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Title:
PRESS PAD FOR USE IN SINGLE- OR MULTI-DAYLIGHT HOT PRESSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/187882
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a press pad (1) for use in single- or multi-daylight hot presses, consisting of a woven fabric (2), which is formed by two crossing thread systems (3, 4). Threads of the first thread system (3) are each formed by a core thread and a cladding made of an elastomer material, and threads of the second thread system (4) each contain or are completely formed of metal. The threads of the second thread system (3, 4) extend alternately above and below a group (5) of adjacent threads of the first thread system (4, 3), the group (5) consisting of at least two directly adjacent and parallel threads. Groups (5) mutually separated by at least one thread of the first thread system (3) extend congruently or are shifted relative to one another in a thread longitudinal direction. According to the invention, in order to provide a press pad (1) that meets the current requirements in respect of fast thermal conductivity and high resetting properties, the threads contained in a group (5) can all move relative to each other.

Inventors:
WOLTERS HEINZ-WILLI (DE)
SAPASNIK STANISLAV (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/057217
Publication Date:
September 24, 2020
Filing Date:
March 17, 2020
Export Citation:
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Assignee:
HUECK RHEINISCHE GMBH (DE)
International Classes:
D03D15/00
Domestic Patent References:
WO2002026480A12002-04-04
WO2000001522A12000-01-13
WO2004096534A12004-11-11
Foreign References:
DE20103554U12001-05-17
CA2333722A12000-01-13
DE202007019506U12013-02-04
DE29518204U11996-05-09
DE202007019506U12013-02-04
Attorney, Agent or Firm:
BAUER, Dirk (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Presspolster (1) für den Einsatz in Ein- oder Mehretagenheizpressen bestehend aus einem von zwei sich kreuzenden Fadensystemen (3, 4) gebildeten Gewebe (2), wobei Fäden des ersten Fadensystems (3) jeweils von einem Seelenfaden und einem Mantel aus einem Elastomerwerkstoff gebildet sind, und Fäden des zweiten Fadensystems (4) jeweils Metall enthalten oder gänzlich daraus gebildet sind, wobei die Fäden des zweiten Fadensystems (3, 4) abwechselnd über und unter einer Gruppe (5) von benachbarten Fäden des ersten Fadensystems (4, 3), die Gruppe (5) bestehend aus mindestens zwei unmittelbar benachbarten und parallelen Fäden, verlaufen, wobei durch mindestens einen Faden des ersten Fadensystems (3) voneinander getrennte Gruppen (5) deckungsgleich verlaufen oder in eine Fadenlängsrichtung zueinander verschoben sind,

dadurch gekennzeichnet, dass die in einer Gruppe (5) enthaltenen Fäden jeweils relativ zueinander beweglich sind.

2. Presspolster(l) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

deckungsgleich verlaufenden oder in Fadenlängsrichtung zueinander verschobenen Gruppen (5), durch eine Gruppe (5) voneinander getrennt sind.

3. Presspolster (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fäden des zweiten Fadensystems (4) in einer Gruppe (5), die Gruppe (5) bestehend aus mindestens zwei unmittelbar benachbarten, relativ zueinander beweglichen und parallelen Fäden, abwechselnd über und unter der Gruppe (5) von benachbarten Fäden des ersten Fadensystems (3) verlaufen.

4. Presspolster (1) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (2) eine Panama-Bindung aufweist.

5. Presspolster (1) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (2) eine Ripsbindung, vorzugsweise eine Querripsbindung oder eine Längsripsbindung, aufweist.

6. Presspolster (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (2) eine Köperbindung aufweist.

7. Presspolster (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Seelenfäden des ersten Fadensystems (3) aus einem Metall gebildet sind.

8. Presspolster (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fäden des zweiten Fadensystems (3) Messingdraht enthalten oder gänzlich daraus gebildet, insbesondere Messinglitzen, sind.

9. Presspolster (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (2) einlagig ist.

10. Presspolster (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (2) in Bezug auf eine Mittelebene, die parallel zu einer Oberfläche des Presspolsters verläuft, symmetrisch ist.

11. Presspolster (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fäden mindestens eines Fadensystems (3, 4) einen runden Querschnitt aufweisen.

