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Title:
METHOD FOR SETTING THE COEFFICIENT OF FRICTION OF A FRICTION DISK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/204846
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for setting the coefficient of friction of a friction disk having a carrier disk (5), which has a first surface (6) and a second surface (7), wherein: - a first scatter-sintering friction lining is sintered onto the first surface (6) and a second scatter-sintering friction lining is sintered onto the second surface (7); and - grooves (13) are formed in the first and second scatter-sintering friction linings. At least some of the grooves (13) in the first scatter-sintering lining are offset to the grooves (13) in the second scatter-sintering lining in the circumferential direction (12) of the carrier disk (5).

Inventors:
FÖGE VOLKER (AT)
PÜHRINGER DAVID (AT)
TSIOPTSIAS ZISIS (AT)
Application Number:
PCT/AT2019/060136
Publication Date:
October 31, 2019
Filing Date:
April 18, 2019
Export Citation:
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Assignee:
MIBA FRICTEC GMBH (AT)
International Classes:
F16D13/72; F16D13/64
Foreign References:
EP0393011A11990-10-17
GB2463150A2010-03-10
DE102008012562A12009-09-17
EP2028382A22009-02-25
US5101953A1992-04-07
Attorney, Agent or Firm:
ANWÄLTE BURGER UND PARTNER RECHTSANWALT GMBH (AT)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Einstellung des Reibwerts einer Reiblamelle mit einer Trägerla melle (5), die eine erste Oberfläche (6) und eine zweite Oberfläche (7) aufweist, wobei auf die erste Oberfläche (6) ein erster Streu sinterreibbelag und auf die zweite Oberfläche (7) ein zweiter Streusinterreibbelag aufgesintert wird, und wobei in den ersten und den zweiten Streusinterreibbelag jeweils Nuten (13) eingebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass zu mindest ein Teil der Nuten (13) im ersten Streusinterbelag in Umfangsrichtung (12) der Trä gerlamelle (5) versetzt zu den Nuten (13) im zweiten Streusinterreibbelag ausgebildet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (13) im ersten Streusinterreibbelag um einen Winkelwert (15) in der Umfangsrichtung (12) zu den Nuten (13) im zweiten Streusinterreibbelag versetzt werden, der ausgewählt ist aus einem Be reich von 2 0 bis 45 °.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein zelne der Nuten (13) im ersten Streusinterreibbelag und/oder zumindest einzelne der Nuten (13) im zweiten Streusinterreibbelag in Form eines geschlossenen Vielecks ausgebildet wer den.

4. Reiblamelle umfassend eine scheibenförmige Trägerlamelle (5) mit einer ersten Oberfläche (6) und einer dieser gegenüberliegenden zweiten Oberfläche (7), wobei auf der ersten Oberfläche (6) ein erster Streu sinterreibbelag und auf der zweiten Oberfläche (7) ein zweiter Streusinterreibbelag angeordnet sind, und wobei im ersten und im zweiten Streusin terbelag Nuten (13) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Nuten (13) des ersten Streusinterreibbelags in einer Umfangsrichtung (12) versetzt zu den Nu ten (13) im zweiten Streusinterreibbelag angeordnet sind.

5. Reiblamelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (13) im ersten Streusinterreibbelag um einen Winkelwert (15) in der Umfangsrichtung (12) zu den Nuten (13) im zweiten Streusinterreibbelag versetzt sind, der ausgewählt ist aus einem Be reich von 2 0 bis 45 °.

6. Reiblamelle nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einzelne der Nuten (13) im ersten Streu sinterreibbelag und/oder zumindest einzelne der Nuten (13) im zweiten Streusinterreibbelag in Form eines geschlossenen Vielecks ausgebildet sind.

7. Reiblamelle nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz der Nuten (13) im ersten Streusinterreibbelag zu den Nuten (13) im zweiten Streusinterreibbelag zumindest so groß ist, dass alle Nuten (13) in Draufsicht betrachtet ne beneinander angeordnet sind.

