Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND SYSTEM FOR DISTILLING TEMPERATURE-SENSITIVE LIQUIDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/007233
Kind Code:
A1
Abstract:
The aim of the invention is the distillation of temperature-sensitive liquids, in particular acrylic acid and the esters thereof. This is achieved in that the liquid is heated in a column and at least partially vaporized. The vapor is conducted through a condenser that is provided within the column, said vapor being at least partially condensed in the condenser. The condensed liquid is at least partially drawn off from the column. The distillation is characterized in that the vapor that is not yet condensed is conducted through the condenser concurrently with the condensed liquid.

Inventors:
BAUER JOCHEN (DE)
CASTILLO-WELTER FRANK (DE)
KIRSTEN KLAUS (DE)
KREICH MARKUS (DE)
STEDEN CHRISTOPH (DE)
WALTER DOMINIC (DE)
ZEYEN RUDOLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/059520
Publication Date:
January 19, 2012
Filing Date:
June 08, 2011
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
LURGI GMBH (DE)
BAUER JOCHEN (DE)
CASTILLO-WELTER FRANK (DE)
KIRSTEN KLAUS (DE)
KREICH MARKUS (DE)
STEDEN CHRISTOPH (DE)
WALTER DOMINIC (DE)
ZEYEN RUDOLF (DE)
International Classes:
B01D3/00; B01D3/14; B01D5/00
Foreign References:
DE4300131A11994-07-07
DE102007031766A12008-02-28
DE19830163A12000-01-13
EP1475364A12004-11-10
US4404062A1983-09-13
DE10207460C12003-06-05
US4365081A1982-12-21
DE824787C1951-12-13
EP1097742A12001-05-09
EP1475364A12004-11-10
EP0839896B12001-07-25
Attorney, Agent or Firm:
KEIL & SCHAAFHAUSEN Patent- und Rechtsanwälte (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche:

1 . Verfahren zur Destillation von temperaturempfindlichen Flüssigkeiten, insbesondere von Acrylsaure und deren Estern, wobei die Flüssigkeit in einer Kolonne erhitzt und wenigstens teilweise verdampft wird, wobei der Dampf durch einen innerhalb der Kolonne vorgesehenen Kondensator geführt wird, in dem der Dampf wenigstens teilweise kondensiert wird und wobei die kondensierte Flüssigkeit wenigstens teilweise aus der Kolonne abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der noch nicht kondensierte Dampf im Gleichstrom zu der kondensierten Flüssigkeit durch den Kondensator geführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Kondensat in einem, vorzugsweise im Inneren der Kolonne angebrachten, Kondensatsammler gesammelt wird, wobei ein Teil des gesammelten Kondensats aus der Kolonne abgeführt und der andere Teil des gesammelten Kondensats erneut auf die Kolonne aufgegeben wird und wobei das Temperaturprofil der Kolonne durch den Anteil des abgeführten Kondensats geregelt wird. 3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kolonne wenigstens zwei hintereinander geschaltete Kondensatoren vorgesehen sind, wobei der zweite Kondensator und/oder weitere Kondensatoren im Gleich- oder Gegenstrom betrieben werden. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kondensator mit Kühlmedium mit einer Temperatur von 18 bis 40 °C, bevorzugt 25 bis 35 °C, und mindestens ein weiterer Kondensator mit Kühlmedium mit einer Temperatur von 1 bis 20°C, bevorzugt 5 bis 15 °C, betrieben wird.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kondensat des zweiten und/oder mindestens eines weiteren Kondensators getrennt vom Kondensat des ersten Kondensators gesammelt und ohne Rück- leitung auf die Kolonne vollständig abgeführt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kondensat des zweiten Kondensators und/oder mindestens eines weiteren Kondensators zusammen mit Kondensat des ersten Kondensators abgeführt und als Gemisch zurück gespeist wird.

7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Polymerisationsinhibitor, vorzugsweise oberhalb aller Kolonneneinbauten, in die Kolonne eingebracht wird und bevorzugt den Hauptkondensator und/oder die anderen Kondensatoren besprüht.

8. Anlage zur Destillation von temperaturempfindlichen Flüssigkeiten, insbesondere von Acrylsaure und deren Estern, bevorzugt zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Kolonne (1 a- d), in deren Innerem wenigstens ein Kondensator (10a-d) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolonne (1 a-d) oder der zuerst durchströmte Kondensator (10a-d) so aufgebaut ist, dass in dem zuerst durchströmten Kondensator (10a-d) der noch nicht kondensierte Dampf im Gleichstrom zu der kondensierten Flüssigkeit geführt wird. 9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren der Kolonne (1 a-d) eine Auffang- und Sammelvorrichtung für das Kondensat (1 1 ) angeordnet ist.

10. Anlage nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigs- tens ein Kondensator (10a-d, 20a-d, 30) ein Plattenkondensator ist.

