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Title:
METHOD FOR THE PRODUCTION OF ISOBUTENE POLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/074577
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing an isobutene polymer by using a cyclopentene derivative as initiator, the isobutene polymer which is obtained by the inventive method, and certain functionalization products thereof.

Inventors:
LANG GABRIELE (DE)
LANGE ARNO (DE)
RATH HANS PETER (DE)
MACH HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/002038
Publication Date:
September 12, 2003
Filing Date:
February 27, 2003
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
LANG GABRIELE (DE)
LANGE ARNO (DE)
RATH HANS PETER (DE)
MACH HELMUT (DE)
International Classes:
C08F2/38; C08F4/00; C08F4/06; C08F8/00; C08F110/10; C08F210/10; (IPC1-7): C08F110/10; C08F2/38; C08F4/00; C08F4/06; C08F8/00
Domestic Patent References:
WO2002016452A12002-02-28
WO2000063256A12000-10-26
WO2002048215A22002-06-20
Foreign References:
US2628955A1953-02-17
EP0722957A11996-07-24
EP0264214A21988-04-20
US5169914A1992-12-08
Attorney, Agent or Firm:
Thalhammer, Wolfgang (Kinzebach & Partner Sternwartstrasse 4, GbR München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung eines Isobutenpolymers durch Umset zung von a) Isobuten und b) einer Verbindung der Formel I worin X für Halogen, ClC6Alkoxy oder ClC6Acyloxy und n für 1, 2 oder 3 steht, in Gegenwart c) einer LewisSäure.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei es sich bei der Verbindung der Formel I um 3Chlorcyclopenten handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Umsetzung außer dem in Gegenwart eines Elektronendonors erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Umsetzung in einem aromatischen Kohlenwasserstoff oder in ei nem Lösungsmittelgemisch eines halogenierten Kohlenwasser stoffs und eines aliphatischen oder aromatischen Kohlenwas serstoffs erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der halogenierte Kohlenwas sterstoff unter Chlormethan, Dichlormethan, Trichlormethan, 1Chlorbutan und Chlorbenzol, und der aliphatische oder aro matische Kohlenwasserstoff unter Butan, Pentan, Neopentan, Hexan, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Heptan, Octan, Benzol, Toluol und Xylol ausgewählt ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die LewisSäure unter Titantetrachlorid, Bortrichlorid, Zinntetrachlorid, Aluminiumtrichlorid, Dialkylaluminiumchloriden, Alkylaluminiumdichloriden, Vanadiumpentachlorid, Eisentrichlorid und Bortrifluorid ausgewählt ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei der Elek tronendonor unter Pyridinen, Amiden, Lactamen, Ethern, Ami nen, Estern, Thioethern, Sulfoxiden, Nitrilen, Phosphinen und nicht polymerisierbaren, aprotischen siliziumorganischen Ver bindungen, die wenigstens einen über Sauerstoff gebundenen organischen Rest aufweisen, ausgewählt ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das distale Ende des erhaltenen lebenden Isobutenpolymers mit we nigstens einem Comonomeren umgesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das distale Kettenende des erhaltenen lebenden Isobutenpolymers unter Ausbildung einer ethylenisch ungesättigten Gruppe ter miniert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Terminierung die Umset zung mit einer Trialkylallylsilanverbindung, einem konjugier ten Dien, eine thermische Behandlung oder eine Behandlung mit einer Base umfasst.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Polyme risation durch Zusatz einer protischen Verbindung abgebrochen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das erhal tene lebende Isobutenpolymer mit einem Kopplungsmittel umge setzt wird, wodurch zwei oder mehrere Polymerketten über ihr distales Ende miteinander verbunden werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Kopplungsmittel ausge wählt ist unter i) Verbindungen, die wenigstens zwei 5gliedrige Heterocy clen mit einem unter Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff ausgewählten Heteroatom aufweisen, ii) Verbindungen mit wenigstens zwei allylständigen Trialkyl silylgruppen, und iii) Verbindungen mit wenigstens zwei konjugiert zu jeweils zwei aromatischen Ringen angeordneten Vinylidengruppen.
14. Isobutenpolymer, an wenigstens einem Molekülende terminiert durch eine Gruppe der Formel II worin n für 1, 2 oder 3 steht oder ein Funktionalisierung sprodukt davon, erhältlich durch i) Hydrosilylierung, ii) Hydrosulfurierung, iii) elektrophile Substitution an Aromaten, iv) Epoxidierung und gegebenenfalls Umsetzung mit Nucleophilen, v) Hydroborierung und gegebenenfalls oxidative Spaltung, vi) Umsetzung mit einem Enophil in einer EnReaktion, vii) Addition von Halogenen oder Halogenwasserstoffen oder viii) Hydroformylierung.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Isobutenpolymeren Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Isobutenpolymers sowie das nach dem Verfahren erhältliche Isobutenpolymer und bestimmte Funktionalisierungsprodukte davon.

Homo-und Copolymere des Isobutens finden in vielfältiger Weise Verwendung, beispielsweise zur Herstellung von Kraftstoff-und Schmierstoff-Additiven, als Elastomere, als Klebstoffe oder Kleb- rohstoffe oder als Grundbestandteil von Dichtungs-und Versiege- lungsmassen.

Die Herstellung von Isobutenpolymeren durch lebende kationische Polymerisation von Isobuten ist bekannt. Das eingesetzte Initia- torsystem umfasst in der Regel eine Lewis-Säure und eine organi- sche Verbindung, die mit der Lewis-Säure ein Carbokation oder ei- nen kationogenen Komplex bildet.

Für die Weiterverarbeitung, beispielsweise zu Dichtungs-und Ver- siegelungsmassen oder zu Klebe (roh) stoffen, besonders geeignete Isobutenpolymere sind telechel, d. h. sie weisen zwei oder mehr reaktive Endgruppen auf. Bei diesen Endgruppen handelt es sich vor allem um Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen, die sich weiter funktionalisieren lassen, oder um mit einem Terminie- rungsagens funktionalisierte Gruppen. So beschreibt die EP-A 722 957 die Herstellung telecheler Isobuten-Polymere unter Verwendung eines mindestens difunktionellen Initiators, wie Dicumylchlorid.

Nachteilig an den bekannten Verfahren ist, dass die beschriebenen aromatischen Initiatoren zu Indanyl-oder Diindangruppen reagie- ren können (vgl. Cr. Pratrap, S. A. Mustafa, J. P. Heller, J. Po- lym. Sci. Part A, Polym. Chem. 1993,31, S. 2387-2391), was die gezielte Synthese definierter telecheler Isobutenpolymere beein- trächtigt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher, ein Verfahren be- reitzustellen, mit dem definierte Isobutenpolymere, vorzugsweise telechele Isobutenpolymere, mit einem einfachen Initiatorsystem erhältlich sind.

Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines Isobu- tenpolymers gelöst, bei dem man a) Isobuten und b) eine Verbindung der Formel I worin X für Halogen, Cl-C6-Alkoxy oder C1-C6-Acyloxy und n für 1, 2 oder 3 steht, in Gegenwart c) einer Lewis-Säure umsetzt.

Halogen steht bevorzugt für Chlor, Brom oder Iod und insbesondere für Chlor.

Geeignete Alkoxygruppen sind z. B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy und Butoxy ; geeignete Acyloxygruppen umfassen Acetyloxy, Propionyloxy und Butyroxy.

In Formel I steht X vorzugsweise für ein Halogen, insbesondere für Chlor. n steht bevorzugt für 1 oder 2, insbesondere für 1.

Bei der Verbindung der Formel I handelt es sich besonders bevor- zugt um 3-Chlorcyclopenten. Diese Verbindung ist an sich bekannt und kann durch Umsetzung von Cyclopentadien mit Chlorwasserstoff hergestellt werden, vgl. Moffett, Org. Synth. Col. IV, 1969,238.

