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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR MEASURING THE DIFFUSION AND PERMEATION COEFFICIENT OF A GAS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/015748
Kind Code:
A1
Abstract:
The proposed process makes it possible to determine the diffusion coefficient (D) from the pressures (p�1?, p�2?) and temperatures (T�1?, T�2?) measured in two chambers (1, 2) mutually separated by an elastic diaphragm by iteratively solving an equation representing the Flick's second law and initially solved with an assumed value for the diffusion coefficient using (D) until the calculated concentration c�2? in the second chamber (2) agrees with the value determined from the measured pressures and temperatures. It is also possible to obtain the permeation coefficient (Q) by using the ambient temperature (T�O?) and pressure (p�O?). The values found are plotted on a graph which makes it possible to see when the experiment has entered a stationary state and the value then found may be regarded as the final one. The proposed device for implementing the process has a computing device (8) for making the necessary calculations in real time. The device remains closed during the experiment, thus facilitating operations with hazardous gases. There is no need for the difficult measurement of small volume currents. Thus the measuring process of the invention has distinct advantages with respect to measuring time and accuracy.

Inventors:
ADAM GOTTFRIED (DE)
Application Number:
PCT/DE1991/000304
Publication Date:
October 17, 1991
Filing Date:
April 11, 1991
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G01N13/00; G01N15/08; (IPC1-7): G01N15/08
Foreign References:
US4389878A1983-06-28
DE2556217A11977-06-23
GB2197080A1988-05-11
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (M�nchen 22, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Messung des Diffusionskoeffizienten D eines Gases durch eine Membran der Dicke (M) aus einem gummielastischen Werkstoff, die zwei mit dem Gas füllbare Kammern (1, 2) voneinander trennt, g e k e n n z e i c h n e t durch folgende Schritte: a) in an sich bekannter Weise Messung des Drucks (p,(t**), p2(t*,)) und der Temperatur (T, (t,), T2 (t,)) in jeder der Kammern (1, 2) zu einem ersten Zeitpunkt (t*,), b) Messung des Drucks (p,(t2), p2(t2)) und der Temperatur (T*,(t2), T2(t2)) in jeder der Kammern (1, 2) zu einem, zweiten Zeitpunkt (t2) , c) Bestimmung der Gaskonzentration (c*,(t,), c2(t,), c*,(t2), c2(t2)) in jeder der Kammern (1, 2) zu jedem der Zeitpunkte (t^, t2) aus der Gleichung Pi(t.) (ti) = i = 1,2 R τ.(ti) worin R die bekannte Gaskonstante des Gases bezeichnet d) wiederholte Lösung der Gleichung mit einem angenommenen Wert für den Diffusionskoeffizienten D, einer Ortskoordinate x innerhalb der Dicke M und den Anfangswerten c (x = 0, t = t2) = c*,(t2); wobei der Wert von D variiert wird , bis c (x = M, t = t2) = c2(t2) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß es zu weiteren Zeitpunkten (t, *, ... t, . , t2 , ... t2 . ) wiederholt wird, bis D(ti) D (ti_1) <= k; ist, wobei k die gewählte Variationsbreite ist, .
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß a) Umgebungstemperatur (TQ) und druck (p0) gemessen oder angenommen werden, b) zeitgleich die Gleichung D . R . T de Q = (px ~~) • P0 dx x = M zur Ermittlung des Permeationskoeffizienten Q gelöst wird .
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, mit durch eine Membran (3) voneinander getrennter erster und zweiter Kammer (1, 2) und Einrichtungen (22, 24, 26) bzw. (21, 23, 25) zur Messung der Gastemperatur (TQ, T,, T2) und des druckes (p0, p*,, p2) in der Umgebung und in jeder der beiden Kammern, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß a) beide Kammern (1, 2) gegenüber der Umgebung verschlossen sind, b) eine Recheneinrichtung (8) zur Durchführung der in den Ansprüchen 1 bis 3 genannten Berechnungen in Echtzeit vorhanden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Volumen (V2) der zweiten Kammer (2) variabel ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die erste und/oder zweite Kammer (1, 2) mit einer Heizung (6, 7) versehen sind.
Description:
Verfahren zur Messung des Diffusions- und Permeationskόeffizienten eines Gases

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung des Diffusionskoeffizienten eines Gases durch eine Membran einer bestimmten Dicke aus einem gummielastischen Werkstoff, die zwei mit dem Gas füllbare Kammern voneinander trennt, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit Einrichtungen zur Messung der Gastemperatur und des -druckes in der Umgebung und in jeder der beiden Kammern.

