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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING A SAW TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/155916
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a saw tool (10a) comprising a securing region (12) for securing to a drive spindle and comprising an operating region (14) on which at least one blade (16) is provided. The method has the following steps: (a) providing a steel sheet which can be martensitically hardened; (b) detaching a blank from the steel sheet; (c) providing a press with a pressing tool for press-hardening the blank; (d) heating the blank to a temperature above the austenitization temperature; and (e) feeding the blank into the pressing tool and press-hardening the blank, wherein the blank is hardened at least in the region of the blank blade(s) (16).

Inventors:
SCHREIBER ALFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/052342
Publication Date:
October 06, 2016
Filing Date:
February 04, 2016
Export Citation:
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Assignee:
FEIN C & E GMBH (DE)
International Classes:
B23D61/02; B23D61/12; B23D65/00
Foreign References:
DE102010062066A12012-05-31
KR20140002650A2014-01-08
GB1490535A1977-11-02
DE102012111118B32014-04-03
DE29605728U11996-09-05
DE10032297A12002-02-28
DE29605728U11996-09-05
DE132297C1902-07-07
Attorney, Agent or Firm:
WITTE, WELLER & PARTNERPATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zum Herstellen eines Sägewerkzeuges (10, 10a, 10b, 10c, 10d) mit einem Befestigungsbereich (12) zur Befestigung an einer Antriebsspindel (32) und mit einem Arbeitsbereich (14), an dem mindestens eine Schneide (16) vorgesehen ist, mit den folgenden Schritten:

(a) Bereitstellen eines martensitisch härtbaren Stahlblechs (50);

(b) Austrennen eines Rohlings (58) aus dem Stahlblech (50);

(c) Bereitstellen einer Presse mit einem Presswerkzeug (62) zum Presshärten des Rohlings (58);

(d) Erhitzen des Rohlings (58) auf eine Temperatur oberhalb der Austenitisie- rungstemperatur; und

(e) Zuführen des Rohlings (58) in das Presswerkzeug (62) und Presshärten, wobei der Rohling (58) zumindest im Bereich seiner Schneide(n) (16) gehärtet wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , bei dem ein Stahlblech (50) mit einer Stärke von höchstens 1 ,0 Millimeter, vorzugsweise von höchstens 0,9 Millimeter, weiter bevorzugt von höchstens 0,8 Millimeter verwendet wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem ein Stahlblech (50) aus einem Stahl verwendet wird, der etwa 0,22 bis 0,25 Gew.-% C, 0,25 bis 0,35 Gew.-% Si, 1 ,2 bis 1 ,4 Gew.-% Mn und 0,005 Gew.-% B enthält.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein Stahlblech (50) aus 22MnB5, USIBOR®, BTR165®, MBW®, oder PHS-Ultraform® verwendet wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Rohling (58) im Schritt (d) auf eine Temperatur von etwa 880 °C bis 950 °C aufgeheizt wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Rohling (58) während des Presshärtens im Schritt (e) innerhalb von etwa 15 bis 60 Sekunden auf eine Temperatur von etwa 150 °C bis 250 °C abgekühlt wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem an der mindestens einen Schneide (16) nach dem Presshärten eine Verzahnung (18), vorzugsweise durch Schleifen oder eine Laserbestrahlung, erzeugt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei die Verzahnung (18) an der mindestens einen Schneide (16) am Rohling (58) erzeugt wird und die Verzahnung (18) nach dem Presshärten, vorzugsweise mittels Schleifen oder Laserbehandlung, nachbearbeitet wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem am Befestigungsbereich (12) eine Befestigungsöffnung (40) ausgetrennt wird, die zur Befestigung an einer Antriebseinrichtung (30) ausgebildet ist.

10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem am Befestigungsbereich (12) eine Befestigungsöffnung (40) ausgetrennt wird, die zur Befestigung an einer oszillierend antreibbaren Antriebseinrichtung (30), vorzugsweise an einer drehoszillierend antreibbaren Antriebsspindel (32), ausgebildet ist.

1 1 . Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Rohling (58) mittels Stanzen, Fräsen, Erodieren und/oder Laserschneiden zugeschnitten wird.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem während des Presshärtens eine Abkropfung (20) vorzugsweise am Übergang zwischen Befestigungsbereich (12) und Arbeitsbereich (14) erzeugt wird.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem während des Presshärtens Bereiche mit unterschiedlichen Materialstärken (di, d2) am Befestigungsbereich (12) und/oder am Arbeitsbereich (14) erzeugt werden.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem während des Presshärtens zusätzlich zur mindestens einen Schneide (16) auch ein die Befestigungsöffnung (40) umschließender Bereich (12) gehärtet wird.

