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Title:
PROCESS AND APPARATUS FOR ANALGESIC THERAPY AND/OR FOR INFLUENCING THE VEGETATIVE NERVOUS SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/017771
Kind Code:
A2
Abstract:
A process and apparatus are disclosed for applying an analgesic therapy and/or for influencing the vegetative nervous system. By means of an apparatus (1), i.e. a source (1) of pulse-like waves, at least one pulse-like wave is directed onto a nevralgic area (GCS) involved in the stimulus transmission as regards the pain or the area to be influenced of the vegetative nervous system.

Inventors:
WETH GOSBERT (DE)
WILHELM GUNTER (DE)
Application Number:
PCT/DE1994/000133
Publication Date:
August 18, 1994
Filing Date:
February 09, 1994
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
WETH GOSBERT (DE)
WILHELM GUNTER (DE)
International Classes:
A61B17/225; A61H9/00; A61N1/34; A61H23/00; A61H23/02; A61H39/00; A61M21/00; A61N1/18; A61N1/36; A61N1/362; A61N5/02; A61N7/00; A61H39/04; (IPC1-7): A61H23/00; A61N1/18
Domestic Patent References:
WO1985003234A11985-08-01
Foreign References:
US3396721A1968-08-13
US5119832A1992-06-09
US3861383A1975-01-21
US4265228A1981-05-05
US5131409A1992-07-21
EP0301360A11989-02-01
Other References:
PROCEEDINGS OF THE IEEE 1990 ULTRASONICS SYMPOSIUM, Bd.3, 7. Dezember 1990, HONOLULU Seiten 1653 - 1656 J.CHAPELON 'thresholds for tissue ablation by focused ultrasound'
See also references of EP 0683657A1
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Claims:
Patentansprüche
1. Gerät zur Behandlung von Schmerzzuständen und/oder zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystems, aufweisend eine Quelle (1, 20, 30, 40, 50, 60) impulsartiger Wellen, mittelε derer wenigstens eine impulsartige Welle auf einen neural sensiblen Bereich (GC, GCS, GP, GS) geleitet wird, der bezüglich deε Schmerzes bzw. bezüglich des zu beeinflussenden Bereiches des vegetativen Nervenεystemε an der Reizleitung beteiligt ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, wobei die Dauer der erzeugten impulsartigen Welle 100 ms nicht wesentlich übersteigt.
3. Gerät nach .Anspruch 1 oder 2, welcheε implantierbar ist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, welches Fokus εierungsmittel für die impulsartige Welle aufweist.
5. Gerät nach einem der .Ansprüche 1 bis 4, welches als im¬ pulsartige Welle eine mechanische Welle erzeugt.
6. Gerät nach Anspruch 5, welches alε Quelle impulεartiger Wellen eine Druckimpulsquelle (1, 20, 30, 40, 50) enthält.
7. Gerät nach Anspruch 6, dessen Druckimpulsquelle (20, 30) einem stoßartig antreibbaren Festkörper (21, 31) aufweist, mittelε deεεen die Körperoberfläche deε Patienten (P) zur Er¬ zeugung des Druckimpulεes beaufschlagbar ist.
8. Gerät nach Anspruch 7, wobei die Druckimpulsquelle (20) als Festkörper einen εtoßartig antreibbaren Stößel (21) enthält .
9. Gerät nach Anεpruch 7, deεεen Druckimpulεquelle (30) als Festkörper ein Geschoß (31) aufweist, mittels dessen die Körperoberfläche des Patienten (P) beaufschlagbar iεt und das stoßartig antreibbar.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dessen Stößel (21) die Körperoberfläche des Patienten (P) direkt beauf¬ schlagt .
11. Gerät nach einem der Ansprüche 7 bis 9, welches ein akustisches Koppelmedium enthaltende Koppelmittel (27) auf weist, welche zur Anordnung zwischen der Körperoberfläche des Patienten (P) und dem Festkörper (21, 31) vorgesehen sind.
12. Gerät nach einem der Anεprüche 7 bis 11, deεεen Festkör¬ per (21, 31) derart stoßartig antreibbar ist, daß seine kinetische Energie wenigstenε 5 Millijoule beträgt.
13. Gerät nach einem der Anεprüche 7 bis 12, deεεen Feεtkör¬ per (21, 31) derart stoßartig antreibbar ist, daß seine Geschwindigkeit wenigεtens 3 m/s beträgt.
14. Gerät nach einem der Anεprüche 7 bis 13, wobei die Masεe deε Festkörpers (21, 31) wenigεtenε 1 Gramm beträgt.
15. Gerät nach .Anspruch 6, mittels dessen Druckimpulsquelle (40, 50) die Körperoberfläche des Patienten (P) der zur Er¬ zeugung des Druckimpulses mit einem Fluid impulsartig beauf¬ schlagbar ist.
16. Gerät nach Anεpruch 15, deεεen Druckimpulεquelle (40, 50) ein mit der umgebenden Atmoεphäre in über eine Öffnung (42, in Verbindung εtehendeε, εchlagartig komprimierbares Fluidvolumen (43, 52) enthält und das die Körperoberfläche des Patienten (P) beaufschlagende Fluid durch die Öffnung (42, 33) abgibt, wenn das Fluidvolumen (43, 52) εchlagartig kom primiert wird.
17. Gerät nach Anspruch 15 oder 16, wobei alε Fluid ein Gaε vorgesehen ist.
18. Gerät nach .Anspruch 15 oder 16, wobei alε Fluid eine Flüεεigkeit vorgeεehen iεt.
19. Gerät nach Anεpruch 6, daε alε Druckimpulsquelle eine elektromagnetische Druckimpulsquelle (1) enthält.
20. Gerät nach Anεpruch 19, deεεen Druckimpulεquelle (1) alε Druckimpulε eine akuεtische Stoßwelle erzeugt.
21. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, welches als Quelle impulsartiger Wellen eine Quelle elektromagnetischer Wellen enthält, mittels derer alε impulsartige Welle eine elektromagnetische Welle erzeugbar ist.
22. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, welches als Quelle impulsartiger Wellen eine Quelle elektrischer Impulse enthält, mittels derer als impulsartige Welle ein elektri¬ scher Impuls erzeugbar ist.
23. Gerät nach Anspruch 22, welches implantierbar ist und eine Elektrode aufweist, mittels derer der elektrische Impulε dem neural sensiblen Bereich zuführbar ist.
24. Verwendung einer Quelle (1, 20, 30, 40, 50, 60) impulsar¬ tiger Wellen zur Behandlung von Schmerzzuständen und/oder zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystemε durch Beaufschla gung eines neural senεiblen Bereicheε (GC, GCS, GP, GS) , der bezüglich deε Schmerzes bzw. bezüglich des zu beeinfluεεenden Bereicheε des vegetativen Nervensystemε an der Reizleitung beteiligt iεt, mit wenigεtenε einer impulεartige Welle.
25. Verwendung nach .Anspruch 24, wobei die Dauer der mittelε der Quelle erzeugten impulsartigen Welle 100 ms nicht wesent¬ lich übersteigt.
26. Verwendung nach .Anspruch 24 oder 25, wobei die Quelle implantierbar ist.
27. Verwendung nach einem der Ansprüche 24 bis 26, wobei die Quelle, Fokussierungsmittel für die impulsartige Welle auf¬ weist .
28. Verwendung nach einem der Ansprüche 24 biε 27, wobei die Quelle als impulsartige Welle eine mechanische Welle erzeugt.
29. Verwendung nach Anspruch 28, wobei alε impulsartige Welle eine mechanische Welle erzeugt wird und als Quelle impulsar¬ tiger Wellen eine Druckimpulsquelle (1, 20, 30, 40, 50) vorgeεehen iεt .
30. Verwendung nach Anspruch 29, wobei als Druckimpulsquelle eine elektromagnetische Druckimpulsquelle (1) vorgeεehen iεt.
31. Verwendung nach Anεpruch 30, wobei die Druckimpulεquelle (1) als Druckimpuls eine akustiεche Stoßwelle erzeugt.
32. Verwendung nach einem der Ansprüche 24 bis 27, wobei als Quelle impulsartiger Wellen eine Quelle elektromagnetischer Wellen vorgesehen ist, mittels derer als impulsartige Welle eine elektromagnetische Welle erzeugbar iεt.
33. Verwendung nach einem der Anεprüche 24 bis 27, wobei als Quelle impulsartiger Wellen eine Quelle elektrischer Impulse vorgesehen ist, mittels derer als impulsartige Welle ein elektrischer Impuls erzeugbar iεt.
34. Verwendung nach Anspruch 33, wobei die Quelle implantier¬ bar ist und eine Elektrode aufweist, mittels derer der elek trische Impuls dem neural sensiblen Bereich zuführbar ist.
35. Verwendung nach einem der Ansprüche 24 bis 34, wobei der neural εenεible Bereich (GC, GCS, GP, GS) von dem schmerzen¬ den bzw. beeinflusεenden Bereich verεchieden iεt.
36. Verwendung nach einem der Anεprüche 24 biε 35, wobei der neural εenεible Bereich (GCS) dicht bei einem Querfortεatz (QF) des ersten Halswirbels (HW1) liegt.
37. Verwendung nach Anspruch 36, wobei der neural sensible Bereich das Ganglion cervicale superior (GCS) ist.
38. Verwendung nach einem der Ansprüche 24 bis 35, wobei der neural sensible Bereich ein Ganglion (GC, GCS, GP, GS) ist.
39. Verwendung nach Anεpruch 38, wobei der neural sensible Bereich ein Ganglion der aus Ganglion cöliacum (GC) , Ganglion cervicale superior (GCS), Ganglion pelvinum (GP)und Ganglion sacrale (GS) bestehenden Gruppe ist.
40. Verfahren zur Schmerztherapie und/oder zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystemε, aufweisend den Verfahrens¬ schritt, daß mittels eines Apparateε (1, 20, 30, 40, 50, 60) wenigstens eine impulsartige Welle auf einen neural sensiblen Bereich (GC, GCS, GP, GS) geleitet wird, der bezüglich des Schmerzes bzw. bezüglich des zu beeinflussenden Bereiches des vegetativen Nervensyεtemε an der Reizleitung beteiligt iεt.
41. Verfahren nach Anεpruch 40, wobei die Dauer der impulsartigen Welle 100 ms nicht wesentlich übersteigt.
42. Verfahren nach Anspruch 40 oder 41, welches den zuεätzlichen Verfahrenεεchritt aufweist, daß die impulsartige Welle fokussiert wird.
43. Verfahren nach einem der Anεprüche 40 biε 42, wobei alε impulεartige Welle eine mechaniεche Welle eingeleitet wird.
44. Verfahren nach .Anspruch 43, wobei die mechanische Welle mittels einer Druckimpulsquelle (1, 20, 30, 40, 50) erzeugt wird.
45. Verfahren nach Anspruch 44, wobei die Körperoberfläche deε Patienten (P) mittelε der Druckimpulεquelle (20, 30) zur Erzeugung deε Druckimpulses εtoßartig mit einem Festkörper (21, 31)beaufεchlagt wird.
46. Verfahren nach .Anεpruch 45, wobei die Druckimpulεquelle (20) alε Festkörper einen stoßartig antreibbaren Stößel (21) enthält, durch desεen Auftreffen auf die Körperoberfläche des Patienten (P) der Druckimpuls erzeugt wird.
47. Verfahren nach Anspruch 46, wobei mit dem Stößel (21) die Körperoberfläche des Patienten (P) direkt beaufεchlagt wird.
48. Verfahren nach Anspruch 46, wobei die Körperoberfläche deε Patienten (P) mit dem Stößel (21) unter Zwiεchenfügung eineε akustischen Koppelmediums (27) beaufschlagt wird.
49. Verfahren nach Anspruch 44, wobei die Körperoberfläche des Patienten (P) mittels eines von der Druckimpulsquelle (30) abgegebenen Geschoßeε (31) beaufschlagt wird.
50. Verfahren nach einem der Ansprüche 45 bis 49, wobei die kinetische Energie des Festkörperε (21, 31) wenigstens 5 Millijoule beträgt.
51. Verfahren nach einem der Ansprüche 45 bis 50, wobei die Geschwindigkeit des Festkörperε (21, 31) wenigεtenε 3 m/s beträgt .
52. Verfahren nach einem der Ansprüche 45 bis 51, wobei die Masse des Festkörperε (21, 31) wenigstens 1 Gramm beträgt.
53. Verfahren nach .Anspruch 44, wobei die Körperoberfläche des Patienten (P) mittels der Druckimpulsquelle (40, 50) zur Erzeugung deε Druckimpulses mit einem Fluid impulεartig beaufεchlagt wird.
54. Verfahren nach Anspruch 53, wobei die Druckimpulεquelle (40, 50) ein mit der umgebenden Atmoεphäre in über eine Öff¬ nung (42, 33) in Verbindung stehendes, schlagartig komprimierbares Fluidvolumen (43, 52) enthält, und wobei die Druckimpulsquelle das die Körperoberfläche des Patienten (P) beaufschlagende Fluid durch die Öffnung (42, 33) abgibt, wenn das Fluidvolumen (43, 52) schlagartig komprimiert wird.
55. Verfahren nach Anspruch 53 oder 54, wobei als Fluid ein Gas verwendet wird.
56. Verfahren nach Anspruch 53 oder 54, wobei als Fluid eine Flüεεigkeit verwendet wird.
57. Verfahren nach Anspruch 44, wobei der Druckimpuls mittels einer elektromagnetischen Druckimpulsquelle (1) erzeugt wird.
58. Verfahren nach einem der Ansprüche 43 biε 57, wobei alε Druckimpuls eine akustiεche Stoßwelle erzeugt wird.
59. Verfahren nach einem der Anεprüche 40 biε 42, wobei alε impulsartige Welle eine elektromagnetische Welle eingeleitet wird.
60. Verfahren nach Anspruch 40 oder 41, wobei als impulsartige Welle ein elektrischer Impuls eingeleitet wird.
61. Verfahren nach Anspruch 60, wobei die impulsartige Welle mittels eines implantierbaren Gerätes erzeugt wird.
62. Verfahren nach .Anspruch 60 oder 61, wobei der elektrische Impuls dem neural senεiblen Bereich mittels einer Elektrode zugeführt wird.
63. Verfahren nach einem der Ansprüche 40 bis 62, wobei der neural sensible Bereich (GC, GCS, GP, GS) von dem schmerzenden bzw. beeinfluεεenden Bereich verschieden ist.
64. Verfahren nach einem der .Ansprüche 40 biε 63, wobei der neural sensible Bereich (GCS) dicht bei einem Querfortsatz (QF) des ersten Halswirbelε (HWl)liegt.
65. Verfahren nach Anεpruch 64, wobei der neural εensible Be¬ reich das Ganglion cervicale superior (GCS) ist.
66. Verfahren nach einem der Ansprüche 40 bis 63, wobei der neural sensible Bereich ein Ganglion (GC, GCS, GP, GS) ist.
67. Verfahren nach Anεpruch 66, wobei der neural sensible Be reich ein Ganglion der aus Ganglion cöliacum (GC) , Ganglion cervicale superior (GCS), Ganglion pelvinum (GP)und Ganglion sacrale (GS) bestehenden Gruppe ist.
Description:
Gerät und Verfahren zur Schmerztherapie und/oder zur Beein¬ flussung des vegetativen Nervensystems

Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Schmerztherapie und/oder zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystems. Die Erfin¬ dung betrifft außerdem ein Verfahren zur Schmerztherapie und/oder zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystems. Die Erfindung betrifft weiter eine neue Verwendung einer Quelle impulsartiger Wellen. Unter Schmerztherapie soll hier die Verminderung bzw. Beseitigung von Schmerzempfinden verstanden werden.

Derartige Geräte bzw. Verfahren sind in .Anbetracht der hohen Zahl von Patienten, die unter Schmerzzuständen unterschied¬ lichster Art leiden, von großer Bedeutung, da die Einnahme von .Analgetika Suchtgefahren in sich birgt. Außerdem stellen Anaigetika insbesondere bei lange andauernder Einnahme eine erhebliche Belastung für den Stoffwechsel des Patienten dar. Es können sogar Schädigungen der Stoffwechselorgane, z.B. der Nieren, auftreten. Es kommt hinzu, daß in vielen Fällen die .Analgetika mit zunehmender Behandlung höher dosiert werden müssen, um den Behandlungserfolg zu gewährleisten. Außerdem gibt es eine hohe Zahl von Patienten mit Analgetika-Unver- träglichkeit bzw. -Allergie. Ebenfalls von besonderer Bedeu¬ tung sind Geräte bzw. Verfahren der eingangs genannten Art bei der Behandlung von Drogensüchtigen während des Entzugs im Hinblick auf die dabei auftretenden Schmerzen und sonstigen Entzugserscheinungen. Schließlich sind Geräte bzw. Verfahren der eingangs genannten Art auch im Hinblick auf die hohe Zahl von Patienten mit vegetativen Störungen, z.B. Herzrhythmus- Störungen, Verdauungsstörungen, Schweißausbrüchen, Verspan¬ nungen u.dgl. von Bedeutung.

Geräte bzw. Verfahren der eingangs genannten Art erlauben nämlich Schmerztherapie und Behandlung von vegetativen

Störungen gänzlich ohne, oder zumindest mit verminderter Medikation.

Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist als Atlasthera- pie bekannt und geht auf den französischen Arzt Arien zurück (siehe "Manuelle Medizin", 27. Jhrg., Heft 4, Auf. 1989, Seite 82, Springer Verlag). Bei der Atlastherapie wird durch manuelle Impulse (Manipulation) , insbesondere Schlag mit Finger, auf einen der Querfortsätze des ersten Halswirbels die Therapie von Schmerzen im Wirbelsäulenbereich ermöglicht. Außerdem werden Verspannungen im Wirbelsäulenbereich nachhal¬ tig positiv beeinflußt, also vermindert oder gänzlich beho¬ ben. Auch erste Folgeerscheinungen der multiplen Sklerose können durch die Atlastherapie gebessert werden, so daß z.B. eine akute Rückbildung von Paresen (Lähmungen) möglich ist. Außerdem wurde festgestellt, daß durch diese Therapie auch vegetative Reize ausgelöst werden, z.B. die Durchblutung deutlich verbessert wird.

Es konnte biochemisch nachgewiesen werden, daß es im Zusam¬ menhang mit der Atlastherapie zu einer signifikanten Änderung der Neurotransmitter (z.B. Dopamin) als auch der biogenen Amine kommt, was durch biochemische Bestimmungen im Blut nachgewiesen wurde. Dabei beschränkt sich die .Änderung der Neurotransmitter und biogenen .Amine nicht nur auf den Thera¬ piebereich, sondern ist im gesamten Organismus feststellbar.

Nachteilig an der Atlastherapie ist, daß sie manuell ausge¬ führt werden muß und somit subjektiven Einflüssen unterliegt, also, nicht reproduzierbar ist.

Außerdem ist aus es der US-PS 3 499 437 bekannt, eine Folge von impulsartigen Ultraschallwellen sowohl zur Schmerzthera¬ pie als auch zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystems in periphere Bereiche des Nervensystems zu einzuleiten, die bezüglich des jeweils relevanten Geschehens an der Reizlei¬ tung beteiligt sind. Es soll auf diese Weise eine Mikromaε-

sage bewirkt werden. Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß es infolge seiner peripheren .Anwendung (ähnlich wie Reiz¬ strom) , wenn überhaupt, dann nur nach häufiger, jeweils länger andauernder Anwendung zu einem Erfolg führt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Gerät bzw. ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem Energiegehalt und zeitlicher Verlauf der impulsartigen Welle gut reproduzierbar sind. Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, eine neue Verwendung für eine Quelle impulsartiger Wellen anzugeben.

Nach der Erfindung wird der das Gerät betreffende Teil der Aufgabe gelöst durch ein Gerät zur Behandlung von Schmerzzu- ständen und/oder zur Beeinflussung des vegetativen Nervensy¬ stems durch Beaufschlagung eines, aufweisend eine Quelle impulsartiger Wellen, mittels derer wenigstens eine impulsar¬ tige Welle auf einen neural sensiblen Bereich geleitet wird, der bezüglich des Schmerzes bzw. bezüglich des zu beeinflus- senden Bereiches des vegetativen Nervensystems an der Reiz¬ leitung beteiligt ist. Der das Verfahren betreffende Teil Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch ein Verfahren zur Schmerztherapie und/oder zur Beeinflussung des vegetati¬ ven Nervensystems, aufweisend den Verfahrensschritt, daß mittels eines Apparates wenigstens eine impulsartige Welle auf einen neural sensiblen Bereich geleitet wird, der bezüg¬ lich des Schmerzes bzw. bezüglich des zu beeinflussenden Bereiches des vegetativen Nervensystems an der Reizleitung beteiligt ist. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Wirksamkeit der Atlastherapie darauf beruht, daß durch den

Fingerschlag ein neural sensibler Bereich, nämlich das Ganglion cervicale superior, umstimuliert wird mit der Folge, der Umstellung der von diesen Ganglion abhängigen Nervenbahnen, was zur Beseitigung oder einem Nachlassen der Schmerzempfindungen und zu einem .Abbau der Verspannungen führt. Im Vergleich zur manuellen Therapie sind im Falle der Erfindung der Energiegehalt und der zeitliche Verlauf der

impulεartigen Welle sehr gut reproduzierbar. Außerdem wird der wesentliche Vorteil erzielt, daß mit einem einzigen Impuls wesentlich höhere Energien als im Falle der manuellen Therapie dem Körper des Patienten zugeführt werden können, so daß auch tiefliegende neural sensible Bereiche erreichbar sind. Unter einer impulsartigen Welle soll im vorliegenden Falle ein Impuls verstanden werden, bei dem es sich im wesentlichen um eine einmalige, vorzugsweise von einem Ruhezustand aus erfolgende impulsartige Amplitudenänderung handelt.

Mittels der Erfindung können Schmerzzustände und Verspannun¬ gen im Bereich der Wirbelsäule gut behandelt werden, indem ein dicht bei einem Querfortsatz des ersten Halswirbels liegender neural sensibler Bereich, z.B. das Ganglion cervi- cale superior , mit der impulsartigen Welle beaufschlagt wird. Als neural sensibler Bereich, der als Ansatzpunkt besonders geeignet ist, kommt ein Ganglion der aus Ganglion coeliacum , Ganglion cervicale superior, Ganglion sacrale und Ganglion pelvinum enthaltenden Gruppe in Frage.

Es wird davon ausgegangen, daß durch die Beaufschlagung mit eine einer impulsartigen Welle sozusagen eine "Umstimulation" des jeweiligen Ganglions erfolgt, wodurch Schmerzfreiheit bzw. eine Beeinflussung der an das jeweilige Ganglion ange¬ bundenen Bereich des vegetativen Nervensystems erreicht wird.

Im Gegensatz zu anderen "Manipulationen" von peripheren Nervenzellen, sei es durch Reizstrom, Massage oder auch durch Schallimpulse, greift die vorliegende Erfindung an den zentral regulierenden Steuermechanismen von Nervenschaltstellen, nämlich Nervenzentren und insbesondere Ganglien und nicht an peripheren, im schmerzenden bzw. zu beeinflussenden Bereich liegenden Nervenreizpunkten an. Mit der vorliegenden Erfindung kann z.B. durch die Beeinflussung des Ganglion coeliacum auch bei gegen medikamentöse Therapien praktisch resistenten Schmerzen Schmerzstillung erreicht

werden. So können z.B. durch eine Pankreatitiε (Morbus Wipple) oder andere Erkrankungen im Oberbauch ausgelöste Schmerzen behoben werden. Insbesondere derartige Schmerzen sind fast immer therapieresistent und benötigen hohe Dosen an Morphinpräparaten. Auch Schmerzen im Lendenwirbelbereich (Lendenwirbelsäulen-Syndrom) und Schmerzen im Sakralbereich sind durch Beeinflussung des Ganglion pelvinum gut therapierbar.

Wesentlich ist, daß die auf die Ganglien geleiteten Impulse nur dann ihren Effekt erzielen können, wenn sie ausreichend kurz sind, d.h. im 100 ms(Millisekunden) -Bereich liegen. Vorzugsweise sollte die Impulsdauer 70 ms nicht übersteigen.

Ergänzend ist zu sagen, daß sich die Erfindung beispielsweise für die Behandlung folgender Leiden bzw. im Zusammenhang mit diesen Leiden auftretender Schmerzen eignet:

1. Schmerzzustände bei rheumatoiden Erkrankungen und Verspan- nungen,

2. Schmerzzustände bei Durchblutungsstörungen (z.B. der Beine als Folge von Stoffwechselerkrankungen oder im Falle von vasospastischen Erkrankungen usw.),

3. Schmerzzustände bei internistischen Erkrankungen (z.B. Morbus Wipple, .Angina Pectoris, Magenschmerzen, funktio- nelle Oberbauchbeschwerden usw.),

4. Schmerzzustände bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen (Neuralgien, Multiple Sklerose, neurovegeta- tives Syndrom, Verspannungen usw.), und

5. Schmerzzustände bei Tumorerkrankungen und Begleittherapie bei der Tumortherapie.

Während eine einmalige Beaufschlagung des jeweiligen Ganglion mit einem akustischen Druckimpuls bzw. einer impulsartigen elektromagnetischen Welle in der Regel nur einen kurzfristi¬ gen Erfolg bringt, ist bei einer mehrmaligen, z.B. drei ali- gen, Wiederholung der Behandlung, beispielsweise im Wochenab¬ stand, ein längerfristiger Erfolg (Monate) erreichbar, in denen der Patient auch ohne .Analgetika leben kann. Die Wiederholung der Behandlung ist nicht mit der Verabreichung einer Folge impulsartiger Wellen zu verwechseln.

Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, gleichzeitig mit der Behandlung durch die impulsartigen Wellen eine medikamentöse Therapie durchzuführen, beispielsweise durch Gabe von Lo- kalanästhetika ähnlich wie im Falle der klassischen Neuralt- herapie.

