Die Erfindung betrifft ein als Raschelnetz ausgeführtes Kunststoffnetz für den Anbau und die Ernte von Zwiebeln gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Kunststoff netze bzw. als Raschelnetze ausgeführte Kunststoffnetze sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie werden aus einem Kunststofffaden mittels Raschelmaschinen gewirkt, wobei im Wesentlichen über die gesamte Maschinenbreite Kunststofffäden mittels Nadeln zu Fäden verschlungen werden.

Zum Anbau bzw. zum Anpflanzen und zur Ernte von Zwiebeln werden oft als Raschelnetze ausgeführte Kunststoff netze verwendet; hierbei befindet sich das Saatgut in der Erde zwischen einem oberen und einem unteren Netz, wobei zur Ernte beide Netze angehoben werden, so dass die Erde durch die Maschen des unteren Netzes herunterfällt und die Zwiebeln zwischen den beiden Netzen verbleiben.

Mittels Raschelmaschinen können in vorteilhafter weise sehr leichte Netze hergestellt werden. Hierbei sollen die Raschelnetze einerseits durch Verwendung von dünnen und somit leichten Kunststofffäden ein möglichst geringes Gewicht aufweisen; andererseits sollen die Raschelnetze eine möglichst hohe Festigkeit aufweisen, um beim Ernten der Zwiebeln nicht bedingt durch das Gewicht der Zwiebeln und den entsprechenden Druck beschädigt zu werden, wodurch die Zwiebeln herunterfallen.

Die bekannten Raschelnetze zum Anbau und zur Ernte von Zwiebeln weisen Ketten, auch Fransen genannt, auf, die jeweils durch das Verschlingen eines Fadens hergestellt sind, wobei die Ketten jeweils durch hin und her verlaufende Schussfäden quer verbunden werden, wodurch das gesamte Raschelnetz gebildet wird. Die Fäden der Fransen weisen vor der Verarbeitung durch die Raschelmaschine eine Breite auf, die 4-5 mm beträgt; das Gewicht der bekannten Raschelnetze zum Anbau und zur Ernte von Zwiebeln beträgt ca. 21 gr/m2 - 22 gr/m2. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein als Raschelnetz ausgeführtes Kunststoff netz für den Anbau und die Ernte von Zwiebeln mit geringem Gewicht bezogen auf dessen Dimensionierung und hoher Festigkeit anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen und Vorteile gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Demnach wird ein als Raschelnetz ausgeführtes Kunststoffnetz für den Anbau und die Ernte von Zwiebeln vorgeschlagen, welches mehrere sich in Längsrichtung parallel zueinander erstreckende, jeweils aus zumindest zwei Fäden gebildete Fransen, aufweist, welche durch hin und her verlaufende Schussfäden quer verbunden werden.

Die Fransen des erfindungsgemäßen Kunststoffnetzes für den Anbau und die Ernte von Zwiebeln sind jeweils aus zumindest zwei Fäden gewirkt; jede einzelne Franse wird durch das Verschlingen von zumindest zwei Fäden hergestellt.

Vorzugsweise sind die Fransen des erfindungsgemäßen Kunststoffnetzes aus jeweils zwei oder drei Fäden gebildet, es sind jedoch Ausgestaltungen mit mehreren Fäden pro Franse möglich.

Gemäß der Erfindung sind die Fäden als dünne Bänder ausgeführt und weisen vor der Verarbeitung mittels einer Raschelmaschine eine Breite auf, die 1,25 - 3 mm beträgt, wobei die Dicke der Fäden 70-75 pm beträgt. Während der Verarbeitung werden die Fäden gestreckt bzw. vorgedehnt.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung beträgt der Abstand zwischen zwei Fransen ¹ Z Zoll; im Rahmen weiterer Ausgestaltungen sind weitere Werte für den Abstand zwischen zwei Fransen möglich.

Auf diese Weise wird ein als Raschelnetz ausgeführtes Kunststoffnetz für den Anbau und die Ernte von Zwiebeln geschaffen, deren Fransen, die aus zwei oder mehr Fäden gebildet sind, eine Bruchfestigkeit aufweisen, die 90kp übersteigt, wobei die Restelastizität der Fransen in einem Bereich zwischen 17 % und 19 % ±5% liegt.

