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Title:
MOTOR VEHICLE LOCK, IN PARTICULAR MOTOR VEHICLE DOOR LOCK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/180265
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a motor vehicle lock, in particular a motor vehicle door lock, which is equipped with a locking mechanism (3, 4) which is mounted on a lock case (1) and which comprises a rotary latch (3) and at least one pawl (4) as locking mechanism components (3, 4). At least one locking mechanism component (3, 4) is additionally equipped with a support element (5, 6). The support element (5, 6) bears, in the closed state of the locking mechanism (3, 4), against the lock case (12) and/or a reinforcement plate (2) as structural component(s) (1, 2). In accordance with the invention, the structural component (1, 2) is equipped with an integrated counter element (7, 8), which interacts with the support element (5, 6) to introduce force.

Inventors:
SCHMITZ ANDREAS (DE)
INAN ÖMER (DE)
Application Number:
PCT/DE2021/100132
Publication Date:
September 16, 2021
Filing Date:
February 10, 2021
Export Citation:
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Assignee:
KIEKERT AG (DE)
International Classes:
E05B85/24; E05B77/10
Foreign References:
DE102015116805A12016-06-23
DE102018118354A12020-01-30
GB2329927A1999-04-07
FR2877971A12006-05-19
JPH06212848A1994-08-02
DE202005020452U12007-05-16
EP2851494A22015-03-25
DE102016109281A12017-11-23
DE102012015854A12013-12-05
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Claims:
Patentansprüche

1 . Kraftfahrzeug-Schloss, insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss, mit einem an einem Schlosskasten (1) gelagerten Gesperre (3, 4), das eine Drehfalle (3) und zumindest eine Sperrklinke (4) als Gesperrebauteile (3, 4) umfasst, wobei zumindest ein Gesperrebauteil (3, 4) mit einem Abstützelement (5, 6) ausgerüstet ist, welches in geschlossenem Zustand des Gesperres (3, 4) am Schlosskasten (1) und/oder einer Verstärkungsplatte (2) als Strukturbauteil (e) (1 , 2) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturbauteil (1 , 2) mit einem integrierten Gegenelement (7, 8) ausgerüstet ist, welches mit dem Abstützelement (5, 6) zur Krafteinleitung wechselwirkt.

2. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (5, 6) als Verlängerungsansatz (6) ausgebildet ist.

3. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Veriängerungsansatz (6) einen Stützbolzen (6a) aufweist.

4. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verlängerungsansatz (6) in Richtung auf das Strukturelement (1, 2) gebogen ist.

5. Kraftfahrzeug-Schloss nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verlängerungsansatz (6) mit einer Kontur (8) am Strukturbauteil (1 , 2) als Gegenelement (7, 8) wechselwirkt.

6. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontur (8) als Schlitzkontur (8) ausgebildet ist.

7. Kraftfahrzeug-Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (5, 6) als Eingreifausnehmung (5) ausgebildet ist.

8. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingreifausnehmung (5) mit einer Auskragung (7) als Gegenelement (7, 8) am Strukturbauteil (1 , 2) wechselwirkt.

9. Kraftfahrzeug-Schloss nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskragung (7) als Durchzug (7) ausgebildet ist. 10. Kraftfahrzeug-Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (5, 6) achsfern im Vergleich zur Achse des Gesperrebauteil (3, 4) angeordnet ist.

Description:
Beschreibung

Kraftfahrzeug-Schloss insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Schloss, insbesondere Kraftfahrzeug- Türschloss, mit einem an einem Schlosskasten gelagerten Gesperre, das eine Drehfalle und zumindest eine Sperrklinke als Gesperrebauteile umfasst, wobei zumindest ein Gesperrebauteil mit einem Abstützelement ausgerüstet ist, welches in geschlossenem Zustand des Gesperres am Schlosskasten und/oder einer Verstärkungsplatte als Strukturbauteil anliegt.

