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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR THE PRODUCTION OF MOTOR VEHICLES AND TOOL SUITABLE THEREFOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/148070
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for the production of motor vehicles comprises the steps: - coating a motor vehicle body with a paint, - drying and/or curing the paint, - fitting attachment parts onto load-bearing components of the coated motor vehicle body, and - applying an adhesive film (160), which comprises an adhesive coating, onto a surface (170; 172) of the coated motor vehicle body or onto one of the attachment parts mounted thereon. For the purpose of applying the adhesive film (160), said film is positioned between the surface (170; 172) and an elastic membrane (120; 122) with the aid of an automated system (200). The membrane (120; 122) is transferred, at least in some regions, into a bulged condition having a convex side and a concave side and comes into contact with the surface (170; 172) with the convex side forward so that the adhesive coating of the adhesive film (160) is pressed over the full area of the surface (170; 172) by the membrane (120; 122). A tool suitable for said method comprises the membrane (120; 122), a means for fixing the adhesive film (160) in parallel alignment with the membrane (120; 122) and a frame which is designed to form, together with the surface (170; 172) to be bonded and the membrane (120; 122), a negative pressure chamber (141) in which the adhesive film (160) is arranged and in which the membrane (120; 122) can bulge when a negative pressure is applied to the negative pressure chamber (141).

Inventors:
WARTA HELGE (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/086500
Publication Date:
July 23, 2020
Filing Date:
December 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
KARL WOERWAG LACK UND FARBENFABRIK GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B29C63/02; B25J18/00; B29C53/02; B29C63/16; B31F1/00; B32B37/10
Foreign References:
DE4233622A11994-04-07
DE102010021892A12011-12-01
US6197397B12001-03-06
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWALTSKANZLEI CARTAGENA PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT KLEMENT, EBERLE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Produktion von Kraftfahrzeugen, umfassend die Schritte a. Beschichtung einer Kraftfahrzeugkarosserie mit mindestens einem Lack

b. Trocknen und/oder Aushärten des mindestens einen Lacks

c. Montage von Anbauteilen an tragende Komponenten der mit dem getrockneten und/oder ausgehärteten mindestens einen Lack beschichteten Kraftfahrzeugkarosse rie sowie

d. Aufbringen einer Klebefolie (160), die eine Klebeschicht umfasst, auf eine Oberfläche (170; 172) der mit dem getrockneten und/oder ausgehärteten mindestens einen Lack beschichteten Kraftfahrzeugkarosserie oder eines der daran montierten Anbauteile wobei zum Aufbringen der Klebefolie (160) e. die Klebefolie (160) mit Hilfe eines automatisierten Systems (200) zwischen der Ober fläche (170; 172) und einer elastischen Membran (120; 122) positioniert wird und f. die elastische Membran (120; 122) zumindest bereichsweise in einen gewölbten Zu stand mit einer konvexen und einer konkaven Seite überführt wird und mit der konve xen Seite voran mit der Oberfläche (170; 172) kontaktiert wird so dass die Klebeschicht der Klebefolie (160) von der Membran (120; 122) vollflächig an die Oberfläche (170; 172) gepresst wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden zusätzlichen Schritte: a. die elastische Membran (120; 122) wird zumindest bereichsweise in den gewölbten Zu stand mit der konvexen und der konkaven Seite überführt und

b. die Membran (120; 122) wird von dem automatisierten System (200) mit der konvexen Seite voran soweit an die Oberfläche (170; 172) herangeführt, bis die Klebeschicht der Klebefolie (160) von der Membran (120; 122) vollflächig an die Oberfläche (170: 172) gepresst wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden zusätzlichen Schritte: a. Die elastische Membran (120; 122) wird in einem Schritt von dem automatisierten Sys tem (200) an die Oberfläche (170; 172) herangeführt und b. die Membran (120; 122) wird zumindest bereichsweise in einen gewölbten Zustand mit einer konvexen und einer konkaven Seite überführt und

c. die Wölbung wird verstärkt bis die Klebeschicht der Klebefolie (160) von der konvexen Seite der Membran (120; 122) vollflächig an die Oberfläche (170; 172) gepresst wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens eines der folgenden zusätzlichen Merkmale: a. Die Klebefolie (160) umfasst eine T rägerfolie, die auf einer Seite die Klebeschicht und auf einer anderen Seite eine Lackschicht aufweist.

b. Die Trägerfolie ist eine Kunststofffolie, eine Metallfolie oder eine Metall-Kunststoff- Kompositfolie.

c. Die T rägerfolie weist eine Dicke im Bereich von 10 pm bis 120 pm auf.

d. Die Klebeschicht weist eine Dicke im Bereich von 10 pm bis 80 pm auf.

e. Die Klebeschicht weist eine gleichmäßige Dicke auf.

f. Die Klebeschicht besteht aus einer homogenen Klebemasse.

g. Die Klebeschicht weist eine Fläche im Bereich von 10 cm2 bis 8 m2 auf.

h. Die Lackschicht weist eine Dicke im Bereich von 20 pm bis 150 pm auf.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, gekennzeichnet durch mindestens einen der folgenden zusätzlichen Schritte: a. Zum Anpressen der Klebefolie (160) wird im Bereich zwischen der zu beklebenden Oberfläche (170; 172) und der Membran (120; 122) ein Unterdrück angelegt.

b. Der Unterdrück wird auf einen Wert s 750 mbar eingestellt.

c. Die Membran (120; 122) wird durch den Unterdrück oder mit Hilfe des Unterdrucks in den gewölbten Zustand überführt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch mindestens eines der folgenden zusätzlichen Merkmale: a. Die elastische Membran (120; 122) wird in einem ersten Schritt von dem automatisier ten System (200) an die Oberfläche (170; 172) herangeführt.

b. Im Bereich zwischen der zu beklebenden Oberfläche (170; 172) und der Membran (120;

