KATZMANN JOHANNES (DE)
ANTONGIROLAMI DIEGO (DE)
ARABACKYJ MARC (DE)
DE10059173C1 | 2002-03-07 | |||
DE112017000331T5 | 2018-11-15 | |||
US20150023084A1 | 2015-01-22 |
Patentansprüche 1. Motorsteuerungsvorrichtung (3) für eine Motoreinheit (2) mit - einer Steuereinheit (4), - einer Sicherheitsstufe (S) zur Einstellung eines Sicherheitszustands (STATE1 , STATE2) der Motoreinheit (2), - einer der Steuereinheit (4) nachgeordneten Treiberstufe (5), und - einer der Treiberstufe (5) nachgeordneten Leistungsbrückenschaltung (6), wobei - die Treiberstufe (5) drei separate elektronische Schaltungen (IC1 bis IC3) zur Ansteuerung der Leistungsbrückenschaltung (6) umfasst, und - die Sicherheitsstufe (S) ausgebildet ist, im Fall einer ermittelten Fehlfunktion der Leistungsbrückenschaltung (6) - einen der Fehlfunktion zugeordneten Sicherheitszustand (STATE1 , STATE2) auszuwählen und/oder zu aktivieren und - eine Synchronisation der drei elektronischen Schaltungen (IC1 bis IC3) in Abhängigkeit des ausgewählten Sicherheitszustands (STATE1 , STATE2) durchzuführen. 2. Motorsteuerungsvorrichtung (3) nach Anspruch 1 , wobei die Sicherheitsstufe (S) zwischen der Steuereinheit (4) und der Treiberstufe (5) angeordnet ist. 3. Motorsteuerungsvorrichtung (3) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Leistungsbrückenschaltung (6) drei Halbbrückenschaltungen (HB1 bis HB3) umfasst, wobei jede der Halbbrückenschaltungen (HB1 bis HB3) eine Phase (PH1 bis PH3) ausgibt. 4. Motorsteuerungsvorrichtung (3) nach Anspruch 3, wobei jeweils eine der Halbbrückenschaltungen (HB1 bis HB3) mit jeweils einer der elektronischen Schaltungen (IC1 bis IC3) gekoppelt ist. 5. Motorsteuerungsvorrichtung (3) nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Halbbrückenschaltungen (HB1 bis HB3) jeweils einen Hoch-Leistungsschalter (HS) und einen Nieder-Leistungsschalter (LS) umfassen, die in Abhängigkeit der Synchronisation der elektronischen Schaltungen (IC1 bis IC3) jeweils ab- und/oder anschaltbar sind. 6. Motorsteuerungsvorrichtung (3) nach Anspruch 5, wobei zwei auswählbare Sicherheitszustände (STATE1 , STATE2) vorgegeben sind, wobei - in einem ersten Sicherheitszustand (STATE1 ) die Hoch- und Nieder-Leistungsschalter (HS, LS) abzuschalten sind, und - in einem zweiten Sicherheitszustand (STATE2) die Hoch-Leistungsschalter (HS) abzuschalten und die Nieder-Leistungsschalter (LS) anzuschalten sind und/oder umgekehrt. 7. Motorsteuerungsvorrichtung (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die elektronischen Schaltungen (IC1 bis IC3) der Treiberstufe (5) jeweils über eine Anzahl von Schaltelementen (SE) mit der Sicherheitsstufe (S) gekoppelt sind. 8. Motorsteuerungsvorrichtung (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Motoreinheit (2) ein dreiphasiger bürstenloser Gleichstrommotor ist. 9. Verfahren zum Betrieb einer Motorsteuerungsvorrichtung (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, wobei mittels der Sicherheitsstufe (S) im Fall einer ermittelten Fehlfunktion der Leistungsbrückenschaltung (6) - ein der Fehlfunktion zugeordneter Sicherheitszustand (STATE1 , STATE2) ausgewählt wird und/oder aktiviert wird und - eine Synchronisation der drei elektronischen Schaltungen (IC1 bis IC3) in Abhängigkeit des ausgewählten Sicherheitszustands (STATE1 , STATE2) durchgeführt wird. 10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei - in einem ersten Sicherheitszustand(STATEI ) die Hoch- und Nieder-Leistungsschalter (HS, LS) abgeschaltet werden, und - in einem zweiten Sicherheitszustand(STATE2) die Hoch-Leistungsschalter (HS) abgeschaltet und die Nieder-Leistungsschalter (LS) angeschaltet werden und/oder umgekehrt. |
Motorsteuerungsvorrichtung für eine Motoreinheit und ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Motorsteuerungsvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Motorsteuerungsvorrichtung für eine Motoreinheit und ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Motorsteuerungsvorrichtung.
Aus dem Stand der Technik sind Motorsteuerungsvorrichtungen für
Motoreneinheiten bekannt, wobei zur Ansteuerung genau einer Motoreinheit jeweils eine elektronische Schaltung vorgesehen ist.
Ferner sind Motoreinheiten, beispielsweise in Form von elektrischen Maschinen, bekannt. Beispielsweise umfassen elektrische Maschinen Motoreinheiten,
Aktuatoren und Stator-Rotorbaugruppen.
Motoreinheiten werden beispielsweise in Fahrzeugen zum Betrieb dessen eingesetzt und sind somit Teil einer sicherheitsrelevanten Anwendung.
