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Title:
MOBILE CLAMPING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/167804
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a clamping device (1) for clamping tensioning wires or tensioning strands (S) in a production plant (100) for producing reinforced concrete parts, comprising at least one interface (8) for connecting the clamping device (1) to a prestressing bed (6) of the production plant (100), at least one abutment (2) for holding the tensioning wires or tensioning strands (S), at least one, preferably in the subsurface (U) retractable, force-absorbing body (3) for receiving the forces occurring during the tensioning of the tensioning wires or tensioning strands (S), wherein the at least one force-absorbing body (3) comprises at least one refillable receiving device (4) for weighting material (5).

Inventors:
ENDERES KARL (IT)
STOFNER HELMUT (IT)
Application Number:
PCT/EP2017/057420
Publication Date:
October 05, 2017
Filing Date:
March 29, 2017
Export Citation:
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Assignee:
PROGRESS HOLDING AG (IT)
International Classes:
B28B15/00; B28B23/04; B28B23/06; E04B5/32; E04G21/12
Foreign References:
CN203125697U2013-08-14
CN203228314U2013-10-09
JPS646442A1989-01-11
JPS5610408A1981-02-02
Attorney, Agent or Firm:
GANGL, Markus et al. (AT)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Spannvorrichtung (1 ) zum Spannen von Spanndrähten oder Spannlitzen (S) in einer Produktionsanlage (100) zur Herstellung von Spannbetonteilen, mit

- wenigstens einer Schnittstelle (8) zur Anbindung der Spannvorrichtung (1 ) an ein Spannbett (6) der Produktionsanlage (100),

- wenigstens einem Widerlager (2) zur Halterung der Spanndrähte oder Spannlitzen (S),

- wenigstens einem, vorzugweise im Untergrund (U) versenkbaren, Kraftaufnahmekörper (3) zur Aufnahme der beim Spannen der Spanndrähten oder Spannlitzen (S) auftretenden Kräfte,

dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Kraftaufnahmekörper (3) zumindest eine wiederbefüllbare Aufnahmevorrichtung (4) für Beschwerungsmaterial (5) aufweist.

2. Spannvorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager (2) ausgehend von der Schnittstelle (8) in einem vorderen Drittel der Länge (I) des Kraftaufnahmekörpers (3) angeordnet ist.

3. Spannvorrichtung (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager (2) stoffschlüssig - insbesondere durch ein Schweißverfahren - und/oder form- oder kraftschlüssig mit dem Kraftaufnahmekörper (3) verbunden ist.

4. Spannvorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager (2) plattenförmig ausgestaltet ist und sich in einem Winkel (a) schräg zu einer Grundfläche (E) des Kraftaufnahmekörpers (3) erstreckt.

5. Spannvorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftaufnahmekörper (3) durch eine Vielzahl an miteinander verbundenen Verstrebungen (10) ausgebildet ist und somit einen Gitterahmen mit zumindest einem Freiraum (12) ausbildet.

6. Spannvornchtung (1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Gitterrahmen durch zumindest eine Abdeckung 1 1 zumindest teilweise abgedeckt ist.

7. Spannvorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftaufnahmekörper (3) im Wesentlichen aus Metall - insbesondere Stahl - gefertigt ist.

8. Spannvorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (h) des Kraftaufnahmekörpers (3) maximal ein Drittel der Länge (I) des Kraftaufnahmekörpers (3) beträgt.

9. Spannvorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aufnahmevorrichtung (4) über zumindest ein Drittel der Länge (I) des Kraftaufnahmekörpers (3) erstreckt.

10. Spannvorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Volumen des Kraftaufnahmekörpers (3) ein in Gebrauchslage der Spannvorrichtung (1 ) nach oben hin offener Arbeitsbereich (9) zum Spannen der Spanndrähte oder Spannlitzen (S) ausgebildet ist.

1 1 . Spannvorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (1 ) zumindest teilweise auf einem Fundament (F) - vorzugsweise aus Beton - und/oder zumindest einem Pfahl (P) angeordnet ist.

12. Spannvorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Länge (I) zwischen 7 und 10 Metern, vorzugsweise zwischen 8 und 9 Metern, besonders bevorzugt zwischen 8 und 8,5 Metern und eine Höhe zwischen 3 und 0,5 Metern, bevorzugt zwischen 2,5 und 1 Metern, besonders bevorzugt zwischen 1 ,2 und 1 ,8 Metern aufweist.