122) wird in einem zweiten Schritt der Unterdrück angelegt. c. In einem dritten Schritt wird die Membran (120; 122) mittels des angelegten Unter drucks in den gewölbten Zustand mit der konvexen und der konkaven Seite überführt und

d. die Wölbung wird mittels des Unterdrucks verstärkt, bis die Klebeschicht der Klebefo lie (160) von der konvexen Seite der Membran (120; 122) vollflächig an die Oberfläche (170; 172) gepresst wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens eines der folgenden zusätzlichen Merkmale: a. Die verwendete Membran (120; 122) besteht aus einem elastischen Polymermaterial. b. Die verwendete Membran (120; 122) weist eine gleichmäßige Dicke auf.

c. Die verwendete Membran (122) weist Schwächungs- und oder Verstärkungsbereiche (124) zur gezielten Beeinflussung der Geometrie des gewölbten Zustands auf.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens einen der folgenden zusätzlichen Schritte: a. Die Membran (120; 122) wird durch einen Überdruck oder mit Hilfe eines Überdrucks in den gewölbten Zustand überführt.

b. Die Membran (120; 122) wird vor dem Anpressen der Klebefolie (160) erwärmt oder ge kühlt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, gekennzeichnet durch mindestens eines der fol genden zusätzlichen Merkmale: a. Der Unterdrück wird in Abhängigkeit des Drucks, den die Membran (120; 122) über die Klebefolie (160) auf die zu beklebende Oberfläche (170; 172) ausübt, variiert.

b. Bei einem Anstieg des von der Membran (120; 122) ausgeübten Drucks auf die zu be klebende Oberfläche (170; 172) wird der Unterdrück erhöht.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens eines der folgenden zusätzlichen Merkmale: a. Das Positionieren der Klebefolie (160) zwischen der Oberfläche (170; 172) und der elas tischen Membran (120; 122) erfolgt mit Hilfe einer Montagefolie (150), an der die Klebe folie (160) mit ihrer der Klebeschicht abgewandten Seite haftet. b. Zum Positionieren der Klebefolie (160) wird die Montagefolie (150) an oder in einem Rahmen (130) fixiert.

c. Nach dem Anpressen der Klebefolie (160) an die Oberfläche (170; 172) wird die Monta gefolie (150) von der Klebefolie (160) abgezogen.

11. Werkzeug zum Aufbringen einer Klebefolie (160) auf eine Oberfläche (170; 172) einer mit einem getrockneten und/oder ausgehärteten mindestens einen Lack beschichteten Kraftfahrzeugka rosserie oder eines daran montierten Anbauteils, insbesondere in einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale: a. Es umfasst die elastische Membran (120; 122).

b. Es umfasst ein Mittel zur Fixierung der Klebefolie (160) in paralleler Ausrichtung zu der Membran (120; 122).

c. Es umfasst einen Rahmen, der dazu ausgebildet ist, gemeinsam mit der zu bekleben den Oberfläche (170; 172) und der Membran (120; 122) eine Unterdruckkammer (141) zu bilden, in der die Klebefolie (160) angeordnet ist und in welche die Membran (120; 122) sich beim Beaufschlagen der Unterdruckkammer (141) mit einem Unterdrück wölben kann.

12. Werkzeug nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch mindestens eines der folgenden zusätzli chen Merkmale: a. Der Rahmen ist rechteckig ausgebildet.

b. Der Rahmen weist eine erste Öffnung auf, die von der Membran (120; 122) verschlossen ist.

c. Der Rahmen mindestens ein elastisches Dichtelement (144), das dichtend auf der Oberfläche (170; 172) aufliegen kann.

d. Der Rahmen umfasst eine zweite Öffnung, an deren Rändern das mindestens eine elas tische Dichtelement (122) fixiert ist.

e. Der Rahmen umfasst mindestens einen Anschluss (148) für eine Unterdruckquelle, über den die Unterdruckkammer (141) mit Unterdrück beaufschlagt werden kann. f. Der Rahmen umfasst als Mittel zur Fixierung der Klebefolie (160) mindestens eine Hal terung.

13. Werkzeug nach Anspruch 11 oder nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch mindestens eines der folgenden zusätzlichen Merkmale: a. Der Rahmen ist aus zwei oder mehr Teilrahmen (130; 140) zusammengesetzt.

b. Der Rahmen ist rechteckig ausgebildet und aus den zwei oder mehr rechteckigen Teil rahmen 130; 140) zusammengesetzt.

c. Der Rahmen umfasst einen ersten rechteckigen Teilrahmen (140), an dem das mindes tens eine elastischen Dichtelement (144) fixiert ist und der den mindestens einen An schluss (148) für eine Unterdruckquelle umfasst.

d. Der Rahmen umfasst einen zweiten rechteckigen Teilrahmen (130), der die mindestens eine Halterung für die Klebefolie (160) umfasst.

14. Werkzeug nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch mindestens eines der folgenden zusätzlichen Merkmale: a. Es umfasst eine Druckausgleichskammer (112), die unter anderem von der Membran (120; 122) begrenzt wird.

b. Es umfasst einen Anschluss für eine Druck- oder eine Unterdruckquelle, der in die Druckausgleichskammer (112) führt.

c. Es umfasst ein Ventil (114), über das die Druckausgleichskammer (112) belüftet wer den kann.

15. Werkzeug nach einem der Ansprüche 11 bis 14, gekennzeichnet durch das folgende zusätzliche

Merkmal: a. Es ist an einem automatisierten System (200) fixiert.

16. Werkzeug nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass es in einer Ferti gungsstraße zur Produktion von Kraftfahrzeugen angeordnet ist.

Description:
Verfahren zur Produktion von Kraftfahrzeugen und hierfür geeignetes Werkzeug

Die nachfolgend beschriebene Erfindung betrifft ein Verfahren zur Produktion von Kraftfahrzeugen, bei dem eine Klebefolie auf eine Oberfläche einer Kraftfahrzeugkarosserie aufgebracht wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein hierfür geeignetes Werkzeug.