Description:
Presspolster für den Einsatz in Ein- oder Mehretagenheizpressen

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Presspolster für den Einsatz in Ein- oder

Mehretagenheizpressen bestehend aus einem von zwei sich kreuzenden Fadensystemen gebildeten Gewebe, wobei Fäden des ersten Fadensystems jeweils von einem Seelenfaden und einem Mantel aus einem Elastomerwerkstoff gebildet sind, und Fäden des zweiten Fadensystems jeweils Metall enthalten oder gänzlich daraus gebildet sind, wobei die Fäden des zweiten Fadensystems abwechselnd über und unter einer Gruppe von benachbarten Fäden des anderen ersten Fadensystems, die Gruppe bestehend aus mindestens zwei unmittelbar benachbarten und parallelen Fäden, verlaufen, wobei durch mindestens einen Faden des ersten Fadensystems voneinander getrennte Gruppen deckungsgleich verlaufen oder in eine Fadenlängsrichtung zueinander verschoben sind. Einleitung

[01] Holzwerkstoffplatten wie Sperrholz-, Span-, MDF- oder HDF-Platten werden in Einoder Mehretagenheizpressen, die als Nieder- oder Hochdruckpressen ausgebildet sein können, mit Kunstharzfilmen beschichtet. Einetagenniederdruckpressen, die mit einem spezifischen Pressdruck bis ca. 500 N/cm 2 bei schneller Schließgeschwindigkeit arbeiten, werden auch„Kurztaktpressen“ genannt. Derartige Kurztaktpressen werden zum Beispiel genutzt, um Fußbodenplatten auf HDF-Basis (High Density Fiberboard) mit dekorativen Melaminharzfilmen und Melaminharzoverlays zu beschichten.

[02] Die Herstellung derartiger (Fußboden-)Platten benötigt einen gleichmäßigen

Pressdruck und eine gleichmäßige und schnelle Wärmeübertragung. Um diese

Anforderungen zu erfüllen, müssen die in den Heizpressen eingesetzten Presspolster, die als Puffer zwischen dem zu bearbeitenden Produkt und den Heizplatten der Heizpresse angeordnet sind, zum einen eine ausreichende Polsterwirkung aufweisen, um den

Pressdruck der Heizpresse gleichmäßig auf das Produkt verteilen zu können, und zum anderen eine gute Wärmeleitfähigkeit besitzen, um eine zügige Wärmeübertragung zwischen dem zu pressenden Produkt und der jeweiligen Heizplatte der Heizpresse zu gewährleisten.

[03] Heute werden Presspolster eingesetzt, deren Rückstelleigenschaften hauptsächlich von darin enthaltenen Elastomerwerkstoffen gebildet sind. Wichtige Vertreter dieser

Elastomerwerkstoffe sind Silikonkautschuk, Fluorsilikonkautschuk, Fluorkautschuk und auch Copolymere aus Silikon- und Fluorsilikonkautschuk. Presspolster sind in der Regel textile Produkte, wobei es eine Vielzahl unterschiedlicher Ausführungsformen, sowohl im Hinblick auf die Materialien als auch bezüglich der Bindungsarten, gibt. [04] Das Gebrauchsmuster DE 295 18 204 U1 beschreibt ein Presspolster, das gegenüber herkömmlichen Presspolstern eine größere elastische Erholung und ein größeres Federungsvermögen über einen längeren Zeitraum aufweisen soll, ohne dass die

Wärmeleitfähigkeit des Presspolsters verloren geht. Um diese Anforderungen zu erfüllen, besitzt das beschriebene Presspolster zwei Fadensysteme, von denen eines aus Fäden bestehend aus einem mit Silikon ummantelten Metalldraht gebildet ist, während das zweite Fadensystem metallische Fäden aufweist. Das Gewebe besitzt eine Köperbindung. Folglich ist das Presspolster an den Oberflächen mit diagonal verlaufenden Linien versehen, welche von den metallischen Fäden gebildet werden.

[05] Aus der Patentanmeldung WO 00/01522 A1 geht ein Presspolster hervor, bei welchem die Wärmeleitfähigkeit des Presspolsters dadurch verbessert werden soll, dass Kett- und/oder Schussfäden bandförmig, das heißt mit einem flachen, quasi rechteckigen Querschnitt, ausgebildet sind. Auch hier weist das Presspolster eine Körperbindung auf.