8. Reiblamelle nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (13) im ersten Streusinterreibbelag einen Flächenanteil zwischen 5 % und 40 % aufweisen, bezogen auf die Gesamtfläche des ersten Streusinterreibbelages und/oder dass die Nuten (13) im zweiten Streusinterreibbelag einen Flächenanteil zwischen 5 % und 40 % auf weisen, bezogen auf die Gesamtfläche des zweiten Streusinterreibbelages.

9. Reiblamelle (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis einer Nutbreite (19) in mm zu einer Belagbreite (20) zwischen den Nuten (13) am äußersten Umfang der Streu sinterreibbeläge in mm ausgewählt ist aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 2 : 30 und einer oberen Grenze von 1 : 4.

Description:
Verfahren zur Einstellung des Reibwerts einer Reiblamelle

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung des Reibwerts einer Reiblamelle mit ei ner Trägerlamelle, die eine erste Oberfläche und eine zweite Oberfläche aufweist, wobei auf die erste Oberfläche ein erster Streu sinterreibbelag und auf die zweite Oberfläche ein zweiter Streusinterbelag aufgesintert wird, und wobei in den ersten und den zweiten Streusinterbelag jeweils Nuten eingebracht werden.

Weiter betrifft die Erfindung eine Reiblamelle umfassend eine scheibenförmige Trägerlamelle mit einer ersten Oberfläche und einer dieser gegenüberliegenden zweiten Oberfläche, wobei auf der ersten Oberfläche ein erster Streusinterbelag und auf der zweiten Oberfläche ein zwei ter Streusinterbelag angeordnet sind, und wobei im ersten und im zweiten Streusinterbelag Nuten angeordnet sind.

Aus dem Stand der Technik sind unterschiedlichste Ausführungsformen von Reiblamellen für Lamellenreibsysteme bekannt. Neben harzgebundenen Papier-Composite Reibmaterialien und Carbonbelägen sind auch sogenannte Streusinterbeläge im Einsatz. Diese weisen im Ver gleich zu harzgebundenen Papier-Composite Reibmaterialien keine bzw. eine deutlich gerin gere Kompressibilität und eine sehr gute Temperaturbeständigkeit auf. Problematisch ist je doch, dass bei Verwendung eines definierten Sintermaterials der Reibwert ohne Werkstoff wechsel nicht auf bestimmte Anwendungen angepasst werden kann.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Möglichkeit zu schaffen, mit der der Reibwert von Streusinterreibbelägen in gewissen Grenzen eingestellt werden kann.

Diese Aufgabe wird mit dem eingangs genannten Verfahren dadurch gelöst, dass zumindest ein Teil der Nuten im ersten Streusinterbelag in Umfangsrichtung der Trägerlamelle versetzt zu den Nuten im zweiten Streusinterbelag ausgebildet werden.

