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Title:
METHOD FOR RETROFITTING A PASSENGER AIRPLANE, AND CORRESPONDING RETROFIT PASSENGER AIRPLANE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/013301
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for retrofitting a passenger airplane (1), which is equipped with a passenger cabin (2) for transporting passengers, in order to temporarily transport freight. In the starting state, the passenger cabin (2) of the passenger airplane (1) has multiple rows (3, 3') of passenger seats (4) as well as passenger door (5) thresholds (5') and cabin monuments (6), comprising toilets and/or on-board kitchens, connected to drainage systems (10) of the passenger airplane (1). The invention also relates to a retrofit passenger airplane (1). The method has the steps of: removing at least the rear rows (3) of passenger seats (4), when viewed in the direction of flight; installing a flood protection device (20') in the region of the front-most removed row of passenger seats, said flood protection device extending over the entire width of the passenger cabin (2); introducing drainage openings (30) into the floor (9) of the passenger cabin (2),wherein the distance between a newly introduced drainage opening (30) and a drainage connection (11) which was already provided for the door thresholds (5') and/or cabin monuments (6) is smaller than the hull diameter of the passenger airplane (1); and connecting the introduced drainage openings (30) to the provided drainage system (10) such that a drainage from the drainage opening (30) to the provided drainage system (10) is ensured when the passenger airplane (1) is flying straight ahead solely by virtue of the force of gravity.

Inventors:
DÜNHAUPT OLE (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/069631
Publication Date:
January 20, 2022
Filing Date:
July 14, 2021
Export Citation:
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Assignee:
LUFTHANSA TECHNIK AG (DE)
International Classes:
B64C1/20; B64D9/00
Domestic Patent References:
WO2010046276A22010-04-29
Foreign References:
US4747504A1988-05-31
DE102013207645A12014-10-30
US5090639A1992-02-25
US5090639A1992-02-25
Attorney, Agent or Firm:
GLAWE DELFS MOLL PARTNERSCHAFT MBB VON PATENT- UND RECHTSANWÄLTEN (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Umrüstung eines mit einer Passagierkabine (2) für den Passagiertransport ausgestatteten Verkehrsflugzeug (1) zum zeitweisen Frachttransport, wobei die Passagierka bine (2) des Verkehrsflugzeugs (1) im Ausgangszustand meh rere Reihen (3, 3') von Passagiersitzen (4) sowie an Drai nagesysteme (10) des Verkehrsflugzeugs (1) angeschlossene Türschwellen (5') der Passagiertüren (5) und Kabinenmonu mente (6) mit Toiletten und/oder Bordküchen aufweist, um fassend die Schritte:

- Entfernen wenigstens der in Flugrichtung hinteren Rei hen (3) der Passagiersitze (4);

- Einbau einer sich über die gesamte Breite der Passa gierkabine (2) erstreckenden Schwallschutzes (20') im Bereich der vordersten entfernten Reihe der Passagier sitze;

- Einbringen von Drainageöffnungen (30) in den Boden (9) der Passagierkabine (2), wobei der Abstand zwischen ei ner neu eingebrachten Drainageöffnung (30) und einem für die Türschwellen (5') und/oder Kabinenmonumente (6) bereits vorhandenen Drainageanschluss (11) kleiner ist als der Rumpfdurchmesser des Verkehrsflugzeugs (1); und

- Anbinden der eingebrachten Drainageöffnungen (30) an das vorhandene Drainagesystem (10) derart, dass ein Ab fluss von der Drainageöffnung (30) zum vorhandenen Drainagesystem (10) im Geradeaus-Flug des Verkehrsflug zeugs (1) allein aufgrund der Schwerkraft sicherge stellt ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen einer neu eingebrachten Drainageöff nung (30) und einem für die Türschwellen (5') und/oder Ka binenmonumente (6) bereits vorhandenen Drainageanschluss (11) kleiner ist als 70%, vorzugsweise kleiner als 50% des Rumpfdurchmessers des Verkehrsflugzeugs (1) ist.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

