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Patent Searching and Data


Title:
NIPPER ASSEMBLY COMPRISING A FIBER MASS RETRACTION DEVICE, AND COMBING MACHINE COMPRISING A NIPPER ASSEMBLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/033813
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a nipper assembly (10) of a combing machine, comprising a nipper frame (11) which can be moved back and forth and has a lower nipper plate (12), which can form a clamping point (15) in the region of the nipper lips (13a, 13b) with an upper nipper plate (14) that is movably mounted in the nipper frame (11), and comprising a feed roller (16), which is mounted in the nipper frame (11) and interacts with a feeding trough (17) in order to convey a fiber mass or web of batting (18). According to the invention, the nipper assembly (10) has a fiber mass retraction device (46) with a fiber mass retraction element (48) that is connected to the upper nipper plate (14) and a fiber mass retraction trough (56) running from the upper side towards the underside of the lower nipper plate (12), so that the fiber mass retraction element (48) can interact with the fiber mass retraction trough (56) during the movement of the nipper frame (11) back and forth. The invention also relates to a combing machine.

Inventors:
PEULEN JACQUES (CH)
Application Number:
PCT/IB2017/054460
Publication Date:
February 22, 2018
Filing Date:
July 24, 2017
Export Citation:
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Assignee:
RIETER AG MASCHF (CH)
International Classes:
D01G19/16
Domestic Patent References:
WO2012167389A12012-12-13
WO2012037696A12012-03-29
Foreign References:
FR588682A1925-05-13
DE433333C1926-08-28
JPS513217Y11976-01-30
US3103041A1963-09-10
EP1449944A12004-08-25
DE10206605A12003-08-28
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Claims:
Patentansprüche

1 . Zangenaggregat einer Kämmmaschine, mit einem hin und her bewegbaren Zangenrahmen (1 1 ), der eine untere Zangenplatte (12) aufweist, die mit einer im Zan- genrahmen (1 1 ) beweglich gelagerten oberen Zangenplatte (14) im Bereich der

Zangenlippen (13a, 13b) eine Klemmstelle (15) bilden kann und mit einer im Zangenrahmen (1 1 ) gelagerten Speisewalze (16), die für den Transport einer Fasermasse bzw. Wattebahn (18) mit einer Speisemulde (17) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass das Zangenaggregat (10) eine Fasermassen- Rückzugsvorrichtung (46) mit einem mit der oberen Zangenplatte (14) verbundenen Fasermassen-Rückzugselement (48) und eine von der Oberseite in Richtung zur Unterseite der unteren Zangenplatte (12) ausgebildete Fasermassen- Rückzugsmulde (56) aufweist, so dass das Fasermassen-Rückzugselement (48) bei der Hin- und Herbewegung des Zangenrahmens (1 1 ) mit der Fasermassen- Rückzugsmulde (56) zusammen wirken kann.

2. Zangenaggregat nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermassen-Rückzugselement (48) mit der oberen Zangenplatte (14) lösbar oder unlösbar verbunden ist.

3. Zangenaggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der lösba- ren Verbindung des Fasermassen-Rückzugselementes (48) mit der oberen Zangenplatte (14), das Fasermassen-Rückzugselement (48a, 48b, 48c) höhenverstellbar ist.

4. Zangenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermassen-Rückzugselement (48) einen parallel zur oberen Zangen- platte (14) verlaufenden geraden Abschnitt (52) und einen davon abgewinkelten

Abschnitt (54) aufweist, wobei der abgewinkelte Abschnitt (54) mit der Fasermassen-Ruckzugsmulde (56) zusammen wirken kann.

5. Zangenaggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet dass der gerade Abschnitt (52) des Fasermassen-Rückzugselementes (48) eine vorzugsweise schlitz- förmige Nut aufweist, welche in Verbindung mit einem Feststellmittel (50) eine Verschiebung und Fixierung des Fasermassen-Rückzugselementes (48a, 48b, 48c) gegenüber der oberen Zangenplatte (14) ermöglicht.

6. Zangenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermassen-Rückzugselement (48) aus dem gleichen Material wie die obere Zangenplatte (14) oder einem andren Material, insbesondere Kunststoff o- der Aluminium, gefertigt ist.

7. Zangenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasermassen-Rückzugsmulde (56) zwischen der Speisemulde (17) und der Zangenlippe (13a) der unteren Zangenplatte (12) angeordnet ist. 8. Zangenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasermassen-Rückzugsmulde (56) eine Gleit- bzw. Führungsfläche (58) und eine Anschlagsfläche (60) für das Fasermassen-Rückzugselement (48) aufweist.

9. Zangenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Fasermassen-Rückzugselement (48) ebenso wie die Fasermassen- Rückzugsmulde (56) über die gesamte Breite der unteren Zangenplatte (12) erstreckt.

10. Kämmmaschine mit einem eine Fasermassen-Rückzugsvorrichtung (46) aufweisenden Zangenaggregat (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.

Description:
ZANGENAGGREGAT MIT EINER FASERMASSENRÜCKZUGSVORRICHTUNG, UND KÄMMMASCHINE MIT EINEM ZANGENAGGREGAT

Die Erfindung bezieht sich auf ein Zangenaggregat einer Kämmmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 . In der Praxis ist es notwendig, den an der Kämmaschine auszukämmenden Anteil (kurz Kämmlinge genannt) je nach Bedarf einzustellen. Der Kämmlingsanteil bewegt sich zwischen 5 % und 30 % und hängt in der Regel von der gewünschten Garnqualität ab, welche sich durch das anschliessende Ausspinnen der gekämmten Fasermasse ergibt. Ausserdem hängt der Kämmlingsanteil von der vorgelegten Fasermasse (Materialvorla- ge) ab.

D.h. bei einer hohen Auskämmung verbleiben in der ausgekämmten Fasermasse die langen Fasern, während die kurzen Fasern fast vollständig als Kämmlinge im Abgang landen. Mit diesen langen Fasern können dann sehr feine Garne hergestellt werden, da wesentlich weniger Fasern im Querschnitt des Garns erforderlich sind ohne dass die notwendige Garnfestigkeit beeinträchtigt wird. Ein hoher Kämmlingsanteil wirkt sich natürlich direkt auf die Produktionsmenge aus, welche letztendlich den Verdienst der Spinnerei direkt beeinflusst. Deshalb ist es für den Spinnereimeister notwendig eine Balance zu finden zwischen der geforderten Qualität des Garnes und dem Verlust an der Produktionsmenge durch den ausgekämmten Anteil. Daraus resultiert, dass die Wahl des Auskämmungsgrades eine sehr grosse Bedeutung hat.

Beim Auskämmvorgang ist deshalb darauf zu achten, dass die Selektierung der Fasern exakt durchgeführt werden kann.

Um nun eine Kämmvorrichtung einer Kämmmaschine auf eine entsprechende Auskämmung einstellen zu können ist aus der EP 1 449 944 A1 ein Zangenaggregat einer Kämmmaschine mit einem hin und her bewegbaren Zangenrahmen bekannt, der eine untere Zangenplatte aufweist, die mit einer im Zangenrahmen beweglich gelagerten oberen Zangenplatte im Bereich der Zangenlippen eine Klemmstelle bilden kann und mit einer im Zangenrahmen gelagerten Speisewalze versehen ist, die für den Transport einer Fasermasse mit einer Speisemulde zusammenwirkt. Unterhalb des Zangenaggre- gates ist ein drehbar gelagerter Rundkamm zum Auskämmen von aus der Klemmstelle des Zangenaggregates herausragenden Faserbartes angeordnet. Um die dem Rundkamm vorgelegte Faserlänge zu variieren, ist weiter ein Führungsmittel bekannt, welches oberhalb der unteren Zangenplatte im Bereich zwischen der Speisewalze und der Klemmstelle des Zangenaggregats angebracht ist und die Fasermasse auf ihrer Unterseite führt.

