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Title:
NONWOVEN, TUFTED NONWOVEN AND PRODUCTS CONTAINING THE FABRICS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/128466
Kind Code:
A1
Abstract:
A nonwoven is presented which comprises thermoplastic fibres having a melting point Tm(th), binding fibres 1 having a melting point Tm(1) and binding fibres 2 having a melting point Tm(2), with Tm(th), Tm(1) and Tm(2) being subject to the condition that Tm(th) > Tm(1) > Tm(2), and the nonwoven containing the binding fibres in the form of a solidified melt. Also presented is a tufted nonwoven of the aforementioned kind which contains tufting yarns. Finally, products are presented which contain the nonwoven and/or the tufted nonwoven.

Inventors:
DIJKEMA JAN (NL)
VISSCHER EDZE JAN (NL)
Application Number:
PCT/EP2007/003843
Publication Date:
November 15, 2007
Filing Date:
May 02, 2007
Export Citation:
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Assignee:
COLBOND BV (NL)
DIJKEMA JAN (NL)
VISSCHER EDZE JAN (NL)
International Classes:
D04H1/54; B68G11/02; D04H1/542; D04H1/544; D04H1/549; D04H1/55; D04H1/62; D04H1/72; D04H3/12; D04H3/14; D05C17/02; D06N7/00
Domestic Patent References:
WO2003069039A12003-08-21
WO2006079511A12006-08-03
Foreign References:
US5851355A1998-12-22
US6582639B22003-06-24
US20050159064A12005-07-21
US4210690A1980-07-01
US5660910A1997-08-26
JPH11309063A1999-11-09
DE3642089A11988-06-23
Attorney, Agent or Firm:
OBERLEIN, Gerriet (Kasinostrasse 19-21, Wuppertal, DE)
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Claims:

Vliesstoff, getufteter Vliesstoff und die Stoffe enthaltende Erzeugnisse

Patentansprüche:

1. Vliesstoff umfassend thermoplastische Fasern mit einem Schmelzpunkt T m (th), Bindefasern 1 mit einem Schmelzpunkt T m (1 ) und Bindefasern 2 mit einem Schmelzpunkt T m (2), wobei für T m (th), T m (1 ) und T m (2) die Bedingung T m (th) > T m (1 ) > T m (2) gilt, und wobei der Vliesstoff die Bindefasern als verfestigte Schmelze enthält.

2. Vliesstoff nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastischen Fasern ein thermoplastisches Polymer umfassen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyethylenterephthalat, Polypropylen, Polyamid, Polybutylenterephthalat, Polytrimethylenterephthalat, Polypheny- lensulfid, Polyethylennaphthalat, Polyethylenimid, Polymilchsäure und Po- lyoxymethylen.

3. Vliesstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindefasern 1 ein thermoplastisches Polymer umfassen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyamid, Polypropylen, Polyethylen oder Copolymere hiervon, Polybutylenterephthalat, Polymilchsäure, aliphati- schen Polyestern, Copolyamiden und Copolyestern.

4. Vliesstoff nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindefasern 2 ein thermoplastisches Polymer umfassen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polypropylen, Polyethylen oder Copolymeren hiervon, Polymilchsäure, Polyvinylchlorid, Copolyamiden und Copolyestern.

5. Vliesstoff nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzpunkt der Bindefasern 1 T m (1 ) mindestens 5 0 C höher ist als der Schmelzpunkt der Bindefaser 2 T m (2).

6. Vliesstoff nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzpunkt der thermoplastischen Fasern T m (th) mindestens 20 0 C höher ist als der Schmelzpunkt der Bindefasern 1 T m (1 ).

7. Vliesstoff nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastischen Fasern Polyethylenterephthalat mit einem Schmelzpunkt T m (th) = 250 0 C und die Bindefaser 1 Polyamid 6 mit einen Schmelzpunkt T m (1 ) = 220 0 C umfassen.

8. Vliesstoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Fasern Polyethylenterephthalat mit einem Schmelzpunkt

T m (th) = 250 0 C, die Bindefasern 1 Polyamid 6 mit einen Schmelzpunkt T m (1 ) = 220 0 C und die Bindefasern 2 Polypropylen mit einen Schmelzpunkt T m (2) = 160 0 C umfassen.