Klebefolien gewinnen in der Serienproduktion von Kraftfahrzeugen zunehmend Verwendung. Sie können sowohl dekorativ eingesetzt werden, beispielsweise um ein Farbmuster auf eine Karosserie oberfläche zu übertragen, als auch funktional, beispielsweise als Steinschlagschutz für lackierte Ober flächen oder zur Aufbringung von Schriftzügen, Modellbezeichnungen und ähnlichem.

In der Regel ist der Aufwand, der etwa beim Aufbringen eines Farbmusters mittels einer Klebefolie entsteht, deutlich geringer als bei der Bildung solcher Muster in einem mehrstufigen Lackierprozess. Allerdings ist das Aufbringen von Klebefolien in einer Serienproduktion alles andere als trivial. Je grö ßer die Klebefolie ist, desto schwieriger ist es, sie richtig auf der zu beklebenden Oberfläche zu positi onieren und ohne Lufteinschlüsse und Faltenbildung zu verkleben. Eine Automatisierung dieser Pro zesse ist bislang nicht gelungen. Vielmehr wird die Applikation von Klebefolien in der Serienprodukti on von Kraftfahrzeugen bis heute manuell durchgeführt.

Aus der US 6197397 Bl sind Klebefolien bekannt, die mikrostrukturierte Kanäle innerhalb der Klebe schicht umfassen. Diese Kanäle sollen das Entweichen von Luft bei der Applikation der Klebefolien ermöglichen um Lufteinschlüsse zu vermeiden und manuelle Nacharbeiten zur Entfernung derselben überflüssig zu machen. Solche Klebefolien sind zum einen aber sehr teuer. Zum anderen eignen sie sich aufgrund der mikrostrukturierten Klebeschicht weniger zur Bildung hochwertiger Oberflächen. In der Regel umfassen Klebefolien eine Trägerfolie, deren eine Seite mit einer Klebeschicht bedeckt ist und deren andere Seite mit einer gegebenenfalls mehrlagigen Lackschicht. Bei der Verwendung sehr dünner Trägerfolien hinterlässt die Mikrostruktur auch nach dem Aufkleben noch sichtbare Spuren. Die Verwendung von besonders dicken Klebefolien ist grundsätzlich nicht gewünscht. Mit dicken Foli en lässt sich das Problem zwar lösen. Diese tragen aber stark auf dem Substrat auf. Ohne Überlackie rung mit einem Klarlack führt auch dies nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen.

Der nachfolgend beschriebenen Erfindung lag die Aufgabe zu Grunde, eine Lösung für diese Probleme bereitzustellen. Insbesondere sollten ein automatisiertes, Verfahren und Werkzeug zum Aufbringen von Klebefolien entwickelt und in eine Serienproduktion von Kraftfahrzeugen, insbesondere eine da für vorgesehene Fertigungsstraße, integriert werden.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung das Verfahren zur Produktion von Kraftfahrzeugen mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen und das Werkzeug mit den in Anspruch 11 genannten Merkmalen vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Produktion von Kraftfahrzeugen umfasst stets die Schritte a. Beschichtung einer Kraftfahrzeugkarosserie mit mindestens einem Lack, b. Trocknen und/oder Aushärten des mindestens einen Lacks, c. Montage von Anbauteilen an tragende Komponenten der mit dem getrockneten und/oder ausgehärteten mindestens einen Lack beschichteten Kraftfahrzeugkarosserie und d. Aufbringen einer Klebefolie, die eine Klebeschicht umfasst, auf eine Oberfläche der mit dem getrockneten und/oder ausgehärteten mindestens einen Lack beschichteten Kraftfahrzeugka rosserie oder eines der daran montierten Anbauteile.

Ein Klarlackauftrag ist nach dem Aufbringen der Klebefolie gemäß der Erfindung nicht vorgesehen.

Besonders zeichnet sich das Verfahren dadurch aus, dass zum Aufbringen der Klebefolie e. die Klebefolie mit Hilfe eines automatisierten Systems zwischen der Oberfläche und einer elastischen Membran positioniert wird und f. die elastische Membran zumindest bereichsweise in einen gewölbten Zustand mit einer kon vexen und einer konkaven Seite überführt wird und mit der konvexen Seite voran mit der Oberfläche kontaktiert wird so dass die Klebeschicht der Klebefolie von der Membran vollflä chig an die Oberfläche gepresst wird.

Ganz entscheidend für das Verfahren ist der Einsatz der gewölbten Membran. In Folge der Wölbung ergibt sich beim Kontaktieren der Oberfläche ein initialer punktförmiger Kontaktbereich, in dem die Klebeschicht der Klebefolie an die Oberfläche gepresst wird, da zuerst der höchste Punkt der Wölbung die Klebefolie an die Oberfläche drückt. Bei einer weiteren Annäherung der Membran an die Oberflä- che oder einer Verstärkung der Wölbung und in der Folge einer Erhöhung des Anpressdrucks breitet sich der Kontaktbereich dann radial aus, bis die Klebeschicht die Oberfläche vollflächig kontaktiert.

Der Begriff „Anbauteil“ ist im Kontext der Erfindung weit auszulegen. Hiervon sind zum einen nicht lackierte Teile wie Scheiben oder Scheinwerfer umfasst, zum anderen aber auch lackierte Teile wie eine Motorhaube, eine Tür, ein Kotflügel und ein Dachelement oder gefärbte Kunststoffteile. Gegebe nenfalls wurde auf diese Anbauteile separat von der Kraftfahrzeugkarosserie ein Lack aufgebracht und getrocknet und/oder ausgehärtet.

Bevorzugt werden die Membran und die Klebefolie bei dem Verfahren derart über der zu beklebenden Oberfläche positioniert, dass der initiale Kontaktbereich in einem zentralen Bereich der Klebefolie und der zu beklebenden Oberfläche gebildet wird, so dass sich der Kontaktbereich von da aus in Rich tung der Ränder der Klebefolie ausbreitet. Hierdurch wird die Gefahr von Lufteinschlüssen minimiert.

Bei manueller Applikation einer Klebefolie ist ein solches Vorgehen kaum möglich. Um eine korrekte Positionierung der Klebefolie auf der Oberfläche zu gewährleisten, wird manuell stets zuerst ein Rand eine Klebefolie ausgerichtet und angedrückt.

