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Title:
PROCESS AND DEVICE FOR PRODUCING A WEB-LIKE COVERING MATERIAL AND USE AS FLOOR AND WALL COVERING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/014564
Kind Code:
A1
Abstract:
A process for producing a web-like covering material (5) from a concentrated mixture of rubber components, especially rubber waste, using an endless travelling conveyor belt (1) on which is applied the layer of an already-reacted mixture of reduced rubber waste and/or granulated rubber of new or old rubber with a PU binder as the solvent-free one-component binder and mineral materials like quartz sand, gravel, chippings and/or granulates, fibres or flour of polyurethane, PVC, polypropylene, polyamide, polyethylene, foam flakes, agglomerates, cork, timber or similar primary or recycled secondary plastics and the mixture is then concentrated and cured under the effect of heat.

Inventors:
ARNDS DIETER (DE)
Application Number:
PCT/DE1994/001368
Publication Date:
June 01, 1995
Filing Date:
November 21, 1994
Export Citation:
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Assignee:
ARNDS DIETER (DE)
International Classes:
A47G27/04; A63C19/04; B29B17/00; B29C43/22; E01C13/00; B29D99/00; E01C13/04; E04F13/08; E04F15/10; B29C59/04; B29K21/00; B29K75/00; B29K103/00; B29K105/26; B29L7/00; (IPC1-7): B29C43/22; E01C13/04; E04F13/08; B29D31/00
Foreign References:
DE1658448A11971-12-16
FR2500025A11982-08-20
EP0135595A11985-04-03
EP0046526A21982-03-03
US4744189A1988-05-17
US5020293A1991-06-04
DE3017899A11980-11-27
FR2112547A11972-06-16
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zum Herstellen eines bahnenförmigen Belagwerk¬ stoffes aus einer verdichteten Mischung aus Gummitei¬ len, insbesondere Gummiabfällen unter Benutzung eines um¬ laufenden endlosen Transportbandes, auf welches die Schicht aus einer bereits anreagierten Mischung aus zerkleinerten Gummiabfällen und/oder Gum migranulat aus Neu oder Altgum¬ mi mit einem PUBindemittel als lösungsmittelfreiem Einkom ponentenBindemittel aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischung vor Aufbringen auf das Transportband (1) mineralische Stoffe wie Quarzsand, Quarzkies, Splitte und/ oder auch Granulate, Fasern oder Mehl aus Polyurethan, Poly vinylchlorid, Polypropylen, Polyamid, Polyethylen Schaum¬ flocken, Agglomerate, Kork, Holz oder dgl. Primär oder recycelten SekundärKunststoffen beigemischt werden und die Mischung anschliessend verdichtet und unter Wärmeeinwirkung ausgehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischung eine PUBeschichtungsmasse und/oder Latex, Silikon, Kautschukbinder, Epoxyd und Polyester als Bindemit¬ tel beigegeben werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass das Verdichten unter Druck und/oder Vibratorwirkung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdichten unter Anwendung von vorzugsweise Druck¬ walzen (2) oder Druckstempeln, Bandpressen (3) oder Doppel¬ bandpressen und horizontal quer zur Bandbewegung oszillie rend beweglichen Verdichtungsbohlen (4) erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mittels profilierter Druckwalzen (2), profilierten Transportbändern (1) und Prägebändern und/oder profilierten Bandpressen (3) oder Doppelbandpressen ein oder beidseitig eingeprägt strukturierte Oberflächen mit Profiltiefen von etwa 0,4 bis 50 mm erzeugt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich¬ net, dass die Strukturbildung der Ober und/oder Unter¬ seite des Belagwerkstoffes (5) während des Verdichtens oder danach erfolgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein und mehr¬ lagige Belagwerkstoffe (5) mit beidseitig glatter oder strukturierter Oberfläche nach dem Strukturiervorgang mit¬ tels einer Spaltanlage (6) gespalten werden.
8. Verfahren nach einem der' Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass entsprechend der gewählten Körnung bzw. des Volumens der gemischten Materialien strukturierte Oberflächen mit Rauhtiefen zwischen etwa 0,4 bis 50 mm er zeugt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass das Aushärten der Mischung unter Wär¬ meeinwirkung an deren Ober und/oder Unterseite erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung vor oder nach dem Aushärten mit Beschichtungs oder Versiegelungsmassen mit glatter Oberfläche oder einer durch Einstreugranulate er zeugte strukturierte Oberfläche versehen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung zwei oder mehrlagig derart ausgebildet ist dass sie Schichten enthält, die ge¬ mäss Patentanspruch 1, Patentanspruch 2 oder einer Mi¬ schungskombination aus den Patentansprüchen 1 und 2 zusa mengesetzt sind.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung zwei oder mehrlagig derart ausge¬ bildet ist, dass die Schichten gemäss dem Patentanspruch 1, dem Patentanspruch 2 oder einer Mischungskombination aus diesen Patentansprüchen mit einer Schicht aus Neu oder Alt¬ gummi mit einem PUBindemittel oder mit einer PUBeschich¬ tungsmasse vermischt, kombiniert sein kann.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2, 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke wenigstens einer Schicht (7) des Belagwerkstoffes (5) 2 bis 100 mm, die Dicke von weiteren Schichten je 0,5 bis 30 mm beträgt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischungsanteile bei einlagigen Belägen wie folgt aufgegliedert sind: Anteil Bindemittel 2 bis 30%, An¬ teil Gummigranulat 70 bis 98%, andere Anteile 70 bis 98%.
15. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischungsanteile bei einlagigen Belägen wie folgt aufgeglie dert sind: Anteil Bindemittel 2 bis 80%, An¬ teil Gummigranulat 20 bis 98%, andere Anteile 20 bis 98%.
16. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Mischungsanteile bei mehrlagigen Be¬ lägen je weiterer Schicht wie folgt aufgegliedert sind: An¬ teil Beschichtung wenigstens 20%, Anteil Gummigranulat 20 bis max. 80%, andere Anteile 20 bis max. 80%.
17. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn zeichnet, dass die Mischungsanteile bei mehrlagigen Belägen je weiterer Schicht wie folgt aufgegliedert sind: Anteil Bindemittel 2 bis 30%, Anteil Gummigranulat 70 bis 98%, andere Anteile 70 bis 98%.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem PUBindemittel 0,5 bis 50 Anteile Wasser zugesetzt werden.
19. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass zwischen die Schichten mehrlagiger Be¬ läge jeweils ein textiles Gittergewebe eingebracht wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor Aufbringen der ersten Schicht (7) der Mischung auf das Transportband (1) ein textiles Git¬ ter oder Trägergewebe und/oder Magnetstreifen und/oder textile Klettverschlusssyste e und/oder Faserheizungen, insbesondere Carbonfaser heizungen, aufgebracht und mit der darauf aufgebrachten ersten Schicht (7) gebunden und fixiert werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgebrachten Halte, Träger und Heizmate rialien nachträglich auf die verdichtete, noch nicht ausge¬ härtete letzte, noch nicht ausreagierte Schicht der Mi¬ schung aufgetragen, angedrückt und gebunden werden.
22. Vorrichtung zum Herstellen eines bahnenförmigen Belag Werkstoffes aus einer verdichteten Mischung aus Gummi¬ teilen, insbesondere Gummiabfällen mit einem umlaufenden endlosen Transportband, auf welches die Schicht aus einer bereits anreagierten Mischung aus zerkleinerten Gummiabfäl¬ len und/oder Gummigranulat aus Neu oder Altgummi mit einem PUBindemittel als lösungsmittelreiem EinkomponentenBinde mittel aufgebracht ist zwecks Fertigung des Belagwerkstof¬ fes gemäss den Ansprüchen 1 und/oder 2, wobei a) dem Transportband nacheinander oder gleichzeitig ar¬ beitende Einrichtungen b) zur Verdichtung c) und Aushärtung der Mischung zugeordnet sind, gekennzeichnet durch Faserheizelemente, mit denen I d) das Transportband (1) e) und/oder die Einrichtungen zur Verdichtung versehen sind.
23. Vorrichtung zum Herstellen eines bahnenförmigen Belag¬ werkstoffes aus einer verdichteten Mischung aus Gummi¬ teilen, insbesondere Gummiabfällen mit einem unlaufenden endlosen Transportband, auf welches die Schicht aus einer bereits angeagierten Mischung aus zerkleinerten Gummiab fällen und/oder Gummigranulat aus Neu oder Altgummi mit einem PUBindemittel als lösungsmittelfreiem Einkomponen tenBindemittel aufgebracht ist zwecks Fertigung des Belag¬ werkstoffes gemäss den Ansprüchen 1 und/oder 2, wobei a) dem Transportband nacheinander oder gleichzeitig ar¬ beitende Einrichtungen b) zur Verdichtung c) und Aushärtung der Mischung zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass d) zur Verdichtung der Mischung eine oder mehrere quer zur Bandrichtung oszillierende Verdichtungsbohlen (4), eine oder mehrere Druckwalzen (2) oder Druckstempel, Band¬ pressen (3) oder Doppelbandpressen und e) zur Aushärtung und Reaktionsbeschleunigung der Mischung ein oder mehrere Heizkanäle (12), Heizwalzen o. dgl. Heizaggregate zur Wärmebeaufschlagung der Mischung bis zu 250 Grad C vorgesehen sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass das Transportband (1) aus textilem Mate rial oder Metall besteht und auf seiner Oberfläche eine Trennschicht aus vorzugsweise Silikon oder Teflon (13) auf¬ weist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekenn zeichnet, dass die Oberfläche des Transportbandes (1) profiliert ausgebildet ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportband (1) eine Faserheizung, insbeson dere eine Carbonfaserheizung im Band und/oder an der Unter und/oder Oberseite des Bandes aufweist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass das Transportband (1) eine vor Auftra gen der Mischung aufbringbare Trennfolie aufweist, die glatt oder profiliert sein kann.
28. Vorrichtung nach Anspruch 22 und 23, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass als erste und/oder weitere Verdichtungs einrichtung nach jeweils einer Schichtauftragung eine oder mehrere Verdichtungsbohlen (4) mit wahlweise zugehöriger Vibrationseinheit oder einsetzbar sind.
29. Vorrichtung nach Anspruch 22 und 23, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass als erste und/oder weitere Verdichtungs¬ einrichtung nach jeweils einer Schichtauftragung eine oder mehrere Druckwalzen (2) angeordnet sind, die wahlweise eine Vibrationseinrichtung und/oder eine Profilierung der Walzen¬ oberflächen aufweisen.
30. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass als erste und/oder weitere Verdich tungseinrichtung nach jeweils einer Schichtauftragung eine Bandpresse (3) oder eine Doppelbandpresse aus Textil oder Metallband vorgesehen sein kann, das eine Trennschicht vor¬ zugsweise aus Silikon, Teflon (13) o. dgl. aufweist und/ oder an seiner Bandoberfläche profiliert ist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, gekennzeichnet durch eine der Bandpresse (3) oder Doppelbandpresse zu¬ führbare glatte oder profilierte Trennfolie zur Auflage auf das Mischgut ausgestattet ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass den Verdichtungseinrichtungen ein oder mehrere Heizaggregate (12) zur Wärmebeauflagung nachgeordnet sind.
33. Anwendung eines bahnenförmigen Belagwerkstoffes aus einer verdichteten Mischung aus Gummiteilen, insbeson¬ dere Gummiabfällen unter Benutzung eines umlaufenden end¬ losen Transportbandes, auf welches die Schicht aus einer be¬ reits anreagierten Mischung aus zerkleinerten Gummiabfällen und/oder Gummigranulat aus Neu oder Altgummi mit einem PU Bindemittel als lösungsmittelfreiem EinkomponentenBindemit tel aufgebracht wird, hergestellt nach dem Verfahren gemäss einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 21, als Boden oder Wandungsbelag in Wohn, Industrie und Bürogebäuden sowie für Sportfelder und Sporthallen, wobei einzelne Bahnen un¬ mittelbar auf eine verdichtete Tragschicht aus Sand, Kies, Splitten, Mineralbeton oder Mischungen aus diesen Materia lien oder auf einen gebundenen Unterbau aus Asphalt, bitu¬ minös gebundenen Decken, Zementestrich, Beton, Holz o. dgl. aufgelegt und an ihren Unterseiten miteinander mittels Haft¬ materialien verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass als Haftmaterialien bereits am Belagwerkstoff (5) be¬ findliche Klebstoffe und/oder Textilstreifen (9) und/oder an den Bahnen befindliche Klettverschlüsse (9b) und/oder Magnetstreifen (9a) dienen, womit die einzelnen aufgelegten Bahnen verbunden werden.
34. Anwendung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Bahnen lose aufgelegt und dauerhaft oder demontierbar untereinander und/oder mit einem Unterbau verbunden werden.
35. Anwendung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Belag verbundenen Magnetstreifen (9a) mit auf einem Unterbau verlegten Metallplattenbelag oder folie (31) aus ferritischem Material verbunden werden.
36. Anwendung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass im Belagwerkstoff (5) eingebrachte Faserheizungen (14), insbesondere Carbonfaserheizungen, zur Beheizung desselben und seiner räumlichen Umgebung, insbesondere auch von Oberbelägen sowie zur Erhaltung der Elastizität und Nutzungsmöglichkeit des Belagwerkstoffes (5) vorgesehen sind.
37. Verfahren nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, dass auf die strukturierte Oberseite des Belags nach Verlegung ein EPDMGranulat von einer Körnung zwischen 0,02 bis 5 mm mit einem Gewicht von ca. 0,2 bis 2,0 kg/m2 aufge¬ streut wird.
Description:
Beschreibung

