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Title:
METHOD FOR STERILIZING LAUNDRY, AND WASHING-DRYING UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/152683
Kind Code:
A1
Abstract:
The method according to the invention for sterilizing temperature-sensitive laundry items (1) comprises the following steps: in the dry state, the laundry items are exposed to a process air flow (14) having a defined temperature Tp and over a specified time period, then the laundry items (1) heated in such a way are cooled to a target temperature Tptarget significantly lower than the temperature Tp, and then the cooled laundry items (1) are washed in a washing process. The washing-drying unit according to the invention has a control device (CTRL) for carrying out said method.

Inventors:
HANAU ANDREAS (DE)
KOCH THOMAS (DE)
MOSCHUETZ HARALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/058226
Publication Date:
November 15, 2012
Filing Date:
May 04, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BSH BOSCH SIEMENS HAUSGERAETE (DE)
HANAU ANDREAS (DE)
KOCH THOMAS (DE)
MOSCHUETZ HARALD (DE)
International Classes:
D06F25/00; D06F33/65; D06F35/00; D06F58/20; D06F34/26
Foreign References:
US20070169282A12007-07-26
JPH04158896A1992-06-01
EP0262451A21988-04-06
EP1980660A12008-10-15
DE3343236A11985-06-05
DE102005052960A12007-05-16
DE102005052960A12007-05-16
DE3343236A11985-06-05
Attorney, Agent or Firm:
BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Entkeimen temperaturempfindlicher Wäschestücke (1 ) mit folgenden Merkmalen:

die Wäschestücke (1 ) werden in trockenem Zustand über einen vorgegebenen Zeitraum (T) hinweg einem Prozessluftstrom (14) von definierter Temperatur (Tp) ausgesetzt und erhitzt,

- anschließend werden die so erhitzten Wäschestücke (1 ) auf eine gegenüber der definierten Temperatur (Tp) deutlich reduzierte Solltemperatur (Tpson) abgekühlt, und

daran anschließend werden die abgekühlten Wäschestücke (1 ) in einem Waschvorgang gewaschen.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , bei dem die Solltemperatur (TpsoN) einer Raumtemperatur (TpRaum) entspricht.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , bei dem die Solltemperatur (Tpson) gleich einer bei dem Waschvorgang maximal auftretenden Waschtemperatur ist.

4. Verfahren nach Anspruch 1 , bei dem die Solltemperatur (Tpson) berechnet wird unter Verwendung einer vorher festgestellten Beladungsmenge an Wäschestücken (1 ), welches entkeimt werden, und einer vorgegebenen Waschtemperatur des Waschvorgangs, so dass sich nach einer Zugabe von Wasser zu der Beladungsmenge eine Temperatur in den Wäschestücken (1 ) einstellt, welche kleiner oder gleich der Waschtemperatur ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wäschestücke (1 ) nach dem Waschen getrocknet werden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als vorgegebener Zeitraum (T) ein Zeitraum zwischen fünf und fünfundzwanzig Minuten gewählt wird, insbesondere ein solcher zwischen zehn und zwanzig Minuten, jeweils einschließlich.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als definierte Temperatur (Tp) eine Temperatur mit einem Wertebereich zwischen

60°C und 120°C vorgegeben wird, insbesondere ein solcher zwischen 70°C und 90°C, jeweils einschließlich.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Temperatur des Prozessluftstroms (14) gemessen wird, unmittelbar bevor die Wäschestücke (1 ) ihm ausgesetzt werden, und eine Temperatur des Prozessluftstroms (14) gemessen wird, unmittelbar nachdem die Wäschestücke (1 ) ihm ausgesetzt wurden, und beide gemessenen Temperaturen zum Regeln der Temperatur der Wäschestücke (1 ) benutzt werden.

9. Waschtrockeneinheit, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Steuereinrichtung (CTRL) aufweist zur Durchführung eines Verfahrens zum Entkeimen temperaturempfindlicher Wäschestücke in der Waschtrockeneinheit, wobei die Steuereinrichtung (CTRL) folgende Funktionen aufweist:

sie setzt die trockenen Wäschestücke (1 ) über einen vorgegebenen Zeitraum (T) hinweg einem Prozessluftstrom (14) von definierter Temperatur (Tp) zu deren Erhitzen aus,

anschließend kühlt sie die so erhitzten Wäschestücke (1 ) auf eine gegenüber der definierten Temperatur (Tp) deutlich reduzierte Solltemperatur (TpsoN) ab, und daran anschließend startet sie ein zuvor ausgewähltes Waschprogramm der Waschtrockeneinheit.