9. Getufteter Vliesstoff umfassend thermoplastische Fasern mit einem Schmelzpunkt T m (th), Bindefasern 1 mit einem Schmelzpunkt T m (1 ) und Bindefasern 2 mit einem Schmelzpunkt T m (2), wobei für T m (th), T m (1) und T m (2) die Bedingung T m (th) > T m (1 ) > T m (2) gilt, wobei der Vliesstoff die Bindefasern als verfestigte Schmelze enthält, wobei der getuftete Vliesstoff Tuftfäden enthält, die ggf. mit einer verfestigten Schmelze der Bindefasern 2 an die thermoplastischen Fasern gebunden sind.

lO. Getufteter Vliesstoff gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tuftfäden aus einem Material bestehen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyamid, Polypropylen, Polymilchsäure, Wolle und Baumwolle.

11. Filter für technische oder medizinische Anwendungen enthaltend einen Vliesstoff gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8.

12. Koaleszenzfilter zur Trennung eines hydrophilen Fluids von einem hydrophoben Fluid enthaltend einen Vliesstoff gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8.

13. Docht als Speicher beim Transfer von Tinte in Markier- und Schreibgeräten, für medizinische Anwendungen oder für andere Produkte, die Flüssigkeiten halten und transportieren, wobei der Docht einen Vliesstoff gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 enthält.

14. Getufteter Teppich für Heimtextilien, Kissen, Polster, Textilien in Automobilen, Zügen oder Flugzeugen und Außenanwendungen wie künstlicher Rasen oder Spielflächen, wobei der getuftete Teppich einen getufteten Vliesstoff nach Anspruch 9 oder 10.

15. Geformter Teppich enthaltend einen getufteten Vliesstoff nach Anspruch 9 oder 10.

Description:

Vliesstoff, getufteter Vliesstoff und die Stoffe enthaltende Erzeugnisse

Beschreibung:

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Vliesstoff, einen getufteten Vliesstoff und die Stoffe enthaltende Erzeugnisse.

WO 00/12800 beschreibt einen primären Vlies-Teppichrücken umfassend thermoplastische Polymerfäden oder -fasern, die mit Hilfe eines Binderpolymers gebunden sind, wobei der Teppichrücken mindestens eine unterscheidbare thermoplastische gewebte Schicht, eine unterscheidbare thermoplastische durchgehende Schicht oder eine unterscheidbare Vliesschicht umfasst, welche ebenfalls Filamente oder Fasern umfasst, die mit Hilfe eines Binderpolymers gebunden sind. Wenn dieser primäre Teppichrücken getuftet wird, beobachtet man einen Anstieg der Stichsicherung, jedoch verbunden mit einer verringerten Abschälfestigkeit.

Daher stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, einen Vliesstoff zur Verfügung zu stellen, der nach dem Tuften einen getufteten Vliesstoff mit erhöhter Stichsicherung jedoch ohne verringerte Abschälfestigkeit ergibt.

Diese Aufgabe wird zum einen gelöst durch einen Vliesstoff umfassend thermoplastische Fasern mit einem Schmelzpunkt T m (th), Bindefasern 1 mit einem Schmelzpunkt T m (1) und Bindefasern 2 mit einem Schmelzpunkt T m (2), wobei für Tm(th), T m (1 ) und T m (2) die Bedingung T m (th) > T m (1 ) > T m (2) gilt, und wobei der Vliesstoff die Bindefasern als verfestigte Schmelze enthält.

