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Patent Searching and Data


Title:
PORTABLE TOOL FOR MOBILE USE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/001740
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a portable tool (1), such as a spreader tool, cutting tool or combination tool with both spreading and cutting functions for mobile use having an electric motor (3), a rechargeable battery (18) received on the tool (1), a mechanically or hydraulically driven, displaceable piston rod (5) for performing work, more particularly spreading and/or cutting work and/or lifting or pressing work, and an electronic control and regulation unit (7) for controlling and/or regulating the electric motor (3), wherein a brushless DC motor is provided as the electric motor (3), wherein the electronic control and regulation unit (7) specifies a first operating mode in which the electric motor (3) is operated at a first frequency F1, the electronic control and regulation unit (7) specifies a second operating mode in which the electric motor (3) is operated at a second frequency F2, wherein the operating mode can be switched over by the operator of the tool (1) using a manually operable switching means between the first and the second operating mode, wherein the rotational speed of the three-phase current electric motor (3) is higher at the second frequency F2 than at the first frequency F1.

More Like This:
Inventors:
SAUERBIER CARSTEN (DE)
KIRCHNER UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/067010
Publication Date:
January 02, 2020
Filing Date:
June 26, 2018
Export Citation:
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Assignee:
LUKAS HYDRAULIK GMBH (DE)
International Classes:
A62B3/00; B25F5/00
Domestic Patent References:
WO2017190799A12017-11-09
WO2014005839A12014-01-09
WO2012019758A12012-02-16
WO2013127452A12013-09-06
WO2015024809A12015-02-26
WO2015024809A12015-02-26
Foreign References:
US20180021603A12018-01-25
EP1485169A12004-12-15
DE102008003786A12009-07-16
US20180117745A12018-05-03
JP2017071003A2017-04-13
DE102008003786A12009-07-16
US20180117745A12018-05-03
JP2017071003A2017-04-13
Attorney, Agent or Firm:
STIPPL, Hubert (DE)
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Claims:
PAT E N TAN S P R Ü C H E

1. Tragbares Arbeitsgerät (1 ), wie z.B. Spreizgerät, Schneidgerät oder Kombigerät mit Schneid- sowie Spreizfunktion, für den portablen Einsatz mit

einem Elektromotor (3),

einem am Arbeitsgerät (1 ) untergebrachten Akku (18),

einer mechanisch oder hydraulisch angetriebenen, verfahrbarer Kol- benstange (5) zum Verrichten von Arbeit, insbesondere Spreizarbeit und/oder Schneidarbeit und/oder Hebe- bzw. Drückarbeit, sowie

einer elektronischen Steuer- und Regeleinheit (7) zur Steuerung und/oder Regelung des Elektromotors (3 insbesondere nach Anspruch 1 , wobei als Elektromotor (3) ein bürstenloser Gleichstrommotor vorge- sehen ist,

wobei die elektronische Steuer- und Regeleinheit (7) einen ersten Betriebszustand festlegt, bei dem der Elektromotor (3) mit einer ersten Fre- quenz F1 betrieben wird,

die elektronische Steuer- und Regeleinheit (7) einen zweiten Be- triebszustand festlegt, bei dem der Elektromotors (3) mit einer zweiten Fre- quenz F2 betrieben wird,

wobei mittels manuell bedienbarer Umschaltmittel der Betriebszu- stand von der Bedienungsperson des Arbeitsgeräts (1 ) zwischen erstem und zweitem Betriebszustand umschaltbar ist,

wobei die Drehzahl des Elektromotors (3) bei der zweiten Frequenz

F2 höher ist als bei der ersten Frequenz F1.

2. Arbeitsgerät nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Umschalten von der ersten Frequenz F1 auf die zweite Frequenz F2 nur in einem Teilbereich des gesamten Leistungsspektrums des Elektromotors (3) möglich ist.

3. Arbeitsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des Elektromotors (3) bei der ersten Frequenz F1 sowie zwei- ten Frequenz F2 jeweils konstant ist.

4. Arbeitsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das ein Strombedarf-Schwellwert SW vorgege- ben ist, oberhalb dessen das Umschalten von der ersten Frequenz F1 auf die zweite Frequenz F2 oder ein Betrieb des Arbeitsgeräts bei der zweiten

Frequenz F2 nicht möglich ist.

5. Arbeitsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerventil (6) für das Umschalten der

Bewegungsrichtung der Kolbenstange vorgesehen ist und mit Betätigung des Steuerventils (6) auch die Umschaltung des Betriebszustands zwi- schen erstem und zweitem Betriebszustand erfolgt.

6. Arbeitsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Steuerventil (6) um ein Drehventil handelt und die Auslösung der Umschaltung des Betriebszustands zwischen erstem und zweitem Be- triebszustand durch Drehen des Steuerventils (6) um einen zusätzlichen Winkelbereich Da erfolgt.

7. Arbeitsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die während des Betriebs durch den gezo- genen Strom A des Elektromotors (3) entstehende Wärme W erfasst und zusätzlich als Steuerungsvariable verwendet wird.

8. Arbeitsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die während des Betriebs durch den gezo- genen Strom des Elektromotors (3) entstehende Wärme W im lokalen Be- reich der elektronischen Steuer- und Regeleinheit (7) erfasst wird.

9. Arbeitsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Temperaturfühler (8) vorgese- hen ist, der die während des Betriebs durch den gezogenen Strom des Elektromotors (3) entstehende Wärme W erfasst.

10. Arbeitsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das die Umgebungstemperatur T erfasst und bei der Steuerung mit einbezogen wird.

1 1. Arbeitsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das ein zweiter Temperaturfühler (9) vorgese- hen ist.

12. Arbeitsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das die Steuerung des Elektromotors (3) auf Basis des gezogenen Stroms A, der durch den gezogenen Strom A des

Elektromotors (3) entstehenden Wärme W und/oder Umgebungstemperatur T erfolgt.

13. Arbeitsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das im Rahmen der Steuerung eine selbsttäti ge Umschaltung von dem zweiten auf den ersten Betriebszustand oder ei- ne Abschaltung erfolgt.

14. Arbeitsgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, das die Umschaltung unter Berücksichtigung einer zeitlichen Verzögerung t erfolgt.

15. Arbeitsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das eine Anzeigeeinrichtung (10) vorgesehen ist, die Folgendes umfasst

eine Lastanzeige (10a), bei der die Leistung des Arbeitsgeräts auf der

Grundlage des während des Betriebs vom Elektromotor (3) gezogenen Stroms A angezeigt wird, und/oder

eine Betriebszustandsanzeige (10b), die zeigt, dass sich das Arbeits- gerät im zweiten Betriebszustand befindet, und/oder

eine Betriebszustandsanzeige, die zeigt, dass die Dauer der Maxi- malleistung überschritten ist, und/oder

eine Temperaturanzeige (10c), die zeigt, in welchem Bereich sich die aktuelle Betriebstemperatur der Halbleiterbauelemente befindet.

16. Arbeitsgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Lastanzeige (10a) einen Warnmodus hat, der aufzeigt, dass das Arbeitsge- rät (1 ) sich im Überlastbereich befindet und der Arbeitsvorgang unterbro- chen werden muss.

17. Arbeitsgerät nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsgerät (1 ) Folgendes umfasst: eine Hydraulikpumpe (2) und/oder

einen Hydrauliktank (19) und/oder

eine Kolbenstange (5) und/oder

einen Hydraulikzylinder (4) zur Aufnahme der verfahrbaren Kolben- stange (5) und/oder Hydraulikleitungen und/oder eine Ausgleichseinrichtung (17).

Description:
Tragbares Arbeitsgerät für den portablen Einsatz

Die vorliegende Anmeldung betrifft ein elektromechanisches oder elektrohydrau- lisches Arbeitsgerät für den portablen Einsatz wie z.B. ein Spreizgerät, Schneid- gerät oder Kombigerät mit Schneid- sowie Spreizfunktion oder einen Hebezylin- der (bzw. Rettungszylinder). Die vorgenannten dienen vorzugsweise jeweils dem Rettungseinsatz.

Technologischer Hintergrund

Portable, von einer Bedienungsperson tragbare, motorisch angetriebene elekt- romechanische oder elektrohydraulische Arbeitsgeräte oder Rettungsgeräte der hier interessierenden Art werden bei vielfältigen Anwendungen eingesetzt. So gibt es beispielsweise Spreizgeräte, Schneidgeräte oder sogenannte Kombigerä- te, d.h. Geräte mit Schneid- sowie Spreizfunktion und Rettungszylinder, die von Einsatzkräften (Feuerwehr) beispielsweise dazu verwendet werden, verletzte Personen aus Unfallfahrzeugen zu bergen oder Erdbebenopfer zu befreien. Die Art der Arbeitsgeräte bzw. der Rettungsgeräte ist hierbei vielfältig. Es gibt elekt- rohydraulisch oder elektromechanisch angetriebene Arbeitsgeräte bzw. Ret- tungsgeräte mit, vorzugsweise gehärteten, Werkzeugeinsätzen zum Schneiden, Spreizen oder zum Drücken. Derartige Geräte werden im Einsatz extremen ho- hen mechanischen Anforderungen ausgesetzt und sind je nach Einsatzort unter- schiedlichsten Umwelteinflüssen (Hitze, Kälte, Feuchtigkeit) unterworfen.

Hierbei ist es von besonderer Bedeutung, dass insbesondere Rettungsgeräte im Einsatz eine ganz besonders hohe Betriebszuverlässigkeit gewährleisten, da Rettungseinsätze stets schnell durchgeführt werden müssen und überraschende Betriebsausfälle deshalb fatale Folgen haben können. Des Weiteren werden derartige Arbeitsgeräte während ihres Einsatzes mit der Zeit immer höheren mechanischen Belastungen ausgesetzt. Dies liegt daran, dass z.B. im Bereich des Automobilbaus immer höherfeste Werkstoffe zum Ein- satz kommen, die z.B. von einem Schneidgerät durchtrennt werden müssen. Aber auch die Bedienung solcher Arbeitsgeräte erfordert viel Erfahrung. Wird beispielsweise ein Schnitt an einer sogenannten B-Säule eines Pkw mittels eines Schneidgeräts vorgenommen, dringen die beiden Schneiden des Schneidgeräts zunächst zügig in das Material ein. Danach bremst sich der Schneidvorgang ab und es kommt zum Stillstand des Schneidvorgangs. Bei ausreichender Kraft auf die Schneidwerkzeuge bilden sich Mikrorisse, die im Material wandern. Man kann diese Mikrorisse mit bloßem Auge nicht erkennen. Unerfahrene Bedienpersonen denken, das Gerät habe seine Leistungsgrenze erreicht, setzten das Schneidge- rät in dieser Situation ab und beginnen den Schnitt dann von neuem. Eine erfah- rene Bedienperson wartet in einer solchen Situation demgegenüber eine gewisse Zeitdauer weiter ab, wobei die Volllast der beiden Schneiden auf das Schnittgut bestehen bleibt. Während dieser Zeitdauer wandern die Mikrorisse weiter bis aufgrund der anliegenden Last durch die Schneiden das Material aufgrund des Fortschreitens der Mikrorisse und daraus resultierenden Makrorissen schließlich abreißt. Demgegenüber kann aber auch eine Situation vorliegen, bei der das zu schneidende Material tatsächlich zu hart ist und ein zu langes Warten auf Volllast nicht zu dem gewünschten Abtrennen des Materials führt. Diese Situationen zu erkennen ist demzufolge bislang schwierig gewesen.

Ein weiteres Problem derartiger Geräte besteht darin, dass die Öffnungs- und Schließzeiten bei den in Rede stehenden Arbeitsgeräten je nach Einsatzsituation sehr lang sein können. So ist beispielsweise ein Rettungszylinder im eingefahre- nen Zustand 40 cm und im ausgefahrenen Zustand demgegenüber 150 cm lang. Demzufolge kann es Vorkommen, dass zum Ausfahren des Rettungszylinders in die benötigte Länge der Kolben relativ lange Zeit benötigt, bis er in der erforderli- chen Länge ausgefahren ist. Da es sich im Rettungseinsatz immer um eine mög- lichst schnell durchzuführende Bergung handelt, besteht ein dringendes Bedürf- nis, die Öffnungs- und Schließzeiten bei Arbeitsgeräten mit einer verfahrbaren Kolbenstange möglichst kurz zu halten. Zwar weisen elektrohydraulische Arbeitsgeräte hydraulische Proportionalventile auf. Hierdurch lassen sich jedoch die Öffnungs- und Schließzeiten des Arbeitsge- räts nur unwesentlich beeinflussen.

Druckschriftlicher Stand der Technik

Die WO 2012/019758 A1 beschreibt eine Steuereinrichtung für ein erstes und zweites Arbeitsgerät, bei dem die Steuerung der Förderleistung von zwei parallel geschalteten Pumpen über ein einziges hydraulisches Schaltventil erfolgt, indem die Förderleistung der beiden Pumpen entweder ausschließlich einer ersten Druckleitung oder ausschließlich einer zweiten Druckleitung oder erster und zwei- ter Druckleitung zusammen in einem bestimmten Verhältnis zueinander zur Ver- fügung steht. Die Auswahl erfolgt über die jeweilige Stellung des hydraulischen Steuerventils.