Bei dem mindestens einen Lack handelt es sich bevorzugt um einen üblichen mehrlagigen Automobil lack. Karosserien und Karosserieteile werden in aller Regel grundiert, mit einem Basislack lackiert und abschließend mit einem Klarlacküberzug versehen. Die hierfür erforderlichen Arbeits- und Zwischen schritte sind bekannt. Für die vorliegende Erfindung ist lediglich wichtig, dass der mindestens eine Lack auf dem zu beklebenden Substrat getrocknet und ausgehärtet ist, also eine druckfeste Oberflä che bietet und kein Lösungsmittel mehr enthält.

Eine erste, besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens (Variante A) zeichnet sich durch die unmittelbar folgenden zusätzlichen Schritt a. und b. aus: a. Die elastische Membran wird zumindest bereichsweise in den gewölbten Zustand mit der kon vexen und der konkaven Seite überführt, und

b. die Membran wird von dem automatisierten System mit der konvexen Seite voran soweit an die Oberfläche herangeführt, bis die Klebeschicht der Klebefolie von der Membran vollflächig an die Oberfläche gepresst wird. Grundsätzlich ist bei dieser Ausführungsform eine vollständige zeitliche Überlappung der beiden Schritte a. und b. möglich. Bevorzugt ist Schritt a. aber vor Schritt b. abgeschlossen und weiter bevor zugt wird Schritt b. erst nach Abschluss von Schritt a. durchgeführt.

Eine zweite, besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens (Variante B) zeichnet sich durch die unmittelbar folgenden zusätzlichen Schritt a. bis c. aus: a. Die elastische Membran wird in einem Schritt von dem automatisierten System an die Ober fläche herangeführt und

b. die Membran wird zumindest bereichsweise in einen gewölbten Zustand mit einer konvexen und einer konkaven Seite überführt und

c. die Wölbung wird verstärkt bis die Klebeschicht der Klebefolie von der konvexen Seite der Membran vollflächig an die Oberfläche gepresst wird.

Grundsätzlich ist bei dieser Ausführungsform eine vollständige zeitliche Überlappung der drei Schritte möglich. Bevorzugt ist Schritt a. aber vor Schritt b. abgeschlossen und weiter bevorzugt werden die Schritte b. und c. erst nach Abschluss von Schritt a. durchgeführt.

In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich die in dem Verfahren einsetzbare Kle befolie durch mindestens eines der unmittelbar folgenden Merkmale a. bis h. aus: a. Die Klebefolie umfasst eine T rägerfolie, die auf einer Seite die Klebeschicht und auf einer an deren Seite eine Lackschicht aufweist. b. Die Trägerfolie ist eine Kunststofffolie, eine Metallfolie oder eine Metall-Kunststoff- Kompositfolie. c. Die T rägerfolie weist eine Dicke im Bereich von 10 pm bis 120 pm auf. d. Die Klebeschicht weist eine Dicke im Bereich von 10 pm bis 80 pm, bevorzugt von 30 pm bis 60 pm, auf. e. Die Klebeschicht weist eine gleichmäßige Dicke auf. f. Die Klebeschicht besteht aus einer homogenen Klebemasse. g. Die Klebeschicht weist eine Fläche im Bereich von 10 cm 2 bis 8 m 2 auf. h. Die Lackschicht weist eine Dicke im Bereich von 20 pm bis 150 pm, bevorzugt von 30 pm bis 90 pm, besonders bevorzugt von 40 pm bis 60 pm, auf. Besonders bevorzugt sind zumindest die unmittelbar vorstehenden Merkmale a. und b. und g. in Kombination miteinander realisiert. In einer bevorzugten Weiterbildung sind die Merkmale a. bis d. und g. und h., insbesondere a. bis e. und g. und h., in einer besonders bevorzugten Ausführungsform alle Merkmale a. bis h. in Kombination miteinander realisiert.

Das Merkmal e. ist besonders bevorzugt in Kombination mit dem Merkmal f. realisiert. Erfindungsge mäß ist unter einer gleichmäßigen Dicke zu verstehen, dass die Klebeschicht nicht lokal durch Mikro strukturkanäle zum Abführen von Luft oder sonstige Mikrostrukturen geschwächt ist. Bevorzugt ist sie durch Auftrag einer homogenen Klebermasse mittels eines Rakels gebildet und weist entsprechend eine im Wesentlichen ebene und gleichmäßige Oberfläche auf. Unter„homogen“ soll hierbei verstan den werden, dass die Klebermasse keine Partikel enthält.

Der Einsatz mikrostrukturfreier Klebeschichten ermöglicht, dass in dem erfindungsgemäßen Verfah ren Klebefolien mit sehr dünnen Trägern verwendet werden und dabei trotzdem hochglänzende „Class A-Oberfläche“ erhalten werden können. Innerhalb des oben angegebenen Bereichs von 10 pm bis 120 pm sind Trägerfolien mit einer Dicke von 10 pm bis 60 pm, bevorzugt von 10 pm bis 40 pm, daher weiter bevorzugt, zumindest wenn die Klebeschicht frei von den genannten Mikrostrukturen ist.

In einigen besonders bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung zeichnet sich das beanspruchte Verfahren durch mindestens einen der unmittelbar folgenden Schritte a. bis c. aus: a. Zum Anpressen der Klebefolie wird im Bereich zwischen der zu beklebenden Oberfläche und der Membran ein Unterdrück angelegt. b. Der Unterdrück wird auf einen Wert < 750 mbar, bevorzugt auf einen Druck im Bereich von 0,5 mbar bis 750 mbar, eingestellt. c. Die Membran wird durch den Unterdrück oder mit Hilfe des Unterdrucks in den gewölbten Zustand überführt.

Besonders bevorzugt sind zumindest die unmittelbar vorstehenden Schritte a. und b. in Kombination miteinander realisiert, gegebenenfalls alle Schritte a. bis c..