In der deutschen Norm DIN 53536 ist ein Verfahren zur Bestimmung der Gasdurchlässigkeit von Elastomeren genormt worden, das es gestattet, den Gasdurchlässigkeits- oder

Permeationskoeffizienten von Elastomeren in Abhängigkeit von der Temperatur bei verschiedenen Druckgefällen zu bestimmen. Dabei gibt der Permeationskoeffizient an, welches Gasvolumen bei einer gegebenen Druckdifferenz in einer bestimmten Zeit durch eine Probe bekannter Fläche und Dicke hindurchtritt. Dabei wird davon ausgegangen, daß sich die Per eation in drei Schritten vollzieht, nämlich 1. Lösung des Gases in der Probe, 2. Diffusion des gelösten Gases durch die Probe und 3. Verdampfung des Gases aus der Probe. Auch für den Teilvorgang der Diffusion läßt sich ein Koeffizient angeben, dessen

Kenntnis im Zusammenhang mit bestimmten technischen Vorgängen auch selbständig von Interesse sein kann. Das in der Norm beschriebene Verfahren basiert auf der Messung des Volumenstromes des durch die Membran hindurchstretenden Gases, aU s dem (bei Benutzung bestimmter Korrekturfaktoren) der

Permeationskoeffizient errechnet werden kann. Ein Verfahren zur Messung der Permeation unter Benutzung einer Recheneinrichtung ist aus der US-A-4,555,934 bekannt, in dem der gesuchte Wert sich aus der Zeit ergibt, die erforderlich ist, um auf der stromabwärts gelegenen Seite der Membran eine bestimmte Druckänderung hervorzurufen. Dieses Verfahren liefert

ebensowenig wie das nach der beschriebenen Norm neben dem Permeations- auch den Diffusionkoeffizienten. Nachteil dieses Verfahren ist darüber hinaus, daß die Probenvorbereitung recht aufwendig ist, indem die Proben vor Beginn der Messungen etwa 24 Stunden lang im Vakuum ausgasen müssen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung des Diffusionskoeffizienten eines Gases durch eine gummielastische Membran und, daraus abgeleitet, des dazugehörigen Per eationkoeffizienten, das ohne aufwendige Probenvorbereitungen durchgeführt werden kann und in kürzest möglicher Zeit verwertbare Ergebnisse liefert. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die unter Anlehnung an bekannte, erprobte Versuchsanordnungen mit einem Minimum an zusätzlichem apparativem Aufwand auskommt.

Zur Lösung der ersten dieser Aufgaben wird ein Verfahren vorgeschlagen, das in mehreren Stufen abläuft: Zunächst wird in an sich bekannter Weise der Druck und die Temperatur in jeder der Kammern zu einem ersten Zeitpunkt gemessen und anschließend die Messung zu einem zweiten Zeitpunkt wiederholt; danach wird die Gaskonzentration in jeder der Kammern zu jedem der Zeitpunkte aus der Gleichung

P i Ct^

(t A ) = 1,2 (1) τ.(t.) bestimmt; danach wird mit einem zunächst angenommenen Wert für den Diffusionskoeffizienten die Gleichung

gelöst. Diese Rechnung wird mit immer wieder veränderten Werten für den Diffusionskoeffizienten solange wiederholt, bis sie als Ergebnis

c (x = M, t = t 2 ) = c 2 (t 2 ) liefert, d. h. bis unter Annahme eines bestimmten, nunmehr als richtig festgestellten Wertes des Diffusionskoeffizienten der errechnete Wert für die Gaskonzentration in der zweiten der Kammern zum zweiten Zeitpunkt mit dem aus den gemessenen Druck- und Temperaturwerten bestimmten Konzentrationswert übereinstimmt. Für die Durchführung einer solchen iterativen Rechnung stehen dem Fachmann eine Anzahl bekannter Algorithmen zur Verfügung.