Aus der WO 2013/127452 ist ein Verfahren zum Betrieb einer Hydraulikpum- penanordnung bekannt, bei dem eine lastabhängige Steuerung in Abhängigkeit des Motorstroms erfolgt, derart, dass in Abhängigkeit davon von einem Lastzu- stand in einen Nichtlastzustand und umgekehrt geschaltet wird. Das Verfahren dient dazu, Energie zu sparen und somit den Akku zu schonen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Einsatzeffektivität ei- ner gattungsgemäßen Hydraulikpumpenanordnung für ein Arbeitsgerät für den portablen Einsatz zu verbessern. Lösung der Aufgabe

Die vorstehende Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beansprucht.

Gemäß der Erfindung legt die elektronische Steuer- und Regeleinheit neben ei- nem ersten Betriebszustand, bei dem der Elektromotor mit einer ersten Frequenz F1 betrieben wird, einen zweiten Betriebszustand fest, bei dem der Elektromotor mit einer zweiten Frequenz F2 betrieben wird, wobei mittels manuell bedienbarer Umschaltmittel der Betriebszustand von der Bedienungsperson des Arbeitsgeräts zwischen ersten und zweiten Betriebszustand umschaltbar ist und wobei die Drehzahl des Elektromotors bei der zweiten Frequenz F2 höher ist als bei der ersten Frequenz F1. Hierdurch kann die Kolbenstange bei Bedarf durch Um- Schaltung auf die zweite Frequenz F2 wesentlich schneller aus- bzw. eingefahren werden als bei bisherigen Arbeitsgeräten. Hierdurch kann auf eine Anordnung aus zwei parallel geschalteten separaten Pumpen, die jeweils von zugehörigen Elektromotoren angetrieben werden müssen, verzichtet werden. Die Funktion der Umschaltung des Elektromotors auf die zweite Frequenz F2 (Turbobetrieb) kann in einfacher Weise in einem tragbaren, akkubetriebenen Arbeitsgerät umgesetzte werden. Die Höhe der auszuwählenden Frequenz bestimmt dabei die Drehzahl des Elektromotors und ist frei wählbar. Je höher die Frequenz, desto schneller dreht sich der Elektromotor zum Antrieb einer nachgeschalteten Mechanik oder einer nachgeschalteten Hydraulikpumpe. Bei dem Elektromotor handelt es sich erfindungsgemäß um einen bürstenlosen Gleichstrommotor (bzw.„Electronically Commutated Motor“ bzw.„ECM-“ oder„EC-Motor“).

Das Umschalten von der ersten Frequenz F1 auf die zweiter Frequenz F2 ist zweckmäßigerweise nur in einem Teilbereich des gesamten Leistungsspektrums des Elektromotors möglich. Insbesondere ist bei elektrohydraulischen Arbeitsge- räten ab einem vorbestimmten Druck (z.B. 500 bar) eine Umschaltung in den zweiten Betriebszustand nicht mehr möglich. Hierdurch werden mechanische Probleme im Hydraulikkreislauf vermieden. Vorzugsweise erfolgt die Umschaltung jeweils zwischen konstanten Frequenzen F1 bzw. F2. Zweckmäßigerweise wird die Möglichkeit der Umschaltung von der ersten Fre- quenz F1 auf die zweite Frequenz F2 strombedarfsabhängig vorgenommen. Bei- spielsweise kann ein Strombedarf-Schwellwert SW vorgegeben sein, oberhalb dessen das Umschalten von der ersten Frequenz F1 auf die zweite Frequenz F2 oder ein Betrieb des Arbeitsgeräts bei der zweiten Frequenz F2 nicht mehr mög- lieh ist. Diese Maßnahme dient dazu, eine Plausibilitätsprüfung dahingehend vor- zunehmen, ob ein Betriebszustand vorliegt, bei dem aktiv gearbeitet (geschnitten, gespreizt oder gedrückt) wird oder bei dem lediglich die Werkzeuge geöffnet oder geschlossen werden sollen. Wenn das Schneidwerkzeug des Arbeitsgeräts zum Beispiel bereits in das Material eingedrungen ist, kann keine Umschaltung von erster Frequenz F1 auf zweite Frequenz F2 erfolgen.

Dadurch, dass ein hydraulisches Steuerventil (hydraulisches Mehrwegeventil) für das Umschalten der Bewegungsrichtung der Kolbenstange vorgesehen ist und mit Betätigung des Steuerventils auch die Umschaltung des Betriebszustands zwischen erstem und zweitem Betriebszustand erfolgt, bleibt die Intuitivität der Benutzung des Arbeitsgeräts für die Bedienungsperson erhalten, was für den Rettungseinsatz von Vorteil ist. Die Bedienungsperson schaltet bezüglich der Bewegungsrichtung der Kolbenstange sowie des Betriebszustands des Elektro- motors ausschließlich das Steuerventil. Die Bedienungsperson bedient das Ret- tungsgerät wie immer. Es gibt nur eine zusätzliche Bedienungsfunktion an dem ansonsten unveränderten Steuerventil.

Sofern das Steuerventil ein Drehventil ist, welches insbesondere einen ringförmi- gen Griff oder Sterngriff umfasst, kann die Auslösung der Umschaltung des Be- triebszustands zwischen erstem und zweitem Betriebszustand durch einfaches Drehen des Steuerventils um einen zusätzlichen Winkelbereich Da zu dem ei- gentlichen Winkelbereich der Betätigung des Steuerventils erfolgen. Die Bedie- nungsperson dreht somit zur Umschaltung des Elektromotors vom ersten in den zweiten Betriebszustand das Drehventil lediglich um den zusätzlichen Winkelbe- reich Da.

Zweckmäßigerweise handelt es sich bei dem Steuerventil um ein sogenanntes Proportionalventil, bei dem die Übergänge der Ventilstellungen stetig verlaufen, wodurch veränderliche Volumenströme erzielt werden können. Die erfindungs- gemäße Umschaltmöglichkeit von dem ersten in den zweiten Betriebszustand ist dem Proportionalventil übergelagert und vergleichbar mit einer Art„Kick-Down“- Funktionalität.

Dadurch, dass erfindungsgemäß die während des Betriebs durch den gezogenen Strom A des Elektromotors entstehende Wärme W erfasst und als Steuerungsva- riable verwendet wird, können schädliche Einflüsse wegen eines zu langen Über- lastbetriebs wirksam vermieden werden. Gleichzeitig kann die Bedienungsperson aber auch besser als bisher„an die Grenze gehen“ ohne ständig überlegen zu müssen, ob der aktuelle Betriebszustand noch diesseits oder schon jenseits der Belastungsgrenze liegt. Individuelle Erfahrungslevels von Bedienungspersonen werden hierdurch unbeachtlich. Die Erfolgsaussichten eines Einsatzes steigen. Die Einsatzeffektivität der gattungsgemäßen Hydraulikpumpenanordnung wird hiermit erheblich verbessert.

