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Patent Searching and Data


Title:
NOZZLE DEVICE HAVING AT LEAST TWO NOZZLE PLATES AND AT LEAST THREE OPENINGS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/099960
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a nozzle device (1) for emitting at least one emission medium onto a component (100), preferably onto a seam, edge or transition joint of said component (100). The present nozzle device (1) comprises at least two adjacent nozzle plates (10, 20, 30), a first nozzle plate (10) comprising at least one opening (1.1, 1.2) for emitting at least one emission jet (S1.1, S1.2), and a second nozzle plate (20) comprising at least two openings (2.1, 2.2, 2.3) for emitting at least two emission jets (S2.1, S2.2, S2.3. S2.3).

Inventors:
KRAFT BERND (DE)
NOAK DMITRI (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/080803
Publication Date:
June 07, 2018
Filing Date:
November 29, 2017
Export Citation:
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Assignee:
DUERR SYSTEMS AG (DE)
International Classes:
B05C5/02; B05B1/04; B05B1/14; B05B7/08
Foreign References:
US4476165A1984-10-09
US20150013900A12015-01-15
DE102006012373B32007-06-28
US20040155125A12004-08-12
DE102013217686A12015-03-05
Attorney, Agent or Firm:
V. BEZOLD & PARTNER PATENTANWÄLTE - PARTG MBB (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Düsenvorrichtung (1) zur Abgabe zumindest eines Abga¬ bemediums auf ein Bauteil (100), vorzugsweise auf einen Falz, eine Kante oder eine Übergangsnaht des Bauteils (100), dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (1) zumin- dest zwei nebeneinander angeordnete Düsenplatten (10, 20, 30) aufweist, wobei eine erste Düsenplatte (10) zumindest eine Öffnung (1.1, 1.2) zur Abgabe zumindest eines Abgabestrahls (Sl.l, S1.2) aufweist und eine zweite Düsenplatte (20) zumin¬ dest zwei Öffnungen (2.1, 2.2, 2.3) zur Abgabe von zumindest zwei Abgabestrahlen (S2.1, S2.2, S2.3. S2.3) aufweist.

2. Düsenvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Abgabestrahl (Sl.l, S1.2) aus der ersten Düsenplatte (10) eine Strahlbreite (Bl, B2) definiert und die erste Düsenplatte (10) eine Öffnungskonfi¬ guration (K) zur Ausbildung der zumindest einen Öffnung (1.1, 1.2) aufweist und die Öffnungskonfiguration (K) konkav ausgeformt ist, um eine Verschmälerung der Strahlbreite (Bl, B2) zur Abgabeseite (A) hin zu bewirken.

3. Düsenvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Öffnungen (2.1, 2.2) der zweiten Düsenplatte (20) einwärts ausgerichtet sind, so dass die zumindest zwei Abgabestrahlen (S2.1, S2.2) der zwei- ten Düsenplatte (20) sich zur Abgabeseite (A) hin einander annähern .

4. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Düsenplatte (10) eine Eintrittsöffnung (El) für ein Abgabemedium aufweist und die zweite Düsenplatte (20) eine Eintrittsöffnung (E2) für ein Abgabemedium aufweist und die Eintrittsöffnung (El) der ersten Düsenplatte (10) und die Eintrittsöffnung (E2) der zweiten Düsenplatte (20) räumlich voneinander getrennt sind.

5. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (1) einen Zufuhrkanal (50) für das Abgabemedium aufweist, über den das Abgabemedium zu der zumindest einen Öffnung

(1.1, 1.2) der ersten Düsenplatte (10) und zu den zumindest zwei Öffnungen (2.1, 2.2, 2.3) der zweiten Düsenplatte (20) führbar ist, so dass die zumindest eine Öffnung (1.1, 1.2) der ersten Düsenplatte (10) und die zumindest zwei Öffnungen (2.1, 2.2, 2.3) der zweiten Düsenplatte (20) mit demselben Zufuhrkanal (50) in Fluidverbindung bringbar sind.

6. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (1) zumindest ein Ventil (60), vorzugsweise ein Nadelventil, aufweist und das Ventil (60) zum wahlweisen Aktivieren oder Deaktivieren einer Abgabe eines Abgabemediums aus der zumin¬ dest einen Öffnung (1.1, 1.2) der ersten Düsenplatte (10) und/oder einer Abgabe eines Abgabemediums aus den zumindest zwei Öffnungen (2.1, 2.2, 2.3) der zweiten Düsenplatte (20) ausgeführt ist.

7. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (1) ein Sockelbauteil (70) für die zumindest zwei Düsenplat¬ ten (10, 20, 30) aufweist und in dem Sockelbauteil (70) ein erster Zufuhrabschnitt (50.1) zur Zufuhr des Abgabemediums zu der zumindest einen Öffnung (1.1,1.2) der ersten Düsenplatte (10) und ein zweiter Zufuhrabschnitt (50.2) zur Zufuhr des Abgabemediums zu den zumindest zwei Öffnungen (2.1, 2.2, 2.3) der zweiten Düsenplatte (20) angeordnet ist.

8. Düsenvorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekenn- zeichnet, dass der erste Zufuhrabschnitt (50.1) und der zwei¬ te Zufuhrabschnitt (50.2) durch den Zufuhrkanal (50) mit Ab¬ gabemedium versorgbar sind.

9. Düsenvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (60) zum wahlweisen

Öffnen oder Schließen des ersten Zufuhrabschnitts (50.1) und/oder des zweiten Zufuhrabschnitts (50.2) ausgeführt ist.

10. Düsenvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (60) zumindest ab¬ schnittsweise in dem Sockelbauteil (70) aufgenommen ist.

11. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (1) eine Plattenhalterung (80) zur Halterung der zumindest zwei Düsenplatten (10, 20, 30) und vorzugsweise zur Aufnahme des Sockelbauteils (70) aufweist.

12. Düsenvorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Ventil (60) zumindest abschnittsweise in der Plattenhalterung (80) aufgenommen ist.

13. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Öff- nung (1.1, 1.2) der ersten Düsenplatte (10) als Schlitzöff¬ nung zur Abgabe eine Flachstrahls (Sl.l, S1.2) ausgeführt ist und/oder die zumindest zwei Öffnungen (2.1, 2.2, 2.3) der zweiten Düsenplatte (20) als Schlitzöffnungen zur Abgabe von zumindest zwei Flachstrahlen ( S2.1 , S2.2, S2.3) ausgeführt sind .

14. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden An- Sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Öff¬ nungen (2.1, 2.2, 2.3) der zweiten Düsenplatte (20) in derselben Ebene ausgerichtet sind oder zumindest parallel zuei¬ nander ausgerichtet sind. 15. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Öff¬ nung (1.1, 1.2) der ersten Düsenplatte (10) und die zumindest zwei Öffnungen (2.1, 2.2, 2.3) der zweiten Düsenplatte (20) in Querrichtung (Q) der ersten Düsenplatte (10) und der zwei- ten Düsenplatte (20) versetzt angeordnet sind, aber vorzugs¬ weise in im Wesentlichen parallelen Ebenen ausgerichtet sind.

16. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- die erste Düsenplatte (10) eine zweiseitig abstehende

Hornstruktur (3.1, 3.2) mit zwei einwärts geformten Innenflanken (4.1, 4.2) umfasst, um das aus der zumindest einen Öffnung (1.1, 1.2) der ersten Düsenplatte (10) ausgegebene Abgabemedium einwärts umzulenken, und/oder - die zweite Düsenplatte (20) eine zweiseitig abstehende Hornstruktur (3.1, 3.2) mit zwei einwärts geformten Innenflanken (4.1, 4.2) umfasst, um das aus den zumindest zwei Öffnungen (2.1, 2.2, 2.3) der zweiten Düsenplatte (20) ausgegebene Abgabemedium einwärts umzulenken.

17. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (1) zumindest eine dritte Düsenplatte (30) umfasst.

18. Düsenvorrichtung (1) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Düsenplatte (30) dazu dient, die zumindest eine Öffnung (1.1, 1.2) der ersten Düsenplatte (10) und/oder die zumindest zwei Öffnungen (2.1, 2.2, 2.3) der zweiten Düsenplatte (20) in Umfangsrichtung zu schließen.

19. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Düsenplatte (10) dazu dient, um die zumindest zwei Öffnungen (2.1, 2.2, 2.3) der zweiten Düsenplatte (20) in Umfangsrichtung zu schließen oder die zweite Düsenplatte (20) dazu dient, um die zumindest eine Öffnung (1.1, 1.2) der ersten Düsenplatte (10) in Umfangsrichtung zu schließen. 20. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei der fol¬ genden Düsenplatten (10, 20, 30) abgabeseitig zumindest ab¬ schnittsweise komplementär zueinander ausgebildet sind:

die erste Düsenplatte (10),

- die zweite Düsenplatte (20),

die dritte Düsenplatte (30) .

21. Düsenvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenvorrichtung (1) zumindest drei oder zumindest vier Düsenplatten (10, 20,30) umfasst .

Description:
BESCHREIBUNG

Düsenvorrichtung mit zumindest zwei Düsenplatten und zumindest drei Öffnungen

Die Erfindung betrifft eine Düsenvorrichtung zur Abgabe zumindest eines vorzugsweise viskosen, insbesondere hochvisko ¬ sen Abgabemediums auf ein Bauteil, vorzugsweise zur Abgabe des Abgabemediums auf einen Falz (z. B. Stehfalz), eine Kante oder eine Übergangsnaht des Bauteils. Das Bauteil ist vor ¬ zugsweise ein Kraftfahrzeugbauteil (z. B. ein Kraftfahrzeug ¬ karosseriebauteil), kann aber auch z. B. ein Bauteil eines Nutzfahrzeugs (z. B. ein Nutzfahrzeugkarosseriebauteil), ein Bauteil eines Luftfahrzeugs, ein Fenster (z. B. eine Fenster ¬ scheibe) oder ein Fassadenbauteil sein.

Zum allgemeinen Stand der Technik kann zunächst auf die DE 10 2013 217 686 AI verwiesen werden.

Unter Bezugnahme auf Figur 14 werden gemäß Stand der Technik insbesondere Stehfalze (z. B. Bauteilkanten), wie sie z. B. im Schwellerbereich oder an Längsträgern eines Kraftfahrzeugs vorkommen, mittels konventionellen, robotergeführten Flachstrahldüsen (auch Flatstreamdüsen genannt) aus Hartmetall abgedichtet. Bei diesem Verfahren wird der Stehfalz von mindestens einer und eventuell auch von beiden Seiten mit PVC (PVC: Polyvinylchlorid) abgedichtet. Damit auch die Unterseite des Stehfalzes prozesssicher abgedichtet werden kann, wird ein Roboterprogramm üblicherweise so erstellt, dass die untere Kante des aus der Düse ausgebrachten Spritzstrahles einige Millimeter unter dem Stehfalz hindurch und somit an dem Stehfalz vorbeiappliziert („vorbeigeschossen") wird. Das PVC- Material, das auf eine Seite des Stehfalzes aufgetragen wird, legt sich zu gewissen Teilen um die Falzkante und dichtet so die untere korrosionsanfällige Seite des Stehfalzes ab. Die Anforderungen an eine konventionelle PVC-Naht liegen bei üblicherweise 15 mm bis 25 mm Nahtbreite und 1,5 mm bis 2,5 mm Nahthöhe. Damit dies mit einer baulich begrenzten Düse re ¬ alisiert werden kann, wird die Schlitzöffnung der konventionellen Flachstrahldüse konvex ausgeprägt, so dass sich die Strahlbreite des Spritzstrahls zum Stehfalz und somit zur Ab ¬ gabeseite hin vergrößert.

Nachteilig bei dem zuvor beschriebenen Stand der Technik ist insbesondere, dass ein Teil des abgegebenen PVC-Materials prozessbedingt an dem Stehfalz „vorbeigeschossen" wird. Das hat zur Folge, dass der die Flachstrahldüse führende Roboter und/oder die Applikationszelle, in der das Verfahren ausge ¬ führt wird, verschmutzt wird, und somit ein erhöhter Reini ¬ gungsaufwand entsteht. Die Applikation lässt sich aufgrund von Bauteiltoleranzen, die üblicherweise bei Kraftfahrzeug- Karosserien vorliegen, meist nicht anders einstellen. Die Bauteiltoleranzen führen auch dazu, dass der Stehfalz von beiden Seiten appliziert werden muss. Gefügte Blechkanten z. B. unterscheiden sich in ihrer Länge von Karosserie zu Karos- serie.