Description:
Verfahren und Anlage zur Destillation von temperaturempfindlichen

Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur Destillation von tempe- raturempfindlichen Flüssigkeiten, insbesondere von Acrylsäure und deren Estern, wobei die Flüssigkeit in einer Kolonne erhitzt und wenigstens teilweise verdampft wird, wobei der Dampf durch einen innerhalb der Kolonne vorgesehenen Kondensator geführt wird, in dem der Dampf wenigstens teilweise kon- densiert wird und wobei die kondensierte Flüssigkeit wenigstens teilweise aus der Kolonne abgezogen wird.

Als Destillation bezeichnet man ein thermisches Trennverfahren, das dazu dient, ein Gemisch verschiedener, ineinander lösliche Stoffe zu trennen. Dabei wird zunächst das Ausgangsgemisch zum Sieden gebracht. Der entstehende Dampf, der sich aus den verschiedenen Komponenten der zu trennenden Lösung zusammensetzt, wird in einem Kondensator kondensiert und anschließend wird das flüssige Kondensat aufgefangen. Die Trennwirkung beruht auf der unterschiedlichen Zusammensetzung der siedenden Flüssigkeit und des gas- förmigen Dampfes, wozu unterschiedliche Siedepunkte der zu trennenden Komponenten notwendig sind.

Als temperaturempfindliche Stoffe sind diejenigen Verbindungen anzusehen, die bereits bei Überschreitung ihres Siedepunktes um 10 bis 50 °C dazu neigen, sich zu zersetzen und/oder zu polymerisieren. Ein Beispiel für eine solche temperaturempfindliche Substanz ist Acrylsäure (C3H 4 O2), die dazu neigt, explosionsartig zu polymerisieren (Polymerisationsenthalpie = 75 kJ/mol). Acrylsäure wird daher für ihre Lagerung bei Temperaturen von etwa 20°C zuvor mit Inhibitor versetzt, um die Polymerisationsrate zu limitieren. Bei der Destillation von Acrylsäure werden in den Kolonnensümpfen üblicherweise Temperaturen unterhalb von 100 °C bei gleichzeitig kurzen Verweilzeiten angestrebt.

Die EP 1 097 742 A1 beschreibt ein Verfahren zur Destillation von Acrylsäure, bei dem die in der Destillationskolonne entstehenden Dämpfe vom Kolonnenkopf in einen außen liegenden Kondensator, üblicherweise ein Rohrbündelkondensator, geführt werden, in dem ihr Hauptteil kondensiert wird. Die Leicht- sieder, also Komponenten mit einem niedrigeren Siedepunkt als Acrylsäure, werden in einem Nachkondensator auskondensiert, wobei die Kondensatoren mit Kühlwasser im Temperaturbereich zwischen 30 und 50 °C betrieben werden.

Die EP 1 475 364 A1 handelt ebenfalls von der Destillation von Acrylsäure oder deren Estern und beschreibt speziell, wie bereits in die Destillationskolonne ein Polymerisationsinhibitor zugegeben und somit eine Polymerisation in der Kolon- ne wirkungsvoll verhindert werden kann. Auch hier ist der Kondensator außerhalb der Kolonne vorgesehen.

Eine Kolonne mit außenliegendem Kondensator ist teuer, besonders wenn ein Rohrbündelkondensator eingesetzt wird. Kostenintensiv sind solche Verfahre vor allem dann, wenn mit einem hohen Vakuum destilliert wird. Die hohen Kosten ergeben sich dadurch, dass die Dampfleitung zwischen Kolonne und Kondensator wegen des geringen Drucks (auf Grund des hohen Vakuums) und der deshalb geringen Gasdichte (und also sehr hohen Gasgeschwindigkeiten) einen sehr großen Durchmesser aufweisen muss. Typisch sind hier Rohr- leitungen mit einem Durchmesser im Bereich zwischen 0,8 und 2 m, wobei diese Dimensionen sehr stark von der Kapazität der Anlage sowie der jeweiligen Position der Kolonne im Gesamtverbund der Anlage und damit verknüpft dem benötigten Vakuum abhängen. Bei einer relativ großen Anlage wären die konventionellen Kopfdämpfe-Leitungen von Kolonnen mit tiefem Vakuum (Kolonnen mit hoher Acrylsäurekonzentration im Sumpf) in der Größenordnung von 1 ,5 - 2m. Diese Rohrleitungen erfordern hohen Aufwand zur Unterstützung und einen entsprechend aufwendigen Stahlbau.

Die Brüdenleitung zwischen Kolonne und Kondensator muss zudem bei einem außerhalb der Kolonne vorgesehenen Kondensator beheizt oder zumindest sehr gut isoliert werden, damit keine Acrylsäure kondensiert, die polymerisieren kann und über die Zeit Schichten aufbaut, welche den Querschnitt der Leitung verringern. In manchen Anwendungen muss diese Brüdenleitung auch zusätzlich mit Polymerisationsinhibitor benetzt werden.