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines bahnenför iqen Belagwerkstoffes und Anwendung als Boden- und Wandunqsbelag

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen eines bahnenförmigen Belagwerkstoffes aus einer verdichteten Mischung aus Gummiteilen, insbesondere Gmmiabfällen unter Benutzung eines umlaufenden endlosen 5 Transportbandes, auf welches die Schicht aus einer bereits anreagierten Mischung aus zerkleinerten Gummiabfällen und/ oder Gummigranulat aus Neu- oder Altgummi mit einem PU-Bin¬ demittel als lösungsmittelfreiem Einkomponenten-Bindemittel aufgebracht wird sowie die Anwendung eines solchen Belag- 0 Werkstoffes.

Bekannt ist die Herstellung von kunststoffgebundenen Gummi¬ granulatbelägen für Wohn-, Büro- und Industrieräume sowie auch für Sporthallen und Sportfelder. Diese werden als 5 Bahnen oder Platten in ein- oder mehrschichtiger Ausführung hergestellt und weisen glatte Oberflächen auf. Für Sport¬ stätten, wie beispielsweise Laufbahnen für Leichtathleten, Plätze für alle Arten von Ballspielen aber auch im Indu¬ striebereich, werden aber Beläge mit unterschiedlicher Ober- 0 flächenstruktur benötigt, um insbesondere sportfunktionel- len und sicherheitstechnischen Anforderungen gerecht zu wer¬ den. Aus diesem Grunde wurden bereits verlegte Beläge bis¬ her mit zusätzlichen nachträglichen Beschichtungen mit oder ohne Granulateinstreuungen versehen, was hohen zusätzlichen 5 Kostenaufwand erfordert. Ausserdem ist das nachträgliche Be¬ schichten auf der Baustelle sehr witterungsabhängig. Es hat sich herausgestellt, dass allein mit den beschriebenen glat¬ ten oder granulierten Oberflächen besonders im Sportanlagen¬ bau nicht alle geforderten sicherheitstechnischen und sport- 0 funktioneilen Anforderungen erfüllt werden können, insbeson-

dere bei feuchtem oder nassem Belag. Weiterhin weisen die Beläge aus synthetischen Rohstoffen in der Regel nur punkt¬ elastische Eigenschaften auf, die bei der Verwendung von ge¬ bundenen Unterbauten z. B. in der Elastizität zusätzlich negativ beeinträchtigt werden. Besonders im Sportanlagenbau werden Beläge benötigt, die sowohl punkt- als auch kleinflä- chenelastische Eigenschaften aufweisen. Die Kombination von punkt- und kleinflächenelastischen Komponenten in Belägen bringt auch eine deutliche Verbesserung der Belageigenschaf- ten im kalten und gefrorenen Zustand.

Nach der Lehre der EP 0 135 595 Bl wird versucht, eine hohe Elastizität dadurch zu erreichen, dass die aus einer ver¬ dichteten Mischung aus Gummiteilchen oder Gummiabfällen und einem Bindemittel hergestellten Beläge mit einem Unterbelag aus textilem Gittergewebe oder Textilteppich unmittelbar auf eine verdichtete Tragschicht aus Sand, Kies, Splitten, Mineralbeton oder Mischungen aus diesen Materialien unter leichter Vorspannung lose aufgelegt und an ihren Untersei- ten miteinander zu einer einheitlichen Fläche verklebt wer¬ den. Die beschriebenen Nachteile hinsichtlich der Oberflä¬ chengestaltung werden hierdurch nicht beseitigt. Ebenso wer¬ den kleinflächenelastische Eigenschaften nicht erzielt.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, in einem kontinu¬ ierlichen Fertigungsprozess einen Boden- oder Wandungsbelag herzustellen, dessen mögliche strukturierte Oberfläche gleichzeitig mit der Herstellung des Belags erzeugt werden kann. Der Belag soll weitestgehend unabhängig von den Aus- sentemperaturen punkt- und kleinflächenelastische Komponen¬ ten aufweisen sowie in einer kürzeren Produktionszeit ko¬ stengünstiger herstellbar sein. Es sollen insbesondere Aufwendungen für Material und Lohn sowie Kosten für die zur Herstellung erforderliche Vorrichtung vermindert werden. Die Anbringung des Belags auf gebundene oder ungebundene Un¬ terbauten soll mit verhältnismässig geringem Aufwand in einem kurzen Zeitraum möglich sein.

Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, wonach aus einer verdichteten Mischung aus Gummiteilen, insbesondere Gummiabfällen unter Benutzung eines umlaufenden endlosen Transportbandes, auf welches die Schicht aus einer bereits anreagierten Mischung aus zerkleinerten Gummiabfällen und/ oder Gummigranulat aus Neu- oder Altgummi mit einem PU-Bin¬ demittel als lösungsmittelfreiem Einkomponenten-Bindemittel aufgebracht wird, wobei der Mischung vor Aufbringen auf das Transportband mineralische Stoffe wie Quarzsand, Quarzkies, Splitte und/oder auch Fasern, Granulate oder Mehl aus Kork, Holz, Polyurethan, Polyethylen, Polyvinylchlorid, Poly¬ propylen, Polyamid, Schaumflocken, Agglomerate oder dgl. Primär- oder recycelten Sekundär-Kunststoffe beigemischt werden und die Mischung anschliessend verdichtet und unter Wärmeeinwirkung ausgehärtet wird. Durch die Beimischung von mineralischen und/oder recycelten Stoffen wird eine beson¬ ders wirtschaf liche Herstellung erreicht, da kosteninten¬ sive synthetische Rohstoffe eingespart werden. Der Belag weist neben der erforderlichen Punktelastizität auch klein- flächenelastische Eigenschaften auf.

Zur Herstellung von kompakten, flüssigkeitsundurchlässigen Belägen besteht eine Ausgestaltung des Verfahrens darin, dass der Mischung PU-Beschichtungsmasse und/oder Latex, Silikon, Kautschukbinder, Epoxyd und Polyester als Bindemit¬ tel beigegeben werden.