Der erfindungsgemäße Vliesstoff weist ein hohes Maß an Aufrechterhaltung seiner Strukturintegrität auf, weil die verfestige Schmelze der Bindefasern die thermoplastischen Fasern verbindet und dadurch die Vliesstruktur stabilisiert. Ferner weist der erfindungsgemäße Vliesstoff keinerlei Probleme bezüglich Delamination auf, weil der erfindungsgemäße Vliesstoff kein Laminat darstellt.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat der Begriff „Vliesstoff" die dem Fachmann bekannte Bedeutung. Beispielhaft seien die z.B. in Joachim Lünenschloß und Wilhelm Albrecht „Vliesstoffe", Georg Thieme Verlag Stuttgart • New York (1982), Kapitel 2.1.1.1-2 beschriebenen Spinnfaservliese und Spinnvliesstoffe aus Filamenten genannt.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist der Begriff „thermoplastische Fasern" in seinem breitesten Sinn zu verstehen und umfasst daher thermoplastische Mono- und Multifilamente oder Stapelfasern, sofern ihr Schmelzpunkt T m (th) die Bedingung T m (th) > T m (1 ) > T m (2) erfüllt. Es versteht sich von selbst, dass die thermoplastischen Fasern jene Anforderungen hinsichtlich Festigkeit, Bruchdehnung, Modul, Formbarkeit, Dimensionsstabilität usw. erfüllen, die benötigt werden, um damit einen Vliesstoff herzustellen. Ferner können die erfindungsgemäß eingesetzten thermoplastischen Fasern Spinnhilfsmittel, Füller, Flammschutzmittel, UV- Inhibitoren, Kristallisierhilfsmittel, Weichmacher, Beschleuniger/Verzögerer, Hitzestabilisatoren, antimikrobielle Additive oder Kombinationen der genannten Stoffe in solch einer Menge enthalten, dass die vorstehend genannten Anforderungen an die thermoplastischen Fasern noch erfüllt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Vliesstoff thermoplastische Fasern, die ein thermoplastisches Polymer umfassen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyethylenterephthalat, Polypropylen, Polyamid, Polybutylenterephthalat, Polytrimethylenterephthalat, Polyphenylensul- fid, Polyethylennaphthalat, Polyethylenimid, Polymilchsäure und Polyoxymethylen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff „Bindefasern" Fasern, die - eingearbeitet in den erfindungsgemäßen Vliesstoff - in der Lage sind, eine verfestigte Schmelze zu bilden, welche die thermoplastischen Fasern des erfindungsgemäßen Vliesstoffs verbindet und dadurch die Struktur des Vliesstoffs stabilisiert. Somit können im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Bindefasern jede Art von Fasern dienen, welche die obengenannte Bedingung erfüllen, wobei die höher schmelzenden Bindefasern 1 einen Schmelzpunkt unterhalb des Schmelzpunktes der thermoplastische Fasern aufweisen. Derartige Fasern können aus einen großen Vielzahl von Stoffklassen ausgewählt werden, sofern sie die vorstehend genannten Bedingungen erfüllen. Die Bindefasern sind üblicherweise Synthesefasern, die organische Polymere umfassen, wie etwa Thermoplaste, Elastomere oder thermoplastische Elastomere. Die Bindefasern können bioab- baubar sein.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Vliesstoff Bindefasern 1 , die ein thermoplastisches Polymer umfassen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyamid, Polypropylen, Polyethylen oder Copo- lymere hiervon, Polybutylenterephthalat, Polymilchsäure, aliphatischen Polyestem, Copolyamiden und Copolyestern.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Vliesstoff Bindefasern 2, die ein thermoplastisches Polymer umfassen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polypropylen, Polyethylen oder Copo- lymeren hiervon, Polymilchsäure, Polyvinylchlorid, Copolyamiden und Copolyestern.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff „verfestigte Schmelze", dass der erfindungsgemäße Vliesstoff die Bindefasern 1 und 2 in einer verfestigen Form enthält, welche dadurch erhalten wurde, dass eine Wirrlage umfassend die thermoplastischen Fasern, die Bindefasern 1 und die Bindefasern 2 auf eine Temperatur zur Vliesstoffherstellung T v erwärmt wurde, die der Bedingung

T m (th) > Ty > T m (1 ) gehorcht, wonach die vorstehend beschriebene Wirrlage auf eine Temperatur abgekühlt wurde, bei der auch das die Bindefasern 2 bildende Polymer verfestigt ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vliesstoffs ist der Schmelzpunkt der Bindefasern 1 T m (1 ) mindestens 5 0 C, besonders bevorzugt mindestens 10 0 C und ganz besonders bevorzugt mindesten 20 0 C höher ist als der Schmelzpunkt der Bindefasern 2 T m (2).

Für den erfindungsgemäßen Vliesstoff gilt ferner, dass vorzugsweise der Schmelzpunkt der thermoplastischen Fasern T m (th) mindestens 20 0 C höher ist als der Schmelzpunkt der Bindefasern 1 T m (1 ).

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vliesstoffs umfassen die thermoplastischen Fasern Polyethylenterephthalat mit einem Schmelzpunkt T m (th) = 250 0 C und die Bindefasern 1 Polyamid 6 mit einen Schmelzpunkt T m (1) = 220 °C.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vliesstoffs umfassen die thermoplastischen Fasern Polyethylenterephthalat mit einem Schmelzpunkt T m (th) = 250 °C, die Bindefasern 1 Polyamid 6 mit einen Schmelzpunkt T m (1 ) = 220 0 C und die Bindefasern 2 Polypropylen mit einen Schmelzpunkt T m (2) = 160 °C.

