Die Erfindung betrifft eine modulare Vorrichtung zum indirekten Grillen oder zum Räuchern von Fleisch, Fisch und anderen geeigneten Nahrungsmitteln, wobei das aus den Modulen zusammengesetzte Grillgerät wahlweise mit Energieträgern wie z.B. Holzkohle, elektrischen Elementen, Gas, Holz oder Ähnlichem betrieben werden kann.

Bekannte derartige Geräte sind üblicherweise gebildet aus einem aus zwei Wangen bestehenden Rohrgestell, bei dem die beiden Wangen, abgesehen von zwei

Grillspießen allein durch das Feuerungsbett und eine Fettauffangwanne miteinander verbunden sind. Das Feuerungsbett ist mit einstellbarem Abstand seitlich neben den Grillspießen angeordnet. Damit ist das Gerät wenig standfest, und vor allem ist die Verwendung eines Grillrostes mit einem derartigen Gerät nicht möglich, womit es nicht universell verwendbar ist.

Bekannt sind auch Grillgeräte wie in der DE 3044998 beschrieben, bestehend aus einem Gestell, einem Feuerungsbett, mindestens einem Grillspieß und ggf. einem elektromotorischen Grillspießantrieb, wobei das Gestell zwei auf dem Boden stehende, das Feuerungsbett und den Grillspieß zwischen sich aufnehmende Wangen aufweist, bei dem die beiden Wangen (4, 6) in ihrem unteren Abschnitt fest miteinander verbunden sind und darüber liegend unterhalb der Grillspießlager (46, 48) je mindestens zwei getrennt höhenverstellbare horizontale Führungen (34, 36) tragen, in denen das Feuerungsbett (38) bzw. ein Grillrost (40) übereinanderliegend nach verschiedenen Seiten in Bezug auf die Achse des Grillspießes (60) ausziehbar gelagert sind.

Die DE 102014005753 beschreibt einen transportierbaren, montierbaren und zerlegbaren Grill (1), umfassend ein Bodenelement (10) und zumindest eine

Seitenwand (20, 30), die das Bodenelement (10) zumindest teilweise umschließt, so dass ein Aufnahmeraum für Brenngut ausgebildet ist, wobei das Bodenelement (10) mit der zumindest einen Seitenwand (20, 30) verriegelbar ist.

Die DE 20 2014 104 880 beschreibt einen transportablen Grill mit einem aus Metall bestehenden Unterteil (1) und einem auf das Unterteil (1) aufsetzbaren, aus Metall bestehenden Deckel (2), bei welchem an der Innenseite des Unterteils (1) und/oder der Innenseite des Deckels (2) Wärmespeicherelemente (3) angebracht sind.

BESTÄTIGUNGSKOPIE Nachteilig bei dieser Art Grillgeräte ist es, dass diese kompliziert aufgebaut und deshalb wenig transportabel sind.

Auch wird eine flexible Nutzung durch das hohe Gewicht der bekannten Grills für großes Grillgut erschwert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Freiluft-Grillgerät zum Grillen oder Räuchern von Fleisch, Fisch und anderen Lebensmitteln, vorzuschlagen, wobei das Grillgerät wahlweise mit Holzkohle, Gas, elektrischen Heizelementen oder Ähnlichem betrieben werden kann und mit welchem die Schwierigkeiten bisher bekannter Lösungen möglichst vermieden werden sollen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine modulare Vorrichtung gemäß den Patentansprüchen 1 bis 11 gelöst.

Nachfolgend soll diese Vorrichtung anhand der Abbildungen 1 bis 4 und dem

Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

Dabei zeigt Abbildung 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in geschlossenem Zustand und mit aufgesetztem Deckel 1.

Abbildung 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung in geöffnetem Zustand, erkennbar die Bereiche des größeren Kreismantelteils Modul B und des kleineren Kreismantelteils Modul C inklusive ihrer jeweiligen Bodenplatten 10b und 10c.

Abbildung 3 zeigt eine isometrische Abbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne Außenmantel.

Abbildung 4 zeigt den Grillspieß 4 mit verschiedenen Sonderausstattungen.