10. Waschtrockeneinheit nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Zeitgebereinheit (Z) aufweist, mittels derer der vorgegebene Zeitraum (T) wertemäßig vorgebbar ist.

1 1. Waschtrockeneinheit nach einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, sie eine Temperatursteuereinheit (TS) aufweist, mittels derer die Solltemperatur (Tpson) wertemäßig vorgebbar ist.

12. Waschtrockeneinheit nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatursteuereinheit (TS) einen ersten Temperatursensor (15) zum Messen einer Temperatur des Prozessluftstroms (14) unmittelbar nachdem die Wäschestücke (1 ) ihm ausgesetzt wurden, und einen zweiten Temperatursensor (16) zum Messen einer eine Temperatur des Prozessluftstroms (14) unmittelbar bevor die Wäschestücke (1 ) ihm ausgesetzt werden, aufweist, und dass die Temperatursteuereinheit (TS) derart eingerichtet ist, dass beide gemessenen Temperaturen zum Regeln der Temperatur der Wäschestücke (1 ) benutzt werden.

Description:
Verfahren zum Entkeimen von Wäsche und Waschtrockeneinheit

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entkeimen von Wäsche sowie eine Waschtrockeneinheit.

Empfindliche Wäsche darf bekanntermaßen nur bei niedriger Temperatur (z. B. Raumtemperatur oder 30°C bis 40°C) gewaschen werden, weil bei höheren Waschtemperaturen das Gewebe oder die Färbung der Wäsche leiden würde und, zumindest über viele Waschvorgänge hinweg, beschädigt würde. Dabei kann es zum Entfärben eines Textils oder zur Übertragung von Farbe von einem auf ein anderes Textil kommen. Nachteil am Waschen bei niedriger Temperatur ist aber, dass in der Wäsche befindliche Keime durch solches Waschen nicht in dem Umfang abgetötet werden wie bei Waschen bei hoher Temperatur wie z. B. 95°C (sog. Kochwäsche). Dieser Nachteil wird bislang teilweise dadurch umgangen, dass die noch feuchte Wäsche anschließend an den Waschvorgang mittels einer Wäschetrocknereinrichtung heißer Luft ausgesetzt wird.

Eine solche Möglichkeit offenbart auch die DE 10 2005 052 960 A1. Allerdings leidet empfindliche Wäsche auch hierbei, da sie zumindest in der Anfangsphase noch in feuchtem Zustand der heißen Luft ausgesetzt wird und diese Empfindlichkeit primär in feuchtem Zustand besteht. Zusätzlich wird für solche Erwärmung relativ viel Energie benötigt, da nicht nur das Textil selbst, sondern auch das im Textil enthaltene Wasser erwärmt, gegebenenfalls auch verdunstet, werden muss. Die in der genannten Druckschrift angedeutete Möglichkeit, die Wäsche erst nach Beenden des Trocknungsvorgangs einer Heißluftbehandlung zum Desinfizieren zuzuführen, lässt sich in der Praxis nicht realisieren, da sie nur bei einem schrankartigen Aufbau einer Wasch- und Trockeneinheit mit einem gemeinsamen Behandlungsraum zum Waschen mit anschließendem Trocknen und Sterilisieren, in dem die Wäsche hängend eingebracht ist, durchführbar sein müsste. Eine solche Aufbauart setzt sich jedoch, wie die Vergangenheit bereits gezeigt hat, am Markt für Wasch- und Trockengeräte nicht durch. Damit ist diese Idee in der Praxis nicht durchführbar. Die DE 33 43 236 A1 offenbart einen Trockenschrank, in den die von einem vorangegangenen Waschvorgang noch nasse Wäsche eingebracht wird, dort zunächst getrocknet wird und anschließend daran entkeimt. Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, mittels dessen empfindliche Wäsche bei größtmöglicher Materialschonung besser entkeimt werden kann als mit traditionellen Wasch-/Trockenverfahren. Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine Waschtrockeneinheit zu schaffen, mittels derer das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist.

Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind den abhängigen Patentansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung entnehmbar, wobei bevorzugten Ausführungsformen des Verfahren bevorzugte Ausführungsformen der Waschtrockeneinheit entsprechen und umgekehrt, und dies auch dann, wenn darauf hierin nicht explizit hingewiesen ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Entkeimen temperaturempfindlicher Wäschestücke weist demnach die folgenden Merkmale auf:

die Wäschestücke werden in trockenem Zustand über einen vorgegebenen Zeitraum (T) hinweg einem Prozessluftstrom von definierter Temperatur (Tp) ausgesetzt und erhitzt,

anschließend werden die so erhitzten Wäschestücke auf eine gegenüber der Temperatur (Tp) deutlich reduzierte Solltemperatur (Tpsoll) abgekühlt, und daran anschließend (erst) gewaschen.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass die heiße Luft, die der Wäsche im ersten Verfahrensschritt zugeführt wird, die empfindliche Wäsche weit weniger schädigt als bei einem Trockenvorgang anschließend an einen Waschvorgang. Aufgrund der Abwesenheit von Wasser wird auch ein Abtransport von Farbe aus einem erfindungsgemäß behandelten Textil und damit sowohl Entfärben als auch Übertragung auf ein anderes Textil ausgeschlossen. Auch wird ein Einlaufen der Wäsche durch Einwirkung von Wasser bei erhöhter Temperatur verhindert. Noch ein weiterer Vorteil liegt darin, dass für das Entkeimen weniger Energie zum Aufheizen der (noch) trockenen Wäsche benötigt wird als bei einem entsprechenden Aufheizen herkömmlich feuchter Wäsche.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Solltemperatur (Tp so n) einer Raumtemperatur (Tp Raum ) entspricht, also der Temperatur einer Umgebung der Vorrichtung oder Einrichtung, in welcher das Verfahren durchgeführt wird. Es ist demnach insbesondere die gewöhnlich in einem bewohnten geschlossenen Raum herrschende Temperatur von etwa 20 °C. Eine erste besonders bevorzugte, weitergebildete Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Solltemperatur (Tp so n) gleich einer bei dem Waschvorgang maximal auftretenden Waschtemperatur ist. So ist sicher gestellt, dass beim nachfolgenden Waschen der Wäschestücke die dafür maximal zulässige temperatur keinesfalls überschritten wird. Eine zweite besonders bevorzugte, weitergebildete Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Solltemperatur (Tp so n) berechnet wird unter Verwendung einer vorher festgestellten Beladungsmenge an Wäschestücken, welche entkeimt werden, und einer vorgegebenen Waschtemperatur des nachfolgendes Waschprogramms, so dass sich nach der Zugabe von Wasser zu der Menge an Wäschestücken eine Temperatur in den Wäschestücken einstellt, welche kleiner oder gleich der Waschtemperatur ist. Auf diese Weise wird die zum Entkeimen aufgewendete Wärme im nachfolgenden Waschprozess mit Vorteil nutzbar gemacht. Weiter bevorzugt werden die Wäschestücke nach dem Waschen auf herkömmliche Weise getrocknet, womit dann auch eine Verbindung zu einem herkömmlichen Trocknungsverfahren geschaffen ist. Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass als vorgegebener Zeitraum (T) ein Zeitraum zwischen fünf und fünfundzwanzig Minuten gewählt wird, insbesondere ein solcher zwischen zehn und zwanzig Minuten, jeweils einschließlich.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass als definierte Temperatur (Tp) eine Temperatur mit einem Wertebereich zwischen 60°C und 120°C vorgegeben wird, insbesondere ein solcher zwischen 70°C und 90°C, jeweils einschließlich. Noch eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass eine Temperatur des Prozessluftstroms gemessen wird, unmittelbar bevor die Wäschestücke ihm ausgesetzt werden, und eine Temperatur des Prozessluftstroms gemessen wird, unmittelbar nachdem die Wäschestücke ihm ausgesetzt wurden, und beide gemessenen Temperaturen zum Regeln der Temperatur der Wäschestücke benutzt werden.

Die erfindungsgemäße Waschtrockeneinheit weist demnach eine Steuereinrichtung auf zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer seiner bevorzugten Weiterbildungen.