Diese Weiterbildung bezieht sich insbesondere auf die oben beschriebene Variante B des erfindungs gemäßen Verfahrens. Das Anlegen des Unterdrucks ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Klebefolie auf eine Oberflä che einer strukturell schwachen Karosseriekomponente aufgeklebt werden soll, beispielsweise auf eine Komponente aus einem sehr dünnen Blech, das beim Anpressen der Klebefolie an die Oberfläche eingedrückt werden könnte. Der Unterdrück ist dem Anpressdruck entgegen gerichtet und stabilisiert damit die zu beklebende Oberfläche. Im Gegenzug kann dann wieder der Anpressdruck erhöht wer den.

Eine dritte, besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens (Variante C) zeichnet sich durch die unmittelbar folgenden zusätzlichen Schritte a. bis d. aus: a. Die elastische Membran wird in einem ersten Schritt von dem automatisierten System an die Oberfläche herangeführt.

b. Im Bereich zwischen der zu beklebenden Oberfläche und der Membran wird in einem zweiten Schritt der Unterdrück angelegt.

c. In einem dritten Schritt wird die Membran mittels des angelegten Unterdrucks in den gewölb ten Zustand mit der konvexen und der konkaven Seite überführt und

d. die Wölbung wird mittels des Unterdrucks verstärkt, bis die Klebeschicht der Klebefolie von der konvexen Seite der Membran vollflächig an die Oberfläche gepresst wird.

Grundsätzlich ist in dieser Ausführungsform eine zeitliche Überlappung des Schritts a. mit den übrigen Schritten nicht möglich. Die Schritte b. und c. können grundsätzlich überlappen. Bevorzugt ist aller dings Schritt b. vor Schritt c. abgeschlossen. Es wird also bevorzugt erst der Unterdrück angelegt und dann die Membran in den gewölbten Zustand überführt.

Die Begriffe„Heranführen“ und„herangeführt“ im Kontext der obenstehenden Merkmale a. bzw. b. in den Varianten A, B und C des erfindungsgemäßen Verfahrens sollen erfindungsgemäß sehr weit aus gelegt werden. Zum Heranführen der Membran an die Oberfläche kann natürlich im einfachsten Fall die Membran auf die Oberfläche zubewegt werden, allerdings kann durchaus umgekehrt auch die Oberfläche selbst auf die Membran zubewegt werden. Von Interesse ist beim Heranführen allein der Abstand der Oberfläche und der Membran zueinander. Ob zur Verringerung des Abstands die Memb ran oder die Oberfläche oder beide bewegt werden ist nicht entscheidend.

In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich die in dem Verfahren einge setzte Membran durch mindestens eines der unmittelbar folgenden Merkmale a. bis c. aus: a. Die verwendete Membran besteht aus einem elastischen Polymermaterial, insbesondere aus Naturkautschuk oder Silikon. b. Die verwendete Membran weist eine gleichmäßige Dicke auf. c. Die verwendete Membran weist Schwächungs- und oder Verstärkungsbereiche zur gezielten Beeinflussung der Geometrie des gewölbten Zustands auf.

Besonders bevorzugt sind entweder die unmittelbar vorstehenden Merkmale a. und c. oder b. und c. in Kombination miteinander realisiert.

Eine Beeinflussung der Geometrie des gewölbten Zustands der Membran kann zur Bildung des oben erwähnten punktförmigen Kontaktbereichs erforderlich sein. Wenn etwa eine Vertiefung in der zu beklebenden Oberfläche vorliegt, muss der punktförmige Kontaktbereich idealerweise am tiefsten Punkt der Vertiefung entstehen. Jedenfalls sollte die Bildung eines kreisförmigen Kontaktbereichs vermieden werden, da ansonsten Lufteinschlüsse kaum verhindert werden können.

Ist die Membran beispielsweise in einem Bereich dünner ausgebildet als in einem anderen Bereich, so wird sie sich in diesem Bereich beim Anlegen eines Drucks oder Unterdrucks leichter und weiter wöl ben als in den übrigen Bereichen. Das umgekehrte gilt im Falle einer Verstärkung der Membran.

Die Einführung von Schwächungs- und oder Verstärkungsbereichen in die Membran kann weiterhin zweckmäßig sein, um die Ausdehnung des Kontaktbereichs zu beeinflussen. Insbesondere beim Auf kleben der Klebefolie auf gebogene Oberflächen, insbesondere auf Oberflächen mit Vertiefungen, kann dies vorteilhaft sein.

In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich das beanspruchte Verfahren durch mindestens einen der unmittelbar folgenden Schritte a. und b. aus: a. Die Membran wird durch einen Überdruck oder mit Hilfe eines Überdrucks in den gewölbten Zustand überführt. b. Die Membran wird vor dem Anpressen der Klebefolie erwärmt oder gekühlt.

Mit dem Überdruck kann alternativ zu dem oben beschriebenen Unterdrück gearbeitet werden. Dies ist insbesondere bei Variant A des Verfahrens zweckmäßig. Verfahrenswesentlich ist, dass die erwähn te Wölbung entsteht und es ist von sekundärer Bedeutung, wie die Wölbung gebildet wird, wobei die erwähnte Stabilisierung der zu beklebenden Oberfläche natürlich bei alleiniger Verwendung des Überdrucks nicht auftritt, sehr wohl aber bei einem kombinierten Einsatz von Über- und Unterdrück, der auch möglich ist.

Das Erwärmen der Membran kann völlig unabhängig vom Einsatz von Unter- und Überdruck vorge nommen werden. Durch Erwärmung oder Kühlung der Membran kann beispielsweise Schrumpfungs oder Streckungseffekten entgegengewirkt werden.