Treppenabgänge (8) und/oder der Bereich der Passagierkabine (2) hinter der in Flugrichtung hintersten Drainageöffnung (30) durch einen Schwallschutz (20) vor dem Eindringen von auf dem Boden (9) der Passagierkabine (2) befindlicher Flüssigkeit geschützt werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Schwallschutz (20) als am Boden der Passa gierkabine befestigbares Kantenprofil (21) ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Schwallschutz (20, 20'), vorzugsweise der Schwallschutz (20') im Bereich der vordersten entfernten Reihe der Passagiersitze, als Spritzwasserschutzwand (22), vorzugsweise als textile Spritzwasserschutzwand ausgebildet ist.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Kabinenmonument (6) entfernt wird und der für das entfernte Kabinenmonument (6) vorgesehene Drai nageanschluss (11) zu einer Drainageöffnung (30') umgewan delt wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (9) der Passagierkabine (2) mit einer wasserun durchlässigen Folie, vorzugsweise mit rutschhemmender Ober- fläche, ausgelegt wird.

8. Verkehrsflugzeug (1), dadurch gekennzeichnet, dass es nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden An sprüche umgerüstet ist.

Description:
Verfahren zur Umrüstung eines Verkehrsflugzeugs und entsprechend umgerüstetes Verkehrsflugzeug

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umrüstung eines Ver kehrsflugzeugs und entsprechend umgerüstetes Verkehrsflugzeug.

Verkehrsflugzeuge dienen dem Lufttransport von Passagieren und Fracht. Der weit überwiegende Teil der derzeit im Betrieb be findlichen Verkehrsflugzeuge weist dazu eine sich praktisch über die gesamte Länge des Flugzeuges erstreckende und mit Sitzen ausgestattete Passagierkabine auf (Passagierflugzeuge). Unterhalb der Passagierkabine ist ein Frachtraum angeordnet, in dem das Gepäck der in der Passagierkabine reisenden Passa giere, aber auch sonstige Fracht, wie bspw. Post, in dafür be sonders ausgestalteten Containern oder als loses Stückgut transportiert werden kann. Das Flugzeug weist diverse Passa giertüren sowie kleinere Frachtklappen auf.

Daneben sind allein für den Transport von Fracht ausgelegte Verkehrsflugzeuge bekannt (Frachtflugzeuge). Bei diesen Flug zeugen ist - abgesehen von ggf. einigen wenigen Sitzen unmit telbar hinter dem Cockpit - keine Passagierkabine vorhanden, sondern der gesamte zur Verfügung stehende Rumpfquerschnitt ist als Frachtraum ausgelegt. Zum Beladen des Frachtraums mit dafür vorgesehenen Containern ist wenigstens eine ausreichend große Frachttüre im Rumpf des Verkehrsflugzeuges vorgesehen.

Es ist bekannt, dass für den Passiertransport ausgestattete Verkehrsflugzeuge zu allein auf den Frachttransport ausgerich tete Flugzeuge umgewandelt werden können, was insbesondere mit älteren Flugzeugmodellen, die evtl, gestiegenen Anforderungen an den Passagiertransport nicht mehr genügen, durchgeführt wird (wie bspw. McDonnell Douglas MD-11). Der Aufwand hierfür ist jedoch erheblich. Außerdem ist der Vorgang in der Regel irreversibel, da häufig auch tiefer gehende Eingriffe in die Struktur eines Flugzeugs durchgeführt werden.

Es können Situationen auftreten, in denen nur für einen be grenzten Zeitraum für den Transport von Passagieren ausgelegte Verkehrsflugzeuge für den ausschließlichen Transport von Fracht benötigt werden, weshalb eine vollständige und endgül tige Umrüstung zu einem Frachtflugzeug ausscheidet. In diesen Fällen wird versucht, die zu transportierende Fracht nicht nur im Frachtraum von Passagierflugzeugen, sondern auch in deren Passagierkabine zu verstauen, um die Frachtkapazität des Ver kehrsflugzeuges zu erhöhen.

Dabei wird häufig wenigstens ein Teil der Passagiersitze aus der Passagierkabine ausgebaut und die zu transportierende Fracht einzeln oder auf Paletten mit aus dem allgemeinen Frachthandling bekannten Hilfsmitteln, wie Handgabelhubwagen, durch die Passagiertüren in die Passagierkabine verbracht und dort manuell, bspw. mit Sicherungsgurten und/oder -Netzen, ge sichert. Aus der US 5,090,639 sind alternativ für den Trans port in der Passagierkabine eines Flugzeugs besonders ausge staltete Container bekannt.

