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Patent Searching and Data


Title:
ROLLER COMPACTOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/101438
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a roller compactor for compacting waste that is located in a container which is open at the top, comprising: a frame-like base structure (10), which is configured to be mounted or drawn on a transport vehicle that is suitable for long journeys, and an articulated arm (23), one end of which is supported by the base structure (10) and the other, free end of which supports a roller compactor (26) that essentially can be rotated about a horizontal axis of rotation, wherein the roller compactor (26) is movable from an idle position, in which it is located above a base surface of the base structure (10), to a working position, in which the roller compactor (26) protrudes the base surface of the base structure (10). The roller compactor is characterized in that the articulated arm (23) is mounted to a mast foot (21) so as to be pivotable about a horizontal pivoting axis, said mast foot being mounted to the base structure (10) so as to be rotatable about a vertical axis of rotation.

Inventors:
MUCHALL WOLFGANG (DE)
KLASEN JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/081574
Publication Date:
May 19, 2022
Filing Date:
November 12, 2021
Export Citation:
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Assignee:
HUSMANN UMWELT TECHNIK GMBH (DE)
International Classes:
B30B9/30
Foreign References:
EP3556546A12019-10-23
CN100560449C2009-11-18
EP1513674B12009-04-01
DE102005029199B42007-08-16
DE202014105681U12016-02-26
EP3556546A12019-10-23
GB2261832A1993-06-02
Attorney, Agent or Firm:
KLEINE, Hubertus et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Rollenverdichter zum Verdichten von Abfall, der sich in einem nach oben offenen Container befindet, aufweisend:

- ein rahmenartiges Grundgestell (10), das zum Montieren oder zum Aufziehen auf ein Transportfahrzeug eingerichtet ist, und

- einen Gelenkarm (23), der mit einem Ende von dem Grundgestell (10) getragen ist und der an seinem anderen, freien Ende eine im Wesentlichen um eine horizontale Drehachse drehbare Verdichterrolle (26) trägt, wobei die Verdichterrolle (26) von einer Ruheposition, in der sie sich über einer Grundfläche des Grundgestell (10) befindet, in eine Arbeitsposition bewegbar ist, in der die Verdichterrolle (26) über die Grundfläche des Grundgestells (10) hinausragt, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkarm (23) um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar an einem Mastfuß (21 ) montiert ist, der an dem Grundgestell (10) um eine vertikale Drehachse drehbar gelagert ist.

2. Rollenverdichter nach Anspruch 1 , bei dem die vertikale Drehachse versetzt zur Schwenkachse verläuft.

3. Rollenverdichter nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Grundgestell (10) ein rechteckiges Aufmaß aufweist.

4. Rollenverdichter nach Anspruch 3, bei dem der Mastfuß (21 ) in Querrichtung mittig und in Längsrichtung außermittig auf dem Grundgestell (10) angeordnet ist.

5. Rollenverdichter nach Anspruch 4, bei dem der Mastfuß (21 ) in Längsrichtung um etwa 20 bis 40% der Länge des Grundgestells (10) außermittig angeordnet ist.

6. Rollenverdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Grundgestell (10) zum Montieren oder zum Aufziehen auf einen Lastkraftwagen oder eines Anhängers eines Lastkraftwagens als Transportfahrzeug eingerichtet ist.

7. Rollenverdichter nach Anspruch 6, bei dem der Mastfuß (21 ) auf einem in Fahrtrichtung gesehen hinteren Teil des Grundgestells (10) angeordnet ist, wobei eine parallel zur Fahrtrichtung des Transportfahrzeugs ausgerichtete Längsseite des Grundgestells (10) länger ist als eine quer zur Fahrtrichtung verlaufende Querseite.

8. Rollenverdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem der Gelenkarm (23) über ein Schwenkgelenk (22) an dem Mastfuß (21 ) montiert ist, wobei das Schwenkgelenk (22) einen maximalen Schwenkwinkel von weniger als 90° und bevorzugt von weniger als 75° aufweist.

9. Rollenverdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem der Mastfuß (21 ) Teil einer Drehanordnung (20) ist.