Als Lewis-Säure kommen kovalente Metallhalogenide und Halbmetall- halogenide, die eine Elektronenpaarlücke aufweisen, in Betracht.

Derartige Verbindungen sind dem Fachmann bekannt, beispielsweise aus J. P. Kennedy et al. in US 4,946, 889, US 4,327, 201, US 5,169, 914, EP-A-206 756, EP-A-265 053 sowie umfassend in J. P.

Kennedy, B. Ivan,"Designed Polymers by Carbocationic Macromole- cular Engineering", Oxford University Press, New York, 1991. Sie sind in der Regel ausgewählt unter Halogen-Verbindungen des Ti-

tans, des Zinns, des Aluminiums, des Vanadiums oder des Eisens, sowie den Halogeniden des Bors. Bevorzugt sind die Chloride, und im Falle des Aluminiums auch die Monoalkylaluminiumdichloride und die Dialkylaluminiumchloride. Bevorzugte Lewis-Säuren sind Titan- tetrachlorid, Bortrichlorid, Bortrifluorid, Zinntetrachlorid, Aluminiumtrichlorid, Vanadiumpentachlorid, Eisentrichlorid, Alkylaluminiumdichloride und Dialkylaluminiumchloride. Besonders bevorzugte Lewis-Säuren sind Titantetrachlorid, Bortrichlorid und Bortrifluorid und insbesondere Titantetrachlorid.

Es hat sich bewährt, die Polymerisation in Gegenwart eines Elektronendonors durchzuführen. Als Elektronendonoren kommen aprotische organische Verbindungen in Betracht, die ein an einem Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefelatom befindliches, freies Elektronenpaar aufweisen. Bevorzugte Donorverbindungen sind ausgewählt unter Pyridinen wie Pyridin selbst, 2,6-Dimethylpyridin, sowie sterisch gehinderten Pyridinen wie 2, 6-Diisopropylpyridin und 2,6-Di-tert-butylpyridin ; Amiden, insbesondere N, N-Dialkylamiden von aliphatischen oder aromatischen Carbonsäuren wie N, N-Dimethylacetamid ; Lactamen, insbesondere N-Alkyllactamen wie N-Methylpyrrolidon ; Ethern, z. B.

Dialkylethern wie Diethylether und Diisopropylether, cyclischen Ethern, wie Tetrahydrofuran ; Aminen, insbesondere Trialkylaminen wie Triethylamin ; Estern, insbesondere Cl-C4-Alkylestern aliphatischer C1-C6-Carbonsäuren wie Ethylacetat ; Thioethern, insbesondere Dialkylthioethern oder Alkylarylthioethern, wie Methylphenylsulfid ; Sulfoxiden, insbesondere Dialkylsulfoxiden, wie Dimethylsulfoxid ; Nitrilen, insbesondere Alkylnitrilen wie Acetonitril und Propionitril ; Phosphinen, insbesondere Trialkylphosphinen oder Triarylphosphinen, wie Trimethylphosphin, Triethylphosphin, Tri-n-butylphosphin und Triphenylphosphin und nicht polymerisierbaren, aprotischen siliziumorganischen Verbindungen, die wenigstens einen über Sauerstoff gebundenen organischen Rest aufweisen.

Unter den vorgenannten Donoren sind Pyridin und sterisch gehin- derte Pyridin-Derivate sowie insbesondere siliziumorganische Ver- bindungen bevorzugt.

Bevorzugte derartige siliziumorganische Verbindungen sind solche der allgemeinen Formel III : RanS i (ORb) 4-n (III) worin n für 1, 2 oder 3 steht,

Ra gleich oder verschieden sein können und unabhängig voneinan- der Cl-C20-Alkyl, C5-C7-Cycloalkyl, Aryl oder Aryl-Cl-C4-alkyl bedeuten, wobei die drei letztgenannten Reste auch eine oder mehrere Cl-Clo-Alkylgruppen als Substituenten aufweisen kön- nen, und Rb gleich oder verschieden sind und C1-C20-Alkyl bedeuten oder für den Fall, dass n für 1 oder 2 steht, zwei Reste Rb ge- meinsam für Alkylen stehen können.

In der Formel III steht n vorzugsweise für 1 oder 2. Ra bedeutet vorzugsweise eine C1-C8-Alkylgruppe, und insbesondere eine ver- zweigte oder über ein sekundäres C-Atom gebundene Alkylgruppe, wie Isopropyl, Isobutyl, 2-Butyl, oder eine 5-, 6-oder 7-glie- drige Cycloalkylgruppe, oder eine Arylgruppe. Die Variable Rb steht vorzugsweise für eine Cl-C4-Alkylgruppe oder für einen Phe- nyl-, Tolyl-oder Benzylrest.

Beispiele für derartige bevorzugte Verbindungen sind Dimethoxydiisopropylsilan, Dimethoxyisobutylisopropylsilan, Dimethoxydi-isobutylsilan, Dimethoxydicyclopentylsilan, Dimethoxyisobutyl-2-butylsilan, Diethoxyisobutylisopropylsilan, Triethoxytoluylsilan, Triethoxybenzylsilan und Triethoxyphenylsilan.

Die Lewis-Säure wird in einer Menge eingesetzt, die zur Bildung des Initiatorkomplexes ausreicht. Das Molverhältnis von Lewis-Säure zu Initiator beträgt im Allgemeinen 10 : 1 bis 1 : 10, insbesondere 1 : 1 bis 1 : 4 und speziell 1 : 1,5 bis 1 : 4.

Als Isobuten-Einsatzstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich sowohl Isobuten selbst als auch isobutenhaltige C4-Kohlenwasserstoffströme, beispielsweise C4-Raffinate, C4-Schnitte aus der Isobuten-Dehydrierung, C4-Schnitte aus Steamcrackern, FCC-Crackern (FCC : Fluid Catalyzed Cracking), sofern sie weitgehend von darin enthaltenem 1,3-Butadien befreit sind. Erfindungsgemäß geeignete C4-Kohlenwasserstoffströme enthalten in der Regel weniger als 500 ppm, vorzugsweise weniger als 200 ppm Butadien. Bei Einsatz von C4-Schnitten als Einsatzmaterial übernehmen die von Isobuten verschiedenen Kohlenwasserstoffe die Rolle eines inerten Lösungsmittels.

Es können auch Monomermischungen des Isobutens mit olefinisch ungesättigten Monomeren, welche mit Isobuten unter kationischen Polymerisationsbedingungen copolymerisierbar sind, umgesetzt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist außerdem zur Blockcopolymerisation von Isobuten mit unter kationischen

Polymerisationsbedingungen polymerisierbaren ethylenisch ungesättigten Comonomeren geeignet. Sofern Monomermischungen des Isobutens mit geeigneten Comonomeren polymerisiert werden sollen, enthält die Monomermischung vorzugsweise mehr als 80 Gew.-%, insbesondere mehr als 90 Gew. -%, und, besonders bevorzugt, mehr als 95 Gew. -% Isobuten, und weniger als 20 Gew. -%, vorzugsweise weniger als 10 Gew. -%, und insbesondere weniger als 5 Gew.-%, Comonomere.

Als copolymerisierbare Monomere kommen Vinylaromaten wie Styrol und a-Methylstyrol, C1-C4-Alkylstyrole wie 2-, 3-und 4-Methylstyrol, sowie 4-tert. -Butylstyrol, Isoolefine mit 5 bis 10 C-Atomen wie 2-Methylbuten-1, 2-Methylpenten-l, 2-Methylhexen-1, 2-Ethylpenten-1, 2-Ethylhexen-l und 2-Propylhepten-1. Als Comonomere kommen weiterhin Olefine in Betracht, die eine Silylgruppe aufweisen wie 1-Trimethoxysilylethen, 1- (Trimethoxysilyl) propen, 1- (Trimethoxysilyl)-2-methylpropen-2, 1- [Tri (methoxyethoxy) si-lyl] ethen, 1- [Tri (methoxyethoxy) silyl] propen, und 1- [Tri (meth-oxyethoxy) silyl]-2-methylpropen-2.

