Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
PLATE HEAT EXCHANGER HAVING A LOCALLY VARYING THERMAL CONDUCTIVITY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/209494
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a heat exchanger, in particular for use in a distillation plant, comprising a built-in frame and a main unit in the form of a stack of a plurality of plates; in order to form fluid ducts, the plates of the main unit have an embossing, at least one fluid duct for conducting a fluid being formed between at least two plates; the plates are made of a heat-conductive plastic, and at least one plate of the main unit includes at least one region with a reduced thermal conductivity and at least one region with an increased thermal conductivity. Also disclosed is a system for the thermal treatment of at least one fluid.

More Like This:
Inventors:
BAUER HARALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/059644
Publication Date:
October 21, 2021
Filing Date:
April 14, 2021
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
F28F3/10; F28D9/00; F28F3/04; F28F21/06
Domestic Patent References:
WO1990001977A11990-03-08
Foreign References:
EP0203213A11986-12-03
US20180320988A12018-11-08
CN203820488U2014-09-10
US6899163B22005-05-31
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Wärmetauscher (2), insbesondere für den Einsatz in einer Destillationsanlage, aufweisend einen Einbaurahmen (6, 8) und eine als ein Stapel aus mehreren Platten (5) ausgestaltete Basiseinheit (4), wobei die Platten (5) der Basiseinheit (4) zum Ausbilden von Fluidkanälen (7) eine Prägung aufweisen, wobei mindestens ein Fluidkanal (7) zum Führen eines Fluids zwischen mindestens zwei Platten (5) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (5) aus einem wärmeleitfähigen Kunststoff bestehen, wobei mindestens eine Platte (5) der Basiseinheit (4) mindestens einen Bereich (30) mit einer verringerten Wärmeleitfähigkeit und mindestens einen Bereich (32) mit einer erhöhten Wärmeleitfähigkeit aufweist.

2. Wärmetauscher nach Anspruch 1 , wobei die Platten (5) der Basiseinheit (4) zumindest umfangsseitig fluiddicht miteinander verbunden sind, wobei jede Platte (5) mindestens eine Öffnung (20, 22, 23, 25) zum Leiten eines Fluids durch den Fluidkanal (7) aufweist, wobei die mindestens eine Öffnung (20,

22, 23, 25) mit einem Fluideinlass (10, 13) und/oder einem Fluidauslass (12, 15) des Einbaurahmens (6, 8) verbunden ist, wobei ein umfangsseitiger Rand der Platten (5) als ein Randbereich (30) mit verringerter Wärmeleitfähigkeit ausgestaltet ist.

3. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Randbereich (30) der Platten (5) mindestens einen Zentralbereich (32) umfangsseitig umgibt, wobei der Zentralbereich (32) eine gegenüber dem Randbereich (30) erhöhte Wärmeleitfähigkeit aufweist.

4. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Platten (5) der Basiseinheit (4) eine gleiche Anordnung oder eine voneinander abweichende Anordnung der Bereiche (30) mit verringerter Wärmeleitfähigkeit und der Bereiche (32) mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit aufweisen. 5. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Platten (5) der Basiseinheit (4) umfangsseitig miteinander verklebt oder verschweißt sind.

6. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Platten (5) der Basiseinheit (4) aus einem thermisch leitfähigen Polymer, wie beispielsweise PVDF, PE, PVC, PVCC, PP oder PFA, mit mindestens einem Füllstoff in Form von Füllpartikeln (34) hergestellt sind.

7. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Wärmeleitfähigkeit der Bereiche (30, 32) der Platten (5) der Basiseinheit (4) durch eine Ausrichtung von Füllpartikeln (34) und/oder eine Füllpartikeldichte einstellbar ist.

8. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei zwischen den Platten (5) der Basiseinheit (4) Fluidkanäle (7) zum Führen eines Heizfluids, Fluidkanäle (7) zum Führen eines zu kondensierenden Fluids und Fluidkanäle (7) zum Führen eines Kühlfluids ausgebildet sind, wobei die Fluidkanäle (7) zum Führen des Heizfluids und die Fluidkanäle (7) zum Führen des Kühlfluids durch mindestens einen Bereich (30) mit geringer Wärmeleitfähigkeit voneinander beabstandet sind.

9. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Basiseinheit (4) und/oder die Platten (5) der Basiseinheit (4) durch Schraubverbindungen oder durch Schnellspannverbindungen in dem Einbaurahmen (6, 8) angeordnet sind.

10. Anlage (1) zur thermischen Behandlung von mindestens einem Fluid, wobei die Anlage (1) mindestens einen Wärmetauscher (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist, wobei der Wärmetauscher (2) eine aus mindestens einem bereichsweise thermisch leitfähigen Polymer hergestellte Basiseinheit (4) aufweist, welche auf die Temperaturen des Fluids der Anlage (1) ausgelegt ist.

11. Anlage nach Anspruch 10, wobei der Wärmetauscher (2) als ein Plattenwärmeübertrager oder als ein Fallstromverdampfer in Plattenbauweise ausgestaltet ist. 12. Anlage nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Anlage (1) mit mindestens einem ersten Wärmetauscher aus einem Kunststoff betreibbar ist, wobei der erste Wärmetauscher durch einen als Austauschteil ausgestalteten Wärmetauscher (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 austauschbar ist.

Description:
Beschreibung

Titel

Plattenwärmetauscher mit lokal variierender Wärmeleitfähigkeit

Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher, insbesondere für den Einsatz in einer Destillationsanlage, aufweisend einen Einbaurahmen und eine als ein Stapel aus mehreren Platten ausgestaltete Basiseinheit, wobei die Platten der Basiseinheit zum Ausbilden von Fluidkanälen eine Prägung aufweisen, wobei mindestens ein Fluidkanal zum Führen eines Fluids zwischen mindestens zwei Platten ausgebildet ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Anlage mit mindestens einem derartigen Wärmetauscher.

Stand der Technik

Bei der Herstellung von Destillationsanlagen stellt der Wärmetauscher eine der teuersten Komponenten dar, da der Wärmetauscher präzise auf den Prozess der jeweiligen Destillationsanlage, wie beispielsweise der Frischwassergewinnung, abgestimmt wird. Der Wärmetauscher kann dabei als ein kombinierter Verdampfer und Kondensator ausgestaltet sein.

Aus Metall hergestellte Wärmetauscher weisen eine gute Wärmeleitfähigkeit auf, welche mit einer erhöhten Fouling-Gefahr verbunden ist. Des Weiteren sind Kunststoffwärmeübertrager bzw. aus thermisch leitfähigem Kunststoff hergestellte Wärmetauscher bekannt. Derartige, aus Kunststoff hergestellte, Wärmetauscher weisen zwar eine verringerte Fouling-Gefahr auf, sind jedoch hinsichtlich der Wärmeleitfähigkeit eingeschränkt.

Bei der Verwendung von Wärmetauschern aus Metall, wie beispielsweise Titan oder Edelstahl, kann die Diebstahlgefahr steigen, da das Metall geschmolzen und beliebig weiterverwendet werden kann. Offenbarung der Erfindung

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann darin gesehen werden, einen Wärmetauscher vorzuschlagen, welcher die Vorteile eines aus einem Kunststoff hergestellten Wärmetauschers mit den Vorteilen eines aus einem Metall hergestellten Wärmetauschers kombiniert.

Diese Aufgabe wird mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen.

Nach einem Aspekt der Erfindung wird ein Wärmetauscher, insbesondere für den Einsatz in einer Destillationsanlage, bereitgestellt. Der Wärmetauscher weist einen Einbaurahmen und eine als ein Stapel aus mehreren Platten ausgestaltete Basiseinheit auf, wobei die Platten der Basiseinheit zum Ausbilden von Fluidkanälen eine Prägung aufweisen. Mindestens ein Fluidkanal ist zum Führen eines Fluids zwischen mindestens zwei Platten ausgebildet. Bevorzugterweise bestehen die Platten aus einem wärmeleitfähigen Kunststoff, wobei mindestens eine Platte der Basiseinheit mindestens einen Bereich mit einer verringerten Wärmeleitfähigkeit und mindestens einen Bereich mit einer erhöhten Wärmeleitfähigkeit aufweist.

Ein derartiger Wärmetauscher weist Platten auf, welche eine lokale Variation der Wärmeleitfähigkeit umfassen. Dabei kann die Wärmeleitfähigkeit lokal durch Einbringen von Füllstoffen und/oder Füllpartikeln gesteigert werden.

