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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR STERILIZING PACKAGING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/086329
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for sterilizing surfaces, in particular product- or filling contents-critical surfaces by treating same with a disinfectant.

Inventors:
CLÜSSERATH LUDWIG (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/075752
Publication Date:
June 18, 2015
Filing Date:
November 27, 2014
Export Citation:
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Assignee:
KHS GMBH (DE)
International Classes:
B65B55/08; A61L2/00; B65B55/10
Foreign References:
US2380984A1945-08-07
DE102010044244A12012-03-08
US20090134338A12009-05-28
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Entkeimung von Oberflächen (2) von produkt- oder füllgutkritischen Oberflächen von Packmitteln unter durch deren Behandlung mit einem Desinfektionsmittel, wobei die jeweilige Oberfläche (2) mit einem keimschädigenden Energieeintrag in Form von UV-Licht und/oder in Form von Ultraschall und/oder mit einem keimschädigenden Behandlungsmedium behandelt wird, welches eine Chlorverbindung enthält, dadurch

gekennzeichnet, dass das Desinfektionsmittel Kohlendioxid (CO2) ist, und dass durch die Behandlung der Oberfläche (2) mit dem keimschädigenden Energieeintrag und/oder mit dem keimschädigenden Behandlungsmedium die Zellstruktur, insbesondere die äußere Hülle oder Membrane von Keimen aufgebrochen und erst dann deren Behandlung mit dem Desinfektionsmittel erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das

Desinfektionsmittel ebenfalls die Chlorverbindung enthält, und zwar in einer Dosierung, die kleiner ist als die Dosierung der Chlorverbindung in dem keimschädigenden Behandlungsmedium.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das

Desinfektionsmittel und/oder das keimschädigende Behandlungsmedium in flüssiger oder wässriger Form und/oder in Gas- und/oder Dampfform auf die jeweils zu behandelnde Oberfläche (2) aufgebracht werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Energieeintrag durch UV-Lichtblitze erfolgt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Beaufschlagung der jeweiligen Oberfläche (2) mit dem Energieeintrag und/oder mit dem keimschädigenden

Behandlungsmedium zeitlich vor der Behandlung der Oberflächen (2) mit dem Desinfektionsmittel erfolgt.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das keimschädigende Behandlungsmedium eine Chlorverbindung ist oder eine Chlorverbindung enthält.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Kohlendioxid (CO2) und die Chlorverbindung enthaltende Desinfektionsmittel unter einem über dem Umgebungsdruck liegenden Druck bereitgestellt und erst bei einem Ausbringen auf die zu behandelnde Oberfläche (2) auf Umgebungsdruck entspannt wird.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Desinfektionsmittel die Chlorverbindung in einer Dosierung enthält, die kleiner ist als die Dosierung der Chlorverbindung in dem keimschädigenden Behandlungsmedium.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Chlorverbindung des Desinfektionsmittels und/oder des keimschädigenden Behandlungsmediums Chlordioxid (CIO2) ist.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Desinfektionsmittel und/oder das keimschädigende Behandlungsmedium in einem gas- und/oder dampfförmigen Zustand oder in einem flüssigen Zustand verwendet wird, beispielsweise in Form einer wässrigen Lösung.

Description:
Verfahren zum Entkeimen von Packmitteln

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 . Speziell im Lebensmittel- und/oder Getränkebereich ist es vielfach erforderlich produkt- oder füllgutführende Oberflächen, d.h. insbesondere die mit einem Produkt oder Füllgut in Berührung kommenden Flächen oder Oberflächen von Packmitteln und Packmittelverschlüssen, aber auch Maschinenflächen, die mit einem Produkt oder Füllgut und/oder mit einem in die Packmittel beim Füllen eingeleiteten

Behandlungsmedium oder Betriebsmittel in Berührung kommen, zum Abtöten von Keimen, insbesondere auch zum Abtöten von Produkt schädigenden Keimen, wie Pilze, Bakterien, Viren usw. zu entkeimen oder zu sterilisieren, beispielsweise durch Behandlung mit einem geeigneten Desinfektionsmittel. Bekannt ist dabei die Verwendung von Chlordioxid (CIO2) enthaltenden wässrigen Lösungen als Desinfektionsmittel zum Entkeimen oder Sterilisieren von Packmitteln (DE 20 2012 01 1 289 U1 ) sowie auch die Verwendung von Chlorverbindungen in wässrigen, CO2-enthaltenden Lösungen zur Entkeimung nicht nur von Packmitteln, wie KEGs, Flaschen und dergleichen, sondern auch von Anlagen- und

Maschinenkomponenten im Nahrungs- und Lebensmittelbereich, wie Tanks,

Rohrleitungen usw. (DE 196 44 251 A1 ). Bekannt sind dabei speziell auch Verfahren zum Entkeimen von Packmittel in Form von Flaschen unter Verwendung von Chlordioxid als Desinfektionsmittel bei gleichzeitiger Beaufschlagung der jeweiligen Oberfläche mit einer UV-Strahlung zur Erhöhung der Wirkung von Chlordioxid (CN 102826261 A1 ).