Die technische Anforderung, in der Brüdenleitung einen möglichst geringen Druckverlust zu erzeugen, verlangt möglichst kurze Leitungen und damit eine Anordnung des Kondensators in direkter Nähe der Kolonne, bevorzugt unterhalb deren Dampf-Austrittsöffnung.

Das Kondensat wird bei außenliegendem Kondensator unterhalb des Kondensators in einem Behälter gesammelt und von dort zum Teil als Rücklauf auf den Trennteil der Kolonne gegeben. Die Rückspeisung erfolgt oberhalb des Sammelbehälters, so dass eine zusätzliche Pumpe erforderlich ist.

Die Integration des Kondensators in die Kolonne würde es erlauben, auf den externen Behälter und den dazu nötigen Stahlbau zu verzichten, da der Behälter als Auffangwanne unterhalb des Kondensators integriert wird. Kondensator und Sammelbehälter bilden eine Einheit, die in die Kolonne integriert wird. .

Die integrierte Anordnung erlaubt es, den Rückfluss zu den Trennstufen der Kolonne mittels Schwerkraft (ohne Pumpe) sicherzustellen.

Aus der EP 0 839 896 B1 ist eine solche Integration des Kondensator in die Kolonne für das Raffinieren von essbaren Ölen bekannt. Durch die Destillation sollen hier unerwünschte freie Fettsäuren entfernt werden, ohne das in dem Öl enthaltene Carotin zu zerstören. Das Rohöl oder vorbehandelte Öl wird bei einem Druck von < 6 Pa und einer Temperatur von 160 bis 200 °C destilliert und die enthaltenen freien Fettsäuren im Öl durch Kondensation innerhalb des Destillierers entfernt. Zum Entfernen der freien Fettsäuren wird die Mischung aus Öl und freien Fettsäuren einem internen Kondensator ausgesetzt, der in einem Temperaturbereich zwischen dem Schmelzpunkt der freien Fettsäuren und einer Temperatur unterhalb des Kondensationspunktes arbeitet. Ein in die Kolonne integrierter und von unten angeströmter Kondensator ist preiswerter als der außenliegende Kondensator, hat aber den Nachteil des höheren Druckverlustes.

Da sich hier Dampf und Flüssigkeit im Gegenstrom bewegen, kann es zudem bei hoher Belastung der Kolonne leicht zum teilweise oder vollständigen„Fluten" des Wärmetauschers kommen, bei dem das Ablaufen des Kondensats durch den aufwärts strömenden Dampf gehindert wird. Dies ist besonders kritisch, wenn es sich um ein temperaturempfindliches Kondensat handelt, das sich aufgrund der längeren Verweilzeit an der Oberfläche des Kondensators zersetzt und/oder polymerisiert.

Man versucht dieses Problem technisch zu beheben, indem man für den Kondensator Rohre mit größerem Durchmesser einsetzt. Als Konsequenz aus dieser Maßnahme resultieren jedoch auch geringere Geschwindigkeiten und Tur- bulenzen der Dämpfe im Inneren des Kondensators und daraus ein schlechterer Wärmeübergangskoeffizient. Dies erfordert wiederum eine größere spezifische Wärmetauscherfläche und damit verbundene höhere Kosten und größere Abmessungen. Der Druckverlust ist somit sowohl bei einem innen- als auch bei einem außenliegenden Kondensator ein sehr wichtiges Kriterium, welches bei der Auslegung zu berücksichtigen ist. Dies wirkt sich insbesondere dann aus, wenn die Destillation bei verringertem Druck durchgeführt wird, wie es der Fall ist, wenn die Siedetemperatur der Komponenten gesenkt werden soll, um eine möglichst niedrige thermische Belastung der Produkte zu erreichen. Dies hängt damit zusammen, dass der Druck im Verdampfer bzw. Kolonnensumpf immer höher als der Druck im Kolonnenkopf bzw. in den Vakuumleitungen ist, und zwar um die Summe der Druckverluste von Kolonne und Kondensator. Höhere Druckver- luste des Kondensators erzwingen also die Erzeugung eines höheren Vakuums. Die dazu nötige Ausrüstung wird mit zunehmender Leistung teurer und wartungsintensiver.