Die Polymerisation wird üblicherweise in einem Lösungsmittel durchgeführt. Als Lösungsmittel kommen alle niedermolekularen, organischen Verbindungen oder deren Gemische in Betracht, die eine geeignete Dielektrizitätskonstante und keine abstrahierbaren Protonen aufweisen und die unter den Polymerisationsbedingungen flüssig sind. Bevorzugte Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe, z. B. acyclische Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 und vorzugsweise 3 bis 8 Kohlenstoffatomen wie Ethan, Iso-und n-Propan, n-Butan und seine Isomeren, n-Pentan und seine Isomeren, n-Hexan und seine Isomeren, sowie n-Heptan und seine Isomeren, sowie n-Octan und seine Isomeren, cyclische Alkane mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen wie Cyclopentan, Methylcyclopentan, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Cycloheptan, acyclische Alkene mit vorzugsweise 2 bis 8 Kohlen- stoffatomen wie Ethen, Iso-und n-Propen, n-Buten, n-Penten, n- Hexen und n-Hepten, cyclische Olefine wie Cyclopenten, Cyclohexen und Cyclohepten, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Toluol, Xy- lol, Ethylbenzol, sowie halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie ha- logenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. wie Chlormethan, Dichlormethan, Trichlormethan, Chlorethan, 1,2-Dichlorethan und 1,1, 1-Trichlorethan und 1-Chlorbutan, sowie halogenierte aromati- sche Kohlenwasserstoffe wie Chlorbenzol und Fluorbenzol. Die als Lösungsmittel verwendeten halogenierten Kohlenwasserstoffe umfas- sen keine Verbindungen, worin Halogenatome an sekundären oder tertiären Kohlenstoffatomen sitzen.

Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind aromatische Kohlenwasser- stoffe, wovon Toluol besonders bevorzugt ist. Ebenfalls bevorzugt sind Lösungsmittelgemische, die wenigstens einen halogenierten Kohlenwasserstoff und wenigstens einen aliphatischen oder aroma- tischen Kohlenwasserstoff umfassen. Insbesondere umfasst das Lö- sungsmittelgemisch Hexan und Chlormethan und/oder Dichlormethan.

Das Volumenverhältnis von Kohlenwasserstoff zu halogeniertem Koh- lenwasserstoff liegt dabei vorzugsweise im Bereich von 1 : 10 bis 10 : 1, besonders bevorzugt im Bereich von 4 : 1 bis 1 : 4 und insbe- sondere im Bereich von 2 : 1 bis 1 : 2.

In der Regel wird man das erfindungsgemäße Verfahren bei Tempera- turen unterhalb 0°C, z. B. im Bereich von 0 bis-140°C, vorzugs- weise im Bereich von-30 bis-120°C, und besonders bevorzugt im Bereich von-40 bis-110°C durchführen. Der Reaktionsdruck ist von untergeordneter Bedeutung.

Die Abführung der Reaktionswärme erfolgt in üblicher Weise, bei- spielsweise durch durch Wandkühlung und/oder unter Ausnutzung ei- ner Siedekühlung. Hier hat sich insbesondere die Verwendung von Ethen und/oder Mischungen von Ethen mit den oben als bevorzugt genannten Lösungsmitteln bewährt.

Zur Herstellung von Blockcopolymeren kann das distale Kettenende, d. h. das vom Initiator abgewandte Ende des erhaltenen Isobuten- Polymers, mit Comonomeren, wie den oben aufgeführten, z. B. Viny- laromaten umgesetzt werden. So kann man z. B. zuerst Isobuten ho- mopolymerisieren und anschließend das Comonomer zusetzen. Das da- bei neu entstehende Comonomer-stämmige reaktive Kettenende wird entweder desaktiviert oder nach einer der nachstehend beschriebe- nen Ausführungsformen unter Ausbildung einer funktionellen End- gruppe terminiert oder zur Bildung höherer Blockcopolymere erneut mit Isobuten umgesetzt.

Zum Reaktionsabbruch werden die lebenden Kettenenden desakti- viert, beispielsweise durch Zugabe einer protischen Verbindung, insbesondere durch Zugabe von Wasser, Alkoholen wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, sec.-Bu- tanol oder tert. -Butanol, oder deren Mischungen mit Wasser.

Um difunktionelle (telechele) Isobutenpolymere zu erhalten, ter- miniert man das distale Kettenende unter Ausbildung einer ethyle- nisch ungesättigten Gruppe, wobei man z. B. das reaktive Kette- nende mit einem Terminierungsreagenz umsetzt, das an das Kette- nende eine ethylenisch ungesättigte Gruppe anfügt, oder geeignet

behandelt, um das reaktive Kettenende in eine solche Gruppe umzu- wandeln.

In einer Ausführungsform wird das Kettenende durch Zugabe einer Trialkylallylsilanverbindung, z. B. Trimethylallylsilan, termi- niert. Die Verwendung der Allylsilane führt zum Abbruch der Poly- merisation unter Einführung eines Allylrestes am Polymerkette- nende, vgl. EP 264 214.

In einer weiteren Ausführungsform wird das reaktive Kettenende thermisch, beispielsweise durch Erwärmen auf eine Temperatur von 70 bis 200°C, oder durch Behandlung mit einer Base in eine Methy- liden-Doppelbindung überführt. Geeignete Basen sind z. B. Alkali- metallalkoxide, wie Natriummethanolat, Natriumethanolat und Ka- lium-tert-Butanolat, basisches Aluminiumoxid, Alkalimetallhydro- xide, wie Natriumhydroxid, und tertiäre Amine, wie Pyridin oder Tributylamin, vgl. Kennedy et al., Polymer Bulletin 1985, 13, 435-439. Bevorzugt wird Natriumethanolat verwendet.

In einer weiteren Ausführungsform wird das reaktive Kettenende mit einem konjugierten Dien, wie Butadien, umgesetzt, vgl. DE-A 40 25 961.

In einer weiteren Ausführungsform werden durch Zusatz eines Kop- plungsmittels zwei oder mehrere lebende Polymerketten gekoppelt.

"Kopplung"bedeutet die Ausbildung von chemischen Bindungen zwi- schen den reaktiven Kettenenden, so dass zwei oder mehrere Poly- merketten zu einem Molekül verbunden werden. Die durch Kopplung erhaltenen Moleküle sind symmetrische telechele oder sternförmige Moleküle mit Cycloalkenylgruppen an den Molekülenden bzw. den En- den der Äste des sternförmigen Moleküls. Auf diese Weise lassen sich auch durch Kopplung von lebenden Copolymeren des Typs AB+ Triblockcopolymere des Typs AB-BA herstellen, worin A für einen Polyisobutenblock und B für einen davon verschiedenen Polymer- block, z. B. einen Polyvinylaromatenblock, steht.

Geeignete Kopplungsmittel weisen beispielsweise wenigstens zwei allylständig zur gleichen oder verschiedenen Doppelbindungen an- geordnete elektrofuge Austrittsgruppen, z. B. Trialkylsilylgrup- pen, auf, so dass sich das kationische Zentrum eines reaktiven Kettenendes in einer konzertierten Reaktion unter Abspaltung der Austrittsgruppe und Verschiebung der Doppelbindung anlagern kann.

Andere Kopplungsmittel weisen wenigstens ein konjugiertes System auf, an das sich das kationische Zentrum eines reaktiven Kette- nendes unter Ausbildung eines stabilisierten Kations elektrophil addieren kann. Durch Abspaltung einer Austrittsgruppe, z. B. eines Protons, entsteht dann unter Rückbildung des konjugierten Systems

eine stabile a-Bindung zu der Polymerkette. Mehrere dieser konju- gierten Systeme können durch inerte Spacer miteinander verbunden sein.