Nachteilig bei dem zuvor beschriebenen Stand der Technik ist zusätzlich die Unflexibilität . So müssen in Abhängigkeit un ¬ terschiedlicher Qualitätsanforderungen oder in Abhängigkeit unterschiedlicher Konfigurationen des mit dem Abgabemedium zu versehenden Kraftfahrzeugbauteils unterschiedliche Düsen ver ¬ wendet werden. Düsenwechselvorgänge sind aber zeitaufwendig und stören den eigentlichen Applikationsprozess . Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit zu schaf ¬ fen, mittels der Applikationsprozesse zur Abgabe eines z. B. viskosen Abgabemediums auf ein Bauteil, z. B. einen Falz, ei ¬ ne Kante oder eine Übergangsnaht des Bauteils, flexibel und somit effizient durchführbar sind und vorzugsweise zusätzlich die erforderliche Menge des Abgabemediums reduziert werden kann .

Diese Aufgabe kann mit den Merkmalen des unabhängigen An- spruchs gelöst werden. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung können den abhängigen Ansprüchen und der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung entnommen werden. Die Erfindung betrifft eine Düsenvorrichtung zur Abgabe zumindest eines Abgabemediums auf ein Bauteil, vorzugsweise auf einen Falz (z. B. Stehfalz), eine Kante oder eine Übergangsnaht des Bauteils. Das Bauteil ist vorzugsweise ein Kraftfahrzeugbauteil, z. B. eine Kraftfahrzeugkarosserie.

Das Bauteil kann aber auch z. B. ein Bauteil eines Nutzfahrzeugs (z. B. ein Nutzfahrzeugkarosseriebauteil), ein Bauteil eines Luftfahrzeugs, ein Fenster (z. B. eine Fensterscheibe) oder ein Fassadenbauteil sein.

Anwendungsbereiche der Düsenvorrichtung sind somit insbesondere: Kraftfahrzeuge, Nutzfahrzeuge, Luftfahrzeuge, Fenster und/oder der Fassadenbau.

Die Düsenvorrichtung umfasst zumindest zwei, vorzugsweise zu ¬ mindest drei, nebeneinander angeordnete Düsenplatten, insbe- sondere im Wesentlichen parallel nebeneinander angeordnete Düsenplatten .

Eine erste Düsenplatte umfasst zumindest eine Öffnung zur Ab- gäbe zumindest eines Abgabestrahls und eine zweite Düsenplat ¬ te umfasst zumindest zwei Öffnungen zur Abgabe von zumindest zwei Abgabestrahlen. Somit ist z. B. auch eine Düsenplatte mit zumindest drei Öffnungen möglich. Dadurch, dass die Düsenvorrichtung zumindest drei Öffnungen aufweist, können mit ein und derselben Düsenvorrichtung unterschiedliche Qualitätsanforderungen realisiert werden und/oder unterschiedliche Konfigurationen des mit dem Abgabe ¬ medium zu versehenden Bauteils bearbeitet werden und zwar insbesondere ohne einen Düsenwechsel. So kann z. B. der

Strahl aus der ersten Düsenplatte für einen ganz bestimmten Verwendungszweck genutzt werden, wobei die Strahlen aus der zweiten Düsenplatte für einen anderen Verwendungszweck genutzt werden können. Alternativ oder ergänzend kann der

Strahl aus der ersten Düsenplatte und die Strahlen aus der zweiten Düsenplatte in Abhängigkeit des Verwendungszwecks z. B. auch gleichzeitig ausgegeben werden.

Es ist möglich, dass der zumindest eine Abgabestrahl aus der ersten Düsenplatte eine Strahlbreite definiert und die erste Düsenplatte eine Öffnungskonfiguration zur Ausbildung der zumindest einen Öffnung aufweist und die Öffnungskonfiguration konkav, insbesondere gekrümmt konkav, ausgeformt ist, um eine Verschmälerung der Strahlbreite zur Abgabeseite hin zu bewir- ken.

Die Strahlbreite kann z. B. einen einzigen Abgabestrahl umfassen, falls die Öffnungskonfiguration nur eine einzige Öffnung zur Abgabe eines einzigen Abgabestrahls aufweist. Die Strahlbreite kann z. B. zumindest zwei Abgabestrahlen um ¬ fassen, falls die Öffnungskonfiguration zumindest zwei Öffnungen zur Abgabe zumindest zweier Abgabestrahlen aufweist. Die zumindest zwei Abgabestrahlen können eine die zumindest zwei Abgabestrahlen umfassende Strahlbreite definieren, so dass eine Verschmälerung der die zumindest zwei Abgabestrahlen umfassenden Strahlbreite zur Abgabeseite hin bewirkt wer ¬ den kann.

Es ist möglich, dass die zumindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte einwärts ausgerichtet sind, so dass die zumindest zwei Abgabestrahlen der zweiten Düsenplatte sich zur Abgabeseite hin einander annähern. Die zwei Abgabestrahlen können z. B. einen Verjüngungswinkel bilden von größer 5°, größer

10°, größer 15°, größer 90°, größer 95° oder größer 100° und kleiner 180°.

Durch die Bereitstellung mehrerer Öffnungen und vorzugsweise der Verschmälerung der Strahlbreite und/oder der sich einander annähernden Abgabestrahlen können z. B. eine oder mehrere der folgenden Vorteile erzielt werden:

- Der Verbrauch an Abgabemedium kann reduziert werden.

- Die Verschmutzung einer Applikationszelle kann reduziert werden .

- Eine prozesssichere Abdichtung unterschiedlicher Falzarten, insbesondere Stehfalze, kann ermöglicht werden.

- Auf ein Bauteilvermessungssystem zur Vermessung des (Kraftfahrzeug-) Bauteils kann verzichtet werden. - Eine hohe Applikationsgeschwindigkeit kann erzielt werden, insbesondere gegenüber Applikationsverfahren mit Bauteilvermessung . - Ein größerer Spritzabstand zwischen Düsenvorrichtung und

(Kraftfahrzeug-) Bauteil kann ermöglicht werden, z. B. bis zu 50mm.