Demnach weist die erfindungsgemäße Waschtrockeneinheit eine Steuereinrichtung (CTRL) auf zur Durchführung eines Verfahrens zum Entkeimen temperaturempfindlicher Wäschestücke in der Waschtrockeneinheit. Die Steuereinrichtung (CTRL) weist dabei folgende Funktionen auf:

sie setzt die trockenen Wäschestücke (1 ) über einen vorgegebenen Zeitraum (T) hinweg einem Prozessluftstrom (14) von definierter Temperatur (Tp) zu deren Erhitzen aus,

anschließend kühlt sie die so erhitzten Wäschestücke (1 ) auf eine gegenüber der definierten Temperatur (Tp) deutlich reduzierte Solltemperatur (Tp so n) ab, und daran anschließend startet sie ein zuvor ausgewähltes Waschprogramm der Waschtrockeneinheit.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass in der Waschtrockeneinheit eine Zeitgebereinheit vorgesehen ist, mittels derer der vorgegebene Zeitraum (T) wertemäßig vorgebbar ist.

Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass in der Waschtrockeneinheit eine Temperatursteuereinheit vorgesehen ist, mittels derer die Solltemperatur (Tp so n) wertemäßig vorgebbar und insbesondere, wie oben erläutert, berechenbar ist. Noch weiter bevorzugt weist die Temperatursteuereinheit einen ersten Temperatursensor zum Messen einer Temperatur des Prozessluftstroms unmittelbar nachdem die Wäschestücke ihm ausgesetzt wurden, und einen zweiten Temperatursensor zum Messen einer einer Temperatur des Prozessluftstroms unmittelbar bevor die Wäschestücke ihm ausgesetzt werden auf, und ist die Temperatursteuereinheit derart eingerichtet, dass beide gemessenen Temperaturen zum Regeln der Temperatur der Wäschestücke benutzt werden.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass in der Waschtrockeneinheit die Steuervorrichtung so ausgelegt ist, dass sie nach Beenden des Herunterkühlens ein zuvor ausgewähltes Waschprogramm der Waschtrockeneinheit startet.

Nachstehend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 Temperaturverläufe beim Ausüben des Verfahrens;

Fig. 2 die Waschtrockeneinheit in symbolischer Darstellung; und Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch die Waschtrockeneinheit. Bei dem Verfahren wird die zu waschende Wäsche, also die zu waschenden Wäschestücke, in noch trockenem Zustand (d. h., noch vor Beginn des eigentlichen Waschvorgangs) mittels eines Prozessluftstroms erhitzt. Das Erhitzen erfolgt auf eine definierte Temperatur Tp, die entweder durch das das Erhitzen bewirkende Gerät fest vorgegeben wird oder aber vorwählbar ist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die definierte Temperatur Tp in einem Wertebereich zwischen 60°C und 120°C vorgewählt wird, insbesondere in einem Wertebereich zwischen 70°C und 90°C, jeweils einschließlich. Nach Erreichen der definierten Temperatur Tp wird die Wäsche dieser Temperatur einen gegebenen Zeitraum T lang ausgesetzt, wobei der gegebene Zeitraum T zwischen fünf und fünfundzwanzig Minuten beträgt, insbesondere zwischen zehn und zwanzig Minuten, jeweils einschließlich. Der gegebene Zeitraum T ist entweder durch das das Erhitzen bewirkende Gerät fest vorgegeben oder aber er wird vorgewählt. Das Aufheizen im heißen Luftstrom bewirkt das beabsichtigte Entkeimen, nämlich ein fast vollständiges Abtöten der in der Wäsche enthaltenen Keime wie z. B. Bakterien, Viren, Milben etc. Anschließend an dieses Erhitzen wird die Wäsche abgekühlt. Nach dem Abkühlen wird die Wäsche in Weiterbildung der Erfindung in üblicher Weise gewaschen und auch getrocknet. Das Trocknen kann beispielsweise in einem Trockner bei niedriger, der Empfindlichkeit der Wäschestücke angepasster, Temperatur erfolgen, da das Entkeimen der Wäsche bereits erfolgt ist. Die Wäsche wird dadurch wesentlich mehr geschont als beim Trocknen bei entsprechend hoher Temperatur im Rahmen eines herkömmlichen Wasch-Trockenverfahrens, da die Wäsche nur im trockenen Zustand über die zum Waschen zulässige maximale Temperatur erwärmt wird. Ein weiterer Vorteil bei dieser Weiterbildung besteht darin, dass die in der vorausgegangenen Behandlung der Wäsche mit Prozessluftstrom abgetöteten Keime durch den daran anschließenden Waschvorgang aus den Wäschestücken ausgespült und so aus diesen entfernt werden. Bei den Verfahren nach dem herkömmlichen Wasch-Trockenvorgang ohne die vorausgehende Entkeimung werden nämlich die Keime erst beim dem Waschen folgenden Trockenvorgang abgetötet, wobei ihre Überreste in den getrockneten Wäschestücken verbleiben.