Das anschliessende Verdichten der Mischung erfolgt unter Druck- und/oder Vibratorwirkung, je nachdem, welcher Ver- dichtungsgrad in welchem Zeitraum erreicht werden soll. Da¬ bei können vorzugsweise Druckwalzen, Druckstempel, Band¬ oder Doppelbandpressen, horizontal quer zur Bandbewegung oszillierend bewegliche Verdichtungsbohlen o. dgl. zum Ein¬ satz kommen, die wahlweise eine glatte oder profilierte Oberfläche aufweisen, so dass eingeprägt strukturierte Ober¬ flächen mit Profiltiefen von etwa 0,4 bis 50 mm erzeugt wer¬ den. Die Strukturbildung der Ober- und/oder Unterseite des

Belagwerkstoffes kann während des Verdichtens oder danach mittels profilierter Druckwalzen, profilierter Transport- und Prägebänder und/oder profilierten Band- oder Doppelband¬ pressen ein- oder beidseitig erfolgen, so dass, angepasst an die technologischen Durchlaufzeiten des Belagwerkstof¬ fes, dieser bereits während seiner Verarbeitung mit einer strukturierten Oberfläche versehen werden kann. Eine wei¬ tere Rationalisierung des Verfahrens wird erreicht, indem ein- und mehrlagige Belagwerkstoffe mit beidseitig glatter oder strukturierter Oberfläche nach dem Strukturiervorgang mittels einer Spaltanlage gespalten werden, so dass sich der Produktionsausstoss um 100% erhöht.

Die Struktur der Belagoberfläche wird wahlweise durch die eingesetzten Materialien derart beeinflusst, dass entspre¬ chend der gewählten Körnung bzw. des Volumens der gemisch¬ ten Materialien strukturierte Oberflächen mit Rauhtiefen zwischen etwa 0,4 bis 50 mm erzeugt werden.

Das Aushärten der Mischung erfolgt unter Wärmeeinwirkung an deren Ober- und/oder Unterseite. Dabei können herkömmliche Heizkanäle, Heizkammern o. dgl., aber auch auf die Mischung einwirkende Carbonfaserheizungen oder andere Heizfasersy¬ steme zur Anwendung kommen.

Eine Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, dass die Mischung vor oder nach dem Aushärten mit Beschichtungs- oder Versiegelungsmassen mit glatter Oberfläche oder einer durch Einstreugranulate erzeugten strukturierten Oberfläche versehen wird.

Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können auch mehr¬ schichtige Beläge hergestellt werden, dass die Mischung zwei- oder mehrlagig derart ausgebildet ist, dass sie Schichten enthält, die gemäss Patentanspruch 1, Patentan¬ spruch 2 oder einer Mischungskombination aus den Patentan¬ sprüchen 1 und 2 zusammengesetzt sind. Weiterhin kann nach

einer anderen Zusammenstellung die Mischung zwei- oder mehr¬ lagig derart ausgebildet sein, dass die Schichten gemäss dem Patentanspruch 1, dem Patentanspruch 2 oder einer Mi¬ schungskombination aus diesen Patentansprüchen mit einer Schicht aus Neu- oder Altgummi mit einem PU-Bindemittel oder mit einer PU-Beschichtungs asse vermischt, kombiniert sein kann.

Bei allen mehrlagigen wie einlagigen Belagwerkstoffen kann die obere Lage aber auch in glatter Ausführung oder mit Ver- siegelungs- oder Beschichtungsmasssen, mit und ohne Ein¬ streugranulate hergestellt werden. Die Zusammensetzung der Mischung zur Herstellung des Belagwerkstoffes kann ent¬ sprechend der an diesen zu stellenden Eigenschaften unter- schiedlich gewählt werden. Bei hohen Anforderungen an die

Elastizität des Belagwerkstoffes wird der Anteil an Gummima¬ terialien grösser sein, bei höheren An orderungen an die Steifigkeit des Werkstoffes wird ein grösserer Anteil fe¬ sterer, mineralischer Materialien mit PU-Beschichtungsmasse als Bindemittel gewählt. Die untere Belagschicht ersetzt in ihrer Wirkung wesentliche Eigenschaften eines gebundenen Un¬ terbaues bei gleichzeitiger Nutzung der in der unteren Be¬ laglage befindlichen Elastizität für das gesamte Belagsy¬ stem. Dabei kann die Dicke wenigstens einer Schicht des Be- lagwerkstoffes 2 bis 100 mm, die Dicke von weiteren Schich¬ ten je 0,5 bis 30 mm betragen. Die Herstellung sehr dünner Beläge weist auch auf andere Verwendungsmöglichkeiten hin, z. B. als Belag im Wohn- und Industriebodenbereich, beson¬ ders in Verbindung mit einer Faserheizung, und ist ausser- dem kostengünstig.

Die Mischung weist für einlagige Beläge entsprechend An¬ spruch 1 folgende Anteile auf: Anteil Bindemittel 2 bis 30%, Anteil Gummigranulat 70 bis 98%, andere Anteile 70 bis 98%.

Die Mischungsanteile bei einlagigen Belägen entsprechend An-

spruch 2 gliedern sich dementsprechend wie folgt auf: An¬ teil Bindemittel 2 bis 80%, Anteil Gummigranulat 20 bis 98%, andere Anteile 20 bis 98%.

Die Mischungsanteile bei mehrlagigen Belägen sind je weiterer Schicht wie folgt aufgegliedert: Anteil Beschich¬ tung wenigstens 20%, Anteil Gummigranulat 20 bis max. 80%, andere Anteile 20 bis max. 80%.

Zur Herstellung von mehrlagigen Belägen mit höheren elasti¬ schen Eigenschaften sind je weiterer Schicht die Mischungs¬ anteile folgender assen aufgegliedert: Anteil Bindemittel 2 bis 30%, Anteil Gummigranulat 70 bis 98%, andere Anteile 70 bis 98%.

Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, dass dem PU-Bindemittel 0,5 bis 50% Anteile Wasser zuge¬ setzt werden. Hierdurch können sehr kurze Abbindezeiten er¬ zielt werden; ausserdem werden die Werte für Bruchdehnung und Zugfestigkeit erheblich verbessert.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung kann zur verbesser¬ ten Dimensionsstabilität zwischen die Schichten mehrlagiger Beläge jeweils ein textiles Gittergewebe eingebracht wer- den.