Sicherheitsrelevante Anwendungen müssen im Fall einer gefährlichen Fehlfunktion in einen sicheren Zustand versetzt werden. Beispielsweise spezifiziert ISO-Norm 26262 Sicherheitsanforderungsstufen ASIL (kurz für: Automotive Safety Integrity Level) für sicherheitsrelevante elektrische/elektronische Anwendungen in
Kraftfahrzeugen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Motorsteuerungsvorrichtung für eine Motoreinheit und ein neuartiges Verfahren zum Betrieb einer solchen Motorsteuerungsvorrichtung anzugeben.
Hinsichtlich der Motorsteuerungsvorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Hinsichtlich des Verfahrens zum Betrieb einer solchen Motorsteuerungsvorrichtung wird die Aufgabe
erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 9 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Motorsteuerungsvorrichtung für eine Motoreinheit umfasst eine Steuereinheit, eine Sicherheitsstufe zur Einstellung eines Sicherheitszustands der Motoreinheit, eine der Steuereinheit nachgeordnete Treiberstufe und eine der Treiberstufe nachgeordnete Leistungsbrückenschaltung. Die Treiberstufe umfasst drei separate elektronische Schaltungen zur Ansteuerung der
Leistungsbrückenschaltung, wobei die Sicherheitsstufe ausgebildet ist, im Fall einer ermittelten Fehlfunktion der Leistungsbrückenschaltung einen der Fehlfunktion zugeordneten Sicherheitszustand auszuwählen und/oder zu aktivieren. Des Weiteren ist die Sicherheitsstufe ausgebildet, eine Synchronisation der drei elektronischen Schaltungen in Abhängigkeit des ausgewählten
Sicherheitszustands durchzuführen.
Beispielsweise ist die Motoreinheit ein Elektromotor oder eine Aktuatoranordnung, bei welchem/welcher eine fehlerhafte oder versagende Ansteuerung,
beispielsweise nach Norm ISO 26262, zuverlässig und frühzeitig erkannt wird.
In einer möglichen Ausführungsform ist die Motoreinheit ein Gleichstrommotor, insbesondere ein so genannter bürstenloser Gleichstrommotor. Zum Beispiel ist die Motoreinheit ein dreiphasiger bürstenloser Gleichstrommotor.
Mittels der erfindungsgemäßen Motorsteuerungsvorrichtung ist eine einzige Motoreinheit von drei separaten elektronischen Schaltungen der Treiberstufe ansteuerbar. Beispielsweise sind die elektronischen Schaltungen so genannte anwendungsspezifische integrierte Schaltungen, welche unter ASICs (engl., kurz für: Application-Specific Integrated Circuit) bekannt sind. Die Leistungsbrücke ist also von drei separaten elektronischen Schaltungen ansteuerbar. In herkömmlichen Motoreinheiten wird die Leistungsbrücke von einer einzigen elektronischen
Schaltung angesteuert. Durch Verwendung von drei separaten elektronischen Schaltungen ist ein Leistungsbereich einer beispielsweise 48 V betriebenen Motoreinheit, insbesondere eines bürstenlosen Gleichstrommotors, erweitert.
Insbesondere ist mittels der Verwendung von drei separaten elektronischen Schaltungen eine Verdreifachung des Leistungsbereichs, insbesondere einer Ausgangsleistung der Leistungsbrückenschaltung möglich. Bei Verwendung von mehr als einer elektronischen Schaltung zur Ansteuerung einer
Leistungsbrückenschaltung müssen Sicherheitsanforderungen der Norm
ISO 26262 zumindest bis ASIL C erfüllt werden. Beispielsweise können kritische Situationen zu einem Ausfall der Motoreinheit oder zumindest von einzelnen Bauelementen der Motoreinheit oder zu einem Kurzschluss führen. Dabei kann es zu einem unerwünschten hohen Stromfluss und somit zu einer Erwärmung der Bauelemente kommen, wodurch diese beschädigt werden können. Die erfindungsgemäße Motorsteuerungsvorrichtung ermöglicht im Fall einer sicherheitsrelevanten Fehlfunktion drei separate elektronische Schaltungen zeitgleich aktiv und kontrolliert in den Sicherheitszustand, insbesondere sicheren Betriebszustand, zu versetzen. Insbesondere können dadurch
Sicherheitsanforderungsstufen der Norm ISO 26262 bis zur Stufe ASIL C und D erfüllt werden. Ein sicherer Zustand ist anwendungsabhängig beispielsweise durch einen gebremsten oder durch einen frei laufenden Rotor der Motoreinheit, insbesondere des bürstenlosen Gleichstrommotors, erreicht. Möglich ist auch, mehr als drei separate elektronische Schaltungen zu verwenden, wobei alle
elektronischen Schaltungen über die Sicherheitsstufe miteinander gekoppelt und synchronisiert in den Sicherheitszustand überführbar sind.