13. Produktionsanlage (100) zur Herstellung von Spannbetonteilen mit zumindest einem Spannbett (6) und zumindest einer Spannvorrichtung (1 ) - vorzugsweise zwei Spannvorrichtungen (1 ) - nach einem der Ansprüche 1 bis 12. 14. Verfahren (VAP) zum Aufbau einer Produktionsanlage (100) nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

- Planieren (PA) des Untergrundes (U) zur Schaffung einer Aufbaufläche,

- Ausbilden (SA) des Spannbettes (6) auf der Aufbaufläche,

- Anbinden (ASS) der zumindest einen Spannvorrichtung (1 ) an ein Ende des Spannbettes (6) über die Schnittstelle (8),

- Befüllen (BA) der zumindest einen Aufnahmevorrichtung (4) des Kraftaufnahmekörpers (3) der zumindest einen Spannvorrichtung (1 ) mittels Beschwerungsmaterial (5). 15. Verfahren (VAP) nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch die weiteren Schritte:

- Ausheben (AU) des Untergrundes (U) im Bereich der zumindest einen Spannvorrichtung (1 ) zur Schaffung einer Vertiefung,

- Versenken (VSK) des zumindest einen Kraftaufnahmekörpers (3) der zumindest einen Spannvorrichtung (1 ) in der dafür zuvor geschaffenen Vertiefung im Untergrund (U).

16. Verfahren zur Demontage einer nach Anspruch 14 oder 15 aufgebauten Produktionsanlage (100), gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

- Entfernen des Beschwerungsmaterial (5) aus der zumindest einen Aufnahmevorrichtung (4) des Kraftaufnahmekörpers (3) der zumindest einen Spannvorrichtung (1 ),

- Trennen der zumindest einen Spannvorrichtung (1 ) von dem Ende des Spannbettes (6) an der Schnittstelle (8),

- vorzugsweise Herausheben der zumindest einen Spannvorrichtung (1 ) aus der Vertiefung im Untergrund (U),

- Verladen der zumindest einen Spannvorrichtung (1 ) in eine Transportvorrichtung, vorzugsweise in einen Transportcontainer,

- Entfernen des Spannbettes (6) von der Aufbaufläche.

17. Verwendung einer Spannvorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 in einer Produktionsanlage (100) zur Herstellung von Spannbetonteilen.

Description:
Mobile Spannvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 . Weiters soll eine Produktionsanlage zur Herstellung von Spannbetonteilen mit zumindest einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung, ein Verfahren zum Aufbau einer solchen Produktionsanlage und ein Verfahren zur Demontage dieser Produktionsanlage angegeben werden. Zudem soll die Verwendung einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung in einer derartigen Produktionsanlage angegeben werden.