Weiterhin kann nach einer anderen Möglichkeit vorgesehen werden, dass vor Aufbringen der ersten Schicht der Mischung auf das Transportband ein textiles Gitter- oder Trägerge- webe und/oder Magnetstreifen und/oder textile Klettver- schlusssysteme und/oder Faserheizungen, insbesondere Carbon¬ faserheizungen, aufgebracht und mit der darauf aufgebrach¬ ten ersten Schicht gebunden und fixiert werden. Mit dieser Massnahme werden bereits während der Herstellung des Belag- Werkstoffes gute Voraussetzungen für dessen spätere Verle¬ gung und Anwendung geschaffen. Auch können die genannten Halte-, Träger- und Heizmaterialien nachträglich auf die

verdichtete, noch nicht ausgehärtete letzte, noch nicht aus¬ reagierte Schicht der Mischung aufgetragen, angedrückt und gebunden werden.

Ein zusätzlicher Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung des Belagwerkstoffes nach dem erfindungsgemässen Verfahren. Es wird daher erfindungs- gemäss eine Vorrichtung zum Herstellen eines bahnenförmigen Belagwerkstoffes aus einer verdichteten Mischung aus Gummi- teilchen, insbesondere Gummiabfällen mit einem umlaufenden endlosen Transportband, auf welches die Schicht aus einer bereits anreagierten Mischung aus zerkleinerten Gummiabfäl¬ len und/oder Gummigranulat aus Neu- oder Altgummi mit einem PU-Bindemittel als lösungsmittelfreiem Einkomponenten-Binde- mittel aufgebracht ist zwecks Fertigung des Belagwerkstof¬ fes gemäss den Ansprüchen 1 und/oder 2, wobei dem Transport¬ band nacheinander oder gleichzeitig arbeitende Einrich¬ tungen zur Verdichtung und Aushärtung der Mischung zugeord¬ net sind, in der Weise vorgeschlagen, dass das Transport- band und/oder die Einrichtungen zur Verdichtung mit Faser- heiz-Elementen versehen sind. Durch die Kombination der Heizfunktion mit der eigentlichen Funktion der jeweiligen Einrichtung der Vorrichtung, kann wahlweise analog zur Fer¬ tigung des Belagwerkstoffes, die beschleunigte Verdichtung und Aushärtung desselben sowie auch eine gewünschte Vulkani¬ sierung der Kautschukanteile betrieben werden. Gleichzeitig kann auf herkömmliche Heizkanäle, Heizwalzen o. dgl. zur Aushärtung der Mischung verzichtet werden.

Ein weiterer zusätzlicher Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf eine abgewandelte Vorrichtung zur Herstellung des Belagwerkstoffes nach dem erfindungsgemässen Verfahren. Er- findungsgemäss wird eine Vorrichtung zum Herstellen eines bahnenförmigen Belagwerkstoffes aus einer verdichteten Mi- schung aus Gummiteilen, ins besondere Gummiabfällen mit einem umlaufenden endlosen Transportband, auf welches die Schicht aus einer bereits anreagierten Mischung aus zer-

kleinerten Gummiabfällen und/oder Gummigranulat aus Neu¬ oder Altgummi mit einem PU-Bindemittel als. lösungsmittel¬ freiem Einkomponenten-Bindemittel aufgebracht ist, zwecks Fertigung des Belagwerkstoffes gemäss den Ansprüchen 1 und/oder 2, wobei dem Transportband nacheinander oder gleichzeitig arbeitende Einrichtungen zur Verdichtung und Aushärtung der Mischung zugeordnet sind, in der Weise vorge¬ schlagen, dass zur Verdichtung der Mischung eine oder mehrere quer zur Bandrichtung oszillierende Verdichtungs- bohlen, eine oder mehrere Druckwalzen, oder Druckstempel, Bandpressen oder Doppelbandpressen und zur Aushärtung und Reaktionsbeschleunigung der Mischung ein oder mehrere Heiz¬ kanäle, Heizwalzen o. dgl. Heizaggregate zur Wärmebeauf¬ schlagung der Mischung bis zu 250 Grad C vorgesehen sind. Mit dieser Vorrichtung können bekannte Einrichtungen zur Herstellung des Belagwerkstoffes eingesetzt werden, ohne dass deren Umrüstung vorgenommen werden muss.

Eine Ausgestaltung der beiden Vorrichtungen sieht vor, dass das Transportband aus textilem Material oder Metall besteht und auf seiner Oberfläche eine Trennschicht aus vorzugs¬ weise Silikon oder Teflon aufweist. Dabei kann die Oberflä¬ che des Transportbandes profiliert ausgebildet sein, um gleichzeitig mit der Herstellung des Belagwerkstoffes des- sen Oberflächenstrukturierung zu vollziehen.

Weiterhin kann das Transportband der nach Anspruch 21 ausge¬ bildeten Vorrichtung zur Herstellung des Belagwerkstoffes eine Faserheizung, insbesondere eine Carbonfaserheizung, im Band und/oder an der Unter- und/oder Oberseite des Bandes aufweisen, wodurch die ansonsten erforderlichen Heizeinrich¬ tungen zur Aushärtung wegfallen können.

Das Transportband beider erfindungsgemässer Vorrichtungen gemäss den Ansprüchen 21 und 22 kann eine vor Auftragen der Mischung aufbringbare Trennfolie aufweisen, die glatt oder profiliert sein kann. Auf diese Weise wird ein während der

Herstellung zugleich profilierter Belag hergestellt, der sich leicht von seiner Unterlage lösen lässt.

Eine weitere Entwicklung der Vorrichtungen sieht vor, dass als erste und/oder weitere Verdichtungseinrichtung nach je¬ weils einer Schichtauftragung eine oder mehrere Verdich¬ tungsbohlen mit wahlweise zugehöriger Vibrationseinheit ein¬ setzbar sind, wobei die Vibrationseinheit den Verdichtungs¬ effekt beschleunigt und verstärkt. Zur weiteren Beschleuni- gung des Herstellungsprozesses kann vorgesehen sein, dass als erste und/oder weitere Verdichtungseinrichtung nach je¬ weils einer Schichtauftragung eine oder mehrere Druckwalzen angeordnet sind, die wahlweise eine Vibrationseinrichtung und/oder eine Profilierung der Walzenoberflächen aufweisen. In einer Abwandlung kann als erste und/oder weitere Verdich¬ tungseinrichtung nach jeweils einer Schichtauftragung eine Bandpresse oder eine Doppelbandpresse aus Textil- oder Me¬ tallband vorgesehen sein, das eine Trennschicht, vorzugs¬ weise aus Silikon, Teflon o. dgl. aufweist und/oder an seiner Bandoberfläche profiliert ist. In Abwandlung bereits angeführter Neuerungen kann die Band-oder Doppelbandpresse beider Vorrichtungen mit einer glatten oder profilierten zu¬ führbaren Trennfolie zur Auflage auf das Mischgut ausge¬ stattet sein, womit eine Strukturierung der Oberseite des Belagwerkstoffes erreicht wird.