Das Führungsmittel aus der EP 1 449 944 A1 hat in der Praxis nicht den gewünschten Effekt der exakten Selektion der Fasern, da in der Regel zu viel kurze Fasern ausgekämmt werden als erwünscht. Damit ist mit anderen Worten, mit der bekannten Vorrich- tung die minimale Menge an Kämmlingen noch zu gross und liegt bei einem Kämmlingsprozentsatz zwischen etwa 10 % und etwa 20 % Auskämmung. Als weiterer Nachteil bei der bekannten Vorrichtung kann insbesondere angesehen werden, dass das bekannte Führungselement zwar manuell austauschbar ist, aber lediglich zwei diskrete Positionen im Zangenrahmen vorgesehen sind, wodurch eine variable Einstellung für den Auskämm Vorgang nicht möglich ist. Der manuelle Austausch des Führungselementes führt unter anderem zu längeren Standzeiten der Kämmmaschine und beeinflusst auf diese Weise negativ den Durchlauf der Vliesproduktion.

Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Zangenaggregat einer Kämmmaschine bereitzustellen, die eine verbesserte Selektion der Fasern erlaubt, wodurch eine optimalere Auskämmung erzielbar ist und überdies die Standzeiten der Kämmmaschine minimiert sind.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Zangenaggregat einer Kämmmaschine, mit einem hin und her bewegbaren Zangenrahmen versehen ist, wobei der Zangenrahmen eine untere Zangenplatte aufweist, die mit einer im Zangenrahmen beweglich ge- lagerten oberen Zangenplatte im Bereich der Zangenlippen eine Klemmstelle bilden kann und mit einer im Zangenrahmen gelagerten Speisewalze, die für den Transport einer Fasermasse mit einer Speisemulde zusammenwirkt. Erfindungsgemäss weist das Zangenaggregat eine Fasermassen-Rückzugsvorrichtung mit einem mit der oberen Zangenplatte verbundenen Fasermassen-Rückzugselement und eine von der Oberseite in Richtung zur Unterseite der unteren Zangenplatte ausgebildete Fasermassen- Rückzugsmulde auf, so dass das Fasermassen-Rückzugselement bei der Hin- und Herbewegung des Zangenrahmens mit der Fasermassen-Rückzugsmulde zusammen wirken kann. Die Fasermassen-Rückzugsvorrichtung ist dazu ausgelegt während dem Schliessen des Zangenaggregates (kurz Zange) einen über die Klemmstelle herausra- genden Faserbart in Richtung des Speisezylinders zurück zu ziehen, um so einen verkürzten Faserbart einem Kämmsegment eines Rundkamms zur Auskämmung der kurzen Fasern vorzulegen. Auf diese Art und Weise werden nicht so viele kurze Fasern ausgekämmt wie mit der bekannten das Führungsmittel aufweisenden Vorrichtung und es können mit dem Rundkamm bis zu 30 % weniger kurze Fasern ausgekämmt wer- den. Somit kann eine verbesserte Garnqualität im sogenannten„upgrading Bereich" mit einem Kämmlingsprozentanteil zwischen etwa 7 % und etwa 14 % Auskämmung erzielt werden.

Bevorzugt ist das Fasermassen-Rückzugselement mit der oberen Zangenplatte lösbar verbunden. Auf diese Art und Weise ist es möglich, das Rückzugselement bei Bedarf, insbesondere bei Verschleiss oder reparaturbedingt, auszutauschen. Ausserdem kann das Fasermassen-Rückzugselement gegenüber der oberen Zangenplatte verschoben werden und so seine Lage in Bezug zur Fasermassen-Rückzugsmulde verändern.