Vorzugweise wird die während des Betriebs durch den gezogenen Strom des Elektromotors entstehende Wärme W in der oder zumindest im lokalen Bereich der elektronischen Steuer- und Regeleinheit, insbesondere im Bereich der Plati- ne bzw. Halbleiterbaugruppen (z.B. im Bereich der IGFETs oder MOSFETs) der- selben erfasst. Vor allem dort entsteht die während des Betriebs durch den ge- zogenen Strom A des Elektromotors entstehende Wärme W und kann daher dort besonders gut erfasst werden. Zur Erfassung der Wärme W bzw. der Temperatur bzw. des Temperaturanstiegs kann ein erster Temperaturfühler oder Temperatursensor vorgesehen sein, der die während des Betriebs durch den gezogenen Strom des Elektromotors entste- hende Wärme W erfasst und an die elektronische Steuer- und Regeleinheit wei- terleitet. Hierbei kann es sich um ein elektrisches oder elektronisches Bauele- ment handeln, das ein elektrisches Signal als Maß für die Temperatur liefert. Ins- besondere kann es sich um Bauteile handeln, die bei Temperaturänderung ihren Widerstand verändern (z.B. PTCs, NTCs) oder Bauteile, die direkt ein verarbeit- bares elektrisches Signal liefern (z.B. integrierte Halbleiter-Temperatursensoren (Festkörperschaltkreise) oder die Temperaturabhängigkeit der Basis-Emitter- Spannung eines als Diode geschalteten Transistors nutzen.

Der Elektromotor kann insbesondere derart konzipiert sein, dass die Drehzahl des Elektromotors während des Arbeitseinsatzes beim Eintreten einer Belastung, zumindest im Wesentlichen, konstant bleibt und durch das Eintreten einer Belas- tung lediglich der vom Elektromotor gezogene Strom ansteigt.

Ferner kann erfindungsgemäß die Umgebungstemperatur T am Arbeitsgerät zu- sätzlich erfasst und bei der Steuerung mit einbezogen werden. Hierdurch kann insbesondere die Summe oder bei Bedarf das Verhältnis von während des Be- triebs durch den gezogenen Strom A des Elektromotors entstehenden Wärme W und Umgebungstemperatur T am Arbeitsgerät zur Steuerung zusätzlich herange- zogen werden. Dies ist von Vorteil, da die Umgebungstemperatur einen zusätzli- chen Einfluss auf die Wärmeentwicklung der Halbleiterbaugruppen hat und zu- dem bei einem Schaltvorgang eine Wärmeentwicklung aufgrund des gezogenen Strom A des Elektromotors zeitverzögert einsetzten kann. Mit zusätzlicher Erfas- sung der Umgebungstemperatur kann somit die Wärmeentwicklung noch exakter erfasst werden.

Zweckmäßigerweise umfasst die Hydraulikpumpenanordnung für die Erfassung der Umgebungstemperatur T einen zweiten Temperaturfühler. Hierbei kann es sich um ein elektrisches oder elektronisches Bauelement, das ein elektrisches Signal als Maß für die Temperatur liefert, handeln. Insbesondere kann es sich um Bauteile handeln, die bei Temperaturänderung ihren Widerstand verändern (z.B. PTCs, NTCs) oder Bauteile, die direkt ein verarbeitbares elektrisches Signal liefern (z.B. integrierte Halbleiter-Temperatursensoren (Festkörperschaltkreise) oder die Temperaturabhängigkeit der Basis-Emitter-Spannung eines als Diode geschalteten Transistors nutzen.

Im Rahmen der Steuerung kann eine Begrenzung des vom Elektromotor gezo- genen Stroms A und/oder eine vollständige Abschaltung des Elektromotors erfol- gen. In beiden Fällen führt diese Maßnahme zu einem Abbau der Überhitzung bzw. Wärme und somit zu einer wirkungsvollen Schutzmaßnahme des Betriebs des Arbeitsgeräts. Der die Begrenzung des vom Elektromotor gezogenen Stroms A und/oder die Abschaltung des Elektromotors bewirkender Schaltvorgang erfolgt zweckmäßi- gerweise unter Berücksichtigung einer zeitlichen Verzögerung t. Dies ist von Vor- teil, da hierdurch eine zeitverzögert eintretende Überhitzung vermieden werden kann.

Zur Festlegung bzw. Feststellung der zeitlichen Verzögerung t kann vorteilhaft die Umgebungstemperatur T zusätzlich herangezogen werden.

Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Arbeitsgerät eine Anzeigeeinrich- tung, die wiederum folgendes umfasst: eine Lastanzeige, bei der die Leistung des Arbeitsgeräts auf der Grundlage des während des Betriebs vom Elektromotor gezogenen Stroms A ange- zeigt wird, und/oder eine Betriebszustandsanzeige, die zeigt, in welchem Betriebszustand sich das Arbeitsgerät befindet oder ob sich das Arbeitsgerät im zweiten Be- triebszustand befindet, und/oder - eine Volllast-Betriebszustandsanzeige, die zeigt, dass eine Volllast-Dauer überschritten ist, und/oder eine Temperaturanzeige, die zeigt, in welchem Bereich sich die aktuelle Betriebstemperatur der Halbleiterbauelemente befindet.

Die Lastanzeige zeigt der Betriebsperson an, ob sich das Arbeitsgerät in einem Zustand befindet, bei dem zusätzlich noch Last generiert werden kann oder Voll- lastbetrieb besteht. Die Lastanzeige kann beispielsweise als Leuchtbalkenanord- nung realisiert sein. Die Betriebszustandsanzeige gibt der Bedienungsperson Auskunft darüber, ob sich das Arbeitsgerät im ersten oder im zweiten Betriebszu- stand befindet. Die Volllast-Betriebszustandsanzeige zeigt, dass eine Volllast- Dauer überschritten ist, so dass die Bedienungsperson den Betrieb unterbrechen kann, um z. B. das Arbeitsgerät neu anzusetzen. Die Temperaturanzeige gibt der Bedienungsperson einen Hinweis dahingehend, in welchem Bereich sich die Temperatur der Halbleiterbaugruppe befindet, insbesondere in welchem Bereich eines möglichen Gesamtbereichs sich die aktuelle Betriebstemperatur befindet.

Vorzugsweise kann die Lastanzeige einen Warnmodus beinhalten, der aufzeigt, dass das Arbeitsgerät sich aktuell im Überlastbereich befindet. Die Bedienungs- person erfährt hierdurch, dass der Arbeitsvorgang abgebrochen werden soll. Die Einsatzeffektivität wird damit erheblich gesteigert.

