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Patent Searching and Data


Title:
PLANAR TEXTILE STRUCTURE, ESPECIALLY TISSUE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/087171
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a planar textile structure, especially a tissue made of compact yarn based on polyacryl fibers. Said polyacryl fibers are staple fibers that are 40 mm to 70 mm long, resulting in a planar textile structure which has a low pore volume, is provided with advantageous properties, and is versatile.

Inventors:
KANDEL WERNER (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/001344
Publication Date:
August 24, 2006
Filing Date:
February 15, 2006
Export Citation:
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Assignee:
CRAMER WEBEREI HEEK NIENBORG G (DE)
KANDEL WERNER (DE)
International Classes:
D04H1/42; D03D15/00; D04H5/00
Foreign References:
US20050032451A12005-02-10
US20050025963A12005-02-03
JPH0987942A1997-03-31
Attorney, Agent or Firm:
Mentzel, Norbert (Wuppertal, DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. : ) Textiles Flächengebilde, insbesondere Gewebe, aus Kompaktgarn auf der Basis von Fasern, insbesondere von Polyacrylfasern, dadurch gekennzeichnet, dass das Porenvolumen des Kompaktgarn weniger als 20% des Gesamtvolumens des Kompaktgarns ausmacht und es sich bei den Polyacrylfasern um Stapelfasern mit einer Stapelfaserlänge von 40 mm bis 70 mm handelt.
2. Flächengebilde nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die bevorzugte Stapelfaserlänge bei 60 mm liegt.
3. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompaktgarn ein Mischgarn aus zwei oder mehreren Kompaktgarnen ist, wobei mindestens ein Kompaktgarn aus Polyacrylfasern besteht.
4. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengebilde ein Mischgewebe aus zwei oder mehreren Kompaktgarnen ist, wobei mindestens ein Kompaktgarn Polyacrylfasern enthält.
5. Verwendung eines Gewebes nach den Ansprüchen 1 bis 4 für Cabrioverdeckstoffe, Filterstoffe, Markisen, Persennige oder Abdeckungen für Segelboote.
Description:
Textiles Flächengebilde, insbesondere Gewebe

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein textiles Flächengebilde, insbesondere ein Gewebe, aus Kompaktgarn auf der Basis von Polyacrylfasern.

Bei textilen Flächengebilden werden je nach Anwendungsfall unterschiedliche Eigenschaften gefordert. Die Anforderungen können insbesondere mechanischer, physikalischer, chemischer, optischer oder haptischer Natur sein. Die Industrie hat sich stets bemüht, ihren Kunden für die unterschiedlichen Anwendungsfälle entsprechend adaptierte Gewebeausführungen zur Verfügung zu stellen. Dies führte zu einer Reihe von Gewebevarianten, welche sich in der Art des ihnen zugrunde liegenden Garns und/oder der Gewebekonstruktion und/oder der Ausrüstung jeweils unterschieden. Das verwendete Garn kann beispielsweise hinsichtlich des Fasertiters, der Stapellänge und Ausführung (Mischgarn, Kompaktgarn) wunschgemäß ausgewählt werden. Aus dem Kontext der ganzheitlichen Bilanzierung, d.h. einer Evaluierung der Gewebe hinsichtlich ihrer technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Leistungsfähigkeit, resultierte die Forderung nach Reduzierung dieser Vielfalt von Gewebevarianten.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein verbessertes Gewebe zu schaffen, das in vorteilhafter Weise aufgrund seiner Eigenschaftsmerkmale vielseitig anwendbar ist.

Diese Aufgabe wurde mit einem textilen Flächengebilde mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bei diesem textilen Flächengebilde handelt es sich insbesondere um ein Gewebe aus Kompaktgarn, wobei das Kompaktgarn auf der

Basis von Polyacryl-Stapelfasern hergestellt ist. Das Kompaktgarn kann einzig aus Polyacrylfasem bestehen oder aber ein Mischgarn aus Polyacrylfasern und anderen Polymerfasern darstellen, wobei diese Fasern vorzugsweise als Kompaktgarne in dem Mischgarn vorhanden sind.

Die Vorteile der Erfindung zeigen sich auch bei Flächengebilden aus einem Mischgewebe, das mehrere Kompaktgarne enthält, wobei mindestens ein Kompaktgarn aus Polyacrylfasern besteht.

Die erfindungsgemäßen Flächengebilde weisen eine höhere Dichtheit auf und eine sehr geringe Haarigkeit, was wichtig für die technische Weiterverarbeitung ist. Diese Vorteile werden bei einem textilen Flächengebilde mit Kompaktgarnen in Stapelfaserlängen von 40 mm bis 70 mm, vorzugsweise 60 mm, erreicht. Das sich ergebende, neue Kompaktgarn aus Polyacrylfasern der vorgenannten Stapelfaserlänge ermöglicht eine bessere Verdrillung der Fasern, so dass sich ein geringeres Porenvolumen ergibt. Ein reduziertes Porenvolumen führt andererseits bei Scheuertesten der Gewebe zu wesentlich höheren Scheuertouren. Bisherige Kompaktgarngewebe ermöglichten bei einem Scheuertest nach Martindale 100.000 Scheuertouren, bevor das Gewebe zerstört wurde. Ein erfindungsgemäßes, textiles Flächengebilde mit einer Stapelfaserlänge von 60 mm, welches aus Polyacrylfasern besteht, hat bei dem gleichen Test 300.000 Scheuertouren überstanden.