Zu den geeigneten Kopplungsmitteln zählen : (i) Verbindungen, die wenigstens zwei 5-gliedrige Heterocyclen mit einem unter Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff ausgewählten Heteroatom aufweisen, z. B. organische Verbindungen, die wenig- stens zwei Furanringe aufweisen, wie worin R für Cl-Clo-Alkylen steht, vorzugsweise Methylen oder 2,2-Propandiyl ; (ii) Verbindungen mit wenigstens zwei allylständigen Trialkylsi- lylgruppen, wie 1, 1-Bis (trialkylsilylmethyl) ethylene, z. B.

1, 1-Bis (trimethylsilylmethyl) ethylen, Bis [(trialkylsilyl)-propenyl] benzole z. B.

(worin Me für Methyl steht), (iii) Verbindungen mit wenigstens zwei konjugiert zu jeweils zwei aromatischen Ringen angeordneten Vinylidengruppen, wie Bis-diphe- nylethylene z. B.

Eine Beschreibung geeigneter Kopplungsmittel findet sich in fol- genden Literaturstellen ; die Kopplungsreaktion kann in analoger Weise zu den dort beschriebenen Umsetzungen durchgeführt werden : R. Faust, S. Hadjikyriacou, Macromolecules 2000,33, 730-733 ; R.

Faust, S. Hadjikyriacou, Macromolecules 1999,32, 6393-6399 ; R.

Faust, S. Hadjikyriacou, Polym. Bull. 1999,43, 121-128 ; R.

Faust, Y. Bae, Macromolecules 1997,30, 198 ; R. Faust, Y. Bae, Macromolecules 1998,31, 2480 ; R. Storey, Maggio, Polymer Pre- prints 1998,39, 327-328 ; W099/24480 ; US 5,690, 861 und US 5,981, 785.

Die Kopplung erfolgt in der Regel in Gegenwart einer Lewis-Säure, wobei sich solche Lewis-Säuren eignen, die auch zur Durchführung der eigentlichen Polymerisationsreaktion verwendbar sind. Zur Durchführung der Kopplungsreaktion sind außerdem auch die glei- chen Lösungsmittel und Temperaturen geeignet, wie man sie zur Durchführung der eigentlichen Polymerisationsreaktion einsetzt.

Zweckmäßigerweise kann man die Kopplung daher als Eintopfreaktion im Anschluß an die Polymerisationsreaktion im gleichen Lösungs- mittel in Gegenwart der zur Polymerisation eingesetzten Lewis- Säure durchführen. Üblicherweise verwendet man eine molare Menge des Kopplungsmittels, die etwa dem Quotienten der zur Polymerisa- tion verwendeten molaren Menge des Initiators der Formel I, divi- diert durch die Zahl der Kopplungsstellen des Kopplungsmittels, entspricht.

Nach der Terminierung oder Kopplung wird in der Regel das Lö- sungsmittel in geeigneten Aggregaten wie Rotations-, Fallfilm- oder Dünnschichtverdampfern oder durch Entspannung der Reaktions- lösung entfernt.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Isobuten- Polymere weisen eine enge Molekulargewichtsverteilung auf. Der Polydispersitätsindex PDI = MW/Mn liegt dabei vorzugsweise unter- halb von 1,40, besonders bevorzugt unterhalb von 1,35.

Die erfindungsgemäß hergestellten Isobuten-Polymere sind an einem Kettenende durch den Cycloalkenring des Initiators der Formel I terminiert. Bei der entgegengesetzten Endgruppe handelt es sich vorzugsweise um eine ethylenisch ungesättigte Gruppe, die wie oben beschrieben thermisch oder durch Umsetzung des reaktiven Kettenendes mit einer geeigneten Base, einer Trialkylallylsilan- verbindung oder einem konjugierten Dien erhältlich ist.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Isobu- tenpolymer, das an wenigstens einem Molekülende durch eine Gruppe der Formel II terminiert ist, worin n für 1, 2 oder 3 steht oder ein Funktionalisierungsprodukt davon, das durch i) Hydrosilylierung, ii) Hydrosulforierung, iii) elektrophile Substitution an Aromaten, iv) Epoxidierung und ggf. Umsetzung mit Nucleophilen, v) Hydroborierung und ggf. oxidative Spaltung, vi) Umsetzung mit einem Enophil in einer En-Reaktion, vii) Addition von Halogenen oder Halogenwasserstoffen oder viii) Hydroformylierung erhältlich ist.

Die beschriebenen Funktionalisierungsreaktionen können außer an der terminierenden Gruppe II auch an einer entgegengesetzten un- gesättigten Endgruppe erfolgen. Aufgrund der unterschiedlichen Reaktivität der terminierenden Gruppe II und der entgegengesetz- ten ungesättigten Gruppe können diese auch unterschiedlich funk- tionalisiert werden. i) Hydrosilylierung Zur Funktionalisierung kann ein gemäß dem erfindungsgemäßen Ver- fahren hergestelltes Polyisobuten einer Umsetzung mit einem Silan in Gegenwart eines Silylierungskatalysators unter Erhalt eines

wenigstens teilweise mit Silylgruppen funktionalisierten Polyiso- butens unterworfen werden.

Geeignete Hydrosilylierungskatalysatoren sind z. B. Übergangsme- tallkatalysatoren, wobei das Übergangsmetall vorzugsweise ausge- wählt ist unter Pt, Pd, Rh, Ru und Ir. Zu den geeigneten Platin- katalysatoren zählt beispielsweise Platin in feinverteilter Form ("Platinmohr"), Platinchlorid und Platinkomplexe wie Hexachloro- platinsäure oder Divinyldisiloxan-Platin-Komplexe, z. B. Tetrame- thyldivinyldisiloxan-Platin-Komplexe. Geeignete Rhodiumkatalysa- toren sind beispielsweise (RhCl (P (C6H5) 3) 3) und RhCl3. Geeignet sind weiterhin RuCl3 und IrCl3. Geeignete Katalysatoren sind wei- terhin Lewis-Säuren wie A1C13 oder TiCl4 sowie Peroxide. Dabei kann es von Vorteil sein, Kombinationen oder Gemische der zuvor genannten Katalysatoren einzusetzen.

Geeignete Silane sind z. B. halogenierte Silane, wie Trichlorsi- lan, Methyldichlorsilan, Dimethylchlorsilan und Trimethylsiloxy- dichlorsilan ; Alkoxysilane, wie Trimethoxysilan, Triethoxysilan, Methyldimethoxysilan, Phenyldimethoxysilan, 1,3, 3,5, 5,7, 7-Hepta- methyl-l, 1-dimethoxytetrasiloxan sowie Acyloxysilane.

Die Reaktionstemperatur bei der Silylierung liegt vorzugsweise in einem Bereich von 0 bis 140°C, besonders bevorzugt 40 bis 120°C.

Die Reaktion wird üblicherweise unter Normaldruck durchgeführt, kann jedoch auch bei erhöhten Drücken, wie z. B. im Bereich von etwa 1,5 bis 20 bar, oder verringerten Drücken, wie z. B. 200 bis 600 mbar, erfolgen.

Die Reaktion kann ohne Lösungsmittel oder in Gegenwart eines ge- eigneten Lösungsmittels erfolgen. Als Lösungsmittel bevorzugt sind beispielsweise Toluol, Tetrahydrofuran und Chloroform. ii) Hydrosulfurierung Zur Funktionalisierung kann ein gemäß dem erfindungsgemäßen Ver- fahren hergestelltes Polyisobuten einer Umsetzung mit Schwefel- wasserstoff oder einem Thiol, wie Alkyl-oder Arylthiole, Hydro- xymercaptane, Aminomercaptane, Thiocarbonsäuren oder Silanthiole, unter Erhalt eines wenigstens teilweise mit Thiogruppen funktio- nalisierten Polyisobutens unterzogen werden. Geeignete Hydro-Al- kylthio-Additionen sind in J. March, Advanced Organic Chemistry, 4. Auflage, Verlag John Wiley & Sons, S. 766-767 beschrieben, wo- rauf hier in vollem Umfang Bezug genommen wird. Die Umsetzung kann in der Regel sowohl in Abwesenheit als auch in Anwesenheit von Initiatoren sowie in Anwesenheit von elektromagnetischer Strahlung erfolgen. Bei der Addition von Schwefelwasserstoff wer-

den mit Thiolgruppen funktionalisierte Polyisobutene erhalten.

