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Title:
PRINTED PRODUCT RFID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/043194
Kind Code:
A2
Abstract:
Disclosed is a method for processing flexible, planar products (30, 32, 36, 38) in further print processing. In said method, at least one product is provided with an RFID tag (100, 200, 200a, 200b) that comprises at least one piece of control data and/or at least one piece of product data. Said data is used for monitoring and/or controlling a product (30, 32, 36, 38) processing step.

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Inventors:
MOECKLI HEINZ (CH)
Application Number:
PCT/CH2007/000503
Publication Date:
April 17, 2008
Filing Date:
October 12, 2007
Export Citation:
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Assignee:
FERAG AG (CH)
MOECKLI HEINZ (CH)
International Classes:
B65H7/00; B41F17/00; B41F33/00; B42C13/00; B42D1/00
Domestic Patent References:
WO2005054055A22005-06-16
WO2003080484A12003-10-02
Foreign References:
DE102005009301A12006-09-07
EP1693226A12006-08-23
DE102005026127A12006-12-14
US6712446B12004-03-30
EP1880962A12008-01-23
Attorney, Agent or Firm:
RENTSCH & PARTNER (Postfach 2441, Zürich, CH)
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Claims:
Patentansprüche

1 Verfahren zum Verarbeiten von flexiblen, flächigen Produkten in der Druckweiterverarbeitung, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Produkte (2, 2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) mit einem RFID-Tag (100, 200, 200a, 200b) versehen ist, welches mindestens eine Steuerinformation und/oder mindestens eine Produktinformation aufweist, die mindestens einen Arbeitsschritt in der Druckweiterverarbeitung steuert.

2 Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die flexiblen, flächigen Produkte (2, 2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) Druckprodukte, vorzugsweise mehrteilige Druckprodukte, umfassend mindestens ein Hauptprodukt (30, 30a) und ein oder mehrere Teilprodukte (32, 32a, 32b), sind und dass mindestens eines der Haupt- und/oder Teilprodukte, insbesondere Einlegeblätter, Postkarten, und/oder Werbemuster mit einem RFID-Tag (100, 200, 200a, 200b) versehen ist, welches mindestens eine Steuerinformation und/oder mindestens eine Produktinformation aufweist, die mindestens einen Arbeitsschritt in der Druckweiterverarbeitung steuert.

3 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Arbeitsschritt eine der folgenden Tätigkeiten umfasst: Fördern, Speichern, Ein- stecken, Sammeln, Zusammentragen, Heften, Folieren, Einlegen, Kleben, Schneiden, Adressieren, Paketieren oder dass der Arbeitsschritt ein Kontrollschritt ist.

4 Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Haupt- und/oder Teilprodukte (30, 30a) mit einem RFID-Tag (100) ver-

sehen ist, das im Zusammenwirken mit mindestens einem weiteren RFID-Tag (200) mindestens eines weiteren Haupt- und/oder Teilprodukts (32, 32a, 32b) und/oder Beilage zusammenwirkt, wodurch in der Druckweiterverarbeitung zumindest eine Information über die Zusammensetzung des Druckprodukts berüh- rungslos auslesbar ist

5 Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei RFID-Tags (100, 200, 200a, 200b) ein Ausgangssignal einer Sendeeinheit gemeinsam modulieren, so dass mindestens ein gemeinsames Antwortsignal generiert wird.

6 Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass beim Antwortsignal gegenüber dem Ausgangssignal zumindest die Amplitude und/oder die Frequenz moduliert wird.

7 Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die auf den RFID-Tags (100, 200, 20Oa 1 200b) gespeicherte mindestens eine Steuerinformation und/oder mindestens eine Produktinformation eine 1-Bit- oder eine Mehr-Bit-Information ist.

8 Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine RFID-Tag (100, 200, 200a, 200b) am mit ihm gekennzeichneten Produkt (2, 2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) positionsunabhängig angebracht ist.

9 Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet dass der mindestens eine

RFID-Tag (100) in einer definierten Position am mit ihm gekennzeichneten Pro-

dukt (2) angebracht ist, so dass die Position des RFID-Tags (100) als weitere Information nutzbar ist.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass das mindestens eine RFID-Tag (100, 200, 200a, 200b) ein les- und be- schreibbares RFID-Tag (100, 200, 200a, 200b) ist.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet dass das mindestens eine RFID-Tag (100, 200, 20Oa, 200b) ein passiv antwortendes RFID-Tag ist, das zumindest eine Antenne umfasst.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn- zeichnet dass, das mindestens eine RFID-Tag (100, 200, 20Oa 1 200b) ein aktiv antwortendes RFID-Tag (100, 200, 200a, 200b) ist, das eine Antenne und einen damit wirkverbundenen Chip umfasst.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass, das mindestens eine RFID-Tag (10a) ein in einem Druckprozess (I I a) direkt auf dem mit dem RFID-Tag (10a) zu versehenden Produkt (2a) erstellt wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet dass, das mindestens eine RFID-Tag (10b) vorgängig erstellt und in einem weiteren Schritt an dem mit dem RFID-Tag (10b) zu versehenden Produkt (2b) angebracht wird.

15 Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet dass das mindestens eine RFI D-Tag (10b) vor dem Anbringen an dem mit dem RFI D-Tag (10b) zu versehenden Produkt (2b) mit einer mindestens 1 -Bit umfassenden Produkt- und/oder Steuerinformation beschrieben wird.

16 Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet dass das mindestens eine RFID-Tag (10a, 10b) nach dem Anbringen an dem oder dem Erstellen auf dem mit dem RFID-Tag (10a, 10b) zu versehenden Produkt (2a, 2b) mit einer mindestens 1 -Bit umfassenden Produkt- und/oder Steuerinformation beschrieben wird.

17 Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet dass die mindestens eine Steuerinformation und/oder mindestens eine Produktinformation an einer entsprechend ausgebildeten Lesestation oder Schreib- Lesestation (12, 12a) ausgelesen wird.

18 Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet dass die ausgelesene Infor- mation an ein übergeordnetes System (50) oder einem, dem entsprechenden

Produkt zugeordneten Fördermittel, mitgeteilt wird, wobei diese Information bevorzugt einer Klammer (K, K 1 , K", K 1 ", K"") des Fördermittels, die dem betreffenden Produkt oder den Produkten mit der ausgelesenen Information direkt zugeordnet ist, mitgeteilt wird.

19 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet dass eine weitere Informationen und/oder mindestens eine Steuerinformation und/oder mindestens eine Produktinformation an einer entsprechend ausgebildeten Schreib-

Station oder Schreib-Lesestation (12, 12a) in den Speicher eines RFID-Tags (100, 200, 200a, 200b) eines Produktes (2, 2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) eingeschrieben wird.

0 Produkt, vorzugsweise flexibles flächiges Produkt (2, 2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h), welches in der Druckweiterverarbeitung verwendbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt (2, 2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) mindestens ein RFID-Tag (100, 200, 200a, 200b) aufweist, welche oder welches mindestens eine Steuerinformation und/oder mindestens eine Produktinformation aufweist, die zum Steuern von mindestens einem nachfolgenden Arbeitsschritt der Druckweiterverarbeitung und/oder mindestens einem nachfolgenden Kontrollschritt geeignet ist.

21 Produkt nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Steuerinformation und/oder mindestens eine Produktinformation an oder von einer entsprechend ausgebildeten Lesestation oder Schreib-Lesestation (12, 12a) übertragbar ist.

22 Produkt nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt (2,

2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) ein mehrteiliges Druckprodukt ist, welches mindestens ein Hauptprodukt (30, 30a) und mindestens ein Teilprodukt (32, 32a, 32b) umfasst, wobei das Hauptprodukt (30, 30a) und mindestens eines der Teilprodukte (32, 32a, 32b) oder mindestens zwei der Teilprodukte (32, 32a, 32b) mit jeweils mindestens einem RFID-Tag (100, 200, 200a, 200b) versehen sind, und die mindestens zwei RFID-Tags (100, 200, 200a, 200b) beim Auslesen der darin enthaltenen Steuerinformation und/oder der Produktinformation ein gemeinsames Antwortsignal generieren.

Stange (40), beinhaltend eine Vielzahl von Teilprodukten (32, 32a, 32b), dadurch gekennzeichnet dass sie ein weiteres RFID-Tag (300) aufweist, welches mindestens eine Produkt- und/oder Lageinformation bezüglich der Orientierung der darin enthaltenen Teilprodukte (32, 32a, 32b) enthält.

System zur Herstellung eines Druckproduktes gemäss einem Verfahren gemäss der

Patentansprüche 1 bis 19.

Description:

RFID-DRUCKPRODUKTIDENTIFIKATION

FELD DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten von flexiblen, flächigen Produkten gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1 , flexiblen, flächigen Produkte gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 16, und ein System für die Herstellung von flexiblen, flächigen Produkten gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 17.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Aus dem Stand der Technik sind Radio Frequency Identification-Transponder (im Folgenden RFI D-Tags genannt) bekannt, und ihr Einsatz in intelligenten Etiketten (auch kurz HFlD oder Smart Labels genannt) gewinnt in zunehmendem Masse an Bedeutung. Die Grundlagen der RFID Technologie, die es ermöglicht Daten mittels Radiowellen berührungslos und ohne Sichtkontakt zwischen einem RFID-Tag und einem Sende-Empfangsgerät zu übertragen, sind bekannt und müssen hier nicht mehr weiter erläutert werden.

Die Systeme zur drahtlosen Datenübermittlung, zum Beispiel zur Identifikation von mit RFID- Tags versehenen Produkten, bestehen üblicherweise aus den drei Komponenten: RFID-Tag, Sende-Empfangsgerät mit dem Daten aus dem Tag ausgelesen oder auf das Tag geschrieben werden und einem übergeordneten IT-System, das die entsprechenden Daten verwaltet. Bei den RFID-Tags wird hinsichtlich Ihrer Energieversorgung zwischen passiven, semiaktiven und aktiven unterschieden, wobei im Folgenden nur auf die passiven RFID-Tags genauer eingegangen wird, die Ihre Energie aus dem elektromagnetischen Feld beziehen, das vom Sende-Empfangsgerät erzeugt und mittels induktiver, respektive kapazitiver Kopplung im Nahbereich über die Antenne empfangen. Bei den Systemen mit induktiver Kopplung wird derzeit hauptsächlich in niedrigen Frequenzbereichen von 30 bis 500, vorzugsweise 100 bis

135 kHz mit einer Reichweite von bis zu einem Meter und in hohen Frequenzbereichen von 3 bis 30, vorzugsweise von 13.56 MHz 1 mit einer Reichweise von etwa 1.7 Metern gearbeitet. In Analogie zum Frequenzbereich sind bei den niedrigen Frequenzen (LF) sowohl die Datenübertragungsraten wie auch die Anschaffungspreise niedrig. LF-RFID-Tags sind in der Regel mit Chips mit einer Speicherkapazität von bis zu 2 kBit bestückt. Bei den hohen Frequenzen (HF), die höhere Datenübertragungsraten, aber auch einen höheren Preis haben, entspricht die Reichweite ebenfalls etwa 1.7 Metern. Je nach Speichertyp reicht der zur Verfügung stehende Speicherplatz von der Speicherung einfacher Identifikationsnummern bis zur Speicherung von komplexen Daten wie Hersteller, Mindesthaitbarkeitsdatum, Herstel- lungstag, Verkaufspreise etc..

Von den Herstellungskosten der bekannten passiven RFID-Tags entfallen derzeit ca. 50% auf den eigentlichen Chip (im Folgenden auch Tag-IC genannt) und der Rest auf das Koppelelement in Form einer eine Spule oder Antenne (im Folgenden Antenne genannt), die Verbindung der Antenne mit dem Chip, weitere passive Komponenten und das Trägermaterial des Tags.

Einfachste Systeme zur drahtlosen Datenübermittlung umfassen Tags ohne Tag-IC, bei denen die Transponder-Funktion im wesentlichen von einer Antenne oder einem anderen Koppelelement übernommen wird. Solche einfachste Transponder wirken als elektronische Datenträger einer 1 -Bit-Information und werden entsprechend im Folgenden als 1 Bit-Tags bezeichnet. Das Vorhandensein eines aktivierten 1 -Bit-Tags im Sende- und Empfangsbereich eines entsprechend aπgepassten Lesegerätes mit entsprechender Reichweite kann erkannt werden, so dass sich im einfachsten Fall Anwesenheit oder Abwesenheit des Transponders als 1-Bit-lnformation „auslesen" lässt. Weit verbreitet ist der Einsatz solcher IC-losen 1-Bit- Tags in Systemen zur Warensicherung gegen Diebstahl.

Häufig werden dabei Radiofrequenz-Etiketteπ eingesetzt, die eine elektrisch leitende Spule aufweisen, die zusammen mit einem Kondensator einen Schwingkreis bildet. In einem vom Sende-Empfangsgerät generierten elektromagnetischen Hochfrequenz-Feld, das auf die Resonanzfrequenz der Radiofrequenz-Etiketten abgestimmt ist, moduliert der Schwingkreis die Sendeenergie des Systems durch Energieaufnahme und lässt sich dadurch vom Sende-Empfangsgerät nachweisen. Der Schwingkreis kann irreversibel elektrisch deaktiviert werden, indem der Kondensator überladen und damit der Schwingkreis verstimmt wird.

Elektromagnetische Etiketten, die zum Beispiel Streifen aus weichmagnetischen Werkstoffen umfassen, lassen sich zum Beispiel in einem sinusförmigen magnetischen Wechselfeld mit einer Frequenz von 10Hz bis 2OkHz bis zur Sättigung magnetisieren und anschliessend mittels Oberwellen im Wechselfeld nachweisen. Die elektromagnetischen Etiketten können auf bekannte Weise reversibel aktiviert und deaktiviert werden.

Weitere 1 -Bit-Etiketten sind als harmonische Tags bekannt, da sie vom Sende-Empfangsgerät gesendete Wellen mit harmonischen Oberwellen beantworten, und dadurch dem System ihre Anwesenheit im Empfangsbereich des vom Sende-Empfangsgeräts anzeigen. Bei harmonischen Tags, wie auch bei akusto-magnetischen Tags, kommen vorzugsweise amorphe Metallstreifen zum Einsatz, die mit hartmagnetischen Elementen bestückt sind. Diese Tags lassen sich durch magnetisieren der haltmagnetischen Elemente und der damit einhergehenden Verschiebung der Oberwellenanordnung reversibel deaktivieren. Durch unterschiedliche An- Ordnungen der hartmagnetischeπ Elemente lassen sich Tags mit verschiedensten Oberwellen-Mustern erzeugen, so dass verschiedene Tags individuell erkannt werden können.

Um Störungen von reservierten Frequenzbereichen zu vermeiden (z.B. für Radiosender, Mobilfunkgeräte, Handys etc.) legen nationale, regionale und/oder internationale Funkregu- larien genau fest, welche Frequenzbänder insbesondere für die RFID-Aπwendungen zur Ver-

fügung stehen. Primär können von RFI D-Anwendungen die ISM-Frequenzen genutzt werden, die für Industrielle, Wissenschaftliche und Medizinische Anwendungen freigegeben sind.