Kraftfahrzeug-Schlösser und insbesondere Kraftfahrzeug-Türschlösser sorgen wesentlich für die Sicherheit von Fahrzeuginsassen insbesondere in einem Crashfall. Ihnen kommt also nicht nur eine Verriegelungsfunktion der hiermit ausgerüsteten Kraftfahrzeug-Tür, Kraftfahrzeug-Klappe oder Kraftfahrzeug- Haube bzw. grundsätzlich sogar eines Kraftfahrzeug-Sitzes zu. Sondern insbesondere bei einem Unfall muss das fragliche Kraftfahrzeug-Schloss und insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss sicherstellen, dass eine unbeabsichtigte Öffnung des hiermit ausgerüsteten Bauteils unbedingt vermieden wird. Nur dann kann die Kraftfahrzeugkarosserie im Ganzen bestimmungsgemäß verformt werden.

Tatsächlich treten in einem solchen Crashfall im Vergleich zu einem üblichen Öffnungsvorgang des Kraftfahrzeug-Türschlosses besonders hohe Beschleunigungen oder Verzögerungen auf, die sich in der Regel darin manifestieren, dass ein mit dem Gesperre wechselwirkender Schließbolzen auf das Gesperre entsprechende Reißkräfte ausübt. Als Folge hiervon kommt es im Crashfall zur Verformung des Kraftfahrtzeug-Türschlosses. Eine solche Verformung geht oftmals damit einher, dass beispielsweise ein Befestigungsbolzen, mit dessen Hilfe das jeweilige Gesperrebauteil am Schlosskasten gelagert wird, aus einer Grundplatte des Schlosskastens herausgerissen wird.

Derartige Szenarien werden besonders in dem Fall beobachtet, dass an dieser Stelle mit einem gewichtsoptimierten Schlosskasten gearbeitet wird. Tatsächlich versucht man heutzutage zunehmend aus Gewichtsgründen und zur Kostenoptimierung die Materialstärke des Schlosskastens zu verringern, wobei die notwendige Festigkeit durch beispielsweise Verrippungen oder auch Faltungen an den besonders neuralgischen Punkten dennoch zur Verfügung gestellt werden soll.

Darüber hinaus gibt es Ansätze im gattungsbildenden Stand der Technik nach der DE 10 2016 109 281 A1 dahingehend, einen Befestigungsbolzen zur zusätzlichen Abstützung des fraglichen Gesperrebauteils heranzuziehen. Tatsächlich ist bei der bekannten Lehre ein am Schlosskasten festgelegter Befestigungsbolzen realisiert. Außerdem verfügt ein Gesperrebauteil über einen Verlängerungsansatz, welcher in geschlossenem Zustand des Gesperres an dem besagten Befestigungsbolzen anliegt.

Auf diese Weise sorgt der Verlängerungsansatz in geschlossenem Zustand des Gesperres dafür, dass mit seiner Hilfe das Gesperrebauteil eine zusätzliche Abstützung, ergänzend zum das Gesperrebauteil lagernden Befestigungsbolzen bzw. Lagerbolzen gegenüber dem Schlosskasten erfährt. Dadurch erfährt das fragliche Gesperrebauteil eine zusätzliche Stabilisierung und werden etwaige Verformungen des Schlosskastens verringert. Das hat sich grundsätzlich bewährt, erfordert jedoch die zusätzliche Anbringung des Befestigungsbolzens am Schlosskasten.

Tatsächlich dient der Befestigungsbolzen meistens zur Verbindung einer Verstärkungsplatte oder generell eines Verstärkungselementes mit dem Schlosskasten. Außerdem kann der Befestigungsbolzen zur Aufnahme weiterer Bauteile des Kraftfahrzeug-Schlosses herangezogen werden. Als Folge hiervon ist jedoch ein zusätzlicher Montage- und Herstellungsvorgang notwendig, so dass das eigentliche Ziel eines gewichts- und kostenoptimierten Kraftfahrzeug- Schlosses in gewisser Weise konterkariert wird.