10. Rollenverdichter nach Anspruch 9, bei dem die Drehanordnung (20) eine Kabine (27) mit Bedienelementen aufweist.

11 . Rollenverdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem der Mastfuß (21 ) bzw. die Drehanordnung (20) hydraulisch oder elektromotorisch angetriebenen gegenüber dem Grundgestell (10) drehbar ist.

12. Rollenverdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , bei dem eine Drehung des Mastfußes (21 ) bzw. der Drehanordnung (20) gegenüber dem Grundgestell (10) durch eine Verriegelungsanordnung (28) blockierbar ist.

13. Rollenverdichter nach Anspruch 12, bei dem die Verriegelungsanordnung (28) einen hydraulisch oder elektromotorisch verschiebbaren Schieber (281 ) mit einem Verriegelungsbolzen aufweist, der in eine Aufnahme am Grundgestell (10) eingreift.

14. Rollenverdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem ein Abschnitt des Grundgestells (10), in dem der Mastfuß (21 ) bzw. die Drehanordnung (20) angeordnet ist, als Plattform ausgebildet ist.

15. Rollenverdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei dem der Gelenkarm (23) zwei gegeneinander verschwenkbare Gelenkarmglieder (23a, 23b) aufweist, von denen ein erstes Gelenkarmglied (23a), das an dem Schlitten (20) montiert ist, gekröpft ausgebildet ist.

16. Rollenverdichter nach Anspruch 15, bei dem in einer Ruheposition die Verdichterrolle (26) unter dem ersten Gelenkarmglied (23a) positioniert ist.

17. Rollenverdichter nach Anspruch 16, bei dem auf dem Grundgestell (10) eine Ablagestütze (13) angeordnet ist, auf der die Verdichterrolle (26) in der Ruheposition abgelegt ist.

Description:
Rollenverdichter

Die Erfindung betrifft einen Rollenverdichter zum Verdichten von Abfall, der sich in einem nach oben offenen Container befindet. Der Rollenverdichter weist ein rahmenartiges Grundgestell auf, das zum Montieren oder zum Aufziehen auf ein langstreckentaugliches Transportfahrzeug eingerichtet ist und das einen Gelenkarm trägt, an dessen freiem Ende eine im Wesentlichen um eine horizontale Drehachse drehbare Verdichterrolle befestigt ist. Die Verdichterrolle ist von einer Ruheposition, in der sie sich über einer Grundfläche des Grundgestell befindet, in eine Arbeitsposition bewegbar, in der die Verdichterrolle über die Grundfläche des Grundgestells hinausragt.

Zum Verdichten von Abfall in einem Container wird ein derartiger Rollenverdichter z.B. auf ein Fahrgestell eines langstreckentauglichen Transportfahrzeugs, insbesondere eines Lastkraftwagens (Lkws) oder Anhängers eines solchen, aufgezogen oder aufmontiert und dann an eine Stirnseite eines nach oben offenen Containers herangefahren. Die Verdichterrolle wird von der Ruhe- in die Arbeitsposition gebracht, in der sie dann in den Container abgesenkt werden kann.

Die sich am freien Ende des Gelenkarms befindende Verdichterrolle wird in den Container abgesenkt. In einer Schwenkbewegung des Gelenkarms wird die Verdichterrolle im Container hin und her bewegt, wobei sie den sich im Container befindenden Abfall verdichtet und/oder zerkleinert. Die Verdichterrolle ist dabei üblicherweise über einen Antrieb drehbar und weist eine strukturierte Oberfläche auf, beispielsweise mit hervorstehenden Stacheln oder Zähnen, um den Abfall im Container effektiv zerkleinern und verdichten zu können.