Im erfindungsgemäßen Vliesstoff kann das Gewichtsverhältnis von thermoplastischen Fasern w(th), Bindefasern 1 w(1 ) und Bindefasern 2 w(2) in einem weiten Bereich eingestellt werden, wobei der Anteil der Bindefasern 1 und 2 umso höher gewählt wird, je größer die Anforderungen an die Strukturintegrität des Vliesstoffs unten den beabsichtigten Verwendungsbedingungen sind. Vorzugsweise liegt das Verhältnis w(th) : w(1 ) : w(2) in einem Bereich von 90 :5 : 5 bis 40 : 30 : 30 Ge-

wichts-%, besonders bevorzugt in einem Bereich von 80 : 10 : 10 bis 60 : 20 : 20 Gewichts-%.

Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Vliesstoffs werden die thermoplastischen Fasern, die Bindefasern 1 und die Bindefasern 2 in einer der dem Fachmann bekannten Verfahren gemischt und eine Wirrlage erzeugt, wobei das gewählte Mischverfahren in der Lage ist, eine ausreichend homogene Mischung der thermoplastischen Fasern und der Bindefasern 1 und 2 in der Wirrlage zu gewährleisten. Dabei bedeutet der Begriff „homogene Mischung", dass in jedem Volumenelement der Wirrlage das Verhältnis w(th) : w(1 ) : w(2) in etwa gleich ist. Vorzugsweise dient als Mischverfahren das Assemblieren oder das Mischen an einem Spulengatter oder das Spinnen aus 3-Komponenten Spinnbalken.

Zur Herstellung der Wirrlage kann jedes der zu diesem Zweck bekannten Verfahren eingesetzt werden, z.B. die Verfahren, die in Kapitel 10.1 des „Manual of non- wovens" (1971 ), Textile Trade Press, Manchester, England in association with W.R.C. Publishing Co., Atlanta, U.S.A. beschrieben sind.

Die Wirrlage wird auf eine Temperatur zur Vliesstoffherstellung T v erwärmt, die der Bedingung T m (th) > T v > T m (1 ) gehorcht, wonach die Wirrlage auf eine Temperatur abgekühlt wurde, bei der auch das die Bindefasern 2 bildende Polymer verfestigt wird, wodurch der erfindungsgemäße Vliesstoff erhalten wird. Die Zeit, während der T v auf die Wirrlage einwirkt, wird so gewählt, dass eine Menge an Bindefasern 1 und 2 schmelzen kann, die ausreicht, dass nach dem Abkühlen eine verfestigte Schmelze entsteht, welche die thermoplastischen Fasern verbindet.

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ferner gelöst durch einen getufteten Vliesstoff umfassend thermoplastische Fasern mit einem Schmelzpunkt T m (th), Bindefasern 1 mit einem Schmelzpunkt T m (1 ) und Bindefasern 2 mit einem Schmelzpunkt T m (2), wobei für T m (th), T m (1 ) und T m (2) die Bedingung T m (th) > T m (1 ) > T m (2) gilt, wobei der Vliesstoff die Bindefasern als

verfestigte Schmelze enthält, wobei der getuftete Vliesstoff Tuftfäden enthält, die ggf. mit einer verfestigten Schmelze der Bindefasern 2 an die thermoplastischen Fasern gebunden sind.

Dabei gilt für die Begriffe „Vliesstoff", „thermoplastische Fasern", „Bindefasern 1 und 2", „verfestigte Schmelze" und für deren bevorzugten Ausführungsformen sinngemäß das bereits bei der Beschreibung des erfindungsgemäßen Vliesstoffs Ausgeführte.

Der Begriff „Tuftfäden" beinhaltet im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzliche alle Fäden, die als Tuftfäden eingesetzt werden können, sofern der Schmelz- bzw. Zersetzungspunkt dieser Fäden höher ist als die im folgenden Absatz definierte Temperatur T t .

