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Patent Searching and Data


Title:
MOISTENING SYSTEM FOR PRESSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/056007
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a moistening system (1) for presses (100) for compressing material cakes (200) mixed with binding agents, preferably continuously operating presses (100), in particular for producing composite panels, preferably engineered wood boards, comprising a first moistening agent application device. The first moistening agent application device (3) comprises a first application roller (7), which can be set from above against the material cake (200) conveyed by a conveyor unit (300) of the press, at least one first dosing roller (9), which can be set against the first application roll (7), and a first moistening agent bath (11). The at least one first dosing roller (9) is immersed in the first moistening agent bath (11) for taking up moistening agent and comprises at least one wiper roller (13), which can be set against each first dosing roller (9) and by means of which the amount of moistening agent taken up by each first dosing roller (9) can be adjusted.

Inventors:
GEHRER UDO (DE)
HICKER ROLAND (DE)
HICKER JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/069003
Publication Date:
May 03, 2012
Filing Date:
October 28, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BRAV O TECH GMBH (DE)
GEHRER UDO (DE)
HICKER ROLAND (DE)
HICKER JOHANNES (DE)
International Classes:
B27N3/18
Foreign References:
JPH08173871A1996-07-09
DE202005009342U12005-09-22
US20030224122A12003-12-04
DE9017332U11991-03-21
US6368528B12002-04-09
EP1508414A22005-02-23
DE102006058612A12008-06-19
Other References:
See also references of EP 2632670A1
Attorney, Agent or Firm:
VON KREISLER SELTING WERNER (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

Befeuchtungsanlage (1) für Pressen (100) zum Verpressen von mit Bindemitteln versetzten Materialkuchen (200), vorzugsweise kontinuierlich arbeitenden Pressen (100), insbesondere zur Herstellung von Werkstoffplatten, vorzugsweise Holzwerkstoffplatten, mit einer ersten Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s die erste Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung (3)

eine erste Auftragswalze (7), die von oben gegen den von einer Fördereinrichtung (300) der Presse beförderten Materialkuchen (200) anstellbar ist,

mindestens eine erste Dosierwalze (9), die gegen die erste Auftragswalze (7) ansteübar ist,

ein erstes Befeuchtungsmitte!bad (11), wobei die mindestens eine erste Dosierwalze (9) in das erste Befeuchtungsmittelbad (11) zur Aufnahme von Befeuchtungsmittel eintaucht und

mindestens eine gegen jede erste Dosierwalze (9) anstellbare Abstreifwa!ze (13), über die die von jeder ersten Dosierwalze (9)aufgenommenen Befeuchtungsmittelmenge einstellbar ist, aufweist.

Befeuchtungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Dosierwalze (9) vorgesehen ist, wobei an der ersten Dosierwalze (9) mehrere Abstreifwalzen (13) über die Breite der ersten Dosierwalze (9) angeordnet sind, derart, dass über die Breite der ersten Dosierwalze (9) die von der ersten Dosierwalze (9) aufgenommene Befeuchtungsmittelmenge unterschiedlich einstellbar ist, wobei vorzugsweise die Abstreifwalzen (13) versetzt zueinander und sich im Randbereich der Abstreifwalzen (13) überlappend angeordnet sind. , Befeuchtungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine zweite Befeuchtungsmitte!auftragsvorrichtung (5), die eine zweite Auftragswalze ( 15) und mindestens eine zweite Doslerwalze ( 17) aufweist, wobei die zweite Auftragswalze ( 15) von unten gegen den von der Fördereinrichtung (300) der Presse beförderten Materialkuchen (200) anstellbar ist und mit einem zweiten Befeuchtungsmittelbad (19), wobei die mindestens eine zweite Dosierwalze (17) in das zweite Befeuchtungsmittelbad (19) zur Aufnahme von Befeuchtungsmittel eintaucht, , Befeuchtungsanlage nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder die zweite Dosierwalze (9,17) eine Rasterwalze ist, wobei die erste und/oder zweite Dosierwalze (9, 17) vorzugsweise eine elastisch nachgiebige Oberfläche und/oder eine Oberflächenstruktur mit einem stochastischen Muster aufweist. , Befeuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung (5) in einer Öffnung (302) in der Fördereinrichtung (300) der Presse (100) anordbar ist. , Befeuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Auftragswalze ( 15) unterhalb der ersten Auftragswalze (7) angeordnet ist, wobei vorzugsweise der Abstand (d) zwischen der ersten Auftragswalze (7) und der zweiten Auftragswalze (15) derart einstellbar ist, dass der Abstand (d) geringer als die Stärke (D) des Materialkuchens (200) ist. , Befeuchtungsanlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Auftragswalze (15) orthogonal zu dem Materialkuchen (200)bewegbar ist, derart, dass die Öffnung (302) in der Fördereinrichtung (300) der Presse (100) verschließbar ist, wobei vorzugsweise zur orthogonalen Bewegung der zweiten Auftragswalze ( 15) die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung (5) bewegbar ist.

8. Befeuchtungsanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Auftragswaize (7) der ersten Befeuchtungsmitteiauftragsvorrichtung (3) einen größeren Durchmesser besitzt als die zweite Auftragswalze (15) der zweiten Befeuchtungsrnitteiauftragsvorrichtung (5), wobei vorzugsweise das Verhältnis des Durchmessers der ersten Auftragswalze (7) zu dem Durchmesser der Auftragswalze (15) zwischen 1,3 und 2,5 liegt,

9. Kontinuierlich arbeitende Presse ( 100) zur Hersteilung von Werkstoffplatten, vorzugsweise Hoizwerkstoffplatten, mit einer Befeuchtungsanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.