Eine Entwicklung der Vorrichtung gemäss Anspruch 22 sieht vor, den Verdichtungseinrichtungen ein oder mehrere Heizag¬ gregate zur Wärmebeauflagung zwecks Aushärtung der Mischung nachgeordnet sind.

Ein weiterer zusätzlicher Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf die Anwendung des Belagwerkstoffes, der nach dem erfindungsgemässen Verfahren mit den erfindungsgemässen Vor- richtungen hergestellt wird. Bisher werden bekannte synthe¬ tische Beläge auf befestigte Unterbauten aus Beton, Bitu¬ men, Holz o. dgl. unter leichter Vorspannung aufgebracht

oder unmittelbar auf eine verdichtete Tragschicht aus Sand, Kies, Splitten, Mineralbeton oder Mischungen aus diesen Ma¬ terialien und an ihren Unterseiten mittels Kunststoffstrei¬ fen aus dem Material des jeweiligen Belags miteinander zu einer einheitlichen-, verbundenen Fläche verklebt. Dieses Verfahren erfordert noch hohen manuellen Aufwand und gewähr¬ leistet nicht immer eine exakte Verklebung der Belagbahnen untereinander oder mit dem Unterbau. Im Freien befindlicher Belag gefriert im Winter; er verändert sein physikalischen und sportfunktionellen Eigenschaften. Es wird daher erfin- dungsgemäss die Anwendung eines bahnenförmigen Belagwerk¬ stoffes aus einer verdichteten Mischung aus Gummiteilen, insbesondere Gummiabfällen unter Benutzung eines umlaufen¬ den endlosen Transportbandes, auf welches die Schicht aus einer bereits anreagierten Mischung aus zerkleinerten Gummi¬ abfällen und/oder Gummigranulat aus Neu- oder Altgummi mit einem PU-Bindemittel als lösungsmittelfreiem Einko ponen- ten-Bindemittel aufgebracht wird, hergestellt nach dem Ver¬ fahren gemäss einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 20, als Boden- oder Wandungsbelag in Wohn-, Industrie- und Büro¬ gebäuden sowie für Sportfelder und Sporthallen, wobei einzelne Bahnen unmittelbar auf eine verdichtete Trag¬ schicht aus Sand, Kies, Splitten, Mineralbeton oder Mischun¬ gen aus diesen Materialien oder auf einen gebundenen Unter- bau aus Asphalt, bituminös gebundenen Decken, Zementest¬ rich, Beton, Holz o. dgl. aufgelegt und an ihren Untersei¬ ten miteinander mittels Haftmaterialien verbunden werden, in der Weise vorgeschlagen, dass als Haftmaterialien be¬ reits am Belagwerkstoff befindliche Klebstoffe und/oder Textilstreifen und/oder an den Bahnen befindliche Klettver- εchlüsse und/oder Magnetstreifen dienen, womit die einzel¬ nen aufgelegten Bahnen verbunden werden. Das Verbinden kann derart erfolgen, dass die einzelnen Bahnen lose aufgelegt und dauerhaft oder demontierbar untereinander und/oder mit einem Unterbau verbunden werden. Die mit dem Belag verbunde¬ nen Magnetstreifen können mit auf einem Unterbau verlegten Metallplattenbelag oder -folie aus ferritischem Material

verbunden werden. Auch können die einzelnen lose aufgeleg¬ ten Bahnen ganz oder nur partiell mit eine Unterbau verbun¬ den werden. Durch den insoweit bereits mit Haftmaterialien vorgefertigten Belagwerkstoff werden weitestgehend manuelle Klebe- und Anpassungsarbeiten auf der Baustelle ausgeschal¬ tet, und die Verlegung kann innerhalb kürzerer Zeiträume und in einwandfreier Qualität erfolgen. Auch kommt es bei Verlegung auf befestigte Unterbauten nicht mehr zu einer so hohen Elastizitätsminderung wie bisher, da die durch die er- findungsgemässe Material-Mischung erzeugten kleinflächenela- stischen Eigenschaften dies verhindern. Besonders vorteil¬ haft erweist sich die demontierbare Verlegung bei Mehrzweck¬ hallen, in denen für unterschiedliche Sportarten, wie bei¬ spielsweise Leicht athletik, Volleyball, Tennis, Handball, ebenso verschiedenartige Bodensysteme benötigt werden. Ein schnelles Auf- und Abbauen des jeweils benötigten Belags ist bei Anwendung der Erfindung möglich.

Um eine bessere Bespielbarkeit von sehr kaltem oder ge- frorenem Belagwerkstoff zu erreichen, können im Belagwerk¬ stoff eingebrachte Faserheizungen, insbesondere Carbonfaser¬ heizungen, zur Beheizung desselben und seiner räumlichen Um¬ gebung, insbesondere auch von Oberbelägen sowie zur Erhal¬ tung der Elastizität und Nutzungsmöglichkeit des Belagwerk- Stoffes vorgesehen sein. Durch die Nutzung der eingebauten Faserheizung können aufwendige Heizungsapparaturen, ein- schliesslich deren Wartungs- und Heizungskosten, entfallen.

Eine kontrollierte Gleitfähigkeit der Belagoberfläche wird erreicht, indem auf die strukturierte Oberseite des Belags nach Verlegung ein EPDM-Granulat von einer Körnung zwischen 0,02 bis 5 mm mit einem Gewicht von ca. 0,2 bis 2,0 kg/ Quadratmeter aufgestreut wird.

In Ausführungsbeispielen wird die Herstellung des Belag¬ werkstoffes mit erfindungsgemässen Vorrichtungen und seine erfindungsgemässe Anwendung anhand von Zeichnungen nachfol-

gend beschrieben. Die einzelnen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 Schematische Darstellung der gesamten Anlage zur

Herstellung des erfindungsgemässen Belagwerkstoffes mit ausgewählten Vorrichtungen;

Fig. 2 Anbringung des Belagwerkstoffes mittels Klettver- schluss, Querschnittdarstellung;

Fig. 3 Schnitt A-A durch Fig. 2;

Fig. 4 Anbringung des Belagwerkstoffes mittels Magnetstrei¬ fen, Querschnittdarstellung;

Fig. 5 Schnitt B-B durch Fig. 4.