Praktisch wichtig für die .Anwendung der Erfindung ist, daß infolge der segmentalen Versorgung der inneren Organe bei Erkrankung eines inneren Organes eine Überempfindlichkeit und Schmerzhaftigkeit (Hyperästhesie und Hyperalgesie) der zugehörigen Hautbezirke auftritt. Der Grund hierfür ist, daß die afferenten hinteren Wurzeln der Spinalnerven nicht nur afferente, vegetative Fasern aus den jeweils zugehörigen Organbezirken, sondern auch von HautSegmenten (Dermatomen) führen. Anhand der im Zusammenhang mit einer zu behandelnden Erkrankung auftretenden überempfindlichen und schmerzhaften Hautbezirke, die auch als Head'sche Zonen bezeichnet werden, kann also das für die jeweilige Erkrankung maßgebliche Ganglion ermittelt und mit der impulsartigen Welle beauf- schlagt werden. Weiter besteht auch die Möglichkeit, eine oder mehrere Head'sche Zonen selbst als neural sensible(n) Bereich(e) mit der impulsartigen Welle zu beaufschlagen, um das zugehörige Organ bzw. die zugehörigen Organe zu therapeu¬ tischen und/oder diagnostischen Zwecken zu beeinflussen.

In aller Regel ist übrigens der neural sensible Bereich nicht mit dem schmerzenden bzw. zu beeinflussenden Bereich iden-

tisch, d.h. der schmerzende oder zu beeinflussende Bereich wird nicht direkt mit den akustischen Druckimpulsen beauf¬ schlagt. Dies kann einen wesentlichen Vorteil darstellen, da ein etwaiges Krankheitsgeschehen in dem schmerzenden bzw. zu beeinflussenden Bereich durch die Druckimpulsanwendung nicht unmittelbar beeinflußt werden kann. Außerdem wird nicht eine Folge von impulsartigen Wellen eingeleitet, sondern pro Behandlung nur eine einzige impulsartige Welle. Eine Folge von impulsartigen Wellen wäre wenig hilfreich und unter Umständen sogar schädlich, weil durch eine Folge von impuls¬ artigen Wellen nicht sichergestellt werden kann, daß die erforderliche "Umstimulation" erfolgt. Allenfalls ist es denkbar, nach mehreren Minuten eine zweite impulsartige Welle einzuleiten, wenn die erste zu keinem spürbaren Erfolg geführt hat.

Um zu erreichen, daß sich die Wirkung der impulsartigen Welle nur auf den jeweiligen neural sensiblen Bereich beschränkt, und um zu gewährleisten, daß auch dann, wenn tiefer liegende neural sensible Bereiche erreicht werden sollen, die dem Patienten zugeführte Dosis an Energie nicht unnötig hoch ist, ist gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung vorgese¬ hen, daß die impulsartige Welle fokussiert wird.

Wie auch im Falle der manuellen Therapie tritt nach der

Behandlung eines Patienten mit dem erfindungsgemäßen Gerät bzw. dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht nur lokal sondern im gesamten Organismus eine Änderung der Neurotransmitter sowie der biogenen Amine auf. Die entsprechenden Untersuchun- gen können nach der bei W. Kloepfer & Weth, G. et al. ,

"Atlastherapie and Neurotransmitters in Patients Affected by Multiple Sclerosis", Manuelle Medizin, 27. Jahrgang, Heft 4, Seite 82, August 1989, Springer Verlag, beschriebenen Methode durchgeführt werden.

Als besonders erfolgreich hat es sich erwiesen, als impulsar¬ tige Welle eine mechanische Welle auf den neural sensiblen

Bereich zu leiten, die vorzugsweise mittels einer akustischen Druckimpulsquelle erzeugt wird.

Eine Variante der Erfindung sieht in diesem Zusammenhang vor, daß die Körperoberfläche des Patienten mittels der Druckim¬ pulsquelle zur Erzeugung der mechanischen Welle mit einem Festkörper stoßartig beaufschlagt wird. Ein entsprechendes Gerät kann handlich und einfach aufgebaut sein. Dabei kann vorgesehen sein, daß die Druckimpulsquelle als Festkörper einen beispielsweise elektromagnetisch stoßartig antreibbaren Stößel enthält, durch dessen Auftreffen auf die Körperober¬ fläche die mechanische Welle erzeugt wird. Die Beaufschlagung der Körperoberfläche mit dem Stößel kann direkt oder unter Zwischenfügung eines akustischen Koppelmediums erfolgen. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die Körperoberfläche des Patienten zur Erzeugung der mechanischen Welle mittels eines von der Druckimpulsquelle abgegebenen Geschosses beaufschlagt wird. Als Geschosse eignen sich beispielsweise Hohlkugeln aus Kunststoff, Schaumstoffkugeln, Korkkugeln etc.. Es versteht sich, daß die Energie des Geschosses so gering ist, daß dem Patienten keinerlei Verletzungen zugefügt werden.

Vorzugsweise beträgt die kinetische Energie des Festkörpers wenigstens 5 Millijoule . Die Geschwindigkeit des Festkörpers sollte wenigstens 3 m/s betragen, da dann mechanische Wellen in den Körper des Patienten eingeleitet werden, deren Dauer höchstens 100 ms beträgt. Die Masse des Festkörpers sollte wenigstens 1 g betragen, da sich dann die zur Erzeugung der genannten kinetischen Energie erforderliche Geschwindigkeit des Festkörpers in Grenzen hält.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Körperoberfläche des Patienten mittels der Druckimpulslquelle zur Erzeugung der mechanischen Welle mit einem Fluid impuls- artig beaufschlagt. Die impulsartige Beaufschlagung mit dem Fluid entspricht in ihrem Effekt der Beaufschlagung der Körperoberfläche mit einem Geschoß. Zweckmäßigerweise enthält

dann die Druckimpulsquelle ein mit der umgebenden Atmosphäre über eine Öffnung in Verbindung stehendes, schlagartig komprimierbares Fluidvolumen, wobei die Druckimpulsquelle das die Körperoberfläche des Patienten beaufschlagende Fluid durch die Öffnung abgibt, wenn das Fluidvolumen schlagartig komprimiert wird. Als Fluid kann sowohl ein Gas als auch eine Flüssigkeit Verwendung finden.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die mechanische Welle mittels einer elektromagnetischen Druckim¬ pulsquelle erzeugt, und zwar vorzugsweise in Form einer akustischen Stoßwelle. Es handelt sich hierbei um einen positiven akustischen Druckimpuls mit extrem steiler An¬ stiegsflanke. Die Verwendung einer elektromagnetischen Druckimpulsquelle ist deshalb besonders vorteilhaft, weil derartige Druckimpulsquellen eine sehr feinfühlige und gut reproduzierbare Einstellung der akustischen Eigenschaften der erzeugten Druckimpulse ermöglichen. Es können jedoch, und dies gilt auch für die Erzeugung von Stoßwellen, auch andere Druckimpulsquellen Verwendung finden. Es seien hier beispiel¬ haft piezoelektrische, elektrohydraulische und agnetostrik- tive Impulsquellen erwähnt.

Für die mechanischen Welle bzw. den Druckimpuls gilt, daß deren Amplitude dem Betrag nach im Vergleich zur Amplitude etwaiger AusSchwingvorgänge groß (> Faktor 3) ist. Obwohl bevorzugt positive mechanische Wellen bzw. Druckimpulse

(Überdruck) vorgesehen sind, ist es grundsätzlich auch möglich, negative Druckimpulse (Unterdr ck) anzuwenden, sofern sichergestellt ist, daß Schädigungen des jeweiligen neural sensiblen Bereiches durch Kavitation ausgeschlossen sind. Schädigungen des jeweiligen neural sensiblen Bereiches durch thermische Einflüsse sind praktisch ausgeschlossen, da mechanische Wellen bzw. akustische Druckimpulse der genannten Art von keinen nennenswerten thermischen Erscheinungen begleitet sind und lediglich εingulär zur Anwendung kommen.

Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung wird eine elek¬ tromagnetische Welle auf den neural sensiblen Bereich gelei¬ tet. Auch hier sind insbesondere im Falle der Fokussierung der elektromagnetischen Welle tiefer liegende neural sensible Bereiche behandelbar, wobei auch die impulsartige elektroma¬ gnetische Welle hinsichtlich ihres Energiegehaltes sowie des zeitlichen Verlaufes ihrer Amplitude gut reproduzierbar ist. Auch eine Gefahr von insbesondere thermischen Schädigungen deε jeweiligen neuralsensiblen Bereiches ist nicht gegeben, da die elektromagnetischen Wellen wie auch die mechanischen Wellen Singular angewendet werden.