Alternativ ist das Fasermassen-Rückzugselement mit der oberen Zangenplatte unlösbar verbunden. Bei der unlösbaren Verbindung des Fasermassen-Rückzugselementes mit der oberen Zangenplatte erfolgt die Einstellung des verkürzten Faserbartes durch Einstellung eines Ecartement gemäss der bekannten Vorrichtung aus der DE 102 06 605 A1 . Als Ecartement wird in diesem Zusammenhang der Abstand zwischen einem Klemmpunkt eines dem Zangenaggregat nachgeschalteten Abreisszylinderpaares und dem vorderen Umkehrpunkt der unteren Zangenplatte bezeichnet. Bei dieser Ausfüh- rung greift das Fasermassen-Rückzugselement immer in die Fasermassen- Rückzugsmulde ein und zieht den Faserbart in Richtung des Speisezylinders immer in gleichem Mass zurück, wobei durch die Einstellung des Ecartements die über die Klemmstelle herausragende Länge des Faserbartes eingestellt werden kann, da sich der Abstand zwischen der Klemmstelle des Speisezylinders in Wechselwirkung zur Speisemulde und der Klemmpunkt des Abreisszylinderpaares ändert. Ein kleines Ecar- tement ergibt einen kurzen Faserbart und ein grosses Ecartement ergibt einen längeren Faserbart.

Bei der lösbaren Verbindung des Fasermassen-Rückzugselementes mit der oberen Zangenplatte, ist das Fasermassen-Rückzugselement höhenverstellbar. Dies hat den vorteilhaften Effekt, dass auf sehr einfache Art und Weise eine stufenlose Einstellung des verkürzten Faserbartes möglich ist. Somit kann genau eingestellt werden, in welchem Mass der verkürzte Faserbart dem Kämmsegment des Rundkamms vorgelegt werden soll. Damit ist es nun möglich die Auskämmung mit dem Rundkamm genauer zu steuern und so die Auskämmung um bis zu 30 % zu verringern. Die Höhenverstel- lung des Fasermassen-Rückzugselementes erlaubt einen Rückzug der Fasermasse in Richtung des Speisezylinders um bis zu etwa 5 mm.

Bevorzugt weist das Fasermassen-Rückzugselement einen parallel zur oberen Zangenplatte verlaufenden geraden Abschnitt und einen davon abgewinkelten Abschnitt auf, wobei der abgewinkelte Abschnitt mit der Fasermassen-Ruckzugsmulde zusammen wirken kann. Der gerade Abschnitt ist derart ausgelegt, dass dieser problemlos an der Aussenfläche der oberen Zangenplatte befestigt werden kann. Ausserdem sind der gerade Abschnitt und der vom geraden Abschnitt abgewinkelte Abschnitt einstückig miteinander ausgebildet. Der Winkel zwischen dem geraden Abschnitt und dem abgewinkelten Abschnitt ist Abhängig von der geometrischen Abmessung der Fasermassen- Rückzugsmulde. Im Prinzip fügt sich das Fasermassen-Rückzugselement nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip in die Fasermassen-Rückzugsmulde ein und ermöglicht so ein mechanisches Eindrücken der Fasermasse in die Rückzugsmulde und damit ein optimales und störungsfreies Zurückziehen der Fasermasse in Richtung des Speisezylinders, bevor sich die Klemmstelle vollständig ausgebildet.

Besonders bevorzugt weist der gerade Abschnitt des Fasermassen- Rückzugselementes eine vorzugsweise schlitzförmige Nut auf, welche in Verbindung mit einem Feststellmittel eine Verschiebung und Fixierung des Fasermassen- Rückzugselementes gegenüber der oberen Zangenplatte ermöglicht. Als Feststellmittel kann vorzugsweise eine Schraub- oder Klemmverbindung zum Einsatz kommen, um die Fixierung zu gewährleisten. Die schlitzförmige Nut dient als Führung für das Fest- Stellmittel, wobei das Feststellmittel entweder fix in Form einer Nietverbindung oder lösbar in Form einer Schraube an der oberen Zangenplatte angebracht ist.

Bevorzugt ist das Fasermassen-Rückzugselement aus dem gleichen Material wie die obere Zangenplatte gefertigt. In diesem Zusammenhang ist das Material für die obere Zangenplatte ebenso wie das Fasermassen-Rückzugselement rostfreier Stahl.