Bekannt sind weiterhin Verfahren zur Entkeimung von Oberflächen von

Gegenständen, wobei die jeweilige Oberfläche bei Anwesenheit von UV-Strahlung mit Wasserstoffperoxid oder mit Ozon behandelt wird (EP 0 341 069 A2).

Bekannt ist ferner zum Entkeimen von Gegenständen, insbesondere von

Medizinprodukten diese Gegenstände mit Elektronenstrahlen zu behandeln, und zwar in einer Behandlungskammer, die hierbei eine Atmosphäre aus Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid, gasförmiges Wasserstoffperoxid und/oder Argon enthält (WO 2013/0954539 A1 ).

Bekannt ist weiterhin zum Entkeimen von Behältern diese in zwei zeitlich auf einander folgenden Verfahrensschritten jeweils mit einer wässrigen Lösung von Chlordioxid zu behandeln, wobei die Konzentration des Chlordioxids in der Lösung des ersten, zeitlich vorausgehenden Behandlungsschritts höher ist als die

Chlordioxid-Konzentration in dem folgenden Behandlungsschritt

(DE 20 2012 01 1 289 111 ).

Bekannt ist schließlich das Entkeimen von Gegenständen in Form von versandten Briefumschlägen, Paketen und Verpackungen unter Verwendung einer

antimikrobiellen Flüssigkeit, die beispielsweise Chlordioxid enthält. Das Entkeimen erfolgt dabei durch Beaufschlagung der Gegenstände mit Mikrowellenenergie und mit UV-Strahlung (US 7 067 089 B2).

Aufgabe der Erfindung ist es, ein besonders wirksames Verfahren zum Entkeimen oder Sterilisieren von Oberflächen von produkt- oder füllgut-kritischen Oberflächen von Packmitteln aufzuzeigen. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren

entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.

„Packmittel" sind im Sinne der Erfindung Verpackungen oder Behältnisse, die im Lebensmittelbereich und dabei speziell auch im Getränkebereich üblicherweise verwendet werden, und zwar insbesondere Behälter, wie z. B. Flaschen, Dosen, KEGs, aus Glas, Kunststoff, Metall, aber auch Weichverpackungen, beispielsweise solche hergestellt aus Karton und/oder Kunststofffolie und/oder Metallfolie.

„Produkt- oder füllgut-kritische Oberflächen" sind im Sinne der Erfindung zunächst „produkt- oder füllgut-führende Oberflächen", d.h. solche Oberflächen, die mit einem Produkt oder Füllgut in Berührung kommen oder in Berührung stehen, insbesondere Innenflächen von Packmitteln und/oder von Packmittel-Verschlüssen, aber auch in Maschinen und Anlagen gebildete Oberflächen, mit denen das jeweilige Produkt oder Füllgut zumindest zeitlich begrenzt in Berührung kommt oder steht, wie z.B. die Innenflächen von Produkt- oder Füllgut-Tanks, Produkt- oder Füllgut-Leitungen, Füllelemente usw.„Produkt- oder füllgut-kritische Oberflächen" sind im Sinne der Erfindung aber auch solche Oberflächen insbesondere in Anlagen und Maschinen, die zumindest zeitlich begrenzt mit einem Medium in Berührung kommen oder stehen, welches beim Füllen der Packmittel als Betriebsmittel verwendet in die Packmittel eingeleitet wird, beispielsweise als Spülgas oder aber als Spanngas beim Druckfüllen von Flaschen oder dergleichen Behältern.

Unter„Druckfüllen" ist dabei im Sinne der Erfindung allgemein ein Füllverfahren zu verstehen, bei dem der jeweils zu füllende Behälter vor dem eigentlichen Füllen mit einem unter Druck stehenden Spanngas (Inertgas bzw. CO2-Gas) vorgespannt wird, welches dann während des Füllens von dem dem Behälter zufließenden Füllgut zunehmend als Rückgas aus den Behälterinnenraum verdrängt wird.

Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die

Behandlung der jeweiligen zu entkeimenden Oberfläche mit dem Desinfektionsmittel durch Beaufschlagung mit einem keimschädigenden Energieeintrag und/oder mit einem keimschädigenden Behandlungsmedium unterstützt wird. Hierbei wird mit diesem keimschädigenden Energieeintrag und/oder mit diesem keimschädigenden Behandlungsmedium die Zellstruktur, insbesondere die äußere Hülle oder Membrane der Keime aufgebrochen, wodurch ein verbessertes und schnelleres Eindringen des das Desinfektionsmittels in die Keime erreicht und die Qualität der Entkeimung (Entkeimungsrate) bei reduzierter Behandlungsdauer verbessert wird.

Der Energieeintrag erfolgt durch Licht, vorzugsweise durch UV-Licht oder UV- Strahlung, durch Lichtblitze, durch Ultraschall, durch elektromagnetische Strahlung und/oder durch Elektronenstrahlung.

Als keimschädigendes Behandlungsmedium eignen sich beispielsweise

Chlorverbindungen, z.B. Chlordioxid (CIO2) oder ein diese Chlorverbindungen als wirksame Komponente enthaltendes Medium.

Als Desinfektionsmittel oder als wirksame, d.h. keimtötende Komponente des

Desinfektionsmittels kann eine Komponente verwendet werden, die

umweltverträglich ist und insbesondere auch die Gefahr von Verletzungen des Bedienungspersonals vermeidet, beispielsweise Kohlendioxid (CO2), und/oder das Desinfektionsmittel kann die keimtötende Komponente, beispielsweise eine

Chlorverbindung enthalten, vorzugsweise Chlordioxid (CIO2) in einer nur reduzierten Dosierung, z.B. in einer im Vergleich zu dem keimschädigenden

Behandlungsmedium reduzierten Dosierung.

Das Desinfektionsmittel sowie auch das keimschädigende Behandlungsmedium kommen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entweder in gas- und/oder dampfförmiger Form oder aber in flüssiger Form, beispielsweise als wässrige Lösung zum Einsatz. Der Ausdruck„im Wesentlichen" bzw.„etwa" bzw.„ca." bedeutet im Sinne der Erfindung Abweichungen vom jeweils exakten Wert um +/- 10%, bevorzugt um +1- 5% und/oder Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden

Änderungen. Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren

Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Abfolge verschiedener Verfahrensschritte zum Entkeimen oder Sterilisieren von Oberflächen, insbesondere von Produktoder Füllgut führenden Oberflächen bei einer Ausführungsform des

erfindungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 2 in den Positionen a - c nochmals in vergrößerter Darstellung eine Oberfläche bei der Behandlung mit dem Verfahren der Figur 1 ;

Fig. 3 eine Darstellung ähnlich der Figur 1 bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. In den Figuren ist 1 ein Gegenstand, der dort nur sehr schematisch und in Teildarstellung wiedergegeben ist und der bei seiner Verwendung mit wenigstens einer Oberfläche 2 mit einem Produkt oder Füllgut, beispielsweise Getränk in

Berührung kommt und aus diesem Grund zumindest an dieser Oberfläche 2 entkeimt oder sterilisiert werden muss.

Der Gegenstand 1 ist beispielsweise ein mit einem Produkt oder Füllgut, z.B.

Getränk zu füllender Behälter, ein Behälterverschluss oder aber ein

Funktionselement einer Behälterbehandlungsmaschine, wobei in diesem Fall die Oberfläche 2 eine Maschinenfläche bildet, die mit dem Produkt oder Füllgut oder einem Betriebsmittel in Berührung steht oder kommt.

Zum Entkeimen oder Sterilisieren wird die Oberfläche 2 in einem ersten

Verfahrensschritt entsprechend der Position a der Figuren 1 und 2 zunächst mit einem vorzugsweise aggressiven keimschädigenden Behandlungsmedium, beispielsweise mit Chlordioxid (CIO2) und/oder mit einem Energieeintrag

beaufschlagt, und zwar in Form von Licht, Lichtblitzen, insbesondere UV-Licht, Ultraschall, elektromagnetischer Strahlung, Elektronenstrahlung usw., wie dies in der Position a mit den dortigen Pfeilen A angedeutet ist. Durch diese Behandlung wird ein Schädigen oder Aufbrechen der Keime oder deren Zellstruktur und dabei insbesondere der Zellwandung oder Membrane der an der Oberfläche 2 haftenden Keime 3 sowie auch einer diese Keime 3 enthaltenden Oberflächenschicht 4 erreicht. Das keimschädigende Behandlungsmedium wird beispielsweise gasförmig und/oder in wässriger Lösung, beispielsweise über Dosierdüsen auf die Oberfläche 2 aufgebracht.