Zum Beispiel ist die Leistungsbrückenschaltung eine Wechselrichterbrücke, wie beispielsweise ein Umrichter.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Sicherheitsstufe zwischen der Steuereinheit und der Treiberstufe angeordnet. Zum Beispiel umfasst die Steuereinheit einen Mikrocontroller. Die Treiberstufe umfasst zumindest einen so genannten
Gate-Treiber. Insbesondere umfasst die Treiberstufe drei separate Gate-Treiber, wobei jeweils ein Gate-Treiber eines der elektronischen Schaltungen, insbesondere so genannten ASICs, ansteuert. Die Steuereinheit ist mit der Treiberstufe signaltechnisch verbunden. Insbesondere ist die Steuereinheit mit jedem
Gate-Treiber zur Kommunikation von Kontrollsignalen verbunden. Die
Sicherheitsstufe ist sowohl mit der Steuereinheit als auch mit der Treiberstufe gekoppelt. Beispielsweise steuert die Treiberstufe Schaltelemente der
Leistungsbrückenschaltung so an, dass ein/e mittels eines Steuersignals von der Steuereinheit vorgegebene Betriebsspannung, Drehwinkel, Drehgeschwindigkeit und/oder Drehrichtung der Motoreinheit erzielt werden.
In einer Weiterbildung umfasst die Leistungsbrückenschaltung drei
Halbbrückenschaltungen, wobei jede der Halbbrückenschaltungen eine Phase ausgibt. Im Fall einer als bürstenloser Gleichstrommotor ausgebildeten Motoreinheit steuert jede Phase beispielsweise jeweils eine gleiche Anzahl von Statorelementen, wie Spulen, an. Beispielsweise ist die Motoreinheit ein dreiphasiger bürstenloser Gleichstrommotor, wobei jede der drei Halbbrückenschaltungen jeweils eine Phase des bürstenlosen Gleichstrommotors ansteuert. Eine mögliche Weiterbildung sieht vor, dass jeweils eine der
Halbbrückenschaltungen mit jeweils einer der elektronischen Schaltungen gekoppelt ist. Die Halbbrückenschaltungen umfassen jeweils einen
Hoch-Leistungsschalter und einen Nieder-Leistungsschalter, die in Abhängigkeit der Synchronisation der elektronischen Schaltungen jeweils ab- und/oder anschaltbar sind. Insbesondere sind in Abhängigkeit der Synchronisation
Schaltzustände der Halbbrückenschaltungen synchronisiert zueinander einstellbar. Die Hoch-Leistungsschalter sind so genannte High-Side-Leistungsschalter und die Nieder-Leistungsschalter sind so genannte Low-Side-Leistungsschalter. Zum Beispiel sind die Leistungsschalter Feldeffekttransistoren, insbesondere
Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistoren, welche auch unter MOSFETs (engl., kurz für: Metal-Oxide-Semiconductor Field-Effect Transistor) bekannt sind.
Gemäß einer möglichen Weiterbildung sind zwei auswählbare Sicherheitszustände vorgegeben, wobei in einem ersten Sicherheitszustand die Hoch- und
Nieder-Leistungsschalter abzuschalten sind, und in einem zweiten
Sicherheitszustand sind die Hoch-Leistungsschalter abzuschalten und die
Nieder-Leistungsschalter anzuschalten und/oder umgekehrt. Der
Sicherheitszustand ist je nach Anwendung der Motoreinheit auswählbar, wodurch die Motorsteuerungsvorrichtung hinsichtlich des Sicherheitszustands konfigurierbar ist. Zum Beispiel kann ein sicherer Zustand dadurch erreicht werden, dass der Rotor des bürstenlosen Gleichstrommotors in eine gewisse vorbestimmte Position gebracht oder mit einer gewissen vorbestimmten Drehgeschwindigkeit bewegt wird. Es ist auch möglich, einen sicheren Zustand zu erreichen, indem alle
Spulenversorgungsleitungen stromlos geschaltet werden. Ein weiterer sicherer Zustand kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Rotor des bürstenlosen Gleichstrommotors gebremst wird.
Zum Beispiel ist mittels des ersten Sicherheitszustands ein hochohmiger Zustand, insbesondere ein Freilaufzustand der Motoreinheit erzielbar. Beispielsweise ist der erste Sicherheitszustand ein hochohmiger Betriebszustand zwischen Ausgängen einer Ansteuerelektronik der Motoreinheit. Mittels des zweiten Sicherheitszustands ist beispielsweise ein niederohmiger Zustand, insbesondere ein Abbremszustand der Motoreinheit erzielbar. Beispielsweise ist der zweite Sicherheitszustand ein niederohmiger Betriebszustand zwischen Ausgängen einer Ansteuerelektronik der Motoreinheit. In einem Normalfall sind alle Nieder-Leistungsschalter eingeschaltet und alle Hoch-Leistungsschalter abgeschaltet. In einem Ausnahmefall,
beispielsweise eines Kurzschlusses, zwischen den Hoch-Leistungsschaltern und den Phasen der Motoreinheit sind alle Hoch-Leistungsschalter eingeschaltet und alle Nieder-Leistungsschalter abgeschaltet.
In einer weiteren Ausführungsform sind die elektronischen Schaltungen der Treiberstufe jeweils über eine Anzahl von Schaltelementen, wie beispielsweise Schaltpins, mit der Sicherheitsstufe gekoppelt. Somit sind Schaltvorgänge zur Aktivierung eines jeweiligen Sicherheitszustands über die Sicherheitsstufe synchronisiert ausführbar. Insbesondere umfassen die elektronischen Schaltungen jeweils eine gleiche Anzahl von Schaltelementen. Zur Durchführung eines aktivierten Sicherheitszustands wird jeweils das gleiche Schaltelement einer jeweiligen elektronischen Schaltung zeitgleich angesteuert. Beispielsweise umfasst die Sicherheitsstufe eine Sicherheitsüberwachungsschaltung zur Überwachung der Sicherheitsstufe.
