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Title:
POST-FORMING LAMINATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/207673
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a laminate (10) comprising a support panel (12) which has an upper (14) and a lower (16) main surface, a front surface (18), a support edge (24) which is arranged on the front surface (18) of the support panel (12), and a decorative layer (20) which extends from the upper surface of the support panel (12) over the front surface (18) of the support panel (12) and the support edge (24) and to the lower surface of the support panel (12). The support edge (24) is bordered between the decorative layer (20) and the support panel (12) on the front surface (18) of the support panel (12), and a layer (28) made of a hot-melt adhesive is arranged between the support edge (24) and the decorative layer (20), said layer being designed to connect the decorative layer (20) to the support edge (24). The invention also relates to a corresponding method.

Inventors:
FALLER CHRISTIAN (AT)
Application Number:
PCT/EP2020/055838
Publication Date:
October 15, 2020
Filing Date:
March 05, 2020
Export Citation:
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Assignee:
KAINDL INVEST GMBH (AT)
International Classes:
B44C5/04; B27D5/00; B29C63/00
Domestic Patent References:
WO2004054769A12004-07-01
Foreign References:
EP0389400A21990-09-26
EP1386720A22004-02-04
DE19615879A11996-10-24
DE202008006997U12009-07-02
EP0545390A11993-06-09
Attorney, Agent or Firm:
WEICKMANN & WEICKMANN PARTMBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Paneel (10), insbesondere Arbeitsplatte, umfassend

eine Trägerplatte (12), welche eine obere (14) und eine untere (16)

Hauptfläche und eine sich von der oberen Hauptfläche (14) zu der unteren Hauptfläche (16) erstreckende vordere Fläche (18) aufweist, eine von der Trägerplatte (12) separat ausgebildete Stützkante (24), welche an der vorderen Fläche (18) der Trägerplatte (12) angeordnet ist, und

eine von der Trägerplatte (12) und der Stützkante (24) separat ausgebildete Dekorschicht (20), welche sich von der oberen Fläche der Trägerplatte (12) über die vordere Fläche (18) der Trägerplatte (12) und die Stützkante (24) zu der unteren Fläche der Trägerplatte (12) erstreckt, wobei die Stützkante (24) an der vorderen Fläche (18) der Trägerplatte

(12) zwischen Dekorschicht (20) und Trägerplatte (12) eingefasst ist, und wobei zwischen der Stützkante (24) und der Dekorschicht (20) eine Schicht (28) aus Schmelzkleber angeordnet ist, welche dazu eingerichtet ist, die Dekorschicht (20) mit der Stützkante (24) zu verbinden.

2. Paneel (10) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass die Stützkante (24) eine Mehrzahl miteinander verpresster Bahnen umfasst. 3. Paneel (10) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass die an der Trägerplatte (12) angeordnete Stützkante (24) an ihrer der Trägerplatte (12) abgewandten Seite eine Bahn aus Pergamentpapier aufweist. 4. Paneel (10) nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass die Stützkante (24) ferner ein Gegenzugpapier und zwischen dem Gegenzugpapier und dem Pergamentpapier eine Mehrzahl an, insbesondere Phenolharz imprägnierten, Kernlagen umfasst.

5. Paneel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass die Stützkante (24) bandförmig ausgebildet ist und an wenigstens einer ihrer Hauptflächen mit einer Struktur versehen ist.

6. Paneel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass ferner zwischen der Trägerplatte (12) und der Stützkante (24) eine Schicht (26) aus Schmelzkleber angeordnet ist.

7. Paneel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (12) zusammen mit der daran angeordneten Stützkante (24) an wenigsten einer aus der Kante zwischen oberer Fläche (14) der Trägerplatte (12) und vorderer Fläche (18) der Trägerplatte (12) bzw. Stützkante (24) und der Kante zwischen unterer Fläche (16) der Trägerplatte (12) und vorderer Fläche (18) der Trägerplatte (12) bzw. Stützkante (24) eine Verrundung aufweist.