10. Presse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fördereinrichtung (300) um die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung (5) umlaufend angeordnet ist.

11. Presse nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (300) ein Förderband ist, wobei die Öffnung (302) in der Fördereinrichtung (300) durch zwei voneinander beabstandete Umienkro!ien (306), um die das Förderband umläuft, gebildet ist.

12. Presse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrollen (306) zum Verschließen der Öffnung (302) zueinander bewegbar sind.

13. Verfahren zum Herstellen von gepressten Werkstoffplatten, vorzugsweise Hoizwerkstoffplatten, mit folgenden Schritten : Vorpressen von Werkstoffmateriai zu einem Materialkuchen (200) Befeuchten des Materialkuchens (200) von oben über eine erste Auftragswalze (7)

Auftragen von Trennmittel

Pressen des Materialkuchens (200) zu einer Werkstoffplatte,

14, Verfahren nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch den Schritt:

Befeuchten des Materialkuchens (200) von unten über eine zweite Auftragswaize (15).

15. Verfahren nach Anspruch 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass die auf den Materialkuchen (200) übertragene Befeuchtungsmittelmenge über die Breite des Materiaikuchens variierbar ist, wobei die Befeuchtungsmittelmenge zur Mitte des Materialkuchens (200) hin zunimmt.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Presse (100) nach den Ansprüchen 9 bis 12.

Description:
Befeuchtungsanlage für Pressen

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befeuchtungsanlage für Pressen zum Verpressen von mit Bindemittel versetzten Materialkuchen, vorzugsweise kontinuierlich arbeitenden Pressen, insbesondere zur Herstellung von Werkstoff platten, vorzugsweise Holzwerkstoffpiatten.

Die Erfindung betrifft ferner eine kontinuierlich arbeitende Presse mit einer derartigen Befeuchtungsanlage sowie ein Verfahren zum Herstellen von gepressten Werkstoffplatten und ein Befeuchtungsmittel zur Herstellung von Werkstoffplatten.

Bei Pressen zur Herstellung von Werkstoffplatten ist es bekannt, den Materialkuchen bei oder unmittelbar vor dem Pressen zu befeuchten, um mit Hilfe eines Dampfstoßes das Material zu durchdringen und somit Wärme ins Innere des Materialkuchens zu transportieren, um ein Abbinden des Bindemittels im Inneren des Materialkuchens zu beschleunigen.

Aus der EP 1 508 414 A2 ist es beispielsweise bekannt, den Materialkuchen einseitig mit Wasserdampf in der Presse zu bedampfen, wobei versucht wird, möglichst nur geringe Dampfmengen einzubringen, um ein Auswaschen des Bindemittels zu verhindern und einen möglichst kurzen Pressvorgang zu ermöglichen.

Aus der DE 10 2006 058 612 AI ist es bekannt, den Materialkuchen vor dem Verpressen mit Hilfe von Dampf zu befeuchten.

Eine derartige Befeuchtung hat den Nachteil, dass eine Dosierung des Befeuchtungsmittels aufgrund der Beaufschlagung des Befeuchtungsmittels im dampfförmigen Zustand nur sehr ungenau möglich ist. Darüber hinaus ist eine Beaufschlagung mit Dampf grundsätzlich mit relativ hohen Verlusten des Befeuchtungsmittels verbunden. Die Bedampfung führt ferner zur Kondensatbildung an Maschinenteilen, wobei das kondensierte Befeuchtungsmittei dann auf den Materialkuchen tropfen kann, Dies kann die gepresste Platte optisch beeinflussen oder zu verfahrenstechnischen Nachteilen führen.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Befeuchtungsanlage für Pressen der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der eine sehr genaue Dosierung des Befeuchtungsmittels möglich ist sowie ein möglichst geringer Verlust von Befeuchtungsmittel gewährleistet werden kann.

Ferner soll die Befeuchtungsanlage möglichst eine gute Durchdringung des Materialkuchens mit Dampf ermöglichen.

Zur Lösung der Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1 sowie des Anspruchs 9 und des Anspruchs 13.

Die erftndungsgemäße Befeuchtungsanlage für Pressen zum Verpressen von mit Bindemittel versetzten Materialkuchen, vorzugsweise kontinuierlich arbeitenden Presse, insbesondere zur Hersteilung von Werkstoffplatten, vorzugsweise Holzwerkstoffplatten, weist eine erste Befeuchtungsmittef-auftragsvorrichtung auf. Die erste Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung weist dabei eine erste Auftragswa!ze auf, die von oben gegen den von einer Fördereinrichtung der Presse beförderten Materialkuchen anstellbar ist. Gegen die Auftragswaize ist mindestens eine erste Dosierwalze anstellbar. Die mindestens eine erste Dosierwaize taucht in ein erstes Befeuchtungsmittelbad zur Aufnahme von Befeuchtungsmitteln ein. Gegen jede erste Dosierwaize ist mindestens eine Abstreifwalze anstellbar, über die die von jeder ersten Dosierwalze aufgenommene Befeuchtungsmittelmenge einstellbar ist. Durch das Vorsehen einer ersten Auftragswa!ze kann das Befeuchtungsmittei in vorteilhafter Art und Weise auf den Materialkuchen übertragen werden. Da das Befeuchtungsmittel in flüssiger Form aufgetragen wird und dabei direkt von der Auftragswalze auf den Materialkuchen übergeben wird, ist der während des Auftragens auftretende Verlust an Befeuchtungsmittel äußerst gering.