Der weitere Stand der Technik nach der DE 10 2012 015 854 A1 stellt eine andere Möglichkeit zur zusätzlichen Abstützung des zugehörigen Gesperrebauteils dar. Tatsächlich wird hier eine Verriegelungseinheit für einen Fahrzeugsitz beschrieben. Im Crashfall stützt sich die Drehfalle an einer ersten Kontaktstelle einer Rastklinke bzw. der Sperrklinke ab. Bei einer Verformung der Drehfalle im Crashfall stützt sich die Drehfalle an einer zweiten Kontaktstelle ab, wobei die zweite Kontaktstelle an der Rastklinke bzw. Sperrklinke vorgesehen ist. In diesem Fall sorgt also - wenn man so will - das komplementäre Gesperrebauteil für die Abstützung des anderen Gesperrebauteils. Das führt natürlich nur dann auf eine funktionsgerechte Lösung, wenn nicht auch das für die Abstützung sorgende Gesperrebauteil im Crashfall verformt wird respektive sein Befestigungsbolzen aus dem Schlosskasten bzw. dessen Grundplatte herausgerissen wird. Anders ausgedrückt, wird zwar eine vergleichbare doppelte Abstützung wie im gattungsbildenden Stand der Technik nach der DE 10 2016 109 281 A1 zur Verfügung gestellt, allerdings mit einer insgesamt eingeschränkten oder zumindest zweifelhaften Funktionalität. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Kraftfahrzeug-Schloss und insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss so weiterzuentwickeln, dass eine funktionsgerechte und gewichtsoptimierte Lösung bei zugleich hoher Crashsicherheit zur Verfügung gestellt wird.

Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug-Schloss im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturbauteil, d. h. der Schlosskasten respektive die Verstärkungsplatte, mit einem integrierten Gegenelement ausgerüstet ist, welches mit dem Abstützelement zur Krafteinleitung wechselwirkt.

Die Erfindung greift also zunächst einmal - im Unterschied zum gattungsbildenden Stand der Technik nach der DE 10 2016 109 281 A1 - auf ein integriertes Gegenelement des Strukturbauteiles zurück. D. h., ein zusätzlicher Befestigungsbolzen, der separat hergestellt und montiert werden muss, ist ausdrücklich entbehrlich. Vielmehr wird das Gegenelement typischerweise in den Herstellungsvorgang des Strukturbauteiles integriert. Das kann durch übliche Herstellungsschritte wie beispielsweise Tiefziehen, Stanzen etc. erfolgen, lässt sich folglich besonders kostengünstig und problemlos in den

Herstellungsvorgang des Strukturbauteiles einbetten.

Hinzu kommt, dass auf diese Weise das in das Strukturbauteil integrierte Gegenelement von vornherein über die gleiche Festigkeit oder sogar eine erhöhte Festigkeit bei beispielsweise einem mehrlagigen Aufbau verfügt, wie dies für das Strukturbauteil als solches gilt. Hier kommt in der Regel hochfester Stahl zum Einsatz. Bevorzugt sind das Abstützelement und das Gegenelement so gestaltet, dass eine größte Abstützwirkung in Richtung einer auf Lagerbolzen für Drehfalle und/oder Sperrklinke erzielt wird. Hierdurch kann eine möglichst große Entlastung des oder der Lagerbolzen erreicht werden. Eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung ist ferner, die Geometrie zwischen Abstützelement und Gegenelement derart aufeinander abzustimmen, dass eine Wechselwirkung zwischen Abstützelement und Gegenelement erst durch eine Verformung des Kraftfahrzeug-Schlosses eintritt. Auf diese Weise kann eine weitergehende Verformung des Kraftfahrzeug-Schlosses vermieden oder zumindest verringert werden.