Von der Firma Hitachi ist ein miniaturisiertes RFID-Tag mit dem Namen " μ-chip" mit einer Größe von lediglich 0,15 x 0,15 mm und einer Dicke von 7,5 Mikrometer erhältlich. Von der selben Firma sind Prototypen eines im 90-Naπometer-Prozess gefertigten RFID-Chips vorgestellt worden, der nur noch 0,05 x 0,05 mm x 5 μm (ohne Antenne) misst und ein 128-Bit- ROM zur Aufnahme eines 38-stelligen 1D-Codes aufweist. Das ROM dieser RFID-Chips lässt sich bereits während der Produktion mit einem Elektronenstrahl beschreiben. Die übertragungsreichweite bei 2,45 GHz liegt bei 30 Zentimetern.

Bei der Herstellung der Tags können sowohl die Antenne als auch allfällige Kondensatoren und oder ICs durch drucktechnische Verfahren erzeugt werden. Wie im folgenden weiter ausgeführt ist, werden bei im Stand der Technik diskutierten Herstellungsverfahren zum Beispiel die Antennen mittels Siebdruckverfahren oder mittels Tintenstrahlverfahren auf Folien aufgebracht, die anschliessend laminiert und zu Klebeetiketten weiterverarbeitet wer- den.

In der WO 2005/021276 wird vorgeschlagen einen Bedruckstoff in einem Online-Prozess nicht nur auf bekannte Weise mit der Funktionalität Farbe zu bedrucken, sondern auch mit der Funktionalität elektrische Leitfähigkeit oder elektrische Halbleitfähigkeit zu bedrucken. Als Aπwendungsbeispiel für die zusätzliche Funktionalität wird das Erstellen von Radio Fre- quency Identification-Traπspondern auf dem Bedruckstoff, zum Beispiel einer Verpackung, vorgeschlagen. Gemäss einer ersten Ausführungsform wird nur die Antenne für dem RFID- Transponder gedruckt, und der Chip wird anschliessend inline elektrisch kontaktierend mit der Antenne eingeklebt. Gemäss einer zweiten Ausführungsform werden in der Druckeinrichtung in mehreren Schritten auch alle aktiven Bauelemente des RFID-Transponder aufge- druckt, wobei die Transistoren zu Halbleiterchips verschaltet sind.

Aus der DE 10 2005 026127 ist ein Druckverfahren bekannt, bei dem ebenfalls Inline in der Druckmaschine ein RFID-Tag oder nur die Antenne auf den Bedruckstoff aufgebracht, mehrfarbig überdruckt und Inline überprüft wird.

Die DE1 O33523O beschreibt verschiedene Verfahren zur Herstellung von RFI D-Etiketten, die auch als Smart Labels oder intelligente Etiketten bekannt sind.

Den oben genannten Schutzrechtspublikationen ist gemeinsam, dass als Einsatzbereiche entweder der Druck von Etiketten zum Aufkleben auf Waren oder das Bedrucken von Umver- packimgen von Waren, insbesondere von Pharmaverpackuπgen, vorgeschlagen werden. Hinsichtlich des Einsatzes von RFI D-Tags in der Druckindustrie, der zur Zeit starke Beachtung erfährt, besteht die Meinung, dass die Kennzeichnung individueller Produkte, zum Beispiel von Zeitungen, schon aus Kostengründen nicht sinnvoll ist. Im IFRA Special Report 04/2006 (herausgegeben von Ifra, Washingtonplatz 1 , 64287 Darmstadt, Cermaπy) mit dem Titel „Einsatz von Radio Frequency Identification in der Zeitungsproduktion" wird sogar der Einsatz von RFID-Tags zur Bestückung der Versandpakete einer Zeitungsdruckerei als nicht vertretbar abgelehnt. Als erfolgversprechend wird nur der Einsatz bei Workflows angesehen die Materialeingang und Warenlagerung betreffen.

Eine individuelle Identifizierung von Druckprodukten, das heisst von Haupt- und/oder Teilprodukten, aus dem konventionellen Hochleistungsdruck in der Druckweiterverarbeitung führt den bekannten Lösungen mit mechanischen Systemen zu wartungsintensiven und fehleranfälligen Systemen. Bei bekannten optischen Systemen führt die individuelle Identifizierung von Druckprodukten über Bilderkennung zu äusserst komplexen Systemen, die durch Ihre Komplexität fehleranfälliger werden und/oder aufwändige übergeordnete Steuersysteme erfordern, welche zu Ausfällen und damit verbundenen Systemunterbrüchen neigen.

Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und ein System zum Herstellen von flexiblen, flächigen Produkten, vorzugsweise von mehrteiligen Druckprodukten zu schaffen, welche die oben beschriebenen Nachteile vermeiden.

Die Erfindung hat zudem die Aufgabe, unter weitgehender Nutzung bekannter Hoch- leistungs-Verfahren und Systeme in der Druckweiterverarbeitung neue Verfahren und Systeme zum Herstellen von flexiblen, flächigen Produkten, vorzugsweise von mehrteiligen Druckprodukten zu schaffen, die es erlauben kostengünstige Druckprodukt herzustellen, die einen wählbaren Grad an individueller Identifizierbarkeit zulassen. Diese Aufgabe soll für verschiedenste Arten von Druckprodukten, zum Beispiel auch für umfangreiche zusammen- getragene und/oder geheftete Druckprodukte mit Produktbeilagen gelöst werden.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Verfahren und ein System zur Verfügung zu stellen, das eine korrekte Adressierung und insbesondere eine korrekte Sequenz der zu adressierenden und der adressierten Produkte und damit die anschliessende Zustellung bei höherer Effizienz ohne gesteigerten Maschinenaufwand einfach und kosten- günstig ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 , 16 beziehungsweise 17 enthaltenen Merkmale gelöst.

Beim erfinduπgsgemässeπ Verfahren werden flexible, flächige Produkte, vorzugsweise Druckprodukte, die vorzugsweise in einem konventionellen Hochleistungs-Druckverfahren, zum Beispiel druckformgebunden im Rotationsdruck hergestellt wurden, in der Hochleistungs- Druckvorrichtung oder zwischen der Hochleistungs-Druckvorrichtung und einer ersten, der Druckvorrichtung nachgeschalteten Weiterverarbeitungsvorrichtung mit einem Identifikationsmittel in Form eines RFID-Tags versehen. Das Identifikationsmittel trägt zumindest eine 1-Bit- Information zur Identifizierung der Produkte und macht diese identifizierbar. Diese

individuelle Identifizierbarmachung soll im Folgenden auch als Indifizierung bezeichnet werden. Im Gegensatz dazu lassen sich auch Gruppen von Produkten mit einem RFID-Tag mit identischer Identifikationsinformation versehen, was im Kontext dieser Anmeldung als Omni- fizierung bezeichnet werden soll. Eine Omnifizierung bietet sich zum Beispiel für ein regio- nenspezifisches Teilprodukt an.

Im erfindungsgemässen Verfahren werden flexible, flächige Produkte hergestellt. Gemäss bevorzugter Ausführungsformen werden mehrteilige Druckprodukte hergestellt, die mindestens ein Hauptprodukt und/oder ein oder mehrere Teilprodukte umfassen. Im Folgenden sollen unter dem Begriff Teilprodukte, sofern sich aus der Beschreibung nicht eindeutig anderes ergibt auch Einlegeblätter, Postkarten oder Werbe-Produktbeilagen. CD's etc. verstanden werden. Mindestens eines der Haupt- und/oder Teilprodukte, Einlegeblätter, Postkarten, Werbebeilagen etc. ist mit einem RFID-Tag versehen, das mindestens eine 1 -Bit- Steuerinformation und/oder mindestens eine Produktinformation aufweist, die mindestens einen Arbeitsschritt direkt oder indirekt in der Druckweiterverarbeitung steuert. Bei einer direkten Steuerung löst die vom RFID-Tag ausgelesene Information vorzugsweise ohne Ein- bezug einer übergeordneten Steuervorrichtung bei mindestens einer Arbeitsstation einen Arbeitsschritt aus. Bei der Herstellung einer Tageszeitung mit einem regionenspezifischen Teilprodukt R und einer im Teilprodukt R eingesteckten regionenspezifischen Werbebeilage W lässt sich die direkte Steuerung zum Beispiel dazu nutzen, bei einem Anleger mit der Wer- bebeilage W durch ein von den RFID-Tags der Teilprodukte R stammendes Signal den Einsteckvorgang auszulösen. Die Steuerung des Anlegers muss für ein korrektes Einstecken nicht in Kontakt mit einer übergeordneten Steuereinheit stehen, sondern es genügt wenn die vom RFID-Tag der mit der Beilage W zu versehenden Teilprodukte R ausgelesene Information erkannt wird und als Auslöser für das Einstecken von W dient. Bei anderen regionen- spezifischen Produkten bleibt der Anleger für R inaktiv.

Bei der indirekten Steuerung hingegen wird die vom RFID-Tag ausgelesene Information an eine übergeordnete Steuervorrichtung weitergeleitet, verarbeitet und ein Signal generiert, das bei mindestens einer Arbeitsstation einen Arbeitsschritt auslöst. Der mindestens eine vom RFID-Tag gesteuerte Arbeitsschritt umfasst vorzugsweise eine der folgenden Tätigkeiten: Fördern, Speichern, Einstecken, Sammeln, Zusammentragen, Heften, Folieren, Falzen, Einlegen, Einkleben, Schneiden, Adressieren oder Paketieren. Der Arbeits- schritt kann auch ein Kontrollschritt sein.

Cemäss dem neuen Verfahren ist vorzugsweise mindestens eines der Haupt- und/oder Teilprodukte mit einem RFID-Tag versehen, das im Zusammenwirken mit mindestens einem weiteren RFID-Tag mindestens eines weiteren Haupt- und/oder Teilprodukts und/oder Beilage zusammenwirkt. Dadurch wird ermöglicht, dass in der Druckweiterverarbeitung zumindest eine Information über die Zusammensetzung des Druckprodukts oder einer Gruppe von Druckprodukten berührungslos auslesbar ist. Die mindestens zwei RFID-Tags modulieren ein Ausgangssignal einer Sendeeiπheit gemeinsam, so dass mindestens ein gemeinsames Ant- wortsignal generiert wird. Dieses durch zwei RFID-Tags beeinflusste Antwortsignal wird auch als zusammengesetztes Antwortsignal, auch Kombisignal genannt, bezeichnet. Das Antwortsignal ist mittels der zusammenwirkenden RFID-Tags gegenüber dem Ausgangssignal zumindest hinsichtlich der Amplitude und/oder der Frequenz moduliert.

Die auf den RFID-Tags gespeicherte mindestens eine Steuerinformation und/oder mindes- tens eine Produktinformation ist eine T -Bit- oder eine Mehr-Bit-Information. Die Information kann von einer 1 -Bit Information, die es erlaubt die Anwesenheit eines RF-markierten Produktes festzustellen, bis zu einer Kilo- oder sogar Mega-Bit Information reichen, die eine individuelle Identifikation jedes einzelnen Druckproduktes bis hin zum Abspeichern von Produkt- spezifischen Zusatzinformationen in der Form von Text-, Bild- und/oder Tondokumenten oder Kombinationen davon erlaubt.

Da zum Auslesen der RFID-Tags kein Sichtkontakt nötig ist, und da die eingesetzten RF-Tech- niken das auslesen über mehrere Zentimeter bis hin zu über einem Meter erlauben, sind der Positionierung der Tags an den zu kennzeichnenden Produkten keine engen Grenzen gesetzt. Vorzugsweise werden die Tags zum Beispiel in Falzbereichen angeordnet, um die beim Lay- out zur Verfügung stehende freie Fläche nicht zu beeinträchtigen.

Wird das mindestens eine RFID Tag in einer definierten Position am mit ihm gekennzeichneten Produkt angebracht, so lässt sich diese vorgegebene Position des RFID Tags als weitere Information über die Lage und Ausrichtung des Produktes beim Fördern oder beim Speichern nutzen.

Bei bevorzugten Ausführungsformen gemäss der vorliegenden Erfindung ist das mindestens eine RFID-Tag ein les- und beschreibbares RFID-Tag, vorzugsweise ein passives RFID-Tag, das eine Antenne und einen damit wirkverbundenen IC, insbesondere einen auf einem Chip angeordneten IC 1 umfasst. Das mindestens eine RFID-Tag wird gemäss bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in einem Druckprozess direkt auf dem, mit dem Tag zu versehenden, Produkt erstellt oder es wird ein vorgängig erstelltes RFID-Tag in einem separaten Arbeitsschritt an dem, mit dem Tag zu versehenden, Produkt angebracht.

Die erfindungsgemässen 1 -Bit RFID-Tags werden vorzugsweise direkt auf dem, mit dem Tag zu versehenden, Produkt erstellt und nach dem Erstellen mit einer mindestens 1 -Bit umfassenden Produkt- und/oder Steuerinformation beschrieben oder in einer Weise erstellt, dass sie die gewünschte 1 -Bit Information bereits umfassen.

Mehr-Bit RFID-Tags gemäss der Erfindung werden vorzugsweise nach dem Erstellen auf dem, mit dem Tag zu versehenden, Produkt oder bei separat erstellten RFID-Tags nach dem Anbringen am, mit dem Tag zu versehenden, Produkt mit einer mindestens 1-Bit umfassenden Produkt- und/oder Steuerinformation beschrieben.

Das Identifikationsmittel umfasst gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ein 1-Bit RFID-Tag, das in einem Druckverfahren auf das Druckprodukt aufgebracht ist und in der Druckweiterverarbeitung berϋhrungslos und ohne Sichtkon- takt zwischen Tag und Schreib- Lesegerät gelesen und/oder verändert werden kann.

Cemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die RFID-Tags nicht direkt im oder am Druckprodukt angebracht, sondern dem Druckprodukt lösbar, temporär räumlich unmittelbar zugeordnet. Die Identifikationsmittel können hierbei zum Beispiel in einer dem Druckprodukt für eine bestimmte Dauer und einen bestimmten Abschnitt des Transportpfades zugeordneten Transporteinheit, zum Beispiel einer Auflage eines Leiterförderers oder einem Greifer eines Greifertransporteurs, ausgebildet sein. Die RFID-Tags können gemäss weiterer Ausführungsformen an Vorrichtungsteilen von Puffer- und/oder Speicherstrecken angeordnet sein, die wiederum einem einzelnen oder einer Gruppe von Druckprodukten für eine bestimmte Dauer und einen bestimmten Abschnitt in einer Pufferstrecke oder einem Speicherpfad zugeordneten sind.