15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem während des Presshärtens mindestens eine Prägung (80) in das Stahlblech (50) eingebracht wird.

16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem während des Presshärtens mindestens ein Hinterschnitt (82) in das Stahlblech (50) eingebracht wird.

17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem während des Presshärtens mindestens eine Vertiefung (84), insbesondere in Form einer Nut zur Spanabfuhr, in das Stahlblech (50) eingebracht wird.

18. Sägewerkzeug mit einem Befestigungsbereich zur Befestigung an einer Antriebseinrichtung (30), und mit einem Arbeitsbereich (14), an dem mindestens eine Schneide (16) vorgesehen ist, bestehend aus einem zumindest im Bereich der Schneide durch Presshärten martensitisch gehärteten Stahlblech, insbesondere hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.

19. Sägewerkzeug nach Anspruch 18, bei dem am Befestigungsbereich (12) eine Befestigungsöffnung (40) vorgesehen ist, die zur Verbindung mit einer drehoszillierend antreibbaren Antriebsspindel (32) einer Handwerkzeugmaschine (30) ausgebildet ist. Sägewerkzeug nach Anspruch 18 oder 19, das mindestens eine(n) durch Presshärten erzeugte Prägung (80), Hinterschnitt (82) und/oder Vertiefung (84) aufweist.

Description:
Verfahren zum Herstellen eines Sägewerkzeuges

[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Sägewerkzeuges mit einem

Befestigungsbereich zur Befestigung an einer Antriebseinrichtung und mit einem Arbeitsbereich, an dem mindestens eine Schneide vorgesehen ist.

[0002] Sägewerkzeuge, die zur Verwendung mit einem drehoszillierenden Antrieb vorgesehen sind, dessen Antriebswelle mit hoher Frequenz um ihre Längsachse oszilliert, sind seit Jahren bekannt, um spezielle Schneidaufgaben zu bewältigen.

[0003] Mit solchen Sägewerkzeugen lassen sich insbesondere Karosseriebleche und anders geartete Bleche mühelos schneiden, wobei durch den oszillierenden Antrieb die Verletzungsgefahr minimiert ist. Des Weiteren sind derartige Sägewerkzeuge zum Schneiden von Holz, glasfaserverstärktem Kunststoff und ähnlichen Werkstoffen besonders geeignet. Die bekannten Sägewerkzeuge können bei einer Ausführung aus einem ebenen, kreisförmigen Schneidblatt bestehen, das in der Mitte eine zentrale Befestigungsöffnung zur formschlüssigen Verbindung mit der Antriebsspindel eines oszillierenden Handwerkzeugs aufweist.

Um eine gute Schneidleistung zu ermöglichen und um andererseits den Antrieb nicht zu überlasten sollten die Sägewerkzeuge eine möglichst geringe Stärke aufweisen,

Gemäß der DE 296 05 728 U1 ist es bekannt, ein kreisförmiges Sägewerkzeug mit einer Abkröpfung im Befestigungsbereich aus zwei Teilen herzustellen, indem ein ebener Arbeitsbereich, an dessen Außenumfang eine Verzahnung vorgesehen ist, mittels einer Laserschweißnaht oder mittels einer Hartlötverbindung mit einem gekröpften Aufnahmeteil verbunden wird.

Auf diese Weise lässt sich ein Sägewerkzeug mit einer geringen Stärke von 1 Millimeter oder darunter herstellen.

Allerdings ist eine derartige Herstellung sehr aufwändig und teuer.

Aus der DE 132 297 A1 ist ein weiteres Verfahren zum Herstellen eines derartigen Sägeblattes bekannt. Hierbei wird das Sägeblatt einstückig aus einem härtbaren Stahlblech mit einem ebenen Schneidblatt und einem abgekröpften, gegenüber dem Schneidblatt plastisch hervorstehenden Befestigungsteil mit einer zentralen Befestigungsöffnung hergestellt. Hierzu werden zunächst Rohlinge aus einem härtbaren Stahlblech ausgetrennt, diese dann anschließend tiefgezogen, um das abgekröpfte Befestigungsteil auszubilden. Die Befestigungsöffnungen werden vorzugsweise durch Ausstanzen hergestellt. Anschließend wird eine Mehrzahl derartiger Rohlinge übereinandergestapelt und in einer Vorrichtung zusammengespannt, danach rekristallisiert und austenitisiert, dann abgeschreckt und zum Vergüten angelassen. Schließlich wird eine Verzahnung an den Außenrändern der Sägeblätter durch Schleifen erzeugt. [0010] Auf diese Weise lassen sich einstückige Sägeblätter in abgekröpfter Ausführung

herstellen.

