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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR THE RECOVERY OR ENRICHMENT OF FLAVOURS OF FRAGRANCES FROM AN AROMA-LADEN GAS PHASE AND AN AROMA CONCENTRATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/005239
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the recovery or enrichment of flavours and/or fragrances from an aroma-laden gas or vapour phase that is produced as a by-product from the thermal treatment of a vegetable or animal foodstuff. The invention also relates to a method for producing an aroma concentrate, an eluate enriched with a flavouring and/or fragrance, or an aroma concentrate and/or fragrance concentrate that can be produced according to the claimed methods, to the use of said type of enriched eluate or said type of aroma concentrate and/or fragrance concentrate as well as products comprising the claimed enriched eluate or the claimed aroma concentrate and/or fragrance concentrate.

Inventors:
BRENNECKE STEFAN (DE)
REICHELT KATHARINA (DE)
KRAMMER GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/069666
Publication Date:
January 14, 2021
Filing Date:
July 10, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SYMRISE AG (DE)
International Classes:
A23L27/10; A23F3/42; C11B9/02
Domestic Patent References:
WO2018110585A12018-06-21
WO2012069295A12012-05-31
Foreign References:
DE102015119155A12017-05-11
JP2013216831A2013-10-24
EP2075321A12009-07-01
DE102015119155A12017-05-11
EP2075320A12009-07-01
Other References:
S. ARCTANDER: "Perfume and Flavor Chemicals", vol. I, II, 1969, EIGENVERLAG
H. SURBURGJ. PANTEN: "Common Fragrance and Flavor Materials", 2016, WILEY-VCH
JOHN WRIGHT: "Flavor Creation", 2011
Attorney, Agent or Firm:
GLOBAL IP EUROPE PATENTANWALTSKANZLEI (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Wiedergewinnung oder Anreicherung von einem oder mehreren

Geschmacks- und/oder Duftstoff(en), bestehend aus oder umfassend die folgenden Schritte in dieser Reihenfolge:

(l a) Thermische Behandlung, insbesondere Trocknung, Aufkonzentrierung, Rösten, Kochen oder Braten eines pflanzlichen oder tierischen Lebensmittels als Hauptprodukt unter Erhalt einer aromabeladenen Gas oder Dampfphase als Nebenprodukt, umfassend wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff;

(l b) Bereitstellen und Konditionieren eines Adsorptionsmaterials in einer Adsorptionsvorrichtung;

(l c) Durchleiten der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase aus Schritt (1 a) durch die Adsorptionsvorrichtung mit dem Adsorptionsmaterial aus Schritt (1 b), so dass der wenigstens eine Geschmacks- und/oder Duftstoff an das Adsorptionsmaterial adsorbiert wird;

(l d) Bereitstellen von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Lösungsmittel oder einem Lösungsmittelgemisch, das mindestens ein lebensmittelgeeignetes organisches Lösungsmittel umfasst, oder von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder einem Stoffgemisch, das mindestens einen lebensmittelgeeigneten organischen Stoff mit Lösungsm itteleigenschaften umfasst;

(l e) Elution des wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoffs von dem Adsorptionsmaterial aus Schritt (1 c) mit dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch oder dem Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder dem Stoffgemisch mit Lösungsmitteleigenschaften aus Schritt (1 d) unter Erhalt eines mit dem wenigstens einen Gechmacks- und/oder Duftstoff angereichten Eluats; und optional

(lf) Aufkonzentrieren des aus Schritt (1e) erhaltenen Eluats unter Erhalt einer Aromaphase.

2. Verfahren zur Herstellung eines Aromakonzentrates, bestehend aus oder umfassend die folgenden Schritte in dieser Reihenfolge:

(2a) Thermische Behandlung, insbesondere Trocknung, Aufkonzentrierung, Rösten, Kochen oder Braten eines pflanzlichen oder tierischen Lebensmittels als Hauptprodukt unter Erhalt einer aromabeladenen Gas oder Dampfphase als Nebenprodukt, umfassend wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff;

(2b) Bereitstellen und Konditionieren eines Adsorptionsmaterials in einer Adsorptionsvorrichtung;

(2c) Durchleiten der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase aus Schritt (2a) durch die Adsorptionsvorrichtung mit Adsorptionsmaterial aus Schritt (2b), so dass der wenigstens eine Geschmacks- und/oder Duftstoff an das Adsorptionsmaterial adsorbiert wird;

(2d) Bereitstellen von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Lösungsmittel oder einem Lösungsmittelgemisch, das mindestens ein lebensmittelgeeignetes organisches Lösungsmittel umfasst, oder von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder einem Stoffgemisch, das mindestens einen lebensmittelgeeigneten organischen Stoff mit Lösungsm itteleigenschaften umfasst;

(2e) Elution des wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoffs von dem Adsorptionsmaterial aus Schritt (2c) mit dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch oder dem Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder dem Stoffgemisch mit Lösungsmitteleigenschaften aus Schritt (2d) unter Erhalt eines Eluats; und

(2f) Aufkonzentrieren des aus Schritt (2e) erhaltenen Eluats unter Erhalt eines Aromakonzentrats.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei dem das Adsorptionsmaterial ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus vernetzten Polystyrolen, insbesondere Copolymerisaten aus Ethylvinylbenzol und Divinylbenzol, Vinylpyrrolidon und Divinylbenzol, Vinylpyridin und Divinylbenzol, Styrol und Divinylbenzol; Copolymerisaten aus Acrylsäure, Divinylbenzol und aliphatischem Dien; und Polymeren, insbesondere Polyaromaten, Polystyrolen, Poly(meth)acrylaten, Polypropylenen, Polyestern und Polytetrafluorethylen, insbesondere Lewatit®.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das Konditionieren des Adbsorptionsmaterials in Schritt (1 b) oder (2b) aus den folgenden Schritten besteht oder die folgenden Schritte umfasst:

- Reinigen des Adsorptionsmaterials mit einem organischen Lösungsmittel;

- Durchleiten von entionisiertem Wasser durch die Adsorptionsvorrichtung; und

- Entfernung des entionisierten Wassers aus der Adsorptionsvorrichtung mit einem Inertgas, insbesondere Stickstoff.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, worin das Adsorptionsmaterial nach Entfernung des entionisierten Wassers aus der Adsorptionsvorrichtung eine Feuchtigkeit von 20 bis 50 Gew.-% aufweist.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, worin das lebensmittelgeeignete organische Lösungsmittel ausgewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Ethylacetat, Diacetin, Triacetin, flüssiges Kohlendioxid, lebensmittelgeeignete Fluorkohlenwasserstoffe und Pflanzentriglyceride oder deren Mischungen.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, worin die Elution mit einer Strömungsgeschwindigkeit bei 1 ,0 bis 5,0 BV/h durchgeführt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, worin die Elution bei einer Temperatur im Bereich von 0 °C bis 60 °C durchgeführt wird, insbesondere bei einer Temperatur im Bereich von 15 °C bis 40 °C.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, worin die Elution bei einem Druck von 0,05 bis 2,0 bar durchgeführt wird.

10. Aromaphase, angereichert mit dem wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff, oder Aromakonzentrat, herstellbar nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.

11. Aromaphase oder Aromakonzentrat nach Anspruch 10, bei dem der Faktor der Aufkonzentration des wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoffes in der angereicherten Aromaphase oder dem Aromakonzentrat im Bereich von 100 bis 100.000 liegt.

12. Verwendung der angereicherten Aromaphase oder des Aromakonzentrates nach einem der Ansprüche 10 oder 11 zur Aromatisierung oder zur Rekonstitution des Aromas von Nahrungsmitteln, Genussmitteln, Getränkeprodukten, Halbfertigprodukten, Mundhygiene-produkten, Kosmetika, pharmazeutischen Produkten oder Tiernahrungsmitteln oder zur Herstellung von Nahrungsmitteln, Genussmitteln, Getränkeprodukten, Halbfertigprodukten, Mundhygieneprodukten, Kosmetika, pharmazeutischen Produkten oder Tiernahrungsmitteln.

13. Nahrungsmittel, Genussmittel, Getränkeprodukte, Halbfertigprodukte, Mundhygieneprodukte, Kosmetika, pharmazeutische Produkte und Tiernahrungsmittel, umfassend eine angereicherte Aromaphase oder ein Aromakonzentrat nach einem der Ansprüche 10 oder 11 , insbesondere in einer Menge von 0,1 bis 1 Gew.-%.

Description:
Verfahren zur Wiedergewinnung oder Anreicherung von

Geschmacks- oder Duftstoffen aus einer aromabeladenden

Gasphase sowie ein Aromakonzentrat

Gebiet der Erfindung

[0001 ] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergewinnung oder Anreicherung von Geschmacks- und/oder Duftstoffen aus einer aromabeladenen Gas- oder Dampfphase, die bei der thermischen Behandlung eines pflanzlichen oder tierischen Lebensmittels als Nebenprodukt entsteht, ein Verfahren zur Herstellung eines Aromakonzentrates, ein mit einem Geschmacks- und/oder Duftstoff angereichtes Eluat oder ein Aromakonzentrat und/oder Duftstoffkonzentrat, herstellbar nach den erfindungsgemäßen Verfahren, die Verwendung eines derartigen angereicherten Eluats oder eines derartigen Aromakonzentrates und/oder Duftstoffkonzentrates sowie Produkte, die das erfindungsgemäße angereicherte Eluat oder das erfindungsgemäße Aromakonzentrat und/oder Duftstoffkonzentrat umfassen.

Stand der Technik

[0002] Der immer steigende Bedarf an Produkten im Nahrungsmittel- und Getränkesektor, im Kosmetikbereich, in der Pharmazie sowie im Tierfuttermittelbereich, etc. erhöht gleichzeitig den Bedarf an Geschmacks- oder Duftstoffen bzw. Aromen.

[0003] Bei der Herstellung von pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln, insbesondere bei der thermischen Behandlung oder Verarbeitung von pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln, entstehen unmittelbar industriell bedeutsame Mengen aromabeladener, geruchs- und geschmacksintensiver Gas- oder Dampfphasen, die angereichert bzw. aufkonzentriert oder als Konzentrat in einem nachgelagerten Schritt denselben Lebensmitteln, aus denen sie generiert wurden, zur Rekonstitution des Aromas oder Dufts wieder zugegeben werden oder zur Aromatisierung oder Parfümierung für andere Zwecke verwendet werden.

[0004] Während der thermischen Behandlung von pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln, verdampft Flüssigkeit aus dem Ausgangsprodukt. Dabei gehen nicht unerhebliche Mengen, insbesondere leicht flüchtige, Geschmacks- und/oder Duftstoffe in die Gas- oder Dampfphase über.

[0005] Derartige Gas- oder Dampfphasen mit wertgebenden Geschmacks- und/oder Duftstoffen entstehen beispielsweise bei der Trocknung von pflanzlichen Lebensmitteln, wie beispielsweise Tee, Obst, Gemüse, Kräutern, Gewürzen, Blüten, bei der Aufkonzentrierung beispielsweise von Säften, bei der Herstellung von Fruchtzubereitungen, beim Rösten von pflanzlichen Lebensmittel, wie beispielsweise Nüssen, Kaffee- oder Kakaobohnen, Getreide, Malz, beim Kochen oder Braten von Fleisch, etc.

[0006] Die Rückgewinnung und Anreicherung der in solchen Gas- oder Dampfphasen enthaltenen Geschmacks- und/oder Duftstoffen erfolgt üblicherweise aus einer aromabeladenen wässrigen Phase, die durch Kondensation der Gas- oder Dampfphase erhalten wird.

[0007] Verfahren für die Wiedergewinnung oder Anreicherung bzw. Aufkonzentrierung von Geschmacks- und/oder Duftstoffen aus einer wässrigen Aromaphase sind im Stand der Technik gut bekannt und umfassen beispielsweise Destillation, Membranverfahren, Adsorptionsverfahren, Extraktion mit überkritischem Kohlenstoffdioxid oder Flüssig-Flüssig-Extraktion.

[0008] Ein Nachteil der destillativen Verfahren ist, dass trotz Anwendung schonender Prozessparameter wie beispielsweise die Verwendung von Vakuum zur Verringerung der Dampfdrücke aus den flüchtigen Komponenten bereits bei Temperaturen von >30 °C störende Geschmacks- oder Duftkomponenten gebildet werden können oder erwünschte Geschmacks- oder Duftkomponenten abgebaut werden können. So können beispielsweise bei der Destillation durch die thermische Belastung der wässrigen Aromaphase unerwünschte Kochnoten entstehen, wodurch diese Verfahren zur Aufkonzentrierung nur noch eingeschränkt nutzbar sind, da sie nicht zu einem authentischen Geschmacksprofil führen.

[0009] Darüber hinaus stellen die aromatischen wässrigen Lösungen keinen chemisch einheitlichen Stoff dar, sondern setzen sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher chemischer Komponenten zusammen, die erst in ihrer Gesamtheit das sensorische Ergebnis des natürlichen Aromas eines Lebensmittels ergeben. Die im Stand der Technik bekannten Verfahren zur Wiedergewinnung oder Anreicherung führen häufig zu einer unerwünschten Fraktionierung der Mischung aus den Geschmacks- und/oder Duftstoffen.

[0010] Die adsorptive Anreicherung bzw. Aufkonzentrierung von Geschmacks und/oder Duftstoffen aus einer aromabeladenen wässrigen Phase ist beispielsweise beschrieben in der EP 2 075 321 A1. Bei diesem Verfahren wird die wässrige Aromaphase über eine Adsorptionssäule geleitet und die an das Adsorptionsmaterial absorbierten Geschmacks- und/oder Duftstoffe werden mittels eines Lösungsmittels desorbiert.

[0011 ] Die DE 10 2015 119 155 A1 offenbart ein Verfahren zum Herstellen eines Aromastoffkonzentrates. Bei diesem Verfahren werden die Aromastoffe eines entalkoholisierten Edukts in Form eines aromabeladenen Destillats adsorptiv angereichert.

[0012] Nachteil der oben beschriebenen Verfahren aus dem Stand der Technik ist, dass sie für wässrige kondensierte Aromaphasen ausgelegt sind, nicht jedoch für aromabeladene Gas- oder Dampfphasen. Die aromabeladenen Gas- oder Dampfphasen müssen daher vor der adsorptiven Anreicherung erst kondensiert werden. Derartige Verfahren erfordern einen zusätzlichen apparativen Aufwand, wie beispielsweise die Bereitstellung eines Kondensators, mit dem die aromabeladene Gas- oder Dampfphase in ein Kondensat überführt wird, eine Pumpe und Leitungen, mit denen das Kondensat in die Adsorptionsvorrichtung gepumpt wird, etc.. Durch Kontakt des aromabeladenen Kondensats mit den Oberflächen in dem Kondensator und in den Leitungen entstehen Verluste an wertgebenden Geschmacks- und/oder Duftstoffen, beispielsweise durch Oxidation der Geschmacks- und/oder Duftstoffe, wodurch sonst nicht vorkommende Aromakomponenten entstehen, eine oder mehrere charakteristische Verbindung(en) (impact compounds) verloren gehen oder eine Konzentrationsverschiebung zwischen den einzelnen Aromakomponenten stattfindet, was zu Fehlaromen führen kann.