Mobile Produktionsanlagen mit Spannvorrichtungen zählen bereits zum Stand der Technik und werden in den Fig. 1 und Fig. 2 näher beschrieben. Figur 1 eine Produktionsanlage 100 gemäß dem Stand der Technik. Der Untergrund U wird vor dem Aufbau der Produktionsanlage 100 mittels Erdbewegungsgeräten wie z.B. Baggern und Planierraupen entsprechend für den Aufbau vorbereitet. Dabei wird die Aufbaufläche für die Produktionsanlage 100 planiert und die Vertiefungen für die Spannvorrichtungen 1 und deren Kraftaufnahmekörper 3 werden ausgehoben. In weiterer Folge wird ein Fundament F für die Spannbetten 6 und/oder die Spannvorrichtungen 1 hergestellt. Die Vertiefungen werden mittels Beton ausgefüllt um die Kraftaufnahmekörper 3 herzustellen. Eine Produktionsanlage 100 wie in der Figur 1 dargestellt kann eine Länge bis zu 150 Metern und mehr erreichen. Die enormen Kräfte, die beim Spannen der Spannlitzen oder Spanndrähte S auftreten, müssen durch das Gewicht der Kraftaufnahmekörper 3 der Spannvorrichtungen 1 kompensiert werden. Diese stehen zum Teil stirnflächig am Spannbett 6 an und werden durch dieses in Zugrichtung der Spannlitzen oder Spanndrähte S abgestützt. Somit können Zugkräfte durch den Anwendungsbereich zwischen den Spannvorrichtungen 1 und dem Spannbett 6 aufgenommen werden. Das Moment, welches beim Spannen der Spannlitzen und Spanndrähte S auf die Spannvorrichtungen 1 einwirkt, kann jedoch nur über das Gewicht oder die Verankerung im Untergrund U der Kraftaufnahmekörper 3 erfolgen. Über die Auflager 7 treten die Spanndrähte oder Spannlitzen S in einem schrägen Winkel zur horizontalen Ebene E in die Spannvorrichtung 6 ein. Wären diese zu leicht oder unzureichend im Untergrund U befestigt, so würden sie aufgrund des wirkenden Momentes der schräg eingeleiteten Zugkräfte nach oben aus dem Untergrund U heraus geschwenkt. In der Figur 2 wird gezeigt wie massiv ein Kraftaufnahmekörper 3 einer Spannvorrichtung 1 ausgebildet wird. Dieser Kraftaufnahmekörper 3 gehört ebenfalls zum Stand der Technik. Bei Maßen von einer Länge I über 8 Metern, einer Höhe h von ca. 1 ,5 Metern und einer Breite b von in etwa 2 Metern wird eine beträchtliche Menge Beton benötigt, um den Kraftaufnahmekörper 3 in dieser Form herzustellen. Der Kraftaufnahmekörper 3 der Spannvorrichtung 1 ist jedoch bei dieser Art von Produktionsanlagen 100 nur an seinem dafür vorgesehenen Einsatzort verwendbar und ist aufgrund seiner Masse und seiner Dimensionen nicht an einen anderen Ort verlegbar. Er kann nicht anderenorts erneut verwendet werden, falls an einer anderen Baustelle eine mobile Produktionsanlage 100 errichtet werden sollte.

Aufgrund der sehr hohen Zugkräfte an den Spannlitzen müssen die Spannvorrichtungen massiv ausgestalte werden, um die bei der Vorspannung des Betons auftretenden Kräfte aufnehmen zu können. Diese Spannvorrichtungen bestehen aus großvolumigen, betonierten und bewährten Stahlbetonelementen. Sie werden vorzugsweise direkt im Untergrund gegossen und bilden nach Aushärtung dickwandige, massive Kraftaufnahmekörper aus.

Eine Wiederverwendung dieser Kraftaufnahmekörper ist nicht möglich. Aufgrund des Volumens und des Gewichtes sind diese nicht transportierbar. Ein Verladen in einen Container oder auch direkt auf einen LKW ist nicht möglich. Aufgrund von Umweltbestimmungen und des Naturschutzes kann der Kraftaufnahmekörper auch nicht einfach direkt an Ort und Stelle verbleiben. Also muss dieser nach der Fertigstellung der Baustelle in mühevoller Arbeit zerlegt oder zertrümmert werden - der Kraftaufnahmekörper geht dabei verloren und ist - wie auch seine Einzelbestandteile und das Material - nicht wiederverwertbar. Neben dem Materialaufwand besteht auch ein beträchtlicher Arbeitsaufwand beim Herstellen des betonierten Kraftaufnahmekörpers bzw. bei dessen Zerstörung. Zudem muss der Bauschutt nach der Zerstörung des Kraftaufnahmekörpers mühevoll entsorgt werden. Aufgabe der Erfindung ist es, die vorbeschriebenen Nachteile zu vermeiden und eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Spannvorrichtung, die insbesondere mobil und wiederverwendbar ist, eine verbesserte Produktionsanlage, ein verbessertes Verfahren zum Aufbau und zur Demontage einer solchen Produktionsanlage und die Verwendung einer verbesserten Spannvorrichtung in einer derartigen Produktionsanlage anzugeben.

Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 , 13, 14, 16 und 17 gelöst.