8. Paneel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Dekorschicht (20) und wenigsten einer aus der Kante zwischen oberer Fläche (14) der Trägerplatte (12) und vorderer Fläche (18) der Trägerplatte (12) und der

Kante zwischen unterer Fläche (16) der Trägerplatte (12) und vorderer Fläche (18) der Trägerplatte (12) eine zusätzliche Raupe (30) aus Schmelzkleber angeordnet ist. 9. Paneel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass die Stützkante (24) eine Stärke von höchstens 1 ,5 mm, insbesondere von höchstens 1 ,2 mm, vorteilhafterweise von 0,5 mm bis 0,9 mm, aufweist.

10. Paneel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (12) an ihrer vorderen Fläche (18) eine Ausnehmung aufweist, in welche die Stützkante (24) eingelegt ist.

11. Paneel (10) nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass die der Dekorschicht (20) zugewandte Fläche der Stützkante (24) mit der vorderen Fläche (18) der Trägerplatte

(12) im Wesentlichen bündig abschließt.

12. Paneel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ,

dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der oberen Fläche (14) der Trägerplatte (12) und der Dekorschicht (20) eine Schicht aus Weißleim

(22) angeordnet ist.

13. Verfahren, insbesondere Postform ing-Verfahren, zum Fierstellen eines Paneels (10), umfassend die Schritte:

- Bereitstellen einer Trägerplatte (12), welche eine obere (14) und eine untere (16) Flauptfläche und eine sich von der oberen Flauptfläche (14) zu der unteren Flauptfläche (16) erstreckende vordere Fläche (18) aufweist,

- Bereitstellen einer von der Trägerplatte (12) separat ausgebildeten Stützkante (24),

- Anordnen der Stützkante (24) an der vorderen Fläche (18) der Trägerplatte (12),

- Bereitstellen einer von der Trägerplatte (12) und der Stützkante (24) separat ausgebildeten Dekorschicht (20),

- Anordnen der Dekorschicht (20) an der oberen Fläche (14) der

Trägerplatte (12),

- Anordnen einer Schicht (28) aus Schmelzkleber an einem Abschnitt der Dekorschicht (20), welcher dazu bestimmt ist, mit der Stützkante (24) verbunden zu werden, und

- Anordnen der Dekorschicht (20), so dass sich diese von der oberen Fläche (14) der Trägerplatte (12) über die vordere Fläche (18) der Trägerplatte (12) und die Stützkante (24) zu der unteren Fläche (16) der Trägerplatte (12) erstreckt.

14. Verfahren nach Anspruch 13,

dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Anordnens der Schicht (28) aus Schmelzkleber ein Aufträgen des Schmelzklebers bei einer

Temperatur von 150°C bis 250°C, insbesondere von 190°C bis 210°C, umfasst.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,

dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ferner einen Schritt eines

Erhitzens der Dekorschicht (20) umfasst.

Description:
Postforming-Paneel

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Paneel, insbesondere eine

Arbeitsplatte, welches eine Trägerplatte, welche eine obere und eine untere Hauptfläche und eine sich von der oberen Hauptfläche zu der unteren Hauptfläche erstreckende vordere Fläche aufweist, und eine von der

Trägerplatte separat ausgebildete Dekorschicht umfasst, welche sich von der oberen Fläche der Trägerplatte über die vordere Fläche der Trägerplatte zu der unteren Fläche der Trägerplatte erstreckt.

Aus dem Stand der Technik sind Arbeitsplatten bekannt, welche

beispielsweise als Küchenarbeitsplatten verwendet werden, bei welchen eine Trägerplatte mit einer Dekorschicht versehen ist, welche sich von einer oberen Fläche der Trägerplatte über eine vordere Fläche der Trägerplatte zu einer unteren Fläche der Trägerplatte erstreckt. Werden diese Arbeitsplatten an ihrem Bestimmungsort verbaut, so ist es üblicherweise notwendig, diese zuzuschneiden. Insbesondere beim Einsatz von Fräswerkzeugen und/oder bei Schnittlinien, welche die vordere Fläche der Trägerplatte unter einem von 90° abweichenden Winkel schneiden, können Arbeitsplatten des Stands der Technik dazu neigen, dass die Schnittkante an der vorderen Fläche der Trägerplatte bzw. an der daran angebrachten Dekorschicht„ausfranst“, das heißt, dass sich die Dekorschicht im Bereich der Schnittkante derart von der Trägerplatte löst, dass die Dekorschicht die vordere Fläche der Trägerplatte nicht mehr vollständig bedeckt.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Paneel