Insbesondere können Bereiche mit einer thermischen Isolation und Bereiche mit einer thermischen Leitfähigkeit geschaffen werden, welche eine zusätzliche Isolierung durch Gummibeschichtungen oder Silikonbeschichtungen vermeiden.

Die jeweiligen Platten können zu einem Block bzw. zu einer Basiseinheit dauerhaft verbunden werden. Derartige Platten können Ausbeulungen bzw. Prägungen aufweisen, durch welche zwischen mehreren gestapelte Platten Fluidkanäle entstehen, um Fluide parallel zu und zwischen den Platten zu leiten. Die Platten können vorzugsweise im Spritzgussverfahren hergestellt werden. Dabei wird der Kunststoff bzw. das Polymer zum Herstellen der Platten derart in eine entsprechende Spritzgussform eingebracht, dass die Füllpartikel in ihrer Ausrichtung eingestellt werden.

Bei der Herstellung der Platten kann die Wärmeleitfähigkeit im Spritzguss durch geeignetes Platzieren der Anspritzstellen gesteuert werden. Die Ausrichtung der Füllpartikeln, welche als Leitpartikel für den Wärmetransport dienen, und damit die thermische Leitfähigkeit lassen sich somit lokal steuern. Damit können Wärmetauscherplatten beispielsweise im Randbereich isolierend gebildet werden, im Bereich der Wärmetauscherfläche bleibt die Wärmeleitfähigkeit hoch. Eine thermische Isolation der Wärmeleitplatten, wie bei einer Metallausführung, kann somit entfallen.

Durch die Verwendung von Platten aus einem Kunststoff können die Fouling- Gefahr reduziert und Wartungsintervalle verlängert werden. Des Weiteren kann der Wärmetauscher durch die Verwendung von Kunststoff-Platten technisch einfach und kosteneffizient hergestellt werden. Durch die lokale Steigerung der thermischen Leitfähigkeit kann die Dimension des Wärmetauschers gegenüber dem Einsatz eines üblichen thermisch leitfähigen Polymers verringert werden.

Der Wärmetauscher kann als eine kombinierte Verdampfer/Kondensator Einheit, als ein Plattenwärmeübertrager, ein Fallfilmverdampfer und dergleichen ausgestaltet sein. Des Weiteren kann der Wärmetauscher bei Vakuumprozessen oder bei der Brüdenkompression eingesetzt werden.

Bei einer Ausführungsform sind die Platten der Basiseinheit zumindest umfangsseitig fluiddicht miteinander verbunden, wobei jede Platte mindestens eine Öffnung zum Leiten eines Fluids durch den Fluidkanal aufweist. Die mindestens eine Öffnung ist mit einem Fluideinlass und/oder einem Fluidauslass der Basiseinheit verbunden.

Vorzugsweise ist ein umfangsseitiger Rand der Platten als ein Randbereich mit verringerter Wärmeleitfähigkeit ausgestaltet. Durch diese Maßnahme kann das Einbringen einer zusätzlichen thermischen Isolierung am Rand der Platten entfallen. Ein derartiger Wärmetauscher kann somit schneller und kosteneffizienter hergestellt werden. Nach einerweiteren Ausführungsform umgibt der Randbereich der Platten umfangsseitig mindestens einen Zentralbereich der Platte, wobei der Zentralbereich eine gegenüber dem Randbereich erhöhte Wärmeleitfähigkeit aufweist. Hierdurch kann der Zentralbereich als ein thermisch aktiver Bereich mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit ausgebildet sein. Dies kann beispielsweise alleine durch die Art, wie der Kunststoff in die Spritzgussform geführt wird umgesetzt werden.

Der Randbereich bleibt vorzugsweise thermisch weniger leitfähig. Alternativ oder zusätzlich kann der Randbereich ohne Füllpartikel ausgeführt sein, so dass der Randbereich thermisch isolierend bleibt. Hierdurch kann ein schnelles Start- Stopp Verhalten bei dezentralem Einsatz zur Trinkwasserherstellung realisiert werden.

Die Platten sind vorzugsweise als dünne, konturierte Elemente ausgeführt. Die Konturen bilden Prägungen und somit die Querschnittsformen für den mindestens einen Fluidkanal aus. In die Platten sind Öffnungen eingebracht, welche als Zuführungen von mindestens einem Fluid in den mindestens einen Fluidkanal dienen.