Teile des Grills oder der Grill mit allen seinen Bestandteilen sollen vorzugsweise aus hitzeresistentem Material bestehen.

Bewährt hat sich bei entsprechenden Versuchen eine Materialdicke von ca. 1 - 4mm bei Verwendung entsprechend qualitativen Edelstahlblechen.

Die erfindungsgemäße transportable und zerlegbare modulare Vorrichtung besteht aus einem vertikal mindestens zweigeteilten Gehäuse A.

In diesem Ausführungsbeispiel wird eine vertikalstehende zylindrische oder

fassähnliche Form vorgeschlagen und beschrieben, denkbar sind jedoch auch

Querschnitte wie Quadrat, Rechteck, Dreieck sowie weitere Querschnitte. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der zylindrische Außenmantel aus dem größeren Kreismantelteil Modul B und dem kleineren Kreismantelteil Modul C gebildet und oben mit einem Deckel 1 verschlossen. Dabei bildet das größere Kreismantelteil B den eigentlichen Garbereich, während das kleinere Kreismantelteil C den Bereich bildet, welcher den Bereich der Wärmequelle 2 umgibt.

Mittig im Bereich des von dem größeren Kreismantelteil Modul B umgebenen Kreisteils ist eine Einlage 3 und untere Lagerung für den Grillspieß 4 und vertikal darüber die entsprechende obere Lagerung 5 im Deckel 1 von Modul B angeordnet.

Im Bereich der Innenwand des kleineren Kreismantelteils Modul C ist die Aufnahme für die Wärmequelle 2 angeordnet. Diese ist für die Verwendung von Holzkohle

vorzugsweise ausgeführt und so angeordnet, dass die Wärme zum Grillgut abgestrahlt wird.

Ebenso kann hier alternativ auch ein Gasbrenner, elektrische Heizelemente,

Infrarotplatten oder andere Wärmequellen und Kombinationen verschiedener

Wärmequellen eingesetzt werden, hierzu sind Zuführöffnungen 6 für entsprechende Leitungen in der Mantelfläche C vorgesehen.

Soll die erfindungsgemäße transportable und zerlegbare modulare Vorrichtung als Räucherofen genutzt werden, kann das zum Räuchern verwendete Holz ebenfalls in dieser Aufnahme oder am Boden der Vorrichtung gelagert werden.

Dabei zieht der Rauch am Grillgut entlang in den oberen Bereich und entweicht durch die Abluftöffnung 7.

Ebenso ist in diesem Bereich der Mantelfläche C die Regelung für die Frischluftzufuhr 8 angeordnet.

Im zusammengesetzten Zustand wird der zylindrische Mantel mit einem beide Module B und C überdeckenden Deckel 1 an der Oberseite verschlossen, welcher so

anzuordnen ist, dass die obere Lagerung des Grillspießes 4 über dem unteren Lager 9 des Grillspießes 4 zu liegen kommt.

Die Unterseite der beiden einen Zylinder bildenden Mantelteile Modul B und Modul C erfolgt mittels zweier anteiliger Böden 10b und 10c für jeweils ein Mantelteil Modul B und Modul C, wobei in 10b eine Einlage 3 zur Aufnahme des Grillspießes 4 und zum Auffangen bzw. Aufnehmen von Flüssigkeiten angeordnet ist.

Diese Einlage 3 ist so aufgeführt, dass sie mit einem außerhalb der

erfindungsgemäßen Vorrichtung angeordneten Auffangbehälter 20 so verbunden werden kann, dass sich in der Einlage 3 sammelnde Flüssigkeit, wie zum Beispiel Fonds über die Einlage 3 in diesen Auffang behälter 20 geführt werden können.

Zu Verriegeln sind die beiden Mantelteile B und C mittels üblicher Mittel wie beispielsweise Verschraubungen oder Spannhalterungen 11, welche die beiden Mantelteile B und C sowie den Boden 10b und 10c und Deckel 1 und somit das Gehäuse A in ihrer Lage fixieren und den Grill durch die entstehende Spannkraft stabilisieren. Die beiden Mantelteile B und C sind vorzugsweise an den in Verbindung stehenden Kantenbereichen so ausgeführt, dass diese Verbindung nahezu luftdicht ausgebildet ist.

Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Kanten der Mantelflächen profiliert ausgebildet sind und somit passgerecht mit diesen Profilierungen ineinander zu setzen sind oder über speziell angepasste Materialleisten 12 verbunden sind.

Im Deckel 1 sind angeordnet mindestens eine Abluftöffnung 7 sowie eine Öffnung 13 zum Durchführen des Grillspießes 4. In dieser Öffnung 13 ist der Drehspieß 4 vorzugsweise in einem Gleitlager 14 geführt.

Am oberen, den Deckel 1 durchragenden Ende des Drehspießes 4 ist ein Antrieb 15 direkt auf den Grillspieß 4 aufsetzbar. Vorzugsweise wird hierfür ein Elektromotor vorgeschlagen, welcher mit Batterie, Solarenergie oder netzversorgt zu betreiben ist. Denkbar ist jedoch auch der Antrieb des Grillspießes 4 mit reiner Muskelkraft.

Zusätzlich weist der Deckel ein festinstalliertes Thermometer 16 zur Überwachung der Innenraumtemperatur auf.

In einer weiteren besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung kann ein Thermometer zum Feststellen und Überwachen der Kerntemperatur des Grillgutes mitdrehend am Grillspieß angeordnet werden. Eine besondere Ausgestaltung des Grillspießes 4 schlägt eine Ausgestaltung mit Dornen, Haken oder Ähnlichem 17 zum Fixieren des Grillguts am Grillspieß 4 vor. Ebenfalls ist es sinnvoll, den Grillspieß 4 mit mindestens einem zusätzlichen flügelartigen Element 18 auszustatten, welches im Innenraum der erfindungsgemäßen Vorrichtung Verwirbelung der Innenluft erzeugt.

In besonderer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung weist die modulare Vorrichtung an ihrer Unterseite Rollen 19 auf. Vorzugsweise sind diese Rollen 19 so angeordnet, dass die erfindungsgemäße modulare Vorrichtung als Einzelmodule B und C sicher steht, jedoch auch in zusammengesetztem Zustand ein sicherer Stand gewährleistet ist.

In weiterer besonderer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung sind an dem Boden 10b oder 10c mindestens zwei nebeneinander angeordnete Rollen 19 so angeordnet, dass die gesamte Vorrichtung über die Achse dieser nebeneinander angeordneten Rollen 19 gekippt und in einer Neigungslage auf diesen Rollen 19 geschoben bzw. gezogen werden kann. Die erfindungsgemäße transportable und zerlegbare modulare Vorrichtung kann vorteilhafterweise in zerlegtem Zustand auch in einem PKW transportiert werden und ist auch durch die verschiedenen möglichen Wärmequellen deshalb überall flexibel einsetzbar. Dabei ist es in besonderer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung möglich, dass vorzugsweise in dem größeren Kreismantelteil B sämtliche anderen Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingelegt werden können.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit in den größeren Kreismantelteil B auch zusätzlich Grillgut, Getränke, aber auch Gasflaschen oder Ähnliches zu lagern und zu

transportieren.

Da die transportable und zerlegbare erfindungsgemäße modulare Vorrichtung in auseinandergenommen Zustand einfach zu transportieren ist, liegt es nahe, selbiges auch vielseitig einzusetzen. So ist es möglich, die erfindungsgemäße modulare Vorrichtung auch horizontal oder in Schräglage zu betreiben. Bezugszeichenliste

A Gehäuse

B größeren Kreismantelteil Modul

C kleinere Kreismantelteil Modul

1 Deckel 1

2 Wärmequelle

3 Einlage

4 Grillspieß

5 obere Lagerung des Grillspießes

6 Zuführöffnung

7 Abluftöffnung

8 Frischluftzufuhr

9 unteres Lager

10b, 10c Böden

11 Spannhalterungen

12 Materialleisten

13 Öffnung zum Durchführen des Grillspießes

14 Gleitlager

15 Antrieb

16 Thermometer

17 Dornen, Haken oder Ähnliches

18 flügelartiges Element

19 Rollen

20 Auffangbehälter