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Title:
METHOD FOR PRODUCING A VEHICLE STRUCTURAL COMPONENT, MORE PARTICULARLY A BODY STRUCTURAL COMPONENT OF A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/228511
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a vehicle structural component (2), more particularly a body structural component of a vehicle, comprising the following method steps: - providing at least one first and at least one additional component body (3, 4, 5), - additively building a connecting body (6, 6', 6"), wherein - the at least two component bodies (3, 4, 5) are connected by means of the at least one connecting body (6, 6', 6") during the at least partial, more particularly complete, additive building of the at least one connecting body (6, 6', 6") in order to form the vehicle structural component (2), more particularly the body structural component.

Inventors:
FIEGER THIEMO (DE)
HAECKEL FELIX (DE)
FICKERL ALEXANDER (DE)
STAEVES JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/060190
Publication Date:
November 18, 2021
Filing Date:
April 20, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B23K10/02; B33Y80/00; B62D29/00; B62D65/04
Domestic Patent References:
WO2016044876A12016-03-31
Foreign References:
US5896643A1999-04-27
US6703579B12004-03-09
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugstrukturbauteils (2), insbesondere eines Karosseriestrukturbauteils eines Fahrzeugs, umfassend folgende Verfahrensschritte:

- Bereitstellen wenigstens eines ersten und wenigstens eines weiteren Bauteilkörpers (3, 4, 5),

- additives Aufbauen wenigstens eines Verbindungskörpers (6, 6’, 6”), gekennzeichnet durch - Verbinden der wenigstens zwei Bauteilkörper (3, 4, ,5) durch den wenigstens einen Verbindungskörper (6, 6’, 6”) während des zumindest abschnittsweisen, insbesondere vollständigen, additiven Aufbaus des wenigstens einen Verbindungskörpers (6, 6’, 6”) zur Ausbildung des Fahrzeugstrukturbauteils (2), insbesondere des Karosseriestrukturbauteils.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugstrukturbauteil (2) zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, als zumindest ein Bestandteil einer Karosserie, bevorzugt als Karosseriestrukturbauteil, und/oder eines Fahrgestells und/oder eines

Antriebs ausgebildet ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugstrukturbauteil (2), insbesondere das Karosseriestrukturbauteil, zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, als Spritzwand und/oder als Fahrgastzelle und/oder als Gepäckaufnahmeraum und/oder als Fahrzeugsäule, bevorzugt A-Säule und/oder B-Säule und/oder C-Säule und/oder D-Säule, ausgebildet ist.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an dem wenigstens einen Verbindungskörper (6, 6’, 6”) eine Funktionsstruktur (7) ausgebildet wird, insbesondere wird die Funktionsstruktur (7) zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, im Zuge des additiven Aufbaus des wenigstens einen Verbindungskörpers (6, 6’, 6”) aufgebaut. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die

Funktionsstruktur (7) zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, als ein zur Führung eines Mediums eingerichteter Abschnitt und/oder als eine Schnittstelle (20) zur Befestigung und/oder zur Aufnahme eines Anbindungskörpers (19) ausgebildet wird, bevorzugt wird die Funktionsstruktur (7) und das darin führbare Medium als Wärmetauscher verwendet.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Funktionsstruktur (7) des Verbindungskörpers (6, 6’, 6”) zumindest im bestimmungsgemäßen Gebrauchszustand des Fahrzeugstrukturbauteils 2 in einem Funktionsabschnitt (9, 10) des ersten und/oder des wenigstens einen weiteren Bauteilkörpers (2, 3) fortsetzt und/oder mit einem Funktionsabschnitt (9, 10) des ersten und/oder des wenigstens einen weiteren Bauteilkörpers (2, 3) korrespondiert, bevorzugt bildet die verbindungskörperseitige

Funktionsstruktur (7) und zumindest ein bauteilkörperseitiger Funktionsabschnitt (9, 10) gemeinsam einen zur Führung eines Mediums eingerichteten Abschnitt.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungskörper (6, 6’, 6”) durch ein ein pulverförmiges Baumaterial und/oder durch ein ein flüssiges Baumaterial verwendendes additives Herstellungsverfahren aufgebaut wird, bevorzugt wird der Verbindungskörper (6, 6’, 6”) durch ein Auftragsschweißverfahren, besonders bevorzugt durch ein Lasterauftragsschweißverfahren oder durch ein Plasma-Pulver-Auftragsschweißverfahren, aufgebaut.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder der weitere Bauteilkörper (3, 4, 5) in einem nicht additiven Herstellungsverfahren, bevorzugt in einem Gießverfahren und/oder in einem spanenden Verfahren hergestellt wird.

9. Vorrichtung (1) zur Herstellung eines Fahrzeugstrukturbauteils 2, insbesondere eines Karosseriestrukturbauteils eines Fahrzeugs, bevorzugt unter Verwendung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch

- eine Halteeinrichtung (14) zum Halten eines ersten und wenigstens eines weiteren Bauteilkörpers (3, 4, 5),

- eine Aufbaueinrichtung (15) zum additiven Aufbau wenigstens eines

Verbindungskörpers (6, 6’, 6”), wobei während des zumindest abschnittsweisen, insbesondere vollständigen, additiven Aufbaus des

Verbindungskörpers (6, 6’, 6”) die wenigstens zwei Bauteilkörper (3, 4, 5) zur Ausbildung des Fahrzeugstrukturbauteils (2), insbesondere des Karosseriestrukturbauteils, durch den Verbindungskörper (6, 6’, 6”) verbunden werden und/oder verbindbar sind.

10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (14) ein erstes Haltemittel (16) zum Halten des ersten Bauteilkörpers (3) und ein weiteres Haltemittel (17) zum Halten des wenigstens einen weiteren Bauteilkörpers (4, 5) umfasst, bevorzugt ist über das erste Haltemittel (16) der erste Bauteilkörper (3) unabhängig von dem über das zweite Haltemittel (17) gehaltenen wenigstens einen weiteren Bauteilkörper (4, 5) bewegbar, insbesondere positionier- und/oder ausrichtbar.

11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Bauteilkörper (3, 4, 5), insbesondere sämtliche Bauteilkörper (3, 4, 5), und/oder der wenigstens eine Verbindungskörper (6, 6’, 6”) durch eine kraft- und/oder form- und/oder stoffschlüssige Verbindung mit der Halteeinrichtung (14) zumindest temporär verbunden und/oder verbindbar ist. 12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (14) zumindest ein aus einem Bodenbereich (18) und/oder aus einem Wandbereich eines Bauraums (13) der Vorrichtung (1) zum additiven Aufbau des Verbindungskörpers (6, 6’, 6”) ausfahrbares Haltemittel (16, 17) umfasst, bevorzugt ist das wenigstens ein Haltemittel (16, 17) als, insbesondere ausschließlich, linear verfahrbares Haltemittel (16, 17) ausgebildet.

13. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (14) eine Vielzahl von, insbesondere regelmäßig angeordneten, Haltemitteln (16, 17) umfasst, welche zum Halten und/oder Stützen wenigstens eine Bauteilkörpers (3, 4, 5) und/oder wenigstens eines Verbindungskörpers (6, 6’, 6”) bewegbar sind.

14. Fahrzeugstrukturbauteil (2), insbesondere Karosseriestrukturbauteil, hergestellt in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8.

15. Fahrzeugstrukturbauteil (2) nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch einen ersten durch einen ersten Bauteilkörper (3) ausgebildeten Abschnitt und einen zweiten durch einen weiteren Bauteilkörper (4, 5) ausgebildeten Abschnitt und durch einen dritten, durch einen additiv aufgebauten Verbindungskörper (6, 6’, 6”) ausgebildeten Abschnitt, wobei eine Funktionsstruktur (7) sich zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, von dem ersten Abschnitt zu dem dritten Abschnitt und/oder von dem zweiten Abschnitt zu dem dritten Abschnitt erstreckt, bevorzugt erstreckt sich die Funktionsstruktur (7), insbesondere ohne Unterbrechung, über den ersten, den zweiten und den dritten Abschnitt hinweg.

Description:
Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugstrukturbauteils, insbesondere eines Karosseriestrukturbauteils eines Fahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugstrukturbauteils, insbesondere eines Karosseriestrukturbauteils eines Fahrzeugs.

Entsprechende Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugstrukturbauteils, insbesondere eines Karosseriebauteils eines Fahrzeugs, sind aus dem Stand der Technik dem Grunde nach bekannt. So ist es üblich, Bauteile einer Karosserie eines Fahrzeugs in Zuge eines Umformverfahren, z. B. im Zuge eines Strangpressverfahren und/oder in einem Stanzverfahren, herzustellen. Die einzelnen Bauteile werden dann an Verbindungsstellen über kraft- und/oder formschlüssige Verbindungen verbunden. Beispielsweise erfolgt ein Verbinden der Bauteile vermittels Schraub-, Niet- und/oder Schweißverbindungen. Hierbei werden die Bauteile möglichst spaltfrei und/oder unter Ausbildung geringer Spaltmaße zusammengeführt und vermittels eines Verbindungsmittels (z. B. einer Schraube oder eines Niets) und/oder vermittels eines Schweißprozesses miteinander verbunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches insbesondere im Hinblick auf eine einfache und schnelle sowie automatisierte Maßnahme die Qualität der herzustellenden Fahrzeugstrukturbauteile, insbesondere der Karosseriebauteile eines Fahrzeugs, verbessert und eine möglichst weitgehende automatisierte Herstellung ermöglicht. Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugstrukturbauteils, insbesondere eines Karosseriestrukturbauteil eines Fahrzeugs, gemäß Anspruch 1 gelöst. Auch die Vorrichtung gemäß Anspruch 9 oder das Fahrzeugstrukturbauteil gemäß Anspruch 14 löst diese Aufgabe. Die hierzu abhängigen Ansprüche betreffen mögliche Ausführungsformen des Verfahrens, der Vorrichtung bzw. des Fahrzeugstrukturbauteils.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugstrukturbauteils, insbesondere eines Karosseriestrukturbauteils eines Fahrzeugs, umfassend folgende Verfahrensschritte: a) Bereitstellen wenigstens eines ersten und wenigstens eines weiteren Bauteilkörpers und b) additives Aufbauen wenigstens eines Verbindungskörpers im Zuge eines additiven Herstellungsverfahrens, beispielsweise kann der Verbindungskörper im Zuge eines Auftragsschweißverfahrens aufgebaut werden. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass ein Verbinden der wenigstens zwei Bauteilkörper durch den wenigstens einen Verbindungskörper erfolgt, wobei dieses Verbinden während des zumindest abschnittsweisen, insbesondere vollständigen, additiven Aufbaus des Verbindungskörpers zur Ausbildung des Fahrzeugstrukturbauteils, insbesondere des Karosseriestrukturbauteils sich ergibt bzw. erfolgt. Dadurch, dass die Bauteilkörper vermittels eines additiv aufgebauten Verbindungskörpers verbunden werden und die Verbindung der Bauteilkörper zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, während des Aufbaus bzw. während des additiven Herstellungsverfahren zur Ausbildung des Verbindungskörpers erfolgt, kann auf einfache und automatisierte Weise ein Fahrzeugstrukturbauteil, insbesondere ein Karosseriestrukturbauteil, hergestellt werden. Das Fahrzeugstrukturbauteil kann auch als Hybridbauteil bezeichnet werden, da zwei vorgefertigte Bauteilkörper durch den Aufbauprozess des Verbindungskörpers miteinander verbunden werden und der Verbindungskörper selbst einen Abschnitt des zu fertigenden Fahrzeugstrukturbauteils ausbildet.

Der additive Aufbau des Verbindungskörpers ermöglicht beispielsweise sowohl eine Verbindung der Bauteilkörper als auch eine die Umsetzung einer funktional vorteilhaften Geometrie zwischen den Bauteilkörpern. So ist es möglich, topologieoptimierte Schweißbahnen und/oder Schweißnähte, z. B. vermittels eines 3D-Druck Roboters, als Verbindungskörper aufzubauen. Die Optimierung der Topologie und/oder der geometrischen Form des Verbindungskörpers kann beispielsweise bzgl. eines Kraftflusses im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Fahrzeugstrukturbauteil, insbesondere des Karosseriestrukturbauteil, zu optimieren. Der additiv hergestellte Verbindungskörper kann beispielsweise auch verwendet werden, um einen Spalt zwischen den Bauteilkörpern überbrücken und/oderum einen Längenausgleich wenigstens eines Bauteilkörpers zu erwirken.