Die RFID-Tags werden gemäss bevorzugten Ausführungsformen, bei denen die Druckprodukte direkt mit den RFID-Tags versehen sind, direkt im Hochleistuπgsdruckprozess, oder unmittelbar dem Druckprozess nachgeschaltet an der Schnittstelle zur Weiterverarbeitung, auf jeden Fall vor der ersten nachgeschalteten Bearbeitungsstation auf das Druckprodukt angebracht. Vorzugsweise sind es mindestens die Hauptprodukte, die derart indifiziert wer- den. Bei komplex zusammengetragenen Druckprodukten, die zum Beispiel ein Hauptprodukt und mehrere Teilprodukte erster Ordnung und/oder Werbebeilagen umfassen, die selbst wiederum eingesteckte Teilprodukte (zweiter Ordnung) enthalten, werden vorzugsweise auch die Teilprodukte erster und/oder höherer Ordnung oder nur diese mit einem RFID-Tag versehen.

Die Indifizierung kann, wie in der Figur 3 angedeutet auch auf einzelne Produkte einer Produktgruppe beschränkt werden. In diesem Fall ist nicht jedes einzelne Produkte in einem Produktstrom entlang einer Förderstrecke oder einer Speicherstrecke mit einem RFID-Tag versehen, sondern einem indifizierten Produkt mit einem RFID-Tag sind ein oder mehrere nicht mit einem RFID-Tag versehene Produkte zugeordnet. Bei der Indifizierung von Produktgruppen lässt sich durch das in Förderrichtung führend angeordnete Produkt mit RFID-Tag eine vom Tag gesteuerte Bearbeitungsstation für alle nachfolgenden Produkte aktivieren, bis ein weiteres mit einem RFID-Tag versehenes Produkt die Bearbeitungsstation wieder deaktiviert. Die Produktgruppen im Produktstrom können regelmässig zusammengesetzt sein, oder unterschiedliche Grössen aufweisen.

Der Einfachheit halber sollen im folgenden der Grundgedanke und wesentliche Vorteile der Erfindung jedoch erst am Beispiel von mit einem 1-Bit RFID-Tag versehenen Hauptprodukten einer Tageszeitung erläutert werden. Auf jedes Hauptprodukt wird zum Beispiel mittels einer Digitaldruck-Einheit (z.B. einem Ink-Jet-Drucker) in oder nach der Rotation in einem geeigneten Bereich ein RFID-Tag aus leitender Tinte aufgedruckt. Der RFID-Tag ist vorzugsweise in einem inneren Falzbereich positioniert, so dass er bei einem allfälligen Randbeschnitt nicht weggeschnitten wird und das Layout nicht beeinträchtigt. Der RFID-Tag besteht zum Beispiel aus einer aufgedruckten leitenden Spule mit einem Kondensator, die einen Schwingkreis bilden. Kommt das RFID-Tag in das vom Schreib-Lesesgerät generierte elektromagneti- sehe Hochfrequenz-Feld, das auf die Resonanzfrequenz der Radiofrequenz-Etiketten abgestimmt ist, so moduliert der Schwingkreis die Sendeenergie des Systems durch Energieaufnahme und lässt sich dadurch vom Sende-Empfangsgerät nachweisen. Dieser Effekt lässt sich in einem schematischen Diagramm wie zum Beispiel in der Figur 4 darstellen, bei dem eine Signalintensität I auf der y-Achse gegen eine Frequenz F auf der X-Achse aufgetragen ist. Befindet sich kein RFID-Tag im Bereich des Schreib-Lesegerätes, so wird das Ausgangssignal gemäss Kurve A nicht moduliert und das Antwortsignal weist die im wesentlichen unveränderte Amplitude a A auf. Ist ein RFID-Tag anwesend, so wird die Amplitude des Signals auf

bekannte Weise modifiziert, im vorliegenden Beispiel wird die Signalstärke des Antwortsignals auf eine Intensität von a B reduziert. Die diskrete Abnahme in der Signalstärke des Antwortsignals zeigt dem System die Anwesenheit eines mit einem RFID-Tag versehenen Produktes an. Befinden sich zwei mit RFID-Tags versehene Produkte im Lesebereich, so wird die Signalstärke des Antwortsignals nochmals abgeschwächt auf a c . Ist ein drittes mit einem RFID-Tags versehene Produkt im Lesebereich, so kommt es zur Abschwächung auf a D . Die in der Figur 4 angedeuteten relativen Intensitäts- oder Amplitudenunterschiede zwischen Ausgangs- bzw. Abfrage- und Antwortsignalen werden im industriellen Einsatz durch verschiedenste Störfaktoren beeinflusst werden. Vorzugsweise werden daher die System parameter, wie zum Beispiel Frequenz, Ausgangsleistung, Signalstärke, Abstand vom Schreib-Lesegerät zu den RFID-Tags (Detektionsbereich), Festlegen einer vorbestimmten Lesepositioπ, etc. derart gewählt, dass die Amplituden von Abfrage- und Antwortsignal durch eine ausreichende Differenz δ voneinander getrennt sind, so dass das vom Schreib-Lesegerät aufgenommene Aπtwortsigπal in einer Bandbreite von annähernd +/- 4/2 um eine Amplitude a schwaπ- ken kann, und dennoch korrekt erkannt und eindeutig zugeordnet werden kann.

Bekannte Probleme aus der Weiterverarbeitung von Druckprodukten lassen sich mit erfin- dungsgemässen Systemen elegant lösen. In Klammertransporteurεn, wie sie von der Anmelderin seit Jahren in verschiedenen Ausführungsvarianten zum Beispiel aus der EP 330868, EP 557680 und der EP 600183 bekannt sind, werden zur Kapazitätserhöhung oft zwei iden- tische Druckprodukte in einer Klammer transportiert. Um sicher zu stellen, dass jede Klammer genau zwei Produkte hält, wird zum Beispiel eine optische Erkennung des Vorhandenseins von zwei Produkten in der Klammer durchgeführt. Um die optische Erkennung mit ausreichender Genauigkeit zu erleichtern, werden die beiden Produkte zum Beispiel nicht bündig sondern mit vertikalem Versatz zueinander in der Klammer gehalten. Sind bei einer solchen Erkennung die beiden Produkte jedoch nicht mit der nötigen Genauigkeit in der nötigen Relativposition zueinander in der Klammer angeordnet, so generiert das optische Kontrollsystem eine Fehlermeldung, obwohl die Klammer korrekt mit zwei Produkten gefüllt

ist. Gemäss der Erfindung lässt sich die Kontrolle nun entscheidend vereinfachen und die Fehlerquote verringern, da nicht mehr eine Positionierung von Produkten zueinander, sondern die tatsächliche Anwesenheit der Produkte erfasst wird. Ist eine gewünschte Zweiergruppe in der Klammer vorhanden, so liefert sie der Schreib-Lese-Einheit ein Antwortsignal C (gemäss Figur 4) mit der Amplitude ac. Das System, das heisst zumindest die Schreib- Leseeinheit ist vorgängig so programmiert worden, dass sie ein Antwortsignal C der Anwesenheit von zwei Produkten zuordnen kann und die entsprechende Klammer als korrekt befüllt erkennt. Befindet sich nur ein einzelnes Produkt in einer Klammer, so wird ein stärkeres Aπtwortsignal B mit Amplitude a B generiert, und die Beladung der Klammer wird im Ab- gleich mit dem Aπtwortsigπal A, das als interne Sollinformation vorliegt, als Fehlerhaft erkannt. Auch eine falsche Beladung einer Klammer mit drei Produkten wird erkannt, da sie ein zu stark abgeschwächtes Antwortsignal D mit der Amplitude a D generiert. Das erkennen einer leeren Klammer am unveränderten Ausgangssignal A mit der höchsten Signalintensität aA ist grundsätzlich möglich, erfordert in der Praxis aber dass das System über eine Zu- satzinformation wie zum Beispiel die regelmässig getaktete Folge der Fördermittel verfügt, und damit weiss, wann es ein Signal A einer Lücke zwischen zwei ordentlich befüllten aufeinander folgenden Klammern zuordnen muss und wann es sich um eine leere Klammer handelt.

In einem Produktstrom, der mittels eines Klammertransporteurs in Förderrichtung F traπspor- tiert wird befinden sich in der Abfolge von korrekt mit jeweils zwei Produkten beladenen Klammern immer wieder fehlerhaft beladene Klammern. Erreicht eine Klammer, bei der ein Produkt fehlt, die Kontrollposition so wird das Fehlen eines Produktes in der Klammer erkannt und eine Fehlermeldung ei generiert, die vorzugsweise über eine Signalleitung an eine nachfolgende Bearbeitungseinheit oder ein übergeordnetes Steuersystem gemeldet wird. Erreicht eine mit einem überzähligen Produkt beladene Klammer ein stationäres Schreib-Lesegerät, so wird die fehlerhafte Beladung e 3 am zu schwachen Antwortsignal D erkannt. Schon bei solchen äusserst einfachen Systemen umfasst das generierte Antwortsig-

nal nicht nur die Information, ob eine Klammer fehlerhaft beladen ist, sondern es wird mittels der Intensität des Antwortsignals auch die Information über die Anzahl an Produkten in der Klammer geliefert.

Die üblicherweise ungewünschte überlagerung von Antwortsignalen nahe beieinander- liegender RFID-Tags wird gemäss vorteilhafter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung nicht unterdrückt oder durch aufwändige Singularisationsverfahren umgangen, sondern bewusst herbeigeführt, um durch das gezielte Zusammenwirken von zwei oder mehr 1- Bit RFID-Tags ein zusammengesetztes Mehr-Bit-Antwortsignal zu generieren, das wie oben beschrieben zum Beispiel eine Zählinformation umfassen kann.

Es ist verständlich, dass sich gemäss der vorliegenden Erfindung auch der Befüllungszustand von Taschen eines Taschenförderers oder von Abteilen einer Einstecktrommel kontrollieren lässt.

Da die Information der RFID-Tags vom Schreib-Lesegerät berührungslos und ohne Sichtkontakt ausgelesen werden kann, lassen sich die Schreib-Lese-Geräte mit grosser Wahlfreiheit an geeigneter Stelle in der Weiterverarbeitungsanlage, zum Beispiel entlang einer Fördervorrichtung, anbringen. Da kein Sichtkontakt zwischen Lesegerät und RFID-Tags nötig ist, können die Tags an auf jeder Seite des Produktes, das heisst auch innenliegend angebracht sein, und es ist dennoch kein öffnen, Vereinzeln, Freistellen oder sonstiges Behandeln der Produkte beim Lesen und/oder dem Beschreiben nötig, was einen entscheidenden Vorteil gegenüber optischen Kontrollverfahren, wie Sie zum Beispiel aus der US5613669 bekannt sind.

Dem Fachmann ist als Faustregel bekannt, dass die Reichweite der RFID-Tags direkt mit der Länge der Antenne des Sende- und Empfangsgerätes und der Antennenlänge des RFID-Tags korreliert. Zumindest die Antenne des Schreib-Lese-Cerätes lässt sich seitlich am Produkt-

ström anordnen, so dass die Produkte mit einem Abstand von zum Beispiel einigen wenigen Zentimetern am Schreib-Lese-Gerätes vorbeigefördert werden. Da die RFI D-Tags vorzugsweise in oberen oder seitlichen Randbereich auf der dem Schreib-Lese-Gerät zugewandten Seite der Produkte angeordnet sind, kann der beim Auslesen wirksame Abstand zwischen RFID-Tag und Antenne des Schreib-Lese-Gerätes auf wenige Zentimeter reduziert werden.

Ein solcher kurzer Arbeitsabstand ist einerseits vorteilhaft, da er kleine Baugruppen, kurze Antennenlängen und schwache Sendeleistungen zulässt, andererseits kann durch einen Sende-Empfangsbereich von wenigen Zentimetern erreicht werden, dass keine Singularisa- tion der Antwortsignale verschiedener Produktgruppen, zum Beispiel der Produkte aufein- anderfolgender Tvansportklammern, nötig ist Der bestehende Abstand zwischen den Produktgruppen reicht aus, um sicherzustellen, dass sich jeweils nur eine Produktgruppe im Sende-Empfangsbereich befindet.

[Obwohl in der vorliegenden Beschreibung primär Produkte in Klammern beschreiben sind, ist es für den Fachmann klar, dass sich die erfinderische Idee vollumfäπglich auf Tascheπ- oder Leiterförderer übertragen lässt.

Müssen nur kleine Datenmengen aus den RFID-Tags ausgelesen oder auf diese geschrieben werden müssen lassen, können gemäss der vorliegenden Erfindung bereits mit den derzeit bekannten RFID-Technologien Datenübertragungsraten erreicht werden, die auch bei Hoch- leistungs-Weiterverarbeitungsanlagen, mit Verarbeitungs-Kapazitäten von bis zu 80000 Pro- dukten in der Stunde, an praktisch jedem Punkt des Förderwegs einen Datenaustausch zulassen. Sollen grossere Dateπmeπgeπ übertragen werden, so empfiehlt es sich dazu Bereiche des Förderwegs zu wählen, an denen die Fördergeschwindigkeit der Produkte verlangsamt ist.

Solche Bereiche finden sich bei der Weiterverarbeitung von Druckprodukten zum Beispiel bei einem erfindungsgemäss gesteuerten Komplettieren, das sich in vorteilhafter Weise mit allen Vorrichtungen zum Sammeln, Zusammentragen und Einstecken im weiten Sinne bewerkstelligen lässt. Zur Herstellung derartiger Druckprodukte in Hochleistungsverfahren sind zum Beispiel von der Ferag AG Sammel-, Einsteck- bzw. Zusammentragtrommeln oder entsprechende Strecken zum Sammeln, Einstecken und/oder Zusammentragen bekannt. Dabei werden beim Sammeln sattelförmige Träger, beim Einstecken und Zusammentragen V-förmige Abteile kontinuierlich an einer Mehrzahl von Zugabestellen vorbeigeführt und an jeder Zu- führeiπrichtung wird üblicherweise ein weiterer Bestandteil, beispielsweise ein weiterer Bogen oder ein weiteres Teilprodukt zum entstehenden Produkt zugegeben. Beim Sammeln wird mit einem innersten gefalteten Bogen, beim Einstecken mit einem äussersten, gefalteten Bogen oder Hauptprodukt, beim Zusammentragen mit einem ersten Bestandteil begonnen. Dem Fachmann ist bekannt, dass sich Sammel-, Einsteck- und Zusammentrag-Verfahren entsprechend kombinieren lassen. Mit den bekannten Hochleistungs-Einrichtungen sind derzeit Leistungen von 40'0OO bis über ca. 80'0OO Produkten pro Stunde erzielbar. Der Förderpfad der Druckprodukte zwischen zwei Anlegern oder anderen Bearbeitungsstationen umfasst zum Beispiel in Einstecktrommeln der Ferag AC vorzugsweise jeweils Bereiche ohne axialen Vorschubs. Bei Sammelvorrichtungen, wie den Sammelhefttrommeln der Ferag AG 1 wie sie zum Beispiel aus der US5324014 bekannt sind, lassen sich die Schreib-Lese-Geräte vorzugsweise in einem sattelförmigen Träger anordnen. Beim Sammeln im engeren Sinne hat es sich bewährt, die Produktkennung zum Beispiel jeweils in einem seitlichen Bereich auf dem Vorfalz anzubringen, wobei es hier wie auch bei der Bearbeitung in Einstecktrommeln keine Rolle spielt ob die Tags an einer innen- oder einer Aussenseite der Produkte angebracht sind. Für den Fachmann sind die Begriffe Haupt- und Teilprodukt in Zusammenhang mit den vorgängig erwähnten Arten des Zusammentragens, Sammelπs und Einsteckens eindeutig belegt und er kennt die jeweilige relative Lage der Produkte zueinander, deren Ausrichtung im Produktionsprozess und die zeitliche Abfolge ihrer Zuführung.