- Größere Bauteiltoleranzen können ermöglicht werden, z. B. +/- 3mm bis 5mm.

- Aufgrund der einfachen Bauform der Düsenvorrichtung entsteht vorzugsweise keine zusätzliche Störkontur am Applikator und/oder am Roboter, so dass z. B. auch schwer zugängliche Stellen, z. B. Falze, Nähte, Kanten, etc., gut erreicht wer ¬ den können.

- Durch Erhöhung der Ausflussrate des Abgabemediums kann er ¬ möglicht werden, auch eine konventionelle Naht, z. B. aus PVC, auf das (Kraftfahrzeug-) Bauteil aufzutragen.

Die Düsenvorrichtung eignet sich insbesondere für zumindest eine der folgenden Anwendungsmöglichkeiten: - Abdichtung von z. B. metallischen (Kraftfahrzeug-) Bauteilen, die geschweißt oder geklebt werden, z. B. Falze (insbe ¬ sondere Stehfalze) oder Übergangsnähte, aber auch z. B. Bau ¬ teilkanten einzelner Bauteile. - Z. B. 3-seitig umgreifende (umschließende) Applikation (Be- schichtung) eines z. B. viskosen oder hochviskosen Abgabemediums auf ein (Kraftfahrzeug-) Bauteil, zum Korrosionsschutz von Schnittkanten an z. B. Blechen, Schutz vor Verletzungen beim manuellen Bauteilhandling (z. B. bei scharfkantigen Blechkanten), Schutz vor Kantenbeschädigung (z. B. bei Faserverbundwerkstoffen) und/oder Scheuerschutz.

Es ist möglich, dass die erste Düsenplatte eine Eintrittsöff- nung für ein Abgabemedium aufweist und die zweite Düsenplatte eine Eintrittsöffnung für ein Abgabemedium aufweist und die Eintrittsöffnung der ersten Düsenplatte und die Eintrittsöff ¬ nung der zweiten Düsenplatte räumlich voneinander getrennt sind .

Es ist möglich, dass die Düsenvorrichtung einen Zufuhrkanal für das Abgabemedium aufweist, über den das Abgabemedium zu der zumindest einen Öffnung der ersten Düsenplatte und ebenfalls zu den zumindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte geführt werden kann. Somit können zweckmäßig die zumindest eine Öffnung der ersten Düsenplatte und die zumindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte mit demselben Zufuhrkanal in Fluidverbindung gebracht werden, um vorzugsweise das glei ¬ cher Abgabemedium zu applizieren.

Es ist möglich, dass die Düsenvorrichtung zumindest ein zweckmäßig ansteuerbares Ventil (z. B. ein Nadelventil) auf ¬ weist und das Ventil zum wahlweisen Aktivieren und/oder Deaktivieren einer Abgabe eines Abgabemediums aus der zumindest einen Öffnung der ersten Düsenplatte und/oder einer Abgabe eines Abgabemediums aus den zumindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte ausgeführt ist.

Die Düsenvorrichtung kann z. B. ein Sockelbauteil (vorzugs- weise ein Basisbauteil) für die zumindest zwei Düsenplatten umfassen und in dem Sockelbauteil kann z. B. ein erster Zufuhrabschnitt zur Zufuhr des Abgabemediums zu der ersten Dü ¬ senplatte und ein zweiter Zufuhrabschnitt zur Zufuhr des Ab ¬ gabemediums zu der zweiten Düsenplatte angeordnet sein. Der erste Zufuhrabschnitt dient zweckmäßig zur Zufuhr des Abgabe ¬ mediums zu der zumindest einen Öffnung der ersten Düsenplat ¬ te. Der zweite Zufuhrabschnitt dient zweckmäßig zur Zufuhr des Abgabemediums zu den zumindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte.

Das Sockelbauteil kann anwendungsabhängig z. B. über, unter und/oder seitlich neben den zumindest zwei Düsenplatten angeordnet sein.

Der erste Zufuhrabschnitt und der zweite Zufuhrabschnitt kön ¬ nen vorzugsweise durch den Zufuhrkanal mit Abgabemedium versorgt werden. Es ist möglich, dass das Ventil zum wahlweisen Öffnen

und/oder Schließen des ersten Zufuhrabschnitts und/oder des zweiten Zufuhrabschnitts dient und zu diesem Zweck z. B. in den ersten Zufuhrabschnitt und/oder den zweiten Zufuhrabschnitt hineinragen kann.

Das Ventil kann vorzugsweise zumindest abschnittsweise in dem Sockelbauteil aufgenommen sein.

Es ist möglich, dass die Düsenvorrichtung eine Plattenhalte- rung zur Halterung der zumindest zwei Düsenplatten und/oder zur Aufnahme des Sockelbauteils aufweist.

Die Plattenhalterung kann z. B. zwei Klemmteile (z. B. Klemmplatten) umfassen.

Die Plattenhalterung und/oder das Sockelbauteil kann z. B. Teil eines Applikationskopfes sein, an dem vorzugsweise meh ¬ rere, in unterschiedliche Raumrichtungen ausgerichtete Dü ¬ senanordnungen angeordnet sind, wovon zumindest eine als Dü- senvorrichtung wie hierin offenbart ausgeführt sein kann. Der Applikationskopf wird üblicherweise auch z. B. als 3D- (Applikations- ) Kopf oder 3D-Gun bezeichnet. Es ist möglich, dass das Ventil zumindest abschnittsweise in der Plattenhalterung aufgenommen ist, z. B. in einem Klemmteil der Plattenhalterung.

Die zumindest eine Öffnung der ersten Düsenplatte kann z. B. als Schlitzöffnung zur Abgabe eines Flachstrahls ausgeführt sein. Alternativ oder ergänzend können die zumindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte als Schlitzöffnungen zur Abgabe von zwei Flachstrahlen ausgeführt sein. Es ist möglich, dass die zumindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte in derselben Ebene ausgerichtet sind oder zumin ¬ dest parallel zueinander ausgerichtet sind.