Weiter wird die Aufgabe der Erfindung mit der eingangs genannten Reiblamelle gelöst, bei der zumindest ein Teil der Nuten des ersten Streusinterbelags in Umfangsrichtung versetzt zu den Nuten im zweiten Streusinterbelag angeordnet sind. Wie sich überraschenderweise gezeigt hat, bewirkt schon ein geringer Versatz der Nuten im ersten Streusinterbelag zu den Nuten im zweiten Streusinterbelag eine merkliche Veränderung des Reibverhaltens der Reiblamelle. Es kann somit durch eine einfache Änderung des Herstel lungsverfahrens, indem die Nuten im zweiten Streusinterbelags gegenüber den Nuten im ers ten Streusinterbelags um einen definierten Winkel in Umgangsrichtung verdreht ausgebildet werden, der Reibwert einer Reiblamelle in einem definierten, von der Werkstoffzusammen setzung der Streusinterbeläge abhängigen Bereich eingestellt werden. Es ist also damit mög lich, über den Winkelwert der Verdrehung selbst, das heißt den absoluten Wert dieses Win kels, einen definierten Reibwert der Reiblamelle einzustellen und ist damit eine entsprechend einfache Anpassung der Reiblamelle an unterschiedliche Anwendungen derartiger Reiblamel len möglich.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Nuten im ersten Streusinterbelag um einen Winkelwert in Umfangsrichtung zu den Nuten im zwei ten Streusinterbelag versetzt werden, der ausgewählt ist aus einem Bereich von 2 0 bis 45 °. Die Reiblamelle weist dementsprechend die Nuten im ersten Streusinterbelag um einen Win kelwert in Umfangsrichtung zu den Nuten im zweiten Streusinterbelag versetzt auf, der ausge wählt ist aus einem Bereich von 2 0 bis 45 °. Insbesondere in diesem Winkelbereich wurde der genannte Effekt der Einstellbarkeit des Reibwertes der Reiblamelle besonders ausgeprägt festgestellt.

Nach einer anderen Ausführungsvariante des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass zumin dest einzelne der Nuten im ersten Streusinterbelag und/oder zumindest einzelne der Nuten im zweiten Streusinterbelag in Form eines geschlossenen Vielecks ausgebildet werden. Gemäß der zugehörigen Ausführungsvariante der Reiblamelle kann vorgesehen sein, dass zumindest einzelne der Nuten im ersten Streusinterbelag und/oder zumindest einzelne der Nuten im zweiten Streusinterbelag in Form eines geschlossenen Vielecks ausgebildet sind. Durch diese Form von zumindest einzelnen Nuten wird ein sehr großer Flächenbereich des Streusinterbe lages von der Nut überdeckt, wodurch in weiterer Folge auch ein entsprechend großer Effekt in Hinblick auf die Einstellung des Reibwertes der Reiblamelle erreicht werden kann. Gemäß einer anderen Ausführungsvariante der Reiblamelle kann vorgesehen sein, dass der Versatz der Nuten im ersten Streusinterbelag zu den Nuten im zweiten Streusinterbelag zu mindest so groß ist, dass die Nuten in Draufsicht betrachtet nebeneinander angeordnet sind.

Es kann damit der thermische Haushalt der Reiblamelle positiv beeinflusst werden, da der Anteil an zusammenhängenden Flächen ohne Nuten in den Reibbelägen reduziert wird (in Axialrichtung betrachtet und bezogen auf beide Reibbeläge, die in dieser Richtung hinterei nander angeordnet sind). Die bessere Kühlung der Reiblamelle wirkt sich wiederum günstig auf den durch den Nutenversatz eingestellten Reibwert im Betrieb der Reiblamelle aus.

Nach einer weiteren Ausführungsvariante der Reiblamelle kann vorgesehen sein, dass die Nu ten im ersten Streusinterbelag einen Flächenanteil zwischen 5 % und 40 % aufweisen, bezo gen auf die Gesamtfläche des ersten Streusinterbelages und/oder dass die Nuten im zweiten Streusinterbelag einen Flächenanteil zwischen 5 % und 40 % aufweisen, bezogen auf die Ge samtfläche des zweiten Streusinterbelages. Es ist damit eine entsprechend feine Abstimmung der Einstellbarkeit des Reibwertes der Reiblamelle möglich.

Es ist nach einer weiteren Ausführungsvariante der Reiblamelle auch möglich, dass ein Ver hältnis einer Nutbreite in mm zu einer Belagsbreite zwischen den Nuten am äußersten Um fang der Streusinterbeläge in mm ausgewählt ist aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 2 : 30 und einer oberen Grenze von 1 : 4. Es kann damit der Einfluss der Nutbreite in den Reibbelägen auf den Reibwert besser berücksichtigt werden.

Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.