Das Gewicht eines erfindungsgemäßen Kunststoffnetzes, beträgt für den Fall, dass die Fransen (1) jeweils aus zwei Fäden gebildet sind und der Abstand zwischen zwei Fransen ¹ Z Zoll beträgt, 16,5 gr/m2 - 18,5 gr/m2, wobei gemäß Messungen nach dem ISO 2062 Standard die Breite der Fäden der Fransen nach der Herstellung des Raschelnetzes 0,75 mm - 1,25 mm beträgt. Wenn die Fransen jeweils aus mehr als zwei Fäden gebildet sind, wird das Gewicht des Kunststoffnetzes entsprechend erhöht, ist jedoch signifikant geringer, als das Gewicht der aus dem Stand der Technik bekannten Raschelnetze für den Anbau und die Ernte von Zwiebeln.

Das erfindungsgemäße als Raschelnetz ausgeführte Kunststoff netz für den Anbau und die Ernte von Zwiebeln weist demnach in vorteilhafter Weise bei höherer Bruchfestigkeit als die bekannten Raschelnetze für den Anbau und die Ernte von Zwiebeln ein signifikant geringeres Gewicht pro Quadratmeter auf als die bekannten Raschelnetze für den Anbau und die Ernte von Zwiebeln.

Dadurch wird die Umweltbelastung durch Kunststoffe reduziert, wobei der Preis aufgrund des geringen Gewichts pro Quadratmeter in der Regel niedriger ist, als der Preis von nach dem Stand der Technik hergestellten Netzen. Zudem wird die Ernte optimiert, da eine Netzbeschädigung, wie diese bei den aus dem Stand der Technik bekannten Netzen vorkommt, weitgehend ausgeschlossen wird.

Die gesamte Breite des erfindungsgemäßen Kunststoffnetzes kann beliebig sein. Beispielsweise kann die Breite des Kunststoffnetzes in einem Bereich zwischen 105 und 300 Zentimeter liegen.

Die Fäden, aus denen die Fransen des Kunststoffnetzes gebildet werden, können aus Polyolefinen wie beispielsweise LLDPE (lineares Polyethylen mit geringer Dichte), LDPE (Polyethylen mit geringer Dichte), HDPE (Polyethylen mit hoher Dichte), PVC (Polyvinylchlorid), EVA (Ethylenvinylacetat) oder aus einem ähnlichen Kunststoff hergestellt sein oder diesen aufweisen.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figuren beispielhaft näher erläutert. Der allgemeine Aufbau von Raschelnetzen und der Aufbau und die Funktionsweise von Raschelmaschinen sind dem Fachmann bestens bekannt, so dass im Folgenden die Merkmale beschrieben werden, die für die vorliegende Erfindung von Bedeutung sind. Es zeigen:

Figur 1: Eine schematische Ansicht einer Franse des erfindungsgemäßen Netzes zum Anbau und zur Ernte von Zwiebeln;

Figur 2: Eine schematische Ansicht zweier Fransen des erfindungsgemäßen Netzes zum Anbau und zur Ernte von Zwiebeln und der diese Fransen mit benachbarten Fransen verbindenden Schussfäden; und

Figur 3: Eine schematische Ansicht von Teilen eines erfindungsgemäßen Netzes sowie von relevanten Bauteilen einer Raschelmaschine.

Gemäß der Erfindung und bezugnehmend auf die beigefügte Figur 1 sind die Fransen 1 eines als Raschelnetz ausgeführten Kunststoffnetzes zum Anbau und zur Ernte von Zwiebeln aus mindestens zwei Fäden gebildet; bei dem in Figur 1 gezeigten Beispiel sind die Fransen 1 jeweils aus zwei Fäden 2, 3 gebildet. Die Fransen 1 werden durch Schussfäden mit einer Zick- Zack-Verflechtung zu einem Netz verbunden. Dies wird anhand Figur 2 veranschaulicht, wobei die Schussfäden mit dem Bezugszeichen 4 versehen sind.

Figur 3 zeigt nur Ausschnitte aus dem gesamten Kunststoffnetz; die dazwischen liegenden Bereiche weisen Fransen und Schussfäden auf. Zur Herstellung jeweils einer Franse 1 ist eine einzelne Lochnadel 5 vorgesehen, durch die die zumindest zwei Fäden, aus der die Franse 1 gebildet ist, geführt werden, welche mit einer einzelnen Lochnadel 6 zusammen wirkt, durch die ein Schussfaden geführt wird. Die Nadeln 5, 6 sind um eine Maschinenebene M herum angeordnet, wobei die Maschinenebene M der Bereich ist, in dem die Nadeln 5, 6 Zusammenwirken, um ein Raschelnetz herzustellen. Vorzugsweise liegt die Breite b eines gemäß der Erfindung ausgeführten Kunststoffnetzes zum Anbau und zur Ernte von Zwiebeln in einem Bereich zwischen 105 und 300 Zentimeter.