[06] In der WO 2004/096534 A1 wird ein Presspolster beschrieben, welches eine

Köperbindung aufweist und mit Graphitpartikeln imprägniert ist. Derartige Zuschlagstoffe bergen jedoch den Nachteil, die Härte des Elastomerwerkstoffs zu erhöhen und sich folglich negativ auf die Rückstelleigenschaften des Presspolsters auszuwirken. Die gewünschte Funktion der Kraftverteilung des Presspolsters über das jeweilig zu pressende Produkt wird dadurch gestört. Außerdem wird die Lebensdauer, d.h. die Zahl der möglichen Presszyklen, des Presspolsters durch die Zuschlagsstoffe reduziert.

[07] Das Gebrauchsmuster DE 20 2007 019 506 U1 beschreibt ein Presspolster, welches ein Gewebe bestehend aus Kettfäden und Schussfäden umfasst. Dabei sind die Kettfäden aus einer Mehrzahl von einzelnen, parallel zueinander verlaufenden Fäden gebildet, die von einem Mantel aus einem Elastomermaterial umschlossen sind, wobei die Schussfäden aus einer Mehrzahl ebenfalls parallel zueinander verlaufender Metallfäden gebildet sind. Das Presspolster soll sich durch eine verbesserte Elastizität und Ausgleichfähigkeit auszeichnen. Insbesondere kann es hierzu auch vorgesehen sein, dass die in den Kettfäden enthaltenen Fäden lose in dem Elastomermaterial, insbesondere unverseilt, angeordnet sind.

Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Presspolster vorzuschlagen, das den heutigen Anforderungen in Bezug auf schnelle Wärmeleitfähigkeit und hohe

Rückstelleigenschaften gerecht wird. Lösung

[08] Die vorstehende Aufgabe wird ausgehend von einem Presspolster der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, die in einer Gruppe enthaltenen Fäden jeweils relativ zueinander beweglich sind. Im Sinne der vorliegenden Anmeldung wird unter einer„Gruppe“ ein Zusammenschluss von mindestens zwei Fäden verstanden, wobei die Fäden über ihre gesamte Länge im Gewebe im Wesentlichen gleich verlaufen.

[09] Unter„deckungsgleich“ wird im Sinne dieser Anmeldung der Verlauf von Fäden in der Art verstanden, dass die Fäden - in Richtung einer Gewebeebene betrachtet - im

Wesentlichen nicht voneinander unterscheidbar sind. Insbesondere sind abschnittsweise Erhöhungen und/oder Vertiefungen der deckungsgleichen Fäden, die durch ein Abbinden der Fäden durch Fäden des anderen Fadensystems hervorgerufen werden, relativ zu einer mittleren Ebene des Gewebes im Wesentlichen identisch.

[10] Im Sinne dieser Anmeldung wird unter„relativ zueinander beweglich“ verstanden, dass die Fäden jeweils zumindest in eine quer zu einer Fadenlängsrichtung beweglich sind. Die in einer Gruppe enthaltenen Fäden liegen insbesondere in Form von Einzelfäden vor, wobei jeder der Fäden einen eigenen Mantel aus einem Elastomerwerkstoff aufweist.

[1 1] Das erfindungsgemäße Presspolster hat viele Vorteile. Insbesondere ermöglicht die relative Beweglichkeit der Fäden einer Gruppe zueinander, dass das Gewebe insgesamt flexibel ausgeformt ist. Gleichzeitig entsteht eine verlängerte Lauflänge der Fäden des zweiten Fadensystems an der Oberfläche des Presspolsters, welche zu einer vergrößerten Kontaktfläche mit einer Heizplatte bzw. einem Pressblech und damit zu einer gesteigerten Wärmeleitfähigkeit führt. Die verlängerte Lauflänge der Fäden wird hierbei durch den Verlauf der Fäden des zweiten Fadensystems über und unter der Gruppe, bestehend aus Fäden des ersten Fadensystems hervorgerufen. Dabei wird die Lauflänge in Abhängigkeit der in der Gruppe enthaltenen Fäden bestimmt.