[0011] Nach wie vor ist die Herstellung sehr aufwändig. Außerdem kann beim Härtevorgang ein

Verzug auftreten, was zur Produktion von Ausschuss führt, da die Sägeblätter so nicht in der gewünschten Weise verwendet werden können.

[0012] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur

Herstellung von Sägewerkzeugen anzugeben, mit dem Sägewerkzeuge hoher Qualität auf möglichst einfache und kostengünstige Weise hergestellt werden können.

[0013] Ferner soll ein verbessertes Sägewerkzeug angegeben werden.

[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Herstellen eines

Sägewerkzeuges mit einem Befestigungsbereich zur Befestigung an einer Antriebseinrichtung und mit einem Arbeitsbereich, an dem mindestens eine Schneide vorgesehen ist, mit den folgenden Schritten gelöst:

(a) Bereitstellen eines martensitisch härtbaren Stahlblechs;

(b) Austrennen eines Rohlings aus dem Stahlblech;

(c) Bereitstellen einer Presse mit einem Presswerkzeug zum Presshärten des Rohlings;

(d) Erhitzen des Rohlings auf eine Temperatur oberhalb der Austenitisierungstempe- ratur; und

(e) Zuführen des Rohlings in das Presswerkzeug und Presshärten, wobei der Rohling zumindest im Bereich seiner Schneide(n) gehärtet wird. Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise gelöst.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass das grundsätzlich in der Automobiltechnik bekannte Verfahren des Presshärtens zur Herstellung von hochfesten Strukturbauteilen auch zur Herstellung von Sägewerkzeugen geeignet ist. Dies war nicht ohne Weiteres zu erwarten, da die Festigkeit von Strukturbauteilen im Kfz-Bereich nicht mit der Standfestigkeit von Sägewerkzeugen korreliert.

Wesentlich ist, dass beim Presshärten der Bereich der Schneide(n) martensitisch gehärtet wird. Nur auf diese Weise kann die mindestens eine Schneide ausreichend scharf ausgebildet sein bzw. mit scharfen und standfesten Sägezähnen versehen werden.

Grundsätzlich können beliebige Formen von Sägewerkzeugen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden. Es kann sich hierbei um ebene Sägewerkzeuge, um abgekröpfte oder in anderer Weise dreidimensional geformte Sägewerkzeuge handeln, die kreisförmig, teilkreisförmig, kreisabschnittsförmig, länglich oder in anderen Formen ausgebildet sind. Die Sägewerkzeuge können vorzugsweise zur Verwendung mit drehoszillierenden Antrieben ausgebildet sein. Grundsätzlich lassen sich jedoch auch andere Sägewerkzeuge, wie etwa Kreissägeblätter, Schneidmesser (mit Wellenschliff), Stichsägeblätter und Säbelsägeblätter vorteilhaft auf erfindungsgemäße Weise herstellen.

Vorzugsweise wird ein Stahlblech mit einer Stärke von höchstens 1 ,0 mm, vorzugsweise von höchstens 0,9 mm, weiter bevorzugt von höchstens 0,8 mm verwendet.

Durch die Verwendung derartig dünner Stahlbleche lassen sich Sägewerkzeuge herstellen, die speziell zur Verwendung mit drehoszillierenden antreibbaren Handwerkzeugmaschinen geeignet sind.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass auch mit derartig dünnen Blechstärken eine sichere Verfahrensführung gewährleistet werden kann, ohne dass die Gefahr von Rissbildungen oder Lochbildungen besteht. Beim in der Automobiltechnik bekannten Presshärten werden in der Regel Bleche mit einer Stärke von 1 ,5 bis 2,0 mm eingesetzt. [0022] Dagegen besteht bei der Verwendung von dünneren Blechen grundsätzlich immer die Gefahr der Riss- bzw. Lochbildung.