Durch die Herstellung eines derartigen Hybridbauteils kann beispielsweise eine Integration einer Vielzahl von Funktionen in einem Fahrzeugstrukturbauteil, insbesondere in einem Karosseriestrukturbauteil, zusammengeführt bzw. abgebildet werden. So kann z. B. eine Integration einer Fahrwerkskomponente, wie beispielsweise eines Fahrwerkslenkers, mit einem Elektromotorgehäuse erfolgen, dabei kann der erste Bauteilkörper zumindest abschnittsweise die Fahrwerkskomponente und der weitere Bauteilkörper zumindest abschnittsweise das Elektromotorgehäuse ausbilden, wobei der additiv aufgebaute Verbindungskörper wenigstens einen Teilabschnitt der Fahrwerkskomponente und/oder des Elektromotorgehäuses ausbildet und die beiden Bauteilkörper miteinander verbindet.

Es ist möglich, dass der wenigstens eine Verbindungskörper zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, den ersten und/oder wenigstens einen weiteren (vorgefertigten) Bauteilkörper umbaut bzw. im Endzustand umgibt. Dabei kann der Verbindungskörper den ersten und/oder weiteren Bauteilkörper derart umgeben, dass der von dem Verbindungskörper umgebene Bauteilkörper nicht durch einen etwaigen Öffnungsabschnitt des Verbindungskörpers hindurchtreten kann. Mit anderen Worten kann wenigstens ein Bauteilkörper in einem durch den Verbindungskörper ausgebildeten Hohlraum zumindest abschnittsweise gefangen sein. Der Hohlraum des Verbindungskörpers kann zumindest abschnittsweise durch einen weiteren Bauteilkörper begrenzt sein, sodass der Hohlraum, in welchem zumindest ein erster Bauteilkörper angeordnet oder ausgebildet ist, durch eine Baugruppe gebildet aus zumindest einem Verbindungskörper und wenigstens einem weiteren Bauteilkörper umgeben bzw. umschlossen ist.

Es ist möglich, dass das Fahrzeugstrukturbauteil zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, als zumindest ein Bestandteil einer Karosserie, bevorzugt als Karosseriestrukturbauteil, und/oder eines Fahrgestells und/oder eines Antriebs ausgebildet ist. Das Fahrzeugstrukturbauteil, insbesondere das Karosseriestrukturbauteil, kann beispielsweise eine maximale Längenerstreckung von größer 1,00 Meter, bevorzugt von größer 1,50 Meter, besonders bevorzugt von größer 2,00 Meter, höchst bevorzugt von größer 3,00 Meter, aufweisen. Hierbei muss die Vorrichtung zum additiven Aufbau des Verbindungskörpers zwischen den wenigstens zwei Bauteilkörper einen entsprechend großen und/oder adaptierbaren Bauraum aufweisen, sodass die Aufnahme einer entsprechend großen Baugruppe zur Herstellung des Fahrzeugstrukturbauteil ermöglicht wird. Das Fahrzeugstrukturbauteil, insbesondere Karosseriestrukturbauteil, kann zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, als Spritzwand und/oder als Fahrgastzelle und/oder als Gepäckaufnahmeraum und/oder als Fahrzeugsäule, bevorzugt A-Säule und/oder B-Säule und/oder C-Säule und/oder D-Säule, ausgebildet sein. Ferner kann das Fahrzeugstrukturbauteil beispielsweise zumindest einen Bestandteil eines Motorträgers und/oder einer Federstütze und/odereines Längsträgers und/odereines Windlaufs und/oder eines Vorderachsträgers und/oder eines Hinterachsträgers und/oder eines Elektromotorgehäuses und/oder eines Trägers bzw. eines Gehäuses eines elektrischen Energiespeichers und/oder eines Schwellers und/oder eines Sitzträgers, insbesondere eines Sitzquerträgers, und/oder eines Bodenblechs und/oder eines Torsionsrings und/oder eines Hecklängsträges und/oder einer Heckklappe und/odereiner Federbeinstütze ausbilden bzw. umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann das Fahrzeugstrukturbauteil zumindest eines der vorgenannten Bauteile vollständig ausbilden bzw. umfassen.

Es ist möglich, dass in oder an dem wenigstens einen Verbindungskörper eine Funktionsstruktur ausgebildet wird und/oder ausgebildet ist bzw. ausbildbar ist. Insbesondere wird die Funktionsstruktur zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, im Zuge des additiven Aufbaus des Verbindungskörpers aufgebaut bzw. ausgebildet. Das additive Aufbauverfahren zur Ausbildung des Verbindungskörpers eröffnet einen hohen gestalterischen und fertigungstechnischen Freiheitsgrad in der Gestalt bzw. in der Formgebung des Verbindungskörpers. Beispielsweise können auf einfache und komfortable Weise Hohlräume und/oder Hinterschnitte und/oder beliebige geometrische Formen ausgebildet bzw. aufgebaut werden. Auf diese Weise kann auf einfache und ökonomische Weise ein als Hohlraum und/oder ein als Hervorhebung ausgebildeter Funktionsabschnitt an dem Verbindungskörper ausgebildet werden. Ferner kann optional der Verbindungskörper in eine Ausnehmung und/oder in ein Haupterstreckungsvolumen zumindest eines Bauteilkörper einragen bzw. hinein aufgebaut sein, sodass durch eine entsprechende Ausgestaltung dieses in die Ausnehmung bzw. in das Haupterstreckungsvolumen zumindest eines Bauteilkörper einragenden Abschnitt des Verbindungskörper an diesen Orten optional ein Funktionsabschnitt aufgebaut und/oder sich von dem Bauteilkörper fortführend ausgebildet werden kann bzw. ausgebildet ist.

Die Funktionsstruktur kann beispielsweise zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, als ein zur Führung eines Mediums eingerichteter Abschnitt und/oder als eine Schnittstelle zur Befestigung und/oder zur Aufnahme eines Anbindungskörpers ausgebildet sein. Bevorzugt wird die Funktionsstruktur und das darin führbare Medium als Wärmetauscher verwendet. Dabei kann beispielsweise zumindest abschnittsweise ein Wandabschnitt der das Medium führbaren wärmetauscherseitigen Funktionsstruktur in Wechselwirkung mit einem weiteren, ein weiteres Medium führenden Kanal stehen, sodass über diese Wandung bzw. überein Teilvolumen des Verbindungskörpers ein Transport thermischer Energie zwischen dem ersten Medium und dem weiteren Medium ausführbar ist.

