US5236589A | 1993-08-17 | |||
CA2316595A1 | 2002-02-23 | |||
DE2903056A1 | 1979-08-09 | |||
DE2205641A1 | 1972-11-30 | |||
DE1941199A1 | 1971-02-25 |
Patentansprüche
1. Verfahren zum Entfernen eines ölteppichs von einer Wasseroberfläche indem das öl durch ein schwimmfähiges Granulat gebunden wird und das Konglomerat aus Granulat und öl entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das schwimmfähige Granulat an den ölteppich gebracht wird, indem es mit Hilfe einer Rohr- oder Schlauchleitung, welche in das Wasser unterhalb des ölteppichs ragt und mittels einer in die Rohr oder Schlauchleitung fördernden Pumpvorrichtung unter die öl- verseuchte Wasseroberfläche gepumpt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Ende der Rohroder Schlauchleitung aus welchem das schwimmfähige Granulat in das Wasser entlassen wird, mehrere Meter unterhalb der Wasseroberfläche liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das schwimmfähige Granulat aufgeschäumtes silikatreiches Mineral vulkanischen Ursprungs mit hohem Verglasungsanteil ist.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das schwimmfähige Granulat kugelförmig aufgeschäumter Obsidian- Pechstein ist.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das schwimmfähige Granulat unter die Wasseroberfläche eingebracht wird, indem es aus einem unter überdruck stehenden Behälter einer Luft führenden Rohr- oder Schlauchleitung zugeführt wird.
6. Schiff, welches zwecks Bindung eines ölteppichs ein schwimmfähiges Granulat mit sich führt, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiff einen unter überdruck setzbaren Behälter aufweist in welchem schwimmfähiges Granulat enthalten ist, dass das Schiff mit einer Pumpvorrichtung und einer Rohr- oder Schlauchleitung ausgestattet ist, deren Ende mehrere Meter unter die Wasseroberfläche gebracht werden kann, dass die Pumpvorrichtung Luft in die Rohr- oder Schlauchleitung pumpen kann, und dass eine Leitungsverbindung zwischen dem unter Druck setzbaren Behälter für das schwimmfähige Granulat und der Rohr- oder Schlauchleitung besteht durch welche schwimmfähiges Granulat vom Behälter in die Rohr- oder Schlauchleitung eingebracht werden kann.
7. Schiff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass schwimmfähiges Granulat zwischen einzelnen Schichten einer mehrschichtigen Schiffswand aufbewahrt wird.
8. Das Granulat zwischen den Schiffswänden abgesaugt wird und in den Druckbehälter gelangt. |
Verfahren zum Beseitigen von öl von einer Wasseroberfläche, sowie ein für die Durchführung des Verfahrens ausgestattetes Schiff
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beseitigen von öl von einer Wasseroberfläche, sowie ein für die Durchführung des Verfahrens ausgestattetes Schiff, Vor allem durch beschädigte öltanker kommt es immer wieder zu Verschmutzungen von Wasserflächen, vor allem von Meeresoberflächen. Man spricht dann von ölpest. Zur Bekämpfung einer ölpest wird üblicherweise das auf der Wasseroberfläche schwimmende öl durch entsprechend ausgestattete Speziatechiffe abgesaugt. Oft wird parallel dazu mittels schwimmender Barrieren die Verbreiterung eines ölteppichs verhindert. Manchmal werden auch chemische Mittel eingesetzt, weiche das öl verklumpen und auf den Meeresgrund absinken lassen.
In den Schriften DE 2536807 B1, DE 2803814 A1, DE 2837352 A1, DE 3029877 C1, JP 4076106 A2, JP 53033378 A2, US 5009790 A, WO 9858733 A1 wird ein schwimmfähi- ges Granulat aus aufgeblähtem Obsidian-Pechstein, Mittel zum Eingrenzen von ölteppi- cben bzw. zum Aufsaugen von ölteppichen auf Wasseroberflächen vorgeschlagen. Das Mittel wird dazu entweder am Rand von ölteppichen angeordnet, oder auf ölteppiche aufgesprüht.
Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, jene bestehenden Verfahren zum Entfernen eines Olteppichs von einer Wasseroberfläche, bei denen das öl mittels eines auf dem Wasser schwimmenden Granulates gehalten wird, so zu verbessern, dass das Entfernen schneller und vollständiger als bisher erfolgen kann.