Die Addition von Schwefelwasserstoff erfolgt bevorzugt bei Tempe- raturen unterhalb von 100°C und einem Druck von 1 bis 50 bar, be- sonders bevorzugt von etwa 10 bar. Außerdem erfolgt die Addition vorzugsweise in Gegenwart eines Kationenaustauscherharzes, wie Amberlyst 15. Bei der Umsetzung mit Thiolen in Abwesenheit von Initiatoren werden in der Regel die Markovnikov-Additionsprodukte an die Doppelbindung erhalten. Geeignete Initiatoren der Hydro- Alkylthio-Addition sind beispielsweise Protonen-und Lewis-Säu- ren, wie konzentrierte Schwefelsäure oder A1C13, und saure Katio- nenaustauscher, wie Amberlyst 15. Geeignete Initiatoren sind wei- terhin solche, die zur Ausbildung von freien Radikalen befähigt sind, wie Peroxide oder Azoverbindungen. Bei der Hydro-Alkylthio- Addition in Gegenwart dieser Initiatoren werden in der Regel die Anti-Markovnikov-Additionsprodukte erhalten. Die Reaktion kann weiterhin in Gegenwart von elektromagnetischer Strahlung einer Wellenlänge von 400 bis 10 nm, bevorzugt 200 bis 300 nm, erfol- gen. iii) Elektrophile Substitution an Aromaten Zur Derivatisierung kann ein gemäß dem erfindungsgemäßen Verfah- ren hergestelltes Polyisobuten mit einer Verbindung, die wenig- stens eine aromatische oder heteroaromatische Gruppe aufweist, in Gegenwart eines Alkylierungskatalysators umgesetzt werden. Geei- gnete aromatische und heteroaromatische Verbindungen, Katalysato- ren und Reaktionsbedingungen dieser sogenannten Friedel-Crafts- Alkylierung sind beispielsweise in J. March, Advanced Organic Chemistry, 4. Auflage, Verlag John Wiley & Sons, S. 534-539 be- schrieben, worauf hier Bezug genommen wird.

Vorzugsweise wird zur Alkylierung eine aktivierte aromatische Verbindung eingesetzt. Geeignete aromatische Verbindungen sind beispielsweise Alkylaromaten, Alkoxyaromaten, Hydroxyaromaten oder aktivierte Heteroaromaten, wie Thiophene oder Furane.

Die zur Alkylierung eingesetzte aromatische Hydroxyverbindung ist vorzugsweise ausgewählt unter phenolischen Verbindungen mit 1, 2 oder 3 OH-Gruppen, die gegebenenfalls wenigstens einen weiteren Substituenten aufweisen können. Bevorzugte weitere Substituenten sind Cl-Ce-Alkylgruppen und insbesondere Methyl und Ethyl. Bevor- zugt sind insbesondere Verbindungen der allgemeinen Formel,

worin R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff, OH oder CH3 stehen. Besonders bevorzugt sind Phenol, die Kresol-Isomere, Katechol, Resorcinol, Pyrogallol, Fluoroglucinol und die Xylenol- Isomere. Insbesondere werden Phenol, o-Kresol und p-Kresol einge- setzt. Gewünschtenfalls können auch Gemische der zuvor genannten Verbindungen zur Alkylierung eingesetzt werden.

Geeignet sind auch Polyaromaten, wie Polystyrol, Polyphenylenoxid oder Polyphenylensulfid, oder Copolymere von Aromaten beispiels- weise mit Butadien, Isopren, (meth) Acrylsäurederivaten, Ethylen oder Propylen.

Der Katalysator ist vorzugsweise ausgewählt unter Lewis-sauren Alkylierungskatalysatoren, worunter im Rahmen der vorliegenden Anmeldung sowohl einzelne Akzeptoratome als auch Akzeptor-Ligand- Komplexe, Moleküle, etc. verstanden werden, sofern diese insge- samt (nach außen) Lewis-saure (Elektronenakzeptor-) Eigenschaften aufweisen. Dazu zählen beispielsweise A1C13, AlBr3, BF3, BF3-2 C6H5OH, BF3 [0 (C2H5) 2] 2, TiC14, SnCl4, AlC2H5Cl2, FeCl3, SbC15 und SbF5. Diese Alkylierungskatalysatoren können gemeinsam mit ei- nem Cokatalysator, beispielsweise einem Ether, eingesetzt werden.

Geeignete Ether sind Di-(C1-C8-) alkylether, wie Dimethylether, Diethylether, Di-n-propylether, sowie Tetrahydrofuran, Di- (C5-Cg-) cycloalkylether, wie Dicyclohexylether und Ether mit mindestens einem aromatischen Kohlenwasserstoffrest, wie Anisol.

Wird zur Friedel-Crafts-Alkylierung ein Katalysator-Cokatalysa- tor-Komplex eingesetzt, so liegt das Molmengenverhältnis von Ka- talysator zu Cokatalysator vorzugsweise in einem Bereich von 1 : 10 bis 10 : 1. Die Reaktion kann auch mit Protonensäuren wie Schwefel- säure, Phosphorsäure, Trifluormethansulfonsäure katalysiert wer- den. Organische Protonensäuren können auch in polymer gebundener Form vorliegen, beispielsweise als Ionenaustauscherharz. Geeignet sind auch Zeolithe sowie anorganische Polysäuren.

Die Alkylierung kann lösungsmittelfrei oder in einem Lösungsmit- tel durchgeführt werden. Geeignete Lösungsmittel sind beispiels- weise n-Alkane und deren Gemische und Alkylaromaten, wie Toluol, Ethylbenzol und Xylol sowie halogenierte Abkömmlinge davon.

Die Alkylierung wird bevorzugt bei Temperaturen zwischen-10°C und +100°C durchgeführt. Die Reaktion wird üblicherweise bei Atmosphä- rendruck durchgeführt, kann aber auch bei höheren oder geringeren Drücken durchgeführt werden.

Durch geeignete Wahl der Molmengenverhältnisse von aromatischer oder heteroaromatischer Verbindung zu Polyisobuten und des Kata- lysators kann der erzielte Anteil an alkylierten Produkten und deren Alkylierungsgrad eingestellt werden. Im Wesentlichen mono- alkylierte Polyisobutenylphenole werden im Allgemeinen mit einem Überschuss an Phenol oder in Gegenwart eines Lewis-sauren Alky- lierungskatalysators erhalten, wenn zusätzlich ein Ether als Co- katalysator eingesetzt wird.

Zur weiteren Funktionalisierung kann man das erhaltene Polyisobu- tenylphenol einer Umsetzung im Sinne einer Mannichreaktion mit wenigstens einem Aldehyd, beispielsweise Formaldehyd, und wenig- stens einem Amin, das wenigstens eine primäre oder sekundäre Aminfunktion aufweist, unterziehen, wobei man eine mit Polyiso- buten alkylierte und zusätzlich wenigstens teilweise aminoalky- lierte Verbindung erhält. Es können auch Reaktions-und/oder Kon- densationsprodukte von Aldehyd und/oder Amin eingesetzt werden.