Es besteht auch die Möglichkeit, gemäß einer Ausführungεform der Erfindung als impulsartige Welle einen elektrischen Impuls, wie er beispielsweise bei einer elektrischen Entla¬ dung, z.B. Kondensatorentladung, auftritt, auf den neural sensiblen Bereich zu leiten. Dies ist besonderε dann von Vorteil, wenn die impulεartige Welle mittels eines in den Patienten implantierbaren Gerätes erzeugt werden soll. Ein derartiges implantierbares Gerät kann ähnlich wie ein implan¬ tierbarer Defibrillator oder Herzschrittmacher aufgebaut sein, wobei der elektrische Impuls dem jeweiligen neural sensiblen Bereich über eine katheterartige Elektrode zuge¬ führt werden kann. Im Gegenεatz zu einem Defibrillator oder Herzschrittmacher wird aber eine Folge elektrischer Impulse oder ein elektrischer Impuls nicht beim Auftreten bzw. Ausbleiben eines physiologischen Ereignisses abgeben. Viel¬ mehr werden in der zuvor beschriebenen Weise nur einzelne Impulse appliziert, die vom behandelnden Arzt oder auch vom Patienten selbst ausgelöst werden können, beispielsweiεe mittelε einer drahtlosen Fernbedienung.

Der die neue Verwendung einer Quelle impulsartiger Wellen betreffende Teil der Aufgabe wird durch die Ansprüche 24 bis 39 gelöst. Besondere Erläuterungen sind in diesem

Zusammenhang nicht erforderlich; vielmehr wird auf die

vorstehenden Erläuterungen bezüglich deε erfindungεge äßen Geräteε verwiesen.

Auch im Falle der Anwendung elektromagnetischer Wellen oder elektrischer Impulse beschränkt sich die Anwendung in der Regel auf einen Bereich, der von dem schmerzenden bzw. zu beeinflussenden Bereich verschieden ist.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 die Behandlung eines Patienten mittels einer akustischen Stoßwellenquelle, und

Fig. 2 die Druckimpulsquelle gemäß Fig. 1 im Längs¬ schnitt,

Fig. 3 die Behandlung eines Patienten mit einer abwei¬ chend von Fig. 1 und 2 aufgebauten Druckimpuls- quelle,

Fig. 4 eine Variante der Druckimpulsquelle gemäß Fig. 3,

Fig. 5 bis 7 in zu der Fig. 3 analoger Darstellung unter- schiedlich aufgebaute Druckimpulsquellen,

Fig. 8 die Behandlung eines Patienten mit einer Quelle impulsartiger elektromagnetischer Wellen, und

Fig. 9 die Behandlung eines Patienten mit elektrischen

Impulsen.

In Fig. 1 ist ein mit P bezeichneter Patient dargestellt, der im Bereich seiner Wirbelsäule unter Schmerzen und Verspannun- gen leidet.

In Fig. 1 ist die Halswirbelsäule HWS des Patienten P schema¬ tisch angedeutet. Dabei ist aus der Fig. 1 ersichtlich, daß der erste Halswirbel HW1 eine Verschiebung, und zwar nach links (aus Sicht des Betrachters), aufweist.

Zur Behandlung seiner Beschwerden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. Gerät, von letzterem in Fig. 1 nur die insge¬ samt mit 1 bezeichnete Druckimpulsquelle dargestellt ist, wird mittels der Druckimpulsquelle 1 in den Patienten P eine impulsartige mechanische Welle, nämlich ein akustischer Druckimpuls in Form einer Stoßwelle, eingeleitet. Dabei wird die akustische Druckimpulsquelle 1 mittels einer flexiblen .Ankoppelmembran von links an den Hals des Patienten akustisch angekoppelt, und zwar derart, daß die Fokuszone FZ der Stoßwelle, die Randstrahlen der Stoßwelle sind in Fig. 1 strichliert angedeutet, im Bereich des linken Querfortsatzes QF des verschobenen ersten Halswirbels HW1 liegt. Wird nun eine Stoßwelle ausgelöst, trifft diese das im Bereich des Querfortsatzes QF des betroffenen Halswirbelε HW1 liegenden Ganglion cervicale superior GCS, das in Fig. 1 schematisch angedeutet ist.

Durch das Auftreffen der Stoßwelle wird das Ganglion cervi¬ cale superior umstimuliert, mit der Folge der Umstellung der vom Ganglion cervicale superior abhängigen Nervenbahnen. Dies führt dazu, daß die Schmerzempfindung zumindest nachläßt und sich die Verspannungen abbauen. Der Behandlungserfolg tritt praktisch unmittelbar nach der Stoßwellenanwendung ein.

Um einen länger andauernden Behandlungserfolg erreichen zu können, reicht eine einmalige Behandlung nicht aus, vielmehr ist eine mehrfache, beispielsweise dreifache, Behandlung möglich, wobei die einzelnen Behandlungen etwa im Wochenab¬ stand liegen sollten.

In der Regel wird es genügen, pro Behandlung eine einzige Stoßwelle zu applizieren. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, Folgen von Stoßwellen zu applizieren.

Geeignete Druckimpulsquellen sind z.B. in der US- PS 4 697 588, der US-PS 4 764 505 und der EP-A-0 301 360 beschrieben.

Der Aufbau der Druckimpulsquelle 1 wird im folgenden bei- spielhaft anhand der Fig. 2 näher erläutert.

Die Druckimpulsquelle 1 gemäß Fig. 2 weist ein etwa topfför- iges Gehäuse 3 auf, im Bereich von dessen einem Ende ein insgesamt mit 4 bezeichneter Stoßwellengenerator vorgesehen ist. An seinem offenen Ende ist das Gehäuse 3 der übrigens im wesentlichen rotationssymmetrisch zur Mittelachse M ausgebil¬ deten Druckimpulsquelle 1 mittels der flexiblen Koppelmembran 2 verschlossen. Mittels dieser wird die Druckimpulsquelle 1 zur akustischen Koppelung in der in Fig. 1 gezeigten Weise an den Körper des Patienten P angepreßt. Das Gehäuse 3 ist mit Wasser gefüllt, das alε akuεtisches Ausbreitungsmedium für die von dem Stoßwellengenerator 4 ausgehenden Stoßwellen vorgesehen ist.

Bei dem Stoßwellengenerator 4 handelt es sich um einen elek¬ tromagnetischen Stoßwellengenerator. Dem Stoßwellengenerator 4 ist eine akustische Sammellinse 5 vorgelagert, die zur Fokussierung der von dem Stoßwellengenerator ausgehenden ebenen Stoßwellen dient, die dann wie in den Fig. 1 und 2 strichliert angedeutet, in der auf der Mittelachse M liegen¬ den Fokuszone F zusammenlaufen. Der Stoßwellengenerator 4 und die Sammellinse 5 sind mit miteinander fluchtenden zentralen Öffnungen 6, 7 versehen, durch die sich ein Rohr 8 erεtreckt, in dem ein Ultraεchall-Applikator 9 angeordnet ist, der es gestattet, mit einer schematisch angedeuteten elektronischen Einrichtung 10 Ultraschall-B-Bilder einer die Mittelachse M

und die Fokuszone F der Stoßwellen enthaltenden Schicht des Körpers des Patienten zu erzeugen

Mittels der durch den Ultraschall-Applikator 9 und die elektronische Einrichtung 10 gebildeten Ultraschall-Ortungε- einrichtung und/oder einer nicht dargeεtellten, an sich bekannten Röntgen-Ortungseinrichtung ist es in an sich bekannter Weise möglich, die Druckimpulsquelle 1 relativ zum Körper des Patienten so auszurichten, daß sich ein mit Stoßwellen zu beaufschlagender Bereich, beispielsweise das der Querfortsatz QF bzw. das Ganglion cervicale superior GCS, so wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, in der Fokuszone F der Stoßwellen befindet. Dies geschieht mit Hilfe einer die Lage der Fokuszone F kennzeichnenden Marke F 1 , die in das auf einem Monitor 11 angezeigte Ultraschall-B-Bild in an sich bekannter Weise eingeblendet ist.

Um die Druckimpulsquelle 1 in der beschriebenen Weise relativ zu dem Patienten ausrichten zu können, ist sie mittels einer nicht näher dargestellten, an sich bekannten Versteileinrich¬ tung 70 mit Bedienelementen 71, 72, 73 räumlich verstellbar. Sie kann somit relativ zu dem stationären Körper des Patien¬ ten P so ausgerichtet werden, daß der Fokus F der Stoßwellen so wie in Fig. 1 dargestellt innerhalb deε neural sensiblen Bereiches GCS liegt. Dies geschieht mit Hilfe der die Lage des Fokus F kennzeichnenden Marke F 1 . Die "Randstrahlen" der Stoßwellen sind in den Figuren strichliert angedeutet.

Andere Verstellmöglichkeiten, z.B. Verstellung nur des Pati- enten P oder Verstellung sowohl des Patienten P als auch der Druckimpulεquelle 1, sind möglich, um den Patienten P bzw. den neural sensiblen Bereich GCS einerseits und die Druckim¬ pulsquelle 1 bzw. den Fokus F andererseitε in der erforderli¬ chen Weiεe relativ zueinander verεtellen zu können.