Wenn der wenigstens eine Kraftaufnahmekörper zumindest eine wiederbefüllbare Aufnahmevorrichtung für Beschwerungsmaterial aufweist, so kann der Kraftaufnahmekörper verhältnismäßig leicht gebaut werden und muss nicht selbst genügend Masse aufweisen, um die bei der Verwendung auftretenden Kräfte kompensieren zu können. Er muss sozusagen nicht vollständig aus Beton gegossen werden, um das notwendige Gewicht zu erreichen. Wird der Kraftaufnahmekörper im Untergrund versenkt und im Anschluss mit dem wiederverwendbaren und entfernbaren Beschwerungsmaterial beladen, so ist es möglich, den Kraftaufnahmekörper mehrmals an unterschiedlichen Baustellen verwenden zu können. Der Kraftaufnahmekörper kann auch als Krafteinleitungskörper angesehen werden, da er die Spannkräfte der Spannlitzen aufnimmt und in den Untergrund oder das auf dem Untergrund befindliche Fundament einleitet. Die gesamte Spannvorrichtung kann nach Beendigung der Arbeiten und Fertigstellung des Bauwerkes oder der Bauwerke in Containern verladen werden und an anderen Orten wieder aufgebaut werden. Natürlich ist dies auch mit den anderen Bestandteilen der Produktionsanlage möglich - wie z.B. den Einzelelementen des Spannbettes oder dem darunterliegenden Fundament.

Wenn das Widerlager ausgehend von der Schnittstelle in einem vorderen Drittel der Länge des Kraftaufnahmekörpers angeordnet ist, so werden die Kräfte der Spannlitzen und Spanndrähte in einem Bereich eingeleitet, wo diese am Kraftaufnahmekörper auch am besten kompensiert und an den Untergrund weitergegeben werden können. Eine Verankerung weiter hinten im Endbereich des Kraftaufnahmekörpers würde nur zu einem höheren Moment beitragen, welches zu einem Herausschwenken des Kraftaufnahmekörpers aus dem Untergrund führen würde.

Wenn das Widerlager stoffschlüssig, insbesondere durch ein Schweißverfahren, und/oder form- oder kraftschlüssig mit dem Kraftaufnahmekörper verbunden ist, so werden die Kräfte, die beim Spannen der Spanndrähte oder Spannlitzen auftreten, optimal auf den Kraftaufnahmekörper übertragen. Die Schnittstelle zwischen dem Widerlager und dem Kraftaufnahmekörper muss in der Lage sein, den Spannkräften über einen langen Zeitraum Stand zu halten.

Wenn das Widerlager plattenförmig ausgestaltet ist und sich in einem Winkel schräg zu einer Grundfläche jedes Kraftaufnahmekörpers erstreckt, so kann das plattenförmige Widerlager orthogonal auf die in das Widerlager eingehenden Spannlitzen oder Spanndrähte ausgerichtet werden. Die Krafteinleitung erfolgt somit in einem sehr günstigen Winkel - im rechten Winkel - auf das Widerlager. Weiters wird der Anbindungsbereich des Widerlagers an den Kraftaufnahmekörper durch die schräge Anordnung vergrößert, was zu einer geringeren Flächenpressung im Bereich der Anbindung führt. Zudem wird durch die schräge Anordnung des Widerlagers mehr Platz nach oben hin geschaffen und dadurch die Arbeit beim Spannen der Litzen oder Drähte vereinfacht.

Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei herausgestellt, dass der Kraftaufnahmekörper durch eine Vielzahl an miteinander verbundenen Verstrebungen ausgebildet ist und somit einen Gitterrahmen mit zumindest einem Freiraum ausbildet. Durch den Gitterrahmen entsteht ein großvolumiger Kraftaufnahmekörper, welcher jedoch relativ leicht gebaut werden kann. Durch die leichte Bauweise ist dieser - zumindest ohne das Beschwerungsmaterial - einfach zu transportieren und kann wiederverwendet werden. Wenn der Gitterrahmen durch zumindest eine Abdeckung zumindest teilweise abgedeckt ist, so ist es zum Beispiel möglich, anstelle von Festkörpern als Beschwerungsmaterial einfach Sand oder Gesteinsbrocken in den Kraftaufnahmekörper einzubringen. Wird der Gitterrahmen sozusagen nahezu an jeder Seite bis auf die Oberseite mit Abdeckungen versehen, entsteht eine Art Wanne. Durch diese wannenförmige Ausbildung kann beispielsweise mit einer Erdbewegungsmaschine Schutt oder Sand ins Innere des Kraftaufnahmekörpers befördert werden. Durch die zumindest eine Abdeckung bleibt dieses Material auch im Inneren des Kraftaufnahmekörpers liegen und kann nicht an die Umgebung abgegeben werden. Der Einsatz speziell vorgefertigter Beschwerungsmaterialien kann somit verhindert werden. Es wird als Beschwerungsmaterial zum Beispiel einfach der Aushub verwendet, der für das Schaffen der Vertiefung für den Kraftaufnahmekörper angefallen ist. Wenn der Kraftaufnahmekörper im Wesentlichen aus Metall, insbesondere Stahl, gefertigt ist, so kann dieser - im Vergleich zu einem betonierten Kraftaufnahmekörper - mehrmals verwendet werden. Weiters bleibt eine Stahlkonstruktion flexibel, was Änderungen an der Konstruktion angeht. Es können durch Schweißen oder andere Fügetechniken zusätzliche Elemente angebracht werden oder auch Änderungen vorgenommen werden, indem z.B. Streben vorher durch ein Trennverfahren entfernt werden.