Beim Transport von Fracht in der Passagierkabine kann am Boden der Passagierkabine Feuchtigkeit auftreten. So kann bspw. aus der Fracht selbst Flüssigkeit austreten oder es kann bei dem Verbringen von Fracht in die Passagierkabine an der Fracht an haftendes Regenwasser oder Kondenswasser abtropfen.

Eine Passagierkabine eines Verkehrsflugzeuges ist in der Regel nicht auf beim Frachttransport möglicherweise auftretende Feuchtigkeit bzw. die entsprechenden Flüssigkeitsmengen ausge richtet. Dies gilt insbesondere für die Oberflächen im Innen raum der Passagierkabine sowie diverse elektrische Systeme. Auch können Bereiche im Boden der Passagierkabine Öffnungen o. Ä. aufweisen, durch die anstehende Flüssigkeit hindurchgelan gen kann und anschließend Korrosion an der dahinterliegenden Flugzeugstruktur verursacht.

Unmittelbar für die Aufnahme von Fracht entwickelte Verkehrs flugzeuge (Frachtflugzeuge) bzw. dauerhaft von Passagierflug zeugen zu Frachtflugzeugen umgerüstete Verkehrsflugzeuge wei sen regelmäßig ein komplexes Drainagesystem mit einem aufwen dig verlegten und verzweigten Rohrsystem auf, um so über den Frachtraum verteilt Abflüsse zu schaffen, durch den evtl, an fallende Flüssigkeit bei jeglicher Fluglage des Verkehrsflug zeugs abfließen können.

Ein entsprechendes Drainagesystem ist allerdings sehr kosten intensiv und erfordert eine zeitintensive Implementierung, weshalb es für ein nur zeitweise als Frachtflugzeug genutztes Passagierflugzeug grundsätzlich nicht infrage kommt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Umrüstung ei nes auf den Passagiertransport ausgerichtetes Verkehrsflug zeugs für den zeitweisen Frachttransport zu schaffen, bei dem die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile nicht mehr oder nur noch in vermindertem Umfang auftreten.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Umrüstung gemäß dem Hauptanspruch, sowie ein gemäß dem Verfahren umge rüstetes Verkehrsflugzeug gemäß Anspruch 8. Vorteilhafte Wei terbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Demnach betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Umrüstung ei nes mit einer Passagierkabine für den Passagiertransport aus gestatteten Verkehrsflugzeug zum zeitweisen Frachttransport, wobei die Passagierkabine des Verkehrsflugzeugs im Ausgangszu stand mehrere Reihen von Passagiersitzen sowie an ein Drai nagesystem des Verkehrsflugzeugs angeschlossene Türschwellen der Passagiertüren und Kabinenmonumente mit Toiletten und/oder Bordküchen aufweist, umfassend die Schritte:

- Entfernen wenigstens der in Flugrichtung hinteren Rei hen der Passagiersitze; - Einbau einer sich über die gesamte Breite der Passa gierkabine erstreckenden Schwallschutzes im Bereich der vordersten entfernten Reihe der Passagiersitze;

- Einbringen von Drainageöffnungen in den Boden der Pas sagierkabine, wobei der Abstand zwischen einer neu ein- gebrachten Drainageöffnung und einem für die Türschwel len und/oder Kabinenmonumente bereits vorhandenen Drai nageanschluss kleiner ist als der Rumpfdurchmesser des Flugzeugs; und

- Anbinden der eingebrachten Drainageöffnungen an das vorhandene Drainagesystem derart, dass ein Abfluss von der Drainageöffnung zum vorhandenen Drainagesystem im Geradeaus-Flug des Verkehrsflugzeugs allein aufgrund der Schwerkraft sichergestellt ist.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verkehrsflugzeug, welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren umgerüstet ist.