[0023] Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei nur geringen Umformgraden, wie sie im Bereich von

Abkröpfungen auftreten, auch mit dünnen Blechen eine sichere Verfahrensführung möglich ist.

[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird ein Stahlblech aus einem Stahl verwendet, der etwa 0,22 bis 0,25 Gew.-% C, 0,25 bis 0,35 Gew.-% Si, 1 ,2 bis 1 ,4 Gew.-% Mn und 0,005 Gew.-% B enthält.

[0025] Hierbei kann es sich um ein Stahlblech aus 22MnB5 handeln. Auch Stähle ähnlicher

Zusammensetzung sind geeignet, die von den Firmen ArcelorMittal, Benteler, Thyssen- KruppSteel bzw. Voestalpine unter den Marken USIBOR ® , BTR165 ® , MBW ® bzw. PHS- Ultraform ® vertrieben werden.

[0026] Mit derartigen Stählen lassen sich hochfeste Sägewerkzeuge mit Zugfestigkeiten

herstellen, die größer als 1200 N/mm 2 sind, und bis zu 1500 N/mm 2 oder mehr sein können.

[0027] Zum Presshärten wird der Rohling vorzugsweise zunächst auf eine Temperatur von etwa

880°C bis 950°C aufgeheizt und austenitisiert.

[0028] Beim nachfolgenden Presshärten im Presswerkzeug wird der Rohling innerhalb von etwa

15 bis 60 Sekunden auf eine Temperatur von etwa 150°C bis 250°C abgekühlt.

[0029] Hierzu wird ein gekühltes Presswerkzeug verwendet, mit dem die notwendige

Abkühlgeschwindigkeit gewährleistet ist, um die martensitische Härtung insbesondere im Schneidenbereich zu gewährleisten. Geeignete Abkühlgeschwindigkeiten sind aus den spezifischen ZTU-Diagrammen für die verwendete Stahlsorte entnehmbar. [0030] Die Verzahnung an der mindestens einen Schneide kann gemäß einer ersten Ausführung der Erfindung nach dem Presshärten, vorzugsweise durch Schleifen oder durch Laserschneiden, erzeugt werden.

[0031] Gemäß einer alternativen Ausführung der Erfindung wird die Verzahnung an der

mindestens einen Schneide bereits am Rohling erzeugt und nach dem Presshärten lediglich nachbearbeitet. Auch dies kann wiederum etwa durch Schleifen oder mittels einer Laserbehandlung erfolgen.

[0032] Hierdurch wird die Herstellung weiter vereinfacht bzw. kostengünstiger gestaltet.

[0033] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird am Befestigungsbereich eine

Befestigungsöffnung ausgetrennt, die zur Befestigung an einer Antriebseinrichtung ausgebildet ist.

[0034] Vorzugsweise ist die Befestigungsöffnung zur Befestigung an einer oszillierenden

antreibbaren Antriebseinrichtung, vorzugsweise an einer drehoszillierend antreibbaren Antriebsspindel, ausgebildet.

[0035] Das Zuschneiden des Rohlings und das Austrennen der Befestigungsöffnung kann

beispielsweise mittels Stanzen, Fräsen, Erodieren und/oder mittels Laserstrahlung durchgeführt werden.

[0036] Soweit erforderlich können hierbei auch weitere Ausschnitte/Öffnungen im Sägewerkzeug erzeugt werden.

[0037] Wie vorstehend bereits erwähnt, kann während des Presshärtens auch eine Abkröpfung erzeugt werden, was vorzugsweise am Übergang zwischen dem Befestigungsbereich und dem Arbeitsbereich erfolgt.

[0038] Weiterhin können beim Presshärten Bereiche mit unterschiedlichen Materialstärken, insbesondere am Befestigungsbereich und/oder am Arbeitsbereich erzeugt werden. [0039] Besonders bevorzugt ist es hierbei, wenn die Materialstärke im Arbeitsbereich geringer ist als die Material stärke im Befestigungsbereich. Während die Materialstärke im Arbeitsbereich möglichst gering sein soll, um ein gutes Schneidverhalten zu ermöglichen, kann es sinnvoll sein, im Befestigungsbereich eine größere Materialstärke vorzusehen.

[0040] Weiter bevorzugt wird ferner während des Presshärtens zusätzlich zur Schneide auch ein die Befestigungsöffnung umschließender Bereich gehärtet.