Ein zwischen der zu beklebenden Oberfläche und der Membran angelegter Unterdrück kann, wie oben schon angedeutet, in bevorzugten Ausführungsformen zur Kompensation eines Anpressdrucks vari iert werden. Entsprechend zeichnet sich das beanspruchte Verfahren in bevorzugten Ausführungs formen durch mindestens einen der unmittelbar folgenden Schritte a. und b., bevorzugt durch eine Kombination der unmittelbar folgenden Schritte a. und b., aus: a. Der Unterdrück wird in Abhängigkeit des Drucks, den die Membran über die Klebefolie auf die zu beklebende Oberfläche ausübt, variiert. b. Bei einem Anstieg des von der Membran ausgeübten Drucks auf die zu beklebende Oberfläche wird der Unterdrück erhöht.

Hierzu kann ein automatisierter Steuerungs- und Regelmechanismus vorgesehen sein, der in Abhän gigkeit des Anpressdrucks den Unterdrück automatisch anpasst. Die Drücke können dabei in bevor zugten Ausführungsformen von Sensoren erfasst werden.

In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich das beanspruchte Verfah ren durch mindestens einen der unmittelbar folgenden Schritte a. bis c. aus: a. Das Positionieren der Klebefolie zwischen der Oberfläche und der elastischen Membran er folgt mit Hilfe einer Montagefolie, an der die Klebefolie mit ihrer der Klebeschicht abgewand ten Seite haftet. b. Zum Positionieren der Klebefolie wird die Montagefolie an oder in einem Rahmen fixiert. c. Nach dem Anpressen der Klebefolie an die Oberfläche wird die Montagefolie von der Klebefo lie abgezogen. Besonders bevorzugt sind zumindest die unmittelbar vorstehenden Schritte a. und c. in Kombination miteinander realisiert, besonders bevorzugt alle Schritte a. bis c..

Da die Klebefolie einschließlich ihrer Ränder an die zu beklebende Oberfläche gepresst werden soll, erleichtert die Montagefolie ihre Positionierung. Nach dem Anpressen der Klebefolie wird die Monta gefolie vorzugsweise von der Klebefolie abgezogen.

Die Montagefolie ist bevorzugt dazu ausgebildet, an dem Rahmen fixiert zu werden. Hierzu kann sie Positionierungs- und Fixiermittel aufweisen, die das Fixieren am Rahmen erleichtern.

Bei der Klebefolie handelt es sich beispielsweise um ein Dekor, einen Schriftzug oder einen einzelnen Buchstaben, der auf die zu beklebende Oberfläche aufgebracht werden soll.

Es ist möglich, zeitgleich mehrere an der Montagefolie haftende Klebefolien auf die zu beklebende Oberfläche zu transferieren, beispielsweise wenn ein Schriftzug umfassend mehrere Buchstaben oder Wörter auf die Oberfläche übertragen werden soll. In diesem Fall ist es bevorzugt, die Membran und die Klebefolie derart über der zu beklebenden Oberfläche zu positionieren, dass der initiale Kontakt bereich in einem zentralen Bereich des aus mehreren Klebefolien gebildeten Schriftzugs gebildet wird.

Das erfindungsgemäße Werkzeug dient zum Aufbringen der oben beschriebenen Klebefolie auf die gleichfalls oben beschriebene lackierte Oberfläche einer Kraftfahrzeugkarosserie oder eines daran montierten Anbauteils. Insbesondere eignet es sich zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens. Es zeichnet sich stets durch die folgenden Merkmale aus: a. Es umfasst eine Ausführungsform der oben beschriebenen elastischen Membran. b. Es umfasst ein Mittel zur Fixierung der Klebefolie in paralleler Ausrichtung zu der Membran. c. Es umfasst einen Rahmen, der dazu ausgebildet ist, gemeinsam mit der zu beklebenden Ober fläche und der Membran eine Unterdruckkammer zu bilden, in der die Klebefolie angeordnet ist und in welche die Membran sich beim Beaufschlagen der Unterdruckkammer mit einem Unterdrück wölben kann. Wie bereits beschrieben, ist es besonders vorteilhaft, beim Aufbringen der Klebefolie im Bereich zwi schen der zu beklebenden Oberfläche und der Membran einen Unterdrück anzulegen. Hierzu ist der Rahmen vorgesehen.

Die Membran kann zu Temperierzwecken doppelwandig ausgebildet sein und Anschlüsse für ein Temperiermittel wie beispielsweise Wasser aufweisen.

In einigen besonders bevorzugten Ausführungsformen weist die Membran die oben beschriebenen Schwächungs- und/oder Stärkungsbereiche auf.

Da die Klebefolie bevorzugt an der oben beschriebenen Montagefolie haftet, ist das Mittel zur Fixie rung der Klebefolie entsprechend bevorzugt ein Mittel zur Fixierung der Montagefolie.

Bei den Mitteln zur Fixierung der Klebefolie oder der Montagefolie kann es sich beispielsweise um Stifte handeln, die zu Löchern in der Klebe- oder der Montagefolie korrespondieren.

In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich das Werkzeug durch mindestens eines der unmittelbar folgenden Merkmale a. bis f. aus: a. Der Rahmen ist rechteckig ausgebildet. b. Der Rahmen weist eine erste Öffnung auf, die von der Membran verschlossen ist. c. Der Rahmen umfasst mindestens ein elastisches Dichtelement, das dichtend auf der Oberflä che aufliegen kann. d. Der Rahmen umfasst eine zweite Öffnung, an deren Rändern das mindestens eine elastische Dichtelement fixiert ist. e. Der Rahmen umfasst mindestens einen Anschluss für eine Unterdruckquelle, über den die Unterdruckkammer mit Unterdrück beaufschlagt werden kann. f. Der Rahmen umfasst als Mittel zur Fixierung der Klebefolie mindestens eine Halterung.

Bevorzugt sind zu mindest die unmittelbar vorstehenden Merkmale a. bis e. in Kombination miteinan der realisiert, besonders bevorzugt alle Merkmale a. bis f.. Das mindestens eine Dichtelement dient zum Abdichten der Unterdruckkammer. Sie bestehen bevor zugt aus elastischen Polymermaterialien, beispielsweise aus dem bereits erwähnten Naturkautschuk. Der mindestens eine Anschluss für die Unterdruckquelle dient zur Erzeugung des Unterdrucks in der Unterdruckkammer.

