THYSSENKRUPP AG (DE)
DE102019214864B3 | 2020-06-18 | |||
FR2550471A1 | 1985-02-15 | |||
US5798917A | 1998-08-25 | |||
DE102017218371B3 | 2018-09-20 | |||
DE102018205997A1 | 2019-10-24 | |||
DE102019204845B3 | 2020-07-09 | |||
DE102019214864B3 | 2020-06-18 |
Patentansprüche 1. Verfahren zur Steuerung einer Siebvorrichtung (10), wobei die Siebvorrichtung (10) wenigstens vier Cluster von Unwuchterregereinheiten (U) aufweist, wobei jeder Cluster wenigstens zwei Unwuchterregereinheiten (U) aufweist, wobei jeder Cluster jeweils über einen Kopplungspunkt zur Beaufschlagung der Siebvorrichtung (10) mit Schwingungen ausgebildet ist, wobei zwei vordere Cluster näher zum Materialauftrag (30) angeordnet sind, wobei zwei hintere Cluster näher zum Grobmaterialaustrag (40) angeordnet sind, wobei der Phasenversatz zwischen den Unwuchterregereinheiten (U) innerhalb eines Clusters gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung der Verstopfung des Siebes (20) für ein erstes Zeitintervall der Phasenversatz auf 0 ° bis 5 ° gesetzt wird, wobei der Massestrom des Grobmaterialaustrags (40) und der Massestrom des Feinmaterialaustrags (50) erfasst wird, wobei die Veränderung des Verhältnisses des Massestroms des Grobmaterialaustrags (40) und des Massestroms des Feinmaterialaustrags (50) vor dem ersten Zeitintervall im Verhältnis zu nach dem ersten Zeitintervall als Indikator für die Verstopfung des Siebes (20) genommen wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei der Feststellung einer Verstopfung das Verfahren wiederholt wird bis die Verstopfung beseitigt wurde. 3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Zeit der Reinigung mit einem Phasenversatz auf 0 ° bis 5 ° die Zuführung von Material über den Materialauftrag (30) unterbrochen wird. |
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung einer Siebvorrichtung um im laufenden Betrieb Verstopfungen des Siebes zu beheben.
Aus der DE 10 2017 218 371 B3 und aus der DE 10 2018 205 997 A1 sind Siebsysteme mit gruppenweise angeordneten Schwingungsanregern bekannt. Diese gruppenweise Anordnung ermöglicht eine starke Anpassungsfähigkeit der Betriebsweise der Siebvorrichtung, welche bei den klassischen Linearschwingern, Ellipsenschwingern oder Kreisschwingern nicht möglich ist. Diese Gruppe von Siebvorrichtungen ermöglicht damit ganz neue Ansteuerschemata.
Aus der DE 102019 204 845 B3 ist ein Verfahren zum Einstellen und Regeln wenigstens einer Schwingungsmode einer Siebvorrichtung bekannt.
Aus der DE 10 2019 214 864 B3 ist ein Verfahren zum Ansteuern und Regeln einer Siebvorrichtung bekannt.
Wünschenswert wäre es, eine Siebvorrichtung anhand von konkreten Messgrößen, die eine Korrelation zu Edukteigenschaften aufweisen, so anpassen zu können, dass gezielt die Produkteigenschaften einstellbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereit zu stellen, um die Verstopfungen eines Siebes zu beseitigen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Steuerung einer Siebvorrichtung. Die für das Verfahren verwendete Siebvorrichtung weist wenigstens und bevorzugt genau vier Cluster von Unwuchterregereinheiten aufweist, wobei jeder Cluster wenigstens zwei Unwuchterregereinheiten auf. Jeder Cluster ist jeweils über einen Kopplungspunkt zur Beaufschlagung der Siebvorrichtung mit Schwingungen ausgebildet. Zwei vordere Cluster sind näher zum Materialauftrag angeordnet und zwei hintere Cluster sind näher zum Grobmaterialaustrag angeordnet. Am Materialauftrag wird das zu siebende Material auf das Sieb der Siebvorrichtung aufgetragen. Das grobe Material, welches nicht durch das Sieb fällt, wandert über das Sieb und gelangt zum Grobmaterialaustrag. Das feine Material fällt durch das Sieb und gelangt so zum Feinmaterialaustrag.
Erfindungsgemäß wird der Phasenversatz zwischen den Unwuchterregereinheiten innerhalb eines Clusters gesteuert. Dieses ermöglicht eine sehr variable Anpassung der Siebeigenschaften und ist durch die Anordnung von Unwuchterregereinheiten in Clustern einfach möglich.