Alternativ ist das Fasermassen-Rückzugselement aus einem anderen Material als die obere Zangenplatte, insbesondere aus Kunststoff oder Aluminium, gefertigt. Die Materialwahl von Kunststoff oder Aluminium ist vor allem wegen deren geringen Masse im Vergleich zum rostfreien Stahl zu sehen. Da das Fasermassen-Rückzugselement mit der Wattebahn in Kontakt kommt, wenn das Fasermassen-Rückzugselement mit der Fasermassen-Rückzugsmulde zusammen wirkt, besteht aufgrund der Materialwahl auch eine minimalere Gefahr, dass die Wattebahn beim Zurückziehen in Richtung des Speisezylinders durch das Fasermassen-Rückzugselement mechanisch beschädigt wird.

Weiter bevorzugt ist die Fasermassen-Rückzugsmulde zwischen der Speisemulde und der Zangenlippe der unteren Zangenplatte angeordnet. Diese geometrische Anordnung der Fasermassen-Rückzugsmulde erlaubt eine flexible geometrische Gestaltung der Mulde unabhängig von der Anordnung der Klemmstelle der Zangenlippen und/oder der Speisewalze in Wechselwirkung mit der Speisemulde. Die geometrische Gestaltung der Mulde ist lediglich dahingehend auszubilden, dass beim Eingreifen des abgewinkelten Abschnitts des Fasermassen-Rückzugselementes in die Fasermassen-Rückzugsmulde die Wattebahn entsprechend wieder in Richtung des Speisezylinders zurückgezogen werden kann, um den gewünschten verkürzten Faserbart zu erhalten.

Besonders bevorzugt weist die Fasermassen-Rückzugsmulde eine Gleit- bzw. Führungsfläche und eine Anschlagsfläche für das Fasermassen-Rückzugselement auf. Die Gleit- bzw. Führungsfläche ermöglicht ein vereinfachtes Zusammenwirken des abgewinkelten Abschnitts des Fasermassen-Rückzugselementes mit der Fasermassen- Rückzugsmulde. Auf diese Weise wird der abgewinkelte Abschnitt bei Ausbildung der Klemmstelle durch die Zangenlippen in Richtung der Anschlagsfläche geführt. Ergänzend zum eigentlichen mechanischen Anschlag der Zange durch die Ausbildung der Klemmstelle mittels der Zangenlippen der unteren Zangenplatte und oberen Zangenplatte definiert die Anschlagsfläche der Fasermassen-Rückzugsmulde einen weiteren mechanischen Anschlag für die Zange aus.

Weiter bevorzugt erstreckt sich das Fasermassen-Rückzugselement ebenso wie die Fasermassen-Rückzugsmulde über die gesamte Breite der unteren Zangenplatte. Dies bewirkt einen homogenen Rückzug der Wattebahn in Richtung des Speisezylinders über die gesamte Breite, ohne die Gefahr eines Verzugs quer zur Förderrichtung der Wattebahn.

Bevorzugt ist eine Kämmmaschine mit einem eine Rückzugsvorrichtung aufweisenden Zangenaggregat gemäss der vorliegenden Erfindung versehen.

Weitere Vorteile der Erfindung sind anhand eines nachfolgend beschriebenen und gezeigten Ausführungsbeispiels zu entnehmen.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Zangenaggregates mit einer erfin- dungsgemässen Fasermassen-Rückzugsvorrichtung in offener Zangenstellung;

Fig. 2 einen vergrösserten Ausschnitt der Fasermassen-Rückzugsvorrichtung gemäss Fig. 1 ;

Fig. 3 das Zangenaggregat gemäss Fig. 1 in einem Zwischenzustand mit über eine Klemmstelle herausragendem Faserbart; und

Fig. 4 das Zangenaggregat gemäss Fig. 1 in geschlossener Zangenstellung mit unterschiedlich langem Faserbart.

