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Title:
OPTICALLY VARIABLE SECURITY ELEMENT HAVING A REFLECTIVE/TRANSMISSIVE FEATURE REGION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/100881
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an optically variable security element (20) for protecting items of value, the surface area of which element defines a z axis perpendicular thereto, said element comprising a partially reflective and partially transmissive feature region (24). The feature region (24) contains a first sub-region (52) having a first reflection-enhancing coating (36), which first sub-region forms a first reflection motif (80) that is visible in reflection, and said feature region also contains a second sub-region (54) having a second reflection-enhancing coating (46), which second sub-region forms a second reflection motif (82) that is visible in reflection. The first and second sub-regions (50, 52) reflect incident light differently, the first and second reflection motifs (80, 82) having different visibility depending on a viewing direction (62, 64). The feature region (24) also contains a transmission region (56) in which the first and/or second reflection-enhancing coating (36, 46) is omitted and which forms a transmission motif (84) that is visible in transmission, multi-coloured, and appears with two or more chromatic colours in transmission.

Inventors:
PFEIFFER MATTHIAS (DE)
SATTLER TOBIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/025381
Publication Date:
May 19, 2022
Filing Date:
October 04, 2021
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE DEVRIENT CURRENCY TECH GMBH (DE)
International Classes:
B42D25/324; B42D25/351
Domestic Patent References:
WO2020011390A12020-01-16
WO2020011391A12020-01-16
WO2020011392A12020-01-16
Foreign References:
DE102018005447A12020-01-09
Attorney, Agent or Firm:
GIESECKE & DEVRIENT IP (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Optisch variables Sicherheitselement (20) zur Absicherung von Wert- gegenständen, dessen Flächenausdehnung eine darauf senkrecht stehende z- Achse definiert, mit einem teilweise reflektiven und teilweise transmissiven Merkmalsbereich (24), wobei - der Merkmalsbereich (24) einen ersten Teilbereich (52) mit einer ersten reflexionserhöhenden Beschichtung (36) enthält, der ein in Reflexion sichtbares erstes Reflexionsmotiv (80) bildet, und einen zweiten Teil- bereich (54) mit einer zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung (46) enthält, der ein in Reflexion sichtbares zweites Reflexionsmotiv (82) bildet, - der erste und zweite Teilbereich (50, 52) einfallendes Licht unter- schiedlich reflektieren, wobei das erste und zweite Reflexionsmotiv (80, 82) abhängig von einer Betrachtungsrichtung (62, 64) unterschied- lich sichtbar sind, und - der Merkmalsbereich (24) einen Transmissionsbereich (56) enthält, in dem die erste und/ oder zweite reflexionserhöhenden Beschichtung (36, 46) ausgespart ist und der ein in Transmission sichtbares Trans- missionsmotiv (84) bildet, das mehrfarbig ist und in Transmission mit zwei oder mehr Buntfarben in Erscheinung tritt.

2. Sicherheitselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Merkmalsbereich (24) eine zumindest bereichsweise lichtdurchlässige Mehrfarbschicht (70) zur Erzeugung des mehrfarbigen Transmissionsmotivs enthält.

3. Sicherheitselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Reflexionsmotiv (80) in einer ersten Buntfarbe und das zweite Reflexionsmotiv (82) in einer zweiten Buntfarbe in Erscheinung tritt; und/oder der erste und zweite Teilbereich (50, 52) einfallendes Licht in un- terschiedliche Richtungen reflektieren, so dass das erste und zweite Reflexi- onsmotiv (80, 82) aus unterschiedlichen Betrachtungsrichtungen (62, 64) sichtbar sind.

4. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge- kennzeichnet, dass der erste und zweite Teilbereich (52, 54) jeweils eine Re- liefstruktur (34, 44) enthalten, die mit der ersten bzw. zweiten reflexionser- höhenden Beschichtung (36, 46) versehen ist, wobei die reflexionserhöhende Beschichtung (36, 46) vorzugsweise jeweils dem Reliefverlauf der Reli- efstruktur (34, 44) folgt.

5. Sicherheitselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reliefstrukturen (34, 44) in z-Richtung in unterschiedlichen Höhenstufen angeordnet sind und eine tiefer liegende (44) und eine höher liegende Reli- efstruktur (34) bilden.

6. Sicherheitselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die höher liegende Reliefstruktur (34) die tiefer liegende Reliefstruktur (44) zumindest bereichsweise überdeckt und der Transmissionsbereich (56) in den Überdeckungsbereichen durch übereinanderliegende Aussparungen (35, 45) der höher liegenden und der tiefer liegenden reflexionserhöhenden Be- schichtung (36, 46) gebildet ist.

7. Sicherheitselement nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Mehrfarbschicht (70) zwischen den beiden, in z-Richtung in unterschiedlichen Höhenstufen angeordneten Reliefstrukturen (34, 44) angeordnet ist, oder dass die genannte Mehrfarbschicht (92) unterhalb der beiden Reliefstrukturen (34, 44) angeordnet ist.

8. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Mehrfarbschicht als Flachstruk- tur (70; 92; 130) ausgebildet ist

9. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die genannte Mehrfarbschicht (182; 192; 202) dem Reliefverlauf einer oder beider Reliefstrukturen folgt.

10. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Transmissionsbereich (56) einen einzi- gen, zusammenhängenden Teilbereich des Merkmalsbereichs (24) darstellt, oder dass der Transmissionsbereich durch eine Mehrzahl voneinander ge- trennter Teilbereiche gebildet ist.

11. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Transmissionsbereich (56) durch ein re- gelmäßiges Raster von Aussparungen (142, 147) in der ersten und/oder zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung (110) gebildet ist, wobei die Abmessungen der Rasterelemente (141, 146) und der ausgesparten Raster- zwischenräume (142, 147) jeweils unterhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges liegen und zumindest in einer Richtung zwischen 20 μm und 200 μm, vorzugsweise zwischen 60 μm und 150 μm, insbesondere zwischen 80 μm und 120 μm liegen.

12. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Transmissionsbereich (56) in Form eines Bildmotivs, eines Portraits, eines Logos, einer Länderkennung, wie einer Flaggendarstellung, einer Codierung, wie eines Barcodes, oder einer alpha- numerischen Zeichenfolge ausgebildet ist.

13. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die tiefer liegende Reliefstruktur (44) durch die höher liegende Reliefstruktur (34) hindurch oder durch die höher liegen- de Reliefstruktur (34) und deren reflexionserhöhende Beschichtung (36) hin- durch, oder durch die höher liegende Reliefstruktur (34) und durch Raster- zwischenräume (35) oder Aussparungen in der höher liegenden reflexions- erhöhenden Beschichtung (36) hindurch sichtbar ist.

14. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Teilbereich (52, 56) je- weils unterschiedliche reflexionserhöhende Beschichtungen (36, 46) mit un- terschiedlicher farbgebender Wirkung enthalten.

15. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/ oder zweite Teilbereich (52, 56) eine Reliefstruktur in Form einer geprägten farbgebenden Prägelack- schicht enthalten.

16. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide Reliefstrukturen durch Mik- rospiegelanordnungen (34, 44) mit gerichtet reflektierenden Mikrospiegeln gebildet sind, insbesondere mit nicht-diffraktiv wirkenden Spiegeln, und vorzugsweise mit planen Spiegeln, Hohlspiegeln und/oder fresnelartigen Spiegeln.

17. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide reflexionserhöhenden Be- schichtungen (36, 46) zumindest bereichsweise als regelmäßiges oder unre- gelmäßiges Raster mit Rasterelementen und Rasterzwischenräumen ausge- bildet ist, wobei die Abmessungen der Rasterelemente und Rasterzwischen- räume in einer oder beiden lateralen Richtungen unterhalb von 140 μm, vor- zugsweise zwischen 20 μm und 100 μm, insbesondere zwischen 20 μm und 60 μm liegen.

18. Sicherheitselement nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide reflexionserhöhenden Be- schichtungen (36, 46) zumindest bereichsweise in Teilbereichen vorliegen, die laterale Abmessungen von mehr als 140 μm aufweisen, und/oder dass eine oder beide reflexionserhöhenden Beschichtungen zumindest bereichs- weise Aussparungen mit lateralen Abmessungen von mehr als 140 μm auf- weisen.

19. Datenträger (10) mit einem optisch variablen Sicherheitselement (15, 17) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei das Sicherheit- selement vorzugsweise in einem Fensterbereich (16, 18) des Datenträgers angeordnet ist.