Ein Rollenverdichter ist beispielsweise aus der Druckschrift EP 1 513 674 B1 bekannt. Der Gelenkarm dieser Konstruktion ist aus drei zueinander ver- schwenkbaren Abschnitten zusammengesetzt und ist am hinteren Ende des Rahmens des Grundgestells verschwenkbar montiert. Mit Hilfe von mindestens zwei Hydraulikzylindern kann zum einen der am Rahmen drehbar montierte Abschnitt des Gelenkarms gegenüber dem Rahmen verschwenkt werden und zum anderen der mittlere Abschnitt des Gelenkarms gegenüber dem am Rahmen montierten Abschnitt verschwenkt werden. Der die Verdichterrolle tragende Abschnitt des Gelenkarms ist frei schwingend mit dem mittleren Abschnitt verbunden. Aus der Arbeitsposition, bei der sich die Verdichterrolle im Contai- ner befindet, kann der Gelenkarm in eine möglichst flache Transportposition gebracht werden, indem zunächst der mittlere Abschnitt des Gelenkarms möglichst hoch, nahezu vertikal gestellt wird und dann der gesamte Gelenkarm über das Schwenkgelenk an seinem Fuß auf das rahmenartige Grundgestell geschwenkt wird. Beim Übergang von der Ruhe in die Arbeitsposition werden diese Schwenkbewegungen in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen. Die Bewegungskinematik des Gelenkarms ist aufgrund der dreiteiligen Ausgestaltung jedoch aufwendig umzusetzen. Zudem muss der am Rahmen verschwenkbar montierte Abschnitt des Gelenkarms zwischen einer möglichst waagerechten und einer senkrechten Position verschwenkt werden können, ohne dass dabei für den verwendeten Hydraulikzylinder freier Bauraum unterhalb der Rahmenkonstruktion verfügbar wäre. Daraus resultieren ungünstige Hebelverhältnisse beim Verschwenken des genannten am Rahmen montierten Abschnitts des Gelenkarms aus seiner waagerechten Position.

Die Druckschrift DE 102005 029 199 B4 zeigt einen auf eine Ladefläche eines Lkw aufladbaren transportablen Rollenverdichter mit einem Gelenkarm. Der Gelenkarm ist hierbei nur aus zwei zueinander verschwenkbaren Abschnitten gebildet, von denen einer die Verdichterrolle trägt und der andere schwenkbar an einem Mastfuß montiert ist, der (in Fahrtrichtung des Lkws gesehen) am hinteren Ende des Grundgestells des Rollenverdichters montiert ist. Durch den Mastfuß liegt das Schwenkgelenk des Schwenkarms oberhalb der Rahmenkonstruktion. Ein Übergang von der Ruhe zur Arbeitsposition und umgekehrt wird bei diesem Rollenverdichter durch eine einzige Schwenkbewegung des Gelenkarms erzielt, wobei der verschwenkbare Abschnitt des Gelenkarms über den Mastfuß hinweggeschwenkt wird und auf der Rahmenkonstruktion abgelegt wird. Zu diesem Zweck ist das Schwenkgelenk am Mastfuß so ausgelegt, dass es eine Schwenkbewegung um einen Winkel von mindestens 90° um die horizontale Achse zulässt. Aufgrund des großen Schwenkwinkels ist auch bei dieser Konstruktion die Realisierung der Schwenkbewegung durch einen hydraulischen Antrieb aufwendig.

Aus der Druckschrift DE 20 2014 105681 U1 ist ein transportabler Rollenverdichter mit Gelenkarm und Verdichterrolle bekannt, bei dem auf einem Grundgestell, das auf ein Transportfahrzeug aufgezogen werden kann, ein in Fahrtrichtung des Transportfahrzeugs verschiebbarer Schlitten angeordnet ist. Auf dem Schlitten ist der Gelenkarm montiert. In einer Transportstellung des Rollenverdichters ist der Schlitten auf dem Grundgestell in Fahrtrichtung nach vorne verfahren und die Verdichterrolle ist in einem dahinter liegenden Teil des Grundgestells abgelegt. In Arbeitsstellung ist der Schlitten auf dem Grundgestell in Fahrtrichtung nach hinten verfahren, wodurch die Verdichterrolle durch den Schwenkarm in einen hinter dem Transportfahrzeug stehenden Container geführt werden kann, ohne dass der Gelenkarm über den Mastfuß geschwenkt werden muss. Vorteilhaft wird durch diese Konstruktion zwar erreicht, dass die Verdichterrolle in der Transportstellung in Fahrtrichtung gesehen relativ weit vorne auf dem Transportfahrzeug gelagert ist, der verschiebbare Schlitten führt jedoch zu einem erhöhten Konstruktionsaufwand des Rollenverdichters.