Zweckmäßigerweise umfasst das Arbeitsgerät Folgendes: eine Hydraulikpumpe,

einen Hydrauliktank,

- eine Kolbenstange,

einen Hydraulikzylinder zur Aufnahme der verfahrbaren Kolbenstange, Hydraulikleitungen und/oder

eine Ausgleichseinrichtung. Beschreibung der Erfindung anhand von Ausführunqsbeispielen

Nachstehend wird eine zweckmäßige Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung näher beschrieben. Wiederkehrende Merkmale sind der Übersichtlichkeit halber lediglich einmal mit einem Bezugszeichen versehen. Es zeigen:

Fig. 1 die Darstellung einer Gesamtansicht eines Arbeitsgeräts in Form ei- nes elektro-hydraulischen, batteriebetriebenen Schneidgeräts; Fig. 2 ein Beispiel eines hydraulischen Schaltplans des Schneidgeräts ge- mäß Fig. 1 ;

Fig. 3 eine stark vereinfachte schematische Darstellung der wesentlichen

Komponenten des Überlastschutzes des Arbeitsgeräts gemäß Fig. 1 ;

Fig. 4 eine stark vereinfachte schematische Darstellung der funktionellen

Schaltstellungen des Steuerventils des Arbeitsgeräts gemäß Fig. 1 ;

Fig. 5 ein Ablaufdiagramm zur Steuerung der Motorleistung des Arbeitsge- räts gemäß den Fig. 1 und 2;

Fig. 6 eine vergleichende Darstellung der Erwärmung der Elektronik des

Arbeitsgeräts nach Fig. 1 bei unterschiedlichen Umgebungstempera- turen; sowie

Fig. 7 ein Beispiel einer Anzeigevorrichtung für die Leistung des Arbeitsge- rät gemäß Fig. 1.

Bezugszeichen 1 in Fig. 1 bezeichnet das erfindungsgemäße Arbeitsgerät in sei- ner Gesamtheit. Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 1 ist das Arbeitsgerät 1 , z.B. ein elektro-hydraulisches, batteriebetriebenes Schneidgerät (Cutter). Das Ar- beitsgerät 1 umfasst ein Gehäuse 12, in dem sich ein Elektromotor 3, eine Hyd- raulikpumpe 2 sowie ein Hydrauliktank 19 befinden. Darüber hinaus ist eine Aus- gleichseinrichtung 17 zum Volumenausgleich der Hydraulikflüssigkeit während des Betriebs des Arbeitsgeräts 1 vorgesehen. Hierbei kann es sich z.B. um eine flexible Membran oder dergleichen handeln. Am Gehäuse 12 angebracht ist ein Display 14 sowie ein Ein-/Ausschalter 13. An dem Display 14 können die Be- triebszustände von der Bedienungsperson abgelesen werden.

An der Vorderseite des Arbeitsgeräts 1 befinden sich zwei Werkzeughälften 1 1a, 1 1 b, welche bei der in Fig. 1 dargestellten Ausgestaltung Schneidwerkzeughälf- ten sind. Die beiden Schneidwerkzeughälften 11 a, 1 1 b werden über eine (in Fig. 1 nicht dargestellte) Kolbenstange angetrieben. Letztere befindet sich in einem

(ebenfalls nicht dargestellten) Hydraulikzylinder. Der Hydraulikzylinder befindet sich unterhalb einer aus Fig. 1 ersichtlichen Abdeckung 28, im Bereich welcher sich ein erster Handgriff 15 befindet. Ein zweiter Handgriff 16 ist am Gehäuse 2 vorgesehen. Das Arbeitsgerät 1 kann somit von der Bedienungsperson mit zwei Händen geführt bzw. bedient werden. An der Rückseite des Gehäuses 12 ist ein (in Fig. 1 nicht ersichtlicher) Einschubschacht für einen Akku vorgesehen. Über ein Hydraulikventil 6 kann die Bedienungsperson mit der am zweiten Handgriff 16 befindlichen Hand manuell die Richtung des Hydraulikstroms steuern, sodass die Kolbenstange entweder eingefahren wird (wobei die Werkzeughälften 11 a, 1 1 b geschlossen werden) oder ausgefahren wird (wobei die Werkzeughälften 1 1a, 1 1 b geöffnet werden) oder Hydrauliköl in den Versorgungskreislauf zurückgeleitet wird (Bypassbetrieb). Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausgestaltung des Steuer- ventils 6 handelt es sich um ein in der Verlängerung der Achse des Handgriffs 16 drehbares Steuerventil mit einem sogenannten Sterngriff, welcher zur Ansteue- rung der Schaltpositionen von der Bedienungsperson gedreht wird.

Die hier in Rede stehenden Arbeitsgeräte sind in der Lage, in jeglicher räumlicher Anordnung oder Ausrichtung betrieben zu werden. Neben dem vorbeschriebenen Schneidgerät kann die Erfindung auch ein Spreiz- gerät, ein Kombigerät mit Schneid- sowie Spreizfunktion oder einen Hebe- bzw. Rettungszylinder umfassen. Bei all diesen Geräten kommt eine Kolbenstange, die in einem Zylinder, z.B. Hydraulikzylinder geführt ist, zum Einsatz. Fig. 2 zeigt ein Beispiel eines hydraulischen Schaltplans des Arbeitsgeräts nach Fig. 1. Bei der Pumpe 2 handelt es sich z. B. um eine Kolbenpumpe mit z. B. vier Zylindern, wobei zwei Zylinder für Hochdruck (HD) und zwei Zylinder für Nieder- druck (ND) vorgesehen sind. Der jeweilige zweite Strang (HD, ND) wird zeitver- setzt zum ersten Strang mit Druck beaufschlagt, um Hochdruck (HD) oder Nie- derdruck (ND) zu erzeugen. Die Kolben der Pumpe werden von dem Elektromo- tor 3 angetrieben. In einem Hydrauliktank 19, an dem eine Ausgleichseinrichtung 17 zum Volumenausgleich an Hydraulikflüssigkeit während des Betriebs, bei- spielsweise in Form einer flexiblen Membran, vorgesehen sein kann, wird Hyd- raulikflüssigkeit bereitgehalten. Jeder HD- sowie ND- Ausgang der Pumpe 2 steht mit dem Steuerventil 6 in Verbindung, bei dem es sich z.B. um ein Mehrwegeven- til mit drei Schaltstellungen handelt, sowie mit einem ansteuerbaren Entlastungs- ventil 27a, 27b. Jedes Entlastungsventil 27a, 27b steht über eine Steuerleitung 23 a, 23b mit der Eingangsseite des Steuerventils 6 in Verbindung.

Bei der in Fig. 2 linken Schaltstellung des Steuerventils 6 wird Druck (HD oder ND) im Bereich der der Kolbenstange 5 abgewandten Seite des Hydraulikzylin- ders 4 aufgebaut, wodurch die Kolbenstange 5 ausgefahren wird, wohingegen bei der in Fig. 2 rechts dargestellten Schaltstellung des Steuerventils 6 ein ent- sprechender Druck auf der gegenüberliegenden Seite des Hydraulikzylinders 4 aufgebaut wird, sodass hierbei die Kolbenstange 5 eingefahren wird. Die jeweils durch diese Betätigung verdrängte Hydraulikflüssigkeit wird über die Tankleitung 33 zurück in den Hydrauliktank 19 geleitet.