[0013] Bei der Lagerung solcher Kondensate können darüber hinaus weitere Verluste der wertgebenden Geschmacks- und/oder Duftstoffe, insbesondere leicht flüchtiger Geschmacks- und/oder Duftstoffe, durch Verdampfen, durch Oxidation oder durch Mikroorganismen auftreten, was wiederum zu einer negativen Beeinträchtigung bzw. Verschiebung des Geschmacks- oder Geruchsprofils führt.

[0014] Aufgrund der hohen Anschaffungskosten für entsprechende Kondensatoren werden aromabeladene Gas- oder Dampfphasen oft nicht genutzt und einfach verworfen.

[0015] Die Wiedergewinnung oder Anreicherung von wertgebenden Geschmacks und/oder Duftstoffen direkt aus einer aromabeladenen Gasphase ist somit technologisch eine Herausforderung.

[0016] Ziel der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren bereitzustellen, bei dem wertgebende Geschmacks- und/oder Duftstoffe direkt aus der Gas- oder Dampfphase mit weniger Verlusten oder gar ohne Verluste an den wertgebenden Geschmacks- und/oder Geruchsstoffen, und ohne Abbau oder Veränderung der Geschmacks- und/oder Geruchsstoffe, und damit unter weitest gehender Beibehaltung ihrer ursprünglichen Zusammensetzung ohne zusätzlichen Energieaufwand rückgewonnen oder angereichert bzw. aufkonzentriert werden können. [0017] Weiterhin sollten die im Stand der Technik üblichen den Adsorptionssäulen vorgeschalteten Kondensationsapparaturen vermieden werden, da deren Anschaffungskosten hoch sind.

[0018] Darüber hinaus sollen die im Stand der Technik üblichen Verluste an Geschmacks- und/oder Duftstoffen, insbesondere leicht flüchtiger Geschmacks und/oder Duftstoffe, die bei der Lagerung der Kondensate, beispielsweise durch Verdampfen, durch Oxidation oder durch Mikroorganismen, auftreten können, vermieden werden.

Zusammenfassung der Erfindung

[0019] Die vorliegende Problemstellung wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus dem Wortlaut der abhängigen Patentansprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.

[0020] Die vorliegende Erfindung betrifft in einem ersten Aspekt ein Verfahren zur Wiedergewinnung oder Anreicherung von einem oder mehreren Geschmacks und/oder Duftstoff(en), bestehend aus oder umfassend die folgenden Schritte in dieser Reihenfolge:

(l a) Thermische Behandlung, insbesondere Trocknung, Aufkonzentrierung, Rösten, Kochen oder Braten, eines pflanzlichen oder tierischen Lebensmittels als Hauptprodukt unter Erhalt einer aromabeladenen Gas- oder Dampfphase als Nebenprodukt, umfassend wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff;

(l b) Bereitstellen und Konditionieren eines Adsorptionsmaterials in einer Adsorptionsvorrichtung;

(l c) Durchleiten der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase aus Schritt (1 a) durch die Adsorptionsvorrichtung mit dem Adsorptionsmaterial aus Schritt (1 b), so dass der wenigstens eine Geschmacks- und/oder Duftstoff an das Adsorptionsmaterial adsorbiert wird;

(l d) Bereitstellen von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Lösungsmittel oder einem Lösungsmittelgemisch, das mindestens ein lebensmittelgeeignetes organisches Lösungsmittel umfasst, oder von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder einem Stoffgemisch, das mindestens einen lebensmittelgeeigneten organischen Stoff mit Lösungsmitteleigenschaften umfasst;

(l e) Elution des wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoffs von dem Adsorptionsmaterial aus Schritt (1 c) mit dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch oder dem Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder dem Stoffgemisch mit Lösungsmitteleigenschaften aus Schritt (1 d) unter Erhalt eines mit dem wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff angereichten Eluats;

und optional

(lf) Aufkonzentrieren des aus Schritt (1 e) erhaltenen Eluats unter Erhalt einer Aromaphase.

[0021 ] In einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur

Herstellung eines Aromakonzentrates, bestehend aus oder umfassend die folgenden

Schritte in dieser Reihenfolge:

(2a) Thermische Behandlung, insbesondere Trocknung, Aufkonzentrierung, Rösten, Kochen oder Braten, eines pflanzlichen oder tierischen Lebensmittels als Hauptprodukt unter Erhalt einer aromabeladenden Gas- oder Dampfphase als Nebenprodukt, umfassend wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff;

(2b) Bereitstellen und Konditionieren eines Adsorptionsmaterials in einer Adsorptionsvorrichtung;

(2c) Durchleiten der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase aus Schritt (2a) durch die Adsorptionsvorrichtung mit Adsorptionsmaterial aus Schritt (2b), so dass der wenigstens eine Geschmacks- und/oder Duftstoff an das Adsorptionsmaterial adsorbiert wird;

(2d) Bereitstellen von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Lösungsmittel oder einem Lösungsmittelgemisch, das mindestens ein lebensmittelgeeignetes organisches Lösungsmittel umfasst, oder von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder einem Stoffgemisch, das mindestens einen lebensmittelgeeigneten organischen Stoff mit Lösungsmitteleigenschaften umfasst;

(2e) Elution des wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoffs von dem Adsorptionsmaterial aus Schritt (2c) mit dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch oder dem Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder dem Stoffgemisch mit Lösungsmitteleigenschaften aus Schritt (2d) unter Erhalt eines mit dem wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff angereichten Eluats; und

(2f) Aufkonzentrieren des aus Schritt (2e) erhaltenen Eluats unter Erhalt eines Aromakonzentrats.

[0022] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Eluat, angereichert mit dem wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff, oder ein Aroma- und/oder Duftstoffkonzentrat, welche nach den vorstehend erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar sind.

[0023] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung der angereichertes Eluats oder des Aroma- und/oder Duftstoffkonzentrates zur Aromatisierung oder zur Rekonstitution des Aromas von Nahrungsmitteln, Genussmitteln, Getränkeprodukten, Halbfertigprodukten, Mundhygiene-produkten, Kosmetika, pharmazeutischen Produkten oder Tiernahrungsmitteln oder zur Herstellung von Nahrungsmitteln, Genussmitteln, Getränkeprodukten, Halbfertigprodukten, Mundhygieneprodukten, Kosmetika, pharmazeutischen Produkten oder Tiernahrungsmitteln.

[0024] Letztendlich betrifft die vorliegende Erfindung Nahrungsmittel, Genussmittel, Getränkeprodukte, Halbfertigprodukte, Mundhygieneprodukte, Kosmetika, pharmazeutische Produkte oder Tiernahrungsmittel, welche das angereicherte Eluat oder das Aroma- und/oder Duftstoffkonzentrat umfassen. [0025] Überraschend wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung gefunden, dass die Kombination aus direkter Aufbringung einer aromabeladenen Gas- oder Dampfphase, während oder unmittelbar nach ihrer Generierung, auf die Adsorptionsvorrichtung und Adsorption an ein Sorbens und anschließender Desorption die vorstehend genannten Schwierigkeiten des Standes der Technik gelöst und die wertgebenden Geschmacks- und/oder Duftstoffe angereichert werden können, ohne dass ein zusätzlicher Kondensationsschritt erforderlich ist. Die direkte Aufbringung der Gas- oder Dampfphase auf die Adsorptionsvorrichtung ermöglicht darüber hinaus, dass Geschmacks- und/oder Duftstoffe, insbesondere leicht flüchtige Geschmacks- und/oder Duftstoffe, schneller, d.h. ohne zeitliche Verzögerung, und besser an das Adsorptionsmaterial absorbiert werden, so dass keine Oxidation stattfinden kann und damit Verluste an wertgebenden Geschmacks- und/oder Duftstoffe auftreten können, was üblicherweise zu einer Veränderung des sensorischen Profils führt.

Figuren

[0026] Figur 1 ist ein Diagramm, das den Gehalt an Aromastoffen bei der adsorptiven Anreichung aus einer aromabeladenen Gasphase gemäß der Erfindung und aus einer aromabeladenen Kondensatphase gemäß dem Stand der Technik zeigt.

[0027] Figur 2 ist ein Diagramm, das den Gehalt an Aromastoffen, deren Gehalt < 300ppm ist, bei der adsorptiven Anreichung aus einer aromabeladenen Gasphase gemäß der Erfindung und aus einer aromabeladenen Kondensatphase gemäß dem Stand der Technik zeigt.

[0028] Figur 3 ist ein Diagramm, das die Kondensatmenge im Verlauf der Zeit in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit der Trockungsluft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zeigt.

[0029] Figur 4 ist ein Diagramm, das den Gehalt an Aromastoffen in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit der Trocknungsluft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zeigt. [0030] In den Figuren 1 ,2 und 4 wird der Punkt als Dezimaltrennzeichen verwendet.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

[0031 ] Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur

Wiedergewinnung oder Anreicherung von einem oder mehreren Geschmacks und/oder Duftstoff(en), bestehend aus oder umfassend die folgenden Schritte in dieser Reihenfolge:

(l a) Thermische Behandlung, insbesondere Trocknung, Aufkonzentrierung, Rösten, Kochen, Braten, eines pflanzlichen oder tierischen Lebensmittels als Hauptprodukt unter Erhalt einer aromabeladenen Gas- oder Dampfphase als Nebenprodukt, umfassend wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff;

(l b) Bereitstellen und Konditionieren eines Adsorptionsmaterials in einer Adsorptionsvorrichtung;

(l c) Durchleiten der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase aus Schritt (1 a) durch die Adsorptionsvorrichtung mit dem Adsorptionsmaterial aus Schritt (1 b), so dass der wenigstens eine Geschmacks- und/oder Duftstoff an das Adsorptionsmaterial adsorbiert wird;

(l d) Bereitstellen von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Lösungsmittel oder einem Lösungsmittelgemisch, das mindestens ein lebensmittelgeeignetes organisches Lösungsmittel umfasst, oder von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder einem Stoffgemisch, das mindestens einen lebensmittelgeeigneten organischen Stoff mit Lösungsmitteleigenschaften umfasst;

(l e) Elution des wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoffs von dem Adsorptionsmaterial aus Schritt (1 c) mit dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch oder dem Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder dem Stoffgemisch mit Lösungsmitteleigenschaften aus Schritt (1 d) unter Erhalt eines mit dem wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff angereichten Eluats; und optional

(lf) Aufkonzentrieren des aus Schritt (1 e) erhaltenen Eluats unter Erhalt einer Aromaphase.

[0032] Die vorliegende Erfindung betrifft in einem zweiten Aspekt ein Verfahren zur

Herstellung eines Aromakonzentrates, bestehend aus oder umfassend die folgenden

Schritte in dieser Reihenfolge:

(2a) Thermische Behandlung, insbesondere Trocknung, Aufkonzentrierung, Rösten, Kochen oder Braten eines pflanzlichen oder tierischen Lebensmittels als Hauptprodukt unter Erhalt einer aromabeladenden Gas- oder Dampfphase als Nebenprodukt, umfassend wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff;

(2b) Bereitstellen und Konditionieren eines Adsorptionsmaterials in einer Adsorptionsvorrichtung;

(2c) Durchleiten der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase aus Schritt (2a) durch die Adsorptionsvorrichtung mit Adsorptionsmaterial aus Schritt (2b), so dass der wenigstens eine Geschmacks- und/oder Duftstoff an das Adsorptionsmaterial adsorbiert wird;

(2d) Bereitstellen von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Lösungsmittel oder einem Lösungsmittelgemisch, das mindestens ein lebensmittelgeeignetes organisches Lösungsmittel umfasst, oder von mindestens einem lebensmittelgeeigneten organischen Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder einem Stoffgemisch, das mindestens einen lebensmittelgeeigneten organischen Stoff mit Lösungsmitteleigenschaften umfasst;

(2e) Elution des wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoffs von dem Adsorptionsmaterial aus Schritt (2c) mit dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch oder dem Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder dem Stoffgemisch mit Lösungsmitteleigenschaften aus Schritt (2d) unter Erhalt eines Eluats; und

(2f) Aufkonzentrieren des aus Schritt (2e) erhaltenen Eluats unter Erhalt eines Aromakonzentrats.

[0033] Die Verfahrensschritte (1 a) bis (1 e) des Verfahrens zur Wiedergewinnung oder Anreicherung von einem oder mehreren Geschmacks- und/oder Duftstoffen gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung entsprechen den Verfahrensschritten (2a) bis (2e) des Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung bzw. sind mit diesen identisch. Die nachfolgende Beschreibung ist daher, was die technischen Merkmale der Verfahrensschritte (1 a) bis (1 e) des Verfahrens zur Wiedergewinnung oder Anreicherung von einem oder mehreren Geschmacks- und/oder Duftstoffen gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung und deren bevorzugte Varianten betrifft, gleichermaßen gültig für die technischen Merkmale der Verfahrensschritte (2a) bis (2e) des Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung und deren bevorzugte Varianten und umgekehrt. Die nachfolgende detaillierte Beschreibung, insbesondere die Beschreibung der Verfahrensschritte (1 a) bis (1 e) einerseits und (2a) bis (2e) andererseits sowie bevorzugte Ausgestaltungen gelten daher sowohl für das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem ersten Aspekt als auch für das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt gleichermaßen, sofern nichts Gegenteiliges angegeben ist.

[0034] In dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt erfolgt eine Wiedergewinnung oder Anreicherung von einem oder mehreren Geschmacks- und/oder Duftstoff(en) direkt aus einer Gas oder Dampfphase, die wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff umfasst, als Ausgangsmaterial.

[0035] Für die Wiedergewinnung oder Anreicherung von einem oder mehreren Geschmacks- und/oder Duftstoff(en) wird in einem ersten Schritt (1 a) des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt bzw. Schritt (2a) des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt daher eine aromabeladene Gas- oder Dampfphase bereitgestellt, die wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff umfasst.

[0036] Unter Gas- oder Dampfphase wird im Kontext der vorliegenden Erfindung ein Aggregatzustand verstanden. Gas oder Dampf entstehen durch Verdunstung oder Verdampfung von Flüssigkeit. Bei Gas handelt es sich um einen Stoff, der aus seinem gewöhnlichen, meist flüssigen Aggregatzustand in einen gewöhnlich unsichtbaren gasförmigen Zustand übergegangenen ist.

[0037] Bei einer Verdampfung geht ein Stoff vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über oberhalb des Siedepunktes; bei einer Verdunstung geht ein Stoff vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über, ohne dabei die Siedetemperatur zu erreichen. Zur Verdunstung kommt es, wenn die Gasphase über der Flüssigkeit noch nicht mit Dampf gesättigt ist. Als Dampf bezeichnet man ein Gas, das im Allgemeinen noch in Kontakt mit der flüssigen Phase steht, aus der es durch Verdampfung hervorgegangen ist. Dabei handelt es sich um einen sichtbaren feuchten Dunst, d.h. einer sichtbaren Mischung aus Luft und feinsten Flüssigkeitstropfen, wie er sich beispielsweise bei der Kondensation von Wasserdampf bildet, auch Aerosol genannt. Beide Begriffe „Gasphase“ und „Dampfphase“ werden in der vorliegenden Erfindung gleichwertig nebeneinander verwendet.