Fig. 1 zeigt ein Zangenaggregat 10 (kurz Zange 10) einer Kämmmaschine mit einem hin und her bewegbaren Zangenrahmen 1 1 , wobei der Zangenrahmen 1 1 eine untere Zangenplatte 12 aufweist, die mit einer im Zangenrahmen 1 1 beweglich gelagerten oberen Zangenplatte 14 im Bereich der Zangenlippen 13a, 13b eine Klemmstelle 15 (siehe Fig. 4) ausbilden kann. In der Zange 10 ist ein Speisezylinder 16 in einer Speisemulde 17 drehbar gelagert, wobei der Speisezylinder 16 eine diskontinuierliche Bewegung während eines Kammspieles durchführt, um in bekannter Art und Weise eine von einem nicht gezeigten Wickel abgerollte Wattebahn 18 bzw. Fasermasse einem unterhalb der Zange 10 drehbar angeordneten Rundkamm 20 zum Auskämmen vorzulegen. Anschließend wird die Zange 10 in die in Fig. 1 gezeigte vordere Stellung überführt, in welcher sie geöffnet ist. In dieser Stellung sticht ein Fixkamm 22 in das über die Zange 10 herausragende Watteende 24 ein. Bei der Vorwärtsbewegung der Zange 10 gelangt das Watteende 24 in eine Klemm linie 26 eines nachfolgenden Abreisszylinderpaares 28 und wird dort zu einem Faservlies 30 verlötet.

Zur Durchführung der hin- und hergehenden Schwenkbewegung der Zange 10 ist diese in ihrem vorderen Bereich beidseitig auf Schwenkarmen 32 abgestützt, die drehbar an einer vorderen Zangenwelle 33 der unteren Zangenplatte 12 und auf einer stationären Rundkammachse 34 gelagert sind. Im hinteren Bereich der Zange 10 ist diese über parallel zueinander angeordnete als Antriebsarme ausgebildete weitere Schwenkarme 36 abgestützt, welche drehbar auf einer hinteren Achse 38 der Zange 10 gelagert sind. Auf ihrem gegenüberliegenden Ende sind die weiteren Schwenkarme 36 auf einer stationär gelagerten Welle 40 drehfest verbunden. Diese drehfeste Verbindung erfolgt über die Klemmkraft der schematisch angedeuteten Schrauben 42, welche die schematisch angedeuteten Halbschalen 44a, 44b des weiteren Schwenkarmes 36 gegen die Welle 40 klemmen. Der Antrieb der Zangenbewegung erfolgt über eine diskontinuierliche Bewegung der Welle 40 wie in der Patentanmeldung DE 102 06 605 A1 im Detail beschrieben.

In Fig. 1 und vergrößert in Fig. 2 ist eine Fasermassen-Rückzugsvorrichtung 46 mit einem Fasermassen-Rückzugselement 48 und einer Fasermassen-Rückzugsmulde 56 gezeigt. In Fig. 2 ist im Detail gezeigt, dass das Fasermassen-Rückzugselement 48 auf der dem Speisezylinder 16 zugewandten Seite an der oberen Zangenplatte 14 befestigt ist. Das Fasermassen-Rückzugselement 48 hat einen geraden Abschnitt 52, der parallel zur oberen Zangenplatte 14 verläuft und einen davon abgewinkelten Abschnitt 54, der mit der Fasermassen-Rückzugsmulde 56 zusammen wirken kann. Der gerade Abschnitt 52 des Fasermassen-Rückzugselementes 48 weist eine nicht gezeigte schlitzförmige Nut auf, welche in Verbindung mit einer weiteren Schraube 50 eine lösbare Verbindung und Fixierung des Fasermassen-Rückzugselementes 48 gegenüber der oberen Zangenplatte 14 ermöglicht. Entsprechend ist das Fasermassen- Rückzugselement 48 mittels der weiteren Schraube 50 höhenverstellbar (als Doppelpfeil gekennzeichnet) und erlaubt auf diese Art und Weise die Einstellung der Lage des abgewinkelten Abschnitts 54 des Fasermassen-Rückzugselementes 48 in Bezug zur Fasermassen-Rückzugsmulde 56.

Die Fasermassen-Rückzugsmulde 56 ist von der Oberseite in Richtung zur Unterseite der unteren Zangenplatte 12 ausgebildet und zwischen der Speisemulde 17 sowie der unteren Zangenlippe 13a der unteren Zangenplatte 12 angeordnet.