Wenn die Höhe des Kraftaufnahmekörpers maximal ein Drittel der Länge des Kraftaufnahmekörpers beträgt, so kann das wirkende Moment auf den Untergrund reduziert werden. Ein flacher Körper, der im Untergrund eingesenkt wird, neigt nicht so schnell zum Kippen wie ein hoher Körper.

Wenn im Volumen des Kraftaufnahmekörpers ein in Gebrauchslage der Spannvorrichtung nach oben hin offener Arbeitsbereich zum Spannen der Spanndrähte oder Spannlitzen ausgebildet ist, so kann mittels geeigneten Hilfsmitteln wie z.B. einem Spanngerät von oben auf die einzelnen Spannlitzen oder Spanndrähte zugegriffen werden.

Wenn die Spannvorrichtung zumindest teilweise auf einem Fundament - vorzugsweise aus Beton - und/oder zumindest einem Pfahl angeordnet ist, so werden die Kräfte des Kraftaufnahmekörpers direkt in den Untergrund eingeleitet. Ein Verschieben des Kraftaufnahmekörpers während dem Einsatz kann zudem verhindert werden. In besonders lockerem Untergrund, wie z.B. Wüstensand oder Sumpf, kann die Verwendung von einem Pfahl oder mehreren Pfählen notwendig sein. Diese können mit dem Fundament oder auch direkt mit dem Kraftaufnahmekörper verbunden werden.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der abhängigen Ansprüche erläutert.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:

Fig. 1 eine Produktionsanlage nach dem Stand der Technik,

Fig. 2 eine Spannvorrichtung nach dem Stand der Technik,

Fig. 3 eine erfindungsgemäße Spannvorrichtung mit Kraftaufnahmekörper in einer bevorzugten Ausführungsform,

Fig. 4 - 10 unterschiedliche Ausführungsformen von Kraftaufnahmekörpern,

Fig. 1 1 eine schematische Darstellung eines Spanngeräts auf eine

Spannvorrichtung,

Fig. 12 Dimensionen des Kraftaufnahmekörpers, und

Fig. 13 Schematischer Ablauf des Verfahrens zum Aufbau einer erfindungsgemäßen Produktionsanlage.