Darüber hinaus ist mit Hilfe der Auftragswalze und der gegen die Auftragswalze anste!lbare Dosierwalze eine genaue Dosierung der auf den Materialkuchen übertragenen Befeuchtungsmittelmenge möglich. Dadurch kann die für ein schnelles Verpressen und eine gute Oberflächengüte notwendige Feuchtigkeit auf den Materialkuchen übertragen werden. Durch den Auftrag des Befeuchtungsmittels auf den Materialkuchen bleibt das Befeuchtungsmittel zunächst an der Oberfläche des Materialkuchens bzw. im oberfiächennahen Bereich des Materialkuchens. Dieser Effekt kann beispielsweise durch das Vorsehen von Additiven in dem Befeuchtungsmittel, die die Feuchtigkeit lokal binden, noch unterstützt werden.

Bei dem Eintreten des Materialkuchens in die Presse entsteht durch den hohen Feuchtigkeitsgehalt an der Oberfläche eine plötzliche Verdampfung, so dass ein Dampfstoß durch den Materialkuchen erfolgt. Dadurch ist eine besonders gute Wärmedurchdringung des Materialkuchens möglich. Bei der Entstehung des Dampfstoßes können auch freie OH-Gruppen entstehen, die bei der Aktivierung eines Bindemittels von Vorteil sein können. Durch die gute Wärmedurchdringung des Materialkuchens aufgrund des Dampfstoßes wird ferner das Abbinden des Bindemittels, insbesondere im Inneren des Materialkuchens, beschleunigt. Die Feuchtigkeit an der Oberfläche bewirkt ferner eine verbesserte Oberflächenglätte der fertig gepressten Platte, wodurch das Schleifaufmaß bei der Weiterbearbeitung geringer ist. Ferner bewirkt eine verbesserte Oberflächenglätte, dass die Poren an der Oberfläche der Platte geringer sind, so dass eine Sperrwirkung gegenüber später aufgetragenen Lacken entsteht. Die später aufgetragenen Lacke dringen daher nicht alizu tief in die Platte ein, so dass der Lackverbrauch wesentlich geringer ist.

Aufgrund der verbesserten Oberflächenglätte kann die Piatte sogar bedruckt werden, ohne dass zuvor ein Filier zur Verbesserung der Oberflächenglätte aufgetragen wird.

Seibst wenn vor dem Druck Filier aufgetragen wird, so ist eine wesentlich geringe Menge an Filier zur Herstellung einer guten Oberflächenglätte notwendig, ais dies bei dem Stand der Technik der Fall ist. Der Lackverbrauch ist dadurch reduziert, dass eine dünnere Weißschicht und eine dünnere Dekorlackschicht zur Herstellung eines zufriedenstellenden Druckergebnisses notwendig ist.

In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Befeuchtungsanlage ist eine erste Dosierwalze vorgesehen, wobei an der ersten Dosierwalze mehrere Abstreifwalzen über die Breite der ersten Dosierwaize angeordnet sind, derart, dass über die Breite der ersten Dosierwalze die von der ersten Dosierwalze aufgenommene Befeuchtungsmittelmenge unterschiedlich einsteilbar ist.

Dabei sind die Abstreifwalzen vorzugsweise versetzt zueinander und sich im Randbereich der Abstreifwalzen überlappend angeordnet. Durch das Vorsehen mehrerer Abstreifwalzen, die jeweils an die erste Dosierwaize anstellbar sind, kann die von der Dosierwalze aufgenommene Befeuchtungsmitteimenge über die Breite der Dosierwalze unterschiedlich eingestellt werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass an der Dosierwaize in ihrer Mitte eine geringere Befeuchtungsmittelmenge über der Abstreifwaize abgestreift wird als in den Randbereichen und entsprechend eine höhere Befeuchtungsmittelmenge auf die Mitte des Materialkuchens übertragen wird. Dadurch kann beispielsweise einem Verformen des Materialkuchens, beispielsweise dem sogenannten Tellereffekt, entgegengewirkt werden. Durch das Anordnen der Abstreifwafzen versetzt zueinander, wobei sich die Abstreifwalzen arn Randbereich überschneiden, kann gewährleistet werden, dass ein gleichmäßiger Übergang der Befeuchtungsmitteimenge eingestellt werden kann, ohne dass zwischen den Abstreifwalzen an der Dosierwalze Bereiche entstehen, an denen sich das Befeuchtungsmittel sammelt.

Die erfindungsgemäße Befeuchtungsanlage kann eine zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung vorsehen, die eine zweite Auftragswaize und mindestens eine zweite Dosierwalze aufweist, wobei die zweite Auftragswalze von unten gegen den von der Fördereinrichtung der Presse beförderten Materialkuchen ansteÜbar ist und ein zweites Befeuchtungsmitteibad aufweist, wobei die mindestens eine zweite Dosierwalze in das zweite Befeuchtungsmitteibad zur Aufnahme von Befeuchtungsmittel eintaucht

Durch das Vorsehen einer zweiten Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung, die von unten an den Materialkuchen anstellbar ist, ist die Möglichkeit gegeben, den Materialkuchen auch von unten zu befeuchten, so dass an der oberen und der unteren Oberfläche bzw. dem jeweiligen Oberflächenbereich des Materialkuchens eine befeuchtete Schicht des Materialkuchens entsteht.