Das beschriebene Verfahren liefert den zu einem bestimmten Zeitpunkt geltenden Diffusionskoeffizienten. Wegen der oben angedeuteten komplizierten und unstetigen Vorgänge, die beim Durchtritt eines Gases durch einen Elastomeren auftreten, kann dieser Wert u. U. falsch sein, wenn sich das System zum Zeitpunkt der Messungen noch in einem Übergangszustand vom Anfangs- in den Endzustand befindet. Daher wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß das Verfahren zu weiteren Zeitpunkten wiederholt wird, bis die Differenz der an zwei aufeinander folgenden Zeitpunkten festgestellten

Diffusionskoeffizienten innerhalb einer vorab festgelegten Variationbreite liegt.

Zur Feststellung des technisch meist interessanteren Permeationskoeffizienten wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß Umgebungstemperatur und -druck gemessen bzw. (etwa in Form einer Normatmosphäre) angenommen werden und unter Einbeziehung der so gewonnenen Werte die Gleichung

D R M de

Q = - (4)

( Pl _ D 2 ) ' p 0 dx x = M gelöst wird, die den gesuchten Permeationskoeffizienten liefert.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit den

beschriebenen Merkmalen ist darüber hinaus dadurch gekennzeichnet, daß beide Kammern gegenüber der Umgebung verschlossen sind, so daß in ihr das erfindungsgemäße Verfahren auch mit toxischen oder anderweitig gefährlichen Gasen durchgeführt werden kann, deren Entweichen in die Umgebung verhindert werden muß; darüber hinaus ist sie mit einer Recheneinrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und seiner Abwandlungen in Echtzeit versehen.

um Werkstoffe messen zu können, deren Diffusions- und

Permeationswerte sich um mehr als zwei bis drei Größenordnunen voneinander unterscheiden, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß das Volumen der zweiten Kammer der Vorrichtung variabel ist, d. h. für den jeweiligen Versuch unterschiedlich groß gewählt werden kann, um Messungen mit Membranen aus einer Vielzahl von Werkstoffen und mit allen in Frage kommenden technischen Gasen durchführen zu können. Da der Permeationskoeffizient von der Temperatur abhängt, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die erste und/oder zweite Kammer mit einer Heizung versehen sind, so daß die Membran und das Gas auf Temperaturen oberhalb der Umgebungstemperatur aufgeheizt werden können, um den Permeationskoeffizienten auch bei diesen Temperaturen bestimmen zu können. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist i n der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt

Figur 1 die Vorrichtung in sche atischer Form im Querschnitt und

Figur 2 ein mit Hilfe der Vorrichtung gewonnenes typisches Diagramm.

Die Vorrichtung besteht aus einer ersten Kammer 1 mit einem Volumen V-, und einer zweiten Kammer 2 mit dem Volumen V 2 , die durch eine Membran 3 aus einem elastomeren Werkstoff voneinander getrennt sind, dessen Diffusions- und