bereitzustellen, welches eine verbesserte Haftung der Dekorschicht an der Trägerplatte aufweist, insbesondere wenn das Paneel zugeschnitten wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Paneel, insbesondere eine Arbeitsplatte, gelöst, umfassend eine Trägerplatte, welche eine obere und eine untere Hauptfläche und eine sich von der oberen Hauptfläche zu der unteren Hauptfläche erstreckende vordere Fläche aufweist, eine von der Trägerplatte separat ausgebildete Stützkante, welche an der vorderen Fläche der Trägerplatte angeordnet ist, und eine von der Trägerplatte und der Stützkante separat ausgebildete Dekorschicht, welche sich von der oberen Fläche der Trägerplatte über die vordere Fläche der Trägerplatte und die Stützkante zu der unteren Fläche der Trägerplatte erstreckt, wobei die Stützkante an der vorderen Fläche der Trägerplatte zwischen Dekorschicht und Trägerplatte eingefasst ist, und wobei zwischen der Stützkante und der Dekorschicht eine Schicht aus Schmelzkleber angeordnet ist, welche dazu eingerichtet ist, die Dekorschicht mit der Stützkante zu verbinden.

Das Einbringen einer Stützkante an der vorderen Fläche der Trägerplatte kann eine bessere, insbesondere großflächigere, Verbindung der

Dekorschicht ermöglichen, so dass eine glattere Schnittkante beim

Bearbeiten des Paneels erreicht werden kann.

Üblicherweise sind derartige Trägerplatten aus einer Vielzahl von

Holzstückchen aufgebaut, welche miteinander verpressten werden. Dabei kann vor einem Befüllen einer Pressform mit den Holzstückchen darauf geachtet werden, dass zunächst hauptsächlich diejenigen Holzstückchen in die Form befüllt werden, welche unter den zur Verfügung stehenden

Holzstückchen die kleinsten Größen aufweisen, auf diese erste Schicht können dann Holzstückchen mit mittleren und großen Größen aufgeschüttet werden und abschließend kann wieder eine Schicht aus kleinen

Holzstückchen in die Form gefüllt werden. Eine derartige Trägerplatte weist im verpressten Zustand eine sehr homogene Oberfläche an ihren beiden Hauptflächen auf, an welchen die kleineren Holzstückchen angeordnet sind.

Jedoch weisen solche Trägerplatten, beispielsweise auch bedingt durch die Tatsache, dass die Trägerplatten nach dem Herstellungsschritt auf ein bestimmtes Maß zugeschnitten werden, an ihren Seitenflächen, wie zum Beispiel einer vorderen Fläche, eine stark strukturierte, das heißt

inhomogene, Oberfläche auf. Wird nun eine Dekorschicht direkt an der vorderen Fläche angebracht, so können aus der vorderen Fläche der Trägerplatte hervorstehende Flolzstückchen die Dekorschicht nach außen wölben oder die Dekorschicht kann sich in zwischen den Flolzstückchen an der vorderen Fläche der Trägerplatte vorhandene Flohlräume hinein wölben, wodurch die Dekorschicht uneben oder sogar verletzt werden kann. Eine unebene Dekorschicht kann entweder von einem Benutzer/Käufer des Paneels als qualitativ minderwertig empfunden werden oder bereits im Produktionsprozess als Ausschuss deklariert werden, wodurch die

Fierstellkosten ansteigen können.

Die erfindungsgemäße Anordnung der Stützkante kann es ferner

ermöglichen, die Oberfläche der vorderen Fläche der Trägerplatte zu „homogenisieren“, so dass Unregelmäßigkeiten der vorderen Fläche der Trägerplatte die Dekorschicht nicht beeinflussen, da die Unregelmäßigkeiten durch die im Wesentlichen homogene Stützkante ausgeglichen werden können.

Darüber hinaus kann die an der vorderen Fläche der Trägerplatte

angeordnete Stützkante auch eine Stoßfestigkeit des Paneels gegenüber Krafteinwirkungen auf die vordere Fläche des Paneels verbessern. Dies kann insbesondere daher kommen, dass die Stützkante eine höhere Dichte aufweisen kann als die vordere Fläche der Trägerplatte.