Dadurch wird beim Verpressen des Materialkuchens auch ein Dampfstoß von unten in den Materiaikuchen erzeugt, so dass eine verbesserte Wärmedurchdringung des Materialkuchens entsteht. Darüber hinaus können durch einseitige Befeuchtung des Materialkuchens Verformungseffekte entstehen, denen durch die Befeuchtung von unten entgegengewirkt werden kann.

Da die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung eine zweite Auftragswalze aufweist, kann, genauso wie bei der ersten

Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung, das Befeuchtungsmittel auch von unten sehr gut dosterbar auf den Materialkuchen übertragen werden. Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste und/oder die zweite Dosierwaize eine Rasterwalze ist, wobei die erste und/oder die zweite Dosierwalze vorzugsweise eine elastisch nachgiebige Oberfläche und/oder eine Oberflächenstruktur mit einem stochastischen Muster aufweist. Derartige Dosierwalzen können in vorteilhafter Weise das flüssige Befeuchtungs mittel aufnehmen und auf vorteilhafte Weise auf den Materialkuchen übertragen. Eine elastisch nachgiebige Oberfläche der Dosierwa!zen bewirkt eine besonders vorteilhafte Übertragung des Befeuchtungs mittels auf den Materialkuchen. Es hat sich herausgestellt, dass eine Oberflächenstruktur mit einem stochastischen Muster eine besonders gleichmäßige Befeuchtungsmitteiübertragung auf den Materialkuchen erzeugt.

Die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung kann in einer Öffnung in der Fördereinrichtung der Presse angeordnet sein.

Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die zweite Auftragswalze unterhalb der ersten Auftragswalze angeordnet ist, wobei vorzugsweise der Abstand zwischen der ersten Auftragswaize und der zweiten Auftragswalze derart einstellbar ist, dass der Abstand geringer ist als die Stärke des Materialkuchens. Durch das Anordnen der zweiten Auftragswalze unterhalb der ersten Auftragswalze kann in vorteilhafter Weise gewährleistet werden, dass der Materialkuchen bei der Befeuchtung durch die erste Befeuchtungsmitteiauftragsvorrichtung und die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung abgestützt wird und nicht an der Öffnung in der Fördereinrichtung, in der die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung angeordnet ist, auseinanderzubrechen droht. Durch das Anordnen der zweiten Auftragswalze unterhalb der ersten Auftragswalze und das Vorsehen eines Abstandes zwischen der ersten und der zweiten Auftragswalze, der geringer ist als die Stärke des Materialkuchens, wird bewirkt, dass der Materialkuchen beim Durchlaufen der ersten und zweiten Auftragswalze zusammengedrückt wird. Beim Verlassen der ersten und zweiten Befeuchtungsrnitte!auffcragsvornchtung entspannt sich der Materialkuchen, sodass das auf der Oberfläche von oben und unten auf den Materialkuchen aufgetragene Befeuchtungsmittel beim Entspannen, aufgrund einer dadurch entstehenden Saugwirkung, in das Innere des Materialkuchens gesogen wird. Es entsteht bei dem Materialkuchen somit ein sogenannter "Schwammeffekt".

In einem Ausführungsbeispte! der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die zweite Auftragswalze orthogonal zu dem Materialkuchen bewegbar ist, derart, dass die Öffnung in der Fördereinrichtung der Presse, in der die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung angeordnet ist, verschließbar ist, wobei vorzugsweise zur orthogonalen Bewegung der zweiten Auftragswalze die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung bewegbar ist. Dies hat den Vorteil, dass die erfindungsgemäße Befeuchtungsanlage auch nur zu einer einseitigen Befeuchtung des Materialkuchens verwendet werden kann. Dabei kann die zweite Auftragswaize bzw. die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung von dem Materialkuchen wegbewegt werden, sodass die Öffnung in der Fördereinrichtung der Presse verschlossen werden kann. Dadurch kann gewährleistet werden, dass beispielsweise bei einem locker gestreuten Materialkuchen, der vorher nicht vorverfestigt wurde, es nicht zu einem Bruch des Materialkuchens kommen kann, da die Öffnung in der Fördereinrichtung der Presse geschlossen werden kann, sodass die Fördereinrichtung durchgängig unterhalb des Materialkuchens angeordnet ist.

Durch die bewegbare zweite Auftragswaize ist ferner der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Auftragswalze in vorteilhafte Weise einstellbar.

In einem besonderen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste Auftragswaize der ersten Befeuchtungsmitteiauftragsvorrichtung einen größeren Durchmesser besitzt als die zweite Auftragswalze der zweiten Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung, wobei vorzugsweise das Verhältnis des Durchmessers der ersten Auftragswalze zu dem Durchmesser der zweiten Auftragswalze zwischen 1,3 und 2,5 liegt Ein derartiges Verhältnis hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt.

Dadurch dass die erste Auftragswalze größer ausgebildet ist als die zweite Auftragswalze, bildet die erste AuftragswaSze eine größere Kontaktfläche mit dem Materialkuchen, so dass die zweite Auftragswalze in vorteilhafter Weise von unten gegen den Materialkuchen drücken kann. Darüber hinaus ist der Platz für die zweite Befeuchtungsmtttelauftragsvorrichtung durch die Anordnung in einer Öffnung der Fördereinrichtung der Presse begrenzt, sodass eine kleinere Ausgestaltung der zweiten Auftragswalze von Vorteil ist.