Es ist möglich, dass die zumindest eine Öffnung der ersten Düsenplatte einerseits und die zumindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte andererseits in Querrichtung der ersten Düsenplatte und der zweiten Düsenplatte versetzt zueinander angeordnet sind, aber vorzugsweise in im Wesentlichen paral ¬ lelen Ebenen ausgerichtet sind.

Es ist möglich, dass die erste Düsenplatte eine zweiseitig abstehende Hornstruktur mit zwei einwärts geformten Innenflanken umfasst, um das aus der zumindest einen Öffnung der ersten Düsenplatte ausgegebene Abgabemedium einwärts umzulen- ken. Alternativ oder ergänzend kann die zweite Düsenplatte eine zweiseitig abstehende Hornstruktur mit zwei einwärts ge ¬ formten Innenflanken umfassen, um das aus den zumindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte ausgegebene Abgabemedium einwärts umzulenken. Die Düsenvorrichtung kann zumindest drei oder sogar zumindest vier Düsenplatten umfassen. Eine dritte Düsenplatte kann z. B. dazu dienen, die zumindest eine Öffnung der ersten Düsenplatte und/oder die zumindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte in Umfangsrichtung zu schließen . Die erste Düsenplatte kann z. B. genutzt werden, um die zu ¬ mindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte in Umfangs- richtung zu schließen. Alternativ oder ergänzend kann die zweite Düsenplatte genutzt werden, um die zumindest eine Öff ¬ nung der ersten Düsenplatte in Umfangsrichtung zu schließen.

Es ist möglich, dass zumindest zwei der folgenden Düsenplat ¬ ten abgabeseitig zumindest abschnittsweise komplementär zuei ¬ nander ausgebildet sind, um vorzugsweise im Wesentlichen bün ¬ dig mit miteinander abzuschließen: die erste Düsenplatte, die zweite Düsenplatte und/oder die dritte Düsenplatte.

Die dritte Düsenplatte kann eine Blindplatte, zweckmäßig ohne eigenen eingearbeiteten Materialkanal zur Führung von Abgabemedium sein. Es ist möglich, dass die Düsenvorrichtung eine oder mehrere solcher vorzugsweise als Blindplatten ausgeführte dritte Düsenplatten aufweist.

Das Abgabemedium kann ein Gas und/oder ein viskoses, insbesondere hochviskoses Abgabemedium (z. B. PVC : Polyvinylchlo- rid) sein.

Die Öffnungsweite der zumindest einen Öffnung der ersten Dü ¬ senplatte und/oder der zumindest zwei Öffnungen der zweiten Düsenplatte kann z. B. einen Wert zwischen 0,2 mm und 0,5 mm aufweisen .

Die erste Düsenplatte umfasst vorzugsweise nur eine einzige Öffnung. Die erste Düsenplatte kann aber auch mehrere Öffnun ¬ gen umfassen und z. B. ausgeführt sein wie die zweite Düsen ¬ platte .

Die hierin zur zweiten Düsenplatte gemachte Offenbarung kann zweckmäßig auch für die erste Düsenplatte gelten und umge ¬ kehrt, so dass die erste Düsenplatte zweckmäßig z. B. wie die zweite Düsenplatte ausgebildet sein kann und umgekehrt.

Das Auftragsmedium kann z. B. PVC (Polyvinylchlorid) und/oder ein PVC-Plastisol umfassen.

Die Merkmale „konkav" und „gekrümmt konkav" umfassen im Rahmen der Erfindung vorzugsweise im Wesentlichen bogenförmig konkave Ausgestaltungen, sind aber hierauf nicht einge- schränkt, sondern können auch z. B. linear konkave Ausgestal ¬ tungen umfassen.

Die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind miteinander kombinierbar. Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart oder ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung in Verbindung mit den beigefügten Figuren. Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer Düsenvorrichtung ge ¬ mäß einer Ausführungsform der Erfindung,

Figur 2 zeigt eine Schnittansicht der in Figur 1 gezeigten ersten Düsenplatte, Figur 3 zeigt eine Schnittansicht der in Figur 1 gezeigten zweiten Düsenplatte, Figur 4 zeigt eine Schnittansicht der in Figur 1 gezeigten dritten Düsenplatte und illustriert einen mit der Düsenvorrichtung realisierbaren Applikationspro- zess , Figur 5 zeigt eine Schnittansicht einer Düsenplatte gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung,

Figur 6 zeigt eine Schnittansicht einer Düsenvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,

Figur 7 zeigt eine Schnittansicht einer Düsenvorrichtung gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung,

Figur 8 zeigt eine Draufsicht auf die Düsenvorrichtung der

Figur 7,

Figur 9 zeigt eine Seitenansicht und eine zugehörige Drauf ¬ sicht einer Düsenplatte gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung,

Figur 10 zeigt eine Seitenansicht und eine zugehörige Drauf ¬ sicht einer Düsenplatte gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung, und Figur 11 zeigt eine Seitenansicht und eine zugehörige Drauf ¬ sicht einer Düsenplatte gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung, Figur 12 zeigt eine Schnittansicht einer Düsenplatte gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung,

Figur 13 zeigt eine Schnittansicht einer Düsenplatte gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung,

Figur 14 zeigt einen Applikationsprozess zur Abdichtung ei- nes Stehfalzes gemäß Stand der Technik. Die unter Bezugnahme auf die Figuren beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung stimmen teilweise überein, wobei ähnliche oder identische Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, und zu deren Erläuterung auch auf die Beschreibung anderer Ausführungsformen oder Figuren verwiesen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.

Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer Düsenvorrichtung 1 mit drei Düsenplatten 10, 20, 30, wobei Figur 2 eine Schnittansicht der Düsenplatte 10, Figur 3 eine Schnittansicht der Dü- senplatte 20 und Figur 4 eine Schnittansicht der Düsenplatte 30 zeigt.

Die Düsenvorrichtung 1 wird nachfolgend unter gemeinsamer Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 4 beschrieben.

Die Düsenvorrichtung 1 dient zur Abgabe eines viskosen Abgabemediums auf ein Bauteil 100, z. B. Kraftfahrzeugbauteil 100, vorzugsweise auf einen Falz, eine Kante oder eine Über ¬ gangsnaht des Kraftfahrzeugbauteils 100.