Der Ultraschall-Applikator 9 ist übrigens in Richtung der Mittelachεe M in dem Rohr 8 längεverεchieblich εowie um die

Mittelachse M schwenkbar angeordnet, um in Abhängigkeit von den besonderen Gegebenheiten deε jeweiligen Behandlungεfalleε ein möglichεt wenig geεtörtes, informatives Ultraschall-B- Bild erzeugen zu können und um das kuppeiförmige Schallaus- trittsfenster des Ultraschall-Applikators 9 in der für eine gute Bildqualität erforderlichen Weiεe mit der an das akusti¬ sche Ausbreitungsmedium angrenzenden Seite der Koppelmembran

2 in Eingriff bringen zu können, während deren andere Seite an der Körperoberfläche des Patienten anliegt. Dabei wird die Lage der Marke F' in an sich bekannter Weise der jeweiligen Stellung des Ultraschall-Applikators 9 angepaßt. Die zu der beschriebenen Verstellung des Ultraschall-Applikators 9 erforderlichen Verstelleinheiten können vom Fachmann ohne weiteres realisiert werden und sind daher nicht dargestellt.

Der Stoßwellengenerator 4 weist eine elektrisch leitfähiges Material, beispielsweise Kupfer oder Aluminium, enthaltende ebene Membran 12 auf, deren eine Seite an das in dem Gehäuse

3 befindliche Wasser angrenzt. Die andere Seite der Membran 12 liegt unter Zwischenfügung einer Isolierfolie 13 an einer spiralförmig gewickelten Flächenspule 14 an, die beispiels¬ weise durch Kleben auf einem Spulenträger 15 angebracht ist. Die Flächenspule 14 steht über Anschlüεse 16 und 17 mit einem Hochspannungsimpulsgenerator 18 in Verbindung, mittels dessen die Flachspule 14 mit Hochspannungεimpulsen hoher Stromstärke (kv- und kA-Bereich) beaufschlagbar ist. Der Hochspannungsim¬ pulsgenerator 18 ist so ausgebildet, daß die Intensität der Stoßwellen und die Folgefrequenz der Stoßwellen einstellbar sind. Zu diesem Zweck ist eine Steuereinheit 74 mit einem Bedienfeld 75 vorgesehen, die an den Hochεpannungsimpulsgene- rator 18 angeεchloεsen ist und die Einstellung der genannten Parameter erlaubt.

Bei Beaufschlagung der Flächenspule 14 mit einem Hochspan- nungεi pulε werden in die Membran 12 Wirbelströme induziert, die dem durch die Flächenspule 14 fließenden Strom entgegen- geεetzt gerichtet sind. Dies hat zur Folge, daß das zu den

Wirbelströmen gehörige Magnetfeld und das zu dem durch die Flächenspule 14 fließenden Strom gehörigen Magnetfeld entge¬ gengesetzt gerichtet sind. Somit bewegt sich die Membran 12 schlagartig von der Flächenspule 14 weg. Hierdurch bildet sich in dem in dem Gehäuse 3 befindlichen Wasεer eine Sto߬ welle aus, die mittels der akustischen Sammellinse 5 fokus- siert wird. Die Impulsdauer der erzeugten Stoßwelle liegt im μs-Bereich, ist also deutlich geringer als 100 ms. Die Energie der erzeugten Stoßwelle kann in der Größenordnung von bis zu 120 Millijoule liegen, wobei die Energiedichte im Fokus bis zu ca. 0,6 Millijoule/mm^ betragen kann. Der Spitzendruck im Fokus kann bis zu 700 bar betragen.

Obwohl es besonderε vorteilhaft iεt, eine elektromagnetiεche Druckimpulsquelle der beschriebenen Art zu verwenden, da diese gut regelbar sind, können auch andere Druckimpulsquel¬ len, beispielsweise piezoelektrische (US-PS 4 526 168) , magnetostriktive, elektrohydrauliεche (DE-OS 23 51 247) u.a. Stoßwellenquellen, im Rahmen der Erfindung verwendet werden. Auch muß es sich bei den im Rahmen der Erfindung verwendeten Druckimpulsquellen nicht notwendigerweise um Stoßwellenquel¬ len handeln.

Auch akustische Druckimpulsquellen, die nicht als Stoßwellen einzuordnende akustische Druckimpulεe erzeugen, können Verwendung finden. Alε Beispiel sei nur auf solche Druckim¬ pulsquellen verwiesen, die akustiεche Unterdruckimpulse erzeugen.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 3 ver¬ anschaulicht. Hier erfolgt die Behandlung mit einer Druckim¬ pulsquelle 20, die zur Erzeugung eines Druckimpulεeε die Körperoberfläche deε Patienten P mit einem Festkörper, nämlich Stößel 21, stoßartig beaufschlagt. Zum .Antrieb des Stößels ist ein ringförmiger Elektromagnet 22 vorgesehen, in dessen Bohrung der Stößel 21 längsverεchieblich aufgenommen ist. Der Stößel 21 und der Elektromagnet 22 sind in einem an

seinem einen Ende durch einen Boden verschlossenen rohrförmi- gen Gehäuse 23 aufgenommen. An seinem anderen Ende, bei dem es sich um das Applikationsende handelt, ist das Gehäuse 23 offen. Um den Stößel 21 in eine definierte Ausgangεlage zu bringen, ist eine Rückholfeder 24 vorgesehen. Die Ausgangε¬ lage des Stößels 21 ist derart gewählt, daß dieεer, wenn daε Gehäuεe 23 mit seinem Applikationsende auf die Körperoberflä¬ che des Patienten P aufgesetzt ist, einen definierten Abstand a von der Körperoberfläche des Patienten P aufweist. Wird der Elektromagnet 22 auf Betätigung des Tasters 19 hin von einer Stromversorgungseinheit 25 mit einem Stromimpuls beauf¬ schlagt, wird der Stößel 21 stoßartig in Richtung auf die Körperoberfläche des Patienten P angetrieben, was in Fig. 3 durch einen entsprechenden Pfeil angedeutet ist. Der Stößel 21, der an seinem der Körperoberfläche des Patienten P zugewandten Ende mit einer Gummikappe 26 versehen ist, trifft, so wie dies in Fig. 3 strichliert angedeutet ist, auf die Körperoberfläche deε Patienten P auf, wodurch ein akuεti- scher Druckimpuls in den Körper des Patienten eingeleitet wird und dort auf das in Fig. 3 schematiεch angedeuete und mit GC bezeichnete Ganglion coeliacum trifft. Durch die so bewirkte Umstimulation des Ganglion coeliacum GC können durch Erkrankungen im Oberbauch ausgelöste Schmerzen behoben werden. So ist es z.B. möglich, die durch eine Pankreatitis ausgelösten Schmerzen, die fast immer therapiereεistent εind und durch hohe Dosen von Morphinpräparaten bekämpft werden müssen, zu beseitigen.

Nach Auftreffen des Stößelε 21 auf die Körperoberfläche des Patienten wird dieser durch die Rückholfeder 24 in seine in Fig. 3 dargestellte Ausgangεlage zurückgeführt.

Um die Druckimpulslquelle 20 exakt in der jeweils erforderli¬ chen Position auf der Körperoberfläche deε Patienten P applizieren zu können, kann eε zweckmäßig εein, wenn daε Applikationεende deε Gehäuses 23 in nicht dargestellter Weise tranεparent auεgeführt oder mit Ausschnitten versehen ist.

Die Stromversorgungεeinheit 25 kann beiεpielsweise derart aufgebaut εein, daß εie mehrere Kondensatoren enthält, die in Parallelschaltung durch eine Stromquelle aufgeladen werden und auf Betätigung des Tasterε 19 hin in Serie geschaltet und mit den .Anschlüεεen deε Elektromagneten 22 verbunden werden. Auf diese Weise können kostengünstige Kondensatoren geringer Spannungsfestigkeit und eine kostengünstige Niederspannungε- Stromquelle verwendet werden.

Zweckmäßigerweiεe beträgt die Maεse des Stößels 21 wenigstens

1 g. Die Geschwindigkeit des Stößels 21 beim Auftreffen auf die Körperoberfläche ist wenigstens gleich 3 m/s. Die kineti¬ sche Energie des Stößels 21 beim Auftreffen auf die Körper- Oberfläche des Patienten P ist wenigstens gleich 5 Millijoule. Es ist dann gewährleistet, daß die Dauer der in den Körper des Patienten P eingeleiteten Druckimpulseε 100 ms nicht übersteigt, was die Vorauεεetzung für gute Therapieer¬ folge ist.