[0038] Gas- oder Dampfphasen fallen in nicht unerheblichem Maßstab bei der Herstellung oder Bearbeitung von Lebensmitteln an, beispielsweise bei einer thermischen Behandlung, z.B. bei der Trocknung, der Aufkonzentrierung, dem Rösten, dem Kochen oder Braten, bei der/dem überwiegend Wasser verdunstet und/oder verdampft wird und dabei nicht unerhebliche Mengen, insbesondere leicht flüchtiger, Geschmacks- und/oder Duftstoffe in die Dampfphase übergehen.

[0039] Die thermische Behandlung hat zum Ziel, das Lebensmittel, d.h. das Ausgangsprodukt bzw. das Hauptprodukt, möglichst schonend unter maximaler Beibehaltung aller Inhaltsstoffe zu prozessieren bzw. zu veredeln, beispielsweise um das Lebensmittel verzehrfähig zu machen, den Geschmack zu verändern oder die Haltbarkeit zu verbessern, etc..

[0040] Lebensmittel im Kontext der vorliegenden Erfindung sind Substanzen oder Produkte, die konsumiert werden, um den menschlichen Körper zu ernähren und werden vom Menschen zum Zwecke der Ernährung oder des Genusses über den Mund, gegebenenfalls nach weiterer Zubereitung, aufgenommen.

[0041 ] Lebensmittel lassen sich je nach Standpunkt und Zweck der Einteilung gliedern nach Inhaltsstoffen, Herkunft, Verarbeitungsprozessen, Verzehranlass, Kühlungsbedarf. Eine häufig anzutreffende Gliederungsart teilt die Lebensmittel nach dem Ursprung der Rohwaren in tierische und pflanzliche sowie sonstige Produkte.

[0042] Produkte pflanzlichen Ursprungs sind Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Obst, Algen, Brot und Backwaren, Getreidetrockenprodukte: Mehl, Nährmittel (Reis, Stärke, Grieß, Graupen,), Nudeln, pflanzliche Speiseöle und -fette, wie Margarine, Süßwaren (Marmelade, Schokolade, Sirup, Zucker), Gewürze, Salzgebück und Snacks.

[0043] Produkte tierischen Ursprungs sind Eier, Fleisch und Wurstwaren, Milchprodukte, wie Butter, Joghurt, Käse, Milch, Quark, Sahne, Speiseeis, Fisch, Honig.

[0044] Produkte pilzlichen Ursprungs sind Pilze.

[0045] Die aromabeladene Gas- oder Dampfphase bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren als Nebenprodukt bzw. als Seitenstrom produkt unmittelbar bei der thermischen Behandlung eines pflanzlichen oder tierischen Lebensmittels als Ausgangsmaterial bzw. Hauptprodukt erhalten.

[0046] Solche aromabeladenen Gas- oder Dampfphasen mit wertgebenden Geschmacks- und/oder Duftstoffen entstehen beispielsweise bei der Trocknung von pflanzlichen Lebensmitteln, vorzugsweise Tee, Obst, Gemüse, Kräutern, Gewürzen, Blüten, Blättern, bei der Aufkonzentrierung von Lebensmitteln, beispielsweise Obst oder Gemüsesäften, bei der Herstellung von Fruchtzubereitungen, beim Rösten von pflanzlichen Lebensmittel, wie beispielsweise Nüssen, Kaffee- oder Kakaobohnen, Getreide, Malz, beim Kochen oder Braten von Fleisch, etc. [0047] Vorzugsweise wird die aromabeladene Gas- oder Dampfphase erhalten bei der Trocknung von frischen oder prozessierten pflanzlichen Lebensmitteln, beim Rösten von pflanzlichen Lebensmitteln, Kaffee- oder Kakaobohnen, oder beim Kochen, Braten von Fleisch.

[0048] Unter dem Begriff „frisch“ wird im Kontext der vorliegenden Erfindung verstanden, dass die in dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Einsatz kommenden Ausgangsprodukte vor ihrer thermischen Behandlung weder getrocknet, noch in sonstiger Weise bearbeitet oder fermentiert werden. Die pflanzlichen Lebensmittel können sofort nach der Ernte oder einige Tage später in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.

[0049] Im Gegensatz zu den frischen pflanzlichen Lebensmitteln werden prozessierte pflanzliche Lebensmittel vor dem Einsatz in dem erfindungsgemäßen Verfahren einer Vorbehandlung oder Bearbeitung unterzogen, beispielsweise einer Fermentation.

[0050] In einer noch mehr bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt wird die aromabeladene Gas- oder Dampfphase bei der thermischen Behandlung, insbesondere Trocknung, von Obst, Gemüse, Kräutern, Gewürzen oder Blüten, Pilzen oder Algen oder beim Rösten pflanzlicher Lebensmittel, wie beispielsweise Nüssen, Kaffee- oder Kakaobohnen, Getreide, Malz, etc. gewonnen.

[0051 ] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt ist das Obst vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Zitrusfrüchten, insbesondere Bergamotte, Bitterorange, Zitrone, Orange, Apfelsine, Mandarine, Clementine, Grapefruit, Pampelmuse, Limone, Limette, Kumquat, Tangor und Tangelo, Wassermelone, Netzmelone, Honigmelone, Kiwi, Papaya, Avocado, Acerola, Bärentraube, Brombeere, Blaubeere, Boysenbeere, Kirsche, virginische Traubenkirsche, Moltebeere, rote, weiße und schwarze Johannisbeere, Josta, Dattel, Kratzbeere (Rubus caesius), Holunderbeere, Traube, Stachelbeere, Huckleberry, Loganbeere, Olallieberry, Maulbeere, Rosine, Plains Berry, Prairie Berry, Preiselbeere, Himbeere, Birne, Pracht-Himbeere (Rubus spectabilis), Sanddornfrucht, Schlehenfrucht, Erdbeere, Weiße Zimt-Himbeere (Rubus parviflorus), Bocksdornfrucht, Weinbeere, Heidelbeere, Apfel, Rhabarber, Passionsfrucht, Pflaume, bspw. Zwetschge, Mirabelle, Aprikose, Nektarine, Quitte, Kiwi, Sternfrucht, Litschi, Ananas, Guave, Papaya, Maracuja, Mango, Pfirsich, etc..

[0052] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt ist das Gemüse vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Möhre, Pastinake, Petersilienwurzel, Paprika, Pepperoni, Zucchini, Kürbis, Tomate, Schalotte, gelbe, weiße und rote Küchenzwiebel, Gelblauch, Frühlingszwiebel, Knoblauch, grüner und weißer Spargel, grüne Bohnen, Platterbsen, grüne Erbsen, Aubergine, Gurke, Radieschen, Rettich, Gelbe und Rote Rübe, Rote Beete, Rotkohl, Weißkohl, Spitzkohl, Grünkohl, Blumenkohl, Wirsing, Broccoli, Sauerkraut, Kimchi, Stangen- und Knollensellerie, Gemüsefenchel, Mangold, Spinat, etc.

[0053] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten Aspekt und/oder dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt sind die Kräuter vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Basilikum, Fenchel, Koriander, Kümmel, Kreuzkümmel, Dill, Bohnenkraut, Zitronenmelisse, Lavendel, Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei, Muskatellersalbei, Pfefferminze, Krause und andere Minzen, Petersilie, Schnittlauch, Schnittknoblauch, Thymian, Currykraut, Pimperneile, Liebstöckel, Knoblauch, etc..

[0054] Der Begriff „Gewürz“ umfasst definitionsgemäß frische, getrocknete und/oder fermentierte Pflanzenteile, wie beispielsweise Blätter (getrocknete Kräuter, Lorbeerblätter, Kaffirlimettenblätter), Knospen, Blüten oder Blütenteile (Safran, Gewürznelken, Kapern), Rinden (Zimt), Pflanzenwurzeln (Meerrettich, Wasabi, Galgant), Rhizome (Ingwer, Kurkuma), Zwiebeln (Küchenzwiebel, Knoblauch) und Früchte oder Samen (Muskatnuss, weißer, grüner und schwarzer Pfeffer, Piment, Rosen-, Cayenne und edelsüßer Paprika, Wacholderbeeren, Vanille, Kümmel, Kreuzkümmel, Dill, Anis, Sternanis), etc.. [0055] In dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt sind die frisch geernteten Gewürzpflanzenteile ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Vanilleschoten, Teeblättern, vorzugsweise Camellia ssp., besonders bevorzugt Camellia sinensis, Nelkenknospen, Tonkabohnen, Pfefferfrüchten, Kaffeebohnen, Kakaobaumsamen, Safranfäden, Ingwer, Kurkuma, Kapern, Anis, Muskatnuss, Paprika, etc.

[0056] In dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt sind die Blüten ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Rosenblüten, Zitrusblüten, Bergamotteblüten, Orangenblüten, Kamilleblüten, Hibiskusblüten, Lavendelblüten, Kornblumenblüten, Ringelblumenblüten, Geranienblüten, Veilchenblüten, Kapuzinerblüten, Fuchsienblüten, Nelkenblüten, etc..

[0057] In dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt ist am meisten bevorzugt eine aromabeladene Gas- oder Dampfphase, die bei der Röstung von Kaffee oder bei der Trocknung von Tee, vorzugsweise Tee aus der Art Camellia sinensis, noch mehr bevorzugt von fermentiertem schwarzen Tee, teilfermentiertem Oolong-Tee oder (weitgehend) unfermentiertem grünen, weißen oder gelben Tee, generiert wird.

[0058] In dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt ist weiter bevorzugt eine aromabeladene Gas- oder Dampfphase, die bei der Trocknung von Pilzen und Algen entsteht.

[0059] Unter thermischer Behandlung wird im Kontext der vorliegenden Erfindung eine Trocknung verstanden. Das Trocknen von Lebensmitteln ist eines der ältesten Haltbarmachungsverfahren für Lebensmittel, und ist dem Fachmann bestens bekannt. Das Trocknen beruht auf dem Prinzip, dem Lebensmittel durch geeignete Verfahren das Wasser soweit zu entziehen, dass Bakterien, Schimmelpilzen und Hefen die Lebensgrundlage entzogen wird, beispielsweise durch Senkung des aw- Wertes oder Wasseraktivität, und chemische Reaktionen unterbunden werden. [0060] Bei den industriellen T rocknungsverfahren unterscheidet man zwischen konventionellen und speziellen Verfahren und je nach den im Trockner herrschenden Druckbedingungen wird zwischen Normaldruck- oder Vakuumtrocknung unterschieden. Die konventionellen Verfahren arbeiten mit erhitzter Luft, die auf verschiedene Weise mit dem zu trocknenden Gut in Kontakt kommen kann. Bei der Festbetttrocknung überstreicht die warme Luft das Gut in Horden-, Band- oder Kanaltrocknern von oben. Bei der effektiveren Wirbelschichttrocknung (Fließbetttrocknung) werden kleinstückigere Güter von unten mit der Trocknungsluft durchströmt und dabei aufgewirbelt.

[0061 ] Vorzugsweise wird das Trocknen der pflanzlichen Lebensmittel in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und zweiten Aspekt der Erfindung in einem Wärmepumpentrockner, insbesondere bei einer Temperatur von 10 bis max. 30 °C, einem Wärmeschrank, einem Infrarot-Trockner, einem Umluftofen oder einem Konvektionswärmeofen durchgeführt. Derartige Trocknungsvorrichtungen bestehen aus einer Kammer mit Bestückungs- und Entnahmeeinrichtung und erlauben ein Trocknen in einem geschlossenen System. Durch diese Art der Trocknung wird verhindert, dass Aromastoffe, die während des Trocknungsprozesses sublimieren, entschwinden. Gleichzeitig kann mit Hilfe eines Wärmepumpentrockners die Gas- oder Dampfphase, die sich beim Trocknungsvorgang bildet und wertgebende Aromastoffe des zu trocknenden Lebensmittels enthält, kontinuierlich abgeführt, aufgefangen, gesammelt und der weiteren Aufbereitung zur Wiedergewinnung der Aromastoffe zugeführt werden.

[0062] Die Temperatur, bei der die Trocknung der pflanzlichen Lebensmittel in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß der ersten und zweiten Aspekt der Erfindung durchgeführt wird, findet in Abhängigkeit von der Art des verwendeten Trockners und des zu trocknenden Lebensmittels statt. Bei den oben aufgeführten Prozessen, kommen vorzugsweise Temperaturen im Bereich von 70 bis 120 °C zur Anwendung.

[0063] Vorzugsweise wird das oben beschriebene Ausgangsmaterial bei einer Temperatur in einem Bereich von 20 °C bis 95 °C, noch mehr vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich von 40 °C bis 60 °C und am meisten bevorzugt bei einer Temperatur im Bereich von 45 °C bis 55 °C getrocknet.

[0064] Wenn der Trocknungsvorgang bei höheren Temperaturen durchgeführt wird, gelangen mehr wertgebende Geschmacks- und/oder Duftstoffe in die Gas- oder Dampfphase, wodurch eine aromareiche Gas- oder Dampfphase entsteht. Wenn der Trocknungsvorgang bei niedrigen Temperaturen durchgeführt wird, bleiben mehr wertgebenden Geschmacks- und/oder Duftstoffe in dem zu trocknenden pflanzlichen Lebensmittel. Bei einem Trocknungsvorgang bei einer Temperatur, die höher ist als 70 °C, besteht das Risiko, dass durch thermische Abbaureaktionen ein deutlicher Abfall der Ausbeute an Aromastoffen sowohl in den pflanzlichen Lebensmitteln als auch in der Gas- oder Dampfphase auftritt.

[0065] Die großtechnische Trocknung der pflanzlichen Lebensmittel erfolgt mit heißer Luft bei einer Temperatur im Bereich von 70 bis 120 °C, vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich von 80 bis 110 °C und am meisten bevorzugt bei einer Temperatur im Bereich von 90 bis 100 °C. Dabei wird die Luft über das Trockengut geleitet.

[0066] Die Temperatur der Trocknung richten sich allerdings stark nach der Natur und dem Zustand des Ausgangsmaterials; beispielsweise verlangt ein empfindliches zu trocknendes Ausgangsmaterial schonendere Temperaturen zum Trocknen als robustes zu trocknendes Ausgangsmaterial. Die Trockentemperatur wird daher in aller Regel so gewählt, dass das Trockengut, d.h. das Hauptprodukt, möglichst schonend unter maximaler Beibehaltung aller Inhaltsstoffe erfolgt.

[0067] In einer alternativen Variante wird zum Trocknen Luft verwendet, die eine absolute Luftfeuchtigkeit von 0 bis 50 % aufweist.

[0068] Vorzugsweise liegt der Feuchtigkeitsgehalt der Luft zum Trocknen bei 0 %.

[0069] Wie weiter unten in den Ausführungsbeispielen veranschaulicht, hat der Feuchtigkeits- bzw. des Wassergehaltes der Trockenluft keinen signifikanten Einfluss auf die Ausbeute und die Zusammensetzung des mit Aromastoffen- und/oder Duftstoffen angereicherten Eluats.

[0070] In einer alternativen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Trocknung der pflanzlichen Lebensmittel in einer inerten Atmosphäre durch Beaufschlagung mit einem inerten Gas, vorzugsweise Stickstoff-Gas, erfolgen. Die Trocknung in einer inerten Atmosphäre hat den Vorteil, dass keine Oxidation und damit kein Verlust an wertgebenden Aroma- und Duftstoffen stattfindet.