Die Herstellung solcher Verbindungen sind in WO 01/25 293 und WO 01/25 294 beschrieben, auf die hiermit im vollen Umfang Bezug ge- nommen wird. iv) Epoxidierung Zur Funktionalisierung kann ein gemäß dem erfindungsgemäßen Ver- fahren hergestelltes Polyisobuten mit wenigstens einer Peroxid- verbindung unter Erhalt eines wenigstens teilweise epoxidierten Polyisobutens umgesetzt werden. Geeignete Verfahren zur Epoxidie- rung sind in J. March, Advanced Organic Chemistry, 4. Auflage, Verlag John Wiley & Sons, S. 826-829 beschrieben, worauf hier Be- zug genommen wird. Vorzugsweise wird als Peroxidverbindung wenig- stens eine Persäure, wie m-Chlorperbenzoesäure, Perameisensäure, Peressigsäure, Trifluorperessigsäure, Perbenzoesäure und 3,5-Di- nitroperbenzoesäure eingesetzt. Die Herstellung der Persäuren kann in situ aus den entsprechenden Säuren und H202 gegebenenfalls in Gegenwart von Mineralsäuren erfolgen. Weitere geeignete Epoxi- dierungsreagenzien sind beispielsweise alkalisches Wasserstoffpe- roxid, molekularer Sauerstoff und Alkylperoxide, wie tert.-Butyl- hydroperoxid. Geeignete Lösungsmittel für die Epoxidierung sind beispielsweise übliche, nicht polare Lösungsmittel. Besonders ge- eignete Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe wie Toluol, Xylol, Hexan oder Heptan. Das gebildete Epoxid kann anschließend rin- göffnend mit Wasser, Säuren, Alkoholen, Thiolen oder primären

oder sekundären Aminen umgesetzt werden, wobei man u. a. Diole, Glycolether, Glycolthioether und Amine erhält. v) Hydroborierung Zur Funktionalisierung kann man ein gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Polyisobuten einer Umsetzung mit einem (gegebenenfalls in situ erzeugten) Boran unterziehen, wobei ein wenigstens teilweise hydroxyliertes Polyisobuten erhalten wird.

Geeignete Verfahren zur Hydroborierung sind in J. March, Advanced Organic Chemistry, 4. Auflage, Verlag John Wiley & Sons, S.

783-789 beschrieben, worauf hiermit Bezug genommen wird. Geei- gnete Hydroborierungsreagenzien sind beispielsweise Diboran, das in der Regel in situ durch Umsetzung von Natriumborhydrid mit BF3- Etherat erzeugt wird, Diisamylboran (Bis- [3-methylbut-2-yl] bo- ran), 1,1, 2-Trimethylpropylboran, 9-Borbicyclo [3.3. 1] nonan, Dii- socamphenylboran, die durch Hydroborierung der entsprechenden Al- kene mit Diboran erhältlich sind, Chlorboran-Dimethylsulfid, Al- kyldichlorborane oder H3B-N (C2Hs) 2.

Üblicherweise führt man die Hydroborierung in einem Lösungsmittel durch. Geeignete Lösungsmittel für die Hydroborierung sind bei- spielsweise acyclische Ether wie Diethylether, Methyl-tert.-buty- lether, Dimethoxyethan, Diethylenglykoldimethylether, Triethylen- glykoldimethylether, cyclische Ether wie Tetrahydrofuran oder Dioxan sowie Kohlenwasserstoffe wie Hexan oder Toluol oder Gemi- sche davon. Die Reaktionstemperatur wird in der Regel von der Reaktivität des Hydroborierungsmittels bestimmt und liegt norma- lerweise zwischen dem Schmelz-und Siedepunkt des Reaktionsgemi- sches, vorzugsweise im Bereich von 0°C bis 60°C.

Üblicherweise setzt man das Hydroborierungsmittel im Überschuss bezogen auf das Alken ein. Das Boratom addiert sich vorzugsweise an das weniger substituierte und somit sterisch weniger gehin- derte Kohlenstoffatom.

Üblicherweise werden die gebildeten Alkylborane nicht isoliert, sondern durch nachfolgende Umsetzung direkt in die Wertprodukte überführt. Eine sehr bedeutsame Umsetzung der Alkylborane ist die Reaktion mit alkalischen Wasserstoffperoxid unter Erhalt eines Alkohols, der vorzugsweise formal der Anti-Markovnikov-Hydrati- sierung des Alkens entspricht. Des Weiteren können die erhaltenen Alkylborane einer Umsetzung mit Brom in Gegenwart von Hydroxid- Ionen unter Erhalt des Bromids unterzogen werden.

vi) En-Reaktion Zur Funktionalisierung kann ein gemäß dem erfindungsgemäßen Ver- fahren hergestelltes Polyisobuten mit wenigstens einem Alken, das eine elektrophil-substituierte Doppelbindung aufweist, in einer En-Reaktion umgesetzt werden (siehe z. B. DE-A 4 319 672 oder H.

Mach und P. Rath in"Lubrication Science II (1999), S. 175-185, worauf vollinhaltlich Bezug genommen wird). Bei der En-Reaktion wird ein als En bezeichnetes Alken mit einem Allyl-ständigen Was- serstoffatom mit einem elektrophilen Alken, dem sogenannten Eno- phil, in einer pericyclischen Reaktion, umfassend eine Kohlen- stoff-Kohlenstoff-Bindungsknüpfung, eine Doppelbindungsverschie- bung und einen Wasserstofftransfer umgesetzt. Vorliegend reagiert das Polyisobuten als En. Geeignete Enophile sind Verbindungen, wie sie auch als Dienophile in der Diels-Alder-Reaktion einge- setzt werden. Bevorzugt wird als Enophil Maleinsäureanhydrid ein- gesetzt. Dabei resultieren wenigstens teilweise mit Bernsteinsäu- reanhydridgruppen (Succinanhydridgruppen) funktionalisierte Poly- isobutene.

Die En-Reaktion kann gegebenenfalls in Gegenwart einer Lewis- Säure als Katalysator durchgeführt werden. Geeignet sind bei- spielsweise Aluminiumchlorid und Ethylaluminiumchlorid.

Zur weiteren Funktionalisierung kann man beispielsweise ein mit Bernsteinsäureanhydridgruppen derivatisiertes Polyisobuten einer Folgereaktion unterziehen, die ausgewählt ist unter : a) Umsetzung mit wenigstens einem Amin unter Erhalt eines wenig- stens teilweise mit Succinimidgruppen und/oder Succinamid- gruppen funktionalisierten Polyisobutens, ß) Umsetzung mit wenigstens einem Alkohol unter Erhalt eines we- nigstens teilweise mit Succinestergruppen funktionalisierten Polyisobutens, und y) Umsetzung mit wenigstens einem Thiol unter Erhalt eines we- nigstens teilweise mit Succinthioestergruppen funktionali- sierten Polyisobutens. vii) Addition von Halogen oder Halogenwasserstoffen Zur Funktionalisierung kann ein gemäß dem erfindungsgemäßen Ver- fahren hergestelltes Polyisobuten einer Umsetzung mit Halogenwas- serstoff oder einem Halogen unter Erhalt eines wenigstens teil- weise mit Halogengruppen funktionalisierten Polyisobutens unter- zogen werden. Geeignete Reaktionsbedingungen der Hydro-Halo-Addi-

tion werden in J. March, Advanced Organic Chemistry, 4. Auflage, Verlag John Wiley & Sons, S. 758-759 beschrieben, worauf hier Be- zug genommen wird. Zur Addition von Halogenwasserstoff eignen sich prinzipiell HF, HC1, HBr und HI. Die Addition von HI, HBr und HF kann in der Regel bei Raumtemperatur erfolgen, wohingegen zur Addition von HC1 in der Regel erhöhte Temperaturen eingesetzt werden.

Die Addition von Halogenwasserstoffen kann prinzipiell in Abwe- senheit oder in Anwesenheit von Initiatoren oder von elektro- magnetischer Strahlung erfolgen. Bei der Addition in Abwesenheit von Initiatoren, speziell von Peroxiden, werden in der Regel die Markovnikov-Additionsprodukte erhalten. Unter Zusatz von Per- oxiden führt die Addition von HBr in der Regel zu Anti-Markovni- kov-Produkten.