Im Falle des in Fig. 3 veranschaulichten Gerätes bzw. Verfah¬ rens trifft der Stößel 21 unmittelbar mit εeiner Gummikappe

26 auf die Körperoberfläche des Patienten P auf. Um definier- tere Auftreffverhältnisεe für den Stößel 21 zu εchaffen, beεteht aber auch die Möglichkeit, gemäß Fig. 4 einen Koppel- körper 27 vorzuεehen, der im Bereich der Applikationεzone auf die Körperoberfläche des Patienten P aufgelegt wird. Bei dem Koppelkörper 27 kann es sich beispielsweise um eine Scheibe aus einem Hydrogel handeln. Durch diese Maßnahme ergibt sich eine verbeεserte Reproduzierbarkeit der in den Körper des Patienten P eingeleiteten Druckimpulεe.

In Fig. 5 iεt ein weiteres erfindungsgemäßeε Gerät bzw. Verfahren veranschaulicht. Hier wird der Druckimpuls eben- falls durch Beaufschlagung der Körperoberfläche des Patienten P mit einem Feεtkörper erzeugt. Bei dem Feεtkörper handelt es sich jedoch nicht um einen Stößel, sondern um ein kugelförmi-

ges Geschoß 31, das beispielsweise aus Kork, Schaumstoff, Watte od.dgl. gebildet sein kann. Als Geschoß 31 kann jedoch auch eine Hohlkugel, beispielsweise aus Kunststoff, Verwen¬ dung finden. Bezüglich Geschwindigkeit, Masse und Energie des Geschosses 31 gilt das zuvor bezüglich des Stößels 21 Gesag¬ te, d.h. auch im Falle des Gerätes bzw. Verfahrens gemäß Fig. 5 werden Druckimpulse in den Körper eingeleitet, deren Dauer unterhalb von 100 ms liegt.

Im Falle des in Fig. 5 veranschaulichten Gerätes bzw. Verfah¬ rens trifft der in den Körper des Patienten P eingeleitete Druckimpuls auf das in Fig. 5 schematisch angedeutete und mit GP bezeichnete Ganglion pelvinum. Infolge der durch die Druckimpulsbeaufschlagung bewirkten Umstimulation des Gangli- on pelvinum lassen sich Schmerzen im Bereich der Lendenwir¬ belsäule und im Sakralbereich therapieren.

Auch die Druckimpulsquelle 30 weist ein an seinem Applikati¬ onsende offenes rohrförmiges Gehäuse auf, das mit 32 bezeich- net ist. In das Gehäuse 32 ist ein Lauf 33 eingesetzt, dessen Durchmesser dem Durchmesser des Geschosses 31 entspricht. In die Bohrung des Laufes 33 mündet eine Querbohrung, die sich auch durch das Gehäuse 32 erstreckt und zur Zuführung von in einem Behälter 34 aufgenommenen Geschossen 31 dient.

Um ein in dem Lauf 33 befindliches Geschoß 31 stoßartig antreiben zu können, ist ein Kolben 35 vorgesehen, der in dem Lauf 33 längsverschieblich ist. In seiner Ausgangsposition, in die er mittels einer Rückholfeder 36 gebracht wird, gibt er gerade die Querbohrung frei, so daß in der in Fig. 5 dargestellten Weise ein Geschoß 31 in den Lauf 33 gelangen kann.

Um, das im Lauf 33 befindliche Geschoß 31 zur Erzeugung eines Druckimpulses auf die Körperoberfläche des Patienten P

"abschießen" zu können, kann der zwischen dem Boden deε

Gehäuses 32 und dem diesem benachbarten Ende deε Laufeε 33

befindliche Raum über eine Leitung 37, in die ein über den Taster 19 gesteuerteε Ventil 38 geεchaltet ist, mit einem Druckluftreservoir 39 verbunden werden. Das Ventil 38 ist derart ausgebildet, daß es normalerweise eine Verbindung deε Innenraumeε deε Gehäuεes 32 mit der umgebenden Atmosphäre herstellt und nur dann, wenn der Taster 19 betätigt wird, kurzzeitig eine Verbindung mit dem Druckluftreservoir 39 herstellt. Eε wird deutlich, daß dann ein in dem Gehäuse 32 längsverschieblich aufgenommener, fest mit dem Kolben 35 verbundener Antriebskolben 53 den Kolben 35 stoßartig in Richtung auf die Körperoberfläche des Patienten P antreibt und εomit daε jeweilε im Lauf 33 befindliche Geεchoß 31 die Körperoberfläche deε Patienten P beaufεchlagt .

Im Anεchluß hieran bringt die Rückholfeder 36 den Kolben 35 in seine in Fig. 5 gezeigte Ausgangsposition zurück, in der ein neues Geschoß 31 durch die Querbohrung in den Lauf 33 gelangen kann. Im Bereich εeineε Applikationsendeε ist das Gehäuse 32 übrigens mit Ausschnitten versehen, durch die das Geschoß 31 nach Beaufschlagung der Körperoberfläche aus dem

Gehäuse 32 herausfallen kann. Die Ausschnitte dienen zugleich als Sichtfenster. daε Ende des Laufes 33 weist bei an die Körperoberfläche des Patienten applizierter Druckimpulsquelle 30 von der Körperoberfläche den definierten Abstand b auf.

Das in Fig. 6 veranschaulichte Gerät bzw. Verfahren ist beispielsweise zur Behandlung des Hexenschusses (Lumbago) geeignet, da hier das in Fig. 6 angedeutete und mit GS bezeichnete Ganglion sacrale mit einem Druckimpulε beauf- εchlagt wird. Durch die Umstimulation des Ganglion sacrale infolge des eingeleiteten Druckimpulses ist eine praktisch εofortige Beschwerdefreiheit erzielbar.

Die bei dem Gerät bzw. Verfahren gemäß Fig. 6 zur .Anwendung kommende Druckimpulsquelle 40 ähnelt der Druckimpulεquelle 20 gemäß Fig. 3 mit dem Unterschied, daß nicht ein die Körper¬ oberfläche deε Patienten P beaufschlagender Stößel 21,

sondern ein Kolben 41 elektromagnetisch angetrieben wird, der ein innerhalb des Gehäuses 23 befindliches Luftvolumen 43 komprimiert, so daß durch eine in das der Körperoberfläche des Patienten benachbarte Ende des Gehäuses 23 eingeεetzte Düse 42 ein impulsartiger Luftstrom austritt. Die Fläche des Kolbens 41, die Größe des Luftvolumens 43 und der Querschnitt der Düse 42 und deren .Abstand c von der Körperoberfläche sind so abgestimmt, daß sich für gegebene .Antriebsverhältnisse des Kolbens 41 eine Impulsdauer des in den Körper des Patienten P eingeleiteten Druckimpulses ergibt, die 100 ms nicht über¬ steigt.

Das Applikationsende des Gehäuses 23, das zur Behandlung in der in Fig. 6 gezeigten Weise auf die Körperoberfläche des Patienten aufgesetzt wird, ist mit Ausschnitten versehen, so daß der von der Düse 42, dem Gehäuse 23 und der Körperober¬ fläche des Patienten P bei applizierter Druckimpulsquelle 40 umgrenzte Raum mit der umgebenden Atmosphäre in Verbindung steht. Außerdem ist durch die Ausschnitte die Körperoberflä- ehe des Patienten P sichtbar.

Im Falle des in Fig. 7 veranschaulichten Gerätes bzw. Verfah¬ rens wird wie im Falle der Fig. 1 ein Druckimpuls in das Ganglion cervicale superior eingeleitet, allerdings nicht mit dem Ziel der Behandlung von Beschwerden im Wirbelsäulenbe¬ reich. Vielmehr geht es um die Behandlung von vegetativen Störungen, beispielsweise Herzrhythmusεtörungen, wie εie z.B. im Zuεammenhang mit dem hyperkinetiεchen Herzsyndrom auftre¬ ten können.

Die im Falle der Fig. 7 verwendete Druckimpulsquelle 50 ähnelt der Druckimpulsquelle 30 gemäß Fig. 5, wobei jedoch die Körperoberfläche deε Patienten P nicht mit Geεchoεεen 31, εondern mit impulεartigen Flüεsigkeitεεtößen beaufεchlagt wird. Alε Flüεεigkeit kann beispielsweiεe Wasser verwendet werden. Das Wasser ist in einem Behälter 54 aufgenommen, der über eine Leitung 55 und die das Gehäuse 32 und den Lauf 33

durchsetzende Querbohrung mit dem vor dem Kolben 35 befindli¬ chen Teil des Laufes 33 verbunden, so daß dieser ein Flüssig¬ keitsvolumen 52 enthält. Es versteht sich, daß die Druckim¬ pulsquelle 50, wie auch in Fig. 7 gezeigt, in einer solchen Lage betrieben werden muß, daß das in dem Lauf 33 befindliche Wasεer nicht auslaufen kann. Diese Maßnahme kann entfallen, wenn anstelle von Wasser eine zähflüsεige Flüεεigkeit verwen¬ det wird, die auch bei abwärts gerichtetem Lauf 33 nicht aus diesem ausläuft. Um eine Rückförderung von Wasser aus dem Flüssigkeitεvolumen 52 in den Behälter 54 zu vermeiden, kann wie in Fig. 7 dargeεtellt ein Rückschlagventil 56 in die Leitung 55 geschaltet sein.