Das Herunterkühlen wird solange durchgeführt, bis die entkeimte Wäsche, je nach gewählter Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, Raumtemperatur Tp Raum oder aber eine Solltemperatur Tp so n aufweist, die wertemäßig in etwa gleich ist einer beim nachfolgenden Waschvorgang maximal auftretenden Waschtemperatur, oder bei der sich nach der nachfolgenden Zugabe von Wasser zum Waschen in der Wäsche eine Temperatur kleiner oder gleich der Waschtemperatur einstellt.

Fig. 1 zeigt die beiden möglichen Verläufe der Temperatur Temp, über die Zeit t dargestellt. Im einen Fall steigt die Temperatur Temp von der Raumtemperatur Tp Raum an bis zur definierten Temperatur Tp. Dort verharrt sie über den vorgegebenen Zeitraum T hinweg, um dann auf die Solltemperatur Tp so n abzufallen. Im anderen Fall ist der Temperaturverlauf zunächst derselbe wie vorstehend im einen Fall geschildert. Nach Ende des vorgegebenen Zeitraums T fällt die Temperatur Temp dann allerdings auf die Raumtemperatur Tp Raum ab, was teilweise gestrichelt dargestellt ist.

Zur Durchführung des Verfahrens ist es vorteilhaft, eine kombinierte Waschtrockeneinheit (bei der also Waschen und Trocknen in ein und derselben Trommel durchgeführt werden, so dass kein Umräumen der Wäsche von einer Waschmaschine in einen Wäschetrockner notwendig ist) vorzusehen, die erfindungsgemäß eine Steuervorrichtung CTRL aufweist, die die üblicherweise vorhandenen Komponenten einer kombinierten Waschtrockeneinheit wie u. a. Pumpe(n) für Wasserzu- und Ablauf, Heißlufteinrichtung, Motor(en) zur Bewegung der Wäschetrommel und eine Programmsteuereinheit so ansteuert, dass im Betrieb insgesamt das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird. Eine solche kombinierte Waschtrockeneinheit ist symbolisch in Fig. 2 dargestellt. Dabei ist es günstig, wenn die kombinierte Waschtrockeneinheit eine Zeitgebereinheit Z aufweist, mittels derer der definierte Zeitraum T wertemäßig vorgebbar ist. Weiterhin ist es auch vorteilhaft, wenn die kombinierte Waschtrockeneinheit eine Temperatursteuereinheit TS aufweist, mittels derer die Solltemperatur Tp so n wertemäßig vorgebbar ist, auf die die Wäschestücke am Ende des Entkeimvorgangs zu kühlen sind.

Die Steuervorrichtung CTRL ist vorteilhafterweise so ausgelegt, dass sie nach erfolgtem Entkeimen und Herunterkühlen der Wäsche ein zuvor direkt oder indirekt ausgewähltes Waschprogramm startet. Unter indirektem Auswählen wird dabei verstanden, dass bereits mit der Anwahl„Entkeimen" ein gewünschtes Waschprogramm mit ausgewählt wird.