Die Halogenierung von Doppelbindungen wird in J. March, Advanced Organic Chemistry, 4. Auflage, Verlag John Wiley & Sons, S. 812-814 beschrieben, worauf hier Bezug genommen wird. Zur Ad- dition von Cl, Br und I können die freien Halogene eingesetzt werden. Zum Erhalt von gemischt-halogenierten Verbindungen ist der Einsatz von Interhalogen-Verbindungen bekannt. Zur Addition von Fluor werden in der Regel fluorhaltige Verbindungen, wie CoF3, XeF2 und Mischungen von PbO2 und SF4 eingesetzt. Brom addiert in der Regel bei Raumtemperatur in guten Ausbeuten an Doppelbindun- gen. Zur Addition von Chlor können neben dem freien Halogen auch chlorhaltige Reagenzien, wie S02C12, PC15 etc. eingesetzt werden.

Wird zur Halogenierung Chlor oder Brom in Gegenwart von elektro- magnetischer Strahlung eingesetzt, so erhält man im Wesentlichen die Produkte der radikalischen Substitution an der Polymerkette und nicht oder nur in untergeordnetem Maß Additionsprodukte an die endständige Doppelbindung.

Bestimmte durch das erfindungsgemäße Verfahren erhältliche Poly- isobutene, die an einem Kettenende durch eine Gruppe der Formel II terminiert sind und am entgegengesetzten Kettenende eine davon verschiedene, zuvor beschriebene, terminierende Gruppe aufweisen, können aufgrund der unterschiedlichen Reaktivitäten der terminie- renden Gruppen unterschiedlich funktionalisiert werden. Dies ist insbesondere für die Verwendung des Polyisobutens in Kraft-und Schmierstoffen von Vorteil, da hier hydrophile und hydrophobe Ei- genschaften zusammentreffen müssen. Weiterhin ist die einfache Zugänglichkeit der Verbindung der Formel I von Vorteil. Da mit der Verbindung der Formel I nur eine einseitig wachsende Kette initiiert wird, verringert sich die benötigte Menge an Lewis- Säure und Terminierungsreagenz im Vergleich zu polyfunktionellen

Initiatoren. Außerdem unterliegt die aus dem Initiator stammende terminierende Gruppe nicht den eingangs genannten Nebenreaktio- nen, die bei Verwendung von polyfunktionellen aromatischen In- itiatoren des Standes der Technik auftreten.

Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschauli- chen.

Beispiele 1 bis 9 : Polymerisation Die verwendete Apparatur bestand aus einem 2 1-Vierhalskolben mit Rührer, Trockeneiskühlung und zwei kühlbaren 1 1-Tropftrichtern.

Beide Tropftrichter enthielten eine Schüttung aus trockenem Mole- kularsieb 3 Ä über Glaswolle. In einem Tropftrichter wurden 600 ml des jeweils in Tabelle 1 aufgeführten Lösungsmittelgemischs 20 min lang bei-78°C getrocknet. Das Lösungsmittelgemisch wurde in den Reaktionskolben, der auf-70°C vortemperiert war, gegeben. In den zweiten, gekühlten Tropftrichter wurde Isobuten einkonden- siert, das man dann innerhalb von 25 min zu dem Lösungsmittelge- misch hinzufügte. Unter starkem Rühren fügte man bei-70°C über ein Septum nacheinander die jeweils in Tabelle 1 aufgeführten Mengen an Elektronendonor, 3-Chlorcyclopenten und Titantetrachlo- rid hinzu. Nach 2-stündigem Rühren bei-50 bis-70°C brach man die Polymerisation durch Zugabe von Ethanol oder Isopropanol ab (Bei- spiele 1, 7 und 9) oder setzte Allyltrimethylsilan zu, rührte weitere 30 min bei-50 bis-70°C und gab dann Ethanol oder Isopro- panol zu (Beispiele 2 bis 6 und 8). Die Reaktionslösung wurde auf Raumtemperatur aufgetaut und 3 x mit Wasser gewaschen. Anschlie- ßend engte man die Lösung bei 180°C im Vakuum bis zur Trockene ein. Das zahlenmittlere und gewichtsmittlere Molekulargewicht wurden mittels Gelchromatographie ermittelt. Die daraus erhalte- nen Werte sowie der Polydispersitätsindex (PDI) sind ebenfalls in Tabelle 1 aufgeführt. Die Anwesenheit der Cyclopentenyl-Endgruppe im polymeren Feststoff wurde anhand der 1H-NMR-Spektren nachgewie- sen (6cp=5, 55-5, 75).

Tabelle 1 Bsp. IB CH2Cl2 He- CH3Cl TiCl4 Chlor- Donor Allyl T Mw Mn PDI [mol] [ml] xan [ml] [mmol] CP [mmol] TMS [°C] [ml] [mmol] [mmol] 1 4,28 300 300 - 26,0 50,0 Ph(EtO)3Si 6,00 - -50 5855 4722 1,24 2 4,28 300 300 - 26,0 50,0 Ph(EtO)3Si 6,00 75,0 -50 5774 4893 1,18 3 4,28 300 300 - 26,0 50,0 Ph(EtO)3Si 6,00 75,0 -70 6251 4846 1,29 4 4,28 300 300 - 13,0 50,0 Ph(EtO)3Si 6,00 75,0 -50 6251 4846 1,29 5 4,28 300 300 - 13,0 30,0 Ph(EtO)3Si 6,00 75,0 -50 9660 8050 1,20 6 4,28 300 300 - 13,0 20,0 Ph(EtO)3Si 6,00 75,0 -50 14836 11869 1,25 7 2,20 - 360 240 22,0 2,0 Di-tert-bu- 2,10 - -50 68215 58303 1,17 tylpyridin 8 4,28 300 300 - 13,0 50,0 Pyridin 6,00 75,0 -50 6535 4877 1,34 9 3,11 300 300 - 8,0 174,0 Pyridin 1,90 - -70 1127 847 1,33 IB = Isobuten<BR> Chlor-CP = 3-Chlorcyclopenten<BR> Allyl TMS = Allyltrimethylsilan

Beispiele 10 bis 12 : Hydrosilylierung Beispiel 10 67,8 g (0,08 mol) des in Beispiel 9 erhaltenen Polymeren wurden vorgelegt, mit 1 ml einer 0,1 M H2PtC16 x 6H2O-Lösung in Isopropa- nol versetzt und auf 120°C erwärmt. Zur Reaktionsmischung wurden langsam 22,1 g (0,19 mol) Dichlormethylsilan zugegeben und die Temperatur 8 h auf 120°C gehalten. Anschließend wurden bei Raum- temperatur 100 ml trockenes THF sowie 100 g einer 30% igen Natri- ummethanolat-Lösung in Methanol zugegeben und 12 h bei Raumtempe- ratur gerührt. Unlösliche Bestandteile wurden abfiltriert und Me- thanol und THF abdestilliert. Man erhielt ein Isobutenpolymer mit folgenden Endgruppen : Das NMR-Spektrum zeigte die quantitative Hydrosilylierung des Cy- clopentenyl-substituierten Kettenendes (vollständiges Verschwin- den der olefinischen Ringprotonen). Die Funktionalisierung des Isopropenyl-substituierten Kettenendes betrug 80 %.

Beispiel 11 59,3 g (0,07 mol) des in Beispiel 9 erhaltenen Polymeren wurden in trockenem THF gelöst und mit 1,0 ml 1, 3-Divinyl-1, 1, 3,3-tetra- methyldisiloxan-platin (0)-Komplex (0,1 M Lsg. in Poly (dimethylsi- loxan)) versetzt. Anschließend wurden bei 60°C 19,6 g (0,17 mol) Dichlormethylsilan langsam zugegeben. Nach 3 h Erhitzen unter Rückfluß wurde das Reaktionsgemisch abgekühlt und mit 70 g einer 30% igen Natriummethanolat-Lösung in Methanol versetzt. Nach 12 h Rühren bei Raumtemperatur wurden unlösliche Bestandteile abfil- triert und Methanol und THF abdestilliert. Man erhielt ein Isobu- tenpolymer mit folgenden Endgruppen :

Das NMR-Spektrum zeigte die quantitative Hydrosilylierung des Cy- clopentenyl-substituierten Kettenendes (vollständiges Verschwin- den der olefinischen Ringprotonen). Die Funktionalisierung des Isopropenyl-substituierten Kettenendes betrug 20 %.