Die Füllpartikel können beispielsweise aus einem Metall oder aus Kohlestoff bestehen. Insbesondere kann die thermische Leitfähigkeit durch die Ausrichtung der Füllpartikel beim Formen, Spritzgießen oder Tiefziehen oder während der Aushärtung des Kunststoffs in einer Spritzgussform eingestellt werden. Durch die erhöhte thermische Leitfähigkeit der Füllpartikel gegenüber dem Polymer stellt sich bei Verwendung von Füllpartikeln, die eine längere und mindestens eine kürzere Länge in der Projektion aufweisen, eine anisotrope Wärmeleitfähigkeit der Platten bzw. des ausgehärteten Materials ein. Ein Wärmetransport durch oder entlang der Platte folgt dabei im Wesentlichen der Ausrichtung der Füllpartikel. Beispielsweise kann die thermische Leitfähigkeit maximiert werden, wenn die Füllpartikel Kontaktbrücken zwischen beiden Seiten der Platte ausbilden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel weisen die Platten der Basiseinheit eine gleiche Anordnung oder eine voneinander abweichende Anordnung der Bereiche mit verringerter Wärmeleitfähigkeit und der Bereiche mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit auf. Durch diese Maßnahme können die Platten der Basiseinheit gleich oder ungleich ausgestaltet sein. Es ist somit eine gezielte Steuerung der Wärmeleitfähigkeit und der Leistungsfähigkeit der Basiseinheit möglich. Insbesondere können einzelne Platten der Basiseinheit eine variierende und einzelne Platten eine konstante Wärmeleitfähigkeitsverteilung aufweisen. Bei einer weiteren Ausgestaltung können alle Platten eine variierende Wärmeleitfähigkeitsverteilung aufweisen.

Nach einerweiteren Ausführungsform sind die Platten der Basiseinheit umfangsseitig miteinander verklebt oder verschweißt. Hierdurch ist die Basiseinheit des Wärmetauschers als ein integraler Block ausgeführt.

Durch die optimierte Wärmeleitfähigkeitsverteilung der Platten der Basiseinheit können systemimmanent die Leistungsfähigkeit und die Baugröße gegenüber einem metallischen Wärmeübertrager vergleichbar ausgestaltet sein. Gleichzeitig kann die Neigung zu Fouling und das Gewicht des Wärmetauschers auf bis zu einem Drittel verringert werden. Damit kann der Wärmeübertragung, insbesondere bei Ausführung als Wechselteil mit universellen Anschlüssen technisch einfach ausgebaut und extern gereinigt werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind die Platten der Basiseinheit aus einem thermisch leitfähigen Polymer, wie beispielsweise PVDF, PE, PVC, PVCC, PP oder PFA, mit mindestens einem Füllstoff in Form von Füllpartikeln hergestellt. Hierdurch können die Platten als ein Spritzgussteil hergestellt werden. Dabei ist eine gezielte Steuerung der Füllpartikeldichte und der Ausrichtung der Füllpartikel möglich, welche eine Steuerung der lokalen Wärmeleitfähigkeit entlang einer flächigen Ausdehnung der Platten ermöglichen.

Des Weiteren sind Basiseinheiten aus einem thermisch leitfähigen Polymer nicht attraktiv für Diebe und ermöglichen somit einen besonders sicheren Betrieb.

Nach einerweiteren Ausführungsform ist die Wärmeleitfähigkeit der Bereiche der Platten der Basiseinheit durch eine Ausrichtung von Füllpartikeln und/oder eine Füllpartikeldichte einstellbar. Insbesondere können die Füllpartikel zum Ausbilden von Kontaktbrücken zwischen eingesetzt werden, um eine hohe thermische Leitfähigkeit zu erzielen. Die Abwesenheit von Füllpartikeln kann zum Ausbilden von thermisch isolierenden Bereichen eingesetzt werden. Die Füllpartikeldichte kann somit auch 0 sein, um eine hohe thermische Isolierung zu erzielen.