Es zeigen jeweils in vereinfachter, schematischer Darstellung:

Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Lamellenpaket nach dem Stand der Technik in Seiten ansicht;

Fig. 2 eine erste Ausführungsvariante der Reiblamelle in Schrägansicht;

Fig. 3 eine zweite Ausführungsvariante der Reiblamelle in Schrägansicht; Fig. 4 einen Ausschnitt aus einer weiteren Ausführungsvariante der Reiblamelle.

Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen wer den, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf glei che Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen wer den können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, un ten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.

In Fig. 1 ist ein Ausschnitt aus einem Lamellenpaket 1 dargestellt. Das Lamellenpaket 1 weist mehrere Innenlamellen 2 und mehrere Außenlamellen 3 auf, die auch als Reiblamellen be zeichnet werden können. Die Innenlamellen 2 sind in einer Axialrichtung 4 abwechselnd mit den Außenlamellen 3 angeordnet. Über einen entsprechenden Betätigungsmechanismus sind die Innenlamellen 2 relativ zu den Außenlamellen 3 in der Axialrichtung 4 verstellbar, sodass zwischen den Innenlamellen 2 und den Außenlamellen 3 ein Reibschluss ausgebildet wird.

Die Innenlamellen 2 weisen eine zumindest annähernd ebene, ringförmige Trägerlamelle 5 mit einer ersten Oberfläche 6 und einer dieser in der Axialrichtung 4 gegenüberliegenden zweiten Oberfläche 7 auf. Auf der ersten Oberfläche 6 ist ein erster Streusinterbelag und auf der zweiten Oberfläche 7 ist zweiter Streusinterbelag als Reibbelag 8 angeordnet. Die Innen lamellen 2 sind also sogenannte Belaglamellen.

Die Außenlamellen 3 weisen ebenfalls einen ebenen und zumindest annährend ringförmigen Lamellenkörper 9 auf, der in der dargestellten Ausführungsvariante allerdings frei von Reib belägen 8 ist. Die Außenlamellen 3 sind also die sogenannten Gegenlamellen, die in Reib schluss mit den Reibbelägen 8 der Innenlamellen 2 verbracht werden können. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Reibbeläge 8 auf den Außenlamellen 3 angeordnet sind, insbe sondere wenn auf den Innenlamellen 2 keine Reibbeläge 8 angeordnet sind. Bevorzugt besteht die Trägerlamelle 5 der Innenlamellen 2 und/oder der Lamellenkörper 9 der Außenlamellen 3 aus einem Stahl bzw. umfassen diesen. Sie können jedoch auch aus ei nem anderen geeigneten, insbesondere metallischen, Werkstoff bestehen, beispielsweise aus einem Sinterwerkstoff.

Dieser prinzipielle Aufbau eines Lamellenpakets 1 ist aus dem Stand der Technik bekannt. Zu weiteren Einzelheiten dazu sei daher auf diesen einschlägigen Stand der Technik verwiesen.

Das Lamellenpaket 1 ist Teil eines Lamellenreibsystems, beispielsweise einer (nasslaufenden) Lamellenkupplung, einer Bremse, einer Haltevorrichtung, einer Differenzialsperre, etc..

In Fig. 2 ist eine erste Ausführungsvariante einer Reiblamelle dargestellt, wie sie in dem La mellenpaket 1 nach Fig. 1 eingesetzt wird bzw. werden kann. Im Speziellen ist eine Innenlam elle 2 dargestellt. Die Reiblamelle kann aber auch eine Außenlamelle 3 (Fig. 1) sein.

Die Reiblamelle ist insbesondere für den sogenannten nasslaufenden Betrieb vorgesehen.

Die Reiblamelle kann an einer radial inneren Stirnfläche 10 zumindest ein Mitnehmerelement 11, beispielsweise in Form einer Innenverzahnung, aufweisen.

Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass auch die Außenlamellen 3 an einer radial äußeren Stirn fläche zumindest ein Mitnehmerelement aufweisen können. Sollte daher die Reiblamelle nach Fig. 2 als Außenlamelle 3 ausgebildet sein, ist das zumindest eine Mitnehmerelement auf der radial äußeren Stirnfläche der Reiblamelle angeordnet.

Über die Mitnehmerelemente 11 kann eine drehfeste Verbindung mit einem weiteren Bauteil des Famellenreibsystems, beispielsweise einer Welle im Fall der Innenlamellen 2 oder dem Gehäuse des Famellenreibsystems im Fall der Außenlamellen 3, hergestellt werden, wie dies an sich bekannt ist.

Es ist auch möglich, dass die Innenlamellen 2 oder die Außenlamellen 3 also sogenannte frei fliegende Famellen ausgebildet sind, also keine derartigen Mitnehmerelemente 11 aufweisen. Die Trägerlamelle 5 (Fig. 1) der Reiblamelle ist in einer Umfangsrichtung 12 geschlossen ausgebildet.

Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass für den Fall, dass die Reiblamelle eine Au ßenlamelle 3 (Fig. 1) ist, die nachfolgenden Ausführungen zur Trägerlamelle 5 auch auf der Lamellenkörper 9 der Außenlamelle 3 übertragen werden können, sofern dieser nach der Er findung ausgebildet ist.

Vorzugsweise ist die Trägerlamelle 5 einstückig ausgebildet. Es ist aber auch möglich, dass die Trägerlamelle 5 aus mehreren miteinander verbundenen Segmenten zusammengesetzt ist.

Wie bereits ausgeführt ist auf der ersten Oberfläche 6 der Trägerlamelle 5 (Fig. 1) ein erster Reibbelag 8 angeordnet und mit dieser verbunden. Ebenso ist auf der zweiten Oberfläche 7 ein zweiter Reibbelag 8 angeordnet und mit der Trägerlamelle 5 verbunden. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, sind der erste und der zweite Reibbelag 8 vorzugsweise auf der gesamten ersten bzw. zweiten Oberfläche 6, 7 der Trägerlamelle 5 angeordnet. Weiter erstrecken sich der erste und der zweite Reibbelag 8 vorzugsweise in der Umfangsrichtung 12 durchgehend, sind also bevorzugt ebenfalls ringförmig ausgebildet. Es ist also bevorzugt nur ein erster Reibbelag 8 auf der ersten Oberfläche 6 und nur ein zweiter Reibbelag 8 auf der zweiten Oberfläche 7 der Trägerlamelle 5 angeordnet.

Der erste und der zweite Reibbelag 8 sind Streu sinterreibbeläge. Die Streusintertechnologie an sich ist aus dem Stand der Technik bekannt, sodass an dieser Stelle zu weiteren Einzelhei ten dieser Technologie darauf verwiesen sei. Es sei an dieser Stelle nur so viel angemerkt, dass dabei auf einer vorbereiten Trägerlamelle 5 ein für die Reiblamelle geeignetes Sinterpul ver aufgestreut und auf die Trägerlamelle 5 aufgesintert wird. Danach werden dieser Belag verdichtet und werden dabei Nuten 13 für die Kühlung der Reibelamelle eingepresst. An schließend kann der Belag einer zweiten Sinterung unterzogen werden. Gegebenenfalls findet eine Nachbehandlung, z.B. eine Kalibrierung der Reiblamelle, eine Entgrätung, etc., statt.

Als Sinterpulver können die aus dem Stand der Technik bekannten Materialien für Streusin terbeläge verwendet werden. Der erste und der zweite Reibbelag 8 sind vorzugsweise aus dem gleichen Streusintermaterial hergestellt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass der erste Streu sinterreibbelag aus ei nem zum zweiten Streusinterreibbelag unterschiedlichen Material besteht, um damit z.B. das Reibverhalten der Reiblamelle in den beiden Richtungen unterschiedlich zu gestalten.