Description:
Optisch variables Sicherheitselement mit reflektivem/transmissivem Merkmalsbereich

Die Erfindung betrifft ein optisch variables Sicherheitselement zur Absiche- rung von Wertgegenständen mit einem teilweise reflektiven und teilweise transmissiven Merkmalsbereich, sowie einen mit einem solchen Sicherheit- selement ausgestatteten Datenträger.

Datenträger, wie Wert- oder Ausweisdokumente, aber auch andere Wertge- genstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicher- heitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit der Datenträger gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Die Sicherheitselemente können beispielsweise in Form eines in eine Bank- note eingebetteten Sicherheitsfadens, einer Abdeckfolie für eine Banknote mit Loch, eines aufgebrachten Sicherheitsstreifens, eines selbsttragenden Transfer elements oder auch in Form eines direkt auf ein Wertdokument auf- gebrachten Merkmalsbereichs ausgebildet sein.

Vor einiger Zeit wurden optisch variable Sicherheitselemente vorgeschlagen, die zwei, in unterschiedlichen Höhenstufen angeordnete und jeweils mit ei- ner Farbbeschichtung versehene Reliefstrukturen aufweisen (siehe WO 2020/011390 A1, WO 2020/011391 A1 und WO 2020/011392 A1).

Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungs- gemäßes optisch variables Sicherheitselement mit attraktivem Erscheinungs- bild und hoher Fälschungssicherheit anzugeben. Insbesondere soll das Si- cherheitselement auf vielfältige Weise prüfbar sein und mehrere unabhängig prüfbare Informationen enthalten. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche ge- löst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen An- sprüche.

Die Erfindung enthält zur Lösung der genannten Aufgabe ein optisch vari- ables Sicherheitselement mit einem teilweise reflektiven und teilweise transmissiven Merkmalsbereich, das insbesondere zur Absicherung von Wertgegenständen eingesetzt werden kann. Die Flächenausdehnung des Sicherheitselements definiert dabei eine darauf senkrecht stehende z- Achse.

Der Merkmalsbereich des Sicherheitselements enthält einen ersten Teilbe- reich mit einer ersten reflexionserhöhenden Beschichtung, der ein in Reflexi- on sichtbares erstes Reflexionsmotiv bildet. Der Merkmalsbereich enthält darüber hinaus einen zweiten Teilbereich mit einer zweiten reflexionserhö- henden Beschichtung, der ein in Reflexion sichtbares zweites Reflexionsmo- tiv bildet.

Der erste und zweite Teilbereich reflektieren einfallendes Licht unterschied- lich. Das erste und zweite Reflexionsmotiv sind abhängig von einer Betrach- tungsrichtung unterschiedlich sichtbar.

Zudem enthält der Merkmalsbereich einen Transmissionsbereich, in dem die erste und/ oder zweite reflexionserhöhenden Beschichtung ausgespart ist. Der Transmissionsbereich bildet ein in Transmission sichtbares Transmissi- onsmotiv, das mehrfarbig ist und in Transmission mit zwei oder mehr Bunt- farben in Erscheinung tritt. Beim Begriff Farbe wird üblicherweise zwischen Buntfarben und Unbuntfar- ben unterschieden, wobei Buntfarben nicht nur durch ihre Helligkeit, son- dern auch durch ihren Farbton und ihre Sättigung gekennzeichnet sind. Un- buntfarben sind Weiß, Schwarz und die Grautöne zwischen Schwarz und Weiß.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung enthält der Merkmalsbereich eine zu- mindest bereichsweise lichtdurchlässige Mehrfarbschicht zur Erzeugung des mehrfarbigen Transmissionsmotivs. Die Mehrfarbschicht kann durch eine Druckschicht, aber auch durch eine andere farbgebende Schicht, beispiels- weise eine Aufdampfschicht oder mehrere Aufdampfschichten verwirklicht sein. Die Mehrfarbschicht ist im Transmissionsbereich zumindest bereichs- weise lichtdurchlässig, um dort das in Transmission sichtbare Motiv zu bil- den. Außerhalb des Transmissionsbereichs kann die Mehrfarbschicht auch opak sein und die Mehrfarbschicht kann auch innerhalb des Transmissions- bereichs opake Teilbereiche aufweisen, um ein Transmissionsmotiv mit hel- len Stellen (lichtdurchlässige Teilbereiche) und dunklen Stellen (opake Teil- bereiche) zu bilden.

Die Farben der Mehrfarbschicht sind vorteilhaft durch Körperfarben gebil- det, die opak oder besonders vorteilhaft lasierend, also transluzent, sein können. Neben Körperfarben können auch Effektfarben einige oder alle der Farben der Mehrfarbschicht bilden. Effektfarben werden insbesondere durch Perlglanzpigmente, durch Pigmente auf Basis flüssigkristalliner Materialien, durch Interferenzschichtpigmente oder durch Metallicfarben, insbesondere bunte Metallicfarben wie Gold- oder Kupferfarbe bereitgestellt. Die Mehr- farbschicht kann farbkonstante Farben enthalten und/ oder optisch variable Farben, die je nach Betrachtungsrichtung einen anderen Farbeindruck in Transmission erzeugen und/ oder einen anderen Farbeindruck in Reflexion, insbesondere gold- oder kupferfarben, als in Transmission erzeugen, insbe- sondere blau oder grün.

Die Mehrfarbschicht kann zusätzlich Lumineszenzstoffe, IR-absorbierende Stoffe, magnetische Stoffe oder andere maschinenlesbare Merkmalsstoffe enthalten.

Der erste und zweite Teilbereich reflektieren einfallendes Licht vorzugsweise in unterschiedliche Richtungen, so dass das erste und zweite Reflexionsmo- tiv aus unterschiedlichen Betrachtungsrichtungen sichtbar sind. Die Betrach- tungsrichtungsbereiche, in denen die beiden Reflexionsmotive sichtbar sind, sind bevorzugt nur teilweise überlappend oder überlappungsfrei. Der erste und zweite Teilbereich können einfallendes Licht - alternativ oder zusätzlich - unterschiedlich reflektieren, so dass das erste und zweite Reflexionsmotiv unterschiedliche von der Betrachtungsrichtung abhängige Motiveffekte zei- gen. Beispiele für hinreichend bekannte unterschiedliche Motiveffekte, die zudem miteinander kombinierbar sind, sind: Motivbewegung, dreidimensi- onales Motiv, Ebenen-verschobenes Motiv oder Motivänderung. Ebenen- verschobene Motive (bzw. Motive mit eigener Darstellungsebene) sind scheinbar zu einer Grundebene, des Sicherheitselements bzw. der Reli- efstruktur, verschoben, sie schweben für den Betrachter also oberhalb oder unterhalb der Grundebene. Das erste Reflexionsmotiv kann besonders be- vorzugt in einer ersten Buntfarbe und das zweite Reflexionsmotiv in einer zweiten Buntfarbe in Erscheinung treten.

Der erste und zweite Teilbereich des Merkmalsbereichs enthalten mit Vorteil jeweils eine Reliefstruktur, die mit der ersten bzw. zweiten reflexionserhö- henden Beschichtung versehen ist. Die reflexionserhöhende Beschichtung folgt dabei vorzugsweise jeweils dem Reliefverlauf der zugehörigen Reli- efstruktur.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Reliefstrukturen in z-Richtung in unterschiedlichen Höhenstufen angeordnet und bilden eine tiefer liegende und eine höher liegende Reliefstruktur. Die Begriffe höher liegend und tiefer liegend beziehen sich dabei auf die Lage der Reliefstrukturen relativ zum Auge eines Betrachters, der die Reflexionsmotive des Sicherheitselements im Auflicht betrachtet.

Die höher liegende Reliefstruktur überdeckt dabei vorzugsweise die tiefer liegende Reliefstruktur zumindest bereichsweise, wobei der Transmissions- bereich in den Überdeckungsbereichen durch übereinanderliegende Ausspa- rungen der höher liegenden und der tiefer liegenden reflexionserhöhenden Beschichtung gebildet ist.

In einer vorteilhaften Erfindungsvariante ist die genannte Mehrfarbschicht zwischen den beiden, in z-Richtung in unterschiedlichen Höhenstufen ange- ordneten Reliefstrukturen angeordnet. In einer anderen, ebenfalls vorteilhaf- ten Erfindungsvariante ist die genannte Mehrfarbschicht unterhalb der bei- den Reliefstrukturen angeordnet.