Aus dem Stand der Technik bekannte Paneele verwenden zum Verkleben der Dekorschicht Weißleim, welcher jedoch unter Abspaltung von Wasser aushärtet, welches wiederum von wenigstens einem der Materialien, welche durch den Weißleim verbunden werden, aufgenommen werden muss.

Insbesondere die Dekorschicht ist üblicherweise nicht dazu geeignet, von dem Weißleim abgeschiedenes Wasser aufzunehmen. Die Verwendung von Schmelzkleber zumindest im Bereich der Stützkante, um die Dekorschicht mit der Stützkante zu verbinden, kam für die Fachwelt bislang aufgrund des höheren Aufwands der Verarbeitung von

Schmelzkleber im Vergleich zu Weißleim nicht in Betracht. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben jedoch trotz des Vorurteils der Fachwelt erkannt, dass hierdurch für die Fierstellung der Stützkante auch Materialien ausgewählt werden können, welche im Wesentlichen nicht- wasseraufnehmend sind.

Die Dekorschicht, welche sich von der oberen Fläche der Trägerplatte über die vordere Fläche der Trägerplatte und die Stützkante zu der unteren Fläche der Trägerplatte erstreckt, kann dabei insbesondere als eine einzelne, durchgehende Dekorschicht-Bahn ausgebildet sein, welche derart um die vordere Fläche der Trägerplatte bzw. die Stützkante geformt wird, dass die Dekorschicht von der oberen Fläche der Trägerplatte bis zu der unteren Fläche der Trägerplatte nahtlos übergeht. Dabei kann die Dekorschicht selbst als Verbundstoff aus einer Mehrzahl von miteinander verbundenen Bahnen ausgebildet sein. Die vorliegende Erfindung ist aber auch auf Paneele anwendbar, bei welchen die mit der Trägerplatte verbundene Dekorschicht aus einer Aneinanderreihung separat ausgebildeter Abschnitte aufgebaut ist, wie beispielsweise einer Dekorschicht, welche an der oberen Flauptfläche der Trägerplatte angeordnet ist, einer Dekorschicht, welche an der vorderen Fläche der Trägerplatte bzw. der Stützkante angeordnet ist, und einer Dekorschicht, welche an der unteren Flauptfläche der Trägerplatte angeordnet ist.

Vorteilhafterweise kann die Stützkante eine Mehrzahl miteinander

verpresster Bahnen umfassen. Als derartige„Bahnen“ sollen hier

insbesondere mehrere miteinander verpresste bandförmige Streifen verstanden werden, welche sich entlang der Flaupterstreckung der

Stützkante entlang einer Stärkenrichtung der Stützkante parallel erstrecken. Derartige miteinander verpressten Bahnen, welche auch als„CPL

(Continuous Pressure Laminate)“ bezeichnet werden, können beispielsweise bei einem Druck von 1500 kg miteinander verpresst werden.

Bekannte Ansätze, welche vorschlagen, eine Stützkante aus MDF oder HDF zu verwenden, weisen den Nachteil auf, dass diese Stützkanten als Stäbe bereitgestellt und verarbeitet werden müssen, wodurch der Platzbedarf einer Herstellungsanlage für solche Paneele, abhängig von der Länge der als Stäbe bereitgestellten Stützkanten, um bis zu 20 Meter ansteigen kann.

Die vorliegende Erfindung kann es ermöglichen, die Stützkanten als auf Rollen aufgewickeltes Bandmaterial bereitzustellen, wodurch sowohl ein Platzbedarf der Herstellungsanlage als auch ein Logistik- und Lageraufwand deutlich reduziert werden kann.

Um beispielsweise einen kontinuierlichen Herstellungsprozess der erfindungsgemäßen Paneele ermöglichen zu können, kann es vorgesehen sein, eine Mehrzahl von Rollen zu verwenden, welche jeweils Stützkanten tragen. Um das Ende einer Rolle zu identifizieren, kann an einer

vorbestimmten Stelle des auf der Rolle aufgewickelten Stützkanten-Materials eine Markierung aus fluoreszierender Farbe aufgebracht sein, welche durch eine dazu geeignete Vorrichtung erkannt werden kann. Auf Grundlage der durch die Vorrichtung erkannten fluoreszierenden Farbe kann dann ein Rollenwechsel initiiert werden. Dabei kann der Rollenwechsel so koordiniert werden, dass das Ende der ersten Rolle mit einem Ende einer Trägerplatte zusammenfällt, auf welche das Stützkanten-Material aufgebracht wird.