In dem Verfahren zum Betrieb der beschriebenen Motorsteuerungsvorrichtung wird mittels der Sicherheitsstufe im Fall einer ermittelten Fehlfunktion der
Leistungsbrückenschaltung ein der Fehlfunktion zugeordneter Sicherheitszustand ausgewählt und/oder aktiviert, wobei eine Synchronisation der drei elektronischen Schaltungen in Abhängigkeit des ausgewählten Sicherheitszustands durchgeführt wird.
Gemäß einer Ausgestaltung des Verfahrens werden in einem ersten
Sicherheitszustand die Hoch- und Nieder-Leistungsschalter abgeschaltet. In einem zweiten Sicherheitszustand werden die Hoch-Leistungsschalter abgeschaltet und die Nieder-Leistungsschalter angeschaltet und/oder umgekehrt. Zum Beispiel ist der erste Sicherheitszustand ein Freilaufzustand der Motoreinheit, dem als
Schaltzustand ein Zustand hoher Impedanz zugeordnet wird. Hierfür wird eine Abschaltung aller Hoch- und Nieder-Leistungsschalter durchgeführt. Weiterhin ist der zweite Sicherheitszustand ein Abbremszustand der Motoreinheit, dem ein Schaltzustand zugeordnet wird, bei dem im Normalfall alle Nieder-Leistungsschalter angeschaltet und alle Hoch-Leistungsschalter abgeschaltet werden. In einem Ausnahmefall, beispielsweise eines Kurzschlusses, zwischen den
Hoch-Leistungsschalter und den Phasen der Motoreinheit werden alle
Hoch-Leistungsschalter angeschaltet und alle Nieder-Leistungsschalter
abgeschaltet.
In einem möglichen Ausführungsbeispiel wird eine Aktivierung und Schaltung in eines der Sicherheitszustände vorrangig ausgeführt. Beispielsweise wird im Fall einer ermittelten Fehlfunktion ein RESET-Befehl, d. h. Rückstellbefehl an die Treiberstufe, insbesondere an die einzelnen Gate-Treiber, zur Ausführung dessen gesendet. Im erfindungsgemäßen Verfahren wird während der Aktivierung und Schaltung eines ausgewählten Sicherheitszustands ein RESET-Schaltelement ignoriert, um die Schaltung in den Sicherheitszustand aktiv zu halten. Insbesondere wird die Aktivierung und Schaltung des Sicherheitszustands von der Steuereinheit und/oder von der Sicherheitsüberwachungsschaltung angesteuert.
In einer Weiterbildung des Verfahrens wird der zweite Sicherheitszustand in Abhängigkeit ermittelter Kurzschlüsse über die Hoch-Leistungsschalter oder die Nieder-Leistungsschalter ausgewählt und/oder aktiviert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von
Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Ausführungsbeispiel eines Fahrzeugs mit einer
Motoreinheit,
Fig. 2A und 2B schematisch jeweils ein Ausführungsbeispiel einer
Motorsteuerungsvorrichtung zum Betrieb einer Motoreinheit, und
Fig. 3 schematisch ein Verfahren, insbesondere Einstellverlauf, zum Betrieb der Motorsteuerungsvorrichtung nach Fig. 2.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
Figur 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines Fahrzeugs 1 mit einer Motoreinheit 2.
Die Motoreinheit 2 ist zum Betrieb des Fahrzeugs 1 oder zumindest zum Betrieb einzelner Fahrzeugkomponenten ausgebildet. Beispielsweise ist die Motoreinheit 2 eine Elektromotoreneinheit, bei der eine fehlerhafte oder versagende Ansteuerung, beispielsweise nach Norm ISO 26262, zuverlässig und frühzeitig erkannt wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Motoreinheit 2 beispielsweise ein Gleichstrommotor. Zum Beispiel ist die Motoreinheit 2 ein bürstenloser
Gleichstrommotor. Insbesondere ist die Motoreinheit 2 dreiphasig ausgeführt.
Des Weiteren umfasst die Motoreinheit 2 eine nicht näher dargestellte
Statorbaugruppe und einen mit der Statorbaugruppe gekoppelten Rotor.
Insbesondere sind die Statorbaugruppe und der Rotor magnetisch miteinander gekoppelt, wobei der Rotor durch Bestromung der Statorbaugruppe steuerbar ist. Die Statorbaugruppe umfasst beispielsweise eine Spulenanordnung mit drei elektrisch und um jeweils 120° versetzten Spulen. Im Inneren der Statorbaugruppe ist der drehbare Rotor angeordnet. Beispielsweise umfasst der Rotor einen nicht näher dargestellten Permanentmagneten, der in Abhängigkeit einer Ansteuerung der jeweiligen Spulen um die eigene Rotationsachse rotiert. Insbesondere wird bei einer Beaufschlagung der Statorbaugruppe mit elektrischer Energie ein Magnetfeld erzeugt, wodurch der Rotor aufgrund von gegenseitigen magnetischen
Anziehungs- und Abstoßungskräften in Bewegung versetzbar ist.
Figur 2A und 2B zeigen schematisch jeweils ein Ausführungsbeispiel einer Motorsteuerungsvorrichtung 3 für die Motoreinheit 2, insbesondere für den dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotor.