Die genannte Mehrfarbschicht kann als Flachstruktur ausgebildet sein, sie kann mit Vorteil aber auch dem Reliefverlauf einer oder beider Reliefstruk- turen folgen.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung stellt der Transmissionsbereich einen einzigen, zusammenhängenden Teilbereich des Merkmalsbereichs dar. Ebenfalls mit Vorteil kann vorgesehen sein, dass der Transmissionsbereich durch eine Mehrzahl voneinander getrennter Teilbereiche des Merkmalsbe- reichs gebildet ist. Der Transmissionsbereich kann dabei insbesondere durch ein regelmäßiges Raster von Aussparungen in der ersten und/ oder zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung gebildet sein, wobei die Abmessungen der nicht ausgesparten Rasterelemente und der ausgesparten Rasterzwi- schenräume jeweils unterhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Au- ges liegen und zumindest in einer Richtung zwischen 20 μm und 200 μm, vorzugsweise zwischen 60 μm und 150 μm, insbesondere zwischen 80 μm und 120 μm liegen.

Bevorzugt ist der Transmissionsbereich in Form eines Bildmotivs, eines Por- traits, eines Logos, einer Länderkennung, wie einer Flaggendarstellung, ei- ner Codierung, wie eines Barcodes, oder einer alphanumerischen Zeichen- folge ausgebildet.

Das Transmissionsmotiv tritt in Transmission vorzugsweise sogar mit drei oder mehr, insbesondere sogar mit fünf oder mehr Buntfarben in Erschei- nung. Das Transmissionsmotiv kann auch ein Echtfarbmotiv, also ein Motiv mit einer Mehrzahl von Echtfarben darstellen. Als Echtfarben werden dabei allgemeine Mischfarben aus bis zu drei Grundfarben, wie etwa Rot, Grün und Blau bezeichnet.

Das mehrfarbige Transmissionsmotiv ist für den Betrachter bei einer Be- trachtung im Auflicht vorzugsweise nicht erkennbar. In Ausgestaltungen ist der Transmissionsbereich bei der Betrachtung im Auflicht entweder nicht erkennbar oder - betrachtungswinkelabhängig oder -unabhängig - als dunk- lerer (weil nicht reflektiver) Bereich erkennbar. In denkbaren Ausgestaltun- gen, kann sogar die Mehrfarbigkeit im Transmissionsbereich auch im Auf- licht erkennbar sein, wobei die Erkennbarkeit nur betrachtungswinkelab- hängig oder betrachtungswinkelunabhängig vorliegen kann. Die reflektiven, optisch variablen Reflexionsmotive können so gestaltet sein, dass - in nur einem Betrachtungsrichtungsbereich oder unter allen Betrachtungsrichtun- gen - der Transmissionsbereich und/ oder die Mehrfarbigkeit im Transmis- sionsbereich erkennbar ist.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die tiefer liegende Reliefstruktur durch die höher liegende Reliefstruktur hindurch sichtbar. Sie kann auch durch die höher liegende Reliefstruktur und deren reflexionserhöhende Be- schichtung hindurch sichtbar sein, oder sie kann durch die höher liegende Reliefstruktur und durch Rasterzwischenräume oder Aussparungen in der höher liegenden reflexionserhöhenden Beschichtung hindurch sichtbar sein.

Der erste und zweite Teilbereich enthalten vorteilhaft jeweils unterschiedli- che reflexionserhöhende Beschichtungen mit unterschiedlicher farbgebender Wirkung. In anderen, ebenfalls vorteilhaften Gestaltungen, ist eine einheitli- che reflexionserhöhende Beschichtung in beiden Teilbereichen vorgesehen. Eine unterschiedliche Farbwirkung der Teilbereiche in Reflexion kann dann beispielsweise durch farbgebend, etwa lasierend eingefärbte Prägelack- schichten erhalten werden, in welche die gewünschten Relief Strukturen ein- geprägt sind.

Der erste und/oder zweite Teilbereich enthält in vorteilhaften Ausgestaltun- gen eine Relief Struktur in Form einer geprägten farbgebenden Prägelack- schicht. Insbesondere können der erste und zweite Teilbereich Relief Struktu- ren, also geprägte farbgebende Prägelackschichten, mit unterschiedlicher farbgebender Wirkung enthalten. Weist zumindest eine Reliefstruktur eine farbgebende Wirkung auf, so kann diese Reliefstruktur auch zu dem mehr- farbigen Transmissionsmotiv beitragen oder dieses sogar erzeugen. Weist nur eine Reliefstruktur eine farbgebende Wirkung auf, so ist dies vorteilhaft die tiefer liegende Reliefstruktur, während die höher liegende Reliefstruktur farblos transparent ausgebildet ist. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine oder beide Reliefstrukturen durch Mikrospiegelanordnungen mit gerichtet reflektieren- den Mikrospiegeln gebildet sind, insbesondere mit nicht-diffraktiv wirken- den Spiegeln, und vorzugsweise mit planen Spiegeln, Hohlspiegeln und/ oder fresnelartigen Spiegeln.

Eine oder beide reflexionserhöhenden Beschichtungen sind vorteilhaft zu- mindest bereichsweise als regelmäßiges oder unregelmäßiges Raster mit Rasterelementen und Rasterzwischenräumen ausgebildet, wobei die Abmes- sungen der Rasterelemente und Rasterzwischenräume in einer oder beiden lateralen Richtungen unterhalb von 140 μm, vorzugsweise zwischen 20 μm und 100 μm, insbesondere zwischen 20 μm und 60 μm liegen.

In den so gebildeten Rasterbereichen zeigt das Sicherheitselement vorteilhaft beim Kippen oder einer entsprechenden Änderung der Betrachtungsrich- tung in Reflexion ein Erscheinungsbild, das plötzlich von einem ersten zu einem zweiten Erscheinungsbild (bzw. beim Zurückkippen vom zweiten zum ersten Erscheinungsbild) springt. Dabei erfolgt gleichzeitig und ohne Zwischen- oder Übergangsstufe eine Änderung des dargestellten Motivs (beispielsweise eine Wertzahl oder ein Wappen) und der Farbe (beispiels- weise Magenta, Grün oder Blau). Ein solches übergangslos zwischen zwei unterschiedlichen Motiven mit zwei unterschiedlichen Farben wechselndes Erscheinungsbild wird als binärer Färb- und Effektwechsel bezeichnet. Das Raster weist vorteilhaft eine konstante Flächendeckung durch die Ras- terelemente auf, welche zweckmäßig zwischen 30% und 70%, vorzugsweise zwischen 40% und 60%, insbesondere bei etwa 50% liegt.

Alternativ oder zusätzlich zur Ausbildung eines Rasters ist mit Vorteil vor- gesehen, dass eine oder beide reflexionserhöhenden Beschichtungen zumin- dest bereichsweise in Teilbereichen vorliegen, die laterale Abmessungen von mehr als 140 μm aufweisen, und/ oder dass eine oder beide reflexionserhö- henden Beschichtungen zumindest bereichsweise Aussparungen mit latera- len Abmessungen von mehr als 140 μm aufweisen. In diesen Bereichen zeigt das Sicherheitselement vorzugsweise zwei unterschiedliche Effekte (bei- spielsweise ein dreidimensionales Motiv und einen Bewegungseffekt wie einen laufenden Balken), die in zwei unterschiedlichen Farben in Erschei- nung treten. Die Bereiche unterschiedlichen Farbeindrucks und unterschied- licher Effekte sind dabei exakt zueinander gepassert, was nachfolgend auch als Farbe-zu-Effekt-Passerung bezeichnet wird. Zumindest einer der ge- nannten Teilbereiche oder Aussparungen ist bei dieser Ausgestaltung mit Vorteil mit lateralen Abmessungen von mehr als 250 μm, vorzugsweise von mehr als 500 μm und insbesondere von mehr als 1 mm ausgebildet.