Permeationskoeffizient ermittelt werden soll. Dabei können, wie

durch den gestrichelten Umriß angedeutet, zweite Kammern 2 unterschiedlichen Volumens verwendet werden. Die Membran 3 weist die Dicke M auf. Mittels einer durch ein Ventil 12 absperrbaren Zuleitung 11 kann in die erste Kammer 1 ein Prüfgas eingeführt werden. Über eine Spülleitung 13, die ebenfalls mittels eines Ventils 14 absperrbar ist, wird zunächst auch die zweite Kammer 2 mit dem Prüfgas beaufschlagt. Es kann aus dieser vor Beendigung des Spülens und nach Beendigung des Versuches durch eine Abflußleitung 15 entweichen, die ebenfalls mittels eines weiteren Ventils 16 absperrbar ist. Die Membran 3 ist an ihrem Rand mittels eines Befestigungsringes 4 dicht am Boden der ersten Kammer 1 befestigt und gegebenenfalls durch ein Gitter 5 von der Druckdifferenz (p-, - p 2 ) zwischen der ersten und zweiten Kammer l, 2 entlastet, die entsteht, wenn der Druck des Gases in der ersten Kammer 1 über denjenigen in der zweiten Kammer erhöht wird. Mittels je einer elektrischen Heizvorrichtung 6, 7 können in den beiden Kammern 1, 2 definierte Temperaturverhältnisse geschaffen werden, so daß die Membran ebenfalls eine definierte Temperatur annimmt. Dies kann nicht nur dazu dienen, um

Schwankungen der Umgebungstemperatur über die Dauer der Messung auszugleichen, sondern auch um Messungen bei erhöhter Temperatur durchzuführen. Mittels getrennter Meßaufnehmer 21 für den Druck p, und 22 für die Temperatur T-, in der ersten Kammer 1, 23 für den Druck p 2 und 24 für die Temperatur T 2 in der zweiten Kammer 2 sowie 25 für den Umgebungsdruck p n und 26 für die Umgebungstemperatur Tg werden Meßwerte gewonnen, die einer Recheneinrichtung 8 zugeführt werden. Wenn die örtlichen Verhältnisse gleichbleibende Umgebungsbedingungen gewährleisten, bzw. wenn deren mögliche Schwankungen so gering sind, daß sie ohne nennenswerten Einfluß auf das Meßergebnis bleiben, kann auf die Meßaufnehmer 25, 26 verzichtet und für die Rechnung die für den jeweiligen Ort geltenden Normalverhältnisse angenommen werden. In der Recheneinheit 8 werden aus den genannten, zu verschiedenen Zeitpunkten gemessenen Druck- und Temperaturwerten in Verbindung mit den

darin gespeicherten oder getrennt eingegebenen Werten für die Gaskonstante R und die Dicke M der Membran die Werte für den Diffusionskoeffizienten D und den Permeationskoeffizienten Q zu jedem dieser Zeitpunkte errechnet und in Form eines Diagra mes zur Anzeige gebracht, wie es in der Figur 2 dargestellt ist. Dabei ist auf der Abszisse die Versuchsdauer t in Stunden aufgetragen und auf der Ordinate der Diffusionskoeffizient D (m z sec. ). Alternativ oder zusätzlich hierzu kann ein Diagramm ähnlicher Art ausgegeben werden, auf dessen Ordinate die Höhe der für den Permeationskoeffizienten Q errechneten Werte in 2 . see.- . Pa aufgetragen ist. Im dargestellten Beispiel bestand die Membran 3 aus Butyl und als Prüfgas wurde Argon verwendet. Die Messung fand bei Raumtemperatur statt. Der Druck p-, des Prüfgases in der Kammer 1 wird, zweckmäßigerweise je " nach Permeabilität des Prüflings 3, mit Werten zwischen 0,5 und 3 bar Überdruck (p, - p 2 ) vorgegeben; dabei wird der Druck p 2 in der zweiten Kammer 2 auf Normaldruck eingeregelt. Vor Beginn der Messungen werden beide Kammern 1, 2 mit dem Prüfgas gespült, um eine Verfälschung der Meßergebnisse durch verbleibende Luftreste zu vermeiden.

Es ist erkennbar (links im Diagramm), daß zunächst, solange die Membran selbst noch ausgast, ein zu hoher Wert D angezeigt wird. Im laufe der iterativ durchgeführten Rechnung sinkt er jedoch ab, um schließlich nach einer Versuchsdauer von im

Beispiel 1,2 Std. einen gleichbleibenden Wert anzunehmen, der dann der gesuchte Diffusionskoeffizient ist. Ein Diagramm, in dem statt dessen der Permeationskoeffizient angezeigt wird, hat ein grundsätzlich ähnliches Aussehen.