Der ein Medium führende Abschnitt des Verbindungskörper kann beispielsweise eine zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständige, mediendichte Struktur aufweisen, sodass im bestimmungsgemäßen Betrieb das Medium nahezu, insbesondere vollständig, verliersicher in der mediendichten Struktur führbar bzw. transportierbar ist. Insbesondere kann die Struktur als mediendichter Kanal ausgebildet sein. Im Zuge des additiven Aufbaus des Verbindungskörpers kann die Funktionsstruktur des Verbindungskörpers selbst gänzlich fertig gestellt sein bzw. die für den bestimmungsgemäßen Gebrauch vorgesehene Eigenschaften aufweisen. Alternativ hierzu kann es optional vorgesehen sein, dass die Funktionsstruktur nach Abschluss des additiven Aufbaus des Verbindungskörpers einen Zwischenzustand, insbesondere einen nicht die im bestimmungsgemäßen Gebrauch vorgesehen Eigenschaften der Funktionsstruktur aufweisenden Zwischenzustand, aufweist und erst nach Durchlaufen wenigstens eines weiteren Verfahrensschritts die Zieleigenschaften des Verbindungskörpers, insbesondere der Funktionsstruktur des Verbindungskörpers, vorliegen. So kann beispielsweise zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, eine Beschichtung einer Oberfläche der Funktionsstruktur erfolgen. Eine derartige Beschichtung kann z. B. die Mediendichtheit der Funktionsstruktur erhöhen oder erzeugen.

Die Funktionsstruktur kann zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, einen Teil eines Wärmetauschers ausbilden. Z. B. wird vermittels einer kanalartig ausgebildeten Funktionsstruktur ein Temperiermedium durch die oder an der Funktionsstruktur geführt, wobei durch thermische Wechselwirkung mit dem Verbindungskörper und/oder mit wenigstens einem Bauteilkörper thermische Energie abgegeben oder aufgenommen werden kann. Beispielsweise kann durch die Funktionsstruktur ein Kühl- und/oder Heizkreislauf ausgebildet sein, welcher sich von wenigsten seinem Bauteilkörper zu der Funktionsstruktur erstreckt. Die Funktionsstruktur kann beispielsweise zur Befestigung und/oder zur Aufnahme eines Anbindungskörpers nach Art eines Flanschs ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Funktionsstruktur einen Gewindeabschnitt und/oder eine mit einem Verbindungsmittel (z. B. einem Niet oder einer Schraube) korrespondierende Struktur, z. B. eine Aufnahmeausnehmung, aufweisen. Mit anderen Worten kann die Funktionsstruktur eine Schnittstelle zur Befestigung und/oder zur Aufnahme eines Anbindungskörpers ausbilden, wobei die Schnittstelle zum zumindest temporären Befestigen und/oder zum zumindest temporären in Kontakt bringen mit einem Halter einer Vorrichtung zum Aufbau des Verbindungskörper dient. Dieser Halter kann dabei beispielsweise zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, einen Bestandteil des im Endzustand vorliegenden Fahrzeugstrukturbauteils ausbilden und/oder nach Art einer Montagehilfe und/oder Transporthilfe, insbesondere für die Logistik des Fahrzeugstrukturbauteils, vordem bestimmungsgemäßen Gebrauch des Fahrzeugstrukturbauteils von diesem zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, entfernt werden.

Als an den wenigstens einen Verbindungskörper mittelbar oder unmittelbar befestigbaren Anbindungskörper kann beispielsweise ein Verkleidungsbauteil und/oder ein Funktionsbauteil und/oder ein Crashbauteil umfassen. Auch kann beispielsweise ein Anbindungskörper als Halter ausgebildet sein, sodass vermittels des Halters ein weiteres Bauteil, z. B. eine hydraulische und/oder pneumatische Leitung und/oder eine elektrische Leitung und/oder anderweitige Elemente, lösbar oder unlösbar befestigt werden können bzw. befestigt sind. Die Funktionsstruktur des wenigstens einen Verbindungskörpers kann sich beispielsweise zumindest im bestimmungsgemäßen Gebrauchszustand des Fahrzeugstrukturbauteils in einem Funktionsabschnitt des ersten und/oder des wenigstens einen weiteren Bauteilkörpers fortsetzen und/oder mit diesem Funktionsabschnitt korrespondieren. Bevorzugt bildet die verbindungskörperseitige Funktionsstruktur und zumindest ein bauteilkörperseitiger Funktionsabschnitt gemeinsam einen zur Führung eines Mediums eingerichteten Abschnitt bzw. Kanal aus. Das Medium kann beispielsweise hierbei von dem bauteilkörperseitigen Funktionsabschnitt an die verbindungskörperseitige Funktionsstruktur geführt bzw. zwischen diesen geführt werden. Mit anderen Worten können der Funktionsabschnitt und die Funktionsstruktur als Kanalabschnitte ausgebildet sein innerhalb derer ein Medium von wenigstens einem Bauteilköper zu einem Verbindungskörper und/oder umgekehrt transportiert werden kann. Auch kann es optional vorgesehen sein, dass sich ein in oder an einem ersten Funktionsabschnitt eines ersten Bauteilkörpers geführtes Medium über einen ersten Übergangsbereich zu einer verbindungskörperseitigen Funktionsstruktur und von der verbindungskörperseitigen Funktionsstruktur zu einem weiteren Funktionsabschnitt eines weiteren Bauteilkörpers geführt bzw. transportiert wird bzw. transportierbar ist. Hierbei kann wenigsten ein bauteilkörperseitiger Funktionsabschnitt und eine mit diesem verbundene verbindungskörperseitiger Funktionsstruktur eine Kanalstruktur zum Führen eines Mediums ausbilden.

Der Verbindungskörper kann beispielsweise durch ein ein pulverförmiges Baumaterial und/oder durch ein ein flüssiges Baumaterial verwendendes additives Herstellungsverfahren aufgebaut werden. Bevorzugt wird der Verbindungskörper durch ein Auftragsschweißverfahren, besonders bevorzugt wird der

Verbindungskörper durch ein Lasterauftragsschweißverfahren oder durch ein Plasma-Pulver-Auftragsschweißverfahren, aufgebaut. Das

Auftragsschweißverfahren bzw. das Laserauftragsschweißen kann auch als „Laser Metal Deposition (LMD)“ oder als „Direct Metal Deposition (DMD)“ oder als „Cladding“ bzw. „Laser-Cladding“ bezeichnet werden. Dabei wird ein Laser verwendet, um Metallpulver zu schmelzen, wobei das Baumaterial nicht in einem Pulverbett - wie in anderen additiven Fertigungsverfahren (z. B. selektives Laserschmelzen (SLM) - vorliegt, sondern das Baumaterial wird, insbesondere in pulverförmiger Form, über eine Zuführdüse in den Laserstrahl eingedüst bzw. eingebracht, um dort dessen Verschmelzen und ein Verfestigen mit bereits vorliegenden Material zu erzielen. Mit anderen Worten wird auf einer Bauteiloberfläche vermittels eines Lasers ein Schmelzbad erzeugt, in welches vermittels einer Düse automatisiert Metallpulver eingebracht wird. Hierdurch entstehen miteinander verschweißte Raupen, welche die Aufbaustrukturen an bestehenden Grundkörpern bzw. an den Bauteilkörpern ergeben.