Die Mittelstellung des Steuerventils 6 stellt diejenige Stellung dar, bei der Hydrau- likflüssigkeit im Bypass-Betrieb gefördert wird, ohne dass die Kolbenstange 5 bewegt wird. Wird die Pumpe 2 beispielsweise im Hochdruckmodus gefahren, so teilt sich der Arbeitsdruck an einem ersten Knotenpunkt 24a in Richtung Steuerventil 6 sowie angesteuertem Entlastungsventil 27a. Über die Steuerleitung 23a wird bei einem Anlegen von Hochdruck (HD) das Entlastungsventil 27a geschlossen. Über eine weitere Steuerleitung 23b wird das Entlastungsventil 27b mit einem Steuerdruck beaufschlagt. Der Förderstrom der Niederdruckelemente (ND) teilt sich an einem zweiten Knotenpunkt 24b ebenfalls auf und wird in Richtung Steuerventil 6 sowie Entlastungsventil 27b geführt. Ist der Steuerdruck am Entlastungsventil 27b nun höher als der Druck der Niederdruckelemente, so wird das Entlastungsventil 27b geöffnet und der Förderstrom der Niederdruckelemente in den Tank 19 zurückge- führt.

Wir die Pumpe 2 alternativ dazu im Niederdruckmodus gefahren, so kann der Steuerdruck am Entlastungventil 27b nicht gegen den Förderstrom der Nieder- druckelemente arbeiten. Beide Förderströme (Hoch- und Niederdruck) werden in Richtung des Steuerventils 6 geführt. Zwischen Steuerventil 6 und Hydraulikzylinder 4 befindet sich ein Lasthaltele- ment 26. Das Lasthaltelement 26 umfasst sich kreuzende Steuerleitungen. Wenn z.B. in der linken Schaltstellung des Steuerventils 6 Druck von der Pumpe 2 an- steht, wird über eine der beiden Steuerleitungen das Rückschlagventil 25 des Lastelements 26 geöffnet, sodass Hydraulikflüssigkeit zurückfließen kann. Glei- ches gilt für die rechte Schaltstellung des Schaltventils 6, nur mit umgekehrter Richtung.

Das Steuerventil 6 wird von Hand mittels einer Handhabe betätigt und ist feder- belastet. Über die Handhabe des Steuerventils 6 muss die Federkraft sowohl für die linke als auch für die rechte Stellung des Steuerventils 6 überwunden wer- den. Sobald die Handhabe losgelassen wird, fährt das Steuerventil 6 selbsttätig in die Ausgangsstellung zurück (Mittelstellung). Zweckmäßigerweise kann es sich bei dem Steuerventil um ein sogenanntes Proportionalventil handeln, bei dem der Leitungsquerschnitt für die Hydraulikflüssigkeit kontinuierlich vergrößert oder reduziert wird, d.h. keine abrupten Übergänge existieren. Zwischen der Hydrau- likpumpe 2 und dem Steuerventil 6 befinden sich jeweils Rückschlagventile 25. Bei dem Elektromotor 3 handelt es sich insbesondere um einen sogenannten bürstenlosen Gleichstrommotor, welcher hinsichtlich seiner Drehzahl über eine Steuer- und Regeleinheit gesteuert bzw. geregelt werden kann. Fig. 3 zeigt eine stark vereinfachte schematische Darstellung der wesentlichen Komponenten eines Überlastschutzes des Arbeitsgeräts 1. Die Komponenten wie Hydraulikzylinder 4, Kolbenstange 5, Steuerventil 6, Pumpe 2, Elektromotor 3 sowie Akku 18 sind vereinfacht dargestellt. In Fig. 3 ist der Übersichtlichkeit hal- ber bezüglich der Pumpe 2 lediglich ein einziges Pumpensymbol verwendet. Hydraulische Rückleitungen zum Tank sind der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.

Zum Betrieb des Elektromotors 3 ist eine Steuer- und Regeleinheit 7 vorgesehen, welche das Display 14 aufweist. Die Steuer- und Regeleinheit 7 steht über eine Steuerleitung 32 mit dem Elektromotor 3 sowie eine Steuerleitung 31 mit dem Steuerventil 6 in Verbindung. Die Steuer- und Regeleinheit 7 umfasst einen Mik- rocontroller 20 sowie einen Frequenzumrichter 21. Die Steuer- und Regeleinheit 7 bzw. der Mikrocontroller 20 können einen (nicht dargestellten) Speicher umfas- sen. Ferner umfasst die Steuer- und Regeleinheit 7 einen Stromdetektor 22, mit dem der vom Elektromotor 3 gezogene Strom detektiert werden kann.

Der am Arbeitsgerät untergebrachte Akku 18 stellt die elektrische Energie für den Elektromotor 3 bereit und zwar in Form einer Spannung und Strom. Die Span- nung sinkt mit zunehmender Entladung des Akkus. Die elektrische Energie wird in den Frequenzumrichter 21 gespeist, welcher eine Mehrzahl sogenannter MOSFETs umfasst. Hierbei handelt es sich um elektronische Schalter, die einen bestimmten elektrischen Widerstand haben. Die Aufgabe des Frequenzumrich- ters 21 ist es, den Gleichstrom vom Akku 18 in einen Drehstrom umzuwandeln. Der Drehstrom zeichnet sich durch eine Spannung, einen Strom und eine Fre- quenz aus. Die Höhe der Frequenz bestimmt dabei die Drehzahl des Elektromo- tors 3. Je höher die Frequenz ist, desto schneller dreht sich der Elektromotor 3. Die Spannung bleibt hierbei im Wesentlichen konstant. Da ein schneller drehen- der Motor mehr Energie benötigt, stellt sich bei erhöhter Drehzahl des Motors ein entsprechend höherer Strombedarf ein. Hieraus wiederum resultiert eine Verlust- leistung, die umso größer ist, je höher der vom Elektromotor 3 gezogene elektri- sche Strom ist. Die Verlustleistung wird in Wärme umgewandelt und heizt die MOSFETs des Frequenzumrichters 21 auf.

Durch die elektronische Steuer- und Regeleinheit 7 des Elektromotors 3 wird ein erster Betriebszustand festgelegt, bei dem der Elektromotor 3 mit einer ersten Frequenz F1 bzw. Drehzahl betrieben wird. Zusätzlich wird durch die elektroni- sche Steuer- und Regeleinheit 7 ein zweiter Betriebszustand festgelegt, bei dem der Elektromotor 3 mit einer zweiten Frequenz F2 betrieben wird, wobei die Drehzahl des Elektromotors bei der zweiten Frequenz F2 höher ist als bei der ersten Frequenz F1. Ferner sind, vorzugsweise manuell bedienbare, Umschalt- mittel vorgesehen, die es der Bedienungsperson des Arbeitsgeräts 1 ermögli- chen, zwischen erstem und zweitem Betriebszustand umzuschalten. Hierdurch kann währenddes Betriebs eine Art Turbofunktion im Sinne eines„Kick-downs“ realisiert werden, bei der die Kolbenstange 5 des Hydraulikzylinders 4 besonders schnell bewegt werden kann, um die Werkzeuge möglichst rasch in die Arbeits- position zu bringen. So kann beispielsweise ein Rettungszylinder sehr schnell aus einem eingefahrenen Zustand mit einer Länge von beispielsweise 40cm in einen ausgefahrenen Zustand mit einer Länge von z.B. 150cm gebracht werden.