[12] Die in einer Gruppe enthaltenen Fäden des ersten Fadensystems können

vorzugsweise als unverzwirnte Doppelfäden oder Drillingsfäden gebildet sein, wobei die in einer Gruppe enthaltenen Fäden jeweils einen Mantel aus einem Elastomerwerkstoff aufweisen können, sodass die Fäden jeweils relativ zueinander beweglich sind.

[13] Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die deckungsgleich verlaufenden oder in Fadenlängsrichtung zueinander verschobenen Gruppen, durch eine Gruppe voneinander getrennt sind. Beispielsweise ist es vorstellbar, dass die Gruppen, bestehend aus drei Fäden, durch eine Gruppe, die Gruppe bestehend aus zwei Fäden, voneinander getrennt sind. Die Metall enthaltenen oder aus Metall gebildeten Fäden des zweiten Fadensystems verlaufen demnach abwechselnd über und unter drei bzw. zwei Fäden des ersten Fadensystems.

[14] Gemäß einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Fäden des zweiten Fadensystems in einer Gruppe, die Gruppe bestehend aus mindestens zwei unmittelbar benachbarten, relativ zueinander beweglichen und parallelen Fäden, abwechselnd über und unter der Gruppe von benachbarten Fäden des ersten Fadensystems verlaufen. Da die Fäden des zweiten Fadensystems maßgeblich zur Übertragung der Wärme in den Pressling beitragen, lässt sich die Wärmeübertragung auf diese Weise weiter verbessern. So ist vorstellbar, dass die Fäden des zweiten Fadensystems paarweise über und unter den Gruppe von benachbarten Fäden des ersten Fadensystems verlaufen.

[15] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Gewebe eine Panama-Bindung aufweist. Bei der Panama-Bindung verlaufen Gruppendes ersten

Fadensystems abwechselnd über und unter Gruppendes zweiten Fadensystems, wobei durch eine Gruppevoneinander getrennte Gruppen deckungsgleich verlaufen. Die Anzahl der in den Gruppen des ersten und zweiten Fadensystems enthaltenen Fäden stimmt bei der Panama-Bindung überein. Folglich bildet die sichtbare Oberfläche des Gewebes ein schachbrettartiges Muster.

[16] Die Anordnung von mehreren metallischen Fäden nebeneinander ist besonders im Hinblick auf die Vergrößerung der Kontaktfläche mit der Heizplatte bzw. dem Pressblech vorteilhaft. Hierdurch kann die Wärme mittels der aneinander angrenzenden Fäden besonders gut von einem zum jeweils benachbarten Faden transportiert und im Folgenden an das Pressblech abgeleitet werden kann. Eine Polsterwirkung des Elastomerfadens selbst wird hierdurch gar nicht oder zumindest nicht nennenswert eingeschränkt.

[17] Dabei sieht eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung vor, dass das Gewebe eine Ripsbindung, vorzugsweise eine Querripsbindung oder eine Längsripsbindung, aufweist. Bei einer Ripsbindung verlaufen die Fäden eines Fadensystems jeweils als Gruppe abwechselnd über und unter Gruppen des anderen Fadensystems, wobei sich die Anzahl der in den jeweiligen Gruppe enthaltenen Fäden voneinander unterscheidet. Gleichzeitig verlaufen durch eine Gruppe voneinander getrennte Gruppen deckungsgleich.

[18] Querripsbindung und Längsripsbindung unterscheiden sich dahingehend, dass bei der Querripsbindung die Anzahl der Fäden in den von den Kettfäden gebildeten Gruppen die Anzahl der Fäden in den von den Schussfäden gebildeten Gruppen übersteigt. Bei der Längsripsbindung liegt diese Konstellation in entgegengesetzter Weise vor. So ist vorstellbar, dass bei einer Querripsbindung die Kettfäden einzeln abwechselnd über und unter einer Gruppe bestehend aus vier Schussfäden verlaufen. Hierdurch entsteht eine querlaufende, gerippte Oberflächenstruktur des Gewebes. Bei der Längsripsbindung hingegen ist vorstellbar, dass die Kettfäden als Gruppe von zwei Fäden abwechselnd über und unter einzelnen Schussfäden verlaufen. Hieraus folgt eine längslaufende, gerippte Oberflächenstruktur des Gewebes.