Dabei wird meistens das Gegenelement in den Schlosskasten integriert. In diesem Fall ist die zusätzliche Verstärkungsplatte entbehrlich. Grundsätzlich kann natürlich auch eine Verstärkungsplatte mit dem integrierten Gegenelement ausgerüstet werden. Eine solche Verstärkungsplatte wird typischerweise oberhalb des Gesperres angebracht und dient zur zusätzlichen Versteifung der jeweiligen Lagerbolzen von einerseits Drehfalle und andererseits Sperrklinke gegeneinander ergänzend zum Schlosskasten. Auch die Verstärkungsplatte ist - wie der Schlosskasten - regelmäßig aus hochfestem Stahl hergestellt, der beispielsweise mit einer Materialdicke von wenigstens 1 ,5 mm ausgerüstet ist. In jedem Fall sorgt das Abstützelement in geschlossenem Zustand des Gesperres und bei einem Crashfall dafür, dass über das Abstützelement etwaige am betreffenden Gesperrebauteil angreifende Verformungskräfte in das Gegenelement eingeleitet werden. Da das Gegenelement integral mit dem Strukturbauteil, d. h. der Verstärkungsplatte bzw. dem Schlosskasten ausgelegt ist, kommt es auf diese Weise zu einer besonders wirksamen zusätzlichen Abstützung des Gesperrebauteils.

Dadurch wird das fragliche Gesperrebauteil nicht nur mit seinem Lagerbolzen gegenüber dem Schlosskasten gesichert und im Hinblick auf Verformungen abgestützt, sondern sorgt erfindungsgemäß das Abstützelement in Verbindung mit dem Gegenelement für eine zusätzliche ergänzende und zweite Abstützung. Das alles gelingt unter Berücksichtigung eines kostenoptimierten und funktionssicheren Aufbaus mit zugleich Gewichtsvorteilen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile der Erfindung zu sehen.

Bei dem Abstützelement kann es sich im Rahmen einer ersten Variante um einen Verlängerungsansatz handeln. Dieser Verlängerungsansatz kann besonders vorteilhaft an das fragliche und hiermit ausgerüstete Gesperrebauteil angeformt sein. Grundsätzlich ist natürlich auch ein anders ausgebildeter Anschluss des Verlängerungsansatzes an das Gesperrebauteil möglich und wird von der Erfindung umfasst. Darüber hinaus mag der Verlängerungsansatz zusätzlich noch und ergänzend über einen Stützbolzen verfügen.

Dadurch kann der Stützbolzen nicht nur im Crashfall dafür sorgen, dass über den Verlängerungsansatz und den Stützbolzen die am Gesperrebauteil angreifenden Verformungskräfte in das Gegenelement und damit das Strukturbauteil eingeleitet werden. Sondern mithilfe des Stützbolzens kann auch für eine zusätzliche Führung des Gesperrebauteils gesorgt werden. In diesem Fall mag es sich bei dem Gegenelement um eine Ausnehmung im Schlosskasten bzw. der Verstärkungsplatte handeln, die beispielsweise an die Schwenkbewegungen des Gesperrebauteils im bestimmungsgemäßen Betrieb angepasst ist. Ganz generell kann der Verlängerungsansatz also auch mit einer Kontur am Strukturbauteil als Gegenelement wechselwirken. Bei der Kontur handelte sich beispielhaft und vorteilhaft um eine Schlitzkontur. Selbst verständlich sind auch andere Ausgestaltungen im Sinne beispielsweise eines Materialrückens als Gegenelement denkbar und werden von der Erfindung umfasst.

Anstelle oder zusätzlich zu dem Stützbolzen kann der Verlängerungsansatz auch in Richtung auf das Strukturelement gebogen sein. Dadurch wird ein etwaiger Abstand zwischen dem Verlängerungsansatz und dem Gegenelement überbrückt. Grundsätzlich kann das Gegenelement aber auch beispielsweise durch Tiefziehen so ausgebildet sein, dass es zu einem Material rücken im Schlosskasten bzw. der Verstärkungsplatte führt, so dass die beschriebene Biegung des Verlängerungsansatzes in einem solchen Fall entbehrlich ist.

Neben der Möglichkeit, das Abstützelement als Verlängerungsansatz auszulegen, eröffnet die Erfindung die zusätzliche oder alternative Möglichkeit, dass das Abstützelement als Eingreifausnehmung ausgebildet ist. In diesem Fall ist das Abstützelement nicht als Verlängerung bzw. Verlängerungsansatz an dem hiermit ausgerüsteten Gesperrebauteil ausgeführt, sondern handelt es sich um eine zusätzliche Ausnehmung am Gesperrebauteil, in die das Gegenelement eingreifen kann, weshalb hier von einer Eingreifausnehmung die Rede ist.