Im Bereich des Frequenzumrichters 21 befindet sich ein erster Temperaturfühler 8, mit dem die Wärme, d.h. Verlustwärme, im Bereich des Frequenzumrichters 21 bzw. der darin befindlichen MOSFETs erfasst wird und einem Steuerungspro- zess zu geführt wird.

Des Weiteren umfasst die Steuer- und Regeleinheit 7 einen zweiten Temperatur- fühler 9, welcher dafür vorgesehen ist, die Umgebungstemperatur zu messen, welche ebenfalls in den Steuerungsprozess einbezogen werden kann. Der zweite Temperaturfühler 9 kann im Bereich einer (nicht dargestellten) Öffnung des Ge- häuses 2 positioniert sein. Bei den Temperaturfühlern handelt es sich vorzugs- weise um Bauteile, die bei Temperaturänderung ihren Widerstand verändern (z.B. PCTs, NTCs), oder Bauteile, die direkt ein verarbeitbares elektrisches Sig- nal liefern (wie z.B. integrierte Halbleitertemperatursensoren (Festkörperschalt- kreise) oder die Temperaturabhängigkeit der Basis-Emitterspannung eines als Diode geschalteten Transistors nutzen). Das Display 14 umfasst eine Anzeigeeinrichtung 10, die wiederum z.B. eine Lastanzeige 10a und/oder Betriebszustandsanzeige 10b und/oder Temperatur- anzeige 10c umfassen kann, vgl. auch Fig. 7.

Die Steuer- und Regeleinheit 7 sowie das Display 14 sind vorzugsweise auf einer gemeinsamen Platine 28 angeordnet. Sie können jedoch auch auf getrennten Platinen angeordnet sein.

Die Steuer- und Regeleinheit 7 ist mit dem Steuerventil 6 über die Steuerleitung 31 verbunden. Zweck dieser Maßnahme ist es, dass über das Steuerventil 6 die Bedienungsperson nicht nur die Bewegungsrichtung der Kolbenstange (Ausfah- ren, Einfahren bzw. Bypass-Stellung) steuern kann, sondern über ein vom Steu- erventil 6 ausgelöstes Steuersignal auch die Umschaltung des Betriebszustands zwischen erster und zweiter Frequenz F1 bzw. F2 vornehmen kann. Die Bedie- nungsperson kann somit jederzeit während des Betriebs ohne am Steuerventil 6 abzulassen die Turbofunktion des Arbeitsgeräts 1 aktivieren oder deaktivieren.

In Fig. 4 sind in vereinfachter schematischer Darstellung die verschiedenen Schaltstellungen des Steuerventils 6 des Arbeitsgeräts 1 beispielhaft gezeigt. Bei dem Steuerventil 6 in Fig. 4 ist lediglich das Betätigungselement desselben dar- gestellt, welches in diesem speziellen Fall ein sogenannter drehbarer Sterngriff 29 ist. In der in Fig. 4 dargestellten Position des Sterngriffs 29 befindet sich das Steuerventil 6 in seiner Mittellage, bei der die Kolbenstange 5 weder ein- noch ausgefahren wird, sondern lediglich Hydraulikflüssigkeit über das jeweilige Ent- lastungsventil 27a, 27b zurück zum Tank geleitet wird, ohne dass die Kolben- stange 5 bewegt wird. Wird der Sterngriff 29 nun um einen Winkel von z.B. 10° nach links in Fig. 4 gedreht, wird das Steuerventil 6 beispielsweise in der in Fig. 2 links dargestellten Schaltstellung gebracht. Wird der Sterngriff 29 demgegenüber um 10° nach rechts gedreht, wird das Steuerventil 6 in die in Fig. 2 rechte Schaltstellung gebracht. Die Umschaltung des Elektromotors von der niederen Frequenz F1 auf die höhere Frequenz F2 erfolgt ebenfalls über Betätigung des Sterngriffs 29. Vorzugsweise kann der Sterngriff 29 hierzu z.B. über einen Win- kelbereich von 20° gedreht werden, um die Turbofunktion beim Einfahren oder Ausfahren der Kolbenstange 5 zusätzlich zu aktivieren. Hierdurch wird die An- wendung des Arbeitsgeräts 1 besonders erleichtert. Sobald die Bedienungsper- son den Sterngriff 29 in der ausgelenkten Position loslässt, wird Letzterer bedingt durch Federkraft in die in Fig. 4 dargestellte Ausgangsstellung zurückgedreht. Wird der Sterngriff 29 lediglich in den Winkelbereich von 10° zurückgedreht, wird während des Ein- oder Ausfahrens der Kolbenstange 5 die Turbofunktion deakti- viert. Zwischen dem Winkel bzw. Winkelbereich des normalen und dem Winkel bzw. Winkelbereich der Turbofunktion kann ein per Kraft überwindbarer Schalt- punkt vorgesehen sein. Nachstehend wird anhand von Fig. 5 die Steuerung der Turbofunktion sowie des Überlastschutzes näher erläutert. Zur Steuerung sind folgende Parameter vorde- finiert:

NO = die untere Grenzdrehzahl (Drehzahl ohne Turbofunktion)

Nmax = die obere Grenzdrehzahl (maximale Drehzahl mit Turbofunktion) N = die genau gemessene, aktuelle Drehzahl des Systems

Na = die letzte gemessene Drehzahl, die im Speicher abgelegt ist

Imax = der maximal vom Elektromotor gezogene Strom

Tmax = die maximale Temperatur im Bereich des ersten Temperaturfüh- lers

Zunächst wird die zuletzt gemessene Drehzahl Na in einem ersten Schritt S1 auf die untere Grenzdrehzahl NO gesetzt. In einem Schritt S2 werden die aktuelle Drehzahl N, der aktuell gezogene Strom I sowie die aktuelle Temperatur im Be- reich des ersten Temperaturfühlers 8 gemessen. In einem Überprüfungsschritt S3 wird geprüft, ob die Turbofunktion aktiviert ist oder nicht. Ist die Turbofunktion nicht aktiviert, werden nach gewisser Zeit (Schritt S8) die Parameter N, I sowie T erneut gemessen (Schritt S2). Ist die Turbofunktion demgegenüber aktiviert, wird in einem weiteren Schritt S4 gemessen, ob die aktuelle Drehzahl N kleiner ist als Nmax, der gemessene Strom I kleiner ist als Imax sowie die gemessene Temperatur T kleiner ist als Tmax. Falls diese Beziehungen erfüllt sind, wird in einem weiteren Schritt S5 überprüft, ob die gemessene Drehzahl kleiner ist als eine definierte Drehzahl- schwelle unterhalb von Nmax. Ist dies der Fall, wird in einem weiteren Schritt S6 die Drehzahl um einen bestimmten Betrag erhöht und nach einer bestimmten Wartezeit (Schritt S7) die Messung von N, I sowie T erneut vorgenommen (Schritt S2).