Der erste und/oder der weitere Bauteilkörper kann beispielsweise in einem nicht additiven Herstellungsverfahren, bevorzugt in einem Gießverfahren und/oder in einem spanenden Verfahren hergestellt werden bzw. worden sein. Damit kann ein Fahrzeugstrukturbauteil, insbesondere ein Karosseriestrukturbauteil, hergestellt werden, welches ein Hybridbauteil ausbildet, dessen Abschnitte zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, unter Verwendung unterschiedlicher Fertigungsverfahren hergestellt wurden. So ist es möglich, dass ein erster und/oder ein weiterer Bauteilkörper in einem Umformverfahren hergestellt wurde und im Anschluss daran im Zuge des additiven Aufbaus des Verbindungskörpers mit einem weiteren Bauteilkörper verbunden wird. Der weitere Bauteilkörper kann hierbei beispielsweise in einem additiven oder in einem subtraktiven und/oder in einem umformenden Herstellungsverfahren hergestellt worden sein. Auch ist es möglich, dass die Baugruppe gebildet aus den wenigsten zwei Bauteil körpern und dem Verbindungskörper nach dem Verbinden der Bauteilkörper mit dem Verbindungskörper einem weitere Verfahrensprozess unterzogen wird. Dieser weitere Verfahrensprozess kann ein zumindest abschnittsweises Umformen und/oder Beschichten und/oder thermisches Behandeln der Baugruppe umfassen.

Neben dem Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugstrukturbauteils, insbesondere eines Karosseriestrukturbauteils eines Fahrzeugs, betrifft die Erfindung auch einen eine Vorrichtung zur Herstellung eines Fahrzeugstrukturbauteils, insbesondere eines Karosseriestrukturbauteils eines Fahrzeugs, insbesondere unter Verwendung eines hierin beschriebenen Verfahrens. Diese Vorrichtung ist gekennzeichnet durch a) eine Halteeinrichtung zum Halten eines ersten und wenigstens eines weiteren Bauteilkörpers und durch b) eine Aufbaueinrichtung zum additiven Aufbau wenigstens eines Verbindungskörpers, wobei während des zumindest abschnittsweisen, insbesondere vollständigen, additiven Aufbaus des Verbindungskörpers die wenigstens zwei Bauteilkörper zur Ausbildung des Fahrzeugstrukturbauteils, insbesondere des Karosseriestrukturbauteils, durch den Verbindungskörper verbunden werden und/oder verbindbar sind.

Es ist möglich, dass die Halteeinrichtung ein erstes Haltemittel zum Halten des ersten Bauteilkörpers und ein weiteres Haltemittel zum Halten des wenigstens einen weiteren Bauteilkörpers umfasst. Bevorzugt ist über das erste Haltemittel der erste Bauteilkörper unabhängig von dem über das zweite Haltemittel gehaltenen wenigstens einen weiteren Bauteilkörper bewegbar. Die Haltemittel können beispielsweise derart eingerichtet sein, dass sie unabhängig voneinander verlagerbar sind. Damit kann zumindest ein von wenigstens einem Haltemittel gehaltener Bauteilkörper in dessen relativen Lage und/oder Ausrichtung zu einem weiteren, insbesondere von einem weiteren Haltemittel gehaltenen, Bauteilkörper verändert werden. Folglich können beispielsweise ein erster und ein weiterer Bauteilkörper derart beliebig innerhalb eines Raums, insbesondere einer Baukammer zum additiven Aufbau des Verbindungskörpers, positioniert und/oder ausgerichtete werden, um Aufbaumitteln der additiven Aufbauvorrichtung zur Herstellung des Verbindungskörpers eine hinreichende Erreichbarkeit von bestimmungsgemäß mit dem Verbindungskörper zu versehenden Orten zu ermöglichen. Mit anderen Worten kann eine gezielte Relativbewegung zwischen dem ersten Bauteil und dem wenigstens einen weiteren Bauteil dadurch ermöglicht werden, dass die wenigstens zwei, die jeweiligen Bauteile haltenden Haltemittel der Halteeinrichtung entsprechend angesteuert bzw. verfahren werden. Optional kann zumindest ein drittes Haltemittel angeordnet oder ausgebildet sein, welches ein zumindest abschnittsweises, insbesondere vollständiges, Halten und/oder Abstützen des wenigstens einen Verbindungskörpers zumindest temporär ermöglicht. Die einzelnen Haltemittel der Halteeinrichtung können beispielsweise unabhängig voneinander in deren Position und/oder Ausrichtung verfahrbar sein bzw. ansteuerbar verändert werden.

Die Haltemittel der Halteeinrichtung können beispielsweise als flexibel steuerbare Fixierungselemente und/oder als eine flexibel steuerbare Aufnahmevorrichtung ausgebildet sein. Damit können die Haltemittel als beispielsweise als aus dem Boden ausfahrbare Hubzylinder oder als Roboterarme, welche die durch diese gehaltenen Bauteilkörper und/oder wenigstens einen zumindest teilweise aufgebauten Verbindungskörper frei im dreidimensionalen Bauraum ausrichten und/oder positionieren können umfassen. Damit kann z. B. eine sichere und definierte Ausrichtung und/oder Positionierung der Bauteilkörper für den additiven Aufbau des Verbindungskörpers und/oder für einen Folgeschritt erreicht werden.