Natürlich ist es dabei denkbar, sowohl für die fortlaufende Applikation des Stützkanten-Materials auf Trägerplatten als auch für den Fall eines

Rollenwechsels Schneidwerkzeuge zu verwenden, welche dazu eingerichtet sind, das Stützkanten-Material zu durchtrennen. Insbesondere kann die an der Trägerplatte angeordnete Stützkante an ihrer der Trägerplatte abgewandten Seite eine Bahn aus Pergamentpapier aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass die Anordnung eines Pergamentpapiers an derjenigen Seite der Stützkante, welche mit der Dekorschicht verbunden werden soll, eine Verbindung der Stützkante mit der Dekorschicht verbessern kann. Zusätzlich kann die Stützkante auch an ihrer der Trägerplatte zugewandten Seite eine Bahn aus Pergamentpapier aufweisen.

In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann die Stützkante ferner ein Gegenzugpapier und zwischen dem Gegenzugpapier und dem

Pergamentpapier eine Mehrzahl an, insbesondere Phenolharz imprägnierten, Kernlagen umfassen. Eine derart aufgebaute Stützkante kann aufgrund ihrer industriellen Fertigung in einem höchsten Maße kontrollierbar und

reproduzierbar hergestellt werden, beispielsweise im Vergleich zu einer Stützkante aus Holzfurnier, welches als Naturprodukt natürlichen

Qualitätsschwankungen unterliegt. Je nach Auswahl und Anzahl an verwendeten Kernlagen kann eine Stärke, das heißt eine Dicke der

Stützkante senkrecht zu einer Hauptfläche der miteinander verpressten Bahnen bzw. des bandförmigen Stützkanten-Materials, genau eingestellt werden.

Insbesondere können zur Herstellung der Stützkante dieselben Anlagen verwendet werden, welche auch zur Herstellung der Dekorschicht verwendet werden.

Es ist ferner möglich, zusätzlich oder alternativ zu einer zweckbestimmten Herstellung einer Stützkante, auch Material aus ähnlichen

Produktionsprozessen, wie beispielsweise der Herstellung der Dekorschicht für das erfindungsgemäße Paneel oder einer Herstellung einer Dekorschicht für ein davon fremdes Paneel, zum Beispiel ein Fußbodenpaneel, als

Stützkanten-Material zu verwenden. Dabei kann es für die Verwendung dieses Materials als Stützkante ohne Belang sein, ob an dem Material ein Dekor angebracht ist und/oder ob das Material in seinem Produktionsprozess als Ausschuss deklariert wurde, solange es die Anforderungen an die erfindungsgemäße Stützkante erfüllt.

Die Stützkante kann bandförmig ausgebildet sein und an wenigstens einer ihrer Hauptflächen mit einer Struktur versehen sein. Eine strukturierte Fläche der Stützkante kann dem Schmelzkleber eine vergrößerte Oberfläche, bei gleichen Außenmaßen, bieten, wodurch wiederum eine Haftung des

Schmelzklebers an der Stützkante und damit eine Haftung der Dekorschicht an der Stützkante verbessert werden kann. Eine solche Strukturierung der Oberfläche kann beispielsweise durch Pressen mit einem formgebenden Werkzeug, zum Beispiel einer Walze, oder durch Anschleifen erreicht werden.

Ferner kann zwischen der Trägerplatte und der Stützkante eine Schicht aus Schmelzkleber angeordnet sein. Dabei kann der zwischen der Trägerplatte und der Stützkante verwendete Schmelzkleber zu dem zwischen der

Stützkante und der Dekorschicht verwendeten Schmelzkleber gleich sein oder zu diesem unterschiedlich sein. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass, obwohl das Material der Trägerplatte dazu geeignet ist, Wasser aufzunehmen, eine Verbindung der Stützkante mit der Trägerplatte unter Verwendung von Schmelzkleber eine mindestens ebenso gute Verbindung darstellt wie eine Verbindung der Stützkante mit der Trägerplatte unter Verwendung von Weißleim. Insbesondere kann es durch die Verwendung des Schmelzklebers verhindert werden, dass sich, wie es bei der

Verwendung von Weißleim der Fall sein kann, abgeschiedenes Wasser zwischen der nicht-wasseraufnehmenden Stützkante und der

Klebstoffschicht ansammelt und so eine Verbindung der Dekorschicht mit der Stützkante schwächt.