Die Schreib-Lese-Geräte lassen sich bei Einstedctrommeln und Sammelhefttrommeln hinter Trennwänden oder unter sattelförmigen Auflagen anbringen oder in diese integrieren, so dass sie wiederum in unmittelbare Nähe der Produkte und der darauf angebrachten RFlD- Tags positioniert sein können. Da die Fördergeschwindigkeit der Produkte in Relation zu den mit Schreib-Lese-Geräten versehenen Anlagenteilen gerade in den Bearbeitungstrommeln stark reduziert ist, es zum Teil sogar zum relativen Stillstehen zueinander kommt, steht ein ausreichend langes Zeitfenster zur Verfügung um hier auch grosse Datenmeπgen zu übertragen. Bei Bearbeitungstrommeln dar, wie Sie von der Ferag AG aus der EP 550828 bekannt sind durchlaufen die zu bearbeitenden Produkte einen Förderpfad entlang der Trommel- längsachse, der einer unregelmässigen Wendel entspricht, wobei in bestimmten radialen Förderabschnitten keinerlei axialer Vorschub auf die Produkte ausgewirkt wird, so dass sie relativ zu Trennwänden oder Auflagen der Trommel sogar bei voller Bearbeitungskapazität von bis zu 40'0OO Produkten in der Stunde, für annähernd 3 Sekunden relativ zueinander stillstehen. Die Schreib-Lesegeräte lassen sich gemäss weiterer vorteilhafter Ausführungsfor- men auch ausserhalb der Trommel anordnen. Bei bekannten Trommeln mit einer radialen Einteilung in 40 Taschen, werden die Produkte mit etwa 0.5 m/s in Umdrehuπgsrichtung gefördert.

In gleicher Weise lassen sich linear umlaufende Sprossen einer Vorrichtung, wie sie zum Beispiel aus der EP 0095603 bekannt sind oder Anteile von Abteilen und Taschen von Vorrich- tungeπ, wie sie zum Beispiel aus der EP 771754, EP 510525 und der EP 346578, mit den Schreib-Lese-Geräten versehen.

Ein entscheidender Vorteil der Erfindung liegt darin, dass das individualisierte Zusammentragen ohne direkte Steueranweisung eines übergeordneten Steuersystems und nur durch die im RFID-Tag enthaltene Information gesteuert werden kann. Die übergeordnete Steue- rung wird dadurch nicht nur enorm entlastet, sondern das Verfahren wird wesentlich robuster, da sogar bei einem Komplettausfall der übergeordneten Steuerung die bereits indifizier-

ten Produkte korrekt zusammengetragen werden. Um das System noch stabiler zu machen, können alle zum Generieren der RFID-Tags einer ganzen Auflage benötigten Informationen in der entsprechenden Einheit, zum Beispiel im Digitaldrucker in der Rotation, abgespeichert werden, so dass diese lokal und unabhängig von der übergeordneten Steuerung zur Verfü- gung stehen. Auf diese Art ist es auch mit wenig Aufwand möglich Teilprodukte die von Drittherstellern zugeliefert werden mit den entsprechenden Informationen zu versehen und somit vollständig in den Produktionsablauf in der Weiterverarbeitung zu integrieren.

Gemäss der vorliegenden Erfindung lassen sich zum Beispiel Stangen aus Teilprodukten, wie sie oft von externen Herstellern angeliefert werden nicht nur darauf prüfen, ob es sich um die korrekten Teilprodukte handelt, sondern es kann, wie in der Figur 10 dargestellt, auch sehr einfach bei jeder Stange geprüft werden, ob einzelne Teilprodukte in falschen Lagerichtungen in der Stange angeordnet sind.

Die Möglichkeit zum berührungslosen Auslesen verdeckter Tags stellt einen ganz wesentlichen Vorteil bei der Endkontrolle der fertigen Produkte und auch im Versand, respektive der Versandvorbereituπg dar. Muss zum Beispiel auf Grund des Lotteriegesetzes sichergestellt werden, dass die in eine Zeitungsauflage eingeklebten Lotterielose tatsächlich auch die angepriesene Anzahl von Gewinnlosen umfassen, so können zum Beispiel die Anzahl und die Identitäten der in den fertigen Druckprodukten vorhandenen Lotterielose unmittelbar vor dem Paketieren erfasst und dokumentiert werden.

Werden Mehr-Bit RFID-Tags zumindest an den Hauptprodukteπ der herzustellenden Druckprodukte eingesetzt, so lässt sich ein nahezu beliebiger Individualisierungsgrad der herzustellenden mehrteiligen Druckprodukte mit sehr geringem Steueraufwand und einem sehr schlanken übergeordneten Steuersystem erzielen. Der Iπdividualisierungsgrad der herzustellenden Produkte kann zum Beispiel von Hauptprodukten, bei denen ein regionenspezifi- sches Teilprodukt und/oder eine solche Werbebeilage eingesteckt werden, bis zu einer voll-

ständig Adressat-spezifisch zusammengestellten Zeitung aus einem Hauptprodukt und Teilprodukten die gemäss einem vorbekannten Abonnenten-Profil ausgewählt sind, reichen.

Die herzustellenden Endprodukte fassen sich basierend auf im RFID-Tag gespeicherten Adressiπformationen mit Adressat-spezifischer Werbung, zum Beispiel Werbeschreiben mit persönlicher Anrede oder voradressierten Rückantwortkarten versehen. Dies kann im Bereich des Zusammentragens zum Beispiel durch Einstecken Zielgruppen-spezifischer qualitativ hochwertiger konventionell hergestellter Werbebeilagen, einkleben ebensolcher Postkarten, Cutscheine oder Produktmuster erfolgen und im Falle der von RFID-Tags mit entsprechender Speicherkapazität bis zum Abspeichern von digitalen Adressat-spezifischen Informationen im RFID-Tag reichen, die der Adressat mit einem geeigneten Lesegerät, vorzugsweise mit seinem Mobiltelefon auslesen und in audio- oder visuell-wahrnehmbarer Form wiedergeben kann. Im RFID-Tag lässt sich auf diese Weise zum Beispiel ein Klingelton für ein Handy von einem Werbesponsor an den Endkunden übertragen. Der Fachmann erkennt das enorme Potential zur zielgruppenorientierten Werbung, bis zur vollständig individualisierten Wer- bung, die das erfindungsgemässe System vor allem auch durch die Integration von Druckform-gebundenen Hochleistungsdruckprozessen und Druckform-ungebundenen Informationsübertragungsprozessen bei der Herstellung eines teilweise individualisierten Druckproduktes bietet, und ist ohne erfinderisches Dazutun in der Lage dieses Potential durch bedarfsgerechte Anpassungen für den konkreten Einzelfall auszuschöpfen.

Die hochwertigen RFID-Tags, die Text-, audio- oder sogar Bild und Videodateien speichern können, umfassen einen leistungsfähigen IC und werden vorzugsweise nicht auf die Druckprodukte aufgedruckt, sondern getrennt hergestellt und auf die Druckprodukte aufgeklebt. Dies lässt sich sehr elegant mit Vorrichtungen durchführen, wie sie aus EP1 106550, EPl 086914 und EPl 275607 der Ferag AG bekannt sind und unter der Marke MEMOSTICK® äusserst erfolgreich im Markt etabliert sind.

Sollen solche hochwertigen und damit teuren RFID-Tags ausschliesslich oder primär für die Steuerung von Arbeitsschritten in der Druckweiterverarbeitung genutzt werden, so lassen sich die die MEMOSTICK®-ähnlichen RFID-Tags vor dem Paketieren wieder von den Produkten, zum Beispiel auch von Karten oder CDs, entfernen und wiederverwerten.

Wird pro Paket gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ein RFID-Tag an einem Produkt belassen, dann trägt dies vorzugsweise die vom Spediteur des Paketes oder seinem Empfänger mit einem entsprechenden Lesegerät auslesbare und nutzbare Adress- und üeferiπforma- tion.

Zur Realisierung der erfindungsgemässen Systeme mit den vorgängig beschriebenen RFID- Tags werden vorzugsweise Schreib-Lesegeräte verwendet, die als Systemelemente generische Schnittstellen darstellen, die die Integration von Arbeitsstationen oder Systemkomponenten von Drittanbietern erleichtern.

Wenn in der vorliegenden Anmeldung von einem RFID-Tag die Rede ist, dann soll dies nicht bedeuten, dass ein solcher als räumliche Einheit gedruckt oder anderweitig hergestellt sein muss. Es lassen sich durchaus Teile des RFID-Tags, insbesondere der Antenne, auf verschiedenen Seiten oder Blättern, sogar von unterschiedlichen Druckprodukten anordnen, so dass die Teile erst nach einem Falten, Sammeln oder Zusammentragen in elektrisch leitende Wirkverbindung zueinander gebracht werden können.

Gemäss weiterer Ausführungsformen der Erfindung wird die Antenne der RFID-Tags zumin- dest teilweise von Heftklammern aus einem geeigneten Material, zum Beispiel vorzugsweise aus Kupfer oder einem kupferhaltigen Bimetall gebildet.

Die in Mehr-Bit RFID-Tags gespeicherten Informationen stammen vorzugsweise von einem übergeordneten Steuersystem und werden mindestens einer Schreib-Lesestation online oder

über ein lokal einlesbares Speichermedium zugeführt und vorzugsweise in der Schreib-Lese- station zwischengespeichert.

KURZBESCHREIBUNC DER FIGUREN Anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, wird die Erfindung im Folgenden erläutert. Es zeigen

Fig. 1 Verfaruensschritte zum Aufbringen von RFID-Tags auf Druckprodukte und zum Beschreiben der RFI D-Tags;

Fig. 2 Verfahrensschritte zum Aufbringen von RFID-Tags auf Druckprodukte und zum Beschreiben der RFID-Tags gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 3a ein mit einem RFID-Tag versehenes Einzelprodukt;

Fig. 3b eine Produktgruppe von zwei aufeinander folgenden Produkten, wobei ein erstes Produkt mit einem RFID-Tag versehen ist;

Fig. 3c eine Produktgruppe von drei aufeinander folgenden Produkten, wobei ein erstes Produkt mit einem RFID-Tag versehen ist;

Fig. 3d eine Produktgruppe mit zehn aufeinander folgenden Produkten, wobei ein erstes Produkt mit einem RFID-Tag versehen ist;

Fig. 4 ein Diagramm zur Modulierung der Signalstärke eines Ausgangssignals eines Schreib-Lesegerätes durch ein oder mehrere 1-Bit oder Mehr-Bit RFID-Tags;

Fig. 5 ein Diagramm zur Frequenzmodulierung eines Ausgangssignals eines Schreib- Lesegerätes durch eine oder mehrere 1 -Bit oder Mehr-Bit RFID-Tags;

Fig. 6a eine korrekt mit zwei Druckprodukten befüllte Transportklammer im Bereich eines Schreib-Lesegerätes, wobei die Druckprodukte bündig im Bereich des FaI- zes gehalten sind;

Fig. 6b eine fehlerhaft mit nur einem Druckprodukt befüllte Transportklammer im Bereich eines Schreib-Lesegerätes, wobei das Druckprodukt im Bereich des Falzes gehalten ist;

Fig. 6c eine fehlerhaft mit drei Druckprodukten befüllte Transportklammer im Bereich eines Schreib-Lesegerätes, wobei die Druckprodukte bündig im Bereich des Falzes gehalten sind;

Fig. 6d eine korrekt mit zwei Druckprodukten befüllte Transportklammer im Bereich eines Schreib-Lesegerätes, wobei die Druckprodukte versetzt im Bereich des Falzes gehalten sind;

Fig. 6e eine fehlerhaft mit drei Druckprodukten befüllte Transportklammer im Bereich eines Schreib-Lesegerätes, wobei die Druckprodukte versetzt im Bereich des Falzes gehalten sind;

Fig. 6f eine fehlerhaft mit nur einem Druckprodukt befüllte Transportklammer im Bereich eines Schreib-Lesegerätes, wobei das Druckprodukt im Bereich des Falzes gehalten ist;

Fig. 6g eine fehlerhaft mit nur einem Druckprodukt befüllte Transportklammer im Bereich eines Schreib-Lesegerätes, wobei das Druckprodukt im Bereich der Blume gehalten ist;

Fig. 6h eine korrekt mit zwei Druckprodukten befüllte Transportklammer im Bereich eines Schreib-Lesegerätes, wobei die Druckprodukte bündig im Bereich der

Blume gehalten sind;

Fig. 6i eine fehlerhaft mit drei Druckprodukten befüllte Transportklammer im Bereich eines Schreib-Lesegerätes, wobei die Druckprodukte bündig im Bereich der Blume gehalten sind;

Fig. 7a einen Klammerförderer mit Klammem gemäss der Figuren 6a bis 6c, wobei sich im Bereich des Schreib-Lesegerätes eine korrekt mit zwei Druckprodukten befüllte Transportklammer befindet;

Fig. 7b einen Klammerförderer gemäss Figur 7a, wobei sich im Bereich des Schreib-Lesegerätes eine fehlerhaft nur mit einem Druckprodukt befüllte Transportklammer befindet;

Fig. 7c einen Klammerförderer gemäss Figur 7a, wobei sich im Bereich des Schreib-Lesegerätes eine fehlerhaft mit drei Druckprodukten befüllte Transportklammer befindet;

Fig. 8 eine Fördereinrichtung gemäss einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfin- düng, bei der mit Produkten bestückte Klammem an einer Reihe von Schreib-

Lesegeräten vorbeigeführt werden;

Fig. 9a eine Sicht auf einen, von einer Mehrzahl von korrekt ausgerichteten Produkten gebildeten, Schuppenstrom mit einem Paar von Schreib-Lesegeräten in einer Sicht von oben;

Fig. 9b eine Sicht gemäss Fig. 9a, wobei ein Produkt im Schuppeπstrom falsch ausge- richtet ist;

Fig. 10a einen in Explosioπsansicht gezeigten Produktstapel (Stange) mit einer Gruppe von drei falsch ausgerichteten Produkten;

Fig. 10b eine komplette Stange gemäss Fig. 10a mit vorderem und hinterem Brettcheπ und Umreifung;

Fig. 10c eine schematisierte Darstellung der Stange gemäss Fig. 10b;

Fig. 1 1 eine schematische Darstellung eines Systems für die Herstellung von flexiblen, flächigen Produkten gemäss einer ersten Ausführungsform;

Fig. 12a eine schematische Darstellung eines Systems für die Herstellung von mehrteiligen Druckprodukten gemäss einer weiteren Ausführungsform;

Fig. 12b eine schematische Darstellung eines weiteren Systems für die Herstellung von mehrteiligen Druckprodukten;

Fig. 13 eine schematische Darstellung eines Systems für die Herstellung von mehrteiligen Druckprodukten gemäss einer weiteren Ausführungsform mit einer Weiche zur Sortierung der Produkte; und

Fig. 14 eine schematische Darstellung eines Systems für die Herstellung von mehrteiligen Druckprodukten gemäss einer weiteren Ausführungsform mit zwei Rotationsausgängen.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFüHRUNGSFORMEN

In den Figuren 1 und 2 sind zwei unterschiedliche Verfahren zum Aufbringen von RFID-Tags auf flexiblen, flächigen Produkten 2a, 2b, vorzugsweise auf Druckprodukte dargestellt. In der Figur 1 ist dargestellt, wie zum Beispiel ein erfmdungsgemässer 1-Bit oder Mehr-Bit RFID-Tag 10a in einem Hochleistungsdruckprozess I I a, oder anschliessend an einen solchen, direkt auf dem, mit dem Tag zu versehenden, Produkt 2a erstellt und in einer Förderrichtung F gefördert wird. Nach dem Erstellen wird der Tag 10a mittels einer Schreibstation 12, vorzugsweise mit einer Schreib-Lesestation, mit einer mindestens 1 -Bit umfassenden Produkt- und/oder Steuerinformation beschrieben, so dass das RFID-Tag 100 die gewünschte 1-Bit Information umfasst. Dieser beschriebene oder informationstragende Zustand des Tags 100 ist wie in der Figur 1 durch die Bemusterung angedeutet.