Fig. 1 zeigt die gesamte Anlage zur Herstellung des erfin- dungsge ässen Belagwerkstoffes mit ausgewählten Vorrich- tungen, die dem Transportband 1 zugeordnet sind. Auf das

Transportband 1 kann vor Beginn der Fertigung von einer Rol¬ le eine Trennschicht 13 aus Silikon oder Teflon aufgebracht werden, um ein Haftenbleiben der aufzubringenden Mischung auf dem Transportband 1 zu vermeiden. Anschliessend können wahlweise textile Gittergewebe 9, Magnetstreifen 9a, Klett¬ verschlüsse 9b und/oder Klebstreifen von weiteren Rollen auf die Bandseiten und/oder mittig oder ganzflächig auf das Transportband 1 aufgebracht werden. Bei Bedarf kann danach eine mattenartige Faserheizung 14, insbesondere eine Carbon- faserheizung, von einer weiteren Rolle abgewickelt und auf das Transportband 1 aufgelegt werden. In dem kontinuier¬ lichen Mischer 10 werden die eingegebenen Materialien mit¬ einander vermischt und anschliessend auf das Transportband 1 gegeben. Die verdichtete, bereits anreagierte Mischung besteht insbesondere aus Gummiabfällen und/oder Gummigranu¬ lat mit einem PU-Bindemittel, der mineralische Stoffe, wie Quarzsand, Quarzkies, Splitte und/oder auch Granulate,

Fasern oder Mehl aus Polyurethan, Polyvinylchlorid, Poly¬ propylen, Polyamid, Polyethylen, Schaumflocken, Agglo¬ merate, Kork, Holz oder gleichwertigen Primär- oder Sekun- där-Kunststoffe beigemischt werden. Als Bindemittel kann, je nach gewünschter Elastizität des herzustellenden Belag¬ werkstoffes, statt dem PU-Bindemittel auch eine Mischung aus PU-Beschichtungsmasse und/oder Latex, Silikon, Kaut¬ schukbinder, Epoxyd und Polyester beigegeben werden. Auch können verschiedenartige Mischungskombinationen aus diesen Bestandteilen gemäss Anspruch 1 und 2 gewählt werden.

Die auf das Transportband 1 aufgebrachte erste Schicht 7 der Mischung wird nun durch die in Fig. 1 dargestellten horizontal quer zur Bandbewegung oszillierend beweglichen Verdichtungsbohlen 4 verdichtet. Gemäss Fig. 1 wird zur Her¬ stellung eines einlagigen Belagwerkstoffes 5 auf die ein¬ schichtige Mischung nun aus der Auftragsstation 11 Beschich- tungsmasse aufgegeben. Sollte die Unterseite des Belagwerk¬ stoffes 5 zu Beginn des Verfahrens noch nicht mit Faserhei- zung 14 und/oder Haftmaterialien versehen sein, so können diese Elemente wahlweise auch jetzt auf die Oberseite des noch nicht ausgehärteten Belagwerkstoffes 5 derart aufge¬ tragen werden, dass die Haf materialien den Abschluss bil¬ den. Über die Oberseite des Belagwerkstoffes 5 erfolgt später die Befestigung der einzelnen Belagbahnen. Anschlies¬ send erfolgt eine Verdichtung des Materials durch Druckwal¬ zen 2 mit folgender Erhärtung mittels Heizkanal 12. Soll ein mehrlagiger Belag hergestellt werden, so kann nun der Auftrag einer weiteren Schicht 8 aus dem kontinuierlichen Mischer 10a auf das Transportband 1 erfolgen mit anschlies- sender Verdichtung durch die Verdichtungsbohlen 4a und die Druckwalzen 2a sowie Erhärtung mittels Heizkanal 12a. Aus der Auftragsstation 11a kann anschliessend eine glatte oder eine mit Granulaten versehene Beschichtungsmasse zur Her- Stellung strukturierter Oberflächen auf den Belagwerkstoff 5 aufgegeben werden, die mittels Bandpresse wiederum ver¬ dichtet und im Heizkanal 12b erhärtet wird. Der fertige Be-

lagwerkstoff 5 wird auf bereitstehende Rollen gewickelt. Sollte er beidseitig strukturiert hergestellt sein, wird er durch die Spalteinrichtung 6 mittig gespalten, um so den doppelten Produktionsausstoss zu erhalten.

Die dem Transportband 1 zugehörigen Einrichtungen zur Bear¬ beitung des Belagwerkstoffes 5 können sehr variabel ent¬ sprechend der geforderten Verwendung des Belags eingesetzt werden. Die Verdichtungseinrichtungen können abwechselnd oder gleichzeitig einsetzbar am Transportband 1 vorgesehen sein. Sie können sich auch beidseitig am Transportband 1 be¬ finden. Weiterhin können die nach vollendeter Mischungsauf- tragung eingesetzten Verdichtungseinrichtungen profilierte Oberflächen aufweisen zum Einprägen von Profilen mit Tiefen von ca 0,4 bis 50 mm in den Belagwerkstoff 5 bereits wäh¬ rend der Verdichtung oder danach. Auch kann durch angebrach¬ te profilierte Transport- und Prägebänder eine Strukturie¬ rung während der Fertigung herstellt werden, wobei diese Bänder bei der Herstellung mehrlagiger Belagwerkstoffe 5 sich auch beidseitig der aufgetragenen Mischung befinden können, wonach eine anschliessende Spaltung des fertigen Ma¬ terials vorgenommen wird. Auch kann das Aushärten der Mi¬ schung durch ober- und unterhalb des Transportbandes 1 ange¬ brachte Heizkanäle 12, 12a, 12b oder dgl. Einrichtungen zur Wärmeabgabe erfolgen.

Durch entsprechend gewählte Körnung bzw. ausgewählte Volu¬ mina der gemischten Materialien kann eine strukturierte Oberfläche des Belagwerkstoffes 5 von 0,4 bis 50 mm erge- stellt werden. Auch können auf die Mischung vor oder nach dem Aushärten Beschichtungs- oder Versiegelungsmassen aufge¬ tragen werden, denen zur Erzeugung strukturierter Oberflä¬ chen Einstreugranulate beigemischt werden können.