Vorteilhafterweise kann die Trägerplatte zusammen mit der daran

angeordneten Stützkante an wenigsten einer aus der Kante zwischen oberer Fläche der Trägerplatte und vorderer Fläche der Trägerplatte bzw.

Stützkante und der Kante zwischen unterer Fläche der Trägerplatte und vorderer Fläche der Trägerplatte bzw. Stützkante eine Verrundung

aufweisen. Der abgerundete Übergang zwischen oberer und/oder unterer Flauptfläche der Trägerplatte zu der vorderen Fläche der Trägerplatte kann eine Faltung der Dekorschicht vermeiden, welche wiederum zu einem Bruch der Dekorschicht führen kann. Ferner kann eine derartige Verrundung ein enges Anliegen der Dekorschicht an der Trägerplatte bzw. an der Stützkante fördern.

Zwischen der Dekorschicht und wenigsten einer aus der Kante zwischen oberer Fläche der Trägerplatte und vorderer Fläche der Trägerplatte und der Kante zwischen unterer Fläche der Trägerplatte und vorderer Fläche der Trägerplatte kann eine zusätzliche Raupe aus Schmelzkleber angeordnet sein. Analog zu der in der Fachwelt bekannten„Schweißraupe“ soll auch hier der Begriff„Raupe“ als eine längliche Bahn verstanden werden, welche einen im Wesentlichen kreisförmigen oder zumindest ovalen Querschnitt aufweist.

Das Anordnen einer Schmelzkleberraupe an wenigstens einer der

Längskanten der vorderen Fläche der Trägerplatte kann dazu dienen, einen Kontaktverlust zwischen Dekorschicht und Trägerplatte oder Stützkante auszugleichen. Somit kann zusätzlicher Halt zum Verbinden der

Dekorschicht mit der Trägerplatte und der Stützkante bereitgestellt werden und ein Ablösen und/oder eine Beschädigung der Dekorschicht verhindert werden.

Insbesondere kann die Stützkante eine Stärke von höchstens 1 ,5 mm, insbesondere von höchstens 1 ,2 mm, vorteilhafterweise von 0,5 mm bis 0,9 mm, aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass Materialien, insbesondere

Schichtstoffe, welche eine Stärke von mehr als 1 ,5 mm aufweisen, nicht mehr zerstörungsfrei auf eine Rolle aufbringbar sind, welche einen für einen Herstellungsprozess eines erfindungsgemäßen Paneels akzeptablen und handhabbaren Durchmesser aufweist. Entsprechend den Standardmaßen von beispielsweise Küchenarbeitsplatten kann die Stützkante

vorteilhafterweise eine Breite von ca. 40 mm aufweisen.

Ferner kann die Trägerplatte an ihrer vorderen Fläche eine Ausnehmung aufweisen, in welche die Stützkante eingelegt ist. Auf diese Weise kann das Ausmaß, um welches die Stützkante um ihre Stärke von der vorderen Fläche der Trägerplatte vorsteht, reduziert werden.

Dabei kann die der Dekorschicht zugewandte Fläche der Stützkante mit der vorderen Fläche der Trägerplatte im Wesentlichen bündig abschließen. Dies kann insbesondere bei Paneelen vorteilhaft sein, welche am Übergang zwischen der vorderen Fläche und der oberen Fläche der Trägerplatte eine spitz zulaufende Kante, von beispielsweise 90°, ausbilden. Sollte die

Stützkante hier nicht die vordere Fläche der Trägerplatte im Wesentlichen vollständig bedecken, so kann die Stützkante in die vordere Fläche der Trägerplatte eingelassen werden, um so eine ebene vordere Fläche aus Trägerplatte und Stützkante zu erzeugen.