Erfindungsgemäß wird zur Erfassung der Verstopfung des Siebes für ein erstes Zeitintervall der Phasenversatz auf 0 ° bis 5 ° gesetzt. Hierdurch wird der Materialtransport reduziert, das Material wird hauptsächlich senkrecht auf dem Sieb bewegt. Dadurch werden Verstopfungen durch die Löcher geschlagen und können sich somit lösen. Der Massestrom des Grobmaterialaustrags und der Massestrom des Feinmaterialaustrags werden erfasst und die Veränderung des Verhältnisses des Massestroms des Grobmaterialaustrags und des Massestroms des Feinmaterialaustrags vor dem ersten Zeitintervall im Verhältnis zu nach dem ersten Zeitintervall wird als Indikator für die Verstopfung des Siebes genommen. Hierdurch ist eine Untersuchung möglich, ohne vorher das Sieb zu leeren.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird bei der Feststellung einer Verstopfung das Verfahren wiederholt bis die Verstopfung beseitigt wurde. Hierbei kann eine Beseitigung der Verstopfung als erreicht angesehen werden, wenn die Veränderung des Verhältnisses des Massestroms des Grobmaterialaustrags und des Massestroms des Feinmaterialaustrags vor dem ersten Zeitintervall im Verhältnis zu nach dem ersten Zeitintervall sich nicht mehr ändert, sich nur im Rahmen der Messungenauigkeit ändert oder im Rahmen der üblichen Schwankung ändert.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird für die Zeit der Reinigung mit einem Phasenversatz auf 0 ° bis 5 ° die Zuführung von Material über den Materialauftrag unterbrochen. Da durch den geringen Phasenversatz der Materialtransport eingeschränkt oder unterbrochen ist, kann so eine steigende Beladung des Siebes verhindert werden.
Nachfolgend ist die für das erfindungsgemäße Verfahren einzusetzende Vorrichtung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 Vorrichtung
Fig. 2 erster Betriebszustand
Fig. 3 zweiter Betriebszustand
In Fig. 1 ist eine Siebvorrichtung 10 gezeigt. Diese weist ein Sieb 20, beispielsweise ein Lochblech auf. Am Materialauftrag 30 wird Material aufgegeben und über das Sieb 20 gefördert. Theoretisch fallen dabei alle Bestandteile durch das Sieb 20 hindurch, deren Größe kleiner als die Größe der Sieblöcher ist, und so zum Feinmaterialaustrag 50 gebracht. Alles was größer ist wird über das Sieb 20 und zum Grobmaterialaustrag 40 gefördert.
Um die Siebvorrichtung 10 und damit das Sieb 20 zu bewegen weist die Siebvorrichtung acht Unwuchterregereinheiten U auf, die in vier Clustern zu je zwei Unwuchterregereinheiten U angeordnet sind, wobei jeweils zwei Unwuchterregereinheiten U in einem Cluster jeweils über einen gemeinsamen Kopplungspunkt zur Beaufschlagung der Siebvorrichtung 10 mit Schwingungen ausgebildet sind. Hierdurch wird effektiv eine Schwingung die durch Überlagerung der durch die beiden Unwuchterregereinheiten U erzeugten Schwingungen erzeugt wird auf die Siebvorrichtung 10 aufgeprägt.
Das gezeigte Beispiel ist die einfachste Ausführung mit je zwei Unwuchterregereinheiten U je Cluster und vier Clustern, einem vorderen linken Cluster 70, einen vorderen rechten Cluster 90, einen hinteren Cluster 60 und einen hinteren rechten Cluster 80. Selbstverständlich können die Cluster auch drei oder mehr Unwuchterregereinheiten U aufweisen und beispielsweise können noch zusätzlich in der Mitte zwei weitere Cluster von Unwuchterregereinheiten U angeordnet werden. In Fig. 2 und Fig. 3 sind zwei Betriebsweisen eines Clusters von Unwuchterregereinheiten U gezeigt. Der Pfeil innerhalb der von Unwuchterregereinheiten U zeigt den jeweiligen Kraftvektor an, die Pfeile außerhalb die Drehrichtung der von Unwuchterregereinheiten U.
Fig. 2 zeigen beide Kraftvektoren vertikal nach oben und die von Unwuchterregereinheiten U rotieren entgegengesetzt zueinander. Ein Phasenversatz ist nicht realisiert (0 °), die Cluster-Anregung erfolgt somit in vertikaler Richtung, was zu einer sehr geringen Materialbewegung über das Sieb führt. Fig. 2 beschreibt einen Betriebszustand, welcher beispielsweise für eine Reinigungsfunktion einstellbar/regelbar ist, insbesondere in Verbindung mit einer Variation der Drehzahl der jeweiligen Unwuchterregereinheit.
In Fig. 3 ist ein anderer Betriebszustand gezeigt. In diesem Fall weist der eine (der in der Darstellung linke) Kraftvektor nach oben, und der zweite (der in der Darstellung rechte) Kraftvektor weist nach links, insbesondere orthogonal zum ersten Kraftvektor. Die Unwuchterregereinheiten rotieren entgegengesetzt zueinander. Der Phasenversatz beträgt im hier gezeigten Betriebszustand 90 °. Die resultierende Cluster-Anregung wirkt in einem Winkel von 45 ° gegenüber der Florizontalen und führt somit zu einem vergleichsweise schnellen Materialtransport über das Sieb.
Bezugszeichen U Unwuchterregereinheit
10 Siebvorrichtung
20 Sieb
30 Materialauftrag
40 Grobmaterialaustrag
50 Feinmaterialaustrag
60 hinterer linker Cluster
70 vorderer linker Cluster
80 hinterer rechter Cluster
90 vorderer rechter Cluster