[19] Vorzugsweise kann bei einer Querripsbindung die Anzahl der Kettfäden derart erhöht werden, dass die Schussfäden vollkommen darunter verschwinden. Im Hinblick auf die Wärmeleitfähigkeit des Presspolsters ist diese Ausführung besonders vorteilhaft, da die Schussfäden, welche vorzugsweise von einem Seelenfaden und einem Mantel aus einem Elastomenwerkstoff gebildet sind, vornehmlich zur Polsterwirkung des Presspolsters beitragen, wohingegen die Ableitung der Wärme hauptsächlich durch die metallischen Fäden des zweiten Fadensystems erfolgt.

[20] Die Fäden des ersten Fadensystems sind von einem Seelenfaden und einem Mantel aus einem Elastomenwerkstoff gebildet. Als Elastomenwerkstoffe haben sich bei einem hohen Einsatz Temperaturen von bis zu 250°C, Silikonkautschuk, Fluorkautschuk und Copolymere aus Silikonkautschuk und Fluorsilikonkautschuk bewährt. Weitere

Elastomerwerkstoffe, die in diesem Temperaturbereich temperaturbeständig sind, sind ohne weiteres denkbar. Ein solcher Elastomerfaden ist für einen Einsatz in Ein- oder

Mehretagenheizpressen, die mit Temperaturen von mehr als 250 °C arbeiten, besonders gut geeignet.

[21] Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Gewebe eine Köperbindung aufweist. Bei der Köperbindung sind die durch mindestens einen Faden des ersten Fadensystems voneinander getrennten Gruppen, bestehend aus Fäden des ersten Fadensystems, in eine Fadenlängsrichtung zueinander verschoben. Auf diese Weise entsteht ein schräg verlaufender Grat. Vorstellbar ist hierbei, dass auch die Fäden des zweiten Fadensystems in einer Gruppe, bestehend aus mindestens zwei Fäden, verlaufen, sodass eine„Doppel-Köperbindung“ entsteht.

[22] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Seelenfäden des ersten

Fadensystems aus einem Metall gebildet. Die Herstellung der Elastomerfäden geschieht in einem Extruder, wobei die Elastomerfäden mit einem Seelenfaden zur Stabilisierung ausgerüstet werden. Hierdurch wird eine hohe Zugbelastung der Kombinationsfäden erzielt ohne die Polstereigenschaften zu beeinträchtigen. Vorstellbar ist jedoch auch, dass die Seelenfäden aus verschiedenartigen Metallfäden oder anderen hochtemperaturbeständigen Werkstoffen bestehen. Im Extruder wird der Elastomerwerkstoff um den Seelenfaden herum ausgeformt, der anschließend zur Vernetzung in eine Trockenzone überführt wird. Die Trockenzone kann aus Infrarotstrahlung, Heißluft oder überhitztem Salzbad bestehen.

[23] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Fäden des zweiten Fadensystems

Messingdraht enthalten oder gänzlich daraus gebildet, insbesondere Messinglitzen, sind. Messing eignet sich aufgrund seiner wärmeleitenden Eigenschaften besonders gut.

Vorstellbar ist auch, dass die Fäden des zweiten Fadensystems aus z.B. Kupfer, Bronze, Aluminium oder Stahl gebildet sind. Es können je nach Anforderung auch andere Metalle eingesetzt werden. Das Gewebe kann je nach Bedarf auch unterschiedliche Metallfäden aufweisen, um beispielsweise einer räumlich differenzierten Wärmeverteilung innerhalb der Pressenanlage Rechnung zu tragen. Für den Webprozess eines Metallgewebes ist es empfehlenswert, verlitzte Metallfäden als Schuss- und/oder Kettfäden einzusetzen.

Hierdurch können mehrere einzelne feine Metallfäden in Form eines verlitzten Metallfadens in das Gewebe eingebracht werden, um die Wärmeleitung zusätzlich zu verbessern.