In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich das Werkzeug durch mindes tens eines der unmittelbar folgenden Merkmale a. bis d. aus: a. Der Rahmen ist aus zwei oder mehr Teilrahmen zusammengesetzt. b. Der Rahmen ist rechteckig ausgebildet und aus den zwei oder mehr rechteckigen Teilrahmen zusammengesetzt. c. Der Rahmen umfasst einen ersten rechteckigen Teilrahmen, an dem das mindestens eine elas tische Dichtelement fixiert ist und der den mindestens einen Anschluss für die Unterdruck quelle umfasst. d. Der Rahmen umfasst einen zweiten rechteckigen Teilrahmen, der die mindestens eine Halte rung für die Klebefolie umfasst.

Bevorzugt sind zumindest die unmittelbar vorstehenden Merkmale a. bis c. in Kombination miteinan der realisiert, besonders bevorzugt alle Merkmale a. bis d..

Beim Einsatz von zwei oder mehr Teilrahmen kann es erforderlich sein, an Verbindungsflächen der Teilrahmen weitere Dichtungselemente vorzusehen um die Dichtigkeit der Unterdruckkammer zu gewährleisten.

Zum Zwecke der oben beschriebenen Steuerung des Unterdrucks kann das Werkzeug eine geeignete Steuerungs- und Regeleinrichtung aufweisen.

In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich das Werkzeug durch mindes tens eines der unmittelbar folgenden Merkmale a. bis c., bevorzugt durch eine Kombination der un mittelbar folgenden Merkmale a. und b. oder a. und c., aus: a. Es umfasst eine Druckausgleichskammer, die unter anderem von der Membran begrenzt wird. b. Es umfasst einen Anschluss für eine Druck- oder eine Unterdruckquelle, der in die Druckaus gleichskammer führt. c. Es umfasst ein Ventil, über das die Druckausgleichskammer belüftet werden kann.

Diese Druckausgleichskammer wird gegebenenfalls benötigt um die beschriebene Wölbung der Membran zu erzeugen oder zu verstärken. Wenn ein Unterdrück in der Unterdruckkammer angelegt ist, kann es hierzu völlig ausreichend sein, die Druckausgleichskammer über das Ventil zu belüften um die geforderte Wölbung der Membran zu bewirken oder zu verstärken.

Besonders bevorzugt ist das Werkzeug an einem automatisierten System fixiert, beispielsweise dem Arm eines Roboters. Das Werkzeug, bevorzugt einschließlich des automatisierten Systems, ist bevor zugt in einer Fertigungsstrasse zur Produktion von Kraftfahrzeugen angeordnet.

Grundsätzlich eignes sich die beschriebene Vorgehensweise und das beschriebene Werkzeug natür lich nicht nur zum Einsatz in der Produktion von Kraftfahrzeugen. Auch andere Serienprodukte kön nen erfindungsgemäß mit Klebefolien versehen werden, beispielsweise Fahrräder.

Weitere Merkmale und Vorteile der beschriebenen Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend be schriebenen Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Werk zeugs in verschiedenen Stadien des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt sind. Die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen dienen lediglich zur Erläuterung und zum besseren Verständ nis der Erfindung und sind in keiner Weise einschränkend zu verstehen.

In den Figuren zeigen, jeweils schematisch

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Unterseite eines erfindungsgemäßen Werkzeugs,

Fig. 2 eine Teildarstellung eines Schnitts durch das in Fig. 1 dargestellte Werkzeug,

Fig. 3 das in Fig. 1 dargestellte Werkzeug, in dem eine Montagefolie samt einer Klebefolie fixiert ist,

Fig. 4 eine Teildarstellung eines Schnitts durch das in Fig. 3 dargestellte Werkzeug,

Fig. 5 eine an einem Arm eines automatisierten Systems befestigte Ausführungsform eines erfin dungsgemäßen Werkzeugs, und

Fig. 6 ein Schnitt durch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugs mit einer modifi zierten Membran. Die Figuren 1 und 2 zeigen ein erfindungsgemäßes Werkzeug 100, das sich zum Aufbringen von Klebe folien 160 auf eine lackierte Oberfläche 170 eines Kraftfahrzeugs eignet.

Vorliegend haften auf der Montagefolie 150 vier separate Klebefolien 160 in Form von vier Buchsta ben, die zusammen das Wort„Test“ ergeben. Jede der Klebefolien umfasst eine T rägerfolie sowie eine Lackschicht und eine Klebeschicht. In Fig. 1 weist die Klebeschicht nach vorn, während die Buchsta ben mit der Lackschicht an der Montagefolie 150 haften. Die Klebefolien 160 sollen auf die Oberfläche 170 übertragen werden.

Das Werkzeug umfasst einen rechteckigen Rahmen, der sich aus dem rechteckigen Teilrahmen 130 und dem rechteckigen Teilrahmen 140 zusammensetzt. Die Teilrahmen 130 und 140 sind luftdicht über die Dichtung 142 verbunden. Die Montagefolie 150 ist an dem Teilrahmen 130 mittels mehrerer Stifte 152 fixiert, sie weist dazu korrespondierende Löcher auf, in die die Stifte 152 eingeschoben sind.

Parallel zu der Montagefolie 150 ist die elastische Membran 120 aus Naturkautschuk angeordnet. Sie ist zwischen der Basisplatte 110 und einem Teilrahmen 130 luftdicht eingespannt. Sie verschließt die durch den Teilrahmen 130 definierte Öffnung des Rahmens. Hierzu sind mehrere Schrauben 132 durch den Teilrahmen 130 in die Basisplatte 110 geschraubt.

Die Basisplatte 110 schließt mit der Membran 120 die Druckausgleichskammer 112 ein. Über das Ven til 114 kann Luft in die Druckausgleichskammer 112 eingelassen werden.

Auf einer Seite der Basisplatte 110 ist eine Unterkonstruktion 180 angebracht, welche über eine Auf nahme 182 zum Anschluss des Werkzeugs 100 an ein Hubwerkzeug oder einen Roboter verfügt.