Die in Figur 2A dargestellte Motorsteuerungsvorrichtung 3 umfasst eine
Steuereinheit 4, eine der Steuereinheit 4 nachgeordnete Treiberstufe 5 und eine der Treiberstufe 5 nachgeordnete Leistungsbrückenschaltung 6.
Die Treiberstufe 5 umfasst drei separate elektronische Schaltungen IC1 bis IC3 zur Ansteuerung der Leistungsbrückenschaltung 6. Die Steuereinheit 4 ist ausgebildet, alle drei separaten elektronischen Schaltungen IC1 bis IC3 anzusteuern.
Beispielsweise umfasst die Treiberstufe 5 hierfür drei separate, so genannte Gate-Treiber 5.1. Die Gate-Treiber 5.1 sind jeweils mit der Steuereinheit 4 gekoppelt, wobei jedem Gate-Treiber 5.1 jeweils eine der elektronischen
Schaltungen IC1 bis IC3 zugeordnet ist. Die Steuereinheit 4 ist mit jedem
Gate-Treiber 5.1 zur Kommunikation von Kontrollsignalen CS verbunden.
Die Steuereinheit 4 umfasst beispielsweise einen Mikrocontroller zur Ansteuerung der Motoreinheit 2. Des Weiteren ist die Steuereinheit 4 ausgebildet, einen
Funktionsmodus der Leistungsbrückenschaltung 6 und somit indirekt die
Motoreinheit 2 zu steuern. Beispielsweise sind die elektronischen Schaltungen IC1 bis IC3
anwendungsspezifische integrierte Schaltungen, insbesondere so genannte ASICs (engl., kurz für: Application-Specific Integrated Circuits). Die
Leistungsbrückenschaltung 6 ist also von drei separaten elektronischen
Schaltungen IC1 bis IC3 ansteuerbar. Durch Verwendung von drei separaten elektronischen Schaltungen IC1 bis IC3 ist ein Leistungsbereich einer
beispielsweise 48 V betriebenen Motoreinheit 2 erweitert. Insbesondere ist mittels der Verwendung von drei separaten elektronischen Schaltungen IC1 bis IC3 eine Verdreifachung des Leistungsbereichs, insbesondere einer Ausgangsleistung der Leistungsbrückenschaltung 6 möglich.
Die Leistungsbrückenschaltung 6 ist beispielsweise ein Umrichter. Zur
Phasenbildung und Phasenausgabe umfasst die Leitungsbrückenschaltung 6 drei elektrische Halbbrückenschaltungen HB1 bis HB3. D. h., jeder Phase PH1 bis PH3 des dreiphasigen bürstenlosen Gleichstrommotors ist jeweils eine
Halbbrückenschaltung HB1 bis HB3 zugeordnet.
Insbesondere sind jeder Halbbrückenschaltung HB1 bis HB3 jeweils ein
Gate-Treiber 5.1 und eine elektronische Schaltung IC1 bis IC3 zugeordnet. D. h., die Halbbrückenschaltungen HB1 bis HB3 sind über die mit diesen
korrespondierenden elektronischen Schaltungen IC1 bis IC3 mit der
Steuereinheit 4 verbunden.
Die Halbbrückenschaltungen HB1 bis HB3 umfassen jeweils einen
Hoch-Leistungsschalter HS und einen Nieder-Leistungsschalter LS, die in
Abhängigkeit der Synchronisation der elektronischen Schaltungen IC1 bis IC3 jeweils ab- und/oder anschaltbar sind. Die Hoch-Leistungsschalter HS sind beispielsweise zueinander parallel geschaltet. Die Nieder-Leistungsschalter LS sind beispielsweise ebenfalls zueinander parallel geschaltet.
Weiterhin umfasst die Leistungsbrückenschaltung 6 einen
Hoch-Leistungszweig HSP und einen Nieder-Leistungszweig LSP. Beispielsweise liegt die Leistungsbrückenschaltung 6 über den Hoch-Leistungszweig HSP, welcher alle Hoch-Leistungsschalter HS miteinander verbindet, an einer
Versorgungsspannung V (+48 V) an. Über den Nieder-Leistungszweig LSP, welcher alle Nieder-Leistungsschalter LS miteinander verbindet, ist die Leistungsbrückenschaltung 6 mit Masse PGND (PGND, engl., kurz für: Power Ground) verbunden.
Insbesondere sind in Abhängigkeit der Synchronisation Schaltzustände der Halbbrückenschaltungen HB1 bis HB3 synchronisiert zueinander einstellbar. Die Hoch-Leistungsschalter HS sind so genannte High-Side-Leistungsschalter und die Nieder-Leistungsschalter LS sind so genannte Low-Side-Leistungsschalter. Zum Beispiel sind die Leistungsschalter Feldeffekttransistoren, insbesondere
Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistoren, welche auch unter MOSFETs (engl., kurz für: Metal-Oxide-Semiconductor Field-Effect Transistor) bekannt sind.
Bei Verwendung von mehr als einer elektronischen Schaltung IC1 bis IC3 zur Ansteuerung einer einzigen Leistungsbrückenschaltung 6 müssen
Sicherheitsanforderungen der Norm ISO 26262 zumindest bis ASIL C erfüllt werden.