Vorteilhafterweise kann zwischen der oberen Fläche der Trägerplatte und der Dekorschicht eine Schicht aus Weißleim angeordnet sein. Da beispielsweise Küchenarbeitsplatten den sogenannten„Topftest“ erfüllen müssen, bei welchem ein Topf mit einer vorbestimmten Temperatur für eine vorbestimmte Zeit auf die mit der Dekorschicht versehene obere Flauptfläche der

Küchenarbeitsplatte aufgesetzt wird und anschließend überprüft wird, ob die Küchenarbeitsplatte dadurch beschädigt und/oder deformiert wurde, bietet die Verwendung von Weißleim zur Verbindung der Dekorschicht mit der oberen Flauptfläche der Trägerplatte den Vorteil, dass Weißleim durch Temperatureintrag nicht erneut aufgeweicht bzw. geschmolzen werden kann.

In einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren, insbesondere Postform ing-Verfahren, zum Fierstellen eines Paneels, umfassend die Schritte:

Bereitstellen einer Trägerplatte, welche eine obere und eine untere

Hauptfläche und eine sich von der oberen Hauptfläche zu der unteren Hauptfläche erstreckende vordere Fläche aufweist,

Bereitstellen einer von der Trägerplatte separat ausgebildeten Stützkante, Anordnen der Stützkante an der vorderen Fläche der Trägerplatte,

Bereitstellen einer von der Trägerplatte und der Stützkante separat ausgebildeten Dekorschicht,

Anordnen der Dekorschicht an der oberen Fläche der Trägerplatte,

Anordnen einer Schicht aus Schmelzkleber an einem Abschnitt der

Dekorschicht, welcher dazu bestimmt ist, mit der Stützkante verbunden zu werden, und

Anordnen der Dekorschicht, so dass sich diese von der oberen Fläche der Trägerplatte über die vordere Fläche der Trägerplatte und die Stützkante zu der unteren Fläche der Trägerplatte erstreckt.

Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sämtliche in Bezug auf die erfindungsgemäße Vorrichtung beschriebenen Merkmale und Vorteile auch auf das erfindungsgemäße Verfahren Anwendung finden können und umgekehrt.

In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann der Schritt des Anordnens der Schicht aus Schmelzkleber ein Aufträgen des

Schmelzklebers bei einer Temperatur von 150°C bis 250°C, insbesondere von 190°C bis 210°C, umfassen. Die Verwendung von Schmelzkleber, welcher derart erhitzt worden ist, kann sich insbesondere vorteilhaft auf eine Verbindung des Schmelzklebers mit sowohl der Dekorschicht als auch der Stützkante bzw. der Trägerplatte auswirken.

Alternativ oder zusätzlich kann das Verfahren ferner einen Schritt eines Erhitzens der Dekorschicht umfassen. Insbesondere können bei dem Schritt des Erhitzens Heizelemente, wie beispielsweise Strahler, verwendet werden, welche bei einer Betriebstemperatur von ca. 350°C bis 450°C und einem Abstand der Heizelemente zu der Dekorschicht von 20 cm bis 40 cm die Dekorschicht für etwa 2 s bis 7 s erhitzen. Das Erhitzen der Dekorschicht kann eine Verformbarkeit der Dekorschicht steigern, so dass die Gefahr einer Beschädigung der Dekorschicht beim Biegen und Anpressen der

Dekorschicht an die Trägerplatte und an die Stützkante weiter reduziert oder sogar eliminiert werden kann.

Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung in größerem Detail mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben werden. Es stellt dar:

Figur 1 eine schematische Seitenquerschnittsansicht eines

erfindungsgemäßen Paneels in einem Zwischenstadium eines Herstellungsprozesses; und

Figur 2 eine schematische Seitenquerschnittsansicht eines

erfindungsgemäßen Paneels am Ende seines

Herstellungsprozesses.

In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Paneel allgemein mit dem

Bezugszeichen 10 bezeichnet. Das Paneel 10, welches hier für nachfolgende Produktionsschritte, welche weiter unten beschrieben werden, kopfüber angeordnet ist, umfasst eine Trägerplatte 12, welche eine obere Hauptfläche 14, eine untere Hauptfläche 16 und eine vordere Fläche 18 aufweist.