[0071 ] Die Trocknungsdauer hängt vorwiegend von der Menge und dem Feuchtigkeits- bzw. Wassergehalt des zu trocknenden Lebensmittels bzw. Ausgangsprodukts ab. Die Höchstdauer beträgt maximal 48 Stunden, bevorzugt wird 10 bis 15 Stunden lang getrocknet.

[0072] Durch den Trocknungsvorgang wird dem pflanzlichen Lebensmittel Feuchtigkeit entzogen bis auf einen Gehalt von etwa 5 bis 30 Gew.-%, insbesondere 20 Gew.-%.

[0073] In einer alternativen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt wird unter dem Begriff „thermische Behandlung“ auch die Aufkonzentrierung von pflanzlichen Lebensmitteln verstanden, wie beispielsweise beim Eindampfen von Säften zur Herstellung eines Fruchtsaft- oder Gemüsekonzentrates. Bei der Herstellung von Fruchtsaft- oder Gemüsekonzentraten werden die Saftinhaltsstoffe durch Abtrennung der entsprechenden Menge Wasser z.B. von 12 auf 70 % Trockensubstanz aufkonzentriert.

[0074] In einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt wird unter dem Begriff „thermische Behandlung“ auch das Rösten von pflanzlichen Lebensmitteln verstanden. Das Rösten ist das Erhitzen von pflanzlichen Lebensmitteln ohne Zugabe von Flüssigkeit, um ihnen Feuchtigkeit zu entziehen, ihren Geschmack zu verändern, sie dunkler zu färben oder wegen des Feuchteentzugs ihre Haltbarkeit zu erhöhen. Die Lebensmittel werden auf bis zu 300 °C erhitzt, wobei sich kräftig schmeckende Aromen und Bitterstoffe bilden. Rösten gilt als eine der Grundzubereitungsarten von Lebensmitteln. Geröstet werden beispielsweise Nüsse, Kerne (Sonnenblumenkerne, Pistazien und andere), Kaffee- und Kakaobohnen, Getreide, Malz, Kichererbsen, Zwiebeln, etc.

[0075] In dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt ist daher weiter bevorzugt eine aromabeladene Gas- oder Dampfphase, die beim Rösten der oben beschriebenen pflanzlichen Lebensmittel entsteht.

[0076] In einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt wird unter dem Begriff „thermische Behandlung“ auch das Kochen von pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln, insbesondere Fleisch, verstanden. Kochen bedeutet, dass Lebensmittel gegart werden, indem sie auf mindestens 100 °C, insbesondere in Wasser, erhitzt werden.

[0077] In einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt wird unter dem Begriff „thermische Behandlung“ auch das Braten von pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln verstanden. Braten ist trockenes Garen bei starker Hitze. Dabei entstehen durch die Maillard-Reaktion an der Oberfläche des Bratguts Verbindungen aus Eiweißen, Fetten und Zuckern, die für die Bräunung und den typischen Geschmack verantwortlich sind.

[0078] In dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt ist daher weiter bevorzugt eine aromabeladene Gas- oder Dampfphase, die durch Kochen oder Braten von Fleisch entsteht.

[0079] Bei den oben beschriebenen thermischen Behandlungsverfahren der oben beschriebenen pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln, bei denen durch Verdunstung und/oder Verdampfung überwiegend Wasser verdampft wird, gehen nicht unerhebliche Mengen, insbesondere leicht flüchtiger, Geschmacks- und/oder Duftstoffe in die Gas- oder Dampfphase über. [0080] Die Gas- oder Dampfphase, die bei den zuvor beschriebenen thermischen Behandlungsverfahren der Ausgangsprodukte als Nebenprodukt oder als Seitenproduktstrom entsteht, enthält die wertgebenden Geschmacks- und/oder Duftstoffe in unterschiedlichen Konzentrationen in Abhängigkeit von der Art und Zusammensetzung des Ausgangslebensmittels und seines Feuchtigkeits- bzw. Wassergehaltes.

[0081 ] Dadurch entsteht eine aromabeladene wässrige Gas- oder Dampfphase, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten oder zweiten Aspekt bei der anschließenden adsorptiven Anreicherung bzw. Aufkonzentrierung zum Einsatz kommt.

[0082] Der Begriff „aromabeladen“, wie er im Kontext der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist breit zu verstehen und bedeutet, dass die Gas- oder Dampfphase wenigstens einen Geschmacks- und/oder einen Duftstoff umfasst. Der Begriff „aromabeladen“ schließt somit einen Geschmacks- und/oder einen Duftstoff gleichermaßen mit ein.

[0083] Der Begriff„aromabeladen“ umfasst außerdem einen einzelnen Geschmacks oder Duftstoff oder mehrere Geschmacks- oder Duftstoffe oder Kombinationen daraus oder ein Aroma oder einen Duft, der/die/das in dem Lebensmittel, vorzugsweise in der Pflanze, aus dem die Gas- oder Dampfphase generiert wird, enthalten ist.

[0084] Die Kombination eines Geschmacks- und/oder Duftstoffs kann eine beliebige Anzahl, d.h. zwei, drei, vier, fünf oder sogar weitaus mehr Geschmacks- und/oder Duftstoffe umfassen.

[0085] Der Begriff „wenigstens einen Geschmacks- oder Duftstoff" bedeutet im Kontext der vorliegenden Erfindung, dass die Gas- oder Dampfphase entweder einen einzelnen Geschmacks- und/oder Duftstoff oder eine Vielzahl, d.h. zwei, drei, vier, fünf oder sogar weitaus mehr, verschiedener Geschmacks- und/oder Duftstoffkomponenten umfassen kann, je nach Zusammensetzung des Ausgangsmaterials, aus dem die Gas- oder Dampfphase generiert wird.

[0086] Üblicherweise liegen Aroma- oder Duftstoffe in Lebensmitteln oder Pflanzen nicht in binären oder ternären Mischungen vor, sondern als Bestandteil ausgeklügelter komplexer Mischungen, die zwei, drei, vier, fünf, zehn, vorzugsweise aber noch eine weitaus höhere Zahl an Aroma- oder Duftstoffen in zum Teil sehr geringen Mengen enthalten können, um ein besonders rundes Aroma- oder Duftprofil zu ergeben.

[0087] In Abhängigkeit von den Geschmacks- oder Duftstoffen, die in dem Ausgangsmaterial, aus dem die Gas- oder Dampfphase generiert wird, enthalten sind, umfasst in einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung die Gas- oder Dampfphase daher einen oder eine beliebig große Anzahl Geschmacks oder Duftstoff(e), der/die ausgewählt ist/sind aus der Gruppe, die gebildet wird von: (1 ) Kohlenwasserstoffen; (2) aliphatischen Alkoholen; (3) aliphatischen Aldehyden und deren Acetalen; (4) aliphatischen Ketonen und deren Oximen; (5) aliphatischen schwefelhaltigen Verbindungen; (6) aliphatischen Nitrilen; (7) Estern von aliphatischen Carbonsäuren; (8) acyclischen Terpenalkoholen; (9) acyclischen Terpenaldehyden und -ketonen; (10) cyclischen Terpenalkoholen; (11 ) cyclischen Terpenaldehyde und -ketonen; (12) cyclischen Alkoholen; (13) cycloaliphatischen Alkoholen; (14) cyclischen und cycloaliphatischen Ethern; (15) cyclischen und makrocyclischen Ketonen; (16) cycloaliphatischen Aldehyden; (17) cycloaliphatischen Ketonen; (18) Estern cyclischer Alkohole; (19) Estern cycloaliphatischer Alkohole; (20) Estern cycloaliphatischer Carbonsäuren; (21 ) Araliphatischen Alkoholen; (22) Estern von araliphatischen Alkoholen und aliphatischen Carbonsäuren; (23) araliphatischen Ethern; (24) aromatischen und araliphatischen Aldehyden; (25) aromatischen und araliphatischen Ketonen; (26) aromatischen und araliphatischen Carbonsäuren und deren Estern; (27) Stickstoffhaltigen aromatischen Verbindungen; (28) Phenolen, Phenylethern und Phenylestern; (29) Heterocyclischen Verbindungen; (30) Lactone; sowie deren Gemischen. [0088] Bei den Geschmacks- oder Duftstoffen handelt es sich vorzugsweise um solche, die aufgeführt sind z. B. in„S. Arctander, Perfume and Flavor Chemicals, Band I und II, Montclair, N. J., 1969, Eigenverlag“, „H. Surburg und J. Panten, Common Fragrance and Flavor Materials, 6. Ausgabe, Wiley-VCFI, Weinheim, 2016“ oder“John Wright, Flavor Creation, Second Edition, 2011” .

[0089] Im Einzelnen seien die folgenden Geschmacks- oder Duftstoffe bzw. Geschmacks- oder Duftstoffzusammensetzungen genannt:

[0090] Geschmacks- oder Duftstoffe bzw. Geschmacks- oder Duftstoffzusammensetzungen aus Ambra; Amyris; Angelicasamen; Angelicawurzel; Anis; Baldrian; Basilikum; Baummoos; Bay; Beifuß; Bergamotte; Bienenwachs; Birkenteer; Bittermandel; Bohnenkraut; Buccoblätter; Cabreuva; Cade; Calmus; Campher; Cananga; Cardamomen; Cascarilla; Cassia; Cassie; Castoreum; Cedernblätter; Cedernholz; Cistus; Citronell; Citronen; Copaiva;; Koriander; Costuswurzel; Cumin; Cypressen; Davana; Dillkraut; Dillsamen; Eichenholz; Eichenmoos; Elemi; Estragon; Eucalyptus-citriodora; Eucalyptus; Fenchel; Fichtennadel; Galbanum; Geranium; Grapefruit; Guajakholz; Gurjun; Flelichrysum; Flelichrysum; Ingwer; Iriswurzel; Jasmin; Kalmus; Kamillen;; Karottensamen; Kaskarilla; Kiefernadel; Krauseminz; Kümmel; Labdanum; Labdanum; Lavandin; Lavendel; Lemongras; Liebstock; Limette; Linaloe; Litsea-cubeba; Lorbeerblätter; Macis; Majoran; Mandarine; Massoirinde; Mimosa; Moschuskörner; Muskateller- Salbei; Muskatnuß; Myrrhen; Myrten; Nelkenblätter; Nelkenblüte; Neroli; Olibanum; Opopanax; Orangenblüte; Orange; Origanum; Palmarosa; Patchouli; Perilla; Balsambaum; Petersilienblätter; Petersiliensamen; Petitgrain; Pfefferminz; Pfeffer; Piment; Pine; Poley; Rose; Rosenholz; Rosmarin; Salbei dalmatinisch; Salbei spanisch; Sandelholz; Selleriesamen; Spiklavendel; Sternanis; Styrax; Tagetes; Tannennadel; Tea-tree; Thymian; Tonka; Tuberose; Vanille; Veilchenblätter; Verbena; Vetiver; Wacholderbeer; Weinhefe; Wermut; Wintergrün; Ylang; Ysop; Zibet; Zimtblätter; Zimtrinde, Tee und Kaffee. [0091] Einzel-Geschmacks- oder -Duftstoffe, sind vorzugsweise ausgewählt aus den folgenden Gruppen:

[0092] Kohlenwasserstoffe, wie z.B. 3-Caren; a-Pinen; ß-Pinen; a-Terpinen; g- Terpinen; p-Cymol; Bisabolen; Camphen; Caryophyllen; Cedren; Farnesen; Limonen; Longifolen; Myrcen; Ocimen; Valencen; (E,Z)-1 ,3,5-Undecatrien; Styrol; Diphenylmethan;

[0093] Aliphatische Alkohole wie z.B. Hexanol; Octanol; 3-Octanol; 2,6- Dimethylheptanol; 2-Methyl-2-heptanol; 2-Methyl-2-octanol; (EJ-2-Hexenol; (E)- und (ZJ-3-Hexenol; 1 -Octen-3-ol; Gemisch von 3,4,5,6,6-Pentamethyl-3/4-hepten-2-ol und 3,5,6,6-Tetramethyl-4-methyleneheptan-2-ol; (E,Z)-2,6-Nonadienol; 3,7-Dimethyl-7- methoxyoctan-2-ol; 9-Decenol; 10-Undecenol; 4-Methyl-3-decen-5-ol;

[0094] Aliphatische Aldehyde und deren Acetale wie z.B. Hexanal; Heptanal; Octanal; Nonanal; Decanal; Undecanal; Dodecanal; Tridecanal; 2-Methyloctanal; 2-Methyl- nonanal; (EJ-2-Hexenal; (ZJ-4-Heptenal; 2,6-Dimethyl-5-heptenal; 10-Undecenal; (E)- 4-Decenal; 2-Dodecenal;2,6, 10-T rimethyl-9-undecenal; 2,6,10-T rimethyl-5,9-undeca- dienal; Heptanaldiethylacetal; 1 , 1 -Dimethoxy-2,2,5-trimethyl-4-hexen;

Citronellyloxyacetaldehyd; 1 -(1 -Methoxy-propoxy)-(E/Z)-3-hexen;

[0095] Aliphatische Ketone und deren Oxime wie z.B. 2-Heptanon; 2-Octanon; 3- Octanon; 2-Nonanon; 5-Methyl-3-heptanon; 5-Methyl-3-heptanonoxim; 2, 4,4,7- Tetramethyl-6-octen-3-on; 6-Methyl-5-hepten-2-on;

[0096] Aliphatische schwefelhaltige Verbindungen wie z.B. 3-Methylthio-hexanol; 3- Methylthiohexylacetat; 3-Mercaptohexanol; 3-Mercaptohexylacetat; 3-Mercaptohexyl- butyrat; 3-Acetylthiohexylacetat; 1 -Menthen-8-thiol;

[0097] Aliphatische Nitrile, wie z.B. 2-Nonensäurenitril; 2-Undecensäurenitril; 2- Tridecensäurenitril; 3,12-Tridecadiensäurenitril; 3,7-Dimethyl-2,6-octadien-säurenitril; 3,7-Dimethyl-6-octensäurenitril; [0098] Ester von aliphatischen Carbonsäuren wie z.B. (E)- und (ZJ-3-Hexenylformiat; Ethylacetoacetat; Isoamylacetat; Hexylacetat; 3,5,5-Trimethylhexylacetat; 3-Methyl-2- butenylacetat; (EJ-2-Hexenylacetat; (E)- und (ZJ-3-Hexenylacetat; Octylacetat; 3- Octylacetat; 1 -Octen-3-ylacetat; Ethylbutyrat; Butylbutyrat; Isoamylbutyrat; Hexylbutyrat; (E)- und (ZJ-3-Hexenyl-isobutyrat; Hexylcrotonat; Ethylisovalerianat; Ethyl-2-methylpentanoat; Ethylhexanoat; Allylhexanoat; Ethylheptanoat; Allylheptanoat; Ethyloctanoat; Ethyl-(E,Z)-2,4-decadienoat; Methyl-2-octinat; Methyl- 2-noninat; Allyl-2-isoamyloxyacetat; Methyl-3,7-dimethyl-2,6-octadienoat;4-Methyl-2- pentyl-crotonat;