Um diese Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, umfasst die
Motorsteuerungsvorrichtung 3 eine in Figur 2B näher dargestellte
Sicherheitsstufe S zur Einstellung eines Sicherheitszustands STATE1 , STATE2 der Motoreinheit 2. Die Sicherheitsstufe S ist ausgebildet, im Fall einer ermittelten Fehlfunktion der Leistungsbrückenschaltung 6 einen der Fehlfunktion
zugeordneten Sicherheitszustand STATE1 , STATE2 auszuwählen und/oder zu aktivieren. Zudem ist die Sicherheitsstufe S ausgebildet, eine Synchronisation der drei elektronischen Schaltungen IC1 bis IC3 in Abhängigkeit des ausgewählten Sicherheitszustands STATE1 , STATE2 durchzuführen.
Insbesondere ist die Sicherheitsstufe S ausgebildet, um im Fall einer
sicherheitsrelevanten Fehlfunktion die drei separaten elektronischen
Schaltungen IC1 bis IC3 zeitgleich aktiv und kontrolliert in den
Sicherheitszustand STATE1 oder STATE2 zu versetzen. Der
Sicherheitszustand STATE1 oder STATE2 ist anwendungsabhängig
beispielsweise durch einen gebremsten oder durch einen frei laufenden Rotor der Motoreinheit 2, insbesondere des bürstenlosen Gleichstrommotors, erreicht. Zum Beispiel ist der Sicherheitszustand STATE1 , STATE2 jeweils ein sicherer
Betriebszustand. Insbesondere werden Zustände der
Leistungsbrückenschaltung 6, d. h. der Halbbrückenschaltungen HB1 bis HB3 synchronisiert. Folgende Beschreibung ist eine Erläuterung zu Figur 2B sowie Figur 3.
Beispielsweise sind zwei auswählbare Sicherheits-zustände STATE1 und STATE2 vorgegeben, wobei in einem ersten Sicherheitszustand STATE1 die Floch- und Nieder-Leistungsschalter HS, LS abzuschalten sind. In einem zweiten
Sicherheitszustand STATE2 sind die Hoch-Leistungsschalter HS abzuschalten und die Nieder-Leistungsschalter LS anzuschalten oder umgekehrt. Der
Sicherheitszustand STATE1 , STATE2 ist je nach Anwendung der Motoreinheit 2 auswählbar, wodurch die Motorsteuerungsvorrichtung 3 hinsichtlich des
Sicherheitszustands STATE1 , STATE2 konfigurierbar ist.
Jedem der beiden vorgegebenen Sicherheitszustände STATE1 , STATE2 ist ein Schaltzustand der Hoch- und Nieder-Leistungsschalter HS, LS zugeordnet. Zum Beispiel ist mittels des ersten Sicherheitszustands STATE1 ein hochohmiger Zustand, insbesondere ein Freilaufzustand der Motoreinheit 2 erzielbar.
Beispielsweise ist der erste Sicherheitszustand STATE1 ein hochohmiger
Betriebszustand zwischen Ausgängen einer Ansteuerelektronik der Motoreinheit 2. Mittels des zweiten Sicherheitszustands STATE2 ist beispielsweise ein
niederohmiger Zustand, insbesondere ein Abbremszustand der Motoreinheit 2 erzielbar. Beispielsweise ist der zweite Sicherheitszustand STATE2 ein
niederohmiger Betriebszustand zwischen Ausgängen einer Ansteuerelektronik der Motoreinheit 2.
Zur synchronisierten Ansteuerung der Treiberstufe 5 ist diese über eine Mehrzahl von Schaltelementen SE mit der Sicherheitsstufe S gekoppelt. Insbesondere sind die elektronischen Schaltungen IC1 bis IC3 jeweils über eine Anzahl von gleichen Schaltelementen SE mit der Sicherheitsstufe S gekoppelt. Schaltelemente SE des gleichen Typs sind über einen jeweiligen Zweig zusammengeführt. Somit sind die jeweils korrespondierenden Schaltelemente SE synchronisiert ansteuerbar.
Im Folgenden werden Funktionen der einzelnen Schaltelemente SE näher erläutert:
Insbesondere sind die Schaltelemente SE Schaltpins.
Die Sicherheitsstufe S umfasst erste Schaltelemente nRESET, die mit jeweils einer der Gate-Treibern 5.1 gekoppelt sind. Insbesondere sind die jeweiligen ersten Schaltelemente nRESET über einen RESET-Zweig verbunden. Zum Beispiel führen bei Inbetriebnahme ermittelte Fehlfunktionen oder andere Fehlfunktionen der Motoreinheit 2 zu einer Rückstellung der Motoreinheit 2. Wenn eine
Fehlfunktion der Leistungsbrückenschaltung 6 ermittelt wird und/oder eine
Fehlfunktion mit einem zugeordneten Sicherheitszustand STATE1 , STATE2 ermittelt wird, werden die ersten Schaltelemente nRESET ignoriert, so dass die Motorsteuerungsvorrichtung 3 die Schaltung des ausgewählten
Sicherheitszustand STATE1 oder STATE2 aktiv hält. Beispielsweise können die ersten Schaltelemente nRESET durch die Steuereinheit 4 und/oder durch eine in der Sicherheitsstufe S integrierte Sicherheitsüberwachungsschaltung SAC gesteuert werden. Die Sicherheitsüberwachungsschaltung SAC ist beispielsweise zur Überwachung und Schaltung der in der Sicherheitsstufe S angeordneten Schnittstellen SE, d. h. Schaltpins ausgebildet.