Die Fig. 1 und 2 wurden in der Einleitung der Anmeldung beschrieben und zeigen den Stand der Technik. Fig. 3 zeigt die mobile Spannvorrichtung 1 bestehend aus dem Kraftaufnahmekörper 3 und darin eingesetztem Beschwerungsmaterial 5. Das Beschwerungsmaterial 5 wird in der wiederbefüllbaren Aufnahmevorrichtung 4 des Kraftaufnahmekörpers 3 eingesetzt. Das Beschwerungsmaterial 5 kann aus Betonblöcken, Kanistern mit Granulat (wie z.B. Blei), Ziegeln, Gesteinsbrocken oder auch Stahl- oder Steinplatten, ausgebildet sein. Zur verbesserten Krafteinleitung befindet sich das Widerlager 2 im vorderen Bereich des Kraftaufnahmekörpers 3. Durch die Nähe des Widerlagers 2 an der Schnittstelle 8 der Spannvorrichtung 1 wird eine optimale Krafteinleitung in das Spannbett 6 gewährleistet. Die Schnittstelle 8 verbindet den Kraftaufnahmekörper 3 mit dem Spannbett 6 entweder stoffschlüssig, kraftschlüssig oder formschlüsig. Weitere Kräfte werden über das Fundament F in den Untergrund U eingeleitet. Das Moment, welches beim Spannen der Spanndrähte oder Spannlitzen S auftritt, wird durch das Beschwerungsmaterial 5 kompensiert. Bei besonders feuchtem oder nachgiebigem Untergrund U wird eventuell der Einsatz von Pfählen P notwendig. Diese Pfähle P können beispielsweise mit dem Fundament F verbunden sein oder auch direkt mit dem Kraftaufnahmekörper 3. Die Verbindung kann dabei über lösbare Befestigungsmittel oder auch durch Schweißen erfolgen. Als Pfähle P würden sich z.B. betonierte Pfähle P oder auch duktile Stahlpfähle eignen, welche vor dem Aufsetzen der Spannvorrichtung im Untergrund U eingesetzt werden. Diese können eingerammt oder auch einfach vergossen werden. Das Fundament F kann ebenfalls aus Beton oder auch aus eingelegten Platten, wie zum Beispiel Stahlplatten, bestehen. Die Herstellung und der Einsatz des Fundamentes F oder der Pfähle P erfolgt je nach Beschaffenheit des Untergrunds U. Im Bereich vor der wiederbefüllbaren Aufnahmevorrichtung 4 und hinter dem Widerlager 2 befindet sich der Arbeitsbereich 9. Durch den nach oben hin geöffneten, im Volumen des Kraftaufnahmekörpers 3 befindlichen Arbeitsbereich 9 kann auf das Widerlager 2 zugegriffen werden. Im Widerlager 2 werden die gespannten Spannlitzen und Spanndrähte S eingehängt und gekontert. Dies erfolgt durch ein Spanngerät 20 (in Figur 3 nicht ersichtlich). Der Zugriff auf die einzelnen Spannlitzen und Spanndrähte S erfolgt dabei von oben. Das Widerlager 2 ist schräg zur Ebene E ausgestaltet. Der Winkel α des Widerlagers 2 ist aufgrund des Eingangswinkels der Spannlitzen und Spanndrähte S schräg zur Ebene E ausgebildet. Die Krafteinleitung in das plattenförmige Widerlager 2 erfolgt dabei orthogonal auf die Plattenform des Widerlagers 2. Somit erstrecken sich die gespannten Spannlitzen und Spanndrähte S in einem im Wesentlichen rechten Winkel auf die plattenförmige Oberfläche des Widerlagers 2. Die Aufteilung der Kräfte auf den Kraftaufnahmekörper 3 im Bereich der Anbindung des Widerlagers 2 erfolgt aufgrund der Schrägstellung des Widerlagers 2 verbessert, da aufgrund der Schrägstellung die Oberfläche der Anbindung zwischen Widerlager 2 und Kraftaufnahmekörper 3 vergrößert wird, was die Flächenpressung zwischen Widerlager 2 und Kraftaufnahmekörper 3 reduziert. Der Winkel α beträgt zwischen 70° und 88° aus der horizontalen Ebene E und ist abhängig von der Höhe h des Kraftaufnahmekörpers und der Länge I des Kraftaufnahmekörpers 3. Fig. 4 zeigt einen Kraftaufnahmekörper 3 in Gitterbauweise. Dabei werden Verstrebungen 10 - vorzugsweise an deren Enden - miteinander zu einem Gitterrahmen verbunden. Das Widerlager 2 wird entweder formschlüssig, kraftschlüssig oder stoffschlüssig mit dem Kraftaufnahmekörper 3 verbunden. Vorzugsweise wird dieses eingeschweißt. An manchen Stellen des Gitterrahmens ist zusätzlich eine Abdeckung 1 1 vorgesehen, welche die Stabilität des Gitterrahmens verbessert. Die Schnittstelle 8 bildet ein Anbindungsbereich an das in der Figur 3 ersichtliche Spannbett 6 aus. Die Schnittstelle 8 kann z.B. durch eine Verstrebung 10 oder auch durch eine Platte 1 1 ausgebildet sein.

Die Fig. 5 zeigt einen Gitterrahmen bestehend aus Verstrebungen 10, welcher mit Abdeckungen 1 1 nahezu vollflächig beplankt wurde. Der nach oben hin offene Bereich dient zur Aufnahme der in der Figur 3 sichtbaren Beschwerungskörper 5. Der Bereich zur Aufnahme der Beschwerungskörper 5 wird als wiederbefüllbare Aufnahmevorrichtung 4 bezeichnet. Auch der nach oben hin offene Arbeitsbereich 9 kann zusätzlich mit Beschwerungsmaterial 5 ausgestattet werden. Zwischen dem Arbeitsbereich 9 und der Aufnahmevorrichtung 4 befindet sich eine Trennwand 13. Diese ermöglichte es, eine strikte Trennung zwischen Arbeits- und Ballastbereich herzustellen.