Die Nuten 13 im ersten Reibbelag 8 und die Nuten 13 im zweiten Reibbelag 8 (in Fig. 2 strichliert dargestellt) dienen der Ölführung, um die entsprechende Schmierung herzustellen bzw. um Wärme, die aufgrund der Reibung mit einem Reibpartner der Reiblamelle entsteht, abzuführen. Diese Nuten 13 erstrecken sich dabei über einen Teilbereich einer Belagdicke 14 (Fig. 4) der Reibbeläge 8.

Es ist aber auch möglich, dass sich die Nuten 13 durch die gesamte Belagdicke 14 der Reibbe läge 8 bis zum Trägerlamelle 5 erstrecken.

Es ist nunmehr vorgesehen, dass die Nuten 13 des ersten Reibbelages 8 gegenüber der Lage der Nuten 13 des zweiten Reibbelages 8 um einen Winkelwert 15 in der Umfangsrichtung 12 versetzt angeordnet bzw. ausgebildet werden, wobei dieser Winkelwert 15 für sämtliche Nu ten 13 vorzugsweise zumindest annähernd gleich groß ist. Es ist jedoch auch möglich, dass die Nuten 13 der Reiblamelle um unterschiedliche Winkelwerte 15 versetzt werden bzw. sind. Dies gilt sowohl für einen Reibbelag an sich, als auch in Bezug auf den ersten Reibbelag 8 verglichen mit dem zweiten Reibbelag 8. Es ist also z.B. möglich, dass die Nuten 13 des ers ten Reibbelags 8 alle in gleichem Abstand zueinander angeordnet sind, wohingegen der Ab stand zwischen den Nuten 13 im zweiten Reibbelag 8 variiert.

Wie dies insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, liegen also die Nuten 13 im ersten Reibbelag 8 nicht oberhalb der Nuten 13 im zweiten Reibbelag 8.

Der Winkelwert 15 wird zwischen Längsmittelachsen 16 durch die Nuten 13 in der Ebene der Reibbeläge 8 gemessen, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist.

Durch den Versatz der Nuten 13 im zweiten Reibbelag 8 gegenüber den Nuten 13 im ersten Reibbelag 8 um den Winkelwert 15 kann der Reibwert der Reiblamelle beeinflusst werden und damit innerhalb bestimmter Grenzen eingestellt werden. Die Grenze ergeben sich einer seits aus dem verwendeten Material für die Herstellung der Streusinterreibbeläge, und ande rerseits aus der Reibpaarung, also dem Material, aus dem die jeweiligen Gegenlamellen beste hen, also im vorliegender Ausführungsvariante dem Material, aus dem die Außenlamellen 3 (Fig. 1) hergestellt sind.

Als Zusatzeffekt kann durch den Versatz der Nuten 13 auch der thermische Haushalt der Reiblamelle beeinflusst werden, da sich die zusammenhängende Fläche bei versetzten Nuten 13 verringert und sich durch die gute Leitfähigkeit der verwendeten Materialien geringere Temperaturen an der Reiboberfläche ergeben. Mit geringerer zusammenhängender Fläche ist gemeint, dass anhand der Ausführungsvariante der Reiblamelle gemäß Fig. 2 die durchge hende Fläche zwischen zwei Nuten 13 im ersten Reibbelag 8, die sich über zumindest annä hern 90 0 erstreckt, von den Nuten 13 im zweiten Reibbelag 8 an der Rückseite der Reibla melle„unterbrochen“ wird, sodass also die zusammenhängende Fläche in dieser Ausfüh rungsvariante der Reiblamelle halbiert wird, da die Reiblamelle an der Rückseite durch die strichliert dargestellten Nuten 13 im zweiten Reibbelag 8 besser gekühlt werden kann, als wenn diese Nuten 13 nicht vorhanden wären.