Figur 3 zeigt einen vertikalen Schnitt durch eine Waschtrockeneinheit. Zu sehen ist Wäsche 1 , die sich in einer drehbaren Trommel 2 befindet, welche ihrerseits in einem schwingend aufgehängten, aber nicht rotierbaren Laugenbehälter 3 aufgenommen ist. Ein am Laugenbehälter 3 angeordneter Motor 4 dient zum Antreiben der Trommel 2. Der Laugenbehälter 3 befindet sich mit allen weiteren Komponenten der Waschtrockeneinheit in einem Gehäuse 5. Über eine wasserdicht mit dem Laugenbehälter 3 und dem Gehäuse 5 verbundene, bewegliche Manschette 6 ist ein Zugang von außerhalb des Gehäuses 5 zu dem Laugenbehälter 3 und der Trommel 2 geschaffen; dieser Zugang ist durch eine Tür 7 verschließbar. Ein Zulauf 8 für Frischwasser und ein Ablauf 9 für Abwasser, letzterer auch versehen mit einer Pumpe 10, sind ebenfalls vorhanden. Gleiches gilt für eine Einspüleinrichtung für Wäschebehandlungsmittel und eine im Laugenbehälter angeordnete Heizung zum Erwärmen der Waschflüssigkeit, welche vorliegend der Übersicht halber nicht dargestellt sind. Ein Prozessluftkanal 1 1 mit einem Gebläse 12 und einer Heizung 13 sind vorgesehen, um Prozessluft, die durch Pfeile 14 symbolisiert ist, durch die Trommel 2 und die darin befindliche Wäsche 1 zu treiben. Nicht dargestellt ist ein Kondensator, mit welchem Feuchtigkeit, welche die durch die Heizung 13 erwärmte Prozessluft aus der Wäsche extrahiert hat, aus der Prozessluft auskondensiert wird, wobei das dabei entstandenen flüssige Kondensat in den Laugenbehälter 3 fließt und aus diesem durch den Ablauf 9 entsorgt wird. Zwei mit der Temperatursteuereinheit TS verbundene Temperatursensoren 15 und 16 dienen der Kontrolle und Regelung der Temperatur der strömenden Prozessluft 14. Dabei ist ein erster Temperatursensor 15 im Prozessluftkanal 1 1 so platziert, dass er die Temperatur der unmittelbar aus dem Laugenbehälter 3 entströmenden Prozessluft 14 misst; der zweite Temperatursensor 16 ist im Prozessluftkanal 1 1 so platziert, dass der die Temperatur der von der Heizung 13 abströmenden Prozessluft 14 misst. Damit ist eine sehr feinfühlige Regelung der Temperatur der Prozessluft möglich, um einerseits die Wäschestücke 1 schnell erwärmen und andererseits die Temperatur der Wäschestücke 1 immer in gewünschter und keinesfalls übermäßiger Höhe halten zu können. Um ein schnelles Erwärmen auf eine gewünschte hohe Temperatur Tp zu ermöglichen, muss die Prozessluft 14 beim Eintritt in den Laugenbehälter 3 eine geringfügig über der Temperatur Tp aufweisen; um dies zu regeln, wird der zweite Temperatursensor 16 benutzt. Mit dem ersten Temperatursensor 15 kann die Temperatur der Wäschestücke 1 im Laugenbehälter 1 relativ genau abgeschätzt werden, so dass ein Überschreiten der Temperatur Tp in den Wäschestücken 12 sicher vermieden werden kann.

Der Prozessluftkanal 1 1 mit Gebläse 12, Heizung 13, erstem Temperatursensor 15 und zweitem Temperatursensor 16 dient auch dazu, die Wäsche 1 wie beschrieben in trockenem Zustand zu entkeimen, indem in schon beschriebener Weise heiße Prozessluft durch die trockene Wäsche 1 gefördert wird. Gesteuert wird dies durch die schon erwähnte Kontrolleinheit CTRL, die mit allen soeben erwähnten Komponenten zu deren Betreiben und Anwenden verbunden, in Figur 3 allerdings der Übersicht halber nicht dargestellt ist. Nach dem Entkeimen kann die Wäsche 1 dann in herkömmlicher Weise gewaschen werden.

Die kombinierte Waschtrockeneinheit hat auch noch den Vorteil, dass zu Beginn des Waschvorgangs in ihren Bauteilen aufgrund des vorhergegangenen Entkeimprozesses noch gespeicherte Restwärme zum Erwärmen des für den Waschprozess gegebenenfalls notwendigen Aufwärmen des Waschwassers herangezogen werden kann, was insgesamt zu einer (weiteren) Energieeinsparung beiträgt. Bezugszeichenliste

t Zeit

T vorgegebener Zeitraum

Temp Temperatur

Tp definierte Temperatur

Tpsoll Solltemperatur

TpRaum Raumtemperatur

CTRL Steuervorrichtung

Z Zeitgebereinheit

TS Temperatursteuereinheit

1 Wäschestück

2 Trommel

3 Laugenbehälter

4 Motor

5 Gehäuse

6 Manschette

7 Tür

8 Zulauf

9 Ablauf

10 Pumpe

1 1 Prozessluftkanal

12 Gebläse

13 Heizung

14 Prozessluft

15 erster Temperatursensor

16 zweiter Temperatursensor