Fig. 6 zeigt eine Gitterkonstruktion ähnlich der Figur 4. Dabei sind jedoch mehrere Verstrebungen vorgesehen, der Kraftaufnahmekörper 3 hat somit einen fachwerksartigen Aufbau. Die Stabilität wird dabei erhöht, jedoch auch das Gewicht. Diese Ausführungsform stellt eine Variante für starke Beanspruchung dar.

Fig. 7 zeigt den Gitterrahmen eines Kraftaufnahmekörpers 3 aus der Figur 6 beplankt mit den Abdeckungen 1 1 . Auch dieser ist nach oben hin geöffnet, um die Aufnahmevorrichtung 4 und den Arbeitsbereich 9 auszugestalten. Fig. 8 zeigt den Kraftaufnahmekörper 3 durch die Verstrebungen 10 als Gitterrahmen hergestellt. Dabei sind keine großflächigen Abdeckungen 1 1 vorgesehen. Lediglich im Bereich, in dem hohe Zugkräfte herrschen oder eine Trennung zum Untergrund U erwünscht ist, wird zusätzlich eine Abdeckung 1 1 angebracht. Das Beschwerungsmaterial 5 befindet sich im Volumen des Kraftaufnahmekörpers 3 und erschwert/ballastiert diesen, um auftretende Kräfte kompensieren zu können. Auch im Arbeitsbereich 9 wurde zusätzliches Beschwerungsmaterial 5 eingelegt. Der Arbeitsbereich 9 bleibt dennoch voluminös genug, um von oben hin auf die einzelnen Spanndrähte und Spannlitzen S zugreifen zu können.

Fig. 9 zeigt einen beplankten Gitterrahmen. Die Verstrebungen 10 und die dazwischenliegenden Freiräume 12 wurden im unteren Bereich im Wesentlichen vollständig durch Abdeckungen 1 1 überdeckt. Nach oben hin ist der Kraftaufnahmekörper 3 jedoch geöffnet. Durch diese wannenförmige Ausgestaltung ist es möglich, anstelle von formstabilem Beschwerungsmaterial 5 auch lockeres Material, wie beispielsweise Schüttgut, Sand oder Gestein als Beschwerungsmaterial 5 zu verwenden. Dieses wird zum Beschweren des Kraftaufnahmekörpers 3 in die wiederbefüllbare Aufnahmevorrichtung 4 eingeschüttet. Auch der Arbeitsbereich 9 kann hierzu verwendet werden. Es muss lediglich ein Teil des Arbeitsbereiches 9 freibleiben, um das Hantieren mit den Spanndrähten und Spannlitzen S erlauben zu können.

Figur 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Kraftaufnahmekörpers 3. Dabei wurde ein Flüssigkeitsbehälter als Aufnahmevorrichtung 4 verwendet. Dieser Flüssigkeitsbehälter kann zum Beispiel mit Wasser befüllt werden, um den Kraftaufnahmekörper 3 entsprechend zu beschweren. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass das Wasser durch eine Pumpe aus der wiederbefüllbaren Aufnahmevorrichtung herausgepumpt werden kann, um den Kraftaufnahmekörper 3 zur Verladung leicht zu machen. Der Flüssigkeitsbehälter kann aber auch einfach durch die Abdeckungen 1 1 hergestellt werden. Wichtig ist, dass die Flüssigkeit nicht aufgrund von Verdunstung austreten kann, da dies zu Gewichtsverlust am Kraftaufnahmekörper führen würde. Anstelle von Flüssigkeiten können in den Behälter jedoch auch andere Materialien als Beschwerungsmaterial 5 eingefüllt werden, wie z.B. Granulate, Stahlkugeln, Bleikugeln, etc.