Die Erfindung hat erkannt, dass durch Nutzung bzw. Erweiterung auch bei Passagierflugzeugen für bestimmte Zwecke grundsätz lich installierte Drainagesysteme im Bereich der Passagiertü ren und wenigstens einiger Kabinenmonumente sowie gleichzeiti- gern Vorsehen eines Schwallschutzes eine regelmäßig ausrei chende Drainage einer für den Transport von Fracht umfunktio nierten Passagierkabine gegeben ist. Dabei kann evtl, am Boden der Passagierkabine auftretende Flüssigkeit in einer Vielzahl an gewöhnlich während eines Fluges auftretenden Fluglagen un mittelbar durch eine Drainageöffnung abfließen. In eher außer gewöhnlichen Fluglagen wird hingegen - anders als bei bekann ten Drainagesystemen für Frachtflugzeuge - planvoll in Kauf genommen, dass evtl, am Boden der Passagierkabine vorhandene Flüssigkeit nicht unmittelbar durch eine Drainageöffnung ab fließen kann. Um dennoch zu verhindern, dass die Flüssigkeit in unerwünschte Bereiche gelangt, ist ein geeigneter Schwall schutz vorgesehen. Dabei wird auch auf die Erkenntnis zurück gegriffen, dass die insgesamt zu jedem Zeitpunkt jeweils zu erwartende auf dem Boden befindliche Flüssigkeitsmenge ausrei chend gering ist, dass eine negative Beeinflussung der Flugei genschaften des Verkehrsflugzeugs aufgrund von Gewichtsverla gerung praktisch ausgeschlossen werden kann.

Bei einem „Schwallschutz" handelt es sich um eine dichtend am Boden anliegende Wand oder Erhöhung, die einen Flüssigkeits schwall bis maximal zur Höhe der Wand bzw. Erhöhung abhalten kann. In vielen Fällen kann es ausreichend sein, einen Schwallschutz über die gesamte Breite der Passagierkabine vor zusehen, mit dem ein Fließen von Flüssigkeit aus dem mit Fracht versehenen Bereich in Richtung des Cockpits verhindert werden kann. Werden sämtliche Passagiersitze aus der Passa gierkabine entfernt, ist dieser Schwallschutz unmittelbar am vorderen Ende der Passagierkabine - nämlich im Bereich der vordersten entfernten Sitzreihe - anzuordnen. Sollten noch ei nige Sitzreihen im vorderen Bereich der Kabine verbleiben, ist der fragliche Schwallschutz hinter der letzten verbliebenden Sitzreihe anzuordnen.

Bei „Kabinenmonumenten" im Sinne der Erfindung handelt es sich um vorgefertigte Baugruppen, welche speziell an den in der Flugzeugkabine zur Verfügung stehenden Bauraum angepasst sind. Als wesentliche Bestandteile können Kabinenmonumente Flugzeug küchenbaugruppen und Sanitärbaugruppen wie Toilettenbaugruppen umfassen. Insbesondere Küchenmonumente und Sanitärmonumente weisen regelmäßig einen Drainageanschluss auf, um insbesondere Spritzwasser oder verschüttete Flüssigkeit ableiten zu können.

Aufgrund des Rumpfquerschnitts und der Anordnung der Passa giertüren darin trifft Regen bei geöffneter Passagiertür re gelmäßig auf der Türschwelle der Passagiertür auf. Um zu ver meiden, dass dieses Regenwasser in die Kabine gelangt, sind daher die Türschwellen von Passagiertüren mit Abflussöffnungen versehen, die ebenfalls in ein Drainagesystem münden.

Auch wenn sicherlich mehrere Kabinenmonumente und/oder Tür schwellen an einem gemeinsamen Drainagesystem angeschlossen sein können, sind die Drainagesysteme in zum Transport von Passagieren ausgebildeten Verkehrsflugzeugen grundsätzlich auf bestimmte RumpfSektionen beschränkt, nämlich auf die Bereiche der Passagiertüren, in denen häufig auch die Kabinenmonumente mit Drainageanschluss vorgesehen sind. Ein gemeinsames, sich über die gesamte Passagierkabine erstreckendes Drainagesystem ist bei Passagierflugzeugen jedenfalls nicht vorgesehen.