In der Figur 2 ist schematisch dargestellt, wie ein separat nach dem Druckprozess I I b erstelltes RFID-Tagl Ob mittels einer Arbeitsstation 13 auf einem Produkt 2b angebracht und anschliessend mit Hilfe einer Schreibstation 12, vorzugsweise mit einer Schreib-Lesestation 12, mit mindestens einer 1 -Bit umfassenden Produkt- und/oder Steuerinformation beschrie- ben wird. Basierend auf der Figur 2 ist es für den Fachmann nachvollziehbar, dass mittels der Arbeitsstation 13 auch bereits beschriebene oder mit Information versehene Tags auf den Produkten 2b angebracht werden können.

Die Tags T Oa 1 10b der Figuren 1 und 2 haben gemein, dass sie in den weiteren Schritten der Druckweiterverarbeitung berührungslos und ohne Sichtkontakt zwischen Tag und Schreib- Lesegerät gelesen und/oder verändert werden können.

Gemäss bevorzugter Ausführungsformen werden die Druckprodukte direkt im Hochleistungs- druckprozess mit 1 -Bit RFID-Tags versehen. Dadurch sind die unmittelbar dem Druckprozess nachgeschalteten Bearbeitungsstationen an der Schnittstelle zur Weiterverarbeitung, wie sie beispielhaft in den Figuren 1 und 2 dargestellt sind, nicht zwingend nötig.

In der Figur 3 ist angedeutet, dass gemäss der vorliegenden Erfindung nicht zwingend alle Produkte in einem Produktstrom mit RFID-Tags versehen sein müssen. Figur 3a zeigt ein einzelnes Produkt 2, das mit einem beschriebenen RFID-Tag 10a versehen ist, wie es zum Beispiel in Verfahrensschritten gemäss der Figur 1 herstellbar ist. In den Figuren 3b bis 3d sind die RFID-Tags auf einzelne Produkte 2 einer Produktgruppe beschränkt. In diesem Fall ist nicht jedes einzelne Produkt in einem Produktstrom entlang einer Förderstrecke oder einer Speicherstrecke mit einem RFID-Tag versehen, sondern einem indifizierteπ Produkt 2 mit einem RFID-Tag 100 sind ein oder mehrere nicht mit einem RFID-Tag versehene Produkte 20 zugeordnet. Bei der Iπdifizierung von Produktgruppen lässt sich durch das in Förderrichtung führend angeordnete Produkt mit RFID-Tag eine vom Tag gesteuerte Bearbeitungsstation für alle nachfolgenden Produkte aktivieren, bis ein weiteres mit einem RFID-Tag versehenes Produkt die Bearbeitungsstation wieder deaktiviert. Die Produktgruppen im Pro- duktstrom können regelmässig zusammengesetzt sein, oder unterschiedliche Grössen aufweisen.

Die WO 20O5/086O69A2 beschreibt jeweils verschiedene Vorrichtungen (Schreib- /Lesegeräte) und Verfahren für die Detektion von RFID-Tags im Kommunikationsbereich eines Schreib-/Lesegeräts mittels induktiver Kopplung zwischen dem Feld einer Antenne des Schreib/Lesegeräts und einer Antenne eines RFID-Tags.

Die Figur 4 zeigt ein Frequenz-Amplituden-Diagramm mit verschiedenen Signalen (Resonanzkurven), wie sie an einer Detektionsantenne eines Schreib-/Lesegeräts anliegen, wenn das Schreib/Lesegerät (RFID-Leser des RFID-Systems) bei der Frequenz f 0 ein Abfragesignal mit Amplitude a 0 aussendet, in Abhängigkeit davon, ob sich ein oder mehrere, mit dem Ab- fragesignal korrespondierende RFID-Tags (des RFID-Systems) in einem Detektionsbereich der Antenne befinden. Mit dem Abfragesignal korrespondierend bedeutet hierbei, dass das RFID-Tag eine Antenne bzw. einen Schwingkreis mit einer Resonanzfrequenz aufweist, welche mit dem Frequenz f 0 des Abfragesignal induktiv koppelt, so dass im Detektionsbereich ein Antwortsignal (mit einer Amplitude ai) vorliegt, welches sich vom Abfragesigπal (mit der Amplitude a 0 ) um eine detektierbare und/oder schaltungstechnisch auswertbare Differenz δ unterscheidet. Die horizontale Achse entspricht der Frequenz f des Signals, die vertikale Achse der Amplitude a des Signals.

Im Fall, dass sich im Detektionsbereich kein RFID-Tag befindet, findet keine induktive Kopplung zwischen dem Tag und einem RFID-Leser statt; das Abfragesignal wird entsprechend nicht beeinflusst und das Antwortsignal ist nicht beeinflusst (und entspricht dem Abfragesignal): Resonanzkurve 401 mit Amplitude 410. Befindet sich ein RFID-Tag im Detektionsbereich, findet eine induktive Kopplung statt, d.h. das RFID-Tag beeinflusst (dämpft) das Abfragesignal und entsprechend das Antwortsignal bzw. die Amplitude des Antwortsignals: Resonanzkurve 402 mit Amplitude 420. Hierbei wird die Amplitude der Resonanzkurve 402 im Vergleich zur Resonanzkurve 401 um eine Differenz 41 1 reduziert bzw. gedämpft.

Falls sich mehrere RFID-Tags im Detektionsbereich befinden, überlagern sich die Resonanzkurven der einzelnen Tags und das Antwortsignal wird im Vergleich zur Reduktion bei einem Tag stärker reduziert, wie es die Resonanzkurve 403 mit Amplitude 430 und einer Reduktion um einen Differenz 421 andeutet. Auf diese Weise kann die Anzahl der im Lesebereich anwesenden RFID-Tags detektiert bzw. überprüft werden. Es können beispielsweise bis zu 50

Tags erfasst und damit gezählt werden wenn sie sich im Detektionsbereich des RFID-Lesers befinden. Dies ist mit der Resonanzkurve 404 mit Amplitude 440 angedeutet.

Andererseits können verschiedene Tag so ausgelegt sein, dass sie das Abfragesignal unterschiedlich stark beeinflussen, beispielsweise indem die Antennen mehr oder weniger Win- düngen, verschiede Grössen bzw. geometrische Formen oder unterschiedliche Dicken der Leiterbahnen der Antennenwindungen aufweisen. Derart können verschiedene RFID-Tags, detektiert oder unterschieden werden, insbesondere verschiedene 1-Bit RFID-Tags, beispielsweise ein erstes Tag mit einer Resonanzkurve 402 und Amplitude 420, ein zweites Tag mit Resonanzkurve 403 mit Amplitude 430 und eine drittes Tag mit Resonanzkurve 404 mit Amplitude 440, jeweils im Vergleich zum Abfragesignal mit Resonanzkurve 401 und Amplitude 410.

Mittels der vorangehende beschriebenen Verfahrens der Messung oder überwachung der Amplitude (Amplitudenüberwachungsverfahren) können sowohl 1-Bit RFID-Tags wie auch Mehr-Bit RFID-Tags detektiert werden. Hierbei findet zwischen dem RFID-Leser und dem RFID-Tag keine Kommunikationen im Sinne eines Ein- oder Ausschreibens von Daten in bzw. aus dem RFID-Leser oder dem RFID-Tag (Datenkommunikation) statt.

Die Reduktion oder Dämpfung um Differenz δ (41 1 , 421 ) der Abfragesignals durch einen oder mehrere RFID-Tags kann einige wenige Promille bis mehrere Prozent (des Abfragesignals) betragen, je nach Empfindlichkeit der Detektionsvorrichtung (Detektionsschaltung). Entsprechend liegt die Systemempfindlichkeit bzw. Systemauflösung im gleichen Bereich, so dass mit einem solchen RFID-System bis einige 100 verschiedene Zustände unterscheiden und detektiert werden können, seinen dies Systemzustände, bei welchen sich bis mehrere 100 RFID-Tags gleichzeitig im Detektionsbereich befinden oder bei welchen bis mehrere 100 RFID-Tags unterschieden werden. Je nach Systemauflösung und Definition von Schwel- lenwerten kann so auch die genaue Anzahl RFID-Tags bestimmt und beispielsweise über-

prüft werden, dass eine zur Auslieferung an einen bestimmten Abnehmer (Kiosk) vorgesehene Einheit eine definierte Anzahl RFID-Tags bzw. korrespondierender Print-Produkte umfasst, z.B. genau 50 Zeitungen und weder 49 noch 51 Zeitungen. Die Messung der Dämpfung erfolgt beispielsweise, indem das allenfalls gedämpfte analoge Abfragesignal in einem A/D-Wandler (Analog-Digital-Wandler) in eine digitales Signal (des Spannungswert) übergeführt wird und dort mit einem Referenzsignal, welches dem ungedämpften Abfragesignal entspricht, verglichen wird. In diesem Fall ist die Empfindlichkeit der Detektionsvor- richtung, unter Berücksichtigung des Systemrauschens und der Umgebungseinflüsse, durch die Auflösung bzw. das Auflösungsvermögen des A/D-Wandler gegeben. Auch Die Messung der Dämpfung kann auch erfolgen, indem das allenfalls gedämpfte analoge Abfragesigπal, allenfalls nach ein Abschwächung oder Teilung, als analoger Spannungswert von einige Volt in einem Komparator direkt mit dem Referenzsignal verglichen wird. Allgemein gilt, dass sich die Grössenverhältnisse der änderung (Reduktion, Dämpfung) des Abfragesignals in bzw. an der Detektionsantenne und das entsprechenden digitale Signal (des Spannungs- werts) oder der analoge Spannungswert entsprechen.

Eine Voraussetzung, dass bei einem solchen RFID-System die Anzahl der RFID-Tags detektiert oder RFID-Tags mit verschiedenen Resonanzfrequenzen unterschieden werden können wie für die grosse Systemempfindlichkeit von einigen Promille bis einigen Prozent liegt in den gleich nahezu bleibenden geometrischen Verhältnissen, insbesondere den Abständen zwi- sehen den RFID-Tags und dem RFID-Leser.

Typische Frequenzbereiche für RFID-Systeme (Schreib-/Lesergeräte mit zugehörigen RFID- Tags) bzw. für die Frequenz f 0 des Abfragesignals des Schreib/Lesegeräts sind die ISM-Fre- quenzbänder bzw. ISM-Frequenzbereiche (Industrial-Scientifical-Medical) von 100-135 kHz, um 6.78 MHz, um 13.56 MHz, um 27.125 MHz, um 40.68 MHz, um 433.92 MHz 1 um 869 MHz, um 91 5 MHz 1 um 950 MHz, um 2.45 GHz und um 5.8 GHz. Generell gilt für passive RFID-Tags, welche keine eigenen Stromversorgung verfügen, beispielsweise über eine Batte-

rie, und mittels induktiver Kopplung durch das Feld des Abfragesignals des Schreib-Lese- geräts mit Energie versorgt und betrieben werden, dass der erwünschte Detektionsbereich durch die Signalstärke (Ausgangsleistung) des Abfragesignals bestimmt wird, in Abhängigkeit von der Grösse der Antenne bzw. des Resonanzschwingkreises des RFID-Tags. Hierbei ist einerseits, bei gleicher Signalstärke und Antennengrösse des RFID-Tags, der Detektionsbereich umso grösser, je höher die Frequenz des Abfragesignals ist. Da im allgemeinen ein Detektionsbereich von unter 20 cm, vorzugsweise 1 bis 10 cm, erwünscht ist, werden RFID- Systeme mit Frequenzen bis 50 MHz und mit einem oberen Detektionsbereich von bis zu 100 cm eingesetzt. Ein 13.56 MHz RFID System mit einer Ausgangsleistung (des Abfragesig- nals) von 200 mW (ca. 20 dBμA/m @ 10m) unter einer Detektioπsanteπne mit einem Durchmesser von ca. 10 cm hat einen Detektionsbereich von 10 cm (gemäss der Faustregel, dass der Durchmesser der Detektionsantenne in etwa dem Detektionsbereich entspricht). Mit dem Amplitudenüberwachungsverfahren können hierbei änderungen des Abfragesignals von einigen Zehntel dB (0.01 bis 0.05 dB) detektiert werden, d.h. Antwortsignale, wel- che sich minimal um 0.2 bis 1 mW vom Abfragesignal unterscheiden.

Falls im Detektionsbereich ein einzelner oder mehrere RFID-Tags, welche einem einzigen Print-Produkt zugeordnet sind, detektiert werden soll, so muss der Detektionsbereich räumlich klein sein; im Allgemeinen muss hierbei der Detektionsbereich der Grosse (dem Durchmesser) der Antenne bzw. des Resonanzkreises der RFID-Tags entsprechen, weiter müssen zwei Print-Produkte einen Abstand aufweisen, welcher ebenfalls mind. der Grosse (dem Durchmesser) der Antenne bzw. des Resonanzkreises der RFID-Tags entspricht, vorzugsweise jedoch einen doppelt so grossen Abstand aufweisen.