Wenigstens ein Bauteilkörper, insbesondere sämtliche Bauteilkörper, und/oder der wenigstens eine Verbindungskörper können bzw. kann beispielsweise durch eine kraft- und/oder form- und/oder stoffschlüssige Verbindung mit der Halteeinrichtung zumindest temporär verbunden und/oder verbindbar sein. Durch eine temporäre Fixierung des wenigstens einen Bauteilkörpers und/oder des wenigstens einen Verbindungskörpers an die Halteeinrichtung kann während der Herstellung des wenigstens einen Verbindungskörpers eine ungewünschte mechanische Beanspruchung der im Aufbau befindlichen Baugruppe verhindert werden. Insbesondere bei der Herstellung eines zumindest abschnittsweise filigranen und/oder mit einer Funktionsstruktur versehenen Verbindungskörpers kann sich die Abstützung bzw. das Halten des, insbesondere noch nicht in seiner geometrischen Form, fertiggestellten Verbindungskörpers vermittels der Halteeinrichtung als vorteilhaft erweisen, um dessen Zielgeometrie und/oder um die physikalischen und/oder chemischen Zieleigenschaften der Baugruppe, gebildet aus wenigstens zwei Bauteil körpern und dem Verbindungskörper, zu erreichen. Die Halteeinrichtung kann beispielsweise zumindest ein aus einem Bodenbereich und/oder aus einem Wandbereich eines Bauraums der Vorrichtung zum additiven Aufbau des Verbindungskörpers ausfahrbares Haltemittel umfassen. Bevorzugt ist das wenigstens ein Haltemittel als, insbesondere ausschließlich, linear verfahrbares Haltemittel ausgebildet. In einer optionalen Ausführungsform ist wenigstens ein Haltemittel, insbesondere sämtliche Haltemittel, im Wesentlichen entlang einer Kraftwirkungslinie der Schwerkraft verfahrbar.

Es ist möglich, dass die Halteeinrichtung eine Vielzahl von, insbesondere regelmäßig angeordneten, Haltemitteln umfasst, welche zum Halten und/oder Stützen wenigstens eines Bauteilkörpers, insbesondere wenigstens zweier Bauteilkörper, und/oder des wenigstens einen Verbindungskörpers bewegbar, insbesondere aus einem Boden- und/oder Wandbereich eines Bauraums einer additiven Fertigungsvorrichtung zur Herstellung des Verbindungskörper, bewegbar bzw. ausfahrbar, sind. Die Haltemittel können z. B. regelmäßig in einem Rasterangeordnet oder ausgebildet sein, sodass abhängig von der Geometrie des zuhaltenden ersten oder weiteren Bauteilkörpers und/oder des aufzubauenden Verbindungskörper gezielt bestimmte Haltemittel unabhängig von etwaigen weiteren Haltemitteln in eine Halteposition verfahren werden können, um den wenigsten einen Bauteilkörper in einer definierten Position und/oder Ausrichtung relativ zu einem weiteren Bauteilkörper und/oder zu einem Verbindungskörper zu platzieren.

In einer optionalen Ausführungsform kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Halteeinrichtung während des additiven Aufbaus des Verbindungskörpers eine Bewegung von wenigstens einem Haltemittel ausführt, derart, dass eine auf wenigstens einen Bauteilkörper und/oder den Verbindungskörpers während des Aufbaus des Verbindungskörpers einwirkende Spannung und/oder Druckkraft verändert wird bzw. verändert werden kann. Beispielsweise kann durch eine Ansteuerung bzw. durch eine Bewegung der Haltemittel eine Vorspannung, z. B. ein Drehmoment, auf wenigstens einen Bauteilkörper und/oder auf den bis zum Bewegungszeitpunkt bereits aufgebauten Verbindungskörper eingebracht werden. Durch die Kraftbeaufschlagung auf das Fahrzeugstrukturbauteil, insbesondere auf das Karosseriestrukturbauteil, während des additiven Aufbaus des Verbindungskörper kann eine gezielte, insbesondere selektive und bereichsabhängige, Beeinflussung der physikalischen Eigenschaften, insbesondere der Bauteileigenschaften, des Fahrzeugstrukturbauteils, insbesondere des Karosseriestrukturbauteil, erzielt werden.

Neben dem Verfahren und der Vorrichtung betrifft die Erfindung auch einen Fahrzeugstrukturbauteil, insbesondere Karosseriestrukturbauteil, hergestellt nach bzw. in einem hierin beschriebenen Verfahren. Das Fahrzeugstrukturbauteil kann beispielsweise gekennzeichnet sein durch einen, durch einen ersten Bauteilkörper ausgebildeten Abschnitt und einen zweiten, durch einen weiteren Bauteilkörper ausgebildeten Abschnitt und durch einen dritten, durch einen additiv aufgebauten Verbindungskörper ausgebildeten Abschnitt, wobei eine Funktionsstruktur des Fahrzeugstrukturbauteils sich zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, von dem ersten Abschnitt zu dem dritten Abschnitt und/oder von dem zweiten Abschnitt zu dem dritten Abschnitt erstreckt. Bevorzugt erstreckt sich die Funktionsstruktur, insbesondere ununterbrochen bzw. stetig, über den ersten, den zweiten und den dritten Abschnitt. Mit anderen Worten kann die Funktionsstruktur zumindest abschnittsweise in den drei Abschnitten vorliegen und sich zumindest unter Ausbildung einer gemeinsamen bzw. zusammenhängenden Struktur über wenigstens einen Abschnitt hinweg erstrecken.

Sämtliche Vorteile, Einzelheiten, Ausführungen und/oder Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens sind auf die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie auf das erfindungsgemäße Fahrzeugstrukturbauteil übertragbar bzw. anzuwenden.

Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt: Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung zur additiven Herstellung eines Verbindungskörpers und zum Verbinden von Bauteilkörpern mit Verbindungskörpern gemäß einem Ausführungsbeispiel; Fig. 2 eine Prinzipdarstellung eines Fahrzeugstrukturbauteil, insbesondere eines Karosseriestrukturbauteils, gemäß einem Ausführungsbeispiel.

In Figur 1 ist eine Vorrichtung 1 zur Ausführung eines Verfahrens zur Herstellung eines Fahrzeugstrukturbauteils 2, insbesondere eines Karosseriestrukturbauteils eines Fahrzeugs (nicht dargestellt), dargestellt. Das Verfahren umfasst folgende Verfahrensschritte: a) Bereitstellen wenigstens eines ersten und wenigstens eines weiteren Bauteilkörpers 3, 4, 5, b) additives Aufbauen wenigstens eines Verbindungskörpers 6, 6’, 6”, wobei ein Verbinden der wenigstens zwei Bauteilkörper 3, 4, 5 durch den wenigstens einen Verbindungskörper 6, 6’, 6” während des zumindest abschnittsweisen, insbesondere vollständigen, additiven Aufbaus des wenigstens einen Verbindungskörpers 6, 6’, 6” zur Ausbildung des

Fahrzeugstrukturbauteils 1 , insbesondere des Karosseriestrukturbauteils. So sind in der Ausführungsform gemäß Figur 1 der erste Bauteilkörper 3 über den Verbindungskörper 6 sowie über den weiteren Verbindungskörper 6” mit dem weiteren Bauteilkörper 4 verbunden. Im Endzustand umfasst das in Figur 1 gezeigte Fahrzeugstrukturbauteil 2 drei vier Bauteilkörper 3, 4, 5, welche jeweils über Verbindungskörper 6, 6‘, 6“ mittelbar oder unmittelbar verbunden sind.