[0099] Acyclische Terpenalkohole wie z. B. Citronellol; Geraniol; Nerol; Linalool; Lavadulol; Nerolidol; Farnesol; Tetrahydrolinalool; Tetrahydrogeraniol; 2,6-Dimethyl- 7-octen-2-ol; 2,6-Dimethyloctan-2-ol; 2-Methyl-6-methylen-7-octen-2-ol; 2,6-Dimethyl- 5,7-octadien-2-ol; 2,6-Dimethyl-3,5-octadien-2-ol; 3,7-Dimethyl-4,6-octadien-3-ol; 3,7- Dimethyl-1 ,5,7-octatrien-3-ol; 2,6-Dimethyl-2,5,7-octatrien-1 -ol; sowie deren Formiate, Acetate, Propionate, Isobutyrate, Butyrate, Isovalerianate, Pentanoate, Hexanoate, Crotonate, Tiglinate und 3-Methyl-2-butenoate;

[0100] Acyclische Terpenaldehyde und -ketone wie z. B. Geranial; Neral; Citronellal; 7-Hydroxy-3,7-dimethyloctanal; 7-Methoxy-3,7-dimethyloctanal; 2,6,10-Trimethyl-9- undecenal; Geranylaceton; sowie die Dimethyl- und Diethylacetale von Geranial, Neral, 7-Hydroxy-3,7-dimethyloctanal;

[0101 ] Cyclische Terpenalkohole wie z. B. Menthol; Isopulegol; alpha-Terpineol; Terpinenol-4; Menthan-8-ol; Menthan-1 -ol; Menthan-7-ol; Borneol; Isoborneol; Linalooloxid; Nopol; Cedrol; Ambrinol; Vetiverol; Guajol; sowie deren Formiate, Acetate, Propionate, Isobutyrate, Butyrate, Isovalerianate, Pentanoate, Hexanoate, Crotonate, Tiglinate und 3-Methyl-2-butenoate;

[0102] Cyclische Terpenaldehyde und -ketone wie z. B. Menthon; Isomenthon; 8- Mercaptomenthan-3-on; Carvon; Campher; Fenchon; alpha-lonon; beta-lonon; alpha-n-Methylionon; beta-n-Methylionon; alpha-lsomethylionon; beta- Isomethylionon; alpha-lron; alpha-Damascon; beta-Damascon; beta-Damascenon; delta-Damascon; gamma-Damascon; 1 -(2,4,4-Trimethyl-2-cyclohexen-1 -yl)-2-buten- 1 -on; 1 ,3,4,6,7,8a-Hexahydro-1 , 1 ,5,5-tetramethyl-2H-2,4a-methanonaphthalen- 8(5H)-on;2-Methyl-4-(2,6,6-trimethyl-1 -cyclohexen-1 -yl)-2-butenal; Nootkaton;

Dihydronootkaton; 4,6,8-Megastigmatrien-3-on; alpha-Sinensal; beta-Sinensal; acetyliertes Cedernholzöl (Methylcedrylketon);

[0103] Cyclische Alkohole wie z.B. 4-tert.-Butylcyclohexanol; 3,3,5- Trimethylcyclohexanol; 3-lsocamphylcyclohexanol; 2,6,9-Trimethyl-Z2,Z5,E9- cyclododecatrien-1 -ol; 2-lsobutyl-4-methyltetrahydro-2H-pyran-4-ol;

[0104] Cycloaliphatische Alkohole wie z.B. alpha,3,3-Trimethylcyclohexylmethanol;1 - (4-lsopropylcyclohexyl)ethanol; 2-Methyl-4-(2,2,3-trimethyl-3-cyclopent-1 -yl)butanol;

2-Methyl-4-(2,2,3-trimethyl-3-cyclopent-1 -yl)-2-buten-1 -ol; 2-Ethyl-4-(2,2,3-trimethyl-

3-cyclopent-1 -yl)-2-buten-1 -ol; 3-Methyl-5-(2,2,3-trimethyl-3-cyclopent-1 -yl)-pentan-2- ol; 3-Methyl-5-(2,2,3-trimethyl-3-cyclopent-1 -yl)-4-penten-2-ol; 3,3-Dimethyl-5-(2,2,3- trimethyl-3-cyclopent-1-yl)-4-penten-2-ol; 1 -(2,2,6-Trimethylcyclohexyl)pentan-3-ol; 1 - (2,2,6-Trimethylcyclohexyl)hexan-3-ol;

[0105] Cyclische und cycloaliphatische Ether wie z.B. Cineol; Cedrylmethylether; Cyclododecylmethylether; 1 , 1 -Dimethoxycyclododecan;

(Ethoxymethoxy)cyclododecan; alpha-Cedrenepoxid; 3a, 6, 6, 9a-

Tetramethyldodecahydronaphtho[2, 1 -b]furan; 3a-Ethyl-6,6,9a- trimethyldodecahydronaphtho[2, 1 -b]furan; 1 ,5,9-Trimethyl-13-oxabicyclo[10.1.0]tri- deca-4,8-dien; Rosenoxid; 2-(2,4-Dimethyl-3-cyclohexen-1 -yl)-5-methyl-5-(1 - methylpropyl)-1 ,3-dioxan;

[0106] Cyclische und makrocyclische Ketone wie z.B. 4-tert.-Butylcyclohexanon; 2,2,5-Trimethyl-5-pentylcyclopentanon; 2-Heptylcyclopentanon; 2-

Pentylcyclopentanon; 2-Hydroxy-3-methyl-2-cyclopenten-1 -on; 3-Methyl-cis-2- penten-1 -yl-2-cyclopenten-1 -on; 3-Methyl-2-pentyl-2-cyclopenten-1 -on; 3-Methyl-4- cyclopentadecenon; 3-Methyl-5-cyclopentadecenon; 3-Methylcyclopentadecanon; 4- (1 -Ethoxyvinyl)-3,3,5,5-tetramethylcyclohexanon; 4-tert.-Pentylcyclohexanon; 5- Cyclohexadecen-1 -on; 6,7-Dihydro-1 , 1 ,2,3,3-pentamethyl-4(5H)-indanon; 8- Cyclohexadecen-1 -on; 9-Cycloheptadecen-1 -on; Cyclopentadecanon;

Cyclohexadecanon;

[0107] Cycloaliphatische Aldehyde wie z.B. 2,4-Dimethyl-3-cyclohexencarbaldehyd;

2-Methyl-4-(2,2,6-trimethyl-cyclohexen-1 -yl)-2-butenal; 4-(4-Hydroxy-4-methylpentyl)-

3-cyclohexencarbaldehyd; 4-(4-Methyl-3-penten-1 -yl)-3-cyclohexencarbaldehyd;

[0108] Cycloaliphatische Ketone wie z. B. 1 -(3,3-Dimethylcyclohexyl)-4-penten-1 -on; 2,2-Dimethyl-1 -(2,4-dimethyl-3-cyclohexen-1 -yl)-1 -propanon; 1 -(5,5-Dimethyl-1 -cyclo- hexen-1 -yl)-4-penten-1 -on; 2,3,8,8-Tetramethyl-1 ,2,3,4,5,6,7,8-octahydro-2-naphta- lenylmethylketon; Methyl-2,6, 10-trimethyl-2,5,9-cyclododecatrienylketon; tert.-Butyl- (2,4-dimethyl-3-cyclohexen-1 -yl)keton;

[0109] Ester cyclischer Alkohole wie z.B. 2-tert-Butylcyclohexylacetat; 4-tert- Butylcyclohexylacetat; 2-tert-Pentylcyclohexylacetat; 4-tert-Pentylcyclohexylacetat; 3,3,5-Trimethylcyclohexylacetat; Decahydro-2-naphthylacetat;2-Cyclopentylcyclo- pentylcrotonat; 3-Pentyltetrahydro-2H-pyran-4-ylacetat; Decahydro-2,5,5,8a- tetramethyl-2-naphthylacetat; 4,7-Methano-3a,4,5,6,7,7a-hexahydro-5, bzw. 6- indenylacetat; 4,7-Methano-3a,4,5,6,7,7a-hexahydro-5, bzw. 6-indenylpropionat; 4,7- Methano-3a,4,5,6,7,7a-hexahydro-5, bzw. 6-indenylisobutyrat; 4,7-Methano- octahydro-5, bzw. 6-indenylacetat;

[01 10] Ester cycloaliphatischer Alkohole wie z. B.1 -Cyclohexylethylcrotonat;

[01 1 1 ] Ester cycloaliphatischer Carbonsäuren wie z. B. Allyl-3-cyclohexylpropionat; Allylcyclohexyloxyacetat; cis- und trans-Methyldihydrojasmonat; cis- und trans- Methyljasmonat; Methyl-2-hexyl-3-oxocyclopentancarboxylat; Ethyl-2-ethyl-6,6- dimethyl-2-cyclohexencarboxylat; Ethyl-2,3,6,6-tetramethyl-2-cyclohexencarboxylat; Ethyl-2-methyl-1 ,3-dioxolan-2-acetat; [0112] Araliphatische Alkohole wie z.B. Benzylalkohol; 1 -Phenylethylalkohol; 2- Phenylethylalkohol; 3-Phenylpropanol; 2-Phenylpropanol; 2-Phenoxyethanol; 2,2- Dimethyl-3-phenylpropanol; 2,2-Dimethyl-3-(3-methylphenyl)propanol; 1 , 1 -Dimethyl- 2-phenylethylalkohol; 1 , 1 -Dimethyl-3-phenylpropanol; 1 -Ethyl-1 -methyl-3-phenyl- propanol; 2-Methyl-5-phenylpentanol; 3-Methyl-5-phenylpentanol; 3-Phenyl-2- propen-1 -ol; 4-Methoxybenzylalkohol; 1 -(4-lsopropylphenyl)ethanol;

[0113] Ester von araliphatischen Alkoholen und aliphatischen Carbonsäuren wie z.B. Benzylacetat; Benzylpropionat; Benzylisobutyrat; Benzylisovalerianat; 2-Phenyl- ethylacetat; 2-Phenylethylpropionat; 2-Phenylethylisobutyrat; 2-Phenylethyliso- valerianat; 1 -Phenylethylacetat; alpha-Trichlormethylbenzylacetat; alpha,alpha- Dimethylphenylethylacetat; alpha,alpha-Dimethylphenylethylbutyrat; Cinnamylacetat; 2-Phenoxyethylisobutyrat; 4-Methoxybenzylacetat;

[0114] Araliphatische Ether wie z.B. 2-Phenylethylmethylether; 2- Phenylethylisoamylether; 2-Phenylethyl-1 -ethoxyethylether;

Phenylacetaldehyddimethylacetal; Phenylacetaldehyddiethylacetal;

Hydratropaaldehyddimethylacetal; Phenylacetaldehydglycerinacetal; 2,4,6-Trimethyl- 4-phenyl-1 ,3-dioxan; 4,4a,5,9b-Tetrahydroindeno[1 ,2-d]-m-dioxin; 4,4a, 5, 9b- Tetrahydro-2,4-dimethylindeno[1 ,2-d]-m-dioxin;

[0115] Aromatische und araliphatische Aldehyde wie z. B. Benzaldehyd; Phenylacetaldehyd; 3-Phenylpropanal; Hydratropaaldehyd; 4-Methylbenzaldehyd; 4- Methylphenylacetaldehyd; 3-(4-Ethylphenyl)-2,2-dimethylpropanal; 2-Methyl-3-(4- isopropylphenyl)propanal; 2-Methyl-3-(4-tert.-butylphenyl)propanal; 2-Methyl-3-(4- isobutylphenyl)propanal; 3-(4-tert.-Butylphenyl)propanal; Zimtaldehyd; alpha-Butyl- zimtaldehyd; alpha-Amylzimtaldehyd; alpha-Hexylzimtaldehyd; 3-Methyl-5- phenylpentanal; 4-Methoxybenzaldehyd; 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd; 4- Hydroxy-3-ethoxybenzaldehyd; 3,4-Methylendioxybenzaldehyd; 3,4-Dimethoxy- benzaldehyd; 2-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)propanal; 2-Methyl-3-(4-methylendiox- yphenyl)propanal; [01 16] Aromatische und araliphatische Ketone wie z.B. Acetophenon; 4-Methylaceto- phenon; 4-Methoxyacetophenon; 4-tert.-Butyl-2,6-dimethylacetophenon; 4-Phenyl-2- butanon; 4-(4-Hydroxyphenyl)-2-butanon; 1 -(2-Naphthalenyl)ethanon;2-

Benzofuranylethanon; (3-Methyl-2-benzofuranyl)ethanon; Benzophenon; 1 , 1 ,2, 3,3,6- Hexamethyl-5-indanylmethylketon; 6-tert.-Butyl-1 , 1 -dimethyl-4-indanylmethylketon; 1 - [2,3-dihydro-1 , 1 ,2,6-tetramethyl-3-(1 -methylethyl)-1 H-5-indenyl]ethanon; 5‘,6‘,7‘,8‘- Tetrahydro-3‘,5‘,5‘,6‘,8‘,8‘-hexamethyl-2-aceton aphthon;

[01 17] Aromatische und araliphatische Carbonsäuren und deren Ester wie z.B. Benzoesäure; Phenylessigsäure; Methylbenzoat; Ethylbenzoat; Hexylbenzoat; Benzyl-benzoat; Methylphenylacetat; Ethylphenylacetat; Geranylphenylacetat; Phenylethyl-phenylacetat; Methylcinnmat; Ethylcinnamat; Benzylcinnamat; Phenylethylcinnamat; Cinnamylcinnamat; Allylphenoxyacetat; Methylsalicylat; Isoamylsalicylat; Hexylsalicylat; Cyclohexylsalicylat; Cis-3-Hexenylsalicylat; Benzylsalicylat; Phenylethylsalicylat; Methyl-2,4-dihydroxy-3,6-dimethylbenzoat; Ethyl-3-phenylglycidat; Ethyl-3-methyl-3-phenylglycidat;

[01 18] Stickstoffhaltige aromatischen Verbindungen wie z.B. 2,4,6-Trinitro-1 ,3- dimethyl-5-tert.-butylbenzol; 3,5-Dinitro-2,6-dimethyl-4-tert.-butylacetophenon;

Zimtsäurenitril; 3-Methyl-5-phenyl-2-pentensäurenitril; 3-Methyl-5- phenylpentansäurenitril; Methylanthranilat; Methy-N-methylanthranilat; Schiffsche Basen von Methylanthranilat mit 7-Hydroxy-3,7-dimethyloctanal, 2-Methyl-3-(4-tert.- butylphenyl)propanal oder 2,4-Dimethyl-3-cyclohexencarbaldehyd; 6- Isopropylchinolin; 6-lsobutylchinolin; 6-sec.-Butylchinolin;2-(3-Phenylpropyl)pyridin; Indol; Skatol; 2-Methoxy-3-isopropylpyrazin; 2-lsobutyl-3-methoxypyrazin;

[01 19] Phenole, Phenylether und Phenylester wie z.B. Estragol; Anethol; Eugenol; Eugenylmethylether; Isoeugenol; Isoeugenylmethylether; Thymol; Carvacrol; Diphenylether; beta-Naphthylmethylether; beta-Naphthylethylether; beta- Naphthylisobutylether; 1 ,4-Dimethoxybenzol; Eugenylacetat; 2-Methoxy-4- methylphenol; 2-Ethoxy-5-(1 -propenyl)phenol; p-Kresylphenylacetat; [0120] Heterocyclische Verbindungen wie z.B. 2,5-Dimethyl-4-hydroxy-2H-furan-3-on; 2-Ethyl-4-hydroxy-5-methyl-2H-furan-3-on; 3-Hydroxy-2-methyl-4H-pyran-4-on; 2- Ethyl-3-hydroxy-4H-pyran-4-on;

[0121 ] Lactone wie z.B. 1 ,4-Octanolid; 3-Methyl-1 ,4-octanolid; 1 ,4-Nonanolid; 1 ,4- Decanolid; 8-Decen-1 ,4-olid; 1 ,4-Undecanolid; 1 ,4-Dodecanolid; 1 ,5-Decanolid; 1 ,5- Dodecanolid;4-Methyl-1 ,4-decanolid; 1 ,15-Pentadecanolid; cis- und trans-11 - Pentadecen-1 ,15-olid; cis- und trans-12-Pentadecen-1 ,15-olid; 1 ,16-Hexadecanolid; 9-Hexadecen-1 , 16-olid; 10-Oxa-1 , 16-hexadecanolid; 11 -Oxa-1 , 16-hexadecanolid; 12-Oxa-1 , 16-hexadecanolid; Ethylen-1 , 12-dodecandioat; Ethylen-1 , 13-tridecandioat; Cumarin; 2,3-Dihydrocumarin; Octahydrocumarin;

[0122] sowie beliebige Mischungen aus den vorgenannten Geschmacks- oder Duftstoffen.