Beispiel 12 20 g (4 mmol) Isobuten-Polymer aus Beispiel 2 wurden in 120 ml trockenem Toluol gelöst, mit 0,1 ml einer 0,1 M H2PtCl6 x 6H20-LÖ- sung in Isopropanol versetzt und 1,15 g (10 mmol) Dichlormethyl- silan zugegeben. Anschließend rührte man 12 h bei 90°C. Dann gab man bei Raumtemperatur 30 g einer 30% igen Natriummethanolat-Lö- sung in Methanol zu und rührte 12 h bei Raumtemperatur. Unlösli- che Bestandteile wurden abfiltriert und das Lösungsmittel abde- stilliert. Man erhielt ein Isobutenpolymer mit folgenden Endgrup- pen : Das NMR-Spektrum zeigte die quantitative Funktionalisierung bei- der Kettenenden (vollständiges Verschwinden aller olefinischen Ringprotonen).

Beispiele 13 und 14 : Polymerisation und Kopplung Beispiel 13 300 ml Hexan, 300 ml Methylenchlorid und 4,28 mol Isobutylen wur- den bei-78 °C vorgelegt und mit 6,0 mmol Phenyltriethoxysilan so- wie 90 mmol 3-Chlorcyclopenten versetzt. Die Polymerisation wurde anschließend durch Zugabe von 80 mmol Titantetrachlorid gestar- tet. Nach 90-minütigem Rühren bei-78 °C wurde eine Lösung von 49 mmol 2,5-Bis (2-furylmethyl) furan in Hexan/Methylenchlorid zu- gegeben. Nach 2-stündigem Rühren bei-78 °C brach man die Reaktion durch Zusatz von Wasser ab, trennte die organische Phase ab und filtrierte sie über Kieselgel. Nach Entfernen des Lösungsmittel verblieb ein Polyisobutenpolymer mit Mn = 5500 (Mw/Mn = 1,4).

Anhand des 1H-NMR-Spektrums konnte man eine quantitative Kopplung feststellen, wie durch das Fehlen der Signale der-CH2C (CH3) 2C1- Gruppe bei 1,69 und 1,95 ppm (gegen TMS) bzw. der Signale der

olefinischen Protonen des Polyisobuten-a-und-ß-Olefins gezeigt wurde.

Beispiel 14 300 ml Hexan, 300 ml Methylenchlorid und 4,28 mol Isobutylen wur- den bei-78 °C vorgelegt und mit 6,0 mmol Phenyltriethoxysi- lan, 6, 1 mmol Di (tert-butyl) pyridin sowie 50 mmol 3-Chlorcyclo- penten versetzt. Die Polymerisation wurde anschließend durch Zu- gabe von 26 mmol Titantetrachlorid gestartet. Nach 90-minütigem Rühren bei-78 °C wurde eine Lösung von 27 mmol 2, 5-Bis- (2-fu- ryl-2-propyl) furan in Hexan/Methylenchlorid zugegeben. Nach 2stündigem Rühren bei-78 °C brach man die Reaktion durch Zusatz von Wasser ab, trennte die organische Phase ab und filtrierte sie über Kieselgel. Nach Entfernen des Lösungsmittel verblieb ein Po- lyisobutenpolymer mit Mn = 8900 (Mw/Mn = 1,5).

Anhand des 1H-NMR-Spektrums konnte man eine quantitative Kopplung feststellen, wie durch das Fehlen der Signale der-CH2C (CH3) 2C1- Gruppe bei 1,69 und 1,95 ppm (gegen TMS) bzw. der Signale der olefinischen Protonen des Polyisobuten-a-und-ß-Olefins gezeigt wurde.

Beispiel 15 (Epoxidierung des Polyisobutens) Im 0,5 1-Vierhalskolben wurde die Lösung von 100 g (0,02 mol) des Polyisobutens aus Beispiel 1 in 100 ml Toluol vorgelegt. An- schließend erfolgte die Zugabe von 1,8 g (0,04 mol) Ameisensäure.

Man erwärmte auf 80 °C und tropfte 2,8 g (0,04 mol) H202-Lösung dazu. Es wurde 45 min bei 90 °C gerührt. Nach Abkühlung auf Raum- temperatur trennte man die wässrige Phase ab. Anschließend wurden 1 g (0,02 mol) Ameisensäure zur organischen Lösung gegeben, er- neut auf 80 °C erhitzt und 1,4 g (0,02 mol) H202-Lösung zuge- tropft. Nach 1 h bei 90 °C wurde die wässrige Phase abgetrennt und die organische Phase mit 20 ml gesättigte NaHCO3-Lösung, 20 ml Wasser und 20 ml gesättigte FeSO4 7H2O-Lösung gewaschen. Die orga- nische Phase wurde bei 120 °C/4 mbar am Rotationsverdampfer einge- engt. Man erhielt 92 g a,-Diepoxypolyisobuten als helle, zäh- flüssige Masse.

1H-NMR (in CD2C12, 16 Scans bei 500 MHz) : Die olefinischen Signale (5,7 ppm ; 5,1 ppm ; 4,8 und 4,6 ppm) wa- ren verschwunden, neue Signale traten bei 2,6 ppm und 1,8 ppm auf, entsprechend 3,9 H-Atomen.

Beispiel 16 (Umsetzung eines Polyisobutens mit Phenol nach Frie- del-Crafts) Im 1 1-Vierhalskolben wurde eine Lösung von 9,6 g (0,1 mol) Phe- nol in 10 ml Toluol vorgelegt, dann gab man 1,3 g (0,005 mol) BF3-Phenolkomplex dazu. 100 g (0,02 mol) des Polyisobutens aus Beispiel 1 wurden in 200 ml Heptan gelöst und über 30 min zuge- tropft. Man rührte 12 h bei Raumtemperatur und brach die Reaktion durch Zugabe von 200 ml Methanol ab. Die Methanolphase wurde ver- worfen, das Reaktionsgemisch wurde noch zweimal mit 200 ml Metha- nol gewaschen.

Die organische Phase wurde bei 140 °C/4 mbar am Rotationsverdamp- fer eingeengt. Man erhielt 96 g a, w- (4-Hydroxyphenyl) polyisobuten als helle, zähflüssige Masse.

1H-NMR (in CD2C12, 16 Scans bei 500 MHz) : Die olefinischen Signale (5,7 ppm ; 5,1 ppm ; 4,8 und 4,6 ppm) wa- ren verschwunden, zwei neue Dublett-Signale traten bei 6,7 und 7,2 ppm auf, entsprechend 7,5 H-Atomen.

Beispiel 17 (Umsetzung eines Polyisobutens mit H2S) Im 0,3 1-Rührautoklav wurde die Lösung von 1,9 g (7,5 mmol) BF3-Phenolkomplex in 20 ml CH2C12 vorgelegt. Dann presste man bei Raumtemperatur 15 g H2S und anschließend 100 g (0,02 mol) des Po- lyisobutens aus Beispiel 1 in 100 ml CH2C12 auf. Man hielt 4 h bei Raumtemperatur, entspannte den Autoklaven und leitete das über- schüssige H2S zur Vernichtung in Chlorbleichlauge ein. Die Lösung wurde mit Wasser gewaschen und bei 140 °C/4 mbar am Rotationsver- dampfer eingeengt. Man erhielt 89 g a, w-Polyisobutendithiol als helle, zähflüssige Masse.

1H-NMR (in CD2C12, 16 Scans bei 500 MHz) : Neues Signal bei 1,9 ppm, entsprechend 1,9 H-Atomen (-SH).