Die erfindungsgemäß vorzusehenden Drainageöffnungen sind aus schließlich in der Nähe bereits vorhandener Drainagesysteme vorzusehen, nämlich in einem Abstand kleiner als der Rumpfdurchmesser von dem nächstgelegenen Drainageanschluss für ein Kabinenmonument oder eine Türschwelle. Dadurch ist die Länge der zur Anbindung von der Drainageöffnung zum Drainage system zu verlegende Leitung begrenzt, womit ein geringes Ge wicht der Leitung sichergestellt werden kann. Außerdem lässt sich die Leitung dann regelmäßig mit einer solchen Neigung ge genüber dem Boden der Kabine verlegen, dass bei einer Vielzahl von Fluglagen Flüssigkeit schwerkraftbedingt von der Drainage öffnung in das vorhandene Drainagesystem fließt. Vor diesem Hintergrund ist es weiter bevorzugt, wenn der Ab stand zwischen einer neu eingebrachten Drainageöffnung und ei nem für die Türschwellen und/oder Kabinenmonumente bereits vorhandenen Drainageanschluss kleiner ist als 70%, vorzugs weise kleiner als 50% des Rumpfdurchmessers des Flugzeugs ist. Dadurch können die beschriebenen technischen Effekte noch wei ter verstärkt werden.

Bei einigen Typen von Verkehrsflugzeugen sind in der Passa gierkabine Treppenabgänge bspw. zu in einem Unterdeck angeord neten Toiletten vorgesehen. Um zu verhindern, dass von der Fracht stammende Flüssigkeit über einen Treppenabgang ins Un terdeck gelangt, kann dieser durch einer Platte o. Ä. voll ständig dichtend verschlossen werden. Alternativ ist bevor zugt, wenn dieser durch einen Schwallschutz geschützt ist. Vergleichbares gilt für den Bereich der Passagierkabine hinter der in Flugrichtung hintersten Drainageöffnung. Indem dieser Bereich durch einen Schwallschutz geschützt ist, kann das Ein dringen von Flüssigkeit in diesen Bereich, welches zum Abflie ßen durch eine Drainage zunächst wieder zurückfließen müsste, von vorneherein verhindert werden.

Bei dem wenigstens einen Schwallschutz kann es sich um ein am Boden der Passagierkabine befestigbares Profil, vorzugsweise ein Kantenprofil handeln. Das Profil kann an seiner zum Auf liegen auf den Boden vorgesehenen Seite mit einer Gummierung oder einem sonstigen Dichtungsmaterial versehen sein, um das Durchdringen von Flüssigkeit unter dem Profil hindurch zu ver hindern. Das Profil weist im montierten Zustand vorzugsweise eine Höhe von wenigstens 70 mm über dem Boden, weiter vorzugs weise eine Höhe von wenigstens 50 mm über dem Boden auf. Die entsprechenden Mindesthöhen haben sich als ausreichend für den Flüssigkeitsanfall üblicher Szenarien des Frachttransports in einem erfindungsgemäß umgerüsteten Verkehrsflugzeug erwiesen. Es ist bevorzugt, wenn wenigstens ein Schwallschutz, vorzugs weise der Schwallschutz im Bereich der vordersten entfernten Reihe der Passagiersitze, als Spritzwasserschutzwand, vorzugs weise als textile Spritzwasserschutzwand ausgebildet ist. Ist ein Schwallschutz als Spritzwasserschutzwand ausgebildet, er streckt er sich nicht nur bis zu einer bestimmten Höhe über den Boden der Passagierkabine, sondern deckt den gesamten freien Querschnitt der Passagierkabine entlang des Schwall schutzes ab. Durch eine entsprechende Spritzwasserschutzwand kann nicht nur am Boden der Passagierkabine ggf. anstehende Flüssigkeit aufgehalten werden, sondern es können auch sämtli che Flüssigkeitsspritzer aufgefangen werden. Bei der Spritz- wasserschutzwand kann es sich insbesondere um eine textile Spritzwasserschutzwand handeln, die am Boden und den Wänden der Passagierkabine befestigt wird und den freien Querschnitt mit einem flüssigkeitsundurchlässigen Textil abdeckt. Alterna tiv zu einem flüssigkeitsundurchlässigen Textil kann auch eine flüssigkeitsundurchlässige Folie verwendet werden.