Auch die Druckschrift EP 3 556 546 A1 zeigt einen mobilen Rollenverdichter mit einem Grundgestell, auf dem ein Schwenkarm mit einer Verdichterrolle angeordnet ist. Der Rollenverdichter ist dazu ausgelegt, mit einer Seite des Grundgestells an einen Gabelstapler angekoppelt zu werden und so zu unterschiedlichen Containern bewegt zu werden. Der mobile Rollenverdichter wird dann vom Gabelstapler ab- und an den Container angekoppelt, um dann einsatzbereit zu sein. Zusätzlich zur Schwenkbarkeit des Arms ist in einer Ausgestaltung eine Drehbarkeit um eine vertikale Achse vorgesehen, um den Arbeitsbereich auch zu den Seiten hin auszuweiten. Grundsätzlich beschränkt sich die Verwendung dieses Systems jedoch auf einen räumlich relativ kleinen Nutzungsbereich, z.B. innerhalb eines Abfallhofes, da das Fahrgestell des Gabelstaplers nicht für einen Langstreckentransport zu einem z.B. viele Kilometer entfernten Einsatzort geeignet ist, ohne den Rollenverdichter und ggf. den Gabelstapler, z.B. auf einem Tieflader, dorthin zu transportieren. Zudem ist der Umkopplungsvorgang zeitaufwändig und setzt entsprechende Kopplungsvorrichtungen, z.B. geeignete Ösen, an den Containern voraus.

Die Druckschrift GB 2 261 832 A zeigt eine Verdichterrolle, die am Ende es eines Arms eines selbstfahrenden Baggers montiert ist. Vorteilhaft kann so die Armeinrichtung eines ggf. bereits vorhandenen Baggers genutzt werden. Auch dabei beschränkt sich der Einsatz auf einen räumlich relativ kleinen Nutzungsbereich, z.B. innerhalb eines Abfallhofes, wenn nicht der Bagger als Ganzes z.B. auf einem Tieflader, transportiert wird.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Rollenverdichter zu schaffen, der ohne einen Absetz- oder Umkopplungsvorgang auf einem langstreckentauglichen Transportfahrzeug nutzbar ist, um Abfall in Containern zu kompaktieren, bei dem auch bei einfachem Aufbau ein Übergang von einer Ruheposition des Gelenkarms in eine Arbeitsposition durch eine unkomplizierte Bewegung des Gelenkarms erfolgen kann. Ein erfindungsgemäßer Rollenverdichter der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus, dass der Gelenkarm um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar an einem Mastfuß montiert ist, der an dem Grundgestell zusätzlich um eine vertikale Drehachse drehbar gelagert ist.

Ohne den Rollenverdichter vom transportfahrzeug abzusetzen und ohne ihn an den Container ankoppeln zu müssen, kann der Rollenverdichter vom Transportfahrzeug aus genutzt werden. Es muss lediglich der Schwenkarm von einer Ruheposition in die Arbeitsposition gebracht werden, was durch eine Drehbewegung des Mastfußes um die vertikale Drehachse und eine Schwenkbewegung des Gelenkarms um die horizontale Schwenkachse erfolgt. Durch die Drehbewegung des Mastfußes um die vertikale Drehachse ist für das Schwenken des Gelenkarms ein kleiner Schwenkwinkel ausreichend, da der Gelenkarm nicht über seinen Montagepunkt hinweg geschwenkt werden muss. Das vereinfacht die Konstruktion des Schwenkarms deutlich, da ein Überschwenken insbesondere bei Verwendung von Hydraulik für den Antrieb nur umständlich realisierbar ist.