Ist die Bedingung in Schritt S4 nicht erfüllt, wird in einem weiteren Schritt S9 fest- gestellt, ob die gemessene Drehzahl N größer ist als NO+x, wobei es sich bei x um die Größe einer Drehzahl (z. B. 100) handelt. Ist dies der Fall wird in einem Schritt S11 die zuletzt gemessene Drehzahl um die Drehzahl x (z. B. 100) redu- ziert und als Na im Speicher abgelegt, über einen bestimmten Zeitraum gewartet (Schritt S13) und dann erneut gemessen (Schritt S2). Ist die Bedingung in Schritt S9 nicht erfüllt, wird die untere Grenzdrehzahl NO als die zuletzt gemessene Drehzahl in den Speicher eingeschrieben. Die Drehzahl kann hierbei nicht weiter gesenkt werden. In diesem Fall wird in einem Schritt S12 ein Warnhinweis aus- gegeben, wonach der gezogene Strom I und/oder die gemessene Temperatur T zu hoch sind.

Vorzugsweise erfolgt im Rahmen der Steuerung eine selbsttätige Umschaltung von dem zweiten Betriebszustand der höheren Frequenz F2 auf den ersten Be- triebszustand der niedrigeren Frequenz F1. Diese Umschaltung kann vorzugs- weise unter Berücksichtigung einer zeitlichen Verzögerung t erfolgen, beispiels- weise indem der Turbobetrieb bereits abgeschaltet wird, bevor der Parameter Tmax erreicht worden ist.

Die Umgebungstemperatur ist vorzugsweise bei der Steuerung des Elektromo- tors miteinzubeziehen, da die Umgebungstemperatur in Verbindung mit der durch die Verlustleistung der MOSFETs erzeugten Wärme abhängig von der Umge- bungstemperatur unterschiedliche Werte erreicht, wie dies in Fig. 6 vereinfacht dargestellt ist. So muss beispielsweise bei einer Umgebungstemperatur von 30°C die Steuer- und Regeleinheit 7 bereits erheblich früher eingreifen als bei einer Umgebungstemperatur von 10°C, wie sich dies aus Fig. 6 ergibt. Die Schaltzeitpunkte sind hierbei unter Berücksichtigung einer zeitlichen Verzöge- rung tx zu wählen, derart, dass auch nach einem Abschaltvorgang sich das Sys- tem aufgrund seiner thermodynamischen Trägheit noch geringfügig zusätzlich erwärmen kann, ohne dass die Maximaltemperatur überschritten wird. Eine ent- sprechende zeitliche Verzögerung ist aus Fig. 6 ebenfalls ersichtlich.

Fig. 7 zeigt einen Teil der Anzeigevorrichtung 10 des erfindungsgemäßen Ar- beitsgeräts 1. Die Anzeigevorrichtung 10 umfasst eine Leistungsanzeigevorrich- tung 10a, welche eine Mehrzahl von Feldern aufweist, die nach Art eines Balken- diagramms die aktuelle Leistung aufzeigen. Zusätzlich zu den Balken, die durch Beleuchtung und/oder Farbgebung angezeigt werden, kann in dem jeweiligen Segment der Balkenanzeige auch eine numerische Zahl, die den aktuellen Leis- tungswert in Prozent zeigt, wiedergegeben werden. Der Bereich 25 entspricht z.B. einem Druck von 175 bar, der Bereich 50 einem Druck von 350 bar, der Be- reich 75 einem Druck von 525 bar, der Bereich 100 einem Druck von 700 bar.

Im Rahmen der Steuerung des Elektromotors 3 wird hierbei zusätzlich eine Funk- tionalität zur Verfügung gestellt, die der Bedienungsperson aufzeigt, wann ein Bearbeitungsschritt, z.B. ein Schnitt abgebrochen werden soll. Dies kann zweckmäßigerweise dadurch erfolgen, dass bei Volllastbetrieb die Leistungsan- zeige eine Leistung von 100% aufzeigt, wobei nach Ablauf einer bestimmten Zeit die 100%-Anzeige zu blinken beginnt. Dies ist das Zeichen für die Bedienungs- person, einen neuen Bearbeitungszyklus zu starten.

Zusätzlich kann an der Anzeigeeinrichtung 10 auch noch eine Betriebszustands- anzeige 10b vorgesehen sein, die zeigt, ob der Turbobetrieb aktiviert ist oder nicht. Zusätzlich oder alternativ hierfür kann auch noch eine Temperaturanzeige 10c, beispielsweise in Form eines alphanumerischen Displays oder einer Bal- kenanzeige, vorgesehen sein. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch die Kombination von Ein- zelmerkmalten sowie Untermerkmalen als erfindungswesentlich und vom Offen- barungsgehalt der Anmeldung umfasst anzusehen sind.

B EZ U G SZ E I C H E N L I ST E

1 Arbeitsgerät

2 Hydraulikpumpe

3 Elektromotor

4 Hydraulikzylinder

5 Kolbenstange

6 Steuerventil

7 Steuer- und Regeleinheit

8 erster Temperaturfühler

9 zweiter Temperaturfühler

10 Anzeigeeinrichtung

10a Lastanzeige

10b Betriebszustandsanzeige

10c Temperaturanzeige

10d Anzeigeeinrichtung

1 1 Werkzeughälften

12 Gehäuse

13 Ein-/Ausschalter

14 Display

15 erster Handgriff

16 zweiter Handgriff

17 Ausgleichseinrichtung

18 Akku

19 Hydrauliktank

20 Mikrocontroller

21 Frequenzumrichter

22 Stromdetektor

23a Steuerleitung

23b Steuerleitung

24a erster Knotenpunkt

24b zweiter Knotenpunkt 25 Rückschlagventil

26 Lasthalteelement 27a Entlastungsventil 27b Entlastungsventil

28 Platine

29 Sterngriff

30a Sicherheitsventil 30b Sicherheitsventil

31 Steuerleitung

32 Steuerleitung

33 Tankleitung

A gezogener Strom

F1 Frequenz

F2 Frequenz

HD Hochdruck

ND Niederdruck

t zeitliche Verzögerung T Umgebungstemperatur SW Strombedarf-Schwellwert