Es versteht sich, dass der Merkmalsbereich des Sicherheitselements auch mit anderen Sicherheitsmerkmalen kombiniert sein kann, beispielsweise mit Ho- logrammen, insbesondere Echtfarbenhologrammen, mit Subwellenlängengit- tern oder anderen Subwellenlängenstrukturen, mit Mikrospiegelanordnun- gen ohne diffraktive Gitter, oder auch mit maschinenlesbaren Sicherheits- merkmalen, die auf speziellen Materialeigenschaften, wie elektrischer Leit- fähigkeit, magnetischen Eigenschaften, Lumineszenz, Fluoreszenz oder der- gleichen basieren. Das optisch variable Sicherheitselement kann weitere Schichten, wie etwa Schutz-, Abdeck- oder zusätzliche Funktionsschichten, Primerschichten oder Heißsiegellackschichten enthalten. Diese stellen allerdings nicht die wesent- lichen Elemente der vorliegenden Erfindung dar und sind daher nicht näher beschrieben.

Das Sicherheitselement ist mit Vorteil ein Sicherheitsfaden, insbesondere ein Fenstersicherheitsfaden oder ein Pendelsicherheitsfaden, ein Aufreißfaden, ein Sicherheitsband, ein Sicherheitsstreifen, ein Patch oder ein Etikett zum Aufbringen auf ein Sicherheitspapier, Wertdokument oder dergleichen. Das Sicherheitselement kann dabei eine Trägerfolie enthalten oder ohne Träger- folie vorliegen.

Die Erfindung enthält auch einen Datenträger mit einem Sicherheitselement der beschriebenen Art. Bei dem Datenträger kann es sich insbesondere um ein Wertdokument, wie eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, eine Polymerbanknote oder eine Folienverbundbanknote, um eine Aktie, eine Anleihe, eine Urkunde, einen Gutschein, einen Scheck, eine hochwertige Eintrittskarte, aber auch um eine Ausweiskarte, wie etwa eine Kreditkarte, eine Bankkarte, eine Barzahlungskarte, eine Berechtigungskarte, einen Per- sonalausweis oder eine Passpersonalisierungsseite handeln.

Das genannte Sicherheitselement ist dabei vorzugsweise in einem Fensterbe- reich des Datenträgers angeordnet, um sowohl die Reflexionsmotive als auch das Transmissionsmotiv zu Echtheitsprüfung nutzen zu können. Der Fens- terbereich kann dabei beispielsweise durch eine durchgehende Öffnung im Datenträger, beispielsweise durch ein Loch in einem Papiersubstrat, durch eine Transparentstelle im Datenträger, beispielsweise durch einen transpa- renten Bereich eines Polymersubstrats, oder auch durch einen transluzenten Bereich, beispielsweise durch eine Dünnstelle eines Papiersubstrats gebildet sein.

Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nach- folgend anhand der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maß- stabs- und proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die An- schaulichkeit zu erhöhen.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Banknote mit mehreren Sicherheitsmerkmalen, insbesondere mit zwei erfindungsge- mäßen Folienelementen, Fig. 2 schematisch ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement im Querschnitt,

Fig. 3 schematisch das Erscheinungsbild eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements, in (a) im Auflicht in Reflexion und in (b) im Durchlicht in Transmission,

Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer al- ternativen Abfolge der geprägten Mikrospiegelstrukturen und der mehrfarbigen Flachstruktur,

Fig. 5 eine Abwandlung der Gestaltung der Fig. 4 mit einer teilflächi- gen zweiten Prägung, Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel eines Sicherheitselements, das eine durchgehende Öffnung einer Banknote verschließt, wobei (a) schematisch das Erscheinungsbild des auf der Banknote aufge- brachten Sicherheitselements im Auflicht und (b) im Durchlicht zeigt,

Fig. 7 schematisch einen Querschnitt des Sicherheitselements der Fig. 6, und

Fig. 8 in (a) bis (c) drei Ausführungsvarianten, bei denen die licht- durchlässige Mehrfarbschicht dem Reliefverlauf einer oder mehrerer Reliefstrukturen folgt.

Die Erfindung wird nun am Beispiel von Sicherheitselementen für Bankno- ten erläutert. Figur 1 zeigt dazu eine schematische Darstellung einer Bankno- te 10, die eine Reihe verschiedener Sicherheitsmerkmale auf weist und insbe- sondere mit einem Druckelement 11, ein Wasserzeichen 12, einem teilweise in das Banknotenpapier 13 eingebetteten Fenstersicherheitsfaden 14, einem Folienstreifen 15, der eine durchgehende Öffnung 16 im Banknotenpapier verschließt, sowie einem Folienpatch 17, der eine weitere durgehende Öff- nung 18 des Banknotenpapiers verschließt, ausgestattet ist.

Von diesen Sicherheitsmerkmalen betrifft die vorliegende Erfindung insbe- sondere den Aufbau der Folienelemente 15, 17, die jeweils eine Kombination von im Auflicht sichtbaren Reflexionsmotiven und einem im Bereich der Öffnung 16 bzw. 18 in Durchsicht sichtbaren, mehrfarbigen Transmissions- motiv zeigen. Es versteht sich allerdings, dass die Erfindung nicht auf Foli- enelemente und Banknoten beschränkt ist, sondern bei allen Arten von Si- cherheitselementen eingesetzt werden kann, beispielsweise bei Etiketten auf Waren und Verpackungen oder bei der Absicherung von Dokumenten, Ausweisen, Pässen, Kreditkarten, Gesundheitskarten und dergleichen. Bei Banknoten und ähnlichen Dokumenten kommen insbesondere Transferele- menten, wie Patches mit oder ohne eigene Trägerschicht, beispielsweise auch Sicherheitsfäden oder Sicherheitsstreifen in Betracht.

Der Aufbau und das Erscheinungsbild erfindungsgemäßer Sicherheitsele- mente werden nun mit Bezug auf die Figuren 2 bis 8 näher erläutert. Das in Fig. 2 im Querschnitt gezeigte erfindungsgemäße Sicherheitselement 20 vermittelt einem Betrachter trotz seiner flachen Ausbildung einen dreidi- mensionalen Eindruck und zeigt zugleich einen binären Färb- und Effekt- wechsel beim Kippen des Sicherheitselements 20 bzw. beim Kippen des Do- kuments 10, auf dem das Sicherheitselement aufgebracht ist. Das Sicherheits- element 20 zeigt aus einer ersten Betrachtungsrichtung einen ersten optisch variablen Effekt, beispielsweise eine gewölbte Darstellung der Wertzahl "20", die mit einer ersten Farbe, beispielsweise Rot, erscheint. Aus einer zweiten Betrachtungsrichtung zeigt das Sicherheitselement 20 einen zweiten optisch variablen Effekt, beispielsweise eine gewölbte Darstellung eines Wappens, das mit einer zweiten Farbe, beispielsweise Blau, erscheint.

Bei Kippen des Sicherheitselements 20 oder einer entsprechenden Änderung der Betrachtungsrichtung springt das Erscheinungsbild des Sicherheitsele- ments in Reflexion plötzlich von dem ersten zum zweiten Erscheinungsbild bzw. beim Zurückkippen vom zweiten zum ersten Erscheinungsbild. Die Änderung des Reflexionsmotivs und der Farbe erfolgt dabei gleichzeitig und ohne eine Zwischen- oder Übergangsstufe, in der beide Motive bzw. Farben gleichzeitig sichtbar wären oder ein Motiv in der Farbe des anderen Motivs sichtbar wäre. Das Erscheinungsbild springt daher übergangslos zwischen zwei Erscheinungsbildern und wird daher als binärer Färb- und Effektwech- sel bezeichnet.

Neben diesen beiden Reflexionsmotiven enthält das Sicherheitselement 20 auch ein Transmissionsmotiv, das in der Praxis in Durchsicht in den Berei- chen sichtbar wird, in denen das Sicherheitselement 20 über einem transpa- renten Bereich oder einer durchgehenden Öffnung eines Trägerdokuments aufgebracht ist.

Zur Ausbildung der genannten Reflexions- bzw. Transmissionsmotive ent- hält das Sicherheitselement 20 im Ausführungsbeispiel eine flächige, trans- parent farblose Trägerfolie 22, wie etwa eine transparente, farblose PET- Folie. Auf der Trägerfolie 22 ist ein Merkmalsbereich 24 ausgebildet, der ins- besondere zwei Reliefstrukturen 34, 44 enthält, die in z-Richtung in zwei be- stimmten, unterschiedlichen Höhenstufen bezogen auf die flächige Trägerfo- lie 22 angeordnet sind. Zwischen den beiden Reliefstrukturen 34, 44 ist eine lichtdurchlässige, mehrfarbige Flachstruktur 70 angeordnet, die einerseits einen farblosen Transparentbereich 72 und andererseits einen mehrfarbigen Farbbereich 74 mit zwei oder mehr verschiedenen Buntfarben aufweist.