Die Fasermassen-Rückzugsmulde 56 weist eine Führungsfläche 58 sowie eine Anschlagsfläche 60 auf. Die Führungsfläche 58 ermöglicht ein vereinfachtes Zusammenwirken des abgewinkelten Abschnitts 54 des Fasermassen-Rückzugselementes 48 mit der Fasermassen-Rückzugsmulde 56 und die Anschlagsfläche 60 dient als mechanischer Anschlag für den abgewinkelten Abschnitt 54 bei der Ausbildung der Klemmstelle 15 (siehe Fig. 4) zwischen den Zangenlippen 13a, 13b der oberen Zangenplatte 14 und der unteren Zangenplatte 12.

In Fig. 2 ist weiter rein schematisch zu erkennen, dass die Zangenlippe 13b der oberen Zangenplatte 14 in der detaillierten Darstellung zusätzlich zur oberen Zangenlippe 13b einen Zangendorn 62 aufweist, wobei der Zangendorn 62 während der Ausbildung der Klemmstelle 15 mit einer im Bereich der unteren Zangenlippe 13a vorliegenden Zangenmulde 64 zusammenwirken kann. Somit greift bei der Ausbildung der Klemmstelle 15 einerseits der Zangendorn 62 in die Zangenmulde 64 und der gerade Abschnitt 54 des Fasermassen-Rückzugselementes 48 in die Fasermassen-Rückzugsmulde 56 ein, um auf diese Art und Weise einen über die Klemmstelle 15 herausragenden Faserbart 66b, wie in Fig. 3 gezeigt in Richtung des Speisezylinders 16 zurückzuziehen und so einen verkürzten Faserbart 68a (siehe Fig. 4) zu erhalten. Aufgrund der Übersichtlichkeit, wurde in den Fig. 1 , Fig. 3 und Fig. 4 auf die detaillierte Darstellung der Klemmstel- le 15 hinsichtlich des Zangendorns 62 verzichtet und die obere Zangenlippe 13b sehr vereinfacht gezeigt.

Die Funktionsweise der Fasermassen-Rückzugsvorrichtung 46 wird anhand der Zangenbewegung während eines Kämmspiels an einer Kämmmaschine erläutert. Durch die drehbare Lagerung der oberen Zangenplatte 14 mit der unteren Zangenplatte 12 bewegt sich die obere Zangenplatte 14 während der Hin- und Herbewegung der Zange 10 von einer geöffneten Zangenstellung (siehe Fig. 1 ) über eine Zwischenstellung (siehe Fig. 3) in eine geschlossene Zangenstellung (siehe Fig. 4).

In der in Fig. 1 gezeigten offenen Stellung der Zange 10 kämmt der Fixkamm 22 das zwischen der Klemmlinie 26 des Abreisszylinderpaares 28 und dem Speisezylinder 16 gehaltene Watteende 24 aus. Dieser Auskämmvorgang mit dem Fixkamm 22 ist möglich, weil in einem Lötvorgang das Watteende 24 der Wattebahn 18 in die Klemmlinie 26 des Abreisszylinderpaares 28 eingezogen wird und in einem Abreissvorgang das eingeklemmte Watteende 24 von der Wattebahn 18 abgerissen wird. In der in Fig. 3 ge- zeigten Zwischenstellung sind der Lötvorgang und der Abreissvorgang abgeschlossen und die obere Zangenplatte 14 bewegt (als gestrichelte Pfeile in Fig. 3 angedeutet) sich in Richtung der unteren Zangenplatte 12 zur Ausbildung der Klemmstelle 15. Durch den Abreissvorgang ragt, wie in Fig. 3 gezeigt, ein Teil 66a der abgerissenen Wattebahn 18 über eine der Zange 10 zugewandten Stirnseite 70 des Abreisszylinderpaares 28 her- aus und ein weiterer Teil der abgerissenen Wattebahn 18 bildet den über die Klemmstelle 15 herausragenden Faserbart 66b. Dieser über die Klemmstelle 15 herausragende Faserbart 66b kann nach Ausbildung der Klemmstelle 15, wie in Fig. 4 gezeigt, von einem Kämmsegment 66 (siehe Fig. 1 ) des Rundkamms 20 ausgekämmt werden.