Die Düsenvorrichtung 1 umfasst drei im Wesentlichen parallel nebeneinander angeordnete Düsenplatten 10, 20, 30. Die erste Düsenplatte 10 umfasst eine als Schlitzöffnung aus ¬ geführte Öffnung 1.1 zur Abgabe eines Abgabestrahls Sl.l in Form eines Flachstrahls und eine Eintrittsöffnung El für das Abgabemedium, über die das Abgabemedium der Öffnung 1.1 zuge- führt werden kann.

Die zweite Düsenplatte 20 umfasst zwei als Schlitzöffnungen ausgeführte Öffnungen 2.1, 2.2 (wie gezeigt oder konkav oder konvex) zur Abgabe von zwei Flachstrahlen S2.1, S2.2 und eine von der Eintrittsöffnung El räumlich getrennte Eintrittsöffnung E2 für das Abgabemedium, über die das Abgabemedium den zwei Öffnungen 2.1, 2.2 zugeführt werden kann.

Der Flachstrahl Sl.l aus der ersten Düsenplatte 10 definiert, ähnlich wie z. B. in Figur 5 gezeigt, eine Strahlbreite. Eine Öffnungskonfiguration K zur Ausbildung der Öffnung 1.1 ist zweckmäßig gekrümmt konkav ausgeformt, um eine Verschmälerung der Strahlbreite zur Abgabeseite A hin zu bewirken. Die zwei Öffnungen 2.1, 2.2 der zweiten Düsenplatte 20 sind einwärts ausgerichtet, so dass die zwei Abgabestrahlen S2.1, S2.2 der zweiten Düsenplatte 20 sich zur Abgabeseite A hin einander annähern. Die zweite Düsenplatte 20, und zwar insbesondere deren Rück ¬ seite, wird genutzt, um die Öffnung 1.1 und eine in die erste Düsenplatte 10 eingearbeitete Materialzufuhr Ml für das Abga ¬ bemedium in Umfangsrichtung zu schließen. Eine dritte Düsenplatte 30 wird genutzt, um die Öffnungen

2.1, 2.2 und eine in die zweite Düsenplatte 20 eingearbeitete Materialzufuhr M2 für das Abgabemedium in Umfangsrichtung zu schließen . Ein Vergleich der Figuren 1 bis 4 zeigt, dass die erste Dü ¬ senplatte 10, die zweite Düsenplatte 20 und die dritte Düsen ¬ platte 30 abgabeseitig abschnittsweise komplementär ausgebil ¬ det sind.

Beidseitig außen neben der Öffnung 1.1 ist eine abstehende Hornstruktur 3.1, 3.2 angeordnet. Die Hornstruktur 3.1, 3.2 umfasst zwei einwärts geformte Innenflanken 4.1, 4.2. Die In ¬ nenflanken 4.1, 4.2 sind ausgeführt, um auf den aus der Öff- nung 1.1 ausgegebenen Abgabestrahl Sl.l zu wirken, so dass er einwärts umlenkbar ist. Die Hornstruktur 3.1, 3.2 ist optio ¬ nal. Der Abgabestrahl Sl.l verjüngt sich aufgrund der zweckmäßig gekrümmt konkaven Öffnungskonfiguration K auch ohne die optionale Hornstruktur 3.1, 3.2.

Während der Abgabe des Abgabemediums können die Düsenvorrich ¬ tung 1 und das Kraftfahrzeugbauteil 100, insbesondere z. B. ein Falz, eine Kante oder eine Übergangsnaht des Kraftfahr ¬ zeugbauteils 100, im Wesentlichen stirnseitig zueinander aus- gerichtet sein.

Der Strahl Sl.l aus der ersten Düsenplatte 10 kann trotz der im Wesentlichen stirnseitigen Ausrichtung aufgrund seiner Strahlbreiten-Verjüngung für Anwendungszwecke genutzt, in de- nen beide Seitenflächen 101, 102 und die Stirnfläche 103 des Kraftfahrzeugbauteils 100 mit dem Abgabemedium appliziert werden sollen.

Die Strahlen S2.1, S2.2 aus der zweiten Düsenplatte 20 können trotz der im Wesentlichen stirnseitigen Ausrichtung aufgrund deren Einwärts-Ausrichtung für Anwendungszwecke genutzt werden, in denen insbesondere die Seitenflächen 101, 102 mit dem Abgabemedium appliziert werden sollen. Anwendungsfallabhängig und vorzugsweise ventilgesteuert kann das Abgabemedium aus der Öffnung 1.1 ausgegeben werden, während eine Abgabe des Abgabemediums aus den zwei Öffnungen 2.1, 2.2 nicht erfolgt.

Die Düsenvorrichtung 1 kann ein oder mehrere in den Figuren 1 bis 4 nicht gezeigte Ventile umfassen.

Anwendungsfallabhängig und vorzugsweise ventilgesteuert kann das Abgabemedium aus den zwei Öffnungen 2.1, 2.2 ausgegeben werden, während eine Abgabe des Abgabemediums aus der Öffnung 1.1 nicht erfolgt.

Anwendungsfallabhängig und vorzugsweise ventilgesteuert kann das Abgabemedium aus den zwei Öffnungen 2.1, 2.2 und zugleich aus der Öffnung 1.1 ausgegeben werden.

Figur 5 zeigt eine Schnittansicht einer Düsenplatte 10 gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung.

Der Strahl Sl.l ist ein Flachstrahl und definiert eine

Strahlbreite Bl, B2.

Eine Öffnungskonfiguration K zur Ausbildung der Öffnung 1.1 ist zweckmäßig gekrümmt konkav ausgeformt, um eine Verschmä- lerung der Strahlbreite Bl, B2 zur Abgabeseite A hin zu be ¬ wirken .

Die Düsenplatte 10 umfasst ebenfalls eine optionale Horn- struktur 3.1, 3.2 mit zwei einwärts geformten Innenflanken 4.1, 4.2. Die Innenflanken 4.1, 4.2 sind ausgeführt, um auf den Abgabestrahl Sl.l zu wirken, so dass er einwärts umlenkbar ist. Die Hornstruktur 3.1, 3.2 ist optional. Der Abgabe- strahl Sl.l verjüngt sich aufgrund der konkaven Öffnungskonfiguration K auch ohne die optionale Hornstruktur 3.1, 3.2.