Der aus den Teilrahmen 130 und 140 bestehende Rahmen ist dazu ausgebildet, gemeinsam mit der zu beklebenden Oberfläche 170 und der Membran 120 eine Unterdruckkammer 141 zu bilden, in der die Montagefolie 150 einschließlich der Klebefolien 160 angeordnet ist und in welche sich die Membran 120 wölben kann, wenn die Unterdruckkammer 141 mit einem Unterdrück beaufschlagt wird. Der Unterdruckrahmen 140 ist zu diesem Zweck auf die Geometrie der Oberfläche 170 angepasst, so dass ein formschlüssiger Kontakt zwischen der Oberfläche 170 und dem Unterdruckrahmen 140 gewähr leistet ist. ln Fig. 2 ist dargestellt, wie der Teilrahmen 140 an der Oberfläche 170 anliegt. An den Rändern der durch den Teilrahmen 140 definierten Öffnung des Rahmens ist das elastische Dichtelement 144 fi xiert. Über dieses ist der Rahmen dichtend mit der Oberfläche 170 verbunden. Über den mit einer un terdruckquelle gekoppelten Anschluss 148 und den durch den Teilrahmen 140 geführten Kanal 146 kann die Unterdruckkammer 141 evakuiert werden.

Die Membran ist in den Figuren 1 und 2 nicht gewölbt, was bedeutet, dass in der Druckausgleichs kammer 112 und der Unterdruckkammer 141 der gleiche Druck herrscht.

Die Funktionsweise des Werkzeugs 100 und das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens wird an hand der Figuren 3 und 4 erläutert. In diesen ist die Membran 120 gewölbt, ihre konvexe Seite kann die Montagefolie 150 und insbesondere die darauf haftende Klebefolie 160 gegen die Oberfläche 170. Bei nicht geschlossener Unterdruckkammer 141 (wie in Fig. 3 dargestellt) kann die Wölbung nur durch einen Überdruck in der Kammer 112 bewirkt werden. Bei geschlossener Unterdruckkammer 141 (wie in Fig. 4 dargestellt) kann ein Unterdrück die Membran 120 in die Kammer ziehen. Das Ventil 114 muss hierzu geöffnet werden.

Durch die Wölbung der Membran 120 wird die Montagefolie 150 mit der Klebefolie 160 an die Oberflä che 170 angepresst. Es bildet sich in der Regel ein erster Kontaktbereich 162 zwischen Klebefolie 160 und der Oberfläche 170, der sich mit stärker werdender Wölbung der Membran 120 radial ausbreitet. Restluft, welche sich gegebenenfalls noch zwischen der Klebefolie 160 und der Oberfläche 170 befin det, kann somit stets nach außen hin auf dem kürzesten Weg entweichen. Beim vorliegenden Einsatz von vier separaten Klebefolien 160 in Form von Buchstaben kann ein erster Kontaktbereich auch zwi schen der Montagefolie 150 und der Oberfläche 170 bestehen. Ein Kontakt zwischen den Klebefolien 160 und Oberfläche 170 wird dann erst mit dem radialen Ausbreiten des Kontaktbereichs mit stärker werdender Wölbung der Membran 120 hergestellt.

Der in der Unterdruckkammer 141 bestehende Unterdrück hat den Vorteil, dass die Oberfläche 170 stabilisiert wird und dem durch die Membran 120 ausgeübten Druck, dessen Kraft der Unterdrück entgegengerichtet ist, standhalten kann. Besonders beim Bekleben von Bauteilen mit dünnen Wand stärken oder bei großen Flächen ist dies von großem Vorteil.

Nachdem das Anpressen der Klebefolie 160 an die Oberfläche 170 abgeschlossen ist, können die Un terdruckkammer 141 und die Druckausgleichskammer 112 belüftet werden. Die Membran 120 kann dann wieder in den Ausgangszustand zurückkehren. In der Regel wird dabei die Montagefolie 150 von den Klebefolien 160 abgezogen. Die Klebefolien 160 verbleiben auf der Oberfläche 170.

Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der das Werkzeug 100 über die Unterkonstruktion 180 an einem Arm 230 eines automatisierten Systems 200 gekoppelt ist. Das automatische System 200 verfügt über eine Basis 210 mit einem schwenkbaren Oberteil 220. Das Oberteil 220 kann sich um eine Drehachse 2 frei drehen. Der Roboterarm 230 kann um eine Schwenkachse 4 geschwenkt werden. Dies ermöglicht eine Höhenjustierung des Werkzeugs 100.

Zwischen dem Roboterarm 230 und dem Werkzeug 100 ist ein Schubzylinder 240 angeordnet. Der Schubzylinder 240 ist linear entlang einer Verlagerungsrichtung 8 expandierbar. Zusätzlich kann der Schubzylinder 240 um eine Rotationsachse 6 gedreht werden. Somit kann ein genauer Abstand und Ausrichtung zwischen dem Werkzeug 100 und der Oberfläche 170 eingestellt werden.

Fig. 6 zeigt eine alternative Ausführungsform des Werkzeugs 100, bei dem eine modifizierte Membran 122 eingesetzt wird. Ansonsten entspricht der Aufbau des Werkzeugs dem des in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Werkzeug. Die modifizierte Membran 122 umfasst lokale Verstärkungen 124, wodurch sich die Membran 122 zunächst in einem zentralen Bereich stärker wölbt als an ihren Rändern. Hier durch kommt es zu einer spitzeren Wölbung der Membran 122 und somit zu einem kleineren ersten Kontaktbereich 164. Hierdurch lässt sich auch eine Oberfläche 172 mit einer Einbuchtung 174 mit der Klebefolie 160 bekleben lässt. Die spitzere Wölbung ermöglicht es, dass der erste Kontaktbereich 164 am tiefsten Punkt der Einbuchtung 174 der Oberfläche 172 definiert ist. Hierdurch wird verhindert, dass die Klebefolie 160 die Oberfläche 172 zuerst an den Kanten 176 der Einbuchtung 174 kontaktiert.