[0041] Durch diese Maßnahmen wird der Gefahr eines Ausschlagens der Befestigungsöffnung entgegengewirkt, die potentiell im Falle der Verwendung einer Befestigungsöffnung zur formschlüssigen Verbindung mit einer Werkzeugspindel besteht. Auch ergibt sich eine größere Stabilität des Sägewerkzeuges.

[0042] Durch die Erfindung wird ferner ein Sägewerkzeug mit einem Befestigungsbereich zur

Befestigung an einer Antriebseinrichtung, und mit einem Arbeitsbereich, an dem mindestens eine Schneide vorgesehen ist, bereitgestellt, wobei das Sägewerkzeug aus einem zumindest im Bereich der Schneide durch Presshärten martensitisch gehärteten Stahlblech besteht.

[0043] Hierbei ist vorzugsweise am Befestigungsbereich eine Befestigungsöffnung vorgesehen, die zur Verbindung mit einer drehoszillierend antreibbaren Antriebsspindel einer Handwerkzeugmaschine ausgebildet ist.

[0044] Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung wird während des Presshärtens

mindestens eine Prägung, ein Hinterschnitt und/oder eine Vertiefung, insbesondere in Form einer Nut zur Spanabfuhr, in das Stahlblech eingebracht.

[0045] Durch eine Prägung ergibt sich eine Versteifung des Werkzeugs. Hierdurch können auch

Resonanzen beim Betrieb des Werkzeugs mit hoher Frequenz unterdrückt werden. Durch einen Hinterschnitt erhöht sich die Schneidleistung des Werkzeugs. Eine Vertiefung, insbesondere in Form einer Nut, kann zur verbesserten Spanabfuhr diesen. [0046] Durch das Presshärten lassen sich Prägungen, Hinterschnitte und/oder Vertiefungen, insbesondere Nuten zur Spanabfuhr, ohne Zusatzaufwand herstellen. Bei herkömmlichen Herstellungsverfahren ist dies entweder gar nicht möglich oder mit hohen Kopsten verbunden.

[0047] Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem während des

Presshärtens mindestens ein Hinterschnitt (82) in das Stahlblech (50) eingebracht wird.

[0048] Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem während des

Presshärtens mindestens eine Vertiefung (84), insbesondere in Form einer Nut, in das Stahlblech (50) eingebracht wird.

[0049] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu

erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

[0050] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden

Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:

Fig. 1 ein drehoszillierend antreibbares Handwerkzeug in perspektivischer Darstellung, an dem ein erfindungsgemäßes Sägewerkzeug aufgenommen ist;

Fig. 2 eine Aufsicht eines erfindungsgemäßen Sägewerkzeuges;

Fig. 3 einen Querschnitt durch das Sägewerkzeug gemäß Fig. 2 in vergrößerter Darstellung;

Fig. 4 die verschiedenen Schritte bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Sägewerkzeuges in schematischer Darstellung; Fig. 5 die Nachbearbeitung eines erfindungsgemäßen Sägewerkzeuges nach dem

Presshärten in schematischer Darstellung, um die Verzahnung durch Schleifen oder mittels einer Laserbehandlung zu schärfen;

Fig. 6 eine Ansicht einer weiteren Ausführung eines erfindungsgemäßen Sägewerkzeugs;

Fig. 7 einen Schnitt durch das Sägewerkzeug gemäß Fig. 6 längs der Linie Vll-Vll;

Fig. 8 eine Ansicht einer weiteren Ausführung eines erfindungsgemäßen Sägewerkzeugs;

Fig. 9 einen Schnitt durch das Sägewerkzeug gemäß Fig. 8 längs der Linie IX-IX;

Fig. 10 eine Ansicht einer weiteren Ausführung eines erfindungsgemäßen Sägewerkzeugs und

Fig. 1 1 einen Schnitt durch das Sägewerkzeug gemäß Fig. 10 längs der Linie Xl-Xl.

Fig. 1 zeigt ein drehoszillierend antreibbares Handwerkzeug 30 bekannter Bauart, an dem ein erfindungsgemäßes Sägewerkzeug aufgenommen ist, das insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet ist.