Figur 6 zeigt eine Schnittansicht einer Düsenvorrichtung 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mit vier Düsenplatten, nämlich einer ersten Düsenplatte 10, einer zweiten Düsenplatte 20 und zwei dritten Düsenplatten 30.

Die Düsenvorrichtung 1 ist an einem nur schematisch darge- stellten Applikationskopf 40 montiert. Der Applikationskopf 40 umfasst vorzugsweise drei in unterschiedliche Richtungen angeordnete Düsenanordnungen, wovon zumindest eine wie die in Figur 6 gezeigte Düsenvorrichtung 1 ausgebildet ist. Die Düsenvorrichtung 1 umfasst einen Zufuhrkanal 50 für das Abgabemedium, über den das Abgabemedium zu der ersten Düsenplatte 10 und zu der zweiten Düsenplatte 20 führbar ist, so dass die erste Düsenplatte 10 und die zweite Düsenplatte 20 von demselben Zufuhrkanal 50 mit dem Abgabemedium versorgt werden können.

Ein Ventil 60, vorzugsweise ein Nadelventil, dient zum wahl ¬ weisen Aktivieren oder Deaktivieren einer Abgabe eines Abgabemediums aus den zwei Öffnungen 2.1, 2.2 der zweiten Düsen- platte 20, während vorzugsweise eine wahlweise Deaktivierung der Abgabe des Abgabemediums aus der Öffnung 1.1 durch das Ventil 60 nicht vorgesehen ist, anwendungsfallbezogen aber möglich ist. Die Düsenvorrichtung 1 umfasst ein Sockelbauteil 70 für die vier Düsenplatten 10, 20, 30. Das Sockelbauteil 70 dient zweckmäßig als Basis für die Düsenplatten 10, 20, 30 und kann somit auch als Basisbauteil 70 bezeichnet werden. Das Sockelbauteil 70 umfasst den Zufuhrkanal 50.

Das Sockelbauteil 70 umfasst einen ersten Zufuhrabschnitt

50.1 zur Zufuhr des Abgabemediums zu der ersten Düsenplatte 10, insbesondere zu der Eintrittsöffnung El.

Das Sockelbauteil 70 umfasst außerdem einen zweiten Zufuhrab ¬ schnitt 50.2 zur Zufuhr des Abgabemediums zu der zweiten Dü ¬ senplatte 20, insbesondere zu der Eintrittsöffnung E2.

Der erste Zufuhrabschnitt 50.1 und der zweite Zufuhrabschnitt

50.2 sind über den Zufuhrkanal 50 mit dem Abgabemedium versorgbar . Das Ventil 60 dient zweckmäßig zum wahlweisen Öffnen oder

Schließen des zweiten Zufuhrabschnitts 50.2. Es sind allerdings auch Ausführungsformen möglich, in denen das Ventil 60 zum wahlweisen Öffnen oder Schließen des ersten Zufuhrabschnitts 50.1 und/oder des zweiten Zufuhrabschnitts 50.2 aus- geführt ist. Auch Ausführungsformen mit mehreren Ventilen sind möglich.

Eine z. B. zwei Klemmteile aufweisende Plattenhalterung 80 dient zur Halterung der vier Düsenplatten 10, 20, 30 und zu- gleich zur Aufnahme des Sockelbauteils 70.

Das Ventil 60 ist abschnittsweise in dem Sockelbauteil 70 und abschnittsweise in der Plattenhalterung 80 aufgenommen. Das Ventil 60, der Sockel 70 und/oder die Plattenhalterung 80 können außen an den Applikationskopf 40 montiert sein, aber auch zumindest teilweise in dem Applikationskopf 40 unterge ¬ bracht sein. Figur 7 zeigt eine Schnittansicht, entlang Linie A-A der Fi ¬ gur 8, einer Düsenvorrichtung 1 gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung, wobei Figur 8 eine zugehörige Draufsicht auf die Düsenvorrichtung 1 zeigt.

Die Düsenvorrichtung 1 wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 7 und 8 beschrieben.

Die Düsenvorrichtung 1 der Figuren 7 und 8 entspricht in vie- len Teilen der in Figur 6 gezeigten Ausführungsform.

Eine Besonderheit ist aber, dass das Sockelbauteil 70 zwar den ersten Zufuhrabschnitt 50.1 und den zweiten Zufuhrab ¬ schnitt 50.2 umfasst, der Zufuhrkanal 50, über den das Abga- bemedium zu der ersten Düsenplatte 10 und zu der zweiten Düsenplatte 20 führbar ist, aber bereits stromaufwärts oder im Wesentlichen an der Eingangsseite des Sockelbauteils 70 en ¬ det . Das Ventil 60 ragt ausschließlich in den zweiten Zufuhrab ¬ schnitt 50.2 und nicht in den ersten Zufuhrabschnitt 50.1.

Die zwei Öffnungen 2.1, 2.2 der zweiten Düsenplatte 20 sind in derselben Ebene ausgerichtet. Die Öffnung 1.1 der ersten Düsenplatte 10 ist, in Querrichtung Q der ersten Düsenplatte 10 und der zweiten Düsenplatte 20, versetzt angeordnet zu den Öffnungen 2.1, 2.2 der zweiten Düsenplatte 20.

Die Öffnung 1.1 einerseits und die Öffnungen 2.1, 2.2 ande- rerseits sind im Wesentlichen parallel ausgerichtet, so dass der Abgabestrahl Sl.l im Wesentlichen parallel zu den Abgabestrahlen S2.1, S2.2 ausgerichtet ist. Figur 9 zeigt eine Seitenansicht und eine zugehörige Drauf ¬ sicht einer Düsenplatte 20 gemäß einer anderen Ausführungs ¬ form der Erfindung. Auch bei dieser Ausführungsform sind die zwei Öffnungen 2.1, 2.2 der zweiten Düsenplatte 20 einwärts ausgerichtet, so dass die zwei Abgabestrahlen S2.1, S2.2 der zweiten Düsenplatte 20 sich zur Abgabeseite A hin einander annähern. Figur 10 zeigt eine Seitenansicht und eine zugehörige Drauf ¬ sicht einer Düsenplatte 10 gemäß einer anderen Ausführungs ¬ form der Erfindung.

Bei dieser Ausführungsform ist die Öffnungskonfiguration zur Ausbildung der Öffnung 1.1 konvex ausgebildet. Die Öffnung 1.1 ist als Schlitzöffnung ausgeführt, um einen Flachstrahl Sl.l auszugeben, dessen Strahlbreite sich allerdings ähnlich wie in Figur 14 gezeigt zur Abgabeseite A hin vergrößert. Figur 11 zeigt eine Seitenansicht und eine zugehörige Drauf ¬ sicht einer Düsenplatte 30 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung .

Es ist möglich, dass die in den Figuren 7 und 8 gezeigten Dü- senplatten 10, 20, 30 den Düsenplatten 10, 20, 30 der Figuren 9 bis 11 entsprechen.

So kann z. B. eine dritte Düsenplatte 30 genutzt werden, um die Öffnungen 2.1, 2.2 und die in die zweite Düsenplatte 20 eingearbeitete Materialzufuhr M2 für das Abgabemedium in Um- fangsrichtung zu schließen. Eine andere dritte Düsenplatte 30 kann genutzt werden, um die Öffnung 1.1 und die in die erste Düsenplatte 10 eingearbeitete Materialzufuhr Ml für das Abga ¬ bemedium in Umfangsrichtung zu schließen. Abgabeseitig sind die Düsenplatten 10, 20, 30 im Wesentlichen komplementär ausgeführt .

Figur 12 zeigt eine Schnittansicht einer vorzugsweise ersten Düsenplatte 10 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.

Die Düsenplatte 10 umfasst eine Öffnungskonfiguration K zur Ausbildung von zwei als Schlitzöffnungen 1.1, 1.2 ausgebildeter Öffnungen 1.1, 1.2. Die Öffnungen 1.1, 1.2 dienen zur Ausgabe zweier als Flachstrahlen ausgebildeter Abgabestrahlen S1.2, S1.2. Die Öffnungskonfiguration K ist zweckmäßig gekrümmt konkav ausgeformt und umfasst vorzugweise einen Tei ¬ lungsabschnitt T zur Bildung (zweckmäßig Separierung) der zwei Öffnungen 1.1, 1.2.

Die zwei Strahlen Sl.l, S1.2 definieren eine die zwei Strahlen Sl.l, S1.2 umfassende Strahlbreite Bl, B2. Dadurch, dass die Öffnungskonfiguration K vorzugsweise gekrümmt konkav ausgeformt ist, kann eine Verschmälerung der die zwei Strahlen Sl.l, S1.2 umfassenden Strahlbreite Bl, B2 zur Abgabeseite A hin bewirkt werden. Die Hornstruktur 3.1, 3.2 ist optional. Die zwei Öffnungen 1.1, 1.2 sind zugleich einwärts ausgerich ¬ tet, so dass die zwei Abgabestrahlen Sl.l, S1.2 sich zur Ab ¬ gabeseite A hin einander annähern.

Die in Figur 12 gezeigte Düsenplatte kann vorteilhaft auch als zweite Düsenplatte genutzt werden, weil sie zwei Öffnun ¬ gen zur Abgabe von zwei Abgabestrahlen aufweist und vorzugs ¬ weise die zwei Öffnungen einwärts ausgerichtet sind, so dass die zwei Abgabestrahlen sich zur Abgabeseite hin einander annähern .

Figur 13 zeigt eine Schnittansicht einer zweiten Düsenplatte 20 gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung. Die Düsenplatte 20 der Figur 13 ist ähnlich ausgebildet wie die Düsenplatte 10 der Figur 12. Eine Besonderheit ist aber, dass die Düsenplatte 20 drei Öff ¬ nungen 2 · 1 ^ 2 · 2 ^ 2 * 3 zur Abgabe von drei Abgabestrahlen S2.1, S2.2, S2.3 umfasst.

Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, die erste Düsenplatte zweckmäßig wie die zweite Düsenplatte auszubilden oder umge ¬ kehrt, so dass die Offenbarung hierin zur zweiten Düsenplatte zweckmäßig auch für die erste Düsenplatte gilt oder umge ¬ kehrt . Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen bevorzug ¬ ten Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen. Darüber hinaus beansprucht die Er- findung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der

Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Merkmalen und Ansprüchen.

Bezugs zeichenliste :

1 Düsenvorrichtung

1.1 Öffnung, vorzugsweise Schlitzöffnung

1.2 Öffnung, vorzugsweise Schlitzöffnung

2.1 Öffnung, vorzugsweise Schlitzöffnung

2.2 Öffnung, vorzugsweise Schlitzöffnung

2.3 Öffnung, vorzugsweise Schlitzöffnung

3.1 Hornstruktur

3.2 Hornstruktur

4.1 Innenflanke

4.2 Innenflanke

10 Düsenplatte

20 Düsenplatte

30 Düsenplatte

40 Applikationskopf, z. B. 3D-Gun oder 3D-Applikationskopf

50 Material zufuhr

50.1 Zufuhrabschnitt

50.2 Zufuhrabschnitt

60 Ventil, vorzugsweise Nadelventil

70 Sockelbauteil (Basisbauteil)

80 Plattenhalterung

Sl .1 Abgabestrahl, vorzugsweise Flachstrahl

Sl .2 Abgabestrahl, vorzugsweise Flachstrahl

S2.1 Abgabestrahl, vorzugsweise Flachstrahl

S2.2 Abgabestrahl, vorzugsweise Flachstrahl

S2.3 Abgabestrahl, vorzugsweise Flachstrahl

El Eintrittsöffnung

E2 Eintrittsöffnung

K Öffnungskonfiguration

Bl Strahlbreite

B2 Strahlbreite

Ml Material zufuhr M2 Materialzufuhr

Q Querrichtung

T Teilungsabschnitt

100 Bauteil, vorzugsweise Kraftfahrzeugbauteil

101 Seitenfläche

102 Seitenfläche

103 Stirnfläche