Alternativ oder zusätzlich können Füllpartikel zum Erhöhen der Wärmeleitfähigkeit und/oder Füllpartikel zum Verringern der Wärmeleitfähigkeit während des Spritzgussverfahrens lokal in die Spritzgussform eingebracht werden, um eine variierende Wärmeleitfähigkeitsverteilung entlang der Platten auszubilden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind zwischen den Platten der Basiseinheit Fluidkanäle zum Führen eines Heizfluids, Fluidkanäle zum Führen eines zu kondensierenden Fluids und Fluidkanäle zum Führen eines Kühlfluids ausgebildet, wobei die Fluidkanäle zum Führen des Heizfluids und die Fluidkanäle zum Führen des Kühlfluids durch mindestens einen Bereich mit geringer Wärmeleitfähigkeit voneinander beabstandet sind. Dies kann beispielsweise bei einem Wärmetauscher vorteilhaft sein, bei welchem in einem Abschnitt ein Trinkwasserdampf kondensiert wird, in einem Zwischenabschnitt Tropfenabscheidung stattfinden soll und in einem Abschnitt eine Erwärmung zum Bilden des Trinkwasserdampfs durchgeführt wird. Der Zwischenabschnitt kann somit eine reduzierte Wärmeleitfähigkeit aufweisen, um die Effizienz des Wärmetauschers zu erhöhen und eine optimale Trennung der Prozesse zu erzielen.

Bei einerweiteren Ausführungsform sind die Basiseinheit und/oder die Platten der Basiseinheit durch Schraubverbindungen oder durch Schnellspannverbindungen in dem Einbaurahmen angeordnet. Werden die Platten als Block bzw. als Basiseinheit in sich gedichtet, dann kann der Block an den Ein- und Austrittsstellen für die Fluide technisch einfach mittels umfangsseitiger Dichtungen an eine Destillationsanlage angeschlossen werden. Es werden hierdurch keine hohen Vorspannkräfte und keine schweren Platten des Einbaurahmens benötigt.

Durch das geringe Gewicht des Wärmetauschers kann die Demontage einfacher und schneller durchgeführt werden. Hierdurch wird auch eine externe Reinigung des Wärmetauschers vereinfacht. Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Anlage zur thermischen Behandlung von mindestens einem Fluid bereitgestellt. Die Anlage kann beispielsweise als eine Trinkwasserdestillationsanlage ausgestaltet sein und weist mindestens einen erfindungsgemäßen Wärmetauscher auf. Der Wärmetauscher weist vorzugsweise eine aus mindestens einem bereichsweise thermisch leitfähigen Polymer hergestellte Basiseinheit auf, welche auf die Temperaturen des mindestens einen Fluids der Anlage ausgelegt ist.

Die Anlage kann beispielsweise zur Wasseraufbereitung zur lokalen Trinkwasserherstellung mit einem Franchise-Konzept geeignet sein. Des Weiteren kann die Betriebszeit der Anlage maximiert werden, da der eingebaute Wärmetauscher bei Bedarf durch einen Ersatz-Wärmetauscher austauschbar ist. Der Stillstand der Anlage beschränkt sich lediglich auf den Wärmetauscher- Austausch. Des Weiteren kann der Ausbau und Einbau des Wärmetauschers aufgrund des geringeren Gewichts des Wärmetauschers vereinfacht und beschleunigt werden. Durch die präzise Abstimmung des Wärmetauschers auf die Anlage hinsichtlich der eingesetzten Temperaturen kann ein Manipulationsschutz realisiert werden.

Soll die Ausbringung der Anlage vergrößert werden, beispielsweise bei einer steigenden Kundenzahl und daraus resultierendem Wasserbedarf, kann ein Anlagenbetreiber die Anlage durch den Einbau einer thermisch optimierten Basiseinheit und/oder Wärmetauschers aufrüsten. Ein thermisch optimierter Wärmetauscher weist Platten auf, welche eine Wärmeleitfähigkeitsverteilung mit Bereichen geringer Wärmeleitfähigkeit und mit Bereichen höherer Wärmeleitfähigkeit umfassen. Hierdurch kann die Effizienz des Wärmetauschers verbessert und der resultierende Trinkwasserumsatz gesteigert werden.

Wird das System bzw. die Anlage bei Nennleistung auf die thermischen Eigenschaften des gefüllten Polymers der Platten ausgelegt, funktioniert die Anlage nur mit diesem Block bzw. dieser Basiseinheit des Wärmetauschers. Nachbauten bzw. Plagiate können somit die Frischwasserproduktionsrate nicht erreichen, wenn sie aus einem alternativen Polymer gebaut sind. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Wärmetauscher als ein Plattenwärmeübertrager oder als ein Fallstromverdampfer in Plattenbauweise ausgestaltet. Hierdurch kann der Wärmetauscher flexibel in unterschiedlich ausgestalteten Anlagen eingesetzt werden. Durch die Herstellung der Platten des Wärmetauschers im Spritzgussverfahren und einem anschließenden Verbindungsschritt der Platten können beliebige Formen und Fluidkanal- Anordnungen für unterschiedliche Anwendungen realisiert werden.