Das drehoszillierend antreibbare Handwerkzeug 30 weist eine Antriebsspindel 32 auf, die um ihre Längsachse 34 mit hoher Frequenz von etwa 15000 bis 30000 Oszillationen pro Minute und geringem Verschwenkwinkel von etwa 0,5 bis 7° drehoszillierend antreibbar ist. An der Antriebsspindel 32 ist ein erfindungsgemäßes Sägewerkzeug 10 in nicht näher dargestellter Weise befestigt und mit einem Sicherungselement gesichert (nicht dargestellt). [0053] Im dargestellten Fall ist das Sägewerkzeug 10 länglich ausgebildet und weist einen

Befestigungsbereich 12 mit einer Befestigungsöffnung (vgl. Bezugsziffer 40 gemäß Fig. 2) auf, die zu einer formschlüssigen Verbindung mit einem entsprechenden erhaben vorstehenden Teil an der Antriebsspindel 32 ausgebildet ist. Ein Arbeitsbereich 14, an dessen äußerem Ende eine Schneide 16 mit einer Verzahnung 18 vorgesehen ist, ist über eine Abkröpfung 20 mit dem Befestigungsbereich 12 verbunden.

[0054] Durch eine gestrichelte Linie ist in Fig. 1 angedeutet, dass anstelle von länglichen

Sägewerkzeugen 10 vorzugsweise auch kreisförmige Sägewerkzeuge 10 verwendet werden können.

[0055] Ein derartiges kreisförmiges Sägewerkzeug ist in Fig. 2 dargestellt und insgesamt mit 10a bezeichnet. Es weist einen zentralen Befestigungsbereich 12 mit einer Befestigungsöffnung 40 auf, die über eine Abkröpfung 20 in einen ebenen kreisförmigen Arbeitsbereich 14 übergeht, an dessen äußerem Rand eine Schneide 16 mit einer Verzahnung 18 vorgesehen ist.

[0056] Fig. 3 zeigt das Sägewerkzeug 10a im Querschnitt in vergrößerter, jedoch nicht

notwendigerweise maßstabsgerechter Darstellung.

[0057] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass die Stärke des Sägewerkzeuges di im Arbeitsbereich 14 von der Stärke d 2 des Sägewerkzeuges 10a im Befestigungsbereich 12 abweichen kann.

[0058] Vorzugsweise ist die Stärke des Sägewerkzeuges 10a am Arbeitsbereich 14 im Bereich der Schneide di etwas geringer als die Stärke d 2 im Befestigungsbereich 12.

[0059] Auf diese Weise ist die Stärke des Sägewerkzeuges 10a im Bereich der Schneide sehr dünn und kann beispielsweise etwa 0,8 mm betragen. Dagegen kann die Stärke d 2 im Befestigungsbereich 12 etwas größer sein, um hier mit einer größeren Festigkeit einem Ausschlagen der Befestigungsöffnung 40 entgegenzuwirken. [0060] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Sägewerkzeuge 10 bzw. 10a wird im Folgenden anhand von Fig. 4 und 5 näher beschrieben.

[0061] Das Sägewerkzeug 10 bzw. 10a wird durch Presshärten aus einem martensitisch

härtbaren Stahlblech hergestellt, wobei es sich etwa um ein Stahlblech des Typs 22MnB5 handeln kann.

[0062] Beim Presshärten wird das Sägewerkzeug 10 bzw. 10a zumindest im Bereich der

Schneide 16 und gegebenenfalls zusätzlich im die Befestigungsöffnung 40 umschließenden Bereich martensitisch gehärtet.

[0063] Der Verfahrensablauf ist in Fig. 4 schematisch dargestellt.

[0064] Zunächst wird Stahlblech 50 in Form von Rollenmaterial bereitgestellt, aus dem an einer

Schneidstation 52 beispielsweise mittels eines Stanzwerkzeuges 54 Rohlinge 58 herausgetrennt werden. Hierbei kann die später am Außenumfang vorgesehene Verzahnung 18 bereits vorgestanzt werden. Außerdem wird die Befestigungsöffnung 40 ausgestanzt.

[0065] Anschließend werden die Rohlinge 58 in einem Austenitisierungsofen 56 auf eine

Temperatur von etwa 900°C aufgeheizt und austenitisiert, wozu meist wenige Minuten (etwa 4 bis 7 Minuten) ausreichen.

[0066] An die Austenitisierung schließt sich das eigentliche Presshärten in einer Presse 60 an.