Das Fahrzeugstrukturbauteil 2 kann beispielsweise zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, als zumindest ein Bestandteil einer Karosserie, bevorzugt als Karosseriestrukturbauteil, und/oder eines Fahrgestells und/oder eines Antriebs ausgebildet sein. Beispielsweise bildet in Figur 1 ein erster Bauteilkörper 3 einen Bestandteil eines Fahrzeugmotors und ein zweiter Bauteilkörper 4 einen Bestandteil eines elektrischen Energiespeichers und/oder eines Gehäuses eines elektrischen Energiespeichers. Optional kann ein dritter Bauteilkörper 5 ein Tragstrukturelement eines Fahrzeugs ausbilden.

Das Fahrzeugstrukturbauteil 2, insbesondere Karosseriestrukturbauteil, kann zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, als Spritzwand und/oder als Fahrgastzelle und/oder als Gepäckaufnahmeraum und/oder als Fahrzeugsäule, bevorzugt A-Säule und/oder B-Säule und/oder C-Säule und/oder D-Säule, ausgebildet sein.

In oder an dem Verbindungskörper 6, 6’, 6” kann beispielsweise eine Funktionsstruktur 7 ausgebildet sein bzw. ausgebildet werden. Die Funktionsstruktur

7 ist in Figur 2 beispielhaft als kanalartiger Hohlraum des Verbindungskörpers 6, 6‘, 6“ ausgebildet. Die Funktionsstruktur 7 kann zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, im Zuge des additiven Aufbaus des wenigstens einen Verbindungskörpers 6, 6’, 6” aufgebaut bzw. mit ausgebildet werden. Dadurch, dass der additive Aufbau einen hohen Freiheitsgrad in der geometrischen Ausgestaltung des Verbindungskörpers 6, 6‘, 6“ ermöglicht, kann durch entsprechende Ansteuerung der additiven Fertigungsvorrichtung die Funktionsstruktur 7 im Zuge des additiven Aufbaus zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, mit aufgebaut werden.

Die Funktionsstruktur 7 kann zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, als ein zur Führung eines, insbesondere flüssigen, Mediums eingerichteter Abschnitt

8 bzw. als Kanal (vgl. Figur 2) und/oder als eine Schnittstelle 20 zur Befestigung und/oder zur Aufnahme eines Anbindungskörpers 19 ausgebildet sein. Bevorzugt wird die Funktionsstruktur 7 und das darin führbare bzw. geführte, insbesondere flüssige, Medium als Wärmetauscher verwendet. In Figur 2 weist der Abschnitt 8 bzw. die Funktionsstruktur 7 des Verbindungskörpers 6 ein Reservoir 18 auf. Zusätzlich oder alternativ kann der Verbindungskörper 6 über eine Schnittstelle 20 verfügen, über welche ein Anbindungskörper 19 form- und/oder kraftschlüssig befestigbar ist. Gemäß Figur 2 ist der Anbindungskörper 19 über eine als verbindungskörperseitig als Ausnehmung ausgebildete Schnittstelle 20 befestigbar, der Anbindungskörper 19 weist hierbei ein mit der Ausnehmung korrespondierendes Eingriffsmittel auf.

Wie aus Figur 2 beispielhaft dargestellt, kann sich die Funktionsstruktur 7 des Verbindungskörpers 6, 6’, 6” zumindest im bestimmungsgemäßen

Gebrauchszustand des Fahrzeugstrukturbauteils 2 in einem Funktionsabschnitt 9, 10 des ersten und/oder des wenigstens einen weiteren Bauteilkörpers 3, 4 fortsetzen und/oder mit diesem Funktionsabschnitt 9, 10 korrespondieren. Bevorzugt bildet die verbindungskörperseitige Funktionsstruktur 7 und zumindest ein bauteilkörperseitiger Funktionsabschnitt 9, 10 gemeinsam einen zur Führung eines, insbesondere flüssigen oder pulverförmigen, Mediums eingerichteten Abschnitt aus. In Figur 2 ist der Funktionsabschnitt 9 innerhalb des erste Bauteilkörper 3 als ein sich dort erstreckender Kanal ausgebildet, der sich in einer als Kanalabschnitt ausgebildeten Funktionsstruktur 7 des Verbindungskörpers 6 fortführt. Innerhalb des Haupterstreckungsvolumens des Verbindungskörper 6 weist der Funktionsabschnitt 7 eine volumenvergrößerten Bereich 11 auf, welcher beispielsweise als Reservoir 18 und/oder als Rückhalteberich für ein innerhalb der kanalartigen Funktionsstruktur 7 geführten oder führbaren, insbesondere flüssigen oder pulverförmigen, Medium dienen kann. Nach dem volumenvergrößerten Bereich 11 verjüngt sich der Kanal in Richtung des zweiten Bauteilkörpers 4 derart, dass sich im Bereich des Übergangs des Verbindungskörpers 6 zu dem Funktionsabschnitt 10 des zweiten Bauteilkörpers 4 eine korrespondierende bzw. stufenlose Überführung dies Mediums ergibt.

Der Verbindungskörper 6, 6’, 6” kann beispielsweise durch ein ein pulverförmiges Baumaterial und/oder durch ein ein flüssiges Baumaterial verwendendes additives Herstellungsverfahren aufgebaut werden. Bevorzugt kann der Verbindungskörper 6, 6’, 6” durch ein Auftragsschweißverfahren, besonders bevorzugt durch ein Lasterauftragsschweißverfahren oder durch ein Plasma-Pulver- Auftragsschweißverfahren, aufgebaut werden. Beispielsweise können die in Figur 1 dargestellten Robotereinrichtungen 12, 12‘ derart ausgebildet sein, dass diese ein Laserauftragsschweißverfahren innerhalb des Bauraums 13 der Vorrichtung 1 ausführen können.

Der erste und/oder der wenigstens eine weitere Bauteilkörper 3, 4, 5 kann bzw. können beispielsweise in einem nicht additiven Herstellungsverfahren, bevorzugt in einem Gießverfahren und/oder in einem spanenden Verfahren hergestellt werden bzw. worden sein. Alternativ kann der erste und/oder der wenigstens eine weitere Bauteilkörper 3, 4, 5 in einem von dem additiven Herstellungsprozess des Verbindungskörpers unterschiedlichen additiven Herstellungsprozess zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, aufgebaut worden sein.