Weiterhin umfasst die Sicherheitsstufe S zweite Schaltelemente SAFE, die mit jeweils einer der Gate-Treibern 5.1 gekoppelt sind. Insbesondere sind die jeweiligen zweiten Schaltelemente SAFE über einen SAFE-Zweig verbunden.
Des Weiteren umfasst die Sicherheitsstufe S dritte Schaltelemente nSAFE, die mit jeweils einer der Gate-Treibern 5.1 gekoppelt sind. Insbesondere sind die jeweiligen dritten Schaltelemente nSAFE über einen nSAFE-Zweig verbunden.
Die zweiten Schaltelemente SAFE und die dritten Schaltelemente nSAFE werden in Abhängigkeit einer ermittelten Fehlfunktion der Leistungsbrückenschaltung 6 geschaltet.
Zusätzlich umfasst die Sicherheitsstufe S vierte Schaltelemente SAFE_SEL, die mit jeweils einer der Gate-Treibern 5.1 gekoppelt sind. Insbesondere sind die jeweiligen vierten Schaltelemente SAFE_SEL über einen SAFE_SEL-Zweig verbunden. Wenn der erste Sicherheitszustand STATE1 ausgewählt ist, sind die vierten Schaltelemente SAFE_SEL auf einen so genannten High-Schaltzustand zu setzen. Insbesondere erfolgt die Aktivierung des gewählten ersten
Sicherheitszustands STATE1 durch Setzen der als Eingangspins ausgebildeten zweiten Schaltelemente SAFE auf einen so genannten High-Logikpegel. Im
High-Schaltzustand sind alle Hoch- und Nieder-Leistungsschalter HS, LS abgeschaltet, wobei dem High-Schaltzustand ein Zustand mit hoher Impedanz zugeordnet wird.
Wenn der zweite Sicherheitszustand STATE2 ausgewählt ist, sind die vierten Schaltelemente SAFE_SEL auf einen so genannten Low-Schaltzustand zu setzen. Insbesondere erfolgt die Aktivierung des gewählten zweiten
Sicherheitszustands STATE2 durch Setzen der als Pin ausgebildeten dritten Schaltelemente nSAFE auf einen so genannten Low-Logikpegel. Im
Low-Schaltzustand sind drei Motoranschlüsse, insbesondere Anschlüsse der drei Phasen PH1 bis PH3, entweder über die Hoch-Leistungsschalter HS oder die Nieder-Leistungsschalter LS kurzgeschlossen. Dem Low-Schaltzustand wird ein niederohmiger Zustand zugeordnet, bei dem im Normalfall alle
Nieder-Leistungsschalter LS angeschaltet und alle Hoch-Leistungsschalter HS abgeschaltet werden. In einem Ausnahmefall, beispielsweise eines Kurzschlusses zwischen den Hoch-Leistungsschalter HS und den Phasen PH1 bis PH3 der Motoreinheit 2 werden alle Hoch-Leistungsschalter HS angeschaltet und alle Nieder-Leistungsschalter LS abgeschaltet.
Der ausgewählte Sicherheitszustand STATE1 , STATE2 wird aktiviert durch Setzen der zweiten Schaltelemente SAFE in einen so genannten High-Schaltzustand oder durch Setzen der dritten Schaltelemente nSAFE in einen so genannten
Low-Schaltzustand .
Die zweiten Schaltelemente SAFE sind dedizierte Eingangspins zur Aktivierung des geeigneten Sicherheitszustands STATE1 oder STATE2, wobei die zweiten
Schaltelemente SAFE von der Steuereinheit 4 und/oder von der in der
Sicherheitsstufe S integrierten Sicherheitsüberwachungsschaltung SAC gesteuert werden.
Die dritten Schaltelemente nSAFE sind bidirektionale Pins. Beispielsweise weisen die dritten Schaltelemente nSAFE eine mit einem so genannten
Open-Collector-Ausgang kombinierte Eingangsstruktur auf. Der jeweilige
Sicherheitszustand STATE1 , STATE2 wird beispielsweise durch die
Sicherheitsüberwachungsschaltung SAC und/oder durch einen der
Gate-Treiber 5.1 und/oder durch eine der elektronischen Schaltungen IC1 bis IC3 angesteuert.
Ferner umfasst die Sicherheitsstufe S fünfte Schaltelemente nSYNC, die mit jeweils einer der Gate-Treibern 5.1 gekoppelt sind. Insbesondere sind die jeweiligen fünften Schaltelemente nSYNC über einen nSYNC-Zweig verbunden. Wenn der gewünschte bzw. ausgewählte Sicherheitszustand STATE2 der Abbremszustand oder auch ein Bremsmodus ist, wird ein Bremsweg durch die nSYNC-Pinebene definiert. In einer Voreinstellung oder in Abhängigkeit eines Standardwerts (Wert=1 ), wie in Tabelle T 1 und Figur 3 gezeigt, sind die fünften
Schaltelemente nSYNC auf einen so genannten High-Pegel eingestellt. Dadurch wird der Abbremszustand durch Anschaltung aller Nieder-Leistungsschalter LS und Abschaltung aller Hoch-Leistungsschalter HS aktiviert. Mit anderen Worten: Die Abbremsung BLS der Motoreinheit 2 erfolgt an den Nieder-Leistungsschaltern LS durch Anschaltung dieser.