Die Erfindung sieht ferner eine kontinuierlich arbeitende Presse zur Herstellung von Werkstoffplatten, vorzugsweise Holzwerkstoffplatten vor, die eine erfindungsgemäße Befeuchtungsanlage aufweist. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die Fördereinrichtung der kontinuierlich arbeitenden Presse um die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung umlaufend angeordnet ist. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass die vor und nach der zweiten Befeuchtungsmitte!auftragsvorrichtung angeordnete Fördereinrichtung stets die gleiche Geschwindigkeit besitzt, da es sich um dieselbe kontinuierliche Fördereinrichtung handelt.

Es kann vorgesehen sein, dass die Fördereinrichtung ein Förderband ist, wobei die Öffnung in der Fördereinrichtung durch zwei voneinander beabstandete Umlenkrollen, um die das Förderband umläuft, gebildet ist. Eine derartige Fördereinrichtung hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt.

Hierbei kann vorgesehen sein, dass die Umlenkrollen zum Verschließen der Öffnung zueinander bewegbar sind. Auf diese Art und Weise ist die Öffnung in der Fördereinrichtung, in der die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung angeordnet ist, auf besonders einfache Art und Weise verschließbar. Gleichzeitig kann in vorteilhafter Weise gewährleistet werden, dass bei verschlossener Öffnung eine nahezu unterbrechungsfreie Fördereinrichtung gebildet ist.

Die Erfindung sieht ferner ein Verfahren zum Herstellen von gepressten Werkstoffplatten, vorzugsweise Holzwerkstoffplatten, mit folgenden Schritten vor:

Vorpressen von Werkstoffmaterial zu einem Materialkuchen, Befeuchten des Materialkuchens von oben über eine Auftragswalze, Auftragen von Trennmittel,

Pressen des Materialkuchens zu einer Werkstoff platte.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner folgenden Schritt aufweisen:

Befeuchten des Materialkuchens von unten über eine Auftragswaize.

Durch das Befeuchten des Materialkuchens über Auftragswa!zen kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in vorteilhafter Weise gewährieitstet werden, dass das Befeuchtungsmittel gut dosiert werden kann, wobei gleichzeitig der Verlust an Befeuchtungsmittel sehr gering gehalten wird. Durch das Befeuchten des Materialkuchens von unten kann darüber hinaus der bei dem Pressen des Materialkuchens entstehende Dampfstoß, der in das Innere des Materialkuchens dringen soll, in besonders vorteilhafter Weise erzeugt werden, da der Dampfstoß von oben und unten in den Materialkuchen eindringt. Gleichzeitig kann durch das Befeuchten des Materialkuchens von unten Verformungseffekten des Materialkuchens, die durch die Befeuchtung entstehen, entgegen gewirkt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren sieht femer vor, dass die auf dem Materialkuchen übertragene Befeuchtungsmittelmenge über die Breite des Materialkuchens variierbar ist, wobei die Befeuchtungsmittelmenge zur Mitte des Materiaikuchens hin zunimmt. Durch die variable Einstellung der Befeuchtungsmittelmenge kann ebenfalls in vorteilhafter Weise Verformungseffekten des Materiaikuchens durch die Befeuchtung entgegen gewirkt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren sieht insbesondere vor, dass der Materiaikuchen bei der Befeuchtung zusammengepresst wird. Nach dem Zusammenpressen kann sich der Materialkuchen wieder entspannen und es entsteht eine Sogwirkung, die das Befeuchtungsmittel an den Materialkuchen hält und in den Materialkuchen hinein befördert. Dies ist insbesondere an der unteren Oberfläche des Materiaikuchens von Vorteil, da die Sogwirkung der Schwerkraft entgegen wirkt.

Das erfindungsgemäße Verfahren sieht insbesondere vor, dass eine erfindungsgemäße Presse verwendet wird.

Bei der erfindungsgemäßen Befeuchtungsanlage, der erfindungsgemäßen kontinuierlich arbeitenden Presse und dem erfindungsgemäßen Verfahren ist insbesondere zwischen dem Auftragen von Befeuchtungsmittel und dem Auftragen von Trennmitte! zu unterscheiden. Das Befeuchtungsmittel solf nach dem Auftragen auf dem Materialkuchen in den Materialkuchen einziehen, um beim Pressen einen Dampfstoß zu erzeugen, der ins Innere des Materiaikuchens dringt, um dort die Abbindung des Leimes in vorteilhafter Weise zu beschleunigen. Bei kontinuierlich arbeitenden Pressen wird unmittelbar vor der Presse Trennmittel auf die Oberfläche des Materiaikuchens aufgetragen, der eine Trennung der Presse von dem Materiaikuchen nach der Presse in vorteilhafter Weise ermöglicht. Das Trennmittel muss somit unbedingt auf der Oberfläche des Materiaikuchens verbleiben.

Bei der aus dem Stand der Technik bekannten Herstellung von Platten werden zunächst Holzfasern hergestellt und diese getrocknet. Die für den Pressvorgang notwendige Feuchte des Materialkuchens wird eingestellt, indem bei der Fasertrocknung die notwendige Restfeuchte verbleibt oder die Fasern nach dem Trockenvorgang entsprechend wieder befeuchtet werden. Danach wird der Materialkuchen hergestellt. Bei bisherigen Herstellverfahren hat der Materiaikuchen beispielsweise eine gleichmäßige Feuchte von 10 %. Während des Pressvorgangs ist daher ein hoher Energseeinsatz notwendig, um den Materiaikuchen und somit die zu erstellende Platte zu trocken.

Durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Befeuchtungsanlage oder der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine gezielte Befeuchtung des Materialkuchens stattfinden, wobei die Feuchte an der Oberfläche oder im oberflächennahen Bereich verbleibt. Der innere Bereich des Materialkuchens weist eine geringere Feuchte auf. Beispielsweise kann das Innere des Materialkuchens eine Feuchte von 6 % aufweisen, die somit geringer ist als die Feuchte des Materialkuchens als bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren. Dadurch wird für die Trocknung des Materialkuchens ein geringerer Energieeinsatz benötigt. Durch die an der Oberfläche des Materialkuchens verbleibenden Flüssigkeit wird ein besonders guter Wärmeübergang zwischen der Presse und dem Materialkuchen erreicht, wodurch kürzere Pressen oder ein schnellerer Durchlauf des Materials durch die Presse möglich sind.

Der erfindungsgemäß vorgesehene Feuchtigkeitsauftrag auf die Oberfläche des Materialkuchens erhöht die Feuchte des Materialkuchens nur derart, dass ein effektiver Dampfstoß in das Innere des Materialkuchens erfolgt. Verglichen mit dem Stand der Technik ist die Feuchtigkeit des Materialkuchens insgesamt geringer, so dass ein geringerer Energieeinsatz notwendig ist, was zu einer höheren Energieeffizienz führt. Gleichzeitig kann eine schnellere Produktion erfolgen. Erfsndungsgemäß kann dabei vorgesehen sein, dass der Auftrag des Befeuchtungsmitteis sehr nah vor der Presse, beispielsweise 5 bis 6 m vor der Presse, erfolgt, so dass ein sehr kurzer Weg zwischen Auftrag des Befeuchtungsmittels und der Presse liegt. Dadurch kann insbesondere erreicht werden, dass Befeuchtungsmitte! im Oberflächenbereich des Materialkuchens verbleibt.

Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Figuren die Erfindung näher erläutert.

Es zeigen :

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Befeuchtungsanlage schematisch in der

Seitenansicht,

Fig, 2 eine erfindungsgemäße erste Befeuchtungsmitteiauftragsvorrichtung schematisch in der Seitenansicht,

Fig. 3 eine erfindungsgemäße erste Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung schematisch in der Draufsicht und

Fig. 4 eine erfindungsgemäße zweite Befeuchtungsmittelauftrags-vorrichtung schematisch in der Seitenansicht schematisch beim Verschließen der Öffnung der Fördereinrichtung der Presse.

In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Befeuchtungsanlage 1 für Pressen 100 zum Verpressen von mit Bindemitteln versetzten Materialkuchen 200 schematisch in einer Seitenansicht gezeigt. Die Befeuchtungsanlage 1 ist im Bereich einer Fördereinrichtung 300 der Presse 100 angeordnet, über die der Materialkuchen 200 der Presse 100 zugeführt wird. Bei der Presse 100 kann es sich um eine beliebige Presse zur Herstellung von Werkstoffplatten handeln, die üblicher Weise aus einer durch Pressbänder gebildeten Pressstrecke sowie einer vor der Pressstrecke angeordneten Trennmitteiauftragsvorrichtung besteht.

Die erfindungsgemäße Befeuchtungsanlage 1 dient zum Einbringen von Feuchtigkeit in den Materialkuchen 200. Die Feuchtigkeit wird dazu genutzt, um im Bereich der Pressbänder, die üblicher Weise eine Temperatur von ca. 250 ° C besitzen, in dem Materialkuchen einen Dampfstoß zu erzeugen, der in den Materialkuchen eindringt und den Materialkuchen durchdringt. Dadurch wird Wärme in das Innere des Materialkuchens befördert, der förderlich für das Abbinden des Bindemittels in den Materialkuchen ist. Darüber hinaus können freie OH-Gruppen entstehen, die das Bindemittel aktivieren können.

Insgesamt wird durch den Dampfstoß die Abbindung des Bindemittels beschleunigt.

Ferner hat sich herausgestellt, dass durch das Einbringen von Feuchtigkeit in den Materialkuchen eine verbesserte Oberflächenglätte der fertigen Werkstoffplatte erzeugt werden kann, sodass einerseits das Schleifausmaß der Oberfläche geringer ist, sodass bei der Fertigstellung oder Weiterverarbeitung der Werkstoffplatten geringe Verluste durch Abschleifen entstehen und andererseits die glatte Oberfläche eine Sperrwirkung in Bezug auf später aufgetragene Lacke hat, sodass ein aufgetragener Lack nicht tief in das Material eindringen kann. Dadurch wird wesentlich weniger Lack bei der Lackierung einer fertigen Werkstoffplatte benötigt.

Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Befeuchtungsanlage 1 besteht aus einer ersten Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung 3 und einer zweiten Be- feuchtungsmittelauftragsvorrichtung 5. Die erste Befeuchtungsmittelauftrags- vorrichtung 3 befeuchtet dabei die nach oben gerichtete Oberfläche des Materialkuchens 200, während die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung 5 die nach unten gerichtete Oberfläche des Materialkuchens 200 befeuchtet. Die erste Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung 3 besteht aus einer ersten Auftragswalze 7, die von oben gegen den Materialkuchen 200 ansteilbar ist. Der Materialkuchen 200 wird über die Fördereinrichtung 300 der Presse 100 befördert.