Der für die Drehbewegung erforderliche konstruktive Mehraufwand fällt dagegen geringer aus als bei Umsetzung einer Verschiebebewegung. Zudem lassen sich Drehbewegungen mit einem geringen Verschleiß und entsprechend geringem Wartungsaufwand umsetzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass auch eine seitliche Arbeitsposition möglich ist, bei der die Verdichterrolle in einem neben dem Rollenverdichter stehenden Container eingesetzt wird.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Rollenverdichter so aufgebaut, dass er auf einen Lastkraftwagen oder einen Anhänger eines Lastkraftwagens als Transportfahrzeug aufgezogen werden kann oder fest auf ein Fahrgestell des Transportfahrzeugs aufmontiert werden kann. Zum Aufziehen kann der Rollenverdichter z.B. eine Öse aufweisen, an der er wie ein Container auf ein Transportfahrzeug gezogen wird. Insbesondere weist das Grundgestell zur Verwendung mit dem Lastkraftwagen 'bzw. seinem Anhänger ein rechteckiges Aufmaß auf. Dabei ist eine parallel zur Fahrtrichtung des Transportfahrzeugs ausgerichtete Längsseite länger ist als eine quer zur Fahrtrichtung verlaufende Querseite. Bevorzugt ist der Mastfuß in der Ruheposition in Querrichtung mittig und in Längsrichtung außermittig auf dem Grundgestell angeordnet, beispielsweise in dem in Fahrtrichtung gesehen hinteren Teil des Grundgestells um etwa 20 bis 40% der Länge des Grundgestells außermittig. In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Rollenverdichters verläuft die vertikale Drehachse versetzt zur Schwenkachse. Durch den Versatz verändert sich der Montagepunkt auf dem Grundgestell zwischen einer Ruheposition und einer Arbeitsposition. Damit lässt sich in der Ruheposition, die bei einer Ausgestaltung als transportabler Rollenverdichter auch eine Transportposition des Rollenverdichters darstellt, eine günstigere Gewichtsverteilung für den Transport erzielen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Rollenverdichters ist der Gelenkarm über ein Schwenkgelenk an dem Mastfuß montiert, wobei das Schwenkgelenk einen maximalen Schwenkwinkel von weniger als 90° und bevorzugt von weniger als 75° aufweist. Ein derartig geringer Schwenkwinkel ist ausreichend, da der Gelenkarm durch die Drehung um die vertikale Achse zum Wechseln zwischen Ruhe- und Arbeitsposition nicht über den Mastfuß hinweg geschwenkt werden muss.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Rollenverdichters ist der Mastfuß Teil einer Drehanordnung, die z.B. auch eine Kabine mit Bedienelementen aufweisen kann, von der aus eine Bedienung des Rollenverdichters erfolgen kann.

Der Mastfuß bzw. die Drehanordnung können hydraulisch oder elektromotorisch angetriebenen gegenüber dem Grundgestell drehbar sein, wobei bevorzugt ein Antrieb selbsthemmend ausgestaltet ist, z.B. durch Einsatz eines Schneckentriebs. Weiter bevorzugt ist zum Erzielen einer hohen Betriebssicherheit ggf. zusätzlich zur Selbsthemmung des Antriebs eine Verriegelungsanordnung vorgesehen, durch die eine Drehung des Mastfußes bzw. der Drehanordnung gegenüber dem Grundgestell blockierbar ist. Die Verriegelungsanordnung kann beispielsweise einen hydraulisch oder elektromotorisch verschiebbaren Schieber mit einem Verriegelungsbolzen aufweisen, der in eine Aufnahme am Grundgestell eingreift.

Ebenfalls einer erhöhten Betriebssicherheit dient es, wenn ein Abschnitt des Grundgestells, in dem der Mastfuß bzw. die Drehanordnung angeordnet ist, als Plattform ausgebildet ist. Eine Einklemm- bzw. Quetschgefahr während der Drehung wird so reduziert. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des transportablen Rollenverdichters weist der Gelenkarm zwei gegeneinander verschwenkbare Gelenkarmglieder auf, von denen ein erstes Gelenkarmglied, das an dem Schlitten montiert ist, gekröpft ausgebildet ist. Die nur zweiteilige Ausgestaltung des Gelenkarms vereinfacht dessen Aufbau und Bewegungskinematik. Das gekröpfte Gelenkarmglied ermöglicht in der Ruheposition eine platzsparende Positionierung der Verdichterrolle unter dem ersten Gelenkarmglied bei gleichzeitig niedrigem Mastfuß. Dabei ist bevorzugt auf dem Grundgestell eine Ablagestütze angeordnet, auf der die Verdichterrolle in der Ruheposition abgelegt ist. Die Ablagestütze kann in einer Ausgestaltung an ihrem freien Ende einen Gabelkopf aufweisen, in den der Gelenkarm in der Ruheposition eingelegt wird, wodurch eine hohe Seitenstabilität des Gelenkarms bei einem Transport erreicht wird.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe von Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:

Figur 1 eine Seitenansicht eines auf einem Transportfahrzeug montierten Rollenverdichters;

Figuren 2-6 jeweils eine isometrische Ansicht des Rollenverdichters gemäß Fig. 1 ohne das Transportfahrzeug in verschiedenen Betriebszuständen; und

Figur 7 eine isometrische Detailansicht einer Verriegelungsanordnung des Rollenverdichters der Fig. 1 bis 6.