Zudem werden die Vakuumleitungen zwischen dem Kondensator und dem Vakuumerzeuger teurer, weil der verringerte Druck höhere Gasgeschwindigkeiten verursacht, die mit größeren Leitungsquerschnitten ausgeglichen werden müssen. Größere Leitungsquerschnitte führen zu Mehrkosten für die Leitung selbst als auch für deren Unterstützung und den Stahlbau. Die Kondensation der Brüdendämpfe wird mit höherem Vakuum ebenfalls schwieriger. Mit sinkendem Druck im Kondensator verringert sich die Differenz zwischen Kühlwassertemperatur und Kondensationstemperatur der Dämpfe. Dem kann zum einen mit einer technisch aufwändigen und daher teuren Absenkung der Kühlwassertemperatur oder einer ebenfalls aufwändigen und teuren Vergrößerung der spezifischen Wärmetauscherfläche des Kondensators entgegengewirkt werden.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Destillation temperaturempfindlicher Flüssigkeiten ohne apparativen Mehraufwand bei gleichzeitig niedrigem Druckverlust zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird mit der Erfindung durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die temperaturempfindliche Flüssigkeit, insbesondere Acrylsäure und deren Ester, in einer Kolonne erhitzt und wenigs- tens teilweise verdampft wird, wobei der Dampf durch einen innerhalb der Kolonne vorgesehenen Kondensator geführt wird, in dem der Dampf wenigstens teilweise kondensiert wird, und wobei die kondensierte Flüssigkeit wenigstens teilweise aus der Kolonne abgezogen wird. Der noch nicht kondensierte Dampf wird im Gleichstrom zu der kondensierten Flüssigkeit durch den Kondensator geführt.

Dazu werden in der Destillationskolonne oberhalb der Kolonneneinbauten mehrere Pakete an Wärmetauschern, bevorzugt Plattenwärmetauschern, installiert. Die Dämpfe, die den Kopf der Kolonne erreichen, strömen zunächst nahezu ungehindert am Kondensatorpaket vorbei und werden von oben, also dem Kopf der Kolonne, in diesen zuerst durchströmten Kondensator eingeleitet. Auf dessen gekühlter Oberfläche kondensiert Flüssigkeit, die aufgrund der Schwerkraft nach unten Richtung Sumpf der Kolonne abfließt, sich also in der gleichen Richtung wie der noch nicht kondensierte Dampf bewegt, wodurch ein Flüssigkeitsstau sicher verhindert wird. Selbst hohe Brüdenbelastungen, also große Massenströme an Dampf, führen so nicht zum Fluten des Kondensators. Der kondensierte Flüssigkeitsfilm wird teilweise sogar beschleunigt durch das Dampfvolumen in die Auffangwanne geschoben. An diesem zuerst durchströmten Kondensator wird bevorzugt der größte Anteil der kondensierbaren Dämpfe verflüssigt, da dies die Auslegung der Anlage vereinfacht.

Das Kondensat kann in einem Kondensatsammler gesammelt werden, der vorzugsweise im Inneren der Kolonne angeordnet ist, wodurch das Kondensat nicht abgekühlt und ein entsprechend hoher apparativer Aufwand zur Isolierung von Rohren, die außerhalb der Kolonne verlaufen, vermieden wird. Ein Teil des gesammelten Kondensates wird aus der Kolonne abgeführt, ein anderer Teil wird erneut auf die Kolonne aufgegeben.

Das Temperaturprofil der Kolonne kann gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung dadurch geregelt werden, dass der Anteil des entnommenen Kondensats als Stellgröße dient. Die Position des Kondensatsammlers im Inneren der Kolonne und möglichst oberhalb anderer Kolonneneinbauten, wie Trennböden etc., ermöglichen es, hier nicht die zurückgespeiste Menge, sondern die entnommene Menge an Kondensat zu regeln. Üblicherweise wird vom flüssigen Kopfprodukt einer Kolonne, d.h. den vom Kondensator kondensierten Dämpfen, ein Teil als Rückfluss zurück auf die Kolonne gegeben, während der andere Teil nach außen abgeführt wird. Durch die Position des Kondensatsammlers oberhalb der Trennstufen, z.B. Destillationsböden kann der Rückfluss indirekt geregelt werden, indem die nach außen abgeführte Menge verändert wird, d.h. reduziert man die nach außen geführte Menge, erhöht sich der Rückfluss dementsprechend um die Menge, die nicht mehr nach außen geführt wird. Das nicht entnommene Kondensat fließt aus dem Kondensatsammler nach unten auf weitere Kolonneneinbauten, insbesondere die vorgesehenen Trenneinrichtungen, und regelt das Temperaturprofil der Kolonne in der gleichen Weise wie beim Stand der Technik, der auf einer Regelung des zurückgespeisten Kondensates beruht. Beim Stand der Technik wird die gesamte Menge an kondensierten Dämpfen (gesamtes flüssiges Kopfprodukt) mit Hilfe einer Pumpe gefördert (in manchen Fällen werden zwei Pumpen eingesetzt: Rückflusspumpe +Abstoßpumpe). Der zur Kolonne einzustellende Rückfluss wird üblicherweise mengengeregelt über einen Regelventil eingestellt. Die abzuführende Menge ergibt sich aus der Ge- samtmenge an Dämpfen, die kondensiert wurde und nicht als Rückfluss zur Kolonne gegeben wurde. Meistens erfolgt die Abgabennenge über einen Flüssigkeitsstandregler am Kondensatsammelbehälter, der den Stand konstant hält und damit die Überschussmenge, die nicht als Rückfluss benötigt wird, abführt. In oben beschriebener Anordnung braucht die Rückflussmenge nicht gepumpt werden, sondern kann über Schwerkraft aus der Auffangwanne zu den unterhalb liegenden Trennstufen der Kolonne geführt werden. Auf diese Weise wird die bei einem außenliegenden Kondensat-sammelbehälter notwendige Rückspeisepumpe eingespart. Diese Lösung ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Größe des Kondensatsammlers so ausgelegt ist, dass ohne weitere Ventile und andere Regelvorrichtungen durch den Überlauf selbst die geeignete Menge an Kondensat in die Kolonne zurückgeführt wird. Selbstverständlich sind jedoch auch andere Möglichkeiten zur Regelung des Volumenstroms denkbar.