.Ähnlich wie im Falle der Druckimpulsquelle 40 gemäß Fig. 6 sind die Fläche des Kolbens 35, das mit Flüsεigkeit gefüllte Volumen deε Laufes 33, der Querschnitt des Laufes 33 und der Abstand d des Endes des Laufes 33 von der Körperoberfläche des Patienten P derart gewählt, daß die durch daε impulεar- tige Auftreffen der aus dem Lauf 33 gespritzten Flüεsigkeit auf die Körperoberfläche des Patienten P in diesen eingelei¬ teten Druckimpulse eine Dauer aufweisen, die 100 ms nicht übersteigt.

Es versteht sich, daß die im Zuεammenhang mit den Druckim- pulsquellen 20, 30, 40 und 50 getroffenen Maßnahmen zum .Antrieb des Stößels 21 bzw. der Kolben 35 und 41 jeweilε nur beispielhaft zu verstehen sind. Andere Maßnahmen können getroffen werden, sofern nur sichergeεtellt iεt, daß die Dauer der erzeugten Druckimpulεe 100 ms nicht übersteigt.

Im Falle aller bisher beschriebener Ausführungsbeiεpiele sollten die in den Körper des Patienten eingeleiteten Druck¬ impulse eine Energie von wenigstenε 5 Millijoule aufweiεen.

In Fig. 8 iεt ein erfindungsgemäßes Gerät bzw. Verfahren veranschaulicht, das es erlaubt, die gleichen therapeutischen Wirkungen wie im Falle der zuvor beεchriebenen Ausführungs-

beispiele zu erzeugen. Allerdings wird im Falle des Geräteε bzw. Verfahrenε gemäß Fig. 8 kein akustischer Druckimpuls in dem Körper des Patienten eingeleitet. Vielmehr wird das jeweils umzustimulierende Ganglion mit einer impulsartigen elektromagnetiεchen Welle beaufεchlagt. Bei dem Ganglion kann eε sich beispielsweise um das Ganglion cervicale superior, das Ganglion coeliacum, das Ganglion pelvinum oder das Ganglion sacrale handeln.

In letzteres wird im Falle deε in Fig. 8 veranεchaulichten Gerätes bzw. Verfahrens die impulsartige elektromagnetische Welle eingeleitet.

Die Sendeeinrichtung für die impulsartige elektromagnetische Welle ist insgesamt mit 60 bezeichnet. Sie weist eine insge¬ samt mit 61 bezeichnete Sendeantenne auf, die einen Hohlspie¬ gel 62 enthält, der als Abschnitt eines Rotationsellipsoidε ausgeführt ist. In dem näher bei dem Hohlspiegel 62 befindli¬ chen Brennpunkt F]_ des Hohlspiegels 62 ist ein Sender 63 zur Abstrahlung impulsartiger elektromagnetischer Wellen angeord¬ net. Diese werden durch den Hohlεpiegel 62 auf den zweiten Brennpunkt F2 deε Rotationεellipεoidε fokussiert. Der Sender 63 wird von einem Hochfrequenzgenerator 64 geεpeiεt. Bei der Behandlung iεt die Anordnung deε Patienten P und der Sende- einrichtung 60 relativ zueinander so zu wählen, daß sich das Ganglion pelvinum GP wenigstenε annähernd im zweiten Brenn¬ punkt F2 befindet, so daß es von den impulsartigen elektroma¬ gnetischen Wellen beaufschlagt wird.

Es kann zweckmäßig sein, durch ein geeignetes, von Luft abweichendes dielektrisches Material für eine gute Anpassung zwischen der Sendeeinrichtung 60 und dem Körper des Patienten P zu sorgen, wobei als dielektriεcheε Material beispielsweise eine Keramikmasse in Frage kommt.

Die in Fig. 8 dargestellte Anordnung ist nur beispielhaft zu verstehen. Es müssen nämlich nicht notwendigerweise fokus-

sierte impulsartige elektromagnetische Wellen verwendet werden. Außerdem können unabhängig davon, ob die impulsarti¬ gen elektromagnetischen Wellen fokussiert oder unfokussiert sind, rvehrere Sendeeinrichtungen Verwendung finden, die derart ausgerichtet sind, daß sich die von ihnen ausgehenden impulεartigen elektromagnetischen Wellen im Bereich des jeweiligen Ganglion, z.B. des Ganglion pelvinum, überlagern.

In Fig. 9 ist ein erfindungsgemäßes Gerät bzw. Verfahren veranschaulicht, das es erlaubt, die gleichen bzw. ähnliche therapeutische Wirkungen wie im Falle der zuvor beεchriebenen

Auεführungsbeispiele zu erzeugen. Allerdings wird im Falle des Gerätes bzw. Verfahrens gemäß Fig. 9 kein akustischer

Druckimpuls bzw. keine impulsartige elektromagnetische Welle in den Körper deε Patienten eingeleitet. Vielmehr wird daε jeweilε umzustimulierende Ganglion mit einem elektrischen

Impuls beaufschlagt. Dabei wird der elektrische Impulε vorzugεweiεe wie in Fig. 9 εchematisch angedeutet mittels eines in den Körper des Patienten implantierbaren Gerätes erzeugt.

Das Gerät 65 ist ähnlich aufgebaut wie bekannte implantierba¬ re Defibrillatoren oder Herzschrittmacher, mit dem Unter¬ schied, daß elektrisch Impulse nicht selbsttätig auf das Auftreten eines bestimmten Ereignisεes (Herzflimmern) oder das Ausbleiben eines bestimmten Ereignisseε (natürlicher Herzεchlag beim synchronen Herzschrittmacher) hin bzw. in Form von sich periodisch wiederholenden Impulsen (beim asynchronen Herzschrittmacher) erzeugt werden. Die .Abgabe eines elektrischen Impulseε erfolgt vielmehr nur dann, wenn ein Bedienelement deε Geräteε 65 betätigt wird.

Im Falle deε Geräteε 65 handelt eε sich bei dem Bedienelement um eine drahtlose Fernbedienung 66 mit einem Taster 67, auf dessen Betätigung hin das Gerät 65 einen elektrischen Impulε abgibt.

Der elektrische Impuls wird dem jeweiligen neural εenεiblen Bereich über eine vorzugε- aber nicht notwendigerweiεe transvenös verlegte differente, d.h. aktive, Elektrode 68 zugeführt. Die indifferente, d.h. passive, Elektrode ist vorzugsweiεe durch das elektrisch leitende Gehäuεe 69 deε beiεpielsweise unter die Brustmuskulatur oder in die Bauch¬ decke eingenähten Gerätes 65 gebildet.

Im Falle des in der Fig. 9 dargestellten Gerätes bzw. Verfah- renε wird eine Störung der Tätigkeit deε Herzmuskels, nämlich eine Herzrhythmusstörung, beispielsweiεe Tachykardie, behan¬ delt. Der mittels des Gerätes 65 erzeugte Elektrische Impuls wird dazu mittels der Elektrode 68 im Vorhof- oder Kammerbe¬ reich in das Herz eingeleitet.

Die Umεtimulierung deε Reizleitungssystemε bewirkt, eine Behebung der Störung, εo daß selbst Patienten die bisher auf •Antiarhythmika angewieεen ohne Medikation auskommen können.

Daε Herz läßt sich auch durch Beaufεchlagung vegetativer

(Vaguε und Sympatikus) zentralregulierender neural sensibler Bereiche (z.B. Ganglion coeliacum) mit impulsartigen Wellen beeinflussen.

Die erfindungsgemäße Anwendung von elektrischen Impulsen ist nicht auf die Behandlung von Herzrhythmusεtörungen be- εchränkt. Eε können vielmehr auch vegetative Störungen und Schmerzzuεtände aller Art behandelt werden, wobei dann daε maßgebliche Ganglion mit dem elektriεchen Impuls zu beauf- schlagen ist. Dabei muß nicht notwendigerweise ein implan¬ tierbares Gerät verwendet werden.

Die vorεtehend beschriebenen Vorrichtungen zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind nur beiεpielhaft zu verste- hen. Abweichend ausgebildete Vorrichtungen können ebenfalls

Verwendung finden.

Ebenfalls sind die als .Ansatzpunkte für die Behandlung genannten neural sensiblen Bereiche nur beispielhaft zu verstehen. Dies gilt auch für die als behandelbar genannten Leiden.