Erfindungsgemäß wird entsprechend folgenden Ablaufschritten vorgegangen:
Ein schwimmfähiges Granulat wird mit Hilfe einer Pumpvorrichtung und einer in das Wasser ragenden Rohr- oder Schlauchleitung unter die ölverseuchte Wasseroberfläche gepumpt
Das Granulat - und die üblicherweise damit mitgepumpte Luft - taucht aus dem Wasser auf. Es hebt die an der Oberfläche befindliche ölschicht mit an.
Die so gebildete, auf der Wasseroberfläche schwimmende Schicht aus mit öl benetzen Granulatkörnern wird mit mechanischen Mitteln, also durch Saugen, schöpfen oder schieben von der Wasseroberfläche entfernt.
Mit „Granulat" in diesem Sinne ist eine Ansammlung von festen, nicht miteinander verbunden Partikeln gemeint, wobei die einzelnen Partikel im Verhältnis zur Gesamtmenge klein sind.
Für das erfindungsgemäße Verfahren als besonders gut geeignet haben sich Partikel gezeigt, welche durch hitzebedingtes Aufschäumen aus einem Granulat aus einem silikatreichen Mineral vulkanischen Ursprungs mit hohem Verglasungsanteil und eingeschlossenem Kristallwasser wie typischerweise Obsidian- Pechstein hergestellt wurden. Diese Mineralien lassen sich bekanntlich durch Hitzeeinwirkung, wobei das Silikat teigig wird und das Kristallwasser verdampft, zu einer Dichte von etwa 70 kg/m 3 bis 120 kg/m 3 aufschäumen.
Versuche haben gezeigt, dass beste Effekte erzielt werden, wenn das schwimmfähige Granulat mittels einer Rohr- oder Schlauchleitung mehrere Meter, typischerweise etwa 10 Meter unterhalb des zu entfernenden ölteppichs eingeblasen wird. Dieses Einblasen kann mit der gleichen Technologie erfolgen, entsprechend welcher bei üblichen Silo- Lastkraftfahrzeugen rieselfähiges Schüttgut ausgetragen wird. Dabei wird der Behälter in welchem sich das Schüttgut befindet unter überdruck - bis zu 2 bar - gesetzt. Das Schüttgut lässt man dabei in eine Leitung rieseln, in welcher Luft gepumpt wird. Durch den Luftstrom in der Leitung werden die Partikel des Schüttgutes an die gewünschte Stelle transportiert. Bei einem für das erfindungsgemäße Verfahren gut geeigneten schwimmfähigen Granulat liegt die Korngröße typischerweise in der Größenordnung von 0,1 bis 2,00 Millimeter.
Bei Verwendung von aufgeschäumten Partikeln aus Obsidian- Pechstein ist es nicht notwendig, diese für den erfindungsgemäßen Einsatz zu hydrophobieren, also mit einer oberflächlichen wasserabweisenden Schicht zu versehen. Auch ohne die ohnedies hydrophobierend wirkende Benetzung mit öl ist das Material ausreichend dicht und wasserabweisend um problemlos viele Tage an der Wasseroberfläche zu schwimmen.
Nachdem das schwimmfähige Granulat in das Wasser unter den ölteppich am besten durch einen Blasvorgang eingepumpt wurde, taucht es auf und hebt den ölteppich an. Die Masse aus Granulat und öl verklebt sich dabei zu einer schlammartigen Schicht. Diese kann abgesaugt oder mit mechanischen Geräten wir Schaufeln, Schöpfern oder schwimmenden wandartigen Teilen abtransportiert werden. Als Vorteil hat sich herausgestellt, dass die Verklebung und Verschmutzung der Felsen und Steine am Ufer leichter zu entfernen ist.
Es empfiehlt sich, für den öltransport bestimmte Schiffe, schon sicherheitshalber mit dem schwimmfähigen Granulat und einer Pumpvorrichtung zum Einbringen dieses Granulates unter die Wasseroberfläche auszustatten. Granulat aus aufgeschäumtem silikatreichen Mineral, wie oben erwähnt ist unter den auf Schiffen herrschenden Bedingungen ohne besondere Vorkehrung so gut wie unbegrenzt haltbar. Wenn es im Raum zwischen den einzelnen Schichten von mehrschichtigen Schiffswänden untergebracht wird hat es zudem eine vorteilhafte wärmeisolierende Wirkung. Damit kann beispielsweise verhindert werden, dass Rohöl während des Schiffstransportes durch kalte Gewässer so sehr auskühlt, dass das Entladen des Schiffes erschwert wird.