Nach einerweiteren Ausführungsform ist die Anlage mit mindestens einem ersten Wärmetauscher aus einem Kunststoff betreibbar, wobei der erste Wärmetauscher durch einen als Austauschteil ausgestalteten erfindungsgemäßen Wärmetauscher austauschbar ist. Hierdurch kann der Wärmetauscher als ein Wechselteil zur Leistungssteigerung ausgeführt sein. Die Anlage kann vom Grundkonzept her für einen Polymerwärmeübertrager ausgelegt sein, welcher thermisch nicht optimiert ist und somit eine konstante Wärmeleitfähigkeitsverteilung aufweist. Dieser erste Wärmetauscher kann zur Leistungssteigerung durch einen thermisch optimierten Wärmetauscher zur Leistungssteigerung ersetzt werden.

Im Folgenden werden anhand von stark vereinfachten schematischen Darstellungen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Hierbei zeigen

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Anlage gemäß einer Ausführungsform,

Fig. 2,3 schematische Querschnitte eines Wärmetauschers gemäß einer Ausführungsform,

Fig. 4 eine Explosionsdarstellung eines Wärmetauschers gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel und

Fig. 5 schematische Detailansichten eines Bereichs mit einer verringerten Wärmeleitfähigkeit und eines Bereichs mit einer erhöhten Wärmeleitfähigkeit. Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anlage 1 gemäß einer Ausführungsform. Die Anlage 1 ist beispielhaft als eine Trinkwasseraufbereitungsanlage bzw. Destillationsanlage ausgestaltet, welche Trinkwasser aus Salzwasser durch Destillieren gewinnt. Die Anlage 1 weist einen Wärmetauscher 2 auf.

Der Wärmetauscher 2 weist eine Basiseinheit 4 auf. Die Basiseinheit 4 ist in einem Einbaurahmen 6, 8 eingesetzt und besteht aus einer Vielzahl von Platten 5. Durch die Platten 5 werden Fluidkanäle 7 ausgebildet, welche parallel zu einer flächigen Ausdehnung der Platten 5 verlaufen. Insbesondere können zwischen jeweils zwei Platten 5 ein oder mehrere Fluidkanäle 7 vorgesehen sein. Die Fluidkanäle 7 dienen zum Führen von Fluiden, wie beispielsweise Dampf oder Wasser.

Die Platten 5 sind aus mindestens einem Polymer hergestellt. Das Polymer der Platten 5 kann zumindest bereichsweise mit Füllpartikeln versehen sein, um eine gezielte lokale Variation der Wärmeleitfähigkeit zu erzielen.

Die Basiseinheit 4 ist austauschbar in dem Einbaurahmen 6, 8 angeordnet. Beispielsweise kann die Basiseinheit 4 in dem Einbaurahmen 6, 8 verschraubt oder durch Spannhaken eingespannt sein.

Der Einbaurahmen 6, 8 weist einen Anschlussabschnitt 6 und einen Konterabschnitt 8 auf, zwischen welchen die Basiseinheit 4 angeordnet ist. Die Fluidkanäle 7 der Basiseinheit 4 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel fluidführend mit Anschlüssen 10, 11, 12, 13, 14, 15 des Anschlussabschnitts 6 verbunden.

Die Anschlüsse 10, 11, 12, 13, 14, 15 des Anschlussabschnitts 6 sind beispielsweise als ein Anschluss 10 für Salzwasserzufuhr, ein Anschluss 11 für den Abfluss der Salzlake, ein Anschluss 12 zum Abführen des Trinkwasserdampfs, ein Anschluss 13 zur Heizdampfzufuhr, ein Anschluss 14 für einen Heizdampfrücklauf und ein Anschluss 15 für einen Kondensatrücklauf des Heizdampfs ausgestaltet. Es kann beispielsweise ein Fluidkanal 7 zum Führen von Heizdampf verwendet werden. Ein benachbarter Fluidkanal 7 kann Salzwasser aus der Salzwasserzufuhr 10 führen und somit auf Siedetemperatur erhitzen. Der resultierende Trinkwasserdampf kann durch den Anschluss 12 für den Trinkwasserdampf entweichen und in einem Kondensator 16 verflüssigt werden. Das verflüssigte Trinkwasser kann anschließend in einem Sammelbehälter 18 aufgefangen werden.