[24] Bei ungleicher Wärmeverteilung an der Pressenanlage kann diese bereits bei der Gewebeherstellung, entsprechend der Wärmeverteilungsmuster einer Pressenanlage, berücksichtigt werden. Die Kettfäden sind dann aus Metallfäden mit unterschiedlichen Wärmeleitzahlen gebildet. Die Wärmeverteilungszonen der Heizplatten der jeweiligen Pressenanlage werden dazu vorher mit Thermoelementen oder mit einer Wärmebildkamera gemessen. Danach wird ein Verteilungsmuster skizziert und die entsprechenden Zonen auf das Postermaß übertragen. Nach diesem Muster können anschließend die Metalle der Kettfäden bestimmt und diese Zonen im Gewebe abgebildet werden.

[25] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Gewebe einlagig ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die metallischen Fäden die an der Oberseite aufgenommene Wärme unmittelbar an die Unterseite des Presspolsters weiterleiten.

Insbesondere entstehen durch eine einlagige Ausbildung des Gewebes keine

Lufteinschlüsse, welche als Wärmeisolatoren wirken und einen Übergang der

aufgenommenen Wärme an die Unterseite des Presspolsters hemmen.

[26] In einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gewebe in Bezug auf eine Mittelebene, die parallel zu einer Oberfläche des Presspolsters verläuft, symmetrisch ist. Vorteilhafter Weise entspricht die Kontaktfläche zur Aufnahme der Wärme an der Heizplatte somit der Kontaktfläche zur Abgabe der Wärme an das Pressblech. Hierdurch kann eine vollständige Abgabe der aufgenommenen Wärmemenge an die Unterseite des Presspolsters, welche mit einem Pressblech in Kontakt steht, erfolgen. Dies führt dazu, dass ein ungewollter Wärmestau innerhalb des Presspolsters vermieden wird.

[27] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weisen die Fäden mindestens eines

Fadensystems einen runden Querschnitt auf. Im Hinblick auf die Polsterwirkung des

Presspolsters kann die Ausbildung von runden Querschnitten besonders vorteilhaft sein, da die Fäden hierdurch eine symmetrische Abfederung der einwirkenden Kräfte bewirken.

Durch die Ausbildung eines runden Querschnitts der die Gruppe bildenden Fäden wird weiterhin bewirkt, dass möglichst lediglich die abwechselnd über und unter der Gruppe verlaufenden Fäden auf den beiden Seitenflächen des Presspolsters mit der Heizplatte bzw. dem Pressblech in Kontakt kommen. Vorzugsweise ist ein Querschnitt der abwechselnd über und unter der Gruppe verlaufenden Fäden hingegen flach ausgebildet, sodass dieser besonders gut mit der jeweiligen Oberfläche in Kontakt bringbar ist.

Ausführungsbeispiele

[28] Die vorstehend beschriebene Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei

Ausführungsbeispielen, die in den Figuren dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 : Eine Draufsicht eines ersten erfindungsgemäßen Presspolsters mit sich kreuzenden Kettfäden und Schussfäden,

Fig. 2: einen Querschnitt durch das in Figur 1 gezeigte Presspolster,

Fig. 3: die Bindungspatrone des Presspolsters aus Figur 1 ,

Fig. 4: eine Draufsicht eines zweiten erfindungsgemäßen Presspolsters,

Fig. 5: einen Querschnitt durch das in Figur 4 gezeigte Presspolster,

Fig. 6: die Bindungspatrone des Presspolsters aus Figur 4.

[29] Figur 1 zeigt eine Oberfläche eines ersten erfindungsgemäßen Presspolsters 1. Das Presspolster 1 besteht aus einem von zwei sich kreuzenden Fadensystemen 3, 4 gebildeten Gewebe 2. Im vorliegenden Fall enthalten beide Fadensysteme 3, 4 in dem abgebildeten Gewebeausschnitt jeweils acht Fäden, Ki bis K 8 und Si bis S 8 . Dabei bestehen die acht Fäden, K 1 bis K 8 , des ersten Fadensystems 3 aus verlitzten Messingfäden und bilden die Kettfäden Ki des Gewebes 2. Die acht Fäden, Si bis S 8l, des zweiten Fadensystems 4 bilden die Schussfäden S, des Gewebes 2 und bestehen jeweils aus einem Seelenfaden, welcher ebenfalls aus verlitzten Metalleinzelfäden gebildet ist, und einem Mantel aus einem