Es ist aber auch möglich, im Detektionsbereich mehrere einzelne RFID-Tags, welche jeweils einem Print-Produkt zugeordnet sind, zu detektiert. In diesem Fall beträgt der Detektionsbe- reich sowie die Grosse der Detektionsantenne ein mehrfaches der Grosse (des Durchmessers) der Antenne bzw. des Resonanzkreises eines einzelnen RFID-Tags. Dies erlaubt die statisti-

sehe Auswertung der den Print-Produkten zugeordneten RFiD-Tags. Hier wird beispielsweise das Antwortsignal auf einer rollenden Basis von Gruppen von 10 Print-Produkten ausgewertet, welche jeweils im Detektionsbereich liegen. Werden von einer ersten Gruppe alle 10 der den Print-Produkten zugeordneten RFID-Tags detektiert, so gilt diese Gruppe als vollständig bzw. korrekt markiert für beispielsweise Kontroll- und Steuerungszwecke. Werden bei einer zweiten Gruppe weniger als 10 zugeordnete RFID-Tag detektiert, so gilt die Gruppe als unvollständig bzw. unkorrekt markiert und kann in einem nachfolgenden Prozess bzw. an einem nachfolgenden RFID-Leser ausgesondert oder weiter untersucht werden, um das fehlende RFID-Tag bzw. das Print-Produkt mit dem RFID-Tag, welches nicht detektiert wurde, beispielsweise aufgrund einer falschen Orientierung, zu finden. Hierbei kann ein Teil der Print-Produkte bzw. RFID-Tags der ersten Gruppe Teil der Print-Produkte bzw. RFID-Tags der zweiten Gruppe bilden (rollende Basis).

Figur 5 zeigt ein Frequenz-Amplituden-Diagramm mit verschiedenen Signalen (Resonanzkurven), wie sie an der Detektionsantenne eines RFID-Lesers anliegen, wenn der RFID-Leser bei der Frequenz f 0 ein Abfragesignal aussendet, in Abhängigkeit davon, ob ein oder wie viele mit dem Abfragesignal korrespondierende RFID-Tags einer zweiten Art im Detektionsbereich des RFID-Leser liegen.

Für den Fall, dass sich im Detektionsbereich kein RFID-Tag befindet, findet - wie in Figur 4 beschreiben - keine induktive Kopplung statt, wie es die Resonanzkurve 501 andeutet. Be- findet sich ein RFID-Tag der zweiten Art im Detektionsbereich, findet eine induktive Kopplung statt - wie in Figur 4 beschrieben: Resonanzkurve 502. Ein RFID-Tag der zweiten Art moduliert jedoch einen Hilfsträger (subcarrier) der Frequenz fι auf die Frequenz f 0 des Abfragesignals (Trägersignal, Trägerfrequenz). Falls zwischen dem RFID-Leser und RFID-Tag keine Datenkommunikation erfolgt, wird der Hilfsträger nicht moduliert und/oder codiert. Der Hilfsträger beeinflusst dennoch das Antwortsignal: die Hilfsträger 520, 521 zeigen sich

als Seitenbänder mit der Frequenz f o +f, und f o -f, und wird verwendet, um zu entscheiden, ob im Detektionsbereich ein RFID-Tag vorhanden ist.

Falls sich mehrere RFID-Tags der zweiten Art im Detektionsbereich befinden, überlagern sich die Resonanzkurven und die Hilfsträger der einzelnen Tags. Es entsteht ein Antwortsignal mit zwei Hilfsträgern (520, 521 , 530, 531 ) mit Seitenbändern bei den Frequenz f o +f„ Mi, f o +f, und f o -f,. Derart können verscheide RFID-Tags detektiert werden. Die Anzahl der so gleichzeitig detektierbaren Tags ist grundsätzlich durch die minimale Frequenzdifferenz der Hilfsträgerfrequenzen f, und fj definiert, welche in einer entsprechenden, zum Stand der Technik gehörenden Detektionsschaltung (mit entsprechenden Baπdpassfiltern zur Auswer- tung bzw. Detektion der gegebenenfalls vorhanden analogen oder digitalisierten Hilfsträgern) noch unterscheiden werden können. Für eine 13.56 MHz RFID-System beträgt die Frequenzdifferenz der Hilfsträgerfrequenzen, und entsprechend die Hilfsträgerfrequenz, vielfache von beispielsweise ca. 13 kHz, ca. 26 kHz, ca. 53 kHz, ca. 106 kHz oder ca. 212 kHz, welche in einem Bereich von 9 bis 18 MHz, d.h. in einem Bereich vom +/ 4.5 MHz, vorzugs- weise in einem Bereich von +/- 1 -5 MHz, um die Trägerfrequenz liegen. Mit einer Hilfsträgerfrequenz von 106 kHz können im bevorzugten Bereich von +/- 1.5 MHz bis 15 RFID-Tags unterschieden und gegebenenfalls gleichzeitig detektiert werden.

Anhand der Figuren 6a bis 6i sollen nachfolgend erfindungsgemässe mögliche Anwendungen gezeigt werden, bei welchen berührungsfrei festgestellt werden kann, welchen Inhalt bzw. welche Produkte jede Klammer transportiert und eine mögliche Interaktion der RFID- Tags der in einer Klammer gehaltenen Produkte mit der ihnen zugeordneten Klammer.

Die Figuren 6a bis 6i zeigen jeweils eine Klammer K, K 1 , K" eines Fördermittels, hier beispielsweise eines Klammertransporteurs gemäss EP 330868, wobei das Fördermittel selber zur vereinfachten Darstellung ausgeblendet ist. Zum besseren Verständnis der Technik und deren Anwenduπgsmöglichkeiten sei beispielhaft auf einen Fall verwiesen, bei dem jeder

Klammer K 1 K', K" aus einem vorgeschalteten, nicht näher bezeichneten Bearbeitungsmittel eine Zweiergruppe von Druckprodukten hätte übergeben werden sollen.

Fig. 6a zeigt eine Klammer K eines Fördermittel in der Form eines Klammerförderers, bei der die Produktübergabe wie vorgesehen funktionierte und welche dabei zwei Produkte 2c und 2d erhalten hat und diese nun ungefähr mittig am Falz festhält. Bei den Produkten 2c und 2d kann es sich um Produkte gemäss dem Produkt 2 handeln. Beide Produkte 2c und 2d sind gefaltete Produkte und weisen daher je einen Falz 22 und sind beide auf einer Aussen- seite des Produktes 2c, 2d nahe des Greifbereichs der Klammer K in Falznähe je mit einem RFID-Tag 100 versehen. Das Produkt 2c ist im Bereich seines RFID-Tags 100 in Teilschnitt gezeichnet, damit das RFID-Tag 100 des zweiten Produkts 2d sichtbar ist. Beim RFID-Tag kann es sich um ein aktiv oder ein passiv antwortendes RFID-Tag handeln, wobei dieses im Falle des letzteren zumindest eine Antenne aufweist. Um sicher zu stellen, dass jede Klammer genau zwei Produkte 2c, 2d hält, wird eine Erkennung des Vorhandenseins von zwei Produkten in der Klammer durchgeführt. Dazu wurde die Klammer K wurde mit der in Fig. 6 gezeigten Produkteanordnung an einer relativ zur Klammer K im Wesentlichen stationären Schreibstatioπ bzw. Schreib-Lesestatioπ 12 entlanggezogen, welche in der Folge ein Aπt- wortsignal C (gemäss Figur 4) mit der Amplitude ac erzeugte. Das System, beziehungsweise zumindest die Schreib-Lesestation wurde vorgängig so programmiert, dass ein Antwortsigπal C der Anwesenheit von zwei Produkten erzeugt wird und diese Klammer K daher als korrekt befüllt erkennt. Das Antwortsignal kann nun mittels einer entsprechend ausgebildeten Lesestation oder Schreib-Lesestation aus dem RFID-Tag oder den RFID-Tags ausgelesen und sowohl an ein übergeordnetes Steuersystem und/oder an ein Fördermittel, im vorliegenden Fall an die soeben geprüfte Klammer K (wie in Fig. 6a gezeigt) übergeben werden, indem eine weitere Schreibstation oder die selbe, als Schreib-Lesestation ausgestaltete Station, dieses Antwortsignal C beispielsweise in eine 1 -Bit-Information umwandelt und einem weiteren RFID-Tag 200 übergibt oder mitteilt, welches jeder Klammer K zugeordnet ist. Im vorliegenden Fall ist die Klammer K somit informiert, dass sie eine Zweiergruppe von Produkten

2c, 2d fasst und kann diese Information später weitergeben oder nutzen, beispielsweise für eine spätere Verwendung, wie sie zur Fig. 13 beschrieben werden wird. Wenn die Information des Antwortsignals einmal dem bevorzugt als löschbaren und wiederbeschreibbaren RFID-Tag ausgebildeten weiteren RFID-Tag 200 der Klammer K übergeben worden ist, kann diese an einer weiteren Lese-/ Schreib-Lesestation bequem wieder ausgelesen werden, egal in welcher Lage im Raum sich die Produkte befinden, ob sie sich in einem Schuppenstrom oder einer beliebigen anderen Formation befinden, oder ob sich die Produkte beispielsweise nach einer weiteren Bearbeitung noch in Bewegung befinden, flattern, aufbauchen oder dergleichen. Dadurch wird der Auslesevorgang der Information vom weiteren RFID-Tag 200 der Klammer K, K 1 , K" auch unabhängiger von der Fördergeschwiπdigkeit des Fördermittels, wodurch Informationen in Pufferstrecken mit tieferen Fördergeschwindigkeiten genauso gut ausgelesen werden können, wie in regulären Förderstrecken mit höherer Fördergeschwindigkeit.

Für einen Fachmann ist klar, dass die den Produkten 2c, 2d zugeordneten RFID-Tags weitere Informationen über spezifische Eigenschaften der Produkte 2c, 2d enthalten, beispielsweise wenn es sich um ein regionenspezifisches Teilprodukt, auch als Regionalteile bezeichnet, handelt. Obwohl bei der Hauptanwendung von einer Klammer K, K', K" wohl lediglich zwei identische Produkte 2c, 2d gehalten werden, ist es durchaus möglich, dass die Produkte 2c und 2d nicht identische, regionsspezifische Teilprodukte sind und diese Informationen auch in unterschiedlichen Informationen auf der jeweiligen RFID-Tag 100 gespeichert sind. Falls derartige Informationen der jeweiligen Klammer, hier der Klammer K, mitgegeben werden soll, wäre dies beispielsweise auch als Mehr-Bit-Informatioπ möglich.

Fig. 6b zeigt eine Klammer K 1 , bei der die Produktübergabe nicht wie vorgesehen funktionierte und welche daher lediglich eines der beiden Produkte 2c, 2d erhalten hat. Da sich nur ein einzelnes Produkt in einer Klammer K' befindet, wurde an der Schreib-Lesestation 12 ein stärkeres Antwortsignal B mit Amplitude a % generiert, und die Beladung der Klammer K'

wird im Abgleich mit dem Antwortsignal A, das als interne Sollinformation vorliegt, als fehlerhaft erkannt, wie es in der Figur 6b angedeutet ist. Das Antwortsignal kann nun wieder an ein übergeordnetes Steuersystem und/oder an die soeben geprüfte Klammer K (wie in Fig. 6b gezeigt) übergeben werden, indem die weitere Schreibstation dieses Antwortsignal B bei- spielsweise in eine 1 -Bit-Information umwandelt und einem der Klammer K 1 zugeordneten RFID-Tag 200 übergibt.

Fig. 6c zeigt eine Klammer K", bei der die Produktübergabe nicht wie vorgesehen funktionierte und welche daher drei Produkte 2c, 2d, 2e erhalten hat. Die falsche Beladung der Klammer K" mit drei Produkten 2c, 2d, 2e wird von der Schreib-Lesestatioπ 12 erkannt, da sie ein zu stark abgeschwächtes Antwortsignal D mit der Amplitude ao generiert. Das derartige Antwortsignal kann wie oben beschrieben weiterverwendet werden.

Im Unterschied zu den in den Fig. 6a bis 6c gezeigten Produkten 2c, 2d, 2e, sind die in den Fig. 6d bis 6f gezeigten Produkte 2f, 2g, 2h jeweils auf einer Aussenseite des Produktes 2f, 2g, 2h im Bereich einer freien Seitenkante 24 in Falznähe je mit einem RFID-Tag 100 ver- sehen. Die Produkte sind der Anschaulichkeit halber zum Teil geschnitten dargestellt. Um sicher zu stellen, dass jede Klammer genau zwei Produkte 2g, 2f hält, wird wiederum eine Erkennung des Vorhandenseins von zwei Produkten in jeder Klammer durchgeführt. Der Ablauf beim in Fig. 6d gezeigten Zustand entspricht dabei dem bereits anhand der Fig. 6a beschriebenen Zustand. Der weitere Unterschied, dass die zwei Produkte 2g, 2f unterschied Ii- che Relativpositionen (Positionen der Falze 22) aufweisen, spielt für das Auslesen keine Rolle, da das ausgelesene Signal davon im Wesentlichen unbeeinflusst ist. Dies stellt im Vergleich mit herkömmlichen optischen Auslesesystemen einen weiteren Vorteil dar, da die Anforderungen an die Ausrichtung der Produkte bei RFI D-Systemen viel geringer sind als diejenigen bei konventionellen Systemen. Bei der erfindungsgemässen Kontrolle lässt sich die Fehlerquote daher entscheidend verringern, da nicht mehr eine Positionierung von Produkten zueinander, sondern die tatsächliche Anwesenheit der Produkte erfasst wird.

Der Ablauf beim in Fig. 6f gezeigten Zustand entspricht dabei dem bereits anhand der Fig. 6b beschriebenen Zustand. Dies trifft auch auf Fig. 6e zu, deren Zustand dem in Fig. 6c beschriebenen Zustand entspricht.

Technisch ist es machbar, dass die Schreib-Lesestation 12 im Fall, wo es sich bei den Produk- ten 2f, 2g, 2h um unterschiedliche Produkte handelt, eine überlagertes Signal aus den einzelnen RFID-Tags 100 der jeweiligen Produkte 2f, 2g, 2h herausliest, es bewertet und diese Information als 1 -Bit-Information an die weitere RFID-Tag 200 der jeweiligen Klammer K 1 K 1 , K" und/oder ein übergeordnetes System speist.

In einer weiteren, nicht näher dargestellten Ausführung der Erfindung wird eine Produkt- und/oder Steuerinformation eines Produktes nicht demjenigen Element eines Hilfsmittels oder Fördermittels mitgeteilt, welches dem Produkt mit der soeben herausgelesenen Information zugeordnet ist, sondern einem diesem Element - in Förderrichtung F gesehen - voraus laufenden Element dieses Fördermittels. Die Bezeichnung Hilfsmittel wird im Folgenden als überbegriff einer Vorrichtung, wie beispielsweise eines Fördermittels verwendet und der Begriff des Fördermittels dient wiederum als überbegriff, beispielsweise für einen Klammerförderer. Im Fall einer hohen Förderkapazität des Fördermittels ist der Zeitraum, wo sich ein Produkt nahe bei einem stillstehenden Gegenstand befindet, sehr kurz. Mit dem Relatiwer- satz des Produktes zum RFID-Tag kann mehr Zeit zum Reagieren auf das betreffende Produkt gewonnen werden. Als Beispiel einer konkreten Anwendung wird eine Steuerinformation eines Produktes, welches in der Klammer K gehalten ist, an einer Lesestation 1 2 ausgelesen und mittels einer stromabwärts gelegenen Schreibstation 12a in den Speicher eines RFID- Tags einer Klammer K x eingetragen, welche um fünf Klammern stromabwärts in Förderrichtung F von der Klammer K entfernt am selben Fördermittel angeordnet ist. Dadurch kann beispielsweise einer Weiche 62 zeitlich fünf Klammerabstände zum voraus mitgeteilt wer- den, dass sie ihre Weichenzunge in eine andere Position umstellen muss, wenn die Klammer K bei ihr eintrifft. Durch die Vorabinformation können beispielsweise zeitaufwändige Schalt-

Vorgänge rechtzeitig vor dem Eintreffen des betreffenden Produktes an dieser Weiche 62 eingeleitet werden.