In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines Rollenverdichters, der auf ein langstreckentaugliches Transportfahrzeug 1 aufmontiert ist, in einer Seitendarstellung gezeigt. Als Transportfahrzeug kommt ein typischer Lastkraftwagen (Lkw) mit einem Fahrgestell 2 und einer Fahrerkabine 3 zum Einsatz. Auf das Fahrgestell 2 ist im Bereich hinter der Fahrerkabine 3 der transportable Rollenverdichter aufgesetzt und fest montiert, insbesondere mit Trägem des Fahrgestells 2 des Transportfahrzeugs 1 verschraubt. Durch die Ausgestaltung des Rollenverdichter zur Nutzung auf einem Lkw ist ein großer Einsatzbereich mit einem Radius von vielen Kilometern oder gar hunderten von Kilometern realistisch.

Anstelle einer Festmontage auf dem Transportfahrzeug 1 kann in einer alternativen Ausgestaltung auch vorgesehen sein, dass der Rollenverdichter an einer Stirnseite eine Öse aufweist. Größe und Position der Öse sind dann handelsüb- lichen Containern nachempfunden, um Vorrichtung zum Aufziehen von Containern auf einen Lkw auch zum Aufziehen des Rollenverdichters verwenden zu können.

Figur 1 gibt den transportablen Rollenverdichter in einer Transportstellung wieder, in der er von dem Transportfahrzeug 1 zur Einsatzstelle gefahren werden kann.

Die Figuren 2 - 6 zeigen das Ausführungsbeispiel des Rollenverdichters gemäß Figur 1 in jeweils einer isometrischen Darstellung in verschiedenen Betriebszuständen und teilweise aus unterschiedlichen Blickrichtungen. Der übersichtlicheren Darstellung halber ist in den Figuren 2 - 5 der Rollenverdichter ohne das Transportfahrzeug 1 wiedergegeben.

Die Figuren 2 - 6 stellen in einer Sequenz einen Übergang des Rollenverdichters von dem Ruhezustand (dem Transportzustand gemäß Figur 1 ) bis hin zu einem Betriebszustand, in dem sich in einem Container befindender Abfall verdichtet und/oder zerkleinert wird, dar.

Der Rollenverdichter weist ein Grundgestell 10 auf, das rahmenartig aufgebaut ist mit Längsträgern 11 und Querträgern 12. Die Bezeichnung Längsträger- bzw. Querträger bezieht sich dabei auf eine Ausrichtung der Träger relativ zur Fahrtrichtung des Transportfahrzeugs 1 . Im Hinblick auf seine Grundfläche weist das Grundgestell 10 Maße auf, die üblichen Containern der Abfallwirtschaft entsprechen, sodass eine Montage auf einem typischen Lastkraftwagen oder einem entsprechenden Anhänger eines Lastkraftwagens möglich ist.

In einem hinteren Abschnitt des Grundgestells 10 befindet sich eine Drehanordnung 20, die einen Mastfuß 21 sowie eine Kabine 27 umfasst, die auf einer drehbaren Plattform angeordnet sind. Um eine Verletzungsgefahr der Drehanordnung 20 zu verringern, ist in diesem Bereich das Grundgestell 10 an seiner Oberseite mit Platten verkleidet. In einem vorderen Abschnitt des Grundgestells 10 kann dieses ebenso mit Platten belegt sein oder auch, wie im dargestellten Beispiel, unverkleidet sein. Die Angaben vorne und hinten beziehen sich in der Anmeldung auf die übliche Fahrtrichtung des Transportfahrzeugs 1.