Um eine möglichst vollständige Kondensation der abzutrennenden Komponente zu erreichen, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, mehrere Kondensatoren hintereinander zu schalten, wobei der zweite und/oder weitere Kondensatoren sowohl im Gleich- als auch Gegenstrom betrieben werden können.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn der erste Kondensator mit Kühlmittel, mit einer Temperatur von ca. 18 bis 40 °C, bevorzugt 25 bis 35 °C, durchströmt wird und der zweite Kondensator mit einem Kühlmittel mit einer Temperatur von ca. 1 bis 20 °C, bevorzugt 5 bis 15 °C, durchströmt wird. Das Kühlmittel ist bevorzugt Wasser, kann jedoch z. B. auch ein Wasser/Ethylenglykolgemisch sein. Der zweite Kondensator kann sowohl im Gegenstrom als auch nach Umlenkung der Brüden erneut im Gleichstrom durchströmt werden. An der Oberfläche des nachgeschalteten Konden-sators oder der nachgeschalteten Kondensatoren kondensieren die restlichen Dämpfe der schwersiedenden Komponenten sowie ein höherer Anteil an leichter siedenden Komponenten als am zuerst durch- strömten Kondensator. Das Kondensat des zweiten Kondensators wird deshalb bevorzugt getrennt vom Kondensat des ersten Kondensators gesammelt und vollständig abgeführt, ohne es erneut zur Kolonne zu leiten. Der Vorteil der Abtrennung der leichter siedenden Komponenten von dem Kondensat des ersten Kondensators besteht darin, dass diese Kondensate weniger geeignet sind, das Temperaturprofil zu regeln. Leichtsieder verhalten sich in einer Trennkolonne ähnlich wie inerte Gase, die Turbulenzen und erhöhte Gasströmungen verursachen und damit die Trenn-Ieistung einer Kolonne verschlechtern.

Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, die Kondensatströme zweier, mehrerer oder aller Kondensatoren zu mischen und als Gemisch zurück zu speisen. Dies hat den Vorteil einer apparativ einfachen Gestaltung, da nur eine Auffangvorrichtung und ein Kondensatsammler benötigt werden.

Um eine Polymerisation von kondensierten Stoffen zu verhindern, ist es vorteil- haft, einen geeigneten Inhibitor in die Kolonne einzubringen. Vorteilhafterweise wird dieser Inhibitor oberhalb aller Kolonneneinbauten, also oberhalb des Kondensators, des Kondensatsammlers, der Trennvorrichtungen etc. eingebracht. Es empfiehlt sich besonders, den Inhibitor von oben durch Versprühen oder Verdüsen auf die Oberflächen des Kondensators oder mehrerer Kondensatoren aufzubringen, da sich hier Kristalle und als Folge daraus mögliche Polymerisationskeime bilden können.