In einer weiteren Ausführungsform wird das herausgelesenes Signal als Information über eine Schreibstation wieder einem RFID-Tag eines Produktes zugeführt.

Im Unterschied zu den in den Fig. 6f bis 6e sind die gezeigten Produkte 2f, 2g, 2h in den Fig. 6g bis 6i anstelle beim Falz 22 nun an der Blume 26 von den ihnen zugeordneten Klammern K 1 K 1 , K" gefasst. Der Ablauf der Zustände nach Fig. 6g bis Fig. 6i entspricht ansonsten demjenigen der Fig. 6f bis Fig. 6e.

In der Figur 7a ist ein Produktstrom, der mittels eines Hilfsmittels in Form eines Klammer- transporteurs in Förderrichtung F transportiert wird, skizziert. Für die Anordnung der Produkte in den Klammern, der Klammern K, K', K" selber und des grundsätzlichen Informationsein- und Auslesevorgangs, sowie auf die Möglichkeit, dass Produkteinformationen nach Bedarf auf die jeweiligen Klammem übertragen werden können, sei an dieser Stelle auf die Beschreibung zu den Fig. 6a bis 6c verwiesen und es werden dieselben Produktbezeichnungen hierfür wieder verwendet. In der Abfolge von korrekt mit jeweils zwei Produkten 2c, 2d beladenen Klammem befinden sich zwei fehlerhaft beladene Klammern K 1 und K". Die Klammer K' ist mit nur einem Produkt 2c beladen, während die Klammer K" ein Produkt 2e zuviel aufweist. Erreicht Klammer K', bei der ein Produkt fehlt, eine Kontrollposition bei der relativ zu den Klammern im Wesentlichen stationären Lese- bzw. Schreib-Lesestation 12, wie es in der Figur 7b dargestellt ist, so wird das Fehlen eines Produktes in der Klammer K' erkannt und eine Fehlermeldung ei generiert, die vorzugsweise über eine Signalleitung L an eine nachfolgende Bearbeitungseinheit oder ein übergeordnetes Steuersystem gemeldet wird. Erreicht die mit einem überzähligen Produkt beladene Klammer K" das Schreib-Lese- gerät 12, wie es in der Figur 7c dargestellt ist, so wird die fehlerhafte Beladung β 3 am zu schwachen Aπtwortsignal D erkannt. Schon bei diesem äusserst einfachen System umfasst

das generierte Antwortsignai nicht nur die Information, ob eine Klammer fehlerhaft beladen ist, sondern es wird mittels der Intensität des Antwortsignals auch die Information über die Anzahl an Produkten in der Klammer geliefert.

Es versteht sich von selbst, dass sich der Erfindungsgedanke ohne Weiteres auch für die Kon- trolle des Befüllungszustand von Taschen eines Taschenförderers oder von Abteilen einer Einstecktrommel eignet, weshalb darauf nicht speziell eingegangen wird.

Anhand der Fig. 8 soll eine weitere, erfindungsgemässe Anwendungsmöglichkeit der Erfindung illustriert werden. Zur Veranschaulichung sei vorab erklärt, dass den Klammern K, K 1 , K", K'", K"" ein Hauptprodukt 30 mit einem sich darin befindenden Teilprodukt 32 hätte übergeben werden sollen und zur Gewährleistung der übergabe der Inhalt der Klammern K 1 K 1 , K", K" 1 , K"" kontrolliert wird. Die Klammern K, K 1 , K", K" 1 , K"" fassen die Hauptprodukte 30 ungefähr mittig an deren Hauptproduktfalz 34 und klemmen das darin liegende Teilprodukt 32 mit. Die Klammer K hat korrekt zusammengestellte Produkte 30, 32 erhalten. Das wiederum vorgeschaltete Schreib-Lesegerät 12 hat die Informationen aus den Produkten 30, 32 dieser Klammer K ausgelesen und hat im vorliegenden Fall das Antwortsignal über eine Schreibstation der RFID-Tag (nicht in der Fig. gezeigt) der Klammer K übergeben. Die Klammer K weiss für Folgebearbeitungen, dass sie korrekt befüllt ist. Ein nachfolgendes Schreib- Lesegerät 12 kann diese Information wieder auslesen.

Im Gegensatz zur Klammer K hat die Klammer K' lediglich das Hauptprodukt 30 erhalten. Diese Information wurde vom Schreib-Lesegerät 12 erfasst und ebenfalls der Klammer K' zugewiesen, daher weiss die Klammer K', dass sie nicht korrekt befüllt ist und entsprechende Massnahmen können rechtzeitig ergriffen werden, um zu verhindern, dass solche unvollständigen Produkte zur Weiterverarbeitung gelangen.

Die Klammer K" hat zwar sowohl das Hauptprodukt 30, als auch das Teilprodukt 32 erhalten, diese sind lediglich in einer ungewünschten Relativposition zueinander, da der Teilproduktfalz 36 des Teilproduktes 32 dem Hauptproduktfalz 34 des Hauptproduktes 30 abgewandt ist. Da die Klammer K" die Produkte 30, 32 an der lokal angeordneten Schreib- /Lese-Einheit vorbeiförderte, dessen Antenne sich lediglich wenige Zentimeter über dem Hauptproduktfalz 34, seitlich der Klammer K" befand, konnte lediglich das Antwortsignal des RFID-Tags 100 ausgelesen werden und generierte daher ein Fehlersigπal, welches wie oben beschrieben der Klammer K" übergeben wurde. Dies zeigt, dass auch die Position eines RFID-Tags für sich als Information nutzbar ist.

Auch die Klammer K'" ist nicht korrekt befüllt worden, denn sie hält nun ein Hauptprodukt 30 und zwei Teilprodukte 32, deren Teil produktfalz 36 im Hauptproduktfalz 34 liegt. Die wie soeben beschrieben positionierte Schreib- /Lese-Einheit 12 las das Antwortsignal des RFID-Tags 100 des Hauptprodukts 30, als auch die zwei RFID-Tags 200 des Teilprodukts 32, als moduliertes, gemeinsames Antwortsignal aus und generierte in der Folge ein Fehlersig- πal, welches wie oben beschrieben der betreffenden Klammer K"' übergeben wurde.

Die Klammer K"" ist ebenfalls nicht korrekt befüllt worden, denn sie enthält ein falsches weiteres Teilprodukt 38, welches zwar wie ein korrekt orientiertes Teilprodukt 32 im Hauptprodukt 30 angeordnet ist. Daher las die Schreib- /Lese-Einheit 12 das Antwortsignal des RFID-Tags 100 des Hauptprodukts 30, als auch die des RFID-Tags 200a des weiteren Teil- produkts 38, aus und generierte in der Folge ein Fehlersignal, welches wie oben beschrieben der betreffenden Klammer K"" übergeben wurde.

Da die Information der RFID-Tags vom Schreib-Lesegerät berührungslos und ohne Sichtkontakt ausgelesen werden kann, lassen sich die Schreib-Lese-Ceräte mit grosser Wahlfreiheit an geeigneter Stelle in der Weiterverarbeitungsanlage, zum Beispiel entlang einer Fördervorrich- tung, anbringen. Da kein Sichtkontakt zwischen Lesegerät und RFID-Tags nötig ist, können

die Tags an auf jeder Seite des Produktes - wie im Fig. 8 gezeigten Fall - auch inneπliegeπd angebracht sein, und es ist kein öffnen, Vereinzeln, Freistellen oder sonstiges Behandeln der Produkte beim Lesen und/oder dem Beschreiben nötig, was einen entscheidenden Vorteil gegenüber optischen Kontrollverfahren darstellt

Dem Fachmann ist klar, dass obwohl wiederum Produkte in Klammern skizziert sind, sich die technische Lehre natürlich vollumfänglich auch auf sogenannte Taschen- oder Leiterförderer übertragen lässt.

Anhand den Figuren 9a und 9b soll eine weitere erfindungsgemässe Anwenduπgsmöglich- keit illustriert werden, indem die Orientierung der Produkte kontrolliert wird. Die Fig. 9a und 9b zeigen je einen Schuppenstrom von Produkten 2, welche in einer Förderrichtung F gefördert werden. Der strichlinierte Pfeil deutet an, dass es für die nachfolgende Kontrolle unerheblich ist, wenn die Förderrichtung in umgekehrter Richtung verläuft. Ebenso ist es unerheblich, ob die RFID-Tags 100 der Produkte 2 freiliegen oder von anderen Produkten überdeckt sind. Da die RFID-Tags 100 im Bereich einer freien Seitenkante 24 der Produkte 2 angeordnet ist, ist auch die Antenne des Schreib-Lese-Gerätes 12 in diesem Bereich angeordnet, in welchem sich die RFID-Tags 100 normalerweise befinden. Um sicherzustellen, dass kein Produkt falsch orientiert im Schuppenstrom liegt, ist bei einer weiteren freien Seitenkante 24a der Produkte, welche der freien Seitenkante 24 normalerweise gegenüberliegt, eine Antenne eines weiteren Schreib-Lese-Gerät 12a angeordnet

In Fig. 9a sind alle Produkte wunschgemäss im Schuppenstrom orientiert, weshalb das Schreib-Lese-Gerätes 12 das Signal jeder RFID-Tag 100 auslesen kann, während das Schreib- Lese-Gerätes 12a keinerlei Signal erhält, da sich kein RFID-Tag in seiner Lese-Reichweite befindet. Je nachdem, wie die Fördergeschwindigkeit und/oder die Einstellungen des Schreib-Lese-Gerätes 12 eingestellt sind, kann das Schreib-Lesegerät 12 auch detektieren, wenn ein Produkt in Förderrichtung F zwar richtig orientiert ist, es jedoch im Vergleich zu der

beabsichtigten Querorientierung jedoch verkehrt herum orientiert wäre, indem zum Beispiel seine Blume 26 anstelle seines Falzes 22 in Förderrichtung F gesehen vor- oder nachläuft. Dies hätte zur Folge, dass beim Schreib-Lesegerät 12 ein überlagertes Signal von zwei oder mehreren RFID-Tags 100 ausgelesen und eine Fehlermeldung generiert werden könnte.

In Fig. 9b ist das vorauslaufende Produkt 2a gegenüber den anderen, nachlaufenden Produkten 2 und weiteren Produkten falsch orientiert. In der Folge erhält das weitere Schreib- Lesegerät 12a ein Aπtwortsignal und erzeugt eine Fehlermeldung. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kontrollieren sich die zwei Schreib-Lesegeräte 12 und 12a gegenseitig. Der Fachmann erkennt, dass sich die erfindungsgemässe Lehre sinngemäss auch auf den Fall übertragen lässt, wo das Schreib-Lesegerät 12 auf Grund eines fehlenden Antwortsignals beim vorauslaufenden Produkt 2 selber eine Fehlermeldung erzeugt. Die Fehlermeldung kann in der Folge als Steuerinformation weiterverwendet werden.

Der kurze Abstand in Förderrichtung F von einem RFID-Tag 100 zum nächsten RFID-Tag 100 reicht erfahrungsgemäss aus, um deren Antwortsignale trotzdem eindeutig auslesen zu kön- nen.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden allfällige Fehlermeldungen bezüglich falscher Produktorientierung auf die jeweiligen RFID-Tags 100 solcher falsch orientierter Produkte 2a von selben Schreib-Lesegerät 12 oder einem nachgeschalteten Schreib-Lesegerä- tes zur Beeinflussung der weiteren Verarbeitung dem betreffenden falsch orientierten Pro- dukt zurückgegeben, indem diese Information auf den Speicher des betreffenden RFID-Tags eingeschrieben wird. Cemäss weiterer vorteilhafter Ausführungsformen werden die Produktinformationen und/oder Steuerinformationen und/oder weitere Informationen, wie zum Beispiel spezifische Adressatinformationen während der Druckweiterverarbeitung beispielsweise mittels einer Schreib- oder Schreib-Lesestation auf den/die Speicher des RFID-Tags

eines spezifischen Produkts oder Teilprodukts oder aller Produkte bzw. Teilprodukte eingeschrieben.

Anhand den Figuren 10a bis 10c soll eine weitere erfindungsgemässe Anwendungsmöglichkeit illustriert werden. In der Praxis werden solche Teilprodukte für die Druckindustrie oft von externen Zulieferern angeliefert. Dabei liegen die Teilprodukte 32, 32a, 32b wie in Fig. 10a gezeigt, aneinander und werden mit Hilfe von stirnseitig eines solchen Stapels angeordneten Endstücken 42, nachfolgend Brettchen 42 genannt, und einer Umreifung 44 zu einer sogenannten Stange 40 zusammengehalten (siehe Fig. 10b). Bei der Verwendung solcher Stangen 40 besteht in der Praxis die Gefahr, dass die Stange falsch orientiert in die Weiter- Verarbeitung, beispielsweise, wie sie in Fig. 14 gezeigt ist, gelangt, so dass deren Teilprodukte seitenverdreht oder auf dem Kopf stehend im zusammengetragenen Endprodukt liegen.

Wenn der Zulieferer künftig alle Teilprodukte 32, 32a, 32b mit RFID-Tags versieht, kann beim Einschleusen in den nachfolgenden Zusammentragvorgang die in diesen RFID-Tags enthalte Information zur Kontrolle und Qualitätssicherung weiterverwendet werden. So wird es zum Beispiel möglich, mit einem Schreib-Lesegerät 12 wie bereits andernorts in dieser Beschreibung detailliert beschrieben, falsche oder falsch orientierte Teilprodukte 200a, 200b beim Abziehen ab der Stange 40 zu identifizieren und rechtzeitig auszuscheiden, so dass keine falsch zusammengestellten Endprodukte produziert werden.

Alternativ dazu wird mit einem mobilen oder stationären Schreib-Lesegerät 12 der Stangenkante 46 und/oder den Stangenkanten 46a, 46b der in Fig. 10c vereinfacht dargestellten Stange 40 der Fig. 10b entlanggefahren, um bereits vorgängig zum Einschleusen der Stange 40 in die Weiterverarbeitung eine Kontrolle der Orientierung der Teilprodukte durchzuführen. Bei einer Anordnung der Teilprodukte wie in Fig. 10a gezeigt, wird das Schreib-Lese- gerät 12 bei der Stangenkante 46b falsche Antwortsignale von den falschen, bzw. falsch

orientierten Teilprodukten 32a, 32b auslesen und es können rechtzeitig entsprechende Vorkehrungen bei der Weiterverarbeitung getroffen werden. Beim Entlangfahren des Schreib- Lesegerätes 12 an der Stangenkante 46b wird kein Antwortsignal eingelesen, weshalb die in Fig. 1 Oa gezeigte fehlerhafte Zusammenstellung der Teilprodukte nicht detektiert wird.