Elastomerwerkstoff. [30] Das Gewebe 2 weist eine Panama-Bindung auf. Das heißt, dass die Fäden bis K 8 des ersten Fadensystems 3 paarweise abwechselnd über und unter einer Gruppe 5 bestehend aus zwei Fäden S, des zweiten Fadensystems 4 verlaufen. Die einzelnen Fäden Si der jeweiligen Gruppen 5 sowie die abbindenden Kettfäden K, verlaufen dabei parallel zueinander und sind unmittelbar zueinander benachbart. Die in einer Gruppe enthaltenen Fäden S, des zweiten Fadensystems 4 sind relativ zueinander beweglich. Deckungsgleich verlaufende Gruppen 5 des ersten Fadensystems 4 sind hierbei durch eine Gruppe 5 voneinander getrennt. In der Figur 1 sind die Kettfäden K, zur besseren Übersicht beabstandet zueinander dargestellt. Vorzugsweise stehen die paarweise abbindenden Kettfäden K, jedoch unmittelbar in Kontakt, sodass eine Wärmeübertragung an den jeweils benachbarten Faden K erfolgen kann. Dadurch, dass die metallischen Kettfäden K stets oberhalb und unterhalb von jeweils zwei Schussfäden S, verlaufen, entsteht eine verlängerte Lauflänge 6 der Metallfäden K, an der Oberfläche des Presspolsters 1 , welche zu einer vergrößerten Kontaktfläche mit der Heizplatte bzw. dem Pressblech und damit zu einer gesteigerten Wärmeleitfähigkeit führt.

[31] Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch das in Figur 1 gezeigte Presspolster 1 entlang der Schnittlinie II in Figur 1. Gut zu erkennen ist hier die Flottierung der Kettfäden K über jeweils zwei Schussfäden S,. Dabei verlaufen jeweils zwei unmittelbar benachbarte Kettfäden K deckungsgleich. Im vorliegenden Fall bedeutet dies, dass die ersten beiden Kettfäden, Ki und K 2 , zu Beginn oberhalb einer Gruppe 5, bestehend aus dem ersten Schussfaden S 1 und dem zweiten Schussfaden S 2 , und anschließend unterhalb einer Gruppe 5, bestehend aus dem dritten Schussfaden S 3 und dem vierten Schussfaden S 4 , verlaufen. Der dritte Kettfaden K 3 und vierte Kettfaden K 4 sowie der siebte Kettfaden K 7 und achte Kettfaden K 8 verlaufen genau entgegengesetzt. Mit anderen Worten beginnen die vorstehenden Kettfäden K damit, oberhalb der ersten Gruppe 5 und anschließend unterhalb der zweiten Gruppe 5 der Schussfäden S, zu verlaufen. Die vorstehende Bindung wird analog über das gesamte Gewebe 2 fortgeführt.

[32] Wie in Figur 2 ersichtlich, ergibt sich durch die Abbindung nach jeweils zwei

Schussfäden S, eine verlängerte Lauflänge 6 der Kettfäden K, an der Ober- und Unterseite des Gewebes 2 gegenüber einer nach jedem Schussfaden S,. Hierdurch wird insbesondere ein verbesserter Wärmeübertrag an die Heizplatte und das Pressblech erzielt. Gleichzeitig bleibt das Gewebe 2 aufgrund der relativen Beweglichkeit der Schussfäden S, flexibel.

[33] Figur 3 zeigt die Bindungspatrone des Presspolsters 1 aus Figur 1. Hierbei stellen die schwarzen Felder 7 Ketthebungen dar, bei denen sich die Kettfäden K oberhalb von den Schussfäden S, befinden. Entsprechend bilden die weißen Felder 8 Kettsenkungen, bei denen die Schussfäden S, oberhalb der Kettfäden K angeordnet sind. Gut erkennbar ist hierbei das schachbrettartige Muster der Panama-Bindung.