In einem der Figur 1 vorgelagerten Produktionsschritt wird an der oberen Hauptfläche 14 der Trägerplatte 12 eine Dekorschicht 20 angeordnet, welche hier unter Verwendung einer Schicht aus Weißleim 22 mit der oberen

Hauptfläche 14 der Trägerplatte 12 verbunden ist. Anschließend wird das Paneel 10 für weitere Produktionsschritte derart gewendet, dass die

Trägerplatte 12 auf der Dekorschicht 20 aufliegt, wie in Figur 1 gezeigt. An der vorderen Fläche 18 der Trägerplatte 12 ist eine Stützkante 24 angeordnet, welche sich in einer Richtung orthogonal zu der Blattebene von Figur 1 über die gesamte Länge der Trägerplatte 12 erstreckt. Zwischen der Stützkante 24 und der vorderen Fläche 18 der Trägerplatte 12 ist eine

Schicht aus Schmelzkleber 26 angeordnet. Dabei kann die Stützkante 24 vor oder nach dem Schritt des Wendens des Paneels 10, sogar vor dem

Produktionsschritt des Verbindens der Dekorschicht 20 mit der Trägerplatte 12, mit der Trägerplatte 12 verbunden werden. Die Stützkante 24 ist hier aus einer Mehrzahl miteinander verbundener Bahnen aufgebaut, welche im miteinander verpressten Zustand eine Stärke der Stützkante 24 definieren, das heißt, dass sich die Bahnen der Stützkante 24 orthogonal zu der Blattebene von Figur 1 und parallel zu der vorderen Fläche 18 der Trägerplatte 12 angeordnet erstrecken.

An einem über die Trägerplatte 12 hinausragenden Abschnitt der

Dekorschicht 22 ist eine weitere Schicht aus Schmelzkleber 28 angeordnet. Ferner ist in Figur 1 zu erkennen, dass entlang einer Kante zwischen der vorderen Fläche 18 der Trägerplatte 12 bzw. der Stützkante 24 und dem über die Trägerplatte 14 überstehenden Abschnitt der Dekorschicht 20 eine Raupe 30 aus Schmelzkleber angeordnet ist.

In einem nachgelagerten Produktionsschritt wird der über die Trägerplatte 12 hinausragende Abschnitt der Dekorschicht 20 dann derart umgeformt, dass er sich sowohl über die Stützkante als auch über einen Abschnitt der unteren Hauptfläche 16 der Trägerplatte 12 erstreckt.

Ein solches finales Paneel 10 ist in Figur 2 dargestellt, in welcher zu erkennen ist, in welcher Weise sich die Dekorschicht 20 entlang der

Trägerplatte 12 erstreckt, wobei die Stützkante 24 zwischen der Dekorschicht 20 und der vorderen Fläche 18 der Trägerplatte 12 eingefasst ist. ln Figur 2 ist ferner an der unteren Hauptfläche 16 der T rägerplatte 12 eine Lackschicht 32 dargestellt, welche dazu bestimmt ist, einen Übergang der Dekorschicht 20 zu der unteren Hauptfläche 16 der Trägerplatte 12 und einen daran anschließenden Abschnitt der unteren Hauptfläche 16 der Trägerplatte 12 dampfdicht zu versiegeln. Hierdurch kann beispielsweise verhindert werden, dass Wasserdampf, welcher aus einer unter dem Paneel 10, welches hier als Küchenarbeitsplatte ausgebildet ist, angeordneten Spülmaschine aufsteigt, in das Paneel 10 eindringen und dieses

beschädigen bzw. deformieren kann.

Wie ebenfalls in Figur 2 dargestellt, kann es vorteilhaft sein, einen Teil der unteren Hauptfläche 16 der Trägerplatte 12 über wenigstens die Länge, über welche sich die Dekorschicht 20 von der vorderen Fläche 18 der Trägerplatte 12 weg entlang der unteren Hauptfläche 16 der Trägerplatte 12 erstreckt, abzutragen, um so einen im Wesentlichen bündigen Übergang der äußeren Fläche der Dekorschicht 20 zu der unteren Hauptfläche 16 der Trägerplatte 1 2 zu erhalten.

Mit erneutem Bezug auf Figur 1 , ist dort ferner die Option dargestellt, an der unteren Hauptfläche 16 der Trägerplatte 12 eine weitere Schicht 34 aus Schmelzkleber aufzutragen, welche die Verbindung der Dekorschicht 20 mit der unteren Hauptfläche 16 der Trägerplatte 12 weiter verbessern kann. In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Schmelzkleber der Schicht 34 identisch zu dem Schmelzkleber der Schicht 28.