In Fig. 4 ist die Zange 10 in geschlossener Stellung mit Ausbildung der Klemmstelle 15 zwischen den Zangenlippen 13a, 13b gezeigt. Zur besseren Übersichtlichkeit sind das Abreisszylinderpaar und der Fixkamm nicht gezeigt. Fig. 4 gezeigt insbesondere, wie in Abhängigkeit von der Höheneinstellung (als Doppelpfeil gezeigt) des Fasermassen- Rückzugselementes 48a, 48b, 48c zur oberen Zangenplatte 14 der herausragende Faserbart 66b gemäss Fig. 3 nun als verkürzter Faserbart 68a, 68b, 68c vorliegt. Eine erste Höheneinstellung des Fasermassen-Rückzugselementes 48a ist gestrichelt dargestellt und ist in der geschlossenen Zangenstellung oberhalb der Wattebahn 18 angeordnet, so dass lediglich die Klemmstelle 15 durch die Wechselwirkung der beiden Zangenlippen 13a, 13b den herausragenden Faserbart 66b gemäss Fig. 3 bis zur ge- strichelten Linie als erster verkürzter Faserbart 68a in Richtung des Speisezylinders 16 zurückzieht.

Eine zweite Höheneinstellung des Fasermassen-Rückzugselementes 48b ist durchgezogen dargestellt und wirkt in der geschlossenen Zangenstellung mit der Fasermassen- Rückzugsmulde 56 zusammen, wobei der abgewinkelte Abschnitt 54 des Fasermas- sen-Rückzugselementes 48b nicht vollständig in die Fasermassen-Rückzugsmulde 56 eingreift und entsprechend der herausragende Faserbart 66b gemäss Fig. 3 nur bis zur durchgezogenen Linie als zweiter verkürzter Faserbart 68b in Richtung des Speisezylinders 16 zurückgezogen ist.

Eine dritte Höheneinstellung des Fasermassen-Rückzugselementes 48c ist gepunktet dargestellt und wirkt in der geschlossenen Zangenstellung mit der Fasermassen- Rückzugsmulde 56 zusammen, wobei der abgewinkelte Abschnitt 54 des Fasermassen-Rückzugselementes 48b vollständig in die Fasermassen-Rückzugsmulde 56 eingreift und entsprechend der herausragende Faserbart 66b gemäss Fig. 3 bis zur gepunkteten Linie als dritter verkürzter Faserbart 68c in Richtung des Speisezylinders 16 zurückgezogen ist.

Es sei an dieser Stelle bemerkt, dass mit der erfindungsgemässen Vorrichtung stufenlos alle Positionen zwischen dem Fasermassen-Rückzugselemente und der oberen Zangenplatte einstellbar sind, um den gewünschten verkürzten Faserbart dem Rundkamm zur Auskämmung der kurzen Fasern vorzuglegen. Legende

10 Zangenaggregat

1 1 Zangenrahmen

12 untere Zangenplatte

13a, 13b Zangenlippen

14 obere Zangenplatte

15 Klemmstelle

16 Speisezylinder

17 Speisemulde

18 Wattebahn bzw. Fasermasse

20 Rundkamm

22 Fixkamm

24 Watteende

26 Klemmlinie

28 Abreisszylinderpaar

30 Faservlies

32 Schwenkarm

33 vordere Zangenwelle

34 Rundkammachse

36 weiterer Schwenkarm

38 Hintere Achse

40 Welle

42 Schrauben

44a, 44b Halbschalen

46 Fasermassen-Rückzugsvorrichtung

48 Fasermassen-Rückzugselement

50 weitere Schraube

52 gerader Abschnitt

54 abgewinkelter Abschnitt

56 Fasermassen-Rückzugsmulde

58 Führungsfläche

60 Anschlagfläche Zangendorn Zangenmulde

a, 66b herausragender Faserbarta, 68b, 68c verkürzter Faserbart

Stirnseite Kämmsegment