Wird bei der Umrüstung eines zunächst für Passagiertransport ausgelegten Verkehrsflugzeugs auch ein an ein Drainagesystem angeschlossenes Kabinenmonument entfernt, ist es bevorzugt, den für das entfernte Kabinenmonument vorgesehene Drainagean schluss zu einer Drainageöffnung zum Abfluss von auf dem Boden befindlichen Flüssigkeit umzuwandeln. Bspw. ist sicherzustel len, dass sich die Öffnung des Drainageanschlusses auf Niveau des Bodens oder darunter befindet.

Um zu verhindern, dass Flüssigkeit in die Struktur des Ver kehrsflugzeugs unterhalb des Bodens gelangen kann, ist bevor zugt, wenn der Boden der Passagierkabine mit einer wasserun durchlässigen Folie ausgelegt wird. Um ein Ausrutschen von Frachtarbeitern auf der ggf. feuchten Folie zu verhindern, ist die Folie auf ihrer Oberseite vorzugsweise mit einer rutsch hemmenden Beschichtung versehen. Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verkehrsflugzeugs wird auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen.

Um ein entsprechend umgerüstetes Verkehrsflugzeug bei Bedarf wieder zurückzurüsten müssen im Grundsatz lediglich der we nigstens eine Schwallschutz entfernt werden, bevor die Passa giersitze wieder eingebaut werden können. Die geschaffenen Drainageöffnungen und deren Anbindung an ein Drainagesystem können im Verkehrsflugzeug verbleiben, wobei die Drainageöff nungen bei Bedarf mit geeigneten Abdeckungen versehen werden.

Die Erfindung wird nun anhand vorteilhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:

Figur 1: ein mit einer Passagierkabine für den Passagier transport ausgestattetes Verkehrsflugzeug vor ei ner erfindungsgemäßen Umrüstung;

Figur 2: das gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren umge rüstete Verkehrsflugzeug aus Figur 1;

Figuren 3-6: verschiedene Anordnungs- und Anschlussvarianten von erfindungsgemäß eingebrachten Drainageöffnun gen; und

Figur 7, 8: verschiedene Ausführungsvarianten von erfindungs gemäß einzubauendem Schwallschutz.

In Figur 1 ist schematisch das Layout einer Passagierkabine 2 eines zum Transport von Passagieren ausgebildeten Verkehrs flugzeugs dargestellt. Über die gesamte Passagierkabine 2 ver teilt sind Reihen 3 von Passagiersitzen 4 in verschiedenen Bu chungsklassen angeordnet. Im Bereich der im Gegensatz zu reinen Notausstiegstüren grund sätzlich zum Aus- und Einsteigen ausgebildeten Passagiertüren 5 sind diverse Kabinenmonumente 6 angeordnet, von denen ein Teil - nämlich diejenigen mit Toiletten sowie ein Teil der eine Bordküche bildenden Kabinenmonumente - an ein Drainage system 10 (vgl. Figuren 3 bis 5) angeschlossen sind. Auch die zur Aufnahme von Regen ausgebildeten Türschwellen 5' der Pas sagiertüren 5 (vgl. Figuren 5 und 6) sind mit einem Drainage system 10 verbunden.

Da die an ein Drainagesystem 10 anzuschließenden Kabinenmonu mente 6 der Passagierkabine 2 ausschließlich im Bereich der Passagiertüren 5 angeordnet sind, weist das Verkehrsflugzeug 1 jeweils nur in den Bereichen 7 der Passagiertüren 5 tatsäch lich ein Drainagesystem 10 auf.

In der Passagierkabine 2 ist weiterhin ein Treppenabgang 8 vorgesehen, der zu unterhalb der Passagierkabine 2 angeordnete Toiletten führt.

Für die Umrüstung des Verkehrsflugzeugs 1 gemäß Figur 1 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden zunächst die Passagier sitze 4 sämtlicher Reihen 3 mit Ausnahme der ersten Reihe 3' entfernt. Auch werden praktisch sämtliche Kabinenmonumente 6 in dem Bereich der Passagierkabine 2 hinter der ersten Reihe 3' von Passagiersitzen 4 entfernt, unabhängig davon diese an ein Drainagesystem 10 angeschlossen sind oder nicht. Ausnahme hiervon bilden die Kabinenmonumente 6 seitlich neben dem Trep penabgang 8. Werden die Kabinenmonumente 6 in erster Linie entfernt, um einen möglichst durchgängigen Frachtraum zu schaffen, in den Fracht durch Passagiertüren 5 eingebracht und anschließend frei darin verschoben werden kann, ist letzteres im Bereich des Treppenabgangs 8 nämlich bereits aufgrund des sen Bodenöffnung und das umgebende Geländer regelmäßig nicht möglich. In der Folge können auch die Kabinenmonumente 6 in diesem Bereich verbleiben.