An der ersten Auftragswalze 7 ist eine erste Dosierwalze 9 angeordnet, die gegen die erste Auftragswalze anstellbar ist. Die Dosierwalze 9 taucht in einen Befeuchtungsmitteibad 11 und nimmt Befeuchtungsmittel auf und überträgt es auf die erste Auftragswalze 7, Um die Menge der von der Dosierwalze 9 auf die erste Auftragswalze 7 übertragenen Befeuchtungsmittel zu dosieren, weist die erste Dosterwalze 9 mehrere Abstreifwalzen 13 vor, die in Fig. 1 schematisch angedeutet sind. Die Anordnung von erster Auftragswalze 7, erster Dosierwalze 9 und Abstreifwalzen 13 ist in Fig. 2 und Fig. 3 ersichtlich.

Die zweite Befeuchtungsmitteiauftragsvorrichtung 3 ist in einer Öffnung 302 der Fördereinrichtung 300 der Presse 100 angeordnet. Die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung 5 besteht dabei aus einer zweiten Auftragswalze 15, die Befeuchtungsmittel von unten an dem Materialkuchen 200 überträgt. Dazu ist eine zweite Dosierwalze 17 angeordnet, die gegen die zweite Auftragswalze 15 anstellbar ist. Die zweite Dosierwalze 17 taucht dabei in ein zweites Befeuchtungsmitteibad 19 ein, nimmt Befeuchtungsmittel auf und überträgt es an die zweite Auftragswalze 15. Selbstverständlich ist es möglich, dass die Befeuchtungsmittelmenge, die von der zweiten Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung auf den Materialkuchen 200 übertragen werden, über an der zweiten Dosierwalze 17 angeordnete Abstreifer oder Abstreifwalzen, die in Fig. 1 nicht dargestellt sind, einstellbar ist.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung 5 derart mit der zweiten Auftragswalze 15 gegen den Materialkuchen 200 angestellt, dass der Abstand d zwischen der zweiten Auftragswalze 15 und der ersten Auftragswaize 7 der ersten Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung 3 geringer ist als die Stärke D des Materialkuchens 200. Auf diese Weise wird der Materialkuchen 200 beim Durchlaufen der Befeuchtungsanlage 1 leicht zusammengepresst.

Nach Durchlaufen der Befeuchtungsanlage 1 kann sich der Materlaikuchen 200 dann wieder entspannen, wobei durch die Entspannung des Materialkuchens 200 ein Unterdruck irrt Inneren des Materialkuchens 200 entsteht, der bewirkt, dass das auf die obere und untere Oberfläche des Materialkuchens 200 aufgetragene Befeuchtungsmitte! in den Materialkuchen 200 eingesogen wird.

Die erste Auftragswalze 7 der ersten Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung ist bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbesspiel wesentlich größer ausgestaltet als die zweite Auftragswalze 15 der zweiten Befeuchtungsmitteiauftragsvorrichtung 5. Das Verhältnis zwischen erster Auftragswaize 7 und zweiter Auftragswalze 15 kann beispielsweise zwischen 1,3 und 2, 5 liegen.

Die erste Auftragswalze hat somit eine größere Kontaktfläche mit dem Materialkuchen 200, sodass die zweite Auftragswalze 15 beim Ansteilen gegen den Materialkuchen 200 diesen in vorteilhafter Wese gegen die erste Auftragswalze 7 drücken kann. Dabei wird aufgrund der kleineren Kontaktfläche zwischen der zweiten Auftragswaize 15 und dem Materialkuchen 200 der Materialkuchen 200 an der Unterseite stärker eingedrückt als an der Kontaktfläche zwischen der ersten Auftragswalze und dem Materialkuchen, sodass der zuvor beschriebene Sogeffekt an der Unterseite besonders stark auftritt. Dadurch wird das von unten auf dem Materialkuchen 200 aufgetragene Befeuchtungsmittel in vorteilhafter Weise in den Materialkuchen 200 eingesaugt und dort gehalten, da die Sogwirkung Schwerkraft entgegen wirkt.

Die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung ist vertikal bewegbar angeordnet, sodass die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung von dem Materialkuchen 200 wegbewegt werden kann, in einen von der Fördereinrichtung 300 gebildeten Freiraum 304.

Die Öffnung 302 in der Fördereinrichtung 300, über die der Materiaikuchen 200 von unten für die zweite Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung zugänglich ist, wird durch zwei Umlenkrollen 306 gebildet. Über die Umlenkrolien 306 ist, wie in Fig. 4 ersichtlich ist, die Öffnung 302 verschließbar.

In Fig. 2 und 3 ist die erste Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung 3 schematisch in der Seitenansicht und in der Draufsicht gezeigt. Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, wird an der ersten Dosierwaize 9 die von der Dosierwalze 9 auf die Auftragswalze 7 übertragene Befeuchtungsmittelmenge über mehrere Abstreifwalzen 13 eingestellt. Die Abstreifwalzen 13 können als Gautschwalzen ausgebildet sein.

Wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind über die Breite der Dosierwalze 9 mehrere Abstreifwalzen 13 versetzt zueinander angeordnet. Dabei überlappen sich die Randbereiche der Abstreifwalzen 13, Auf diese Weise wird ermöglicht, dass über die Breite der Dosierwalze 9 die auf die Abstreifwalze 7 übertragene Befeuchtungsmittelmenge variieren kann. Durch das versetzte Anordnen der Abstreifwalzen 13, wobei sich die Randbereiche überlappen, wird gewährleistet, dass keine Bereiche zwischen den Abstreifwalzen 13 entstehen können, in der sich eine größere Menge Befeuchtungsmittel sammeln kann.

Durch das Vorsehen einer Möglichkeit, dass über die Breite der Dosierwaize 9 die Befeuchtungsmittefmenge unterschiedlich eingestellt werden kann, wird ermöglicht, dass beispielsweise in der Mitte des Materialkuchens 200 eine größere Befeuchtungsmittelmenge aufgetragen wird, als in den seitlichen Randbereichen des Materialkuchens 200. Auf diese Weise kann femer entgegengewirkt werden, dass sich der Materiaikuchen 200 aufgrund des Einbringens von Befeuchtungsmitteln verformt. In Fig. 4 ist die zweite Befeuchtungsmitteiauftragsvorrichtung 5 in einem Zustand gezeigt, in dem sie von dem in Fig. 4 nicht dargestellten Materialkuchen 200 wegbewegt worden ist.

Über die Umlenkrollen 306 ist die Öffnung 302 in der Fördereinrichtung 300 verschließbar, indem die Umlenkrollen 306 zueinander bewegt werden. Dadurch ist die Öffnung 302 verschließbar und es wird eine nahezu kontinuierliche Förderfläche der Fördereinrichtung 300 gebildet. Selbstverständlich ist es für die Bewegung der Umlenkrollen 306 notwendig, dass das die Fördereinrichtung 300 bildende Förderband Pufferbereiche aufweist, die für die Bewegung der Umlenkrollen 306 notwendige Lenkveränderungen ermöglichen.

Durch das Vorsehen einer bewegbaren zweiten

Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung 5 und einem Verschließmechanismus für die Öffnung 302 wird ermöglicht, dass die erfindungsgemäße Befeuchtungsmittelanlage auch nur mit einer einseitigen Befeuchtung von oben über die erste Befeuchtungsmitteiauftragsvorrichtung betrieben werden kann. Es ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Materialkuchen 200 nicht oder nur wenig vorverdichtet ist, sodass er an der Übergangsstelle zwischen Fördereinrichtung und zweiter Befeuchtungsmittelauftragsvorrichtung zu brechen droht.

Die erste und die zweite Dosierwalze 9,17 können jeweils eine Rasterwalze sein, die eine elastisch nachgiebige Oberfläche und eine Oberflächenstruktur mit einem stochastischen Muster aufweisen. Derartige Dosierwalzen haben sich als besonders vorteilhaft für die Übertragung von Befeuchtungsmittei auf die Auftragswalzen herausgestellt.

Mit einer erfindungsgemäßen Befeuchtungsanlage ist beispielsweise das erfindungsgemäße Verfahren zum Hersteilen von gepressten Werkstoff platten möglich. Dabei wird Werkstoffmaterial zunächst zu dem Materialkuchen 200 vorgepress Danach wird mit Hilfe der ersten Auftragswalze 7 der Materialkuchen 200 von oben befeuchtet. Gleichzeitig kann der Materiaikuchen 200 auch von unten über die zweite Auftragswalze 15 befeuchtet werden. Danach erfolgen in der Presse 100 das Auftragen von Trennmittel und das Pressen des Materialkuchens 200 zu einer Werkstoff platte.

Das Auftragen des Befeuchtungsmitteis auf den Materialkuchen 200 erfolgt mit deutlichem Abstand von der Presse 100, sodass das Befeuchtungsmittel unter anderem durch den Sogeffekt, der durch das kurzweilige Zusammenpressen des Materialkuchens 200 in der Befeuchtungsanlage 1 entsteht, in das Innere des Materialkuchens 200 dringen kann. Im Gegensatz dazu wird ein in der Presse aufgetragenes Trennmittel lediglich auf die Oberfläche des Materialkuchens 200 aufgetragen und soll an dieser verbleiben.

Das Befeuchtungsmittel verdampft bei dem Verpressen des Materialkuchens und erzeugt einen Dampfstoß, der den Materialkuchen durchdringt. Dabei wird Wärme in das Innere des Materialkuchens 200 befördert, sodass das in dem Materialkuchen enthaltene Bindemittel In vorteilhafter Weise und sehr schnell abbinden kann. Gleichzeitig können durch den Dampfstoß freie OH-Gruppen erzeugt werden, die das Bindemittel aktivieren können.

Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Befeuchtungsanlage 1 lässt sich die Menge des auf den Materialkuchen 200 übertragenen Befeuchtungsmittels sehr gut dosieren. Da das Befeuchtungsmittel mit Hilfe von Walzen übertragen wird, ist der Verlust an Befeuchtungsmittel beim Übertragen sehr gering. Durch das Auftragen des Befeuchtungsmittels, sowohl von oben als auch von unten, wird zumindest weitestgehend verhindert, dass es zu Verformungen des Materialkuchens 200, wie beispielsweise dem sog. Tellereffekt, kommen kann. Um diesen und auch weiteren Verformungseffekten durch die Befeuchtung des Materialkuchens 200 entgegenzuwirken, kann darüber hinaus die auf dem Materialkuchen 200 übertragene Befeuchtungsmitte!menge über die Breite des Materialkuchens 200 unterschiedlich eingestellt wird.