Zur Herstellung des erfindungsgemäßen getufteten Vliesstoffs wird der erfindungsgemäße Vliesstoff mit einem dem Fachmann bekannten Verfahren getuftet. Anschließend kann der getuftete Vliesstoff auf eine Temperatur T t erwärmt werden, welche die Bedingung T m (1 ) > T 1 > T m (2) erfüllt, wodurch das die Bindefäden 2 bildende Material aufschmilzt. Nach dem Abkühlen auf eine Temperatur, bei der das die Bindefasern 2 bildende Polymer verfestigt wird, resultiert eine verfestigte Schmelze der Bindefasern 2, welche die Tuftfäden an die thermoplastischen Fäden bindet.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen getufteten Vliesstoffs bestehen die Tuftfäden aus einem Material, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyamid, Polypropylen, Polymilchsäure, Wolle und Baumwolle.

Der erfindungsgemäße getuftete Vliesstoff weist eine ausgezeichnete Stichsicherung auf. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Tuftfäden mit einer verfestigten Schmelze der Bindefasern 2 an die thermoplastischen Fasern gebunden sind.

Die hohe Dimensionsstabilität und Strukturintegrität des erfindungsgemäßen Vliesstoffs macht sich in einer Vielzahl von Erzeugnissen vorteilhaft bemerkbar, welche den erfindungsgemäßen Vliesstoff enthalten und bei denen es auf die genannten Eigenschaften ankommt.

Dazu gehören Filter für technische und medizinische Anwendungen, welche den erfindungsgemäßen Vliesstoff enthalten. Derartige Filter gehören ebenfalls zur vorliegenden Erfindung und können in technischen Anwendungsfeldern z.B. als Staub-, Ruß-, Pollen- oder Gasfilter oder in medizinischen Anwendungsfeldern z.B. als Bakterien- oder Virenfilter oder als Filter zum Austausch von Wärme und Feuchtigkeit ausgeführt sein. In der zuletzt genannten Ausführungsform nimmt der erfindungsgemäße Filter aus der Ausatemluft eines Patienten Wärme und Feuchtigkeit auf. Für diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Filters sind thermoplastische Fasern und Bindefasern geeignet, die eine geringe Wärmeleitfähigkeit und eine hohe Hydrophilie aufweisen, wie z.B. Polyamidfasern.

Ferner gehören zur vorliegenden Erfindung Koaleszenzfilter zur Trennung eines hydrophilen Fluids von einem hydrophoben Fluid, welche einen erfindungsgemäßen Vliesstoff enthalten. Mit einem derartigen Filter lässt sich z.B. Wasser aus Flugbenzin abtrennen. Dies gelingt umso besser, je hydrophiler die thermoplastischen Fasern und die Bindefasern des Vliesstoffs sind, weil mit steigender Hydrophilie die Fähigkeit der Fasern steigt, das Wasser zu binden.

Weiterhin gehört zur vorliegenden Erfindung ein Docht als Speicher beim Transfer von Tinte in Markier- und Schreibgeräten, für medizinische Anwendungen oder für andere Produkte, die Flüssigkeiten halten und transportieren, wobei der Docht einen erfindungsgemäßen Vliesstoff enthält. Für die Dochtwirkung sind insbeson-

dere thermoplastische Fasern und Bindefasern mit einer hohen Oberflächenenergie geeignet, die es den Fasern ermöglicht, das gewünschte Flüssigkeitsvolumen anzusaugen. Daher sind für diese Ausführungsform thermoplastische Fasern und Bindefasern aus Polyethylenterephthalat besser geeignet als solche aus beispielsweise Polyolefinen.

Die hohe Dimensionsstabilität, Strukturintegrität und Stichsicherung des erfindungsgemäßen getufteten Vliesstoffs macht sich in einer Vielzahl von Erzeugnissen vorteilhaft bemerkbar, welche den erfindungsgemäßen getufteten Vliesstoff enthalten und bei denen es auf die genannte Eigenschaftskombination ankommt.

Dazu gehört ein getufteter Teppich für Heimtextilien, Kissen, Polster, Textilien in Automobilen, Zügen oder Flugzeugen und Außenanwendungen wie künstlicher Rasen oder Spielflächen, wobei der getuftete Teppich einen erfindungsgemäßen getufteten Vliesstoff enthält. Ein derartiger Teppich gehört ebenfalls zur vorliegenden Erfindung.

Schließlich gehört zur vorliegenden Erfindung ein geformter Teppich enthaltend einen erfindungsgemäßen getufteten Vliesstoff.