Dabei wird vorteilhaft so vorgegangen, dass die Eingreifausnehmung an dem Gesperrebauteil mit beispielsweise einer Auskragung als Gegenelement am Strukturbauteil wechselwirkt. Diese Auskragung kann an dem Strukturbauteil beispielsweise durch Tiefziehen zur Verfügung gestellt werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Auskragung als Durchzug ausgebildet ist, also als Öffnung mit durch den Bearbeitungsprozess hergestellter umgebender Wandung und insbesondere Ringwandung. Auch in diesem Fall ist das Gegenelement in das Strukturbauteil selbstverständlich integriert.

Schließlich wird in diesem Zusammenhang vorteilhaft so vorgegangen, dass die Eingreifausnehmung bzw. allgemein das Abstützelement an dem fraglichen Gesperrebauteil achsfern vorgesehen ist, um einen möglichst großen Hebelarm bei etwaigen und durch den Crash verursachten Kippbewegungen gegenüber dem die Achse definierenden Lagerbolzen zur Verfügung zu stellen. Wird die Drehfalle mit einer solchen achsfernen Eingreifausnehmung ausgerüstet, so hat es sich bewährt, wenn in diesem Fall ein Stützschenkel der Drehfalle mit der betreffenden Eingreifausnehmung ausgerüstet ist, wie mit Bezug zur Figurenbeschreibung nachfolgend noch näher erläutert wird.

Im Ergebnis wird ein Kraftfahrzeug-Schloss und insbesondere Kraftfahrzeug- Türschloss zur Verfügung gestellt, welches insbesondere im Crashfall eine hohe Verformungsfestigkeit zur Verfügung stellt. Das lässt sich im Kern darauf zurückführen, dass in einem solchen Crashfall typischerweise nicht nur der das betreffende Gesperrebauteil lagernde Lagerbolzen zur Kraftübertragung auf das Strukturbauteil dient, sondern erfindungsgemäß hierfür zusätzlich das Abstützelement in Verbindung mit dem in das Strukturbauteil integrierten Gegenelement sorgt.

Das alles lässt sich besonders einfach und kostengünstig umsetzen, weil das Gegenelement in das betreffende Strukturbauteil integriert ist, folglich beim Herstellungsvorgang des Strukturbauteiles unmittelbar definiert werden kann. Bei dem fraglichen Strukturbauteil handelt es sich in der Regel um den Schlosskasten bzw. eine Grundplatte des Schlosskastens. Sofern zusätzlich eine Verstärkungsplatte oder allgemein ein Verstärkungselement realisiert ist, kann dieses alternativ oder zusätzlich auch die Funktion übernehmen, das integrierte Gegenelement für das Abstützelement am Gesperrebauteil zur Verfügung zu stellen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1 Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug-Schloss in einer ersten Variante und

Fig. 2 eine abgewandelte zweite Variante.

In den Figuren ist ein Kraftfahrzeug-Schloss und insbesondere ein Kraftfahrzeug- Türschloss dargestellt. Dieses verfügt zunächst einmal über einen Schlosskasten 1 , von dem man in den Figuren hauptsächlich eine parallel zur Zeichenebene orientierte Grundplatte erkennt. Neben dem Schlosskasten 1 mag noch ein weiteres Strukturbauteil in Gestalt einer Verstärkungsplatte 2 realisiert sein, die in der Fig. 1 lediglich strichpunktiert angedeutet ist. Im Schlosskasten 1 ist ein Gesperre 3, 4 gelagert, welches sich im Wesentlichen aus einer Drehfalle 3 und einer hiermit in üblicher Art und Weise wechselwirkenden Sperrklinke 4 zusammensetzt. Bei der Drehfalle 3 und der Sperrklinke 4 handelt es sich um Gesperrebauteile 3, 4. Selbstverständlich kann anstelle des in den Figuren beispielhaft wiedergegebenen Einfachgesperres mit einer einzigen Sperrklinke 4 auch ein Mehrfachgesperre mit beispielsweise zwei Sperrklinken, d. h. einer Komfortklinke und einer Blockierklinke, als Gesperrebauteile realisiert sein. Das ist jedoch nicht dargestellt.