Wenn ein Kurzschluss einer Batterie eines +48 V Bordnetzes von zumindest einer der elektronischen Schaltungen IC1 bis IC3 erkannt wird, wird das entsprechende fünfte Schaltelement nSYNC dieser elektronischen Schaltung IC1 bis IC3 auf einen so genannten Low-Pegel (Wert=0), wie in Tabelle T1 und Figur 3 dargestellt, geschaltet oder gezogen. Beispielsweise kann ein Kurzschluss der Batterie eines Motorphasenzustands erkannt werden. Bei Erkennung des Kurzschlusses wird das fünfte Schaltelement nSYNC betätigt. Anschließend leiten alle separaten elektronischen Schaltungen IC1 bis IC3 die Abschaltung des entsprechenden Nieder-Leistungsschalters LS und die Anschaltung des entsprechenden
Hoch-Leistungsschalters HS ein. D. h. der Bremsweg wird von den
Nieder-Leistungsschaltern LS auf die Hoch-Leistungsschalter HS geändert.
Insbesondere erfolgt eine Abbremsung BHS der Motoreinheit 2 an den
Hoch-Leistungsschaltern HS durch Anschaltung dieser. Dadurch wird ein
Kurzschluss über die Versorgungsspannung V (+48 V) vermieden. Insbesondere ist ein Kurzschluss von der Versorgungsspannung V (+48 V) gegen Masse PGND für eine kurze Zeit ermöglicht.
Folgende Tabelle T1 zeigt eine Aktivierung des Bremsweges durch
Abbremsung BHS oder BLS der jeweiligen Hoch- oder
Nieder-Leistungsschalter HS oder LS. Dabei ist dargestellt, in Abhängigkeit welcher Eingangssteuerwerte der dritten und fünften Schaltelemente nSAFE, nSYNC welcher Bremsweg eingestellt wird.
Tabelle T1 Figur 3 zeigt einen Einstellungsverlauf E der beiden
Sicherheitszustände STATE1 , STATE2 in Abhängigkeit eingehender
Steuerwerte GHx, GLx. Insbesondere zeigt die Figur 3 einen
Bremssteuerungsmodus, welcher durch die Stellung und/oder Schaltung der fünften Schaltelemente nSYNC und/oder durch die nSYNC-Pinebene definiert ist.
Bei Eingang des Steuerwerts GHx werden die Hoch-Leistungsschalter HS der Halbbrückenschaltungen HB1 bis HB3 angesteuert. Bei Eingang des
Steuerwerts GLx werden die Nieder-Leistungsschalter LS der
Halbbrückenschaltung HB1 bis HB3 angesteuert.
Dabei ist zu verstehen, dass in Abhängigkeit der Eingangssteuerwerte der dritten und fünften Schaltelemente nSAFE, nSYNC die Steuerwerte GHx, GLx eine synchronisierte Abschaltung und Anschaltung der jeweiligen Hoch- und
Nieder-Leistungsschalter HS, LS ansteuern.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird bei Erfassung eines nSAFE-lnputs, wobei eine nSAFE-Pinebene niedrig gesetzt wird, in Abhängigkeit einer ersten Zeitdauer tNB der zweite Sicherheitszustand STATE2 aktiviert und eingestellt. Dabei werden die Hoch-Leistungsschalter HS in Abhängigkeit des
Steuerwerts GHx abgeschaltet und die Nieder-Leistungsschalter LS in
Abhängigkeit des Steuerwerts GLx angeschaltet. Anschließend erfolgt eine Umkehrung der Schaltungen der Hoch- und Leistungsschalter HS, LS, wenn ein nSYNC-lnput erfasst wird, wobei eine nSYNC-Pinebene niedrig gesetzt wird. In Abhängigkeit einer Zeitdauer tB wird die Abbremsung BHS an den
Hoch-Leistungsschaltern HS durch Anschaltung dieser eingeleitet. Zur
Umschaltung des zweiten Sicherheitszustand STATE2 in den ersten
Sicherheitszustand STATE1 werden die Hoch-Leistungsschalter HS abgeschaltet.
Bezugszeichenliste
1 Fahrzeug
2 Motoreinheit
3 Motorsteuerungsvorrichtung
4 Steuereinheit
5 Treiberstufe
5.1 Gate-Treiber
6 Leistungsbrückenschaltung
BHS Abbremsung HS
BLS Abbremsung LS
CS Kontrollsignal
E Einstellungsverlauf
GHx, GLx Steuerwert
HB1 bis HB3 Halbbrückenschaltung
HS Hoch-Leistungsschalter
HSP Hoch-Leistungszweig
IC1 bis IC3 elektronische Schaltung
LS Nieder-Leistungsschalter
LSP Nieder-Leistungszweig
PGND Masse
PH1 bis PH3 Phase
S Sicherheitsstufe
SAC Sicherheitsüberwachungsschaltung
SE Schaltelement
STATE 1 , STATE2 Sicherheitszustand
V Versorgungsspannung
tNB, tB Zeitdauer nRESET erstes Schaltelement
SAFE zweites Schaltelement
nSAFE drittes Schaltelement
SAFE SEL viertes Schaltelement
nSYNC fünftes Schaltelement
Next Patent: PISTON PUMP AND METHOD FOR OPERATING A PISTON PUMP