Die Relief Strukturen stellen im Ausführungsbeispiel jeweils Mikrospiegel- prägungen bzw. Mikrospiegelanordnungen 34, 44 dar, welche jeweils aus einer Vielzahl von gegen die x-y-Ebene geneigten Mikrospiegeln gebildet sind. Die lokalen Neigungswinkel der Mikrospiegel sind dabei gerade so gewählt, dass die Reliefstruktur der Mikrospiegelanordnungen 34, 44 nach ihrer Beschichtung jeweils einen gewünschten optisch variablen Effekt er- zeugt. Die unterschiedlichen Höhenstufen der Mikrospiegelanordnungen sind durch die unterschiedlichen Höhen der Grundflächen der Mikrospie- gelanordnungen über der Trägerfolie definiert. Um einen guten visuellen Kontrast mit der gewünschten Farbwirkung zu erzeugen, sind die Mikrospiegelanordnungen 34, 44 jeweils mit einer reflexi- onserhöhenden Beschichtung 36, 46 versehen, die bei der Betrachtung den unterschiedlichen Farbeindruck der Mikrospiegelanordnungen im Auflicht erzeugen. Die reflexionserhöhenden Beschichtungen sind im Ausführungs- beispiel etwa durch eine mit einer opaken Metallisierung hinterlegte rote lasierende Farbe (Beschichtung 36) bzw. eine mit einer opaken Metallisie- rung hinterlegte blaue lasierende Farbe (Beschichtung 46) gebildet.

Zur Ausbildung der Reliefstrukturen sind die Mikrospiegelanordnungen 34, 44 jeweils in eine transparente Prägelackschicht 32, 42 eingeprägt und nach dem Aufbringen und gegebenenfalls Strukturieren der jeweiligen Beschich- tung 36, 46 mit einer transparenten Decklackschicht 38 bzw. 48 eingeebnet. Die Decklackschichten weisen im Wesentlichen denselben Brechungsindex wie die Prägelackschichten 32, 42 auf, so dass die Mikrospiegel in Bereichen ohne Beschichtung aufgrund des fehlenden Brechungsindexunterschieds zwischen Prägelackschicht und Decklackschicht visuell nicht in Erscheinung treten.

Die bei der Betrachtung der Reflexionsmotive im Auflicht näher am Betrach- ter liegende Mikrospiegelanordnung 34 wird auch als die höher liegende Mikrospiegelanordnung, die weiter vom Betrachter entfernte Mikrospie- gelanordnung 44 als die tiefer liegende Mikrospiegelanordnung bezeichnet, die jeweiligen Beschichtungen entsprechend als höher liegende bzw. tiefer liegende reflexionserhöhende Beschichtung.

Wie in Fig. 2 dargestellt, liegen die reflexionserhöhenden Beschichtungen 36, 46 beide nicht vollflächig vor, sondern es sind durch Aussparungen in den Beschichtungen 36, 46 verschiedene Teilbereiche innerhalb des Merkmalsbe- reichs mit unterschiedlichem Erscheinungsbild geschaffen.

In einem ersten Teilbereich 52 liegt die reflexionserhöhende Beschichtung 36 der höher liegenden Mikrospiegelanordnung 34 vor, die einfallendes Licht 60 in eine durch die Neigungswinkel der Mikrospiegel gegebene erste Be- trachtungsrichtung 62 reflektiert. Die Form des ersten Teilbereichs 52 bildet ein erstes Reflexionsmotiv, das aus der genannten ersten Betrachtungsrich- tung 62 für den Betrachter hell glänzend mit dem Farbton der ersten lasie- renden Farbe, im Ausführungsbeispiel Rot, sichtbar ist. Wie in Fig. 2 ange- deutet, muss der erste Teilbereich 52 nicht zusammenhängend sein, sondern kann durch eine Mehrzahl voneinander getrennter Teilbereiche gebildet sein.

Um das zweite Reflexionsmotiv und das Transmissionsmotiv zu bilden, liegt die reflexionserhöhende Beschichtung 36 nicht im gesamten Merkmalsbe- reich 24 vor, sondern weist Aussparungen 35 auf, in denen der Betrachter durch die Beschichtung 36 hindurchblicken kann.

In einem zweiten Teilbereich 54 liegt die reflexionserhöhende Beschichtung 46 der tiefer liegenden Mikrospiegelanordnung 44 vor, die einfallendes Licht 60 in eine durch die Neigungswinkel der Mikrospiegel gegebene zweite Be- trachtungsrichtung 64 reflektiert. Die Form des zweiten Teilbereichs 54 bil- det ein zweites Reflexionsmotiv, das in den Aussparungen 35 der höher lie- genden Beschichtung 36 aus der genannten zweiten Betrachtungsrichtung 64 für den Betrachter hell glänzend mit dem Farbton der zweiten lasierenden Farbe, im Ausführungsbeispiel Blau, sichtbar ist. Auch der zweite Teilbe- reich 54 muss nicht zusammenhängend sein, sondern kann durch eine Mehrzahl voneinander getrennter Teilbereiche gebildet sein. Der Farbeindruck des zweiten Reflexionsmotivs ergibt sich dabei durch den Farbton der zweiten lasierenden Farbe und den Farbton der Flachstruktur 70 im zweiten Teilbereich 54. Im Ausführungsbeispiel sind der farblose Trans- parentbereich 72 der Flachstruktur 70 und der zweite Teilbereich 54 zuei- nander gepassert deckungsgleich angeordnet, so dass sich der Farbeindruck des zweiten Reflexionsmotivs durch die blau reflektierende Farbe der tiefer liegenden Beschichtung 46 ergibt. Um neben dem zweiten Reflexionsmotiv auch das Transmissionsmotiv zu bilden, liegt auch die tiefer liegende reflexionserhöhende Beschichtung 46 nicht im gesamten Merkmalsbereich 24 vor, sondern weist innerhalb der Aussparungen 35 der höher liegenden reflexionserhöhenden Beschichtung ebenfalls Aussparungen 45 auf, in denen der Betrachter durch die Beschich- tung 46 hindurchblicken kann.

Die Bereiche, in denen Aussparungen 35, 45 der beiden Beschichtungen 36, 46 übereinander liegen, bilden einen Transmissionsbereich 56 innerhalb des Merkmalsbereichs 24, in dem das einfallende Licht 60 durch die beiden Prä- gelackschichten und die Flachstruktur 70 hindurchlaufen und als transmit- tiertes Licht 66 auf der gegenüberliegenden Seite des Sicherheitselements 20 vom Betrachter wahrgenommen werden kann.

Die Form des Transmissionsbereichs 56 bildet ein Transmissionsmotiv, des- sen Farbeindruck durch die Farbe der Flachstruktur 70 bestimmt wird. Im

Ausführungsbeispiel ist der Farbbereich 74 der Flachstruktur 70 deckungs- gleich mit dem Transmissionsbereich 56 angeordnet, so dass der Farbein- druck des Transmissionsbereichs 56 durch den Farbeindruck des Farbbe- reichs 74 gegeben ist und daher wie dieser zwei oder mehr verschiedene Buntfarben aufweist. Auch der Transmissionsbereich 56 muss nicht zusam- menhängend sein, sondern kann durch eine Mehrzahl voneinander getrenn- ter Teilbereiche gebildet sein, wobei die Größe der Teilbereiche oberhalb o- der unterhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges liegen kann.

Figur 3 zeigt schematisch das Erscheinungsbild eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements mit einem Aufbau wie in Fig. 2, in (a) im Auflicht in Re- flexion und in (b) im Durchlicht in Transmission. Bei der Betrachtung im Auflicht sind zwei Reflexionsbilder 80, 82 erkennbar, beispielsweise ein ers- tes Reflexionsbild 80 aus mehreren geometrischen Symbolen (Kreis, Dreieck, Viereck, Fünfeck), die einen ersten optisch variablen Effekt in der ersten, durch die höher liegende Beschichtung 36 gegebene Farbe zeigen. Die Sym- bole können beispielsweise als rot glänzende, aus der Ebene nach oben her- ausgewölbte Symbole erscheinen. Ein zweites Reflexionsbild 82 ist beispiel- haft durch einen Kulissenhintergrund mit einem zweiten optisch variablen Effekt in einer zweiten, durch die tiefer liegende Beschichtung 46 gegebenen Farbe gebildet und erscheint beispielsweise als nach innen gewölbte, blau glänzende Schale. Auffällig und leicht erkennbar ist dabei das sich beim Kippen des Sicherheitselements verändernde Erscheinungsbild der beiden optisch variablen Reflexionsbilder 80, 82.

Bei Betrachtung im Durchlicht (Fig. 3(b)) sind die beiden Reflexionsbilder 80, 82 nicht erkennbar, der von diesen Bildern eingenommene Flächenbereich erscheint vielmehr dunkel opak. Allerdings tritt bei der Betrachtung im Durchlicht das Transmissionsmotiv 84 hervor, das im Transmissionsbereich beispielsweise in Form eines mehrfarbigen Wappens mit mehreren Buntfar- ben hell vor dem dunklen Hintergrund 86 der Reflexionsbildbereiche in Er- scheinung tritt. Anders als die Reflexionsbilder 80, 82, weist das Transmissi- onsbild im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 keine optische Variabilität auf. Je nach den Reflexionseigenschaften des Farbbereichs 74 der Flachstruktur 70 kann das Transmissionsmotiv 84 auch im Auflicht sichtbar sein, tritt dort allerdings hinter die leuchtend reflektierenden, optisch variablen Reflexi- onsmotive 80, 82 zurück.

Die Flachstruktur 70 kann eine aufgedruckte Struktur sein. Sie könnte alter- nativ jedoch auch anders aufgebracht und vor, nach oder bei dem Aufbrin- gen lokal, beispielsweise mittels eines Lasers oder anderweitig, gefärbt wer- den. In der Figur ist die Flachstruktur 70 ferner als vollflächige Schicht dar- gestellt, die den farblosen Transparentbereich 72 und den mehrfarbigen Farbbereich 74 umfasst. Die Flachstruktur kann 70 alternativ nicht vollflächig ausgestaltet sein, beispielsweise nur den mehrfarbigen Farbbereich 74 um- fassen (Freibereich statt Transparentbereich) oder Transparentbereiche und Freibereiche umfassen.

Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer al- ternativen Abfolge der geprägten Mikrospiegelstrukturen und der mehrfar- bigen Flachstruktur, die keine besondere Passerung der Flachstrukturberei- che an die Teilbereiche mit reflexionserhöhender Beschichtung erfordert.

Bei dem Sicherheitselement 90 der Fig. 4 ist auf einer flächigen, transparent farblosen Trägerfolie 22 eine lichtdurchlässige mehrfarbige Flachstruktur 92 aufgebracht, die durchgehend als Farbstruktur mit zwei oder mehr Buntfar- ben ausgebildet ist. Auf der Flachstruktur 92 sind übereinander zwei Präge- lackschichten 32, 42 mit eingeprägten Mikrospiegelanordnungen 34, 44, re- flexionserhöhenden Beschichtungen 36, 46 und einebnenden Deckschichten 38, 48 angeordnet, wie grundsätzlich bereits im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben. Wie bei der bereits beschriebenen Ausgestaltung liegen auch hier ein erster Teilbereich 52 mit der reflexionserhöhenden Beschichtung 36 der höher lie- genden Mikrospiegelanordnung 34 und ein zweiter Teilbereich 54 mit der reflexionserhöhenden Beschichtung 46 der tiefer liegenden Mikrospiegelan- ordnung 44 vor, die ein erstes bzw. zweites Reflexionsmotiv erzeugen. Durch übereinander liegende Aussparungen der Beschichtungen 36, 46 ist darüber hinaus ein Transmissionsbereich 56 gebildet, in dem der Farbein- druck des Sicherheitselements in Transmission durch die mehrfarbige Flach- struktur 92 bestimmt ist. Wie in Fig. 4 illustriert, kann der Transmissionsbe- reich 56 sowohl Bereiche 56-1 enthalten, in denen die Prägelackschichten 32, 42 mit den Mikrospiegelprägungen vorliegen und nur die Beschichtungen 36, 46 ausgespart sind, als auch Bereiche 56-2, in denen weder die Prägelack- schichten 32, 42 noch eine Beschichtung 36, 46 vorliegen.

Da die Flachstruktur 90 bei der Gestaltung der Fig. 4 unterhalb der tiefer lie- genden Mikrospiegelanordnung 44 angeordnet ist und daher nur Bereichen ohne Beschichtungen 36, 46 sichtbar ist, sind die Anforderungen an die rela- tive Passerung der Flachstruktur 90 und der Teilbereiche 52, 54 wesentlich geringer. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass die gewünschten Motivteile der Flachstruktur 90 in dem Transmissionsbereich 56 liegen. Die Flachstruktur kann insbesondere auch sich wiederholende oder fortlaufende mehrfarbige Motive enthalten, bei denen die genaue relative Lage von Flach- struktur und Transmissionsbereich keine große Rolle spielt.

Figur 5 illustriert eine Abwandlung der Gestaltung der Fig. 4 mit einer teil- flächigen zweiten Prägung, die ebenfalls keine besonderen Anforderungen an die Passerung der mehrfarbigen Flachstruktur stellt. Das Sicherheitselement 100 enthält einen flächigen, transparent farblosen Träger 102, dessen Flächenausdehnung eine x-y-Ebene und eine darauf senkrecht stehende z- Achse definiert. Auf dem Träger 102 ist ein mehrfarbi- ger Merkmalsbereich 104 angeordnet, der einen Prägestrukturbereich mit Mikrospiegelprägungen mit zwei unterschiedlichen Höhenstufen enthält.

Ein erster Prägebereich ist dabei durch Mikrospiegelprägungen 114 gegeben, deren Grundflächen in einer ersten Höhe Hi über dem Träger 102 liegen, während ein zweiter, nur bereichsweise vorliegender Prägebereich durch Mikrospiegelprägungen 124 gegeben ist, deren Grundflächen in einer zwei- ten Höhe H2 > Hi über dem Träger 102 liegen. Die Höhe wie auch die Rich- tung der positiven z- Achse wird dabei vom Träger 102 ausgehend gemessen. Da das Sicherheitselement 100 auf Betrachtung von der Seite des Trägers 102 her ausgelegt ist, erstreckt sich die z- Achse in der Darstellung der Fig. 5 vom Träger weg nach unten.

Die Mikrospiegelanordnungen 114, 124 sind durch Prägen zweier unter- schiedlicher Prägelackschichten 112, 122 mit unterschiedlicher Farbwirkung erzeugt. Während die Prägelackschicht 112, in die die Mikrospiegelanord- nung 114 eingeprägt ist, transparent farblos ist, ist die Prägelackschicht 122, in die die Mikrospiegelanordnung 124 eingeprägt ist, lasierend rot einge- färbt. Beide Mikrospiegelanordnungen 114, 124 sind mit einer einheitlichen Farbbeschichtung HO versehen, die im Ausführungsbeispiel durch eine opa- ke Metallbeschichtung, konkret beispielsweise durch eine dünne, aufge- dampfte Aluminiumschicht gebildet ist.

Die beschichteten Mikrospiegelanordnungen sind durch eine transparente Deckschicht 118 eingeebnet und auf der Deckschicht 118 ist eine lichtdurch- lässig mehrfarbige Flachstruktur 130 angeordnet, die durchgehend als Farb- struktur mit zwei oder mehr bunten Transmissionsfarben ausgebildet ist. Vorteilhaft weist die mehrfarbige Flachstruktur 130 eine hohe Transmission, aber keine oder nur geringe Reflexion auf.

Die Mikrospiegelprägungen bzw. Mikrospiegelanordnungen 114, 124 enthal- ten jeweils eine Vielzahl von gegen die x-y-Ebene geneigten Mikrospiegeln, deren lokalen Neigungswinkel gerade so gewählt sind, dass die Reliefstruk- turen der Mikrospiegelprägungen 114, 124 im Zusammenspiel mit den Farbwirkungen der Prägelackschichten 112, 122 und der Farbwirkung der einheitlichen Farbbeschichtung 110 als optisches Erscheinungsbild die ge- wünschten zwei Reflexionsbilder erzeugen.

Da der Träger 102 und die erste Prägelackschicht 112 transparent farblos ausgebildet sind, ist aus der Betrachtungsposition 64 die Mikrospiegelan- ordnung 114 mit dem silbrig metallischen Erscheinungsbild der Aluminium- schicht 110 sichtbar, die bei Betrachtung im Auflicht ein erstes, silbrig glän- zendes Reflexionsbild erzeugt. Aufgrund der rot lasierenden Einfärbung der zweiten Prägelackschicht 122 und der Hinterlegung der zweiten Prägelack- schicht mit der Aluminiumschicht 110 zeigt sich aus Betrachtungsposition 62 das zweite Reflexionsbild mit einem rot glänzenden Erscheinungsbild.

Wie erwähnt, liegen die zweite Prägelackschicht 122 und die eingeprägte zweite Mikrospiegelanordnung 124 nur bereichs weise in dem Merkmalsbe- reich vor. Die zweite Prägelackschicht 122 kann beispielsweise in Form eines regelmäßigen oder unregelmäßigen Rasters auf der ersten Prägelackschicht 112 vorliegen, so dass in ersten Rasterbereichen 152 nur die Mikrospiegel- prägungen 112 der Höhenstufe Hi vorliegen, während in zweiten Rasterbe- reichen 154 zusätzlich die zweite Prägelackschicht 122 mit den Mikrospie- gelprägungen 124 auf der Höhenstufe H2 vorliegen und optisch wirksam sind.

Konkret können die Rasterbereiche 152, 154 beispielsweise ein Schachbrett- muster bilden, bei dem jedes Feld, also jeder Rasterbereich 152, 154 eine Ab- messung von beispielsweise 100 iim x 100 um aufweist. Es sind natürlich auch andere Rastergestaltungen möglich, beispielsweise Raster mit alternie- rend angeordneten streifenförmigen Rasterbereichen oder mit Rasterberei- chen mit anderen polygonalen oder unregelmäßigen Formen. Vorzugsweise liegen die Abmessungen der Rasterbereiche dabei in einer oder beiden Rich- tungen der Ebene unterhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges, so dass das Raster selbst für den Betrachter nicht erkennbar ist.

Anstatt in einem Raster, kann die zweite Prägelackschicht 122 mit ihrer ein- geprägten Mikrospiegelanordnung 124 auch in großflächigen Teilbereichen 154 auf der ersten Prägelackschicht 112 vorliegen und/ oder der Merkmals- bereich kann großflächige Teilbereiche 152 auf weisen, in denen nur die Mik- rospiegelprägungen 112 der ersten Prägelackschicht vorliegen, wie weiter unten anhand eines Beispiels illustriert. Der Begriff großflächige Teilbereiche bezeichnet dabei insbesondere Teilbereiche mit Abmessungen oberhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges, die im Gegensatz zu den oben beschriebenen Rasterbereichen als solche für den Betrachter erkennbar sind.

Zurückkommend auf die Darstellung der Fig. 5 enthält der Merkmalsbereich des Sicherheitselements 100 auch einen Transmissionsbereich 156, in dem weder die lasierend eingefärbte zweite Prägelackschicht 122 noch die ein- heitliche Farbbeschichtung 110 vorliegt. Dort erlaubt das Sicherheitselement eine Durchsicht, wobei der Farbeindruck des Sicherheitselements 100 in Transmission durch die mehrfarbige Flachstruktur 130 bestimmt ist. Auch der Transmissionsbereich 156 kann durch eine Mehrzahl von Rasterberei- chen unterhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges gebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann er auch großflächige Teilbereiche oberhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges des menschlichen Auges aufweisen oder kann auch nur durch einen einzigen großflächigen Teilbe- reich gebildet sein.

Die Fig. 6 und 7 illustrieren ein konkreteres Ausführungsbeispiel eines Si- cherheitselements 160, das auf Grundlage der in Fig. 5 illustrierten Gestal- tung gebildet ist und eine durchgehende Öffnung 162 einer Banknote 164 verschließt. Figur 6 zeigt schematisch das Erscheinungsbild des auf der Banknote 164 aufgebrachten Sicherheitselements im Auflicht (Fig. 6(a)) bzw. im Durchlicht (Fig. 6(b)). Figur 7 zeigt schematisch einen Querschnitt des Sicherheitselements 160, wobei der grundsätzliche Aufbau des Sicherheit- selements dem der Fig. 5 entspricht, so dass einander entsprechende Elemen- te mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.

Das Sicherheitselement 160 vermittelt trotz seiner sehr flachen Ausbildung dem Betrachter im Auflicht den dreidimensionalen Eindruck eines sich scheinbar aus der Ebene der Banknote 164 heraus wölbenden ersten Reflexi- onsmotiv 166, das mit einem ersten, beispielsweise silbrig glänzenden Far- beindruck erscheint. Das Reflexionsmotiv 166 kann beispielsweise eine Wertzahl, ein Portrait oder ein anderes graphisches Motiv darstellen. Inner- halb des ersten Reflexionsmotivs 166 mit dem ersten, silbrigen Farbeindruck ist in einem s-förmig gebogenen Teilbereich als zweites Reflexionsmotiv 168 ein Bewegungseffekt mit einem zweiten Farbeindruck sichtbar. Beispielswei- se kann ein heller roter Balken beim Kippen der Banknote 164 innerhalb des s-förmigen Teilbereichs hin und her laufen und einen sogenannten Rolling- Bar-Effekt erzeugen. Die Bereiche unterschiedlichen Farbeindrucks (erster und zweiter Farbeindruck) und unterschiedlicher Effekte (dreidimensionales Motiv bzw. laufender Balken) dabei exakt zueinander gepassert, was in die- ser Anmeldung auch als Farbe-zu-Effekt-Passerung bezeichnet wird.

Bei Betrachtung im Durchlicht (Fig. 6(b)) sind die beiden Reflexionsmotive 166, 168 nicht erkennbar, an ihrer Stelle tritt ein Transmissionsmotiv 170 in Erscheinung, das den gesamten über der Öffnung 162 angeordneten Flä- chenbereich des Sicherheitselements 160 einnimmt. Das Transmissionsmotiv 170 ist im Ausführungsbeispiel durch ein Echtfarb-Portrait gebildet, das in Durchsicht mit einer Vielzahl an Echtfarben hell vor dunklem Hintergrund in Erscheinung tritt. Anders als die Reflexionsmotive 166, 168 weist das Transmissionsmotiv 170 im Ausführungsbeispiel keine optische Variabilität, insbesondere keinen Bewegungseffekt und kein dreidimensionales Erschei- nungsbild auf.

Um die beiden Reflexionsmotive 166, 168 und das Transmissionsmotiv 170 zu erzeugen, enthält das Sicherheitselement 160 im Merkmalsbereich zwei großflächige Teilbereiche 176, 178, in denen die Mikrospiegelanordnungen 114, 124 unmittelbar aneinander angrenzend angeordnet sind. Der in Fig. 7 dargestellt Ausschnitt zeigt einen Grenzbereich der beiden Teilbereiche 176, 178.

Der Teilbereich 178 ist dabei durch einen beispielsweise 5 mm breiten und 2 cm langen, s-förmig gekrümmten Streifen innerhalb eines diesen Teilbereich umgebenden, etwa 2 x 3 cm 2 großen Flächenbereichs 176 gebildet, welcher im Wesentlichen der Größe des Sicherheitselements 160 entspricht.

Im Teilbereich 176 liegt nun nur die erste Prägelackschicht 112 mit ihrer Mik- rospiegelprägung 114 vor und ist mit einer in einem ersten Beschichtungs- raster 140 aufgebrachten opaken Metallschicht 110, beispielsweise einer Sil- berschicht beschichtet. Das Beschichtungsraster 140 enthält Beschichtungs- rasterelemente 141 und Beschichtungsrasterzwischenräume 142, deren Ab- messungen jeweils unterhalb der Auflösungsgrenze des Auges, beispiels- weise zwischen 80 μm und 120 μm, liegen.

Im Teilbereich 178 liegt auf der ersten Prägelackschicht 112 eine Schichten- folge aus der lasierend eingefärbten zweiten Prägelackschicht 122 mit ihrer Mikrospiegelprägung 124 und der opaken Metallschicht 110 vor. Diese Schichtenfolge ist in Form eines zweiten Beschichtungsrasters 145 aufge- bracht und enthält Beschichtungsrasterelemente 146 und Beschichtungsras- terzwischenräume 147, deren Abmessungen denen des ersten Beschich- tungsrasters 140 entsprechen.

Bei Betrachtung im Auf licht blicht der Betrachter im Teilbereich 178 in den Rasterelementen 146 durch die lasierende rote Prägelackschicht 122 hin- durch auf die auf Höhenstufe H2 liegende Mikrospiegelanordnung 124 mit der Metallschicht 110. Im umgebenden Bereich 176 blickt der Betrachter da- gegen in den Rasterelementen 141 unmittelbar auf die auf der Höhenstufe Hi liegende Mikrospiegelanordnung 112 mit ihrer Metallbeschichtung 110, so dass der visuelle Eindruck lediglich von der Farbwirkung der Metallschicht 110 bestimmt ist.

In den Zwischenräumen 142, 147 der beiden Beschichtungsraster blickt der Betrachter auf die mehrfarbige Flachstruktur 130, die allerdings wegen ihrer geringen Reflektivität bei Betrachtung in Auflicht zum Bildeindruck kaum beiträgt. Entsprechend nimmt der Betrachter im Auflicht im Bereich 176 das von der Mikrospiegelanordnung 114 erzeugte, silbrig glänzende Motiv 166 wahr, während innerhalb des Teilbereichs 178 der rot-metallische glänzende Rol- ling-Bar-Effekt 168 in Erscheinung tritt, bei dem beim Kippen des Sicherheit- selements ein rot leuchtender Balken entlang des gekrümmten Streifens hin- und her zu laufen scheint. Da der Höhenunterschied der beiden Mikrospie- gelanordnungen 114, 124 im Bereich von einigen Mikrometern liegt, ist er für den Betrachter nicht wahrnehmbar, so dass die beiden verschiedenfarbigen Motive und die unterschiedlichen Effekte in exaktem Passer nebeneinander angeordnet zu sein scheinen.

Bei Betrachtung im Durchlicht erscheinen die Beschichtungsrasterelemente 141, 146 wegen der opaken Metallbeschichtung 110 dunkel, während die Zwischenräume 142, 147 der Beschichtungsraster jeweils helle Bildpunkte des Transmissionsmotivs 170 bilden. Die Durchsichtsfarbe jedes Bildpunkts ist dabei durch Farbe der Flachstruktur 130 am Ort der Durchsicht gegeben. Die Flachstruktur 130 enthält im Ausführungsbeispiel ein Echtfarb-Portrait, das von den Bildpunkten der Zwischenräume 142, 147 abgerastert wird, so dass das Echtfarb-Portrait bei Betrachtung in Durchsicht als Zusammenset- zung aus einer Vielzahl kleiner, heller Bildpunkte sichtbar wird. Da die Ab- messungen der Zwischenräume 142, 147 und damit auch die Größe der hel- len Bildpunkte unterhalb der Auflösungsgrenze des menschlichen Auges liegt, ist die Zusammensetzung des Transmissionsmotivs aus einzelnen Bildpunkten für den Betrachter ohne Hilfsmittel nicht wahrnehmbar.

Bei den bisher beschriebenen Gestaltungen war die lichtdurchlässige Mehr- farbschicht zur Illustration als Flachstruktur ausgebildet. Figur 8 zeigt in (a) bis (c) anhand dreier Ausführungsvarianten, dass die lichtdurchlässige Mehrfarbschicht auch dem Reliefverlauf einer oder beider Reliefstrukturen folgen kann.

Figur 8(a) zeigt als Abwandlung der Gestaltung der Fig. 2 ein Sicherheit- selement 180, bei dem die Mehrfarbschicht nicht als Flachstruktur, sondern als lichtdurchlässige Mehrfarbbeschichtung 182 ausgebildet ist, die zwischen den Mikrospiegelanordnungen 34, 44 angeordnet ist und dabei dem Relief- verlauf der tiefer liegenden Mikrospiegelanordnung 44 folgt. Wie die mehr- farbige Flachstruktur 70 der Fig. 2 weist die Mehrfarbbeschichtung 182 einen farblosen Transparentbereich 184 und einen mehrfarbigen Farbbereich 186 mit zwei oder mehr verschiedenen Buntfarben auf, wobei letzterer de- ckungsgleich mit dem Transmissionsbereich 56 angeordnet und so dessen Farbeindruck in Transmission bestimmt. Das visuelle Erscheinungsbild des Sicherheitselements 180 der Fig. 8(a) entspricht im Wesentlichen dem Er- scheinungsbild des Sicherheitselements 20 der Fig. 2.

Figur 8(b) zeigt als Abwandlung der Gestaltung der Fig. 4 ein Sicherheit- selement 190, bei dem die Prägelackschichten 32, 42 auf gegenüberliegenden Seiten der transparent farblosen Trägerfolie 22 aufgebracht sind. Die Mehr- farbschicht ist dabei als lichtdurchlässige mehrfarbige Beschichtung 192 aus- gebildet, die dem Reliefverlauf der auf der Unterseite der Folie 22 aufge- brachten, tiefer liegenden Mikrospiegelanordnung 44 folgt und damit unter- halb der beiden Mikrospiegelanordnungen 34, 44 angeordnet ist. Wie die mehrfarbige Flachstruktur 92 der Fig. 4 ist die Mehrfarbbeschichtung 192 durchgehend als Farbstruktur mit zwei oder mehr verschiedenen Buntfarben ausgebildet. Das visuelle Erscheinungsbild des Sicherheitselements 190 der Fig. 8(b) entspricht im Wesentlichen dem Erscheinungsbild des Sicherheit- selements 90 der Fig. 4. Figur 8(c) zeigt schließlich als Abwandlung der Gestaltung der Fig. 5 ein Si- cherheitselement 200 mit einer teilflächigen zweiten Prägung. Die Mehrfarb- schicht ist im Ausführungsbeispiel als lichtdurchlässige mehrfarbige Be- schichtung 202 ausgebildet, die in den Teilbereichen, in denen die zweite Prägelackschicht 122 vorliegt, dem Reliefverlauf der zweiten Mikrospiegel- prägung 124, und in den Teilbereichen, in denen nur die erste Prägelack- schicht 112 vorliegt, dem Reliefverlauf der ersten Mikrospiegelprägung 114 folgt. Wie die mehrfarbige Flachstruktur 130 der Fig. 5 ist die Mehrfarbbe- schichtung 202 durchgehend als Farbstruktur mit zwei oder mehr verschie- denen Buntfarben ausgebildet. Das visuelle Erscheinungsbild des Sicherheit- selements 200 der Fig. 8(c) entspricht im Wesentlichen dem Erscheinungsbild des Sicherheitselements 100 der Fig. 5.

Bezugszeichenliste

10 Banknote

11 Druckelement

12 Wasserzeichen

13 Banknotenpapier

14 Fenstersicherheitsfaden

15 Folienstreifen

16, 18 durchgehende Öffnungen

17 Folienpatch

20 Sicherheitselement

22 Trägerfolie

24 Merkmalsbereich

32, 42 Prägelackschicht

34, 44 Mikrospiegelanordnungen

35, 45 Aussparungen

36, 46 reflexionserhöhende Beschichtungen

38, 48 Decklackschicht

52 Teilbereich, erstes Reflexionsmotiv

54 Teilbereich, zweites Reflexionsmotiv

56 Transmissionsbereich

56-1, 56-2 Bereiche

60 einfallendes Licht

62, 64 Betrachtungsrichtungen

66 transmittiertes Licht

70 Flachstruktur

72 farbloser Transparentbereich

74 Farbbereich

80, 82 Reflexionsbilder 84 Transmissionsmotiv

86 Hintergrund Transmissionsmotiv

90 Sicherheitselement

92 Flachstruktur

100 Sicherheitselement

102 Träger

104 Merkmalsbereich

110 einheitliche Farbbeschichtung

112, 122 Prägelackschichten

114, 124 Mikrospiegelprägungen

118 Deckschicht

130 Flachstruktur

140 Beschichtungsraster

141 Beschichtungsrasterelemente

142 Beschichtungsrasterzwischenräume

145 Beschichtungsraster

146 Beschichtungsrasterelemente

147 Beschichtungsrasterzwischenräume

152, 154 Rasterbereiche

156 Transmissionsbereich

160 Sicherheitselement

162 durchgehende Öffnung

164 Banknote

166, 168 Reflexionsmotive

170 Transmissionsmotiv

176, 178 Teilbereiche

180 Sicherheitselement

182 Mehrfarbbeschichtung

184 Transparentbereich 186 Farbbereich

190 Sicherheitselement

192 mehrfarbige Beschichtung

200 Sicherheitselement 202 Mehrfarbbeschichtung