Der Heizdampf kann mit Hilfe eines Dampfgenerators 19 erzeugt und über den Anschluss 13 für Heizdampf in den Wärmetauscher 2 gelangen. Der aus dem Wärmetauscher 2 ausgetretene Heizdampf und das Kondensat des Heizdampfs können über die entsprechenden Anschlüsse 14, 15 erneut dem Dampfgenerator 19 zugeführt werden.

In der Figur 2 und der Figur 3 sind schematische Querschnitte des Wärmetauschers 2 gemäß einer Ausführungsform dargestellt. Der Wärmetauscher 2 weist eine Basiseinheit 4 auf, welche aus mehreren Platten 5 hergestellt ist. Die Platten 5 sind umfangsseitig miteinander verschweißt sodass die Basiseinheit 4 als ein integral zusammenhängender Block geformt ist. Der Block bzw. die Basiseinheit 4 ist zwischen dem Anschlussabschnitt 6 und dem Konterabschnitt 8 des Einbaurahmens eingespannt.

In der Figur 4 ist eine Explosionsdarstellung des Wärmetauschers 2 zum Veranschaulichen des Aufbaus des Wärmetauschers 2 und der Anordnung der Basiseinheit 4 gezeigt.

Die Platten 5 der Basiseinheit 4 sind zumindest umfangsseitig fluiddicht miteinander verbunden. Jede Platte 5 weist Öffnungen 20, 22, 23, 25 zum Leiten von Fluiden durch den mindestens einen Fluidkanal 7 auf. Die Öffnungen 20, 22, 23, 25 sind mit entsprechenden Fluideinlässen 10, 13 und Fluidauslässen 12, 15 fluidleitend verbunden.

Ein umfangsseitiger Rand 30 der Platten 5 ist als ein Randbereich bzw. Bereich 30 mit verringerter Wärmeleitfähigkeit ausgestaltet. Der Randbereich 30 ist beispielsweise aus einem Polymer ohne Zugabe von Füllpartikeln hergestellt und wirkt vorzugsweise thermisch isolierend. Der Randbereich 30 der Platten 5 umgibt gemäß dem Ausführungsbeispiel umfangsseitig einen Zentralbereich 32. Der Zentralbereich 32 entspricht einem Bereich 32 mit einer erhöhten Wärmeleitfähigkeit und weist eine gegenüber dem Randbereich 30 erhöhte Wärmeleitfähigkeit auf. Der Zentralbereich 32 kann vorzugsweise Füllpartikel aufweisen, welche während eines Spritzgussverfahrens zusätzlich lokal in das Polymer injiziert wurden, um einen verbesserten Wärmetransport zu ermöglichen.

Das Polymer der Platten 5 kann beispielsweise PVDF, PE, PVC, PVCC, PP oder PFA sein.

In der Figur 4 ist der Zentral bereich 32 durch einen zusätzlichen Bereich 30 mit verringerter Wärmeleitfähigkeit unterteilt, um beispielsweise die Heizdampfzufuhr 13 von anderen Anschlüssen 10, 12, 15 thermisch zu trennen.

Die Figur 5 zeigt schematische Detailansichten eines Bereichs 30 mit einer verringerten Wärmeleitfähigkeit und eines Bereichs 32 mit einer erhöhten Wärmeleitfähigkeit. Dabei wird Veranschaulicht, dass Füllpartikel 34 zum Ausbilden von Kontaktbrücken 36 eingesetzt werden, um eine hohe thermische Leitfähigkeit zu erzielen. Die Abwesenheit von Füllpartikeln 34 kann zum Ausbilden von thermisch isolierenden Bereichen 30 eingesetzt werden. Die Füllpartikeldichte kann somit auch 0 sein, um eine hohe thermische Isolierung zu erzielen.

Durch ein Einbringen von Füllpartikeln 34 und ein Ausrichten der Füllpartikel 34 können Kontaktbrücken 36 hergestellt werden, welche die Wärmeleitfähigkeit steigern bzw. maximieren können.