Selbstverständlich kann die Behandlung sowohl durch Energieeintrag als auch durch Beaufschlagung der Oberfläche 2 mit dem keimschädigenden Behandlungsmedium erfolgen, und zwar zeitlich versetzt oder zeitgleich oder zeitlich überlappend.

Nach dem Schädigen oder Aufbrechen der Keime 3 erfolgt entsprechend der

Position b der Figuren 1 und 2 in einem weiteren Verfahrensschritt die Behandlung der Oberfläche 2 mit dem Desinfektionsmittel. Im Gegensatz zu bekannten Verfahren zum Entkeimen und/oder Sterilisieren von Behältern, Behälterverschlüssen und/oder Maschinenoberflächen mit eine Desinfektionsmittel kann bei dem

erfindungsgemäßen Verfahren ein besonders sanftes, umweit- und/oder

maschinenschonendes Desinfektionsmittel eingesetzt werden, welches auch die Gefahr von Verletzungen des Bedienungspersonals vermeidet. Dies ist dadurch möglich, dass im Verfahrensschritt a die Keime 3 bzw. deren Zellstruktur oder Zellmembranen sowie auch die Schicht 4 bereits soweit geschädigt bzw.

aufgebrochen wurden, dass im Verfahrensschritt b das sanfte Desinfektionsmittel zum sicheren Abtöten der vorgeschädigten Keime 3 ausreicht. Hierbei lässt sich eine Abtötungsrate erzielen, die bei den bisher üblichen Verfahren nur mit sehr intensiven Desinfektionsmitteln erreicht werden können.

Als Desinfektionsmittel eignet sich für den Verfahrensschritt b Kohlendioxid (CO2), dessen keimtötende Wirkung darauf beruht, dass in die Keime 3 eindringendes Kohlendioxid sich dort anreichert und zu einer von dem jeweiligen Keim 3 nicht mehr zu regulierenden Absenkung des pH-Wertes führt, und zwar mit der Folge, dass der betreffende Keim 3 unmittelbar abstirbt.

Als Desinfektionsmedium eignet sich für den Verfahrensschritt b auch Chlordioxid (CIO2), welches dann allerdings in einer gegenüber dem Verfahrensschritt a reduzierten Dosierung eingesetzt werden kann.

Das Desinfektionsmittel wird im Verfahrensschritt b in Gasform und/oder in wässriger Lösung auf die Oberfläche 2 aufgebracht, wie dies mit den Pfeilen B angedeutet ist. Wird als Desinfektionsmittel CO2 in wässriger Lösung verwendet, so enthält es das CO2 beispielsweise in einer Konzentration bis zu 2,5 gr. pro Liter Wasser und zwar bei normalen Umgebungs- bzw. Atmosphärendruck.

Durch die Schädigung der Keime 3 und durch das Aufbrechen der

Oberflächenschicht 4 im Verfahrensschritt a erfolgt im Verfahrensschritt b eine zuverlässige Entkeimung und Sterilisation auch solcher Bereiche der Oberfläche 2, die im Verfahrensschritt a wegen„Verschattung" durch den Energieeintrag nicht oder nur ungenügend vorbehandelt wurden, sofern diese Bereiche flächenmäßig nur einen geringeren Teil, beispielsweise weniger als 10% der Gesamtfläche der

Oberfläche 2 ausmachen. In einem weiteren Verfahrensschritt entsprechend der Position c der Figuren 1 und 2 erfolgt dann bevorzugt noch ein Abspülen der Oberfläche 2 und damit ein

vollständiges Entfernen der abgetöteten Keime 3 und der Oberflächenschicht 4 mit einem geeigneten Spülmedium, beispielsweise mit sterilem Wasser, wie dies mit den Pfeilen C angedeutet ist.

Vorstehend wurde davon ausgegangen, dass der Gegenstand 1 zum Entkeimen oder Sterilisieren nur an einer Oberfläche 2 behandelt wird. Es versteht sich, dass diese Behandlung an sämtlichen Oberflächen 2 des jeweiligen Gegenstandes 1 erfolgt, die steril oder keimfrei sein müssen. Die vorbeschriebenen Verfahrensschritte a - c werden dann an sämtlichen Oberflächen durchgeführt.

Vorstehend wurde davon ausgegangen, dass der Energieeintrag unmittelbar auf die zu entkeimende oder zu sterilisierende Oberfläche 2 erfolgt. Grundsätzlich besteht bei Gegenständen 1 , die für die verwendete Energiestrahlung (Licht, UV-Licht, elektromagnetische Strahlung, Elektronenstrahlung) durchgängig sind, auch die Möglichkeit, den Energieeintrag an der zu entkeimenden oder zu sterilisierenden Oberfläche 2 zumindest zusätzlich unter Durchstrahlung des Gegenstandes 1 zu bewirken.