Weiterhin umfasst die Erfindung auch eine Anlage zur Destillation von temperaturempfindlichen Flüssigkeiten, insbesondere von Acrylsäure und deren Estern, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. Diese Anlage umfasst eine Kolonne, in deren Innerem wenigstens ein Kondensator angeordnet ist, wobei die Kolonne und/oder der zuerst durchströmte Kondensator so aufgebaut ist, dass in dem zuerst durchströmten Kondensator der noch nicht kondensierte Dampf im Gleichstrom zu der kondensierten Flüssigkeit geführt wird. Die Führung des Dampfes im Gleichstrom wird vorteilhafterweise dadurch erreicht, dass der Eintritt des Dampfes in nach unten gerichtete Kondensatoröffnungen verhindert wird, so dass der Dampf zuerst am Kondensator vorbei weiter nach oben in den Kopf der Kolonne strömt und dort in Kondensatoröffnungen umgelenkt wird, so dass die Strömungsrichtung nun vom Kopf zum Sumpf der Kolonne umgelenkt wird. Durch die Schwerkraft läuft das Kondensat ebenfalls vom Kopf zum Sumpf, so dass Dampf und Kondensat im Gleichstrom geführt werden. Die Umlenkung des Kondensates kann apparativ durch eine Vielzahl von Möglichkeiten erfolgen. So sind zum Beispiel geeignete Ventile an den zum Sumpf hin ausgerichteten Öffnungen des Kondensators denkbar. Bevorzugt erfolgt die Umlenkung des Kondensators jedoch dadurch, dass die Auffangvorrichtung für das Kondensat so ausgelegt ist, dass sie die Öffnungen des Kondensators, die zum Sumpf hin ausgerichtet sind, abschirmt. Kondensator und Auffangwanne bilden üblicherweise eine Einheit, die nach unten geschlossen ist, so dass keine Dämpfe von unten, sondern bevorzugt von oben bzw. eventuell teilweise auch von der Seite am oberen Ende des Kondensators einströmen.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Anlage sieht weiterhin vor, dass im Inneren der Kolonne ein Kondensatsammler angeordnet ist, wodurch das Kondensat automatisch die an dieser Position in der Kolonne herrschende Temperatur aufweist. Besonders günstig ist es, wenn die Auffangvorrichtung so dimensioniert wird, dass sie auch als Kondensatsammler dient.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens ein, vorzugsweise alle Kondensator(en) ein Plattenkondensator, der eine apparativ einfach ausführbare und vergleichsweise billige Vorrichtung mit gleichzeitig großer Wärmeaustauschfläche ist.

Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rück- beziehung.

Es zeigen

Fig. 1 das Schema einer erfindungsgemäßen Destillationskolonne mit zwei innenliegenden Kondensatoren, wobei beide Kondensatoren im Gleichstrom betrieben werden;

Fig. 2 das Schema einer erfindungsgemäßen Destillationskolonne mit zwei innenliegenden Kondensatoren, wobei der erste Kondensator im Gleich- und der zweite im Gegenstrom betrieben wird;

Fig. 3 das Schema einer erfindungsgemäßen Destillationskolonne mit zwei innenliegenden Kondensatoren, wobei der erste Kondensator im Gleich- und der zweite im Gegenstrom betrieben wird und beide Kondensatoren eine gemeinsame Auffangvorrichtung aufweisen;

Fig. 4 das Schema einer erfindungsgemäßen Destillationskolonne mit drei innenliegenden Kondensatoren, wobei der erste und der zweite Kondensator im Gleich- und der dritte im Gegenstrom betrieben wird.

In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Kolonne 1 a dargestellt, die am Kopfbereich, nämlich oben, zwei Kondensatoren 10a, 20a aufweist. Der in der Kolonne aufsteigende, erhitzte Dampf, insbesondere Acrylsäuredampf, wird über eine Ablaufplatte 1 1 so umgeleitet, dass er nicht in die nach unten zum Sumpf hin gerichteten Öffnungen 13 der Kondensatoren 10a, 20a eintreten kann, sondern am Kondensator 10a vorbeiströmt. Oberhalb des Kondensators 10a verhindert eine Umlenk- und Absperrvorrichtung 12, die zum Beispiel eine weitere Platte sein kann, dass der Dampf in den Kondensator 20a eintreten kann. Aufgrund der erzwungenen Strömung strömt, wie durch Pfeile angedeutet, der Dampf nun in die nach oben gerichteten Öffnungen 14 des Kondensators 10a ein. In diesem Kondensator 10a werden Teile des Dampfes auskondensiert. Das an den Wänden des Kondensators 10a niedergeschlagene Kondensat rinnt durch die Schwerkraft nach unten, wo es durch eine Auffangvorrichtung 1 1 zu einer Ableitung 4 von Kondensaten mit niedrigerem Leichtsiederanteil geführt wird.

Die noch gasförmigen Bestandteile strömen, wie durch Pfeile angedeutet, an der Umlenkvorrichtung 12 vorbei zum zweiten Kondensator 20. Wie schon beim zuerst durchströmten Kondensator 10a verhindert in der in Fig. 1 schematisch dargestellten Kolonne auch beim Kondensator 20a eine Vorrichtung zum Auf- fangen des Kondensates, dass der Dampf in die zum Sumpf hin ausgerichteten Öffnungen 15 des Kondensators 20a eintritt. Stattdessen lenkt eine Auffangvorrichtung 21 den Dampf entlang der Umlenkvorvorrichtung 12 an dem Kondensator 20a vorbei, so dass der Dampf in die nach oben ausgerichteten Öffnungen 16 des zweiten Kondensats 20a eintritt. Wie auch in dem zuerst durchströmten Kondensator 10a strömt nun der Dampf zusammen mit dem entstehenden Kondensat im Gleichstrom in Richtung des Sumpfes der Kolonne 1 a. Entstehendes Kondensat wird in der Auffangvorrichtung 21 aufgefangen und durch eine Ableitung 3 von Kondensaten mit höherem Leichtsiederanteil abgeführt. Verbleibender Dampf strömt an einer weiteren Umlenkvorrichtung 22 vorbei in eine Ableitung 2 der nicht kondensierten Bestandteile zum Vakuumsystem oder zur Rückführung in die Kolonne 1 a.