Vergleichbares gilt auch für die Kabinenmonumente 6 im Heck des Verkehrsflugzeugs 1. Der Heckbereich ist aufgrund der dort vorliegenden Querschnittsverjüngung des Verkehrsflugzeugs 1 für den Frachttransport wenig geeignet.

Unmittelbar hinter der in der Passagierkabine 2 verbliebenden ersten Reihe 3' von Passagiersitzen 4, um den Treppenabgang 8 sowie im hinteren Bereich der Passagierkabine 2, ab dem keine Fracht mehr transportiert werden soll, ist jeweils ein

Schwallschutz 20, 20' vorgesehen, mit dem ggf. auf dem Boden 9 der Passagierkabine 1 befindliche Flüssigkeit gehindert wird, in unerwünschte Bereiche - nämlich der vordere Bereich der Passagierkabine 2 zum Cockpit hin, sowie ins Unterdeck und den Heckbereich des Verkehrsflugzeuges 1 - vorzudringen.

Der Schwallschutz 20 im hinteren Bereich der Kabine 20 ist als am Boden 9 der Passagierkabine 2 befestigtes Kantenprofil 21 ausgebildet, wie es in Figur 7 schematisch in einem Rumpfaus schnitt 1' des Verkehrsflugzeugs 1 dargestellt ist. Das Kan- tenprofil 21 ist gegenüber dem Boden 9 abgedichtet, sodass keine Flüssigkeit zwischen Boden 9 und Kantenprofil 21 hin durchgelangen kann. Außerdem erstreckt es sich über die ge samte Breite der Passagierkabine 2, sodass auch seitlich ein Flüssigkeitsdurchtritt nicht möglich ist. Der Schwallschutz 20 um den Treppenabgang 8 ist dazu ver gleichbar ausgestaltet. Allerdings erstreckt sich das Kanten profil nicht über die gesamte Breite der Passagierkabine 1, sondern ist den Treppenabgang 8 vollständig umgebend angeord net (vgl. Figur 2). Der Schwallschutz 20' hinter der verbliebenen ersten Reihe 3 an Passagiersitzen 4 ist als textile Spritzwasserschutzwand 22 ausgebildet. Die Spritzwasserschutzwand 22 besteht aus einem wasserundurchlässigen Textil, welches derart am Boden 9 und der Innenwand der Passagierkabine 2 befestigt ist, dass es den vollständigen Querschnitt der Passagierkabine 2 abdeckt. Dabei ist die Spritzwasserschutzwand 22 insbesondere am Boden 9 und an der Innenwand zumindest in Bodennähe dichtend befestigt, sodass keine Flüssigkeit an der Spritzwasserschutzwand 22 vor bei gelangt. In der Spritzwasserschutzwand 22 ist ein wasser dichter Reißverschluss 23 vorgesehen, der eine Textiltür 24 bildet. Im geöffneten Zustand des Reißverschlusses 23 kann die Spritzwasserschutzwand 22 dann durchstiegen werden.

Innerhalb des Teils der Passagierkabine 2, aus dem die Passa giersitze 4 entfernt wurden, sind in bzw. nahe zu den Berei chen 7, in denen grundsätzlich ein Drainagesystem 10 vorgese hen ist, Drainageöffnungen 30 in den Boden 9 der Passagierka bine 2 eingebracht. Dabei ist der Abstand zwischen einer sol chen neu eingebrachten Drainageöffnung 30 und dem jeweils nächstliegenden bestehenden Drainageanschluss für ein Kabinen monument 6 oder eine Türschwelle 5' ist dabei immer geringer als 70% des Rumpfdurchmessers. Die Drainageöffnungen 30 sind dann jeweils mit dem nächstliegenden Drainagesystem 10 derart verbunden, dass zumindest im Geradeaus-Flug des Verkehrsflug zeugs 1 Flüssigkeit allein aufgrund der Schwerkraft von der Drainageöffnung 30 zu dem Drainagesystem 10 gelangt.