Figur 1 1 zeigt einen Teil einer Produktionsanlage 100 mit einer eingesenkten Spannvorrichtung 1 . Im Widerlager 2 sind bereits mehrere Spannlitzen oder Spanndrähte S eingehängt. Die dabei entstehende Zugkraft wird über das Widerlager 2 an den Kraftaufnahmekörper 3 und an den Untergrund U weitergegeben. Weiters werden die Kräfte über die Schnittstelle 8 an das Fundament F oder auch direkt an das Spannbett 6 weitergegeben. Im Bereich der widerbefüllbaren Aufnahmevorrichtung 4 wurde ein Spanngerät 20 platziert, welches zusammen mit einem Arbeiter, der sich im Arbeitsbereich 9 aufhält, die einzelnen Spannlitzen und Spanndrähte S vorbereitet.

Fig. 12 zeigt die Dimensionen des Kraftaufnahmekörpers 3. Dessen Länge I beträgt zwischen 7 und 10 Metern, vorzugsweise zwischen 8 und 9 Metern, besonders bevorzugt zwischen 8 und 8,5 Metern. Die Höhe h beträgt zwischen 3 und 0,5 Metern, bevorzugt zwischen 2,5 und 1 Metern, besonders bevorzugt zwischen 1 ,2 und 1 ,8 Metern. Die Breite b beträgt ca. 2 Meter. Diese kann jedoch je nach Auftrag und Beschaffenheit der zu erstellenden Betonfertigteile breiter ausgestaltet werden.

Fig. 13 zeigt ein Prozessflussdiagramm zum Verfahren zum Aufbau VAP einer Produktionsanlage 100. Dieses umfasst im Wesentlichen folgende Schritte:

- Planieren PA des Untergrundes U zur Schaffung einer Aufbaufläche. Hierbei wird zum Beispiel mittels Erdbewegungsmaschinen oder anderen geeigneten Mitteln der Untergrund U für den Aufbau der Produktionsanlage vorbereitet. Hindernisse wie Gesteinsbrocken oder Bodenunebenheiten müssen dabei entfernt werden.

- Ausheben AU des Untergrundes U im Bereich der zumindest einen Spannvorrichtung 1 zur Schaffung einer Vertiefung. Eventuell muss im Bereich unter der Produktionsanlage 100 ein Fundament F mit oder ohne Pfählen P vorbereitet werden. Dieses Fundament F wird entsprechend der Bodenbeschaffenheit des Untergrundes U gewählt.

- Ausbilden SA des Spannbettes 6 auf der Aufbaufläche. Das Spannbett 6 kann aus Einzelmodulen bestehen, welche aneinandergereiht ein durchgehendes Spannbett 6 ausbilden. Auf dem Spannbett 6 werden die entsprechenden Schalungen aufgebracht, welche zur Formgebung der Spannbetonteile notwendig sind.

- Versenken VSK des zumindest einen Kraftaufnahmekörpers 3 der zumindest einen Spannvorrichtung 1 in der dafür zuvor geschaffenen Vertiefung im Untergrund U.

Eventuell muss in der Vertiefung im Untergrund U vor dem Versenken des Kraftaufnahmekörpers 3 noch ein Fundament F aufgebracht und/oder Pfähle P eingebracht werden, um die auftretenden Kräfte bei der Produktion der Spannbetonteile entsprechend in den Untergrund U ableiten zu können.

- Anbinden ASS der zumindest einen Spannvorrichtung 1 an ein Ende des Spannbettes 6 über die Schnittstelle 8. Das Anbinden ASS kann form-, kraft-, oder stoffschlüssig erfolgen.

- Befüllen BA der zumindest einen Aufnahmevorrichtung 4 des Kraftaufnahmekörpers 3 der zumindest einen Spannvorrichtung 1 mittels Beschwerungsmaterial 5.

Bezugszeichenliste:

1 Spannvorrichtung

2 Widerlager

3 Kraftaufnahmekörper

4 wiederbefüllbare Aufnahmevorrichtung

5 Beschwerungsmaterial

6 Spannbett

7 Auflager

8 Schnittstelle

9 Arbeitsbereich

10 Verstrebungen

1 1 Abdeckungen

12 Freiräume

13 Trennwand

20 Spanngerät

100 Produktionsanlage

U Untergrund

S Spanndrähte / Spannlitzen

F Fundament

E Grundfläche

P Pfahl

I Länge

b Breite

h Höhe

α Winkel

VAP Verfahren zum Aufbau

PA Planieren

AU Ausheben

SA Ausbilden (des Spannbettes)

VSK Versenken (des Kraftaufnahmekörpers)

ASS Anbinden

BA Befüllen