Gemäß einer Ausführungsvariante der Reiblamelle kann vorgesehen sein, dass der Winkel wert 15, um den die Nuten 13 im ersten Reibbelag 8 gegenüber den Nuten 13 im zweiten Reibbelag 8 in der Umfangsrichtung 12 versetzt angeordnet sind (in Draufsicht auf die Reiblamelle betrachtet) ausgewählt sein kann aus einem Bereich mit einer unteren Grenze 2 0 und einer oberen Grenze von 45 °, insbesondere aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 5 0 und einer oberen Grenze von 30 °. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass dieser Winkelwert 15 ausgewählt ist aus einem Bereich von 1 0 bis 180 0 oder aus einem Bereich von 1° bis 90 0 oder aus einem Bereich von 1 0 bis 60 °, insbesondere wenn nur eine Nut 13o- der zwei Nuten 13 oder drei Nuten 13 pro Reibbelag 8 vorgesehen ist.

In der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsvariante der Reiblamelle sind die Nuten 13 im ers ten und im zweiten Reibbelag 8 als Radialnuten ausgebildet, dich sich in radialer Richtung vom Innenumfang bis zum Außenumfang der Reibbeläge 8 erstrecken. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass diese Nuten 13 anders ausgebildet sind, wie dies anhand der Ausführungsvariante der Reiblamelle gemäß Fig. 3 beispielhaft dargestellt ist. Bei dieser Ausführungsvariante sind die Nuten 13 in den beiden Reibbelägen 8 in Form eines ge schlossenen Vielecks ausgeführt, im speziellen in Form eines Quadrates. Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, ist das Vieleck im ersten Reibbelag 8 in der Umfangsrichtung 12 der Reibla melle gegenüber dem Vieleck im zweiten Reibbelag 8 versetzt ausgebildet bzw. angeordnet.

Anstelle eines Quadrates kann das Vieleck auch ein Dreieck oder ein Rechteck oder ein Sechseck oder ein Achteck, etc. sein.

Um auch bei dieser Ausführungsvariante die Nuten 13 zu Kühlmittelführung verwenden zu können, kann vorgesehen sein, dass an den Vielecken und von diesen abzweigend weitere Nu ten 17 zum Innenumfang bzw. zum Außenumfang der Reibbeläge 8 angeordnet bzw. ausge bildet sind, die einerseits das Einleiten des Kühlfluids in die Nuten 13 und andererseits das Ableiten des Kühlfluids aus den Nuten 13 zu ermöglichen.

Es ist auch möglich, dass eine derartige als Vieleck ausgebildete Nut 13 nur in einem der Reibbeläge 8 angeordnet ist, wenngleich die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsvariante mit einer als Vieleck ausgebildeten Nut 13 in beiden Reibbelägen 8 bevorzugt ist.

Erklärend sei angeführt, dass die geschlossene Form des Vielecks in der Draufsicht auf die Reibbeläge 8 zu verstehen ist, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Anders ausgedrückt bezieht sich die geschlossene Form der Nut 13 auf die Umfangsrichtung 12 der Reiblamelle.

Aus Fig. 3 ist weiter ersichtlich, dass die Reibbeläge 8 neben den Nuten 13 und gegebenen falls den Nuten 17 weitere Nuten 18 aufweisen können, beispielsweise in Form eines Waffel musters oder eines anderen Musters, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist.

Prinzipiell ein Versatz der Nuten 13 im ersten Reibbelag 8 zu den Nuten 13 im zweiten Reib belag 8 in der Umfangsrichtung 12 um einen Winkelwert 15 möglich, bei der sich die Nuten 13 im ersten Reibbelag 8 die Nuten 13 im zweiten Reibbelag 8 in Draufsicht betrachtet teil weise überlappen. Es ist jedoch gemäß einer Ausführungsvariante der Reiblamelle zur weite ren Verbesserung der Einstellbarkeit des Reibwertes der Reiblamelle von Vorteil, wenn die Nuten 13 des ersten und des zweiten Reibbelages 8 - in Draufsicht betrachtet - zumindest ne beneinander angeordnet sind, also keine Überschneidung bzw. Überlappung der Nuten 13 vorhanden ist.