Die gesamte Passagierkabine 2 ist in den für die Aufnahme von Fracht vorgesehenen Bereichen mit wasserundurchlässigen Folie mit rutschhemmender Oberfläche ausgelegt.

In Figuren 3 bis 6 sind verschiedene Konfigurationen von Drai nageöffnungen 30 und deren Anbindung an vorhandene Drainage system 10 gezeigt. Die Figuren zeigen dabei jeweils einen schematischen Schnitt durch den Rumpf des Verkehrsflugzeugs 1, bspw. gemäß Figur 2.

Ein vorhandenes Drainagesystem 10 umfasst Drainageanschlüsse 11 zum Anschluss von Kabinenmonumenten 6 oder Türschwellen 5', und ein Drainageventil 12, über welches angesammelte Flüssig keit abgelassen werden kann. Die Drainageanschlüsse 11 und das Drainageventil 12 sind über Leitungen 13 so miteinander ver bunden, dass Flüssigkeit von den Drainageanschlüssen 11 in den meisten Fluglagen des Flugzeugs allein aufgrund der Schwer kraft zum damit verbundenen Drainageventil 12 gelangt.

Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 ist ein originär über einen Drainageanschluss 11 an das Drainagesystem 10 ange schlossene Kabinenmonument 6 entfernt worden (und daher nur gestrichelt dargestellt). Der freigewordene Drainageanschluss 11 ist dann zu einer Drainageöffnung 30' umgewandelt, wobei diese unmittelbar über die bereits bestehende Leitung 13 mit dem Drainageventil 12 verbunden ist.

Darüber hinaus sind noch drei weitere, über die Breite der Passagierkabine 2 verteilte Drainageöffnungen 30 in deren Bo den 9 eingebracht. Diese Drainageöffnungen 30 sind über zu sätzliche Leitungen 31 derart an das Drainagesystem 10 bzw. dessen Leitung 13 angebunden, dass durch die Drainageöffnungen 30 eintretende Flüssigkeit zumindest bei Geradeaus-Flug rein schwerkraftbedingt in das Drainagesystem 10 bzw. über dessen Leitungen 13 zum Drainageventil 12 gelangt.

Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 sind zwei zu beiden Sei ten der Passagierkabine 1 originär mit dem Drainagesystem 10 verbundene Kabinenmonumente 6 entfernt. Die jeweiligen freige wordenen Drainageanschlüsse 11 sind zu Drainageöffnung 30' um gewandelt. Weiterhin sind zwei zusätzliche Drainageöffnungen 30 eingebracht, die jeweils mit zusätzlichen Leitungen 31 an das Drainagesystem 10 bzw. dessen Leitung 13 angebunden sind. Auch hier sind die Leitungen 13 so verlegt, dass durch die Drainageöffnungen 30 eintretende Flüssigkeit zumindest bei Ge- radeaus-Flug rein schwerkraftbedingt in das Drainagesystem 10 bzw. über dessen Leitungen 13 zum Drainageventil 12 gelangt.

Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel im Bereich von Passa giertüren 5 mit über Drainageanschlüsse 11 an das Drainagesys tem 10 angeschlossenen Türschwellen 5'. Außerdem ist über ei nen weiteren Drainageanschluss 11 ein Kabinenmodul 6 angebun- den, welches auch nach erfolgter erfindungsgemäßer Umrüstung in der Passagierkabine 2 verbleibt.

Auch hier werden zusätzliche Drainageöffnungen 30 in den Boden

9 der Passagierkabine 2 eingebracht und - wie zu den Figuren 3 und 4 bereits erläutert - mit zusätzlichen Leitungen 31 an das in dieser Rumpfsektion bereits vorhandene Drainagesystem ange bunden.

In dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 sind originär ledig lich die Türschwellen 5' der Passagiertüren 5 an ein Drainage system 10 angeschlossen. Zusätzlich eingebrachte Drainageöff- nungen 30 werden über Leitungen 31 mit diesem Drainagesystem

10 verbunden.