Ein Rohling 58 wird in ein Presswerkzeug 62 eingelegt, das aus einer unteren Formhälfte 64 und einer oberen Formhälfte 66 besteht. Das Presswerkzeug 62 ist in geeigneter Weise gekühlt, um die für eine optimale Martensitbildung notwendigen Vorgaben, insbesondere die Ac3-Temperatur und die MS-Temperatur sowie die kritische Abkühlgeschwindigkeit vok, die aus dem jeweiligen spezifischen ZTU-Schaubild für den verwendeten Stahl entnehmbar sind, einzuhalten.

[0067] Für den Stahl 22MnB5 liefert das ZTU-Diagramm beispielsweise eine kritische

Abkühlgeschwindigkeit vok von über 27 K/s, eine Martensitstarttemperatur MS von etwa 390°C, eine Martensitfinishtemperatur Mf von etwa 190°C und eine A c3 -Temperatur

(oberhalb von A c3 liegt ausschließlich Austenit vor) von etwa 800°C.

[0068] Im Falle der Verwendung von 22MnB5 erfolgt im Presswerkzeug eine Abkühlung auf etwa

190°C etwa innerhalb von 20 bis 40 Sekunden.

[0069] Nach dem Presshärten ist lediglich eine Nachbehandlung der bereits vorher

ausgestanzten Sägezähne notwendig. Dies kann gemäß Fig. 5 beispielsweise mittels eines Schleifwerkzeuges 70 oder alternativ etwa mittels eines Lasers 72 durch Laserstrahlung 74 erfolgen. Bei einfachen Sägezahngeometrien kann es sogar möglich sein, ohne eine Nachbehandlung auszukommen.

[0070] Alternativ kann auch auf ein vorheriges Ausstanzen verzichtet werden und die

Verzahnung ausschließlich in der Nachbehandlung gemäß Fig. 5 erzeugt werden.

[0071] Es versteht sich, dass die Form der Sägewerkzeuge in weiten Grenzen an den Bedarf angepasst werden kann.

[0072] Weiterhin kann das Zuschneiden der Rohlinge und das Austrennen der

Befestigungsöffnungen auch mittels anderer Verfahren durchgeführt werden, etwa mittels Laser, Erodieren oder Fräsen.

[0073] Durch das Presshärten können auch Prägungen, Hinterschnitte und/oder Vertiefungen, insbesondere in Form von Nuten zur Spanabfuhr, ohne Zusatzaufwand in das Werkzeug eingebracht werden. Diese vorteilhaften Zusatzmerkmale von Sägewerkzeugen in Verbindung mit oszillierenden Antrieben lassen sich bei herkömmlichen Herstellungsverfahren entweder gar nicht, oder nur mit hohem Aufwand, z.B. durch Schleifen, herstellen.

[0074] In Fig. 6 und 7 ist ein Sägewerkzeug mit zwei Prägungen 80 dargestellt und insgesamt mit

10b bezeichnet. Für entsprechende Teile werden hierbei entsprechende Bezugsziffern verwendet. [0075] Bei einer Prägung 80 handelt es sich um eine dreidimensionale Verformung des

Stahlbleches, wie aus Fig. 7 zu ersehen ist. Dadurch wird eine höhere Steifigkeit erzielt. Gleichzeitig lassen sich Resonanzen minimieren, was zu besseren Sägeergebnissen und einer verringerten Lautstärke beim Sägen führt.

[0076] In Fig. 6 und 7 ist ein Sägewerkzeug mit zwei Prägungen 80 dargestellt und insgesamt mit

10b bezeichnet. Für entsprechende Teile werden hierbei entsprechende Bezugsziffern verwendet.

[0077] In Fig. 8 und 9 ist ein Sägewerkzeug mit einem Hinterschnitt 82 dargestellt und insgesamt mit 10c bezeichnet. Für entsprechende Teile werden hierbei entsprechende Bezugsziffern verwendet.

[0078] Durch einen Hinterschnitt 82, der beispielhaft in Fig. 9 dargestellt ist, lässt sich die

Reibung beim Sägen reduzieren und so die Schneidleistung verbessern.

[0079] In Fig. 8 und 9 ist ein Sägewerkzeug mit drei Vertiefungenn 84 in Form von Nuten zur

Spanabfuhr dargestellt und insgesamt mit 10d bezeichnet. Für entsprechende Teile werden hierbei entsprechende Bezugsziffern verwendet.

[0080] Die erfindungsgemäßen Sägewerkzeuge zeichnen sich durch eine besonders hohe

Festigkeit und Standzeit aus.