[0123] Die Aromabeladung mit dem wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff ist in der Gas- oder Dampfphase üblicherweise sehr gering, d.h. die Geschmacks- und/oder Duftstoffe liegen zwar in einer sensorisch wahrnehmbaren Menge vor, nicht jedoch in relevanten Konzentrationen für die Verwendung zur Aromatisierung oder zur Beduftung. Um die Gas- oder Dampfphase mit wenigstens einem Geschmacks- und/oder Duftstoff verwenden zu können, müssen der wenigstens eine Geschmacks- und/oder Duftstoff aufkonzentriert werden, so dass es zu einer Anreicherung einer sensorisch wirksamen Menge des Geschmacks und/oder Duftstoffs kommt.

[0124] Der Begriff "sensorisch wirksame Menge" bedeutet im Kontext der vorliegenden Anmeldung, dass der Geschmacksstoff bzw. das Aroma oder der Duftstoff bzw. der Duft in solch einer ausreichenden Menge vorhanden ist, dass das daraus resultierende Produkt bei Verwendung die sensorischen Eigenschaften des Geschmackstoffs bzw. des Aromas oder des Duftstoffs bzw. des Dufts erkennen lässt. [0125] Die Geschmacks- und/oder Duftstoffe liegen in der Gas- oder Dampfphase üblicherweise in einer Konzentration von 0,001 bis 1.000 ppm vor, bezogen auf das Gesamtvolumen der Gas- oder Dampfphase.

[0126] In einem nächsten Schritt (1 b) des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt und/oder Schritt (2b) des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt wird ein Adsorptionsmaterial (Sorbens) in einer Adsorptionsvorrichtung bereitgestellt.

[0127] Das Adsorptionsmaterial (Sorbens) wird in eine zur Durchführung der Adsorption geeignete Vorrichtung gegeben. Vorzugsweise ist hierbei die Adsorptionsvorrichtung eine Adsorptionssäule.

[0128] Eine für die Aufnahme des Adsorptionsmaterials bzw. zur Beladung mit dem Adsorptionsmaterial geeignete Vorrichtung ist üblicherweise eine Säule aus Glas oder Edelstahl, wobei die Säulengröße bzw. das Säulenvolumen (BV) für gewöhnlich 0,1 I bis 500 I, vorzugsweise 20 I oder 300 I, aufweist. Das Verhältnis des Inneren Durchmessers zur Länge bzw. Höhe dieser Säulen beträgt vorzugsweise 0,05 bis 0,5, vorzugsweise 0,1 bis 0,4 oder 0,2 bis 0,3. Eine beispielhafte besonders bevorzugte Säule weist eine Säulengröße bzw. ein Säulenvolumen (BV) von 300 I, einen inneren Durchmesser von 0,51 m und eine Länge bzw. Höhe von 1 ,45 m auf.

[0129] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können prinzipiell alle Adsorptionsmaterialien als stationäre Phase verwendet werden, die üblicherweise bei Adsorptions-/Desorptionsverfahren zum Einsatz gelangen und dafür geeignet sind, die Geschmacks- und/oder Duftstoffe aus der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase zu absorbieren.

[0130] Aufgrund der unterschiedlichen Polarität der Geschmacks- und/oder Duftstoffe, wird das Adsorptionsmaterial in dem erfindungsgemäßen Verfahren so ausgewählt, dass sowohl die polaren, mittelpolaren, als auch unpolaren Geschmacks- und/oder Duftstoffe gleichermaßen an das Adsorptionsmaterial adsorbiert werden und keine der polaren, mittelpolaren oder unpolaren Geschmacks und/oder Duftstoffe diskriminiert wird.

[0131 ] Bevorzugte Adsorptionsmaterialien, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß der ersten und/oder zweiten Aspekt zur Wiedergewinnung oder Anreicherung der Geschmacks- und/oder Duftstoffe verwendet werden, sind verschiedenartig vernetzte Polystyrole, bevorzugt Copolymerisate aus Ethylvinylbenzol und Divinylbenzol, Vinylpyrrolidon und Divinylbenzol, Vinylpyridin und Divinylbenzol, Styrol und Divinylbenzol, Copolymerisate aus Acrylsäure, Divinylbenzol und aliphatischem Dien, aber auch andere Polymere, bevorzugt Polyaromate, Polystyrole, Poly(meth)acrylate, Polypropylen, Polyester und Polytetrafluorethylen, etc..

[0132] Die Adsorptionsmaterialen können ferner Oberflächenmodifikationen aufweisen.

[0133] Besonders bevorzugt sind als stationäre Phase Polystyrole, insbesondere nicht-oberflächenmodifizierte, quervernetzt makroporöse Polystyrole, vorzugsweise Lewaplus®, Lewatit®, Lewabrane®, Bayoxide®, vorzugsweise Lewatit®, mehr bevorzugt Lewatit® S oder Lewatit® VPOC, wie beispielsweise Lewatit® S 100 G1 , Lewatit® S 1567, Lewatit® S 1568, Lewatit® S 4528, Lewatit® S 5328, , Lewatit® S 7468, Lewatit® S 7968, Lewatit® S 9167, Lewatit® VPOC 1064, Lewatit® VPOC 1065, Lewatit® VPOC 1074 oder Lewatit® VPOC 1600.

[0134] Am meisten bevorzugt wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und zweiten Aspekt als stationäre Phase Lewatit® VPOC 1064 verwendet. Hierbei wurden insbesondere hinsichtlich der Ausbeute gute Ergebnisse erzielt.

[0135] Nach der Beladung und vor dem Adsorptionsschritt (1 c) des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt und/oder dem Adsorptionsschritt (2c) des erfindungsgemäßen Verfahre gemäß dem zweiten Aspekt wird das verwendete Adsorptionsmaterial in der Adsorptionsvorrichtung konditioniert. Bei der Konditionierung wird das Adsorptionsmaterial (Sorbens) zunächst mit einem organischen Lösungsmittel gereinigt, wodurch Verunreinigungen am Adsorptionsmaterial und in der Adsorptionsvorrichtung entfernt werden. Dies geschieht durch Spülen des Adsorptionsmaterials (Sorbens) in der Adsorptionsvorrichtung mit der 5- bis 10-fachen Menge des Säulenvolumens (BV) an organischem Lösungsmittel.

[0136] Vorteilhafterweise ist das Lösungsmittel zur Reinigung des Adsorptionsmaterials (Sorbens) ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Methanol, Ethanol, Aceton, n-Propanol und Isopropanol.

[0137] Als nächstes wird bei der Konditionierung das Adsorptionsmaterial (Sorbens) in der Adsorptionsvorrichtung mit entionisiertem Wasser gespült. Dies geschieht durch Durchleiten von entionisiertem Wasser durch die Adsorptionsvorrichtung mit der 3- bis 5-fachen Menge des Säulenvolumens. Nach dem Spülen mit entionisiertem Wasser wird das mit Wasser gesättigte Adsorptionsmaterial mit Inertgas, vorzugsweise Stickstoff, getrocknet, um überschüssiges entionisiertes Wasser von dem Adsorptionsmaterial (Sorbens) zu entfernen.

[0138] Nach dem Konditionieren weist das Adsorptionsmaterial einen Feuchtigkeitsgehalt von 20 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise einen Feuchtigkeitsgehalt von 25 bis 40 Gew.-% auf.

[0139] Für den Adsorptionsschritt (1 c) des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt bzw. den Absorptionsschritt (2c) des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt wird die aromabeladene Gas- oder Dampfphase aus der Abluft, die bei einer thermischen Behandlung des Ausgangsmaterials, wie sie oben beschrieben wurde, generiert wird, und wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff umfasst, während oder unmittelbar nach der Generierung direkt der Adsorptionsvorrichtung zugeführt und durch das Adsorptionsmaterial hindurch geleitet.

[0140] Die Temperatur der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase liegt nach dem Verdampfungsvorgang und beim Aufbringen, d.h. beim direkten Zuführen, auf die Adsorptionsvorrichtung, in einem Bereich von bis zu max. 110 °C unter Normaldruck, vorzugsweise in einem Bereich von 70 bis 90 °C. Die oben beschriebenen Adsorbermaterialien sind bis max. 150 °C temperaturstabil. Der Gasstrom kann daher bis zu 110 °C heiß auf das Adsorbermaterial aufgebracht werden, ohne dass Verluste der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase auftreten.

[0141 ] Beim Durchleiten der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase durch das Adsorptionsmaterial, d.h. während der Adsorptionsphase, kondensieren und absorbieren die Geschmacks- und/oder Duftstoffe aus der Gas- oder Dampfphase an dem Adsorptionsmaterial.

[0142] Die direkte Aufbringung der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase auf die Adsorptionsvorrichtung in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt hat den Vorteil, dass ein zusätzlicher Kondensationsschritt nicht erforderlich ist. Dies macht eine üblicherweise den Adsorptionssäulen vorgeschaltete Kondensationsapparatur, deren Anschaffung mit hohen Kosten verbunden ist, überflüssig und spart darüber hinaus Energiekosten, die bei einer Kondensation der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase anfallen.

[0143] Durch Kontakt des aromabeladenen Kondensats mit den Oberflächen in dem Kondensator und in den Leitungen entstehen üblicherweise Verluste an wertgebenden Geschmacks- und/oder Duftstoffen, beispielsweise durch Oxidation der Geschmacks- und/oder Duftstoffe, wodurch sonst nicht vorkommende Aromakomponenten entstehen, eine oder mehrere charakteristische Verbindung(en) (impact compounds) verloren gehen oder eine Konzentrationsverschiebung zwischen den einzelnen Aromakomponenten stattfindet, was zu Fehlaromen führen kann.

[0144] Außerdem können mit der direkten Aufbringung der Gas- oder Dampfphase in die Adsorptionsvorrichtung Geschmacks- und/oder Duftstoffe, insbesondere leicht flüchtige Geschmacks- und/oder Duftstoffe, schneller, d.h. ohne zeitliche Verzögerung, und besser an das Adsorptionsmaterial absorbiert werden, so dass keine Oxidation der Geschmacks- und/oder Duftstoffe stattfinden kann. Damit kann die Gas- oder Dampfphase mit weniger Verlusten oder gar ohne Verluste an den wertgebenden Geschmacks- und/oder Geruchsstoffen, insbesondere ohne Abbau oder Veränderung der Geschmacks- und/oder Geruchsstoffe, und damit unter weitestgehender Beibehaltung ihrer ursprünglichen Zusammensetzung, d.h. ihres ursprünglichen sensorischen Profils, ohne zusätzlichen Energieaufwand rückgewonnen oder angereichert bzw. aufkonzentriert werden.

[0145] Darüber hinaus macht das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt eine Lagerung eines Kondensats obsolet, so dass Verluste an Geschmacks- und/oder Duftstoffen, insbesondere leicht flüchtiger Geschmacks und/oder Duftstoffe, die bei der Lagerung der Kondensate, beispielsweise durch Verdampfen, durch Oxidation oder durch Mikroorganismen, auftreten können, vermieden werden.

[0146] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt und des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt wird die Strömungsgeschwindigkeit der aromabeladenden Gas- oder Dampfphase während des Adsorptionsvorganges im Bereich von 1 bis 100 BV/min eingestellt. Der Parameter der

Strömungsgeschwindigkeit ist mitverantwortlich für den Grad der Adsorption und damit für die Ausbildung der lokalen Verteilungskoeffizienten der ein oder mehreren Geschmack- und/oder Duftstoffe zwischen dem Adsorptionsmaterial und der Gas oder Dampfphase. Bevorzugt liegt die Strömungsgeschwindigkeit im Bereich von 1 bis 50 BV/min weiter bevorzugt im Bereich von 5 bis 10 BV/min.

[0147] Der Adsorptionsschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt wird bei einer Temperatur in der Adsorptionsvorrichtung im Bereich von 20 °C bis 150 °C durchgeführt. Vorzugsweise liegt die Temperatur während des Adsorptionsschrittes in der Adsorptionsvorrichtung im Bereich von 30 °C bis 120° C, noch mehr bevorzugt im Bereich von 40 bis 100 °C. Am meisten bevorzugt ist ein Temperaturbereich von 70 °C bis 90 °C.

[0148] Der Parameter der Temperatur ist ebenfalls mitverantwortlich für den Grad der Adsorption und damit für die Ausbildung der lokalen Verteilungskoeffizienten der ein oder mehreren Geschmack- und/oder Duftstoffe zwischen dem Adsorptionsmaterial und der Gas- oder Dampfphase.

[0149] In einer alternativen Variante kann bei dem Adsorptionsschritt in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten Aspekt und dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt über die Temperatur eine gezielte Adsorption des einen oder der mehreren Geschmacks- und/oder Duftstoff(e) vorgenommen werden, wobei die Temperatur so ausgewählt wird, dass bestimmte Geschmacks- und/oder Duftstoffe schneller an dem Sorbens adsorbieren, während gleichzeitig andere Geschmacks- und/oder Duftstoffe diskriminiert werden.

[0150] Vorzugsweise wird in den erfindungsgemäßen Verfahren die Temperatur in der Adsorptionsvorrichtung so gewählt, dass sämtliche in der Gas- oder Dampfphase enthaltenen Geschmacks- oder Duftstoffe an dem Sorbens adsorbiert werden und kein(e) Geschmacks- oder Duftstoff(e) diskriminiert wird/werden.

[0151 ] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird der Adsorptionsvorgang sowohl bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten Aspekt als auch dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt bei einem leichten Überdruck bzw. Gegendruck durchgeführt. Der Gegendruck innerhalb der Adsorptionsvorrichtung ist derjenige Druck, der durch den Widerstand des Adsorptionsmaterials entsteht, wenn man die aromabeladene Gas- oder Dampfphase durch die Adsorptionsvorrichtung hindurch leitet oder pumpt. Bevorzugt liegt der Gegendruck innerhalb der Adsorptionsvorrichtung während des Adsorptionsvorgangs im Bereich von 0 bar bis 2,5 bar, besonders bevorzugt von 0 bar bis 1 ,5 bar. Am meisten bevorzugt liegt der Gegendruck im Bereich von 0 bar bis 0,1 bar.