Leitung 5 steht stellvertretend für die Möglichkeit, weitere Komponenten aus dem Sumpf der Kolonne 1 a abzuziehen und/oder den Feed (Zufuhrstrom) oder Teile des Feeds der Kolonne 1 a einzuspeisen. Dargestellt sind zudem Schema- tisch in der Kolonne 1 a enthaltene Kolonneneinbauten 4, wie Flüssigkeitsverteiler, Trenn- und Sammelböden, Auflageroste, Niederhalteroste, Tropfenabscheider, Gasverteiler, Packungen, Füllkörperschüttungen und Sonderbauteile.

Leitung 6 stellt eine Leitung zur Zuführung eines Inhibitors zur Verhinderung von Polymerisation dar. Dieser Inhibitor kann zum Beispiel in ein nicht dargestelltes Verteilersystem am Kopf der Kolonne 1 a eingebracht werden und sich von dort in der Kolonne 1 a verteilen. Da sich an jeder Oberfläche Kristallisationskeime bilden können, von denen eine Polymerisation ausgehen kann, ist es besonders günstig, den Polymerisationsinibitor direkt auf Einbauten, wie etwa die Kondensatoren 10a, 20a, zum Beispiel durch direktes Aufsprühen, zu verteilen. Alternativ kann am Kopf der Kolonne 1 a auch eine Düse vorgesehen sein, die den Inhibitor vernebelt. Begünstigt ist auch hier vor allem eine möglichst vollständige Benetzung des zuerst durchströmten Kondensators 10a, da von dort Inhibitor durch den Dampf und die Flüssigkeit auf andere Bauteile der Kolonne 1 a geführt werden kann. Der Inhibitor kann in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der zu kondensierenden Dämpfe sowohl allen Kondensatoren als auch nur einigen oder nur dem Hauptkondensator zugeführt werden.

Fig. 2 zeigt eine Kolonne 1 b gemäß einer zweiten Ausführungsform mit zwei innenliegenden Kondensatoren 10b, 20b. Hier wird jedoch der Dampf nach Durchströmen des Kondensators 10b im Gleichstrom mit dem dort gewonnenen Kondensat nicht von der Auffangvorrichtung 21 am direkten Eintritt in den Kondensator 20b gehindert. Der Dampf strömt vielmehr, wie durch Pfeile angedeutet, vorbei an der Auffangvorrichtung 21 , tritt in die nach unten, in Richtung des Sumpfes ausgerichteten Öffnungen 15 des Kondensators 20b ein und durchströmt diesen von unten nach oben. Entstehendes Kondensat fließt gleichzeitig vom Kopf zum Sumpf, so dass Kondensat und Dampf im Konden- sator 20b im Gegenstrom geführt werden. Auch hier wird das Kondensat des zweiten Kondensators 20b in der separaten Auffangvorrichtung 21 gesammelt und durch die Ableitung 3 ausgeleitet. Verbleibender Dampf wird durch die Ableitung 2 ausgeleitet. Bei der in Fig. 3 dargestellten dritten Ausführungsform wird der Dampf wie in Fig. 2 im zuerst durchströmten Kondensator 10c im Gleichstrom mit dem gewonnenen Kondensat und im zweiten Kondensator 20c im Gegenstrom zu dem gewonnenen Kondensat geführt. Bei dieser Ausführungsform ist auf eine zweite Einrichtung zum Sammeln des Kondensates, welches in Konden- sator 20c anfällt, verzichtet worden. Kondensat, das im Kondensator 20c anfällt, tropft in die Auffangvorrichtung 1 1 , in der auch das Kondensat aus dem zuerst durchströmten Kondensator 10c aufgefangen wird. Die Mischung der beiden Kondensatströme wird über die Ableitung 4 aus der Kolonne 1 c abgezogen. Der verbleibende Dampf strömt durch die Ableitung 2 ab.

Bei der vierten Ausführungsform gemäß Fig. 4 sind drei im Inneren der Kolonne 1 d liegende Kondensatoren 10d, 20d und 30 dargestellt. Der Dampf tritt dabei in den zuerst durchströmten Kondensator 10d so ein, dass er im Gleichstrom mit dem im Kondensator 10d anfallenden Kondensat geführt wird. Auch der zweite Kondensator 20d wird ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform im Gleichstrom betrieben. Nach Austritt aus dem Kondensator 20d strömt, wie durch Pfeile angedeutet der noch vorhandene Dampf in die in Richtung Sumpf gerichteten Öffnungen 17 des dritten Kondensators 30 ein, so dass hier eine Führung im Gegenstrom zu dem flüssigen Kondensat des Kondensators 30 erfolgt. Grundsätzlich ist jedoch auch im dritten Kondensator 30 eine Führung des Dampfes im Gleichstrom möglich.