Die Vorrichtung 1 zur Herstellung eines Fahrzeugstrukturbauteils 2, insbesondere eines Karosseriestrukturbauteils eines Fahrzeugs, kann beispielsweise, insbesondere unter Verwendung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet sein durch a) eine Halteeinrichtung 14 zum Halten eines ersten und wenigstens eines weiteren Bauteilkörpers 3, 4, 5, b) eine Aufbaueinrichtung 15 zum additiven Aufbau wenigstens eines Verbindungskörpers 6, 6’, 6”, wobei während des zumindest abschnittsweisen, insbesondere vollständigen, additiven Aufbaus des wenigstens einen Verbindungskörpers 6, 6’, 6” die wenigstens zwei Bauteilkörper 3, 4, 5 zur Ausbildung des Fahrzeugstrukturbauteils 2, insbesondere des Karosseriestrukturbauteils, durch den wenigstens einen Verbindungskörper 6, 6’, 6” verbunden werden und/oder verbindbar sind. Die Aufbaueinrichtung 15 kann beispielsweise wenigstens einen, insbesondere eine Vielzahl, an Robotereinrichtungen 12, 12‘, welche innerhalb eines Bauraums 13 einen Aufbau eines Verbindungskörpers 6, 6’, 6” ermöglichen, umfassen.

Die Halteeinrichtung 14 kann beispielsweise ein erstes Haltemittel 16 zum Halten des ersten Bauteilkörpers 3 und ein weiteres Haltemittel 17 zum Halten des wenigstens einen weiteren Bauteilkörpers 4 umfassen. Bevorzugt ist über das erste Haltemittel 16 der erste Bauteilkörper 3 unabhängig von dem über das zweite Haltemittel 17 gehaltenen wenigstens einen weiteren Bauteilkörper 4, 5 bewegbar, insbesondere positionier- und/oder ausrichtbar.

Wenigstens ein Bauteilkörper 3, 4, 5, insbesondere sämtliche Bauteilkörper 3, 4, 5, und/oder wenigstens ein Verbindungskörper 6, 6’, 6” kann bzw. können durch eine kraft- und/oder form- und/oder stoffschlüssige Verbindung mit der Halteeinrichtung 14, insbesondere mit zumindest einem Haltemittel 16, 17, zumindest temporär verbunden und/oder verbindbar sein. Alternativ oder zusätzlich kann der wenigstens eine Bauteilkörper 3, 4, 5 und/oder das wenigstens eine Verbindungsmittel 6, 6‘, 6“ auf dem Haltemittel 16, 17 aufliegen, d. h. z. B., dass der Bauteilkörper 3, 4, 5 und/oder das wenigstens eine Verbindungsmittel 6, 6‘, 6“ durch dessen Eigengewicht und damit schwerkraftbedingt, bevorzugt statisch bestimmt bzw. ruhend, auf dem Haltemittel 16, 17 aufliegt. Die Halteeinrichtung 14 kann beispielsweise zumindest ein aus einem Bodenbereich 18 und/oder aus einem Wandbereich eines Bauraums 13 der Vorrichtung 1 zum additiven Aufbau des Verbindungskörpers 6, 6’, 6” ausfahrbares Haltemittel 16, 17 umfassen. Bevorzugt ist das wenigstens ein Haltemittel 16, 17 als, insbesondere ausschließlich, linear verfahrbares Haltemittel 16, 17 ausgebildet. Wie in der Figur 1 dargestellt, kann die Halteeinrichtung 14 beispielsweise eine Vielzahl von, insbesondere regelmäßig angeordneten und linear aus dem Bodenbereich 18 des Bauraums 13 der Vorrichtung 1 zum additiven Aufbau des Verbindungskörpers 6, 6‘, 6“ Haltemitteln 16, 17 umfassen. Die Haltemittel 16, 17 dienen zum Halten und/oder zum Stützen wenigstens eine Bauteilkörpers 3, 4, 5 und/oder des wenigstens einen Verbindungskörpers 6, 6’, 6”. In Figur 1 sind zur Veranschaulichung beispielhaft vor dem Fahrzeugstrukturbauteil 2 eine Reihe von nebeneinander liegenden Haltemitteln 16, 17 gezeigt, welche in unterschiedlichen Höhenniveaus in Z-Richtung aus dem Bodenbereich 18 herausgefahren sind. Neben dem Verfahren und der Vorrichtung 1 betrifft die Erfindung ein

Fahrzeugstrukturbauteil 2, insbesondere Karosseriestrukturbauteil, hergestellt in einem hierin beschriebenen Verfahren. Beispielsweise kann das Fahrzeugstrukturbauteil 2 einen ersten, durch einen ersten Bauteilkörper 3 ausgebildeten Abschnitt und einen zweiten, durch einen weiteren Bauteilkörper 4, 5 ausgebildeten Abschnitt und einen dritten, durch einen additiv aufgebauten

Verbindungskörper 6, 6’, 6” ausgebildeten Abschnitt umfassen, wobei eine Funktionsstruktur 7 sich zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, von dem ersten Abschnitt zu dem dritten Abschnitt und/oder von dem zweiten Abschnitt zu dem dritten Abschnitt erstreckt, bevorzugt erstreckt sich die Funktionsstruktur 7, insbesondere ohne Unterbrechung, über den ersten, den zweiten und den dritten Abschnitt hinweg. Gemäß Figur 2 wird die sich über die drei Abschnitte erstreckende Funktionsstruktur 7 durch die Funktionsstruktur 7 des Verbindungskörper 6, 6’, 6” und die angrenzenden Funktionsabschnitte 9, 10 des ersten und des weiteren Bauteilkörpers 3, 4 gebildet.

Bezugszeichenliste

1 Vorrichtung

2 Fahrzeugstrukturbauteil 3 erster Bauteilkörper

4 zweiter Bauteilkörper

5 dritter Bauteilkörper

6, 6’, 6” Verbindungskörper

7 Funktionsstruktur 8 Abschnitt von 7

9 Funktionsabschnitt von 3

10 Funktionsabschnitt von 4 11 Bereich von 7

12 12 Robotereinrichtung 13 Bauraum von 1

14 Halteeinrichtung

15 Aufbaueinrichtung

16 erstes Haltemittel 17 weitere Haltemittel 18 Bodenbereich

19 Anbindungskörper

20 Schnittstelle 21 Reservoir