Man erkennt, dass zumindest ein Gesperrebauteil 3, 4 mit einem Abstützelement 5, 6 ausgerüstet ist. Bei dem Abstützelement 5, 6 handelte sich im Rahmen der Variante nach der Fig. 1 um eine Eingreifausnehmung 5. Demgegenüber ist das Abstützelement 5, 6 bei der Variante nach der Fig. 2 als Verlängerungsansatz 6 ausgebildet, wie im Detail nachfolgend noch näher erläutert wird.

In beiden Fällen sorgt das Abstützelement 5,6 in geschlossenem Zustand des Gesperres 3, 4, wie er in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist, dafür, dass das fragliche Abstützelement 5, 6 am Schlosskasten 1 respektive der Verstärkungsplatte 2 als Strukturbauteile 1 , 2 anliegt. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels ist lediglich ein Strukturbauteil 1 , 2 in Gestalt des Schlosskastens bzw. der Grundplatte des Schlosskastens 1 realisiert. Das gilt selbstverständlich nicht einschränkend. D. h., ergänzend kann auch die Verstärkungsplatte 2 die Funktion des Strukturbauteiles 1 , 2 übernehmen oder sowohl der Schlosskasten 1 als auch die Verstärkungsplatte 2 fungieren als Strukturbauteile 1 , 2.

Erfindungsgemäß ist nun das fragliche Strukturbauteil 1 , 2, d. h. der Schlosskasten 1 im Beispielfall mit einem integrierten Gegenelement 7, 8 ausgerüstet. Das Gegenelement 7, 8 wechselwirkt mit dem Abstützelement 5, 6, wie nachfolgend noch näher erläutert wird. Außerdem ist das Gegenelement 7, 8 in das fragliche Strukturbauteil 1 , 2 integriert. Hiermit ist im Rahmen der Erfindung gemeint, dass das Gegenelement 7, 8 im Rahmen des Ausführungsbeispiels aus dem fraglichen Strukturbauteil 1 , 2 durch einen mechanischen Formprozess herausgebildet wird.

Man erkennt, dass es sich bei der Variante nach der Fig. 1 bei dem Gegenelement 7, 8 um eine Auskragung 7 handelt. Im Detail ist die Auskragung 7 als Durchzug 7 ausgebildet, stellt also eine Öffnung mit einer die Öffnung umgebender Wandung dar, welche beim Einbringen der Öffnung in den Schlosskasten 1 definiert worden ist. Demgegenüber ist das Gegenelement 7, 8 bei der Variante nach der Fig. 2 als Kontur 8 am Strukturbauteil 1 , 2 respektive dem Schlosskasten 1 ausgebildet. Bei der Kontur 8 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um eine Schlitzkontur 8.

Betrachtet man zunächst das Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 , so ist hier das Abstützelement 5, 6 als Eingreifausnehmung 5 ausgebildet und wechselwirkt mit der Auskragung 7 bzw. dem Durchzug 7 als Gegenelement 7, 8 am Strukturbauteil 1 , 2 respektive dem Schlosskasten 1. Dazu ist die Eingreifausnehmung 5 im dargestellten Beispielfall achsfern in bzw. an der Drehfalle 3 ausgebildet. Tatsächlich erkennt man, dass die Drehfalle 3 mit einem Stützschenkel 3a und einem Anschlagschenkel 3b ausgebildet ist. Die Eingreifausnehmung 5 findet sich nun im Anschlagsschenkel 3b, und zwar achsfern im Vergleich zu einem die Drehfalle 3 gegenüber dem Schlosskasten 1 lagernden Lagerbolzen 9. Auch die Sperrklinke 4 verfügt über einen solchen Lagerbolzen 10, mit dessen Hilfe die Sperrklinke 4 drehbar am Schlosskasten 1 gelagert wird. Auf diese Weise führt eine am Gesperre 3, 4 angreifende und angedeutete Reißkraft F dazu, dass hierdurch nicht nur der Lagerbolzen 9 belastet wird, sondern zusätzlich in gleicher und angedeuteter Kraftwirkungsrichtung die Reißkraft F auch durch das Zusammenspiel der Eingreifausnehmung 5 mit der Auskragung 7 aufgenommen und abgefangen wird. Tatsächlich sorgt die Eingreifausnehmung 5 dafür, dass die Drehfalle 3 in diesem Bereich die Auskragung 7 umfasst, so dass hierdurch zusätzlich die an der Drehfalle 3 angreifenden Reißkräfte F auf den Schlosskasten 1 übertragen werden. Dadurch wird zugleich der Lagerbolzen 9 der Drehfalle 3 entlastet. Um eine größtmögliche Entlastung des Lagerbolzens 9 zu erreichen, sind die Eingreifausnehmung 5 und die Auskragung 7 so gestaltet, dass eine maximale Abstützwirkung in Richtung der auf den Lagerbolzens 9 wirkenden Kraft erreicht wird.