Das neue, verbesserte Gewebe ist aufgrund seiner Eigenschaftsmerkmale vielseitig einsetzbar. Auch sind Standardisierungen hinsichtlich der Gewebekonstruktion und der Ausrüstung des Gewebes, wie beispielsweise Oberflächeneffekte, Beschichtungen und Kaschierungen möglich.

Die nachstehenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.

Beispiel 1 : Ein Polyacrylfasergewebe aus Kompaktgarn 40/13,0 (Anzahl der Kettfäden je cm/ Anzahl der Schussfäden je cm) enthält

Polyacrylfasern einer Stapelfaserlänge von 40 mm. Das Porenvolumen des dem Gewebe zugrunde liegenden Garns beträgt 10 % des Gesamtvolumen des Garns. Die Zahl der Faserenden F wird auf 0,89 Mio. pro definierter Länge und Gewicht des Gewebes bestimmt. Das Gewebe hat ein Gewicht von 325 g/m 2 und eine Dicke D = 0,80 mm. Die gemessene Luftdurchlässigkeit beträgt 160 1 je dm 2 je Minute. Das Kompaktgarn ist schematisch in Fig. 1 dargestellt.

Beispiel 2: Ein Polyacrylfasergewebe aus Kompaktgarn 40/13,5 (Anzahl der Kettfäden je cm/ Anzahl der Schussfäden je cm) enthält Polyacrylfasern einer Stapelfaserlänge von 60 mm. Das Porenvolumen des dem Gewebe zugrunde liegenden Garns beträgt 4 % des Gesamtvolumen des Garns. Die Faserendenzahl wird auf 0,59

Mio. pro definierter Länge und Gewicht des Gewebes bestimmt. Das Gewebe hat ein Gewicht von 325 g/m 2 und eine Dicke D = 0,78 mm. Die gemessene Luftdurchlässigkeit beträgt 148 1 je dm 2 je Minute. Das Kompaktgarn ist schematisch in Fig. 2 dargestellt.

Beispiel 3 : Ein Polyacrylfasergewebe aus Kompaktgarn 40/13,5 (Anzahl der Kettfäden je cm/ Anzahl der Schussfäden je cm) enthält Polyacrylfasern einer Stapelfaserlänge von 80 mm. Das Porenvolumen des dem Gewebe zugrunde liegenden Garns beträgt 1 % des Gesamtvolumen des Garns. Die Faserendenzahl wird auf 0,48 Mio. pro definierter Länge und Gewicht des Gewebes bestimmt. Das Gewebe hat ein Gewicht von 325 g/m 2 und eine Dicke D = 0,75 mm. Die gemessene Luftdurchlässigkeit beträgt 120 1 je dm 2 je Minute. Das Kompaktgarn ist schematisch in Fig. 3 dargestellt.

Alle drei gezeigten Beispiele zeigen Gewebe mit einer hohen Dichtheit, die durch die Anzahl der Fasern in Kette und Schuss bewirkt wird. Das dünne Garn führt dazu, dass mehr Fäden je Fläche des Gewebes bei gleichem Gewicht vorhanden

sind. Andererseits wird durch die Verwendung von Kompaktgarn auch die Fadendichte erhöht, so dass das Gewebe eine sehr geringe Haarigkeil aufweist. Alle drei gezeigten Gewebe zeigen andererseits ein sehr niedriges Porenvolumen, d.h. das Kompaktgarn bestellt zum größten Teil aus Garn und nur ein ganz geringer Anteil an Poren, im Beispiel 1 sind das 10 %, im Beispiel 3 sind es 1%. Dies wird dadurch erreicht, dass sich die Stapelfasern der Stapelfaserlänge 40 mm bis 70 mm im Kompaktgarn im Wesentlichen parallel ausrichten und besser verdrillen. Die Bündelungswilligkeit der Polyacrylfasern erlauben die gute Kompaktierfähigkeit beim weiteren Spinnprozess. Bisherige

Kompaktspiiinverfahren von Polyacrylfasern führten zu Dickstellen, Nissen und Dünnstellen, so dass eine Verspinnung der Fasern nach dem Kompaktspiiinverfahren nicht möglich war.

Ergänzung findet diese Aussage durch die nachstehende Tabelle I 5 in der die obengenannten 3 Gewebe hinsichtlich ihrer verschiedenen Eigenschaften untersucht und bewertet wurden. Als Vergleich wurde in dieser Tabelle ein Gewebe aus Filamenten mit der Länge von 20 mm und ein Gewebe mit Stapel- Fasern der Länge 100 mm aufgenommen. Die Bewertung erfolgte in der Stufung 1 bis 5, wobei 1 die beste Bewertung und 5 die schlechteste Bewertung darstellt. Die Gesamtbenotung über sämtliche Eigenschaften zeigt, dass die erfindungsgemäßen Gewebe aufgrund ihrer Eigenschaften eine breite Anwendung ermöglichen.

Ein erfindungsgemäßes Gewebe lässt sich vorteilhaft zu Cabrioverdeckstoffen, Filterstoffen, Markisen, Persenninge oder Abdeckungen für Segelboote verarbeiten.

Tabelle 1: Eigenschaften verschiedener Kompaktgarngewebe

erfindungsgemäße Gewebe