Hinsichtlich der Temperatur des verwendeten Kühlwassers kann der dritte Kondensator 30 ebenso wie der Kondensator 20d von dem gleichen Kühlwasser wie der zuerst durchströmte Kondensator 10d durchströmt werden. Der dritte Kondensator 30 kann auch mit Kühlwasser betrieben werden, welches die gleiche Temperatur wie das in Kondensator 20d verwendete Kühlwasser aufweist, oder der dritte Kondensator 30 wird mit einem Kühlwasser mit einer dritten Temperatur betrieben, wobei diese Temperatur bevorzugt zwischen oder unterhalb der Kühlwassertemperatur der beiden anderen Kondensatoren 10d und 20d liegt.

Die Kondensate der dritten und weiteren möglichen Kondensatoren können sowohl dem Kondensat des ersten Kondensators 10d als auch dem Kondensat des zweiten Kondensators 20d zugegeben werden oder über eine eigene Leitung abgeführt werden.

Vergleichsbeispiel In einer bestehenden Anlage zur Herstellung von 30.000 t Acrylsäure pro Jahr wird die Acrylsäure zur Reinigung destilliert. Bei der dazu verwendeten Destillationseinrichtung ist über dem Trennteil mit acht theoretischen Böden außerhalb der Kolonne ein Rohrbündelkondensator aufgesetzt, der von unten mit Dampf angeströmt wird. Diese Aufstellung entspricht im Wesentlichen dem in der EP 1 475 364 A1 beschriebenen außenliegenden Kondensator.

Dieser Rohrbündelkondensator verursacht unter normalen Betriebsbedingungen ein Druckverlust von 2,5 kPa. Der darunterliegende Trennteil der Kolonne verursacht bei normaler Betriebsweise der Anlage weitere 9,5 kPa Druckverlust, womit die gesamte Kolonne in Summe 12 kPa Druckverlust aufweist. Das installierte Vakuumsystem erzeugt bei normalen Produktionsraten einen absoluten Druck von 7 kPa. Bei dieser Ausführung, die dem Stand der Technik entspricht, stellt sich so ein Druck im Verdampfer von ca. 20 kPa und ein korrespondierender Siedepunkt des acrylsäurehaltigen Sumpfprodukts von ca. 96 °C ein. Durch Austausch des Kopfteils der Kolonne kann die Kolonne erfindungsgemäß ausgestattet werden. Der geflanschte Rohrbündelwärmetauscher wird entfernt und ein Plattenkondensator gemäß der hier beschriebenen Erfindung wird im Inneren der Kolonne installiert. Dadurch fällt der Druckverlust des Kondensators von 2,5 kPa auf < 0,2 kPa. Allein durch diese Maßnahme und ohne den Trennteil der Kolonne oder das Vakuumsystem zu verändern, erreicht man so bei unveränderter Anlagenkapazität eine Druckabsenkung im Verdampfer um > 2 kPa. Damit fällt der absolute Druck im Verdampfer von ca. 20 kPa auf ca. 18 kPa. Als Folge des so verringerten Drucks verringert sich der Siedepunkt des Sumpfproduktes von ca. 96 °C auf < 93 °C.

Durch diese Verringerung der Sumpftemperatur kann nicht nur die Destillationskolonne energetisch effizienter betrieben werden, sondern es verringert sich auch die Polymerisationsneigung des Produktes und sein thermischer Abbau erkennbar: So nimmt die Menge an gebildetem Dimer aus der unerwünschten Nebenreaktion der Acrylsäure durch diese Maßnahme von ca. 1 10 kg/h auf < 75 kg/h ab; die Produktfarbe der enthaltenen Acrylsäure verbessert sich durch diese Maßnahme von ca. 8 auf ca. 7 Einheiten („Hazen" Farbzahl nach APHA). Die Installationskosten des Systems liegen mehr als 30 % unterhalb der aus dem Stand der Technik bekannten Varianten.

Bezugszeichenliste

1 a-d Kolonne

2 Leitung

3 Leitung

4 Leitung

5 Leitung

6 Leitung

7 Kolonneneinbauten

10a-d Kondensator

1 1 Auffang- und Sammelvorrichtung des Kondensats

12 Trennvorrichtung

13-17 Kondensatoröffnungen

20a-d Kondensator

21 Auffangvorrichtung des Kondensats

22 Trennvorrichtung

30 Kondensator