[34] Figur 4 zeigt eine Oberfläche eines zweiten erfindungsgemäßen Presspolsters 1. Das Presspolster 1 besteht ebenfalls aus einem von zwei sich kreuzenden Fadensystemen 3, 4 gebildeten Gewebe 2. Im vorliegenden Fall enthält das erste Fadensystem 3 vier Fäden, i bis K , während das zweite Fadensystem 4 acht Fäden, Si bis S 8 , enthält. Dabei bestehen die vier Fäden, K ^ bis K , des ersten Fadensystems 3 aus verlitzten Messingfäden und bilden die Kettfäden K, des Gewebes 2. Die acht Fäden, S bis S 8 , des zweiten Fadensystems 4 bilden die Schussfäden S, des Gewebes 2 und bestehen jeweils aus einem Seelenfaden, welcher ebenfalls aus verlitzten Metalleinzelfäden gebildet ist, und einem Mantel aus einem Elastomerwerkstoff.

[35] Das Gewebe 2 in Figur 4 weist eine Querrips-Bindung auf. Im Gegensatz zur Panama-Bindung werden die Schussfäden S, bei dieser Bindung von lediglich einem

Kettfaden K abgebunden. Das heißt, dass die Fäden K bis K des ersten Fadensystems 3 einzeln abwechselnd über und unter einer Gruppe 5 bestehend aus zwei Fäden S, des zweiten Fadensystems 4 verlaufen. Die einzelnen Fäden S, der jeweiligen Gruppe 5 sowie die abbindenden Kettfäden verlaufen dabei parallel zueinander und sind unmittelbar zueinander benachbart.

[36] Auch hier entsteht aufgrund des Verlaufs der Kettfäden K oberhalb und unterhalb von jeweils zwei Schussfäden S, eine verlängerte Lauflänge der Kettfäden K, welche ebenfalls zu einer vergrößerten Kontaktfläche mit der Heizplatte bzw. dem Pressblech und damit zu einer gesteigerten Wärmeleitfähigkeit führt.

[37] Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch das in Figur 4 gezeigte Presspolster 1 entlang der Schnittlinie V aus Figur 4. Gut zu erkennen ist hier, dass die Kettfäden jeweils nach zwei Schussfäden S, abbinden. Dabei verlaufen jeweils durch einen Kettfaden

voneinander getrennte Kettfäden deckungsgleich. Im vorliegenden Fall bedeutet dies, dass der erste Kettfaden KΊ zu Beginn unterhalb von einer Gruppe 5, bestehend aus dem ersten Schussfaden S und dem zweiten Schussfaden S 2 , und anschließend oberhalb von einer Gruppe 5, bestehend aus dem dritten Schussfaden S und dem vierten Schussfaden S 4 , verläuft. Der zweite Kettfaden K und der vierte Kettfaden l^ verlaufen genau

entgegengesetzt hierzu. Mit anderen Worten beginnen diese Kettfäden K, damit oberhalb er ersten Gruppe 5 und anschließend unterhalb der zweiten Gruppe 5 zu verlaufen. Die vorstehende Bindung wird analog über das gesamte Gewebe 2 fortgeführt. [38] Figur 6 zeigt die Bindungspatrone des Presspolsters 1 aus Figur 4. Hierbei stellen die schwarzen Felder 7 Ketthebungen dar, bei denen sich die Kettfäden oberhalb von den Schussfäden S, befinden. Entsprechend bilden die weißen Felder 8 Kettsenkungen, bei denen die Schussfäden S, oberhalb der Kettfäden angeordnet sind.

Bezugszeichenliste

1 Presspolster

2 Gewebe

3 Erstes Fadensystem

4 Zweites Fadensystem

5 Gruppe

6 Lauflänge

7 Schwarzes Feld

8 Weißes Feld

Ki Kettfäden

Ki erster Kettfaden

K 2 zweiter Kettfaden

K 3 dritter Kettfaden

K4 vierter Kettfaden

K 5 fünfter Kettfaden

K 6 sechster Kettfaden

K 7 siebter Kettfaden

K 8 achter Kettfaden

Si Schussfäden

S ! erster Schussfaden s 2 zweiter Schussfaden s 3 dritter Schussfaden s 4 vierter Schussfaden

5 5 fünfter Schussfaden

5 6 sechster Schussfaden

5 7 siebter Schussfaden

5 8 achter Schussfaden