Weiter kann gemäß einer anderen Ausführungsvariante der Reiblamelle vorgesehen sein, dass die Nuten 13 im ersten Streusinterreibbelag einen Flächenanteil zwischen 5 % und 40 %, ins besondere zwischen 5 % und 30 %, aufweisen, bezogen auf die Gesamtfläche des ersten Streusinterreibbelages und/oder dass die Nuten 13 im zweiten Streu sinterreibbelag einen Flä chenanteil zwischen 5 % und 40 %, insbesondere zwischen 5 % und 30 %, aufweisen, bezo gen auf die Gesamtfläche des zweiten Streusinterreibbelages. Durch den relativ großen Flä chenanteil der Nuten 13 kann die Einstellbarkeit des Reibwertes der Reiblamelle weiter ver einfacht werden.

Es wurde festgestellt, dass auch die Belagdicke 14, das heißt, die Dicke der Reibbeläge 8, ei nen Einfluss auf die Einstellbarkeit des Reibwertes der Reiblamelle hat, wobei der Grund hierfür noch nicht bekannt ist. Es ist daher nach einer anderen Ausführungsvariante der Reiblamelle für die definierte Einstellbarkeit des Reibwertes der Reiblamelle von Vorteil, wenn ein Verhältnis einer Nutbreite 19 in mm, die aus Fig. 4 ersichtlich ist, zur Belagdicke 14 zwischen 30 : 1 und 1 : 2 beträgt.

Weiter kann es für die Einstellbarkeit des Reibwertes der Reiblamelle von Vorteil sein, wenn ein Verhältnis der Nutbreite 19 in mm zu einer Belagbreite 20 (Fig. 2) zwischen den Nuten 13 am äußersten Umfang der Streusinterreibbeläge in mm ausgewählt ist aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 2 : 30 und einer oberen Grenze von 1 : 4.

Für die Herstellung der Nuten 13 und gegebenenfalls der Nuten 17 und/oder Nuten 18 in den Reibbelägen 8 können entsprechende Stempel verwendet werden, die dieses Nutmuster auf weisen und mit denen die Nuten 13 gegebenenfalls der Nuten 17 und/oder Nuten 18 in die Streusinterreibbeläge eingepresst werden können.

Die Nuten 13 können wie in Fig. 4 beispielhaft dargestellt einen rechteckigen Querschnitt auf weisen. Es ist aber auch möglich, dass die Nuten 13 eine andere Querschnittsform aufweisen, beispielsweise eine nach innen sich verjüngende Querschnittsform (z.B. eine trapezförmige Querschnittsform), ein gerundete Querschnittsform, etc.

Obwohl bevorzugt ist, dass die Nuten 13 im ersten Reibbelag 8 hinsichtlich Form und Größe gleich zu den Nuten 13 im zweiten Reibbelag 8 ausgebildet sind, besteht auch die Möglich keit, dass sich die Nuten 13 im ersten Reibbelag 8 hinsichtlich Form und Größe von den Nu ten 13 im zweiten Reibbelag 8 unterscheiden.

Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten, wobei an dieser Stelle be merkt sei, dass auch Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander mög lich sind.

Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus der Reiblamelle diese nicht zwingenderweise maßstäblich dargestellt ist.

Bezugszeichenaufstellung Lamellenpaket

Innenlamelle

Außenlamelle

Axialrichtung

Trägerlamelle

Oberfläche

Oberfläche

Reibbelag

Lamellenkörper

Stirnfläche

Mitnehmerelement

Umfang srichtung

Nut

Belagdicke

Winkelwert

Längsmittelachse

Nut

Nut

Nutbreite

Belagbreite