[0152] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt und des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt wird die aromabeladene Gas- oder Dampfphase unter Verwendung von Luft oder eines (vorzugsweise komprimierten) Gases in der Adsorptionsvorrichtung transportiert. Bevorzugte Gase sind inerte Gase, insbesondere die Inertgase Argon, Stickstoff, Kohlendioxid oder Mischungen daraus. Durch die Verwendung von Luft oder eines Inertgases wird der Transport der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase durch die Säule beschleunigt, so dass die Geschmacks- und/oder Duftstoffe schneller an das Sorbens adsorbieren.

[0153] Die Verwendung von Inertgasen zur Unterstützung des Transportes der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase beim erfindungsgemäßen Verfahren ist besonders vorteilhaft bei oxidationsanfälligen, d.h. leicht oxidierbaren, Geschmacks und/oder Duftstoffen, die mit dem Inertgas vor Oxidation geschützt werden. Oxidationsanfällige Geschmacks- und/oder Duftstoffen können bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne Verwendung von Inertgas unerwünschte Noten (Fehlnoten bzw. Off-Flavour) bilden, was zu einer Veränderung des sensorischen Profils führen kann. Besonders oxidationsanfällig sind schwefelhaltige Aromastoffe und bestimmte, dem Fachmann bekannte Substanzklassen wie beispielsweise Aldehyde.

[0154] In einer weiteren bevorzugten und alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt und des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem zweiten Aspekt wird die aromabeladene Gas- oder Dampfphase unter Anlegegen eines Unterdrucks bzw. eines Vakuums am Ende der Adsorptionsvorrichtung transportiert.

[0155] Für die anschließende Desorption bzw. zur Elution der Geschmacks- und/oder Duftstoffe von dem Adsorptionsmaterial wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten Aspekt in einem weiteren Schritt (1 d) und in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt in einem weiteren Schritt (2d) mindestens ein lebensmittelgeeignetes organisches Lösungsmittel oder ein Lösungsmittelgemisch, das mindestens ein lebensmittelgeeignetes Lösungsmittel umfasst, oder in einer alternativen Variante mindestens ein lebensmittelgeeignetes organisches Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet oder ein Stoffgemisch, das mindestens einen lebensmittelgeeigneten organischen Stoff mit Lösungsmitteleigenschaften umfasst, als mobile Phase bzw. Eluent bereitgestellt. [0156] Unter lebensmittelgeeigneten Lösungsmitteln werden solche Lösungsmittel verstanden, die zum Verzehr geeignet sind und gesetzlich bei der Zubereitung von Lebensmittel zugelassen sind. Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise in der Richtlinie 2009/32/G des Europäischen Parlaments und des Rates aufgeführt.

[0157] Bevorzugt wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten Aspekt und in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt die Desortpion der Geschmacks- und/oder Duftstoffe von dem Adsorptionsmaterial das mindestens eine lebensmittelgeeignete organische Lösungsmittel ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Ethylacetat, Diacetin, Triacetin, flüssiges Kohlendioxid, lebensmittelgeeignete Fluorkohlenwasserstoffe und Pflanzentriglyceride oder deren Mischungen. Noch mehr bevorzugt werden Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, Ethylacetat, Diacetin und Triacetin oder deren Mischungen zur Elution der absorbierten Geschmacks und/oder Duftstoffe von der stationären Phase verwendet. Am meisten bevorzugt kommen Ethanol, n-Propanol oder Isopropanol oder deren Mischungen zum Einsatz. Am allermeisten meisten bevorzugt wird Ethanol als Lösungsmittel zur Elution in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet.

[0158] Ein Lösungsm ittelgem isch gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst mindestens eines der o.g. organischen Lösungsmittel in Kombination mit einem weiteren aus der Gruppe der zuvor aufgeführten organischen Lösungsmittel. Darüber hinaus umfasst ein Lösungsm ittelgem isch mindestens eines der o.g. Lösungsmittel in Mischung mit Wasser.

[0159] Bei dem mindestens einen lebensmittelgeeigneten organischen Gemisch, welches sich als Lösungsmittel eignet, oder einem Stoffgemisch, das mindestens einen lebensmittelgeeigneten organischen Stoff mit Lösungsmitteleigenschaften umfasst, handelt es sich vorzugsweise um einen Stoff oder ein Stoffgemisch, der/das Lösungsmitteleigenschaften aufweist und der/das typischer Weise als Zutat von Lebensmitteln Verwendung findet, vorzugsweise Pflanzenöle, ätherische Öle, Zuckersirupe, etc. Solche Pflanzenöle sind ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Sonnenblumen-, Soja-, Raps-, Erdnuss-, Palm-, Weizenkeim-, Maiskeim- Oliven- und Leinöl.

[0160] Vorzugsweise werden in den erfindungsgemäßen Verfahren zur Desorption der Geschmacks- oder Duftstoffe von dem Sorbens die o.g. aufgeführten Lösungsmittel pur verwendet.

[0161 ] Ethanol, vorzugsweise 96 %iger Ethanol, ist insbesondere deshalb am meisten bevorzugt, da die resultierende mit einem Geschmacks- oder Duftstoff angereicherte Eluat ohne Abdestillation des Lösemittels und damit Temperatureinwirkung verwendet werden kann. Dies verhindert, dass in dem angereicherten Eluat Verluste an Geschmacks- und/oder Duftstoffen durch thermischen Abbau entstehen. Darüber hinaus verhindert Ethanol einen mikrobiellen Verderb der angereicherten Aromaphase, auch bei einer späteren Lagerung der Aromaphase. Es ist aber auch möglich, Ethanol-frei zu desorbieren bzw. zu eluieren, was besonders für Halal-Produkte von Bedeutung sein kann.

[0162] Der Begriff „Lösungsmittelgemisch“ im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst alle denkbaren Kombinationen der zuvor aufgeführten organischen Lösungsmittel miteinander. Darüber hinaus umfasst der Begriff auch die Mischungen mindestens eines der zuvor genannten organischen Lösungsmittels mit mindestens einem weiteren lebensm ittelgeeigneten organischen Lösungsmittel, die in der o.g. Richtlinie 2009/32/EG aufgeführt sind, oder die Mischung mindestens eines der zuvor genannten organischen Lösungsmittels mit Wasser.

[0163] Wenn zur Desorption ein Lösungsmittelgemisch, das mindestens eines der o.g. organischen Lösungsmittel umfasst, verwendet wird, liegt das Mischungsverhältnis von organischem Lösungsmittel zu einem weiteren organischen Lösungsmittel in einem Bereich von 98 : 2 (v/v) bis 20 : 80 (v/v), vorzugsweise ist das Mischungsverhältnis 95 : 4, noch mehr bevorzugt 90 : 10. Wenn das organische Lösungsmittel in Mischung mit Wasser verwendet wird, liegt das Mischungsverhältnis von organischem Lösungsmittel zu Wasser in einem Bereich von 98 : 2 (v/v) bis 20 : 80 (v/v), vorzugsweise ist das Mischungsverhältnis 95 : 4, noch mehr bevorzugt 90 : 10.

[0164] Zur Desorption wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten Aspekt in einem weiteren Schritt (1 e) und in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt in einem weiteren Schritt (2e) der wenigstens eine Geschmacks- und/oder Duftstoff mit dem lebensmittelgeeigneten Lösungsmittel oder dem Lösungsmittelgemisch von der stationären Phase unter Erhalt eines Eluats, das den wenigstens einen desorbierten Geschmacks- oder Duftstoff umfasst, eluiert.

[0165] Bei dem Desorptionsschritt (1 e) in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten Aspekt und dem Desorptionsschritt (2e) in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt werden vorzugsweise keine gezielten Diskriminierungen von Geschmacks- und/oder Duftstoffen vorgenommen.

[0166] Alternativ dazu kann bei dem Desorptionsschritt in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten Aspekt und dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt eine gezielte Diskriminierung des einen oder der mehreren Geschmacks- und/oder Duftstoff(e) durch gezieltes Desorbieren vorgenommen werden, wobei das zur Elution verwendete Lösungsmittel oder die zur Elution verwendeten Lösungsmittel so gewählt werden, dass sie einen unterschiedlichen log Pow*-Wert aufweisen. Darüber hinaus ist eine gezielte Diskriminierung der einen oder mehreren Geschmacks- und/oder Duftstoffe auch über einen Lösungsmittelgradienten während der Elution möglich.

[0167] Bei der Desorption kann die Strömungsgeschwindigkeit des gewählten Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches 0,1 bis 20,0 Säulenvolumen/Stunde (BV/h), vorzugsweise 0,2 bis 15,0 BV/h, 0,3 bis 12,0 BV/h, 0,4 bis 11 ,0 BV/h, 0,5 bis 10,0 BV/h, 0,6 bis 9,0 BV/h, 0,7 bis 8,0 BV/h, 0,9 bis 7,0 BV/h, 1 ,0 bis 6,0 BV/h, 1 ,25 bis 5,0 BV/h, 1 ,5 bis 4,0 BV/h, 1 ,75 bis 3,5 BV/h, 2,0 bis 3,0 BV/h, 2,25 bis 2,75 BV/h oder 2,5 BV/h, betragen. Am meisten bevorzugt wird die Elution mit einer Strömungsgeschwindigkeit der mobilen Phase bei 1 ,0 bis 5,0 BV/h durchgeführt. [0168] Die Temperatur des Eluenten beträgt für gewöhnlich 0 °C bis 60 °C, vorzugsweise 10 °C bis 50 °C, noch mehr bevorzugt 20 °C bis 35 °C und am meisten bevorzugt 25 °C bis 30 °C. Der Parameter der Temperatur ist mitverantwortlich für den Grad der Desorption der Aromastoffe. Weiterhin bevorzugt ist ein Temperaturbereich von 10 °C bis 40 °C, besonders bevorzugt ein Temperaturbereich von 15 °C bis 40 ° C.

[0169] Der Gegendruck während des Desorptionsvorgangs kann 0,05 bar bis 2,0 bar betragen und beispielsweise mit einem herkömmlichen Manometer bestimmt werden. Der Gegendruck während des Desorptionsvorgangs ist derjenige Druck, der durch den Widerstand des Adsorptionsmaterials entsteht, wenn der Eluent durch die mit Adsorptionsmaterial bepackte Säule gepumpt wird. Bevorzugt liegt der Gegendruck innerhalb der Adsorptionsvorrichtung während des Desorptionsvorgangs im Bereich von 0,1 bar bis 1 ,0 bar, besonders bevorzugt von 0,2 bar bis 0,5 bar.

[0170] Die Richtungen des Adsorptionsschrittes und des Desorptionsschrittes können in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt gleichgerichtet oder entgegengesetzt sein.

[0171 ] Der Adsorptionsschritt und/oder der Desorptionsschritt in dem Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird/werden vorzugsweise wie in der EP 2 075 320 A1 oder EP 2 075 321 A1 , deren diesbezüglich Offenbarung durch Bezugnahme in Gänze in die vorliegende Anmeldung übernommen werden, dargelegt, ausgeführt.

[0172] Durch die gezielte Auswahl des Lösungsmittels zur Elution bzw. Desorption des einen Geschmacks- und/oder Duftstoffes lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt ein Eluat oder ein Aromakonzentrat ohne die Verwendung, d.h. Zusatz von Alkohol, insbesondere von Ethanol, hersteilen. Derartige Produkte können für die Herstellung alkoholfreier Lebensmittel verwendet werden. [0173] Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung führt zu einem Eluat, in dem der wenigstens eine Geschmacks- und/oder Duftstoff angereicht ist, d.h. in welchem eine Konzentration des wenigstens einen Aromastoffs gegenüber seiner Konzentration in der Gas- oder Dampfphase erhöht ist. Die Wiedergewinnung oder Anreicherung des wenigstens einen Geschmacks und/oder Duftstoffes aus der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase beträgt 100 bis 1.000.000, vorzugsweise 1.000 bis 100.000, bezogen auf den ursprünglichen Gehalt an Geschmacks- und/oder Duftstoffen im Feed, d. h. der Konzentration der Dampfphase.

[0174] Das in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten Aspekt erhaltene Eluat, das den wenigstens einen desorbierten Geschmacks- oder Duftstoff umfasst, kann bei Bedarf und in Abhängigkeit von der weiteren Verwendung ggfls. in einem weiteren Schritt (1f) mit aus dem Stand der Technik bekannten Methoden aufkonzentriert werden, beispielsweise durch partielle Abdestillation des mindestens einen organischen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches, mit dem die Elution des wenigstens einen Geschmacks- oder Duftstoffs durchgeführt wurde. Dadurch wird eine mit dem wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff angereicherte Aromaphase erhalten.

[0175] Bei dem Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung wird das Eluat, das den wenigstens einen desorbierten Geschmacks- oder Duftstoff umfasst, in einem weiteren Schritt (2f) mit aus dem Stand der Technik bekannten Methoden aufkonzentriert durch vollständige Abdestillation des mindestens einen organischen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches, mit dem die Elution des wenigstens einen Geschmacks- oder Duftstoffs durchgeführt wurde, so dass ein Aromakonzentrat entsteht. Das Aromakonzentrat enthält den wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoff in konzentrierter Form.

[0176] Überraschenderweise wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung gefunden, dass durch die Kombination einer aromabeladenen Gas- oder Dampfphase mit einem Adsorptions-/Desorptionsverfahren, wie vorliegend beschrieben, die genannten Schwierigkeiten aus dem Stand der Technik gelöst und die wertgebenden Geschmacks- und/oder Duftstoffe ohne Verluste wiedergewonnen oder angereichert werden können. Eine zusätzliche Kondensation der Dampfphase ist nicht erforderlich. Damit wird verhindert, dass eine Oxidation von oxidationsanfälligen Geschmacks- und/oder Duftstoffen erfolgt, die üblicherweise mit einer Kondensation einhergeht. Folglich können mit den erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt unerwünschte Noten (Fehlnoten bzw. Off-Flavour), die zu einer Veränderung des sensorischen Profils führen, verhindert werden. Auf diese Weise können mit den erfindungsgemäßen Verfahren gemäß der ersten und zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wertgebenden Geschmacks- und/oder Duftstoffe aus einer aromabeladenen Gas oder Dampfphase unter weitestgehender Beibehaltung ihrer ursprünglichen Zusammensetzung, d.h. ihres ursprünglichen sensorischen Profils, ohne zusätzlichen Energieaufwand rückgewonnen oder angereichert bzw. aufkonzentriert werden.

[0177] Wie in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen veranschaulicht, führt die Anreicherung von Aroma- und/oder Duftstoffen bei der herkömmlichen adsorptiven Anreicherung aus einer Kondensatphase zu signifikanten Verlusten von Aroma- und/oder Duftstoffen verglichen mit der erfindungsgemäßen Gasphasen-Adsorption.

[0178] Darüber hinaus macht das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt die Lagerung eines Kondensats obsolet, so dass Verluste an Geschmacks- und/oder Duftstoffen, insbesondere leicht flüchtiger Geschmacks und/oder Duftstoffe, die bei der Lagerung der Kondensate, beispielsweise durch Verdampfen, durch Oxidation oder durch Mikroorganismen, auftreten können, vermieden werden.