Handelt es sich bei den Gegenständen 1 um Behälter, so wird das vorstehend beschriebene Verfahren beispielsweise in einer Anlage oder Maschine zum Reinigen und/oder Sterilisieren der Behälter, beispielsweise in einem Rinser durchgeführt und das keimschädigende Behandlungsmedium sowie das Desinfektionsmedium werden über entsprechende Düsen insbesondere in die Behälter bzw. auf die zu

entkeimenden oder zu sterilisierenden Innenflächen der Behälter aufgebracht. Dient das Verfahren zum Entkeimen und/oder Sterilisieren von Behälterverschlüssen, so wird dieses Verfahren beispielsweise in einer Anlage oder einer Anlagenkomponente durchgeführt, die eine Verschließmaschine mit den sterilisierten

Behälterverschlüssen versorgt.

Die Figur 3 zeigt in den Positionen a - c die Verfahrensschritte eines weiteren Verfahrens gemäß der Erfindung, welches sich von dem Verfahren der Figur 1 lediglich dadurch unterscheidet, dass während der Desinfektion bzw. im Verfahrensschritt b ein Desinfektionsmittel verwendet wird, welches in Mischung wenigstens zwei Komponenten enthält, beispielsweise CIO2 versetzt mit CO2. Die beiden Komponenten des Desinfektionsmittels werden vorgemischt oder vordosiert in wässriger Lösung oder gasförmig bereit gestellt und auf die zu entkeimende oder zu sterilisierende Oberfläche 2 ausgebracht. Um zu vermeiden, dass es bereits bei einer Mischung oder Dosierung der beiden Komponenten unter atmosphärischem Druck zu einer Gasentbindung, d.h. zu einem Ausgasen von CO2 kommt, wird das Desinfektionsmittel bei der Dosierung und bis zum Ausbringen auf die Oberfläche 2 unter Druck gehalten, sodass die Gasentbindung erst beim Austritt des

Desinfektionsmittels aus einer Behandlungsdüse, beispielsweise aus der

Behandlungsdüse einer Behälterreinigungs- und/oder Desinfektionsanlage stattfindet und dadurch zur Erzielung einer hoher Entkeimungsrate bei reduzierter

Behandlungsdauer die Wirksamkeit des Desinfektionsmittels voll erhalten bleibt.

Unabhängig davon, ob das von wenigstens zwei Komponenten gebildete

Desinfektionsmittel gasförmig oder aber in flüssiger Form, beispielsweise als wässrige Lösung auf die Oberfläche 2 aufgebracht wird, ist es weiterhin auch möglich, die Komponenten des Desinfektionsmittels erst unmittelbar beim

Ausbringen auf die Oberfläche 2 zu mischen, beispielsweise durch Verwendung von Mischdüsen oder Düsenanordnungen, die für jede Komponente wenigstens eine eigene Düse aufweisen. Sind die Gegenstände 1 Behälter, so sind die Mischdüsen oder Düsenanordnungen jeweils Bestandteil einer Behandlungsposition einer Maschine zum Reinigen und/oder Sterilisieren von Behältern, beispielsweise eines Rinsers.

Die beschriebenen Verfahrensschritte a - c werden beispielsweise jeweils an ein und derselben Behandlungsposition durchgeführt, wobei der Gegenstand 1 bis zum Abschluss des Verfahrens an der jeweiligen Behandlungsposition verbleibt.

Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Verfahrensschritte a - c oder aber zumindest zwei dieser Verfahrensschritte an unterschiedlichen

Behandlungspositionen durchgeführt werden, wobei der Gegenstand 1 dann von einer Behandlungsposition an die Behandlungsposition des nächsten Verfahrensschrittes weiterbewegt wird.

Vorstehend wurde auch der besseren Übersichtlichkeit halber davon ausgegangen, dass die Verfahrensschritte a - c jeweils zeitlich nacheinander ausgeführt werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es aber auch möglich, dass die die Wirkung des Desinfektionsmittels unterstützende Behandlung mit dem

keimschädigenden Behandlungsmedium und/oder mit dem keimschädigenden Energieeintrag (vorstehender Verfahrensschritt a) zeitgleich mit der Behandlung mit dem Desinfektionsmittel oder zumindest teilweise zeitlich überlappend mit der Behandlung mit dem Desinfektionsmittel erfolgt.

Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.

Bezugszeichenliste Gegenstand

zu behandelnde Oberfläche

Keim

Oberflächenschicht