE 4205919 bekannt.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Füllraum der Gießform eine Grundfläche von 8 bis 12 cm X 20 bis 26 cm und eine Höhe von 6 bis 8 cm auf.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung einer Gießform, hergestellt auf der Basis mindestens eines Silikon-Elastomeren, welches durch einen Platinvernetzungsprozeß gewonnen wird, zum Verpacken thermoplastischer Materialien.

In einer besonderen Ausführungsform wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren als thermoplastisches Material ein thermoplastisches Material aus der Gruppe der thermoplastischen Klebstoffe, Beschichtungs-oder Dichtungsmittel eingesetzt.

Bevorzugt handelt es sich bei dem thermoplastischen Material um einen thermo- plastischen Schmelzklebstoff, insbesondere um einen thermoplastischen Schmelzhaftklebstoff.

Gegenstand der Erfindung ist daher auch eine Portionspackung, bestehend im wesentlichen aus a) einem thermoplastischen Klebstoff, Beschichtungs-oder Dichtungsmittel und b) einer Gießform aus mindestens einem Silikon-Elastomeren, welches durch einen Platinvernetzungsprozeß gewonnen wird.

Geeignete Schmelzklebstoffe, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ver- packt werden können, sind in der EP 0469564 B1 auf der Seite 4, Zeile 44 bis Seite 8, Zeile 48, beschrieben.

Reaktive Schmelzklebstoffe werden bevorzugt nach dem Abfüllen und Erkalten zusammen mit der Gießform in einem weiteren Behälter verpackt, der den Reaktivklebstoff vor Feuchtigkeit oder elektromagnetischer Strahlung (Tageslicht, UV-Licht) schützt. Dies kann beispielsweise eine dicht verschließbare Metallbox oder Metallkiste sein.

Der erkaltete reaktive Schmelzklebstoff kann aber auch der Gießform entnommen und in einem Folienbeutel aus Aluminium/Polyethylen (PE) verpackt werden. Der Folienbeutel wird über die innenliegende PE-Folie versiegelt. Die außenliegenden Aluminium-Folie schützt den Verpackungsinhalt vor Feuchtigkeit und elektro- magnetischer Strahlung.

Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren abgefüllter Schmelzhaftklebstoff läßt sich nach dem Erkalten rückstandsfrei wieder der Gießform entnehmen. Eine zu- sätzliche Ausrüstung der Gießform mit Hilfsmitteln, beispielsweise Trennschichten aus silikonisiertem Papier, aus Kunststofffolie oder antiadhäsiven Beschichtungen, ist nicht notwendig.

Der der Gießform entnommene Schmelzhaftklebstoff wird für die weitere Konfek- tionierung und Verpackung ggf. mit einer antiadhäsiven Beschichtung überzogen, beispielsweise mit einem Wachs oder mit einem Polymer. Beschichtungen dieser Art sind beispielsweise in der DE 3327289 offenbart.

Aus der WO 84/03457 und WO 84/03468 ist es bekannt, Blöcke aus Schmelzklebstoffen mit einem pulverförmigen Trennmittel zu versehen.

Der der Gießform entnommene Klebstoff, insbesondere ein Schmelzhaftklebstoff, kann auch nach bekannter Weise in Kunststofffolie verpackt werden, die ggf. bei Applikation zusammen mit dem Klebstoff aufgeschmolzen und auf das zu ver- klebende Substrat aufgebracht wird. Für die Verpackung von Schmelzhaftkleb- stoffen geeignete Folien sind der DE 4205191 A1 auf Seite 2, Zeile 46 bis Seite 3, Zeile 9 zu entnehmen.

In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird der Schmelzhaftklebstoff nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in die Gießform abgefüllt, abgekühlt, verpackt, beispielsweise in einen Karton oder eine Pappschachtel, wobei die mit Klebstoff gefüllten Gießformen auch übereinander stapelbar sind, beim Endver- braucher für die Applil<ation entnommen und die entleerte Gießform zur erneuten Befüllung dem Hersteller bzw. dem Verfahren wieder zugeführt.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet für die Abfüllung von sehr hochviskosen thermoplastischen Materialien. Unter hochviskosen thermo- plastische Materialien werden Materialien verstanden, die eine Viskosität von 5000 mPas bis 00 000 mPas bei einer Temperatur von 1 0 °C aufweisen, gemessen nach Brool<field, Spindel 27.

Das Verfahren ist auch besonders geeignet für Kleinserien und in Produktions- stätten, in denen eine Investition in eine kontinuierlich@ Anlage nicht rentabel erscheint und die daher dem Verfahren der diskontinuierlichen Verpackung von thermoplastischen Materialien den Vorrang geben.

Durch das Verfahren werden teure, speziell antiadhäsiv ausgerüstete Verpackun- gen, beispielsweise silikonisierte Pappschachteln, eingespart.

Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen im Einzelnen erläutert : Ausführungsbeispiele : Beispiel 1 Der Schmelzklebstoff Technomelt Q 8718 (Hersteller: Henkel KGaA ; Zusammen- setzung etwa 45 % SIS/SBS, 50 % Terpenharz, 5 % Mineralöl) mit einer Viskosität von 45 000 mPas bei 180 °C (gemessen nach Brookfield, Spindel 27, 5) wurde bei einer Schmelze-Temperatur von 180°G direl<t in die Gießform abgefüllt. Nach den Abkühlen ließ sich der Klebstoff rückstandsfrei aus dem Formkörper entnehmen.

Beispiel 2 Der Schmelzklebstoff Technomelt 5418 (Hersteller Henkel KGaA ; Zusammen- setzung etwa 50 % Polyolefin, 30 % KW-Harz, 20 % Mineralöl) mit einer Viskosität von 1600 mPas bei 150 °C (gemessen nach Brookfield, Spindel 27,5) wurde bei einer Temperatur der Schmelze von 120°C direkt in die Gießform abgefüllt.

Nach dem Abkühlen ließ sich der Klebstoff rückstandsfrei aus der Gießform ent- nehmen.

In den Beispielen konnte die jeweils eingesetzte Gießform 20 mal befüllt und entleert werden, ohne das irgendeine negative Beeinflussung der Qualität (Aussehen, Oberflächenbeschaffenheit etc. ) beobachtet wurde.

Als Gießform wurde in beiden Beispielen ein rechteckiger Behälter aus einem Silikon-Elastomeren mit den Abmessungen 24, 0X10, 5X7cm eingesetzt. Es ist ein Formkörper aus der Serie"Milleforme", Hersteller : Pavoni Italia S. p. A, 24040 Suisio (BG), Italia.