Falls sich verschiedenste Teilprodukte in der Stange befinden, deren RFID-Tags sich beispielsweise jedoch alle im Bereich der Stangenkante 46 befinden, so wird die Leseeinheit bzw. Schreib-Lesestation 12 den Fehler dennoch detektieren.

Wenn die Brettchen 42 selber mit einem Ein- oder Mehr-Bit-Tag 300 versehen sind, und die Teilprodukte relativ zu den Brettchen in einer vordefinierten Lage orientiert sind, kann die Orientierung der Stange 40 beim Einschleusen in den Weiterverarbeitungsvorgang festgestellt und allenfalls noch rechtzeitig korrigiert werden. Die RFID-Tags 300 können aktiv antwortende RFID-Tags 300 sein, welche jeweils eine Antenne und einen damit wirkverbundenen Chip umfassen.

Der Fachmann überträgt die erfind ungsgemässe Lehre sinngemäss auch auf den Fall, wo lediglich die Brettcheπ 42 einer Stange 40 mit einer RFID-Tag 300 versehen sind, nicht jedoch die Teilprodukte selber. So kann wenigstens die richtige Orientierung der Teilprodukte beim Einspeisen in den Weiterverarbeitungsvorgang sichergestellt werden, vorausgesetzt, dass die Teilprodukte der Stange relativ zu den Brettchen korrekt ausgerichtet worden sind. In einer weiteren Ausführungsform ist die Umreifung 44 selber mit einem RFID-Tag ver- sehen.

Mit der Fig. 1 1 soll anhand eines Beispiels eine weitere erfindungsgemässe Anwendungsmöglichkeit rein schematisch illustriert werden. In punkto Herstellung des Produktes 2b sei an dieser Stelle auf die Beschreibung der Fig. 2 verwiesen. Im Unterschied zu Fig. 2 erhält die Schreib-Lesestation 12 hier die in den Speicher des Ein- oder Mehr-Bit RFID-Tags 10b des

Halbproduktes 2b einzuschreibende Information von einem übergeordneten Steuersystem 50. Da für das Verständnis dieser Anwendungsmöglichkeit die nachfolgenden Weiterbe- arbeitungsschritte nicht von Bedeutung sind, sind sie lediglich als Weiterbearbeitungsvor- richtungen 52, 54 bezeichnet. Dabei kann die Weiterbearbeitungsvorrichtung 52 beispiels- weise eine Sammeltrommel der Anmelderin sein, mit welcher eine Verarbeitungskadenz von 40'0OO bis über ca. 80'0OO Produkten pro Stunde erzielbar ist, während die Weiterbearbeitungsvorrichtung 54 beispielsweise durch eine Schneidtrommel der Anmelderin gebildet ist. Der Materialfluss der Produkte ist der Einfachheit halber nur mit Pfeilen stilisiert.

Bei einem Ausschleusen der Produkte 2 nach der Weiterbearbeitungsvorrichtung 52, werden diese entlang einer weiteren Schreib-Lesestation 12a gefördert und beispielsweise auf einem sogenannten Wickel 56 bis zu deren Weiterverwendung zwischengelagert oder in einer nicht näher beschriebenen Vorrichtung zwischenverarbeitet. Die Schreib-Lesestation 12a leitet die Information über das Antwortsignal jedes mit einer RFID-Tag versehenen Produkts, dessen RFID-Tag sich in der Reichweite seiner Antenne befindet, an das übergeordnete Steuersys- tem 50 weiter, so dass dieses jederzeit weiss, welches Produkt - oder Teilprodukt - von der Zuleitung zur Weiterbearbeitungsvorrichtung 54 abgezweigt oder ausgeschleust worden ist. Aus dem in Fig. 1 1 gezeigten Flussdiagramm ist weiter ersichtlich, dass beim Zurückführen bzw. Einschleusen der zuvor ausgeschleusten Produkte diese entlang einer weiteren Schreib- Lesestation 12b die einzelnen Produktinformationen der RFID-Tags entsprechend online an das übergeordnete Steuersystem 50 weitergeleitet werden, damit der Produktfluss stets im Wesentlichen vollständig überwacht ist.

Es versteht sich von selbst, dass sich ein derartiges Ausschleusen beispielsweise besonders für die Zwischenlagerung von Teilprodukten wie etwa Bunde einer Zeitung eignet, welche erst bei der Zusammenstellung der Zeitung wieder benötigt werden. Dabei können die RFID- Tags auf den Produkten Hilfsmittel wie etwa Weichen 62, 62a selber steuern oder diese werden ebenfalls vom übergeordneten Steuersystem 50 gesteuert.

Der Fachmann sieht anhand dieser Ausführungsform der Erfindung, dass das Ein- und Ausschleusen im sogenannten real-time-mode vorgenommen werden kann und es unerheblich ist, ob die RFI D-Tags sogenannte Ein- oder Mehr-Bit-Informationen tragen. So ist es zum Beispiel möglich, dass Produkte auch mehrfach ein- und ausgeschleust werden, ehe sie zu einem Endprodukt verarbeitet werden.

Anhand der Fig. 12a und 12b wird eine weitere erfindungsgemässe Anwendungsmöglichkeit beschrieben. Zwei verschiedene Hauptprodukte 30, 30a sind im Bereich des Falzes 22 und der freien Seitenkante 24 vorgängig mit entsprechend verschiedenen RFID-Tags 100 bzw. 200 gekennzeichnet worden und werden nun in Förderrichtung F entlang Weiterbear- beitungsstationen 52, 54 transportiert. Diese Weiterbearbeitungsstationen 52, 54 werden in diesem Fall von Anlegern 52, 54 gebildet, welche unterschiedliche Teilprodukte 32, 32a, beispielsweise regionenspezifische Teilprodukte 32, 32a, Einlegeblätter, Postkarten und/oder Werbemuster oder dergleichen je nach Auslesesignal der entsprechenden Hauptprodukte 30, 32 in diese einsteckt. Die RFID-Tags 200 der vorlaufenden Produkte 30a lösen beim Transport entlang der Schreib-Lesestation 12, welche dem Anleger 52 zugeordnet ist, kein Signal aus, weshalb keine Beschickung mit einem Teilprodukt 32 erfolgt Hingegen erkennt die weitere Schreib-Lesestation 12a die vorlaufenden Produkte 30a als solche und veraπlasst entsprechend ein Einstecken mit einem Teilprodukt 32a beim ihm zugeordneten weiteren Anleger 52. Dasselbe geschieht analog mit den Hauptprodukten 30. Das Ein- stecken ist in den Figuren 12a und 12b nur symbolisch dargestellt und erfolgt in der dargestellten Anordnung deshalb von unten her. Während in Fig. 12a eine Serie von vorlaufenden ersten Produkten 30a, auf welche eine Serie von zweiten Produkten 30 folgt, zeigt, sind die Produkte 30, 30a in Fig. 12b willkürlich gemischt. Die korrekte Erfassung der jeweiligen Auslesesignale bei den Schreib-Lesestationen 12, 12a führen trotzdem zum gewünschten Resultat. Ein entscheidender Vorteil der Erfindung liegt darin, dass das individualisierte Zusammentragen von Haupt- und Teilprodukten 30, 30a, 32, 32a ohne direkte Steueranwei-

sung eines übergeordneten Steuersystems nur auf Grund der im jeweiligen RFID-Tag enthaltenen Information zuverlässig gesteuert werden kann.

Der Fachmann erkennt, dass dieselbe Anwendungsmöglichkeit erreicht werden kann, wenn sich die Informationen der anstelle auf den RFID-Tags der Produkte auf den RFID-Tags der Klammern befinden, wie dies anhand der Figuren 6a bis 6i bereits beschrieben worden ist.

Für den Fachmann ist es anhand der Figuren einfach nachvollziehbar, dass sich die erfin- dungsgemässe Lehre sinngemäss auch auf den Fall übertragen lässt, wo die Teilprodukte mit ihrem Falz 36 auf Sätteln aufliegen und weitere Teilprodukte und/oder ein Hauptprodukt rittlings darauf aufgelegt werden, beispielsweise beim Sammeln und beispielsweise einer Heftstation, einer Kontrollstation, einer Klebestation, einer Folierstation, einer Schneidstation, einer Adressierstation, einer Paketierstation oder dergleichen.

Als eine weitere erfindungsgemässe Anwendungsmöglichkeit zum Steuern einer Folgeoperation im Sinne der anhand den Fig. 12 beschriebenen Anweπdungsmöglichkeit steuern bei der in Fig. 13 gezeigten Anlage die verschiedenen RFID-Tags 100 bzw. 200 der regionen- spezifischen Teilprodukte 32, 32a deren weiteren Verlauf, indem sie von der Schreib-Lesesta- tion 12 ausgelesen werden, welche eine Weiche 62 entsprechend dazu veraπlasst, sie in eine erste Richtung A oder in eine zweite Richtung B zu leiten. Wie bei der Fig. 12a, und 12b werden die ungefüllten und befüllten Hauptprodukte mit einem nicht näher beschriebenen Fördermittel in der Förderrichtung F gefördert. Das Einstecken ist in der Fig. 13 eben- falls nur symbolisch dargestellt und erfolgt in der dargestellten Anordnung deshalb von unten her. Im Unterschied zu den Fig. 12a und 12b deutet eine Schlaufe 64 im Förderpfad an, dass die Hauptprodukte 60 beispielsweise zwischen der Anlegerstation 54 und der Anlegerstation 52 noch weitere, nicht näher beschriebene Bearbeitungsschritte durchlaufen und/oder gepuffert und/oder ein- und wieder ausgeschleust werden. Wie bei den Fig. 12a und 12b werden in ein Hauptprodukt verschiedene Teilprodukte 32, 32a von ihnen zuge-

ordneten Anlegern 52, 54 gesammelt oder eingesteckt. Im Unterschied zu den Fig. 12a und 12b handelt es sich hierbei nun um neutrale Hauptprodukte 60, welche erst durch das nachfolgende Bestücken mit entweder dem einen, oder dem anderen Teilprodukt 32 oder 32a zu einem Endprodukt werden. Mit einer derartigen Anordnung ist es beispielsweise möglich, dass die regioπalisierten Teilprodukte 32, 32a die Versandzuteilung selber bestimmen, ohne dass ein übergeordnetes System dazu notwendig ist.

Für den Fachmann ist es anhand der Figuren einfach nachvollziehbar, dass sich die erfin- dungsgemässe Lehre sinngemäss auch auf den Fall übertragen lässt, wo es sich bei den Hauptprodukten in Fig. 13 nicht um neutrale, das heisst Hauptprodukte 60 ohne RFID-Tags, sondern um mit RFID-Tags ausgestatteten Hauptprodukte handelt, deren Informationen hierbei jedoch nicht ausgelesen würden. überdies soll an dieser Stelle festgehalten werden, dass alle in dieser Beschreibung als Hauptprodukte, und/oder Endprodukt bezeichnete Produkte selber wiederum Teilprodukte eines übergeordneten Druckereierzeugnisses sein können. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind komplexere Verteilungslösungen mittels mehreren, kaskadenartig hintereinandergeschalteteπ Weichen 62 realisiert. Der Fachmann erkennt zudem, dass die selbe Anwendungsmöglichkeit erreichbar ist, wenn sich die Informationen der anstelle auf den RFID-Tags der Produkte auf den RFID-Tags der Klammern befinden, wie dies anhand der Figuren 6a bis 6i bereits beschrieben worden ist oder die Produkte sinngemäss auf Sätteln, beispielsweise eines Leiternfördereres aufliegen und sinn- gemäss gesammelt werden.

Die Fig. 14 soll als stark schematisiertes Beispiel für eine komplexe Anlage zur Herstellung von komplexen Druckerzeugnissen dienen. Dabei deuten die strichpunktierten Linien Förderwege in einer Förderrichtung F an. Die Herstellprozesse I I a, I I b können beispielsweise Hochleistungsdruckmaschineπ sein, welche bestimmte RFID-Tags je nach Bedarf bereits hier direkt auf die Teil- oder Hauptprodukte aufbringen. Die Weiterbearbeituπgsvorrichtungen 56, 56a werden beispielsweise durch Wickelvorrichtungen gebildet. Weiter stromabwärts

werden die Produkte von Weichen 62, 62a entsprechend ihren in den RFID-Tags gespeicherten Informationen nachfolgenden Weiterbearbeitungsvorrichtungen, wie beispielsweise Anlegern 52, 54 zugeführt, welche ihrerseits mehrere Teilprodukte aus mehreren Stangen 40, 4Oa 1 40b, 40c, 4Od 1 4Oe enthalten können. Anschliessend werden die Endprodukte bei- spielsweise in von Versandvorrichtungen 66, 66a gebildeten Weiterbearbeitungsvorrichtun- gen für den Versand vorbereitet. Der ganze Produktfluss kann entweder über die Produkte selbst, oder über eine nicht dargestellte, übergeordnete Steuereinheit kontrolliert und/oder gesteuert werden.

Für den Fachmann ist es einfach nachvollziehbar, dass die oben beschriebenen Anweπ- dungsmöglichkeiten beliebig miteinander kombiniert werden können um komplexere Kontroll- und/oder Steueraufgaben zu bewältigen.

Bezugszeichenliste

Förderπchtung F

Klammer K, K 1 , K", K 1 ", K" 11

Erstellte, leere 1 -Bit RFID-Tag oder Mehr-Bit RFID-Tag 10a

Herstellungsprozess I Ia, I I b

Produkt 2, 2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h

Lesestation, Schreibstation, Schreib-Lesestation 12, 12a

Separat erstelltes RFID-Tag 10b

Arbeitsstation 13

Falz 22

Freie Seitenkante eines Produkts 24, 24a

Blume eines Produkts 26

Hauptprodukt 30, 30a

Teilprodukt 32, 32a, 32b

Hauptproduktfalz 34

Teilproduktfalz 36

Weiteres Teilprodukt 38

Stange 40, 40a, 40b, 40c, 4Od, 4Oe

Endstück, Brettchen 42

Umreifung 44

Weitere RFID-Tag 300

Stangenkante 46, 46a, 46b

übergeordnetes System 50

Weiterbearbeitungsvorrichtung 52, 54

Weitere Weiterbearbeitungsvorrichtung, Wickel 56, 56a

Neutrales, nicht mit RFI D-Tags bestücktes Hauptprodukt 60

Weiche 62, 62a

Schlaufe 64

Versandvorrichtung 66, 66a

Informationstragendes RFID-Tag 100

Weiteres informationstragendes RFID-Tag 200, 200a, 200b

Amplitude a, a Ol ai.410, 420, 430, 440

Differenz, Amplitudendifferenz δ, 41 1 , 421

Resonanzkurve 401 , 402, 403, 404, 501 , 502

Frequenz f, fo, U,