Vergleichbare Kraftverhältnisse werden auch bei der Variante nach der Fig. 2 beobachtet. An dieser Stelle ist der Verlängerungsansatz 6 nicht nur an die Drehfalle 3 angeformt, sondern verfügt nicht einschränkend über einen zusätzlichen Stützbolzen 6a. Außerdem kann der Verlängerungsansatz 6 in Richtung auf das Strukturelement 1 , 2, konkret den Schlosskasten 1 bzw. dessen Grundplatte gebogen sein. Der Verlängerungsansatz 6 wechselwirkt nun insbesondere im Crashfall mit der Kontur 8 am Strukturbauteil 1 , 2 bzw. dem Schlosskasten 1 als Gegenelement 7, 8. Dazu ist die Kontur 8 als Schlitzkontur 8 ausgebildet. Auf diese Weise sorgt der Stützbolzen 6a am Verlängerungsansatz 6 dafür, dass die Drehfalle 3 im Normalbetrieb und bei einer Schwenkbewegung um ihren Lagerbolzen 9 gegebenenfalls zusätzlich hierdurch geführt wird. Kommt es nun zum Crashfall, so stützt sich im in der Fig. 2 dargestellten Beispielfall der Stützbolzen 6a am Grund der Kontur 8 bzw. der Schlitzkontur 8 ab. Dadurch werden erneut die an der Drehfalle 3 angreifenden Reißkräfte F zusätzlich (zum Lagerbolzen 9) vom Verlängerungsansatz 6 über das Gegenelement 8 in den Schlosskasten 1 eingeleitet. Wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 wird hierdurch der Lagerbolzen 9 der Drehfalle 3 entlastet. Außerdem ist wie beim Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 gewährleistet, dass der Verlängerungsansatz 6 bzw. der Stützbolzen 6a achsfern im Vergleich zum die Achse definierenden Lagerbolzen 9 der Drehfalle 3 angeordnet ist.

Anstelle der Drehfalle 3 im Beispielfall kann selbstverständlich auch die Sperrklinke 4 mit dem betreffenden Abstützelement 5, 6 ausgerüstet werden. Sofern mehrere Sperrklinken 4 realisiert sind, lässt sich darüber hinaus jede einzelne Sperrklinke mit dem betreffenden Abstützelement 5, 6 ausrüsten, welches im Crashfall überdas Gegenelement 7, 8 hieran angreifende Kräfte und insbesondere Reißkräfte in das Strukturbauteil 1 , 2 einleitet.

Bezugszeichenliste

Schlosskasten 1 Strukturbauteile 1 , 2 Verstärkungsplatte 2 Drehfalle 3 Stützschenkel 3a Anschlagschenkel 3b Gesperre 3, 4 Gesperrebauteile 3, 4 Sperrklinke 4 Abstützelement 5, 6 Stützbolzen 6a Verlängerungsansatz 6 Eingreifausnehmung 5 Gegenelement 7, 8 Auskragung 7 Durchzug 7 Kontur, Schlitzkontur 8 Lagerbolzen 9 Reißkraft F