Zur Herstellung aller Belagwerkstoffe 5 können, je nach der vorgesehenen Verwendung, unterschiedliche Mischungen der ge¬ nannten Materialien eingesetzt werden. Zur Herstellung mehr-

schichtiger Belagwerkstoffe 5 sind Mischungen nach Anspruch 1 oder Anspruch 2 oder Mischungskombinationen aus diesen Pa¬ tentansprüchen vorgesehen. Einzelne Schichten aller mehrla¬ gigen Beläge nach den vorstehend dargestellten Zusammenset- zungen können auch nur aus Gummiabfällen und/oder Gummi¬ granulat aus Neu- oder Altgummi mit einem PU-Bindemittel oder mit PU-Beschichtungsmasse oder nur aus einer PU-Be¬ schichtungsmasse bestehen. Die Dicke einer Schicht kann 2 bis 100 mm betragen, die Dicke weiterer Schichten je 0,5 bis 30 mm. Bei einlagigen Belägen mit den Bestandteilen nach Anspruch 1 kommt folgende Rezeptur zur Anwendung: An¬ teil Bindemittel 2 bis 30%, Anteil Gummigranulat 70 bis 98%, andere Anteile 70 bis 98%. Bei einlagigen Belägen ge¬ mäss Anspruch 2 erweist sich nachfolgende Aufteilung als vorteilhaft: Anteil Bindemittel 2 bis 80%, Anteil Gummi¬ granulat 20 bis 98%, andere Anteile 20 bis 98%. Bei mehr¬ lagigen Belägen sollten die einer Schicht folgenden Beläge eine Mischung wie folgt aufweisen: Anteil Beschichtung 20 bis 100%, Anteil Gummigranulat 20 bis max. 80%, andere An- teile 20 bis max. 80%. Diese Beläge weisen eine etwas höhere Steifigkeit auf als die nach folgender Rezeptur her¬ gestellten mehrlagigen Beläge: Anteil Bindemittel 2 bis 30%, Anteil Gummigranulat 70 bis 98 %, andere Anteile 70 bis 98 %. Eine Beschleunigung des Herstellungsverfahrens in- folge kürzerer Abbindezeiten wird erreicht, enn dem PU-Bin¬ demittel 0,5 bis 50 % Anteile Wasser zugesetzt werden. Eine höhere Festigkeit des Materials wird erreicht, wenn zwi¬ schen die Schichten ein textiles Gittergewebe eingebracht wird. Ebenso wird Bindemittel eingespart.

Zur Herstellung des Belagwerkstoffes 5 dienen die mit dem Transportband 1 zusammenwirkenden beschriebenen Einrich¬ tungen zur Verdichtung, wie Druckwalzen 2 und 2a, Bandpres¬ sen 3, Verdichtungsbohlen 4 und 4a; sowie Einrichtungen zur Aushärtung, wie Heizkanal 12, 12a und 12b, Heizwalzen u. a. Heizaggregate, die eine Temperatur bis zu 250 Grad C erzeu¬ gen und nacheinander oder auch gleichzeitig einsetzbar

sind. Die Einrichtungen zur Verdichtung sowie das Transport¬ band 1 sind nach einer abgewandelten Vorrichtung mit Faser¬ heizelementen versehen, so dass sie bereits während des Her- stellungs- und Verdichtungsvorganges das Aushärten mit über- nehmen. Vorteilhafterweise kann das Transportband 1 mit einer Carbonfaserheizung ausgestattet sein, die sich im Band und/oder an seinen Ober- und Unterseiten befinden kann.

Die Anwendung des erfindungsgemässen Belagwerkstoffes 5 wird anhand der Fig. 2 bis 5 erläutert. Fig. 2 zeigt den Schnitt durch einen Belagwerkstoff 5, dessen Belagbahnen mittels Klettverschluss 9b untereinander und auf einer Tragschicht 25 befestigt sind. In Fig. 2 ist über der Trag- Schicht 25 ein Vlies 26 angeordnet, auf dem die Klettver¬ schlüsse 9b gut haften, welche sich an der Unterseite einer mattenartigen Faserheizung 14 befinden. Die Faserheizung 14, hier eine Carbonfaserheizung, ist fest mit der Belag-Un¬ terschicht 23 verbunden. Auf dieser befindet sich wiederum die Belag-Oberschicht 22 fest verbunden, wobei beide Schich¬ ten die Fuge 20 aufweisen. Fig. 2 zeigt den Schnitt A-A von unten direkt auf die Faserheizung 14 mit parallel verlaufen¬ den Klettverschlüssen 9b.

Fig. 4 zeigt den Schnitt B-B durch einen mittels Magnet¬ streifen 9a befestigten Belagwerkstoff 5. Die Tragschicht 25 besteht aus Estrich oder Asphalt. Über ihr wurde ein be¬ festigter Unterbau 30 aus Bitumen hergestellt, der mit fer¬ ritischen Platten oder mit einer ferritischen Folie 31 streifenartig oder ganz bedeckt ist. Darüber sind die Ma¬ gnetstreifen 9a zu erkennen, die fest mit der Unterseite der Belagschicht 29 verbunden sind. Über der Belagschicht 29 befindet sich eine abschliessende Deckschicht 28. In Fig. 5 als Schnitt B-B über den Magnetstreifen 9a ist die ferrittische Folie 31 mit den auf ihr haftenden parallel und rechteckig angeordneten Magnetstreifen 9a zu sehen. Der

horizontal liegende Magnetstreifen 9a verbindet gleichzei¬ tig mit der Unterbauhaftung die ferritische Folie 31 mit der angrenzenden Folie 31a. Mit den gezeigten und beschrie¬ benen demontierbaren Anwendungsmöglichkeiten ist der Belag- Werkstoff 5 entsprechend dem vorgesehenen Verwendungszweck leicht auswechselbar.

Besonders vorteilhaft erweist sich die Einbeziehung einer Carbonfaserheizung in den Belagwerkstoff 5, da hierdurch Draht- und Heizkörper jeglicher Art, Heizeinrichtungen ein- schliesslich deren Rohrsystem sowie Wartung und Unterhal¬ tung entfallen. Da der Belag auch mit enthaltender Carbon¬ faserheizung eine geringe Dicke aufweist, eignet er sich be¬ sonders auch für die Renovierung und Sanierung von bestehen- den Gebäuden und Anlagen. Dabei kann eine vollflächige Bele¬ gung oder nur eine partielle Ausstattung mit beheizbarem Be¬ lag vorgesehen werden.

Auch die Herstellung sehr dünner Beläge weist auf erweiter- te Verwendungsmöglichkeiten beispielsweise als Oberbelag im Wohn-, Büro- und Industriebereich; auch als Ersatz für PVC- Beläge. Weiterhin können die dünnen Beläge als Trittschall- und Wärmedämmbelag im Wohn-, Büro- und Industriebereich ver¬ wendet werden, wobei auf den Belagwerkstoff 5 alle bekann- ten Oberbeläge wie Keramikplatten, Holzböden, synthetische Beläge, textile Beläge usw. verlegt werden können.

Auf den verlegten Belagwerkstoff 5, insbesondere bei Tennis¬ plätzen, kann ein EPDM-Granulat von einer Körnung von 0,02 bis 5 mm aufgestreut werden, das ein Gewicht zwischen 0,2 bis 2,0 kg/Quadratmeter aufweist.