[0179] Die vorliegende Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt somit auch ein Eluat, das mit dem wenigstens einen Geschmack- und/oder Duftstoff angereichert ist, welches nach dem zuvor beschriebenen Verfahren gemäß der ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung erhältlich ist, oder ein Aromakonzentrat, welches nach dem zuvor beschriebenen Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung erhältlich ist.

[0180] Das erfindungsgemäße Eluat oder das erfindungsgemäße Aromakonzentrat zeichnet sich durch höhere Authentizität im Geschmack und Geruch aus, da bei den Verfahren geruchs- und geschmacksaktive Substanzen erhalten bleiben und nicht verloren gehen oder abgebaut werden.

[0181 ] Bei dem erfindungsgemäßen Eluat oder dem erfindungsgemäßen Aromakonzentrat liegt der Faktor der Aufkonzentration bzw. Anreicherung des wenigstens einen Geschmacks- und/oder Duftstoffes aus der aromabeladenen Gas oder Dampfphase im Bereich von 100 bis 1.000.000, vorzugsweise im Bereich von 10.000 bis 300.000, bezogen auf den ursprünglichen Gehalt an Geschmacks und/oder Duftstoffen im Feed, d. h. der Konzentration in der Dampfphase. Weiter bevorzugt liegt der Faktor der Aufkonzentration des wenigstens einen Geschmacks und/oder Duftstoffes in der angereicherten Aromaphase oder dem Aromakonzentrat im Bereich von 1.000 bis 100.000.

[0182] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung des erfindungsgemäßen Eluats, das mit dem wenigstens einen Geschmack- und/oder Duftstoff angereichert ist, oder des erfindungsgemäßen Aromakonzentrates zur Aromatisierung oder zur Rekonstitution des Aromas von Nahrungsmitteln, Genussmitteln, Getränkeprodukten, Flalbfertigprodukten, Mundhygieneprodukten, Kosmetika, pharmazeutischen Produkten oder Tiernahrungsmitteln oder zur Fierstellung von Nahrungsmitteln, Genussmitteln Getränkeprodukten, Flalbfertigprodukten, Mundhygieneprodukten, Kosmetika, pharmazeutischen Produkten oder Tiernahrungsmitteln.

[0183] Aufgrund der Natur der Geschmacks- und Duftstoffe eignet sich das erfindungsgemäße Eluat oder das erfindungsgemäße Aromakonzentrat als Zusatz zu solchen Nahrungsmitteln, aus denen die Gas- oder Dampfphase generiert wurde, zur Rekonstitution des Aromas oder sie können anderen Lebensmitteln zur Aromatisierung zugesetzt werden.

[0184] Weiterhin können das zuvor genannte Eluat oder das Aromakonzentrat einem mit einem anderem Verfahren erzeugten Eluat oder Konzentrat hinzugefügt werden, um ein vollständigeres Geschmacks- oder Duftstoffprofil zu erhalten, welches z.B. an natürliche Profile heranreicht, welches sonst aufgrund der Verarmung an bestimmten sensorischen Komponenten in anderen Verfahren eine geringere sensorische Naturidentität aufweist.

[0185] Neben diesen rekonstruierenden Vorteilen führt das vorliegende Verfahren auch zu einer höheren Ausbeute an Geschmacks- und Duftstoffen aus den Ursprungspflanzen bzw. einer stärkeren Anreicherung im Eluat/Konzentrat.

[0186] Letztendlich betrifft die vorliegende Erfindung Nahrungsmittel, Genussmittel Getränkeprodukte, Halbfertigprodukte, Mundhygieneprodukte, Kosmetika, pharmazeutische Produkte oder Tiernahrungsmitteln, welche das erfindungsgemäße Eluat, das mit dem wenigstens einen Geschmack- und/oder Duftstoff angereichert ist, oder das erfindungsgemäße Aromakonzentrat umfassen.

[0187] In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die o.g. aufgeführten Produkte das erfindungsgemäße Eluat, das mit dem wenigstens einen Geschmack- und/oder Duftstoff angereichert ist, oder das erfindungsgemäße Aromakonzentrat in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 1 Gew.- %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.

[0188] Experimenteller Teil

[0189] Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die nachstehenden Beispiele näher beschrieben. Jedoch dienen diese Beispiele lediglich zur Veranschaulichung der Erfindung und können nicht als einschränkend in Bezug auf den Schutzbereich der Erfindung ausgelegt werden.

[0190] Ausführungsbeispiel 1

[0191 ] Zusammensetzung eines Eluats, das aus einer aromabeladenen Gas- oder Dampfphase aus der Trocknung von frischen Minzblättern gewonnen wurde

[0192] Das Eluat wurde wie folgt hergestellt:

[0193] Adsorption:

Produkt: Gartenminze

Einsatz: 27,59 g

Apparatur: 2 Liter Glasautoklav

Manteltemperatur: 95 °C

Gas Kopftemperatur: 80 °C

Gasfluss: 100 ml/min

Probenahme Zeit: 4 Stunden

Adsorptionssäule: 250 mm * 25 mm Glassäule

Adsorptionsmaterial: 60 g Lewatit VOPC 1064

[0194] Die frische Gartenminze wurde in den Autoklaven vorgelegt und dieser verschlossen. Anschließend wurde der Doppelmantel auf 95 °C aufgeheizt. Nach Erreichen der Manteltemperatur wurde vom unteren Ende des Autoklaven Stickstoff (100 ml/min) in den Autoklaven eingeleitet. Am oberen Ende des Autoklaven wurde der aromabeladene Gas- oder Dampfstrom mit den Geschmacks- oder Duftkomponenten (80 °C) direkt auf die Adsorptionssäule und das

Adsorptionsmaterial geleitet. Die Adsorption wurde nach 4 Stunden beendet. [0195] Desorption:

Apparatur: Knauer HPLC Pumpe; Stickstoffleitung mit Druckregler

Eluent: Ethanol

Fluss: 5 ml/min

Temperatur: Raumtemperatur

Vorfraktion: 20 ml (verworfen)

Hauptfraktion 100 ml (82,0 g)

[0196] Die Adsorptionssäule wurde vor der Elution 3 min lang mit Ethanol bei 0, 1 bar mit Stickstoff in Adsorptionsrichtung trocken geblasen. Anschließend wurde in entgegengesetzter Richtung mit Ethanol eluiert. Nach Abnahme einer Vorfraktion wurde die Hauptfraktion eluiert. Die Hauptfraktion des Eluats hatte die in Tabelle 1 angegebene Zusammensetzung.

[0197] Tabelle 1 :

[0198] Ausführungsbeispiel 2

[0199] Zusammensetzung eines Eluats, das aus einer aromabeladenen Gas- oder Dampfphase aus der Trocknung von Schwarztee gewonnen wurde

[0200] Das Eluat wurde wie folgt hergestellt:

[0201 ] Adsorption:

Produkt: Schwarzer Tee aus Kenia ( Camellia sinensis (L.) Kuntze) und 377,6 g Wasser

Einsatzmenge Tee: 151 ,0 g

Apparatur: 2 Liter Glasautoklav

Manteltemperatur: 95 °C

Gas Kopftemperatur: 80 °C

Gasfluss: 100 ml/min

Probenahme Zeit: 5 Stunden

Adsorptionssäule: 250 mm * 25 mm Glassäule Adsorptionsmaterial: 60 g Lewatit VOPC 1064

[0202] Der gequollene Schwarztee wurde in den Autoklaven vorgelegt und dieser verschlossen. Anschließend wurde der Doppelmantel auf 95 °C aufgeheizt. Nach Erreichen der Manteltemperatur wurde vom unteren Ende des Autoklaven Stickstoff (100 ml/min) in den Autoklaven eingeleitet. Am oberen Ende des Autoklaven wurde der aromabeladene Gas- oder Dampfstrom mit den Geschmacks- oder Duftkomponenten (80 °C) direkt auf die Adsorptionssäule und das

Adsorptionsmaterial geleitet. Die Adsorption wurde nach 5 Stunden beendet.

[0203] Desorption:

Apparatur: Knauer HPLC Pumpe

Stickstoffleitung mit Druckregler

Eluent: Ethanol

Fluss: 5 ml/min

Temperatur: Raumtemperatur

Vorfraktion: 20 ml (verworfen)

Hauptfraktion 50 ml (41 ,76 g)

[0204] Die Adsorptionssäule wurde vor der Elution mit Ethanol 3 min lang bei 0, 1 bar mit Stickstoff in Adsorptionsrichtung trocken geblasen. Anschließend wurde in entgegengesetzter Richtung mit Ethanol eluiert. Nach Abnahme einer Vorfraktion wurde die Hauptfraktion eluiert. Die Hauptfraktion des Eluats hatte die in Tabelle 2 angegebene Zusammensetzung.

[0205] Tabelle 2:

[0206]Ausführungsbeispiel 3

[0207] Zusammensetzung eines Eluats, das aus einer aromabeladenen Gas- oder Dampfphase bzw. aus einer aromabeladenen Kondensatphase gewonnen wurde

[0208] Das Eluat wurde bei der Direktadsorption aus der aromabeladenen Gas- oder Dampfphase wie folgt hergestellt:

[0209] Adsorption:

Produkt: Thymian, Vulgaris DE-NI-220965

Einsatzmenge: 100,0 g

Apparatur: 2 Liter Stahlsäule mit externer Heizung

Manteltemperatur: 110 °C

Gas Kopftemperatur: 84 - 89 °C

Gasfluss: 1000 ml/min

Probenahme Zeit: 150 min

Adsorptionssäule: 250 mm * 25 mm Glassäule

Adsorptionsmaterial: 60 g Lewatit VOPC 1064 [0210] Es wurden 100g frischer Thymian mittels heißem Stickstoff-Dampf mit ca. 89 g/m 3 absoluter Luftfeuchte getrocknet. Der Gasstrom wurde direkt adsorbiert.

[0211 ] Desorption:

Apparatur: Knauer HPLC Pumpe

Stickstoffleitung mit Druckregler

Eluent: Ethanol

Fluss: 5 ml/min

Temperatur: Raumtemperatur

Vorfraktion: 20 ml (verworfen)

Hauptfraktion 100 ml (81 ,2 g)

[0212] Die Adsorptionssäule wurde vor der Elution mit Ethanol 5min lang bei 2,0 bar mit Stickstoff in Adsorptionsrichtung trocken geblasen. Anschließend wurde in entgegengesetzter Richtung mit Ethanol eluiert. Nach Abnahme einer Vorfraktion wurde die Hauptfraktion eluiert. Die Hauptfraktion des Eluats hatte die in Tabelle 3 angegebene Zusammensetzung.

[0213] Das Eluat wurde bei der Direktadsorption aus der aromabeladenen Kondensatphase wie folgt hergestellt:

[0214] Adsorption:

Produkt: Thymian, Vulgaris DE-NI-220965

Einsatzmenge: 100,0 g

Apparatur: 2 Liter Stahlsäule mit externer Heizung

Manteltemperatur: 110 °C

Gas Kopftemperatur: 84 - 89 °C

Gasfluss: 1000 ml/min

Probenahme Zeit: 150 min

Kondensat: 93 ml

Adsorptionssäule: 250 mm * 25 mm Glassäule

Adsorptionsmaterial: 60 g Lewatit VOPC 1064

Einsatz: 93ml Kondensat + 100ml Reinstwasser Kondensat/

Reinstwasser Fluss: 10ml/min

[0215] Es wurden 100g frischer Thymian mittels heißem Stickstoff-Dampf mit ca. 89 g/m 3 absoluter Luftfeuchte getrocknet. Der Gasstrom wurde erst kondensiert und dann das Kondensat über den Adsorber gegeben.

[0216] Desorption:

Apparatur: Knauer HPLC Pumpe

Stickstoffleitung mit Druckregler

Eluent: Ethanol

Fluss: 5 ml/min

Temperatur: Raumtemperatur

Vorfraktion: 20 ml (verworfen)

Hauptfraktion 100 ml (80,84 g)

[0217] Die Adsorptionssäule wurde vor der Elution mit Ethanol 5min lang bei 2,0 bar mit Stickstoff in Adsorptionsrichtung trocken geblasen. Anschließend wurde in entgegengesetzter Richtung mit Ethanol eluiert. Nach Abnahme einer Vorfraktion wurde die Hauptfraktion eluiert. Die Hauptfraktion des Eluats hatte die in Tabelle 3 angegebene Zusammensetzung.

[0218] Tabelle 3:

[0219] Die Zusammensetzung der jeweiligen Eluate sind in den Figuren 1 und 2 gezeigt. In den Figuren wird der Punkt als Dezimaltrennzeichen verwendet.

[0220] Bei dem Umweg über das Kondensat wurden signifikante Verluste einiger Aromaverbindungen festgestellt.

[0221]Ausführungsbeispiel 4:

[0222]Vergleich der unterschiedlichen absoluten Wassergehalte in der Luft bei der Trocknung auf Ausbeute und Trocknungszeit

[0223] Das Eluat wurde wie folgt hergestellt:

[0224] Adsorption:

Produkt: Thymian, Vulgaris DE-NI-220965

Einsatzmenge: 100,0 g

Apparatur: 2 Liter Stahlsäule mit externer Heizung

Manteltemperatur: 110 °C

Gas Kopftemperatur: 85 - 90 °C

Gasfluss: 1000 ml/min

Probenahme Zeit: 120 - 150 min

Adsorptionssäule: 250 mm * 25 mm Glassäule

Adsorptionsmaterial: 60 g Lewatit VOPC 1064

Apparatur: Knauer HPLC Pumpe

Stickstoffleitung mit Druckregler

[0225] Es wurden je 100 g frischer Thymian mittels heißem Stickstoff-Dampf mit 6 verschiedenen Wassergehalten von ca. 0, 44, 89, 178, 266 und 444 g/m 3 absoluter Luftfeuchte getrocknet. Der Gasstrom wurde direkt auf einer 100ml Säule adsorbiert.

[0226] Desorption:

Eluent: Ethanol

Fluss: 5 ml/min

Temperatur: Raumtemperatur

Vorfraktion: je 20 ml (verworfen)

Hauptfraktion je 100 ml [0227] Die Adsorptionssäule wurde vor der Elution mit Ethanol 5 min lang bei 2,0 bar mit Stickstoff in Adsorptionsrichtung trocken geblasen. Anschließend wurde in entgegengesetzter Richtung mit Ethanol eluiert. Nach Abnahme einer Vorfraktion wurde die Hauptfraktion eluiert. Die Hauptfraktionen der Eluate hatten die in Tabelle 4 angegebenen Zusammensetzungen.

[0228]Wie aus Tabelle 4 ersichtlich ist, hat der Feuchtigkeitsgehalt der Luft, mit der getrocknet wurde, keinen signifikanten Einfluss weder auf die Ausbeute noch auf die Trocknungszeit. Die absorptive Anreicherung aus der Gasphase ist daher unabhängig vom Feuchtigkeitsgehalt des bei der Trocknung verwendeten Gases. Die Ergebnisse sind in den Figuren 3 und 4 veranschaulicht. Figur 3 zeigt die Menge an Kondensat nach Gasabsorption bei 110 °C, das aus der Gasphase nach Kondensation an der Säule aus der Säule ausgetrieben wird. Figur 4 zeigt den Gehalt an Inhaltsstoffen bei unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalten der Luft.

[0229] Tabelle 4: