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Patent Searching and Data


Title:
OSMOMETRIC DEVICE AND PROCESS FOR DETERMINING THE ANALYTE CONTENT OF A SOLUTION OF MIXED SUBSTANCES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/024629
Kind Code:
A1
Abstract:
An osmometric device is disclosed for determining the content of an analyte made up of one or several substances in a solution of mixed substances. The device consists of an osmotic cell (A) provided with a manometric device and mounted downstream of an osmotic cell (B). Both cells are separated by an inner membrane (a). The upstream cell (B) in turn has a second membrane (b). The second membrane (b) forms a part of a wall of a duct. The duct communicates with a supply line through which a solution suitable for setting the working pressure or the solution of mixed substances are selectively supplied. The inner membrane (a) is impervious to the analyte and permeable to the solvent, and the outer membrane (b) is permeable to the analyte and impervious to the remaining substances that make up the mixture of substances. The same non-permeating osmotic medium with the same osmolarity is contained in both osmotic cells in the initial or regenerated base state. This device allows an analyte content of a solution of mixed substances to be more quickly determined than it was possible in the state-of-the-art.

Inventors:
BOELING GERD (DE)
Application Number:
PCT/DE1995/000323
Publication Date:
September 14, 1995
Filing Date:
March 06, 1995
Export Citation:
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Assignee:
FORSCHUNGSZENTRUM JUELICH GMBH (DE)
BOELING GERD (DE)
International Classes:
G01N7/10; G01N13/04; (IPC1-7): G01N7/10; G01N13/04
Foreign References:
EP0183072A11986-06-04
US3866460A1975-02-18
DE3825208C11989-11-02
EP0280109A21988-08-31
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. OsmometerMeßeinrichtung zur Bestimmung des Ge¬ haltes des aus einem oder mehreren Stoffen einer StoffgemischLösung bestehenden Analyts, die eine aus einer starren Wandung und einer Membran be stehende osmotische Zelle mit Druckmeßeinrichtung aufweist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß anstelle nur einer osmotischen Zelle eine aus zwei hintereinandergeschalteten osmotischen Zel len bestehende ZweikammerMeßzelle vorgesehen ist, indem der osmotischen Zelle (A) mit Druck¬ meßeinrichtung eine zweite, eine starre Wandung aufweisende osmotische Zelle (B) über die innere Membran (a), die Membran der ersten osmotischen Zelle (A) , vorgeschaltet ist und die äußere Mem¬ bran (b), die Membran der zweiten osmotischen Zelle (B), einen Teil der Wandung einer Leitung bildet, die mit einer Zuleitung in Verbindung steht, über die wahlweise eine zur Einstellung des Arbeitsdrucks geeignete Lösung (Lösungs¬ mittel) oder StoffgemischLösung zugeführt wird, und daß die innere Membran (a) Analyt impermeabel, aber Lösungsmittelpermeabel und die äußere Membran (b) Analytpermeabel, für die übrigen Stoffe des Stoffgemisches aber imper¬ meabel ist und daß sich in beiden osmotischen Zellen (A und B) das gleiche, nichtpermeierende Osmotikum bei gleicher Osmolarität (bzw. hydro¬ statischem Druckausgleich) im Ausgangs bzw. re generierten Grundzustand (bei eingestelltem Ar¬ beitsdruck) befindet.
2. Verfahren zur Bestimmung des Gehalts des aus einem oder mehreren Stoffen einer Stoffgemisch Lösung bestehenden Analyts unter Verwendung der OsmometerMeßeinrichtung gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß zunächst über die an die äußere Membran (b) angrenzende Leitung zur Einstellung des Arbeits¬ drucks eine hierzu geeignete Lösung (Lösungs¬ mittel), anschließend die StoffgemischLösung zugeführt wird und aus der hydrostatischen Druckänderung, die sich infolge der Permeation des Analyts in die vorgeschaltete osmotische Zelle (B) in der nachgeschalteten osmotischen Zelle (A) einstellt, der Gehalt des Analyts in der StoffgemischLösung bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß unmittelbar nach Ermittlung der hydrostati¬ schen Druckänderung die Regenerierungsphase ein¬ geleitet wird, indem die in der Leitung befindli ehe StoffgemischLösung durch zur Einstellung des Arbeitsdrucks geeignete Lösung (Lösungsmittel) ausgetauscht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der zeitliche Verlauf der hydrostatischen Druckänderung, der sich infolge der Permeation des Analyts in die vorgeschaltete osmotische Zelle (B) in der nachgeschalteten osmotischen Zelle (A) einstellt, ermittelt und zur Bestimmung des Gehalts des Analyts herangezogen wird.
Description:
B e s c h r e i b u n g

Osmometer-Meßeinrichtung und Verfahren zur Bestimmung des Gehaltes des -Analyts aus einer Stoffgemisch-Lösung

Die Erfindung bezieht sich auf eine Osmometer-Meßein¬ richtung zur Bestimmung des Gehaltes des aus einem oder mehreren Stoffen einer Stoffgemisch-Lösung bestehenden Analyts, die eine aus einer starren Wandung und einer Membran bestehende osmotische Zelle mit Druckme߬ einrichtung aufweist. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Bestimmung des Gehalts des aus einem oder mehreren Stoffen einer Stoffgemisch-Lösung bestehenden Analyts unter Verwendung der Osmometer-Meß- einrichtung.

Eine derartige Meßeinrichtung bzw. ein derartiges Ver¬ fahren sind beispielsweise aus der DE-OS 35 25 668, auch aus der europäischen Patentschrift 0 183 072 be- kannt. Der Meßkopf der bekannten Meßeinrichtung besitzt eine Membran, die ein derartiges Rückhaltevermögen für die Stoffe aufweist, daß zumindest einer der zu unter¬ suchenden Stoffe in der Stoffgemisch-Lösung in Bezug auf die Membran permeierend und mindest einer nichtper- meierend ist.

Bei Durchführung des bekannten Verfahrens stellt sich der in Figur 1 der Zeichnung wiedergegebene Druckver¬ lauf in der osmotischen Zelle des Meßkopfes ein, der

mittels einer hydrostatischen Druckmeßeinrichtung, be¬ stehend aus Druckaufnehmermembran und Druckaufnehmer, gemessen worden ist.. Dabei wird zunächst der Arbeits¬ druck PQ eingestellt, indem eine hierzu geeignete Lö- sung (Lösungsmittel) über die Membran mit der Osmome- terlösung in Verbindung gebracht wird. Sodann wird die Stoffgemisch-Lösung an die Membran herangeführt, wonach sich zunächst dadurch, daß Lösungsmittel aus der osmo¬ tischen Zelle schnell durch die Membran nach außen per- meiert, innerhalb der relativ kurzen Zeitspanne t m ^ n der Minimaldruck *P m ± n einstellt. Allmählich stellt sich dann - infolge der langsameren Permeation des oder der in Bezug auf die Membran permeierenden Stoffe - der Enddruck P £ ein. Bei der Bestimmung des Gehaltes der Stoffe wird von den ermittelten Druckwerten PQ, P m i n und P E Gebrauch gemacht.

Wie der in Figur 1 wiedergegebene Druckverlauf zeigt, ergibt sich bei Anwendung des bekannten Verfahrens eine Meßzeit von mindestens 30 Min. Auch die Regenerations¬ zeit ist entsprechend lang.

In der Praxis hat sich diese Meßzeit als zu lang erwie¬ sen. Insbesondere gilt dies für One line Messungen, wenn es beispielsweise um die Überwachung eines

Produktionsprozesses geht, wie beispielsweise bei der Herstellung von Bier.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Osmometer-Meß- einrichtung zu schaffen, die es erlaubt, den Gehalt eines Analyts in einer Stoffgemisch-Lösung in kürzerer Zeit, als dies bisher möglich war, zu bestimmen. Dies bedingt auch eine entsprechend schnellere Verfahrens¬ weise.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Osmo- meter-Meßeinrichtung gelöst, bei der der osmotischen Zelle mit Druckmeßeinrichtung anstelle nur einer osmo¬ tischen Zelle eine aus zwei hintereinandergeschalteten osmotischen Zellen bestehende Zweikammer-Meßzelle vor¬ gesehen ist, indem der osmotischen Zelle (A) mit Druck¬ meßeinrichtung eine zweite, eine starre Wandung aufwei¬ sende os otische Zelle (B) über die innere Membran (a), die Membran der ersten osmotischen Zelle (A), vorge- schaltet ist und die äußere Membran (b), die Membran der zweiten osmotischen Zelle (B), einen Teil der Wan¬ dung einer Leitung bildet, die mit einer Zuleitung in Verbindung steht, über die wahlweise eine zur Einstel¬ lung des Arbeitsdrucks geeignete Lösung (Lösungsmittel) oder Stoffgemisch-Lösung zugeführt wird, und daß die innere Membran (a) Analyt-impermeabel, aber Lösungsmit¬ tel-permeabel und die äußere Membran (b) Analyt-per- eabel, für die übrigen Stoffe des Stoffgemisches aber impermeabel ist und daß sich in beiden osmotischen Zel- len (A und B) das gleiche, nichtpermeierende Osmotikum bei gleicher Osmolarität (bzw. hydrostatischem Druck¬ ausgleich) im Ausgangs- bzw. regenerierten Grundzu¬ stand (bei eingestelltem Arbeitsdruck) befindet.

Bei der erfindungsgemäßen Osmometer-Meßeinrichtung mit Zweikammer-Meßzelle gelangt - bei geeigneter Wahl der Membranen - nur der Analyt, für den die äußere Membran kein Hindernis darstellt, in die Meßzelle, während die übrigen, für die Messung nicht interessierenden bzw. die Messung störenden Stoffe nicht in die Meßzelle ge¬ langen.

Hierzu ist folgendes festzuhalten:

Analyt-impermeabel heißt, daß das Rückhaltevermögen der

Membran für den Analyten so groß ist, daß der Austausch des Analyts durch die Membran gegenüber dem Austausch des reinen Lösungsmittels über die Membran derart ver¬ zögert ist, daß während der Austauschphase des reinen Lösungsmittels der Austausch des Analyts nur gering ist.

In gleicher Weise bedeutet "Analyt-per eabel, für die übrigen Stoffe des Stoffgemisches aber impermeabel", daß der Austausch der übrigen Stoffe durch die äußere Membran derart verzögert ist, daß während des Austau¬ sches des permeablen Analyts durch die äußere Membran kein merkbarer Austausch der impermeablen Stoffe durch die äußere Membran stattfindet. Oder: Daß die Geschwin- digkeitskonstante für den Analyten genügend groß ist gegenüber dem der übrigen Stoffe, so daß also während des Meßvorganges die impermeablen, übrigen Stoffe nicht durch die äußere Membran gelangen.

Das bedeutet andererseits, daß bei vorgegebener Membran ein Stoff (Analyt) dann als permeabel im Sinne der durch die Erfindung gegebenen Lehre anzusehen ist, wenn er während der Durchführung der Messung gegenüber dem reinen Lösungsmittel hinreichend verzögert, gegenüber den übrigen, impermeablen Stoffen jedoch hinreichend schnell durch die entsprechende Membran gelangt.

Ein geeignete Verfahrensweise bei Einsatz der erfin¬ dungsgemäßen Osmometer-Meßeinrichtung besteht darin, daß zunächst über die an die äußere Membran (b) angren¬ zende Leitung zur Einstellung des Arbeitsdrucks eine hierzu geeignete Lösung (Lösungsmittel), anschließend die Stoffgemisch-Lösung zugeführt wird und aus der hydrostatischen Druckänderung, die sich infolge der Permeation des Analyts in die vorgehaltene osmotische

Zelle (B) in der nachgeschalteten osmotischen Zelle (A) einstellt, der Gehalt des Analyts in der Stoffgemisch- Lösung bestimmt wird.

Die erfindungsgemäße Meßeinrichtung kann unter Anwen¬ dung des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise eingesetzt werden, um den Alkoholgehalt in Bier zu be¬ stimmen. Wird - nach Einstellen des Arbeitsdruckes Bier über die Leitung an die äußere Membran der Zwei- kammer-Meßzelle herangeführt, dann gelangt Alkohol und Wasser schnell ohne Verzögerung durch die äußere Mem¬ bran und in die vorgeschaltete osmotische Zelle (A) . Es wird aber kein bzw. kaum Alkohol in die nachgeschaltete osmotische Zelle (B) gelangen. Zugleich aber strömt Wasser nach dem Umkehrosmose-Prinzip mit hoher

Geschwindigkeit von Zelle (A) in die nachgeschaltete osmotische Zelle (B) . Die sich dabei einstellende hydrostatische Druckänderung, die mittels der Druckmeßeinrichtung gemessen wird, ist ein Maß für den Gehalt des Alkohols. Dabei ist es nicht erforderlich, wie dies nach dem eingangs angegebenen bekannten Verfahren der Fall ist, den Teilchenstrom, d.h. die Permeation des Alkohols durch die innere Membran in die nachgeschaltete osmotische Zelle (A) , abzuwarten und zu vermessen.

Eine vorteilhafte Ausführungsvariante des erfindungsge¬ mäßen Verfahrens beteht daher darin, daß unmittelbar nach Ermittlung der hydrostatischen Druckänderung die Regenerierungsphase eingeleitet wird, indem die in der Leitung befindliche Stoffgemisch-Lösung durch zur Ein¬ stellung des Arbeitsdrucks geeignete Lösung (Lösungsmittel) ausgetauscht wird.

Da schon die auf der reinen "Wasserphase" gründende Be-

Stimmung des Analyts nur wenig Zeit braucht, wird auch für die Regenerierungsphase, bei der ja lediglich Was¬ ser bzw. Lösungsmittel wieder in die erste osmotische Zelle (A) zurückfließt, nur wenig Zeit benötigt.

Die Bestimmung des Analyts kann auch dadurch erfolgen, daß der zeitliche Verlauf der hydrostatischen Druckän¬ derung, der sich infolge der Permeation des Analyts in die vorgeschaltete osmotische Zelle (B) in der nachge- schalteten osmotischen Zelle (A) einstellt, ermittelt und zur Bestimmung des Gehalts des Analyts herangezogen wird.

In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Osmometer- Meßeinrichtung schematisch dargestellt und wird im fol¬ genden noch einmal kurz erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 Druckverlauf bei der bekannten Osmo- meter-Meßeinrichtung; Figur 2 Osmometer-Meßeinrichtung gemäß der Er¬ findung; Figur 3 Druckverläufe bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Auf den in Figur 1 wiedergegebenen Druckverlauf wurde bereits eingegangen.

Figur 2 zeigt das Zweikammersystem, bestehend aus osmo- tischer Zelle A und vorgeschalteter osmotischer Zelle B. Die beiden Zellen sind durch die innere Mem¬ bran a voneinander getrennt bzw. stehen über die innere Membran miteinander in Verbindung. Der osmotischen Zelle B ist über die äußere Membran b des Zweikam-

ersystems die Leitung L vorgeschaltet, durch die wahl¬ weise Lösungsmittel und Stoffgemisch-Lösung fließt.

An der osmotischen Zelle A befindet sich die aus Druckaufnehmermembran und Druckaufnehmer bestehende Druckmeßeinrichtung D.

In Figur 3 sind die Druckverläufe bei drei nacheinander vorgenommenen Messungen dargestellt. Die Stoffgemisch- Lösungen, die nacheinander - mit jeweiliger Zwischen¬ spülung mit Lösungsmittel - über die Leitung L (siehe Figur 2) dem Zweikammersystem zugeführt wurden, unter¬ scheiden sich in der Konzentration des Analyts (beispielsweise Alkohol). Die erste Stoffgemisch-Lösung enthält die Konzentration a an Analyt, die zweite Stoffgemisch-Lösung die Konzentration a/2 und die dritte die Konzentration a/3.

Wie aus Figur 3 hervorgeht, nimmt die -Anfangsneigung der Druck/Zeit-Kurve bei nachfolgenden Messungen ab, und zwar in dem Sinne, daß die Anfangsneigung bei zu¬ nehmender Konzentration des Analyts proportional zu¬ nimmt.

Aus Figur 3 ist außerdem zu entnehmen, daß die für die Regenerierungsphase benötigte Zeit der Zeit des jewei¬ ligen Druckabfalls entspricht. Die Regenerierungsphase beginnt dann, wenn anstelle der Stoffgemisch-Lösung wieder die Lösung durch die Leitung L fließt, bei der sich der Arbeitsdruck P Q einstellt. Es kann sich dabei um reines Lösungsmittel (beispielsweise Wasser) handeln (in Figur 3 mit Spüllösung (Spüllsg.) bezeichnet).

Wie sich ferner aus Figur 3 ergibt, beträgt die Meßzeit bei der ersten Spülgemisch-Lösung etwas mehr als

0,6 min (von etwa 0,5 1,1), bei der zweiten Stoff¬ gemisch-Lösung ca. 1,3 min (von etwa 1,3 - 2,6) und bei der dritten Stoffgemisch-Lösung ca. 1,9 min (von etwa 2,8 - 4,7) .