Am Mastfuß 21 ist über ein Schwenkgelenk 22 ein Gelenkarm 23 um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar montiert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Gelenkarm 23 zwei gelenkig miteinander verbundene Ge- Ienkarmglieder 231 , 232 auf. Am freien Ende des Gelenkarms 23 ist eine Verdichterrolle 26 angeordnet, die um eine im Wesentlichen horizontale Drehachse drehbar ist. Die Verdichterrolle 26 kann bevorzugt aktiv gedreht werden, beispielsweise über einen in ihrem Inneren angeordneten Hydraulikmotor.

Der Gelenkarm 23 ist über einen oder mehrere in den Figuren nicht näher bezeichnete Hydraulikzylinder gegenüber dem Mastfuß 21 verschwenkbar. Es kann optional ein weiterer Hydraulikzylinder vorgesehen sein, mit dem die beiden Gelenkarmglieder 231 , 232 gegeneinder verschwenkt werden können. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dagegen vorgesehen, dass das Gelenkarmglied 232 frei um das Gelenkarmglied 231 pendeln kann und so der Bewegung der (angetriebenen) Verdichterrolle 26 in einem Container folgt.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das erste, auf dem Mastfuß 21 montierte Gelenkarmglied 231 gekröpft ausgeführt. Wie in den Figuren 1 und 2 in der Ruheposition (Transportposition) erkennbar ist, wird durch das gekröpfte Gelenkarmglied 231 in Verbindung mit dem Mastfuß 21 Platz für die Verdichterrolle 26 geschaffen, wenn das zweite Gelenkarmglied 232 in der dargestellten Weise unter das erste Gelenkarmglied 231 eingeschlagen ist. Es wird so eine niedrige Höhe des Rollenverdichters im Transportzustand erzielt. Um den Gelenkarm 23 transportsicher und insbesondere seitenstabil in der Transportposition zu halten, ist auf dem Grundgestell 10 im vorderen Bereich eine Ablagestütze 13 mit einem Gabelkopf 14 angeordnet. Das zweite Gelenkarmglied 232 liegt in der Ruheposition seitenstabil in dem Gabelkopf 14.

Zum Betrieb des Rollenverdichters wird das Transportfahrzeug 1 rückwärts an eine Stirnseite eines nach oben offenen Containers herangefahren. Sodann wird die Bewegungsfrequenz gemäß den Figuren 2-6 durchlaufen, um zur Betriebsposition in der Figur 6 zu gelangen. In dieser Betriebsposition kann die Verdichterrolle 26 in dem hier nicht dargestellten Container zum Verdichten des darin enthaltenen Abfalls vor- und zurückgefahren werden.

Wie in Figur 3 gezeigt ist, wird durch Anheben des Gelenkarms 23 dieser zunächst aus der Gabel 14 gehoben und aufgestellt. Die Stellung der Gelenkarmglieder 231 und 232 zueinander wird dabei beibehalten. Bei einem aktiv über einen Hydraulikzylinder gegenüber dem ersten Gelenkarmglied 231 ver- schwenkbaren zweiten Gelenkarmglied 232 kann dieses über den Hydraulikzylinder erreicht werden. Wenn das zweite Gelenkarmglied 232 frei gegenüber dem ersten Gelenkarmglied 231 pendelnd gelagert ist, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel, ist z. B. eine Einhakvorrichtung 24 vorgesehen, die mittels eines Hakens und/oder eines bewegbaren Bolzens die beiden Gelenkarmglieder 231 , 232 in der Ruheposition miteinander ver stet. Um dabei ein Anschlägen der Verdichterrolle 26 an dem gekröpften Abschnitt des ersten Gelenkarmglieds 231 zu verhindern, ist ein Anschlag 25, beispielsweise in Form von einem Gummipuffer an einen der Gelenkarmglieder 231 , 232 angebracht.

Nach dem Aufstellen des Gelenkarms 23 wird in einem nächsten Schritt, der in Figur 4 dargestellt ist, die Drehanordnung 20 und mit ihr der Mastfuß 21 und die Kabine 27 um eine vertikale Achse gedreht, bis die in Figur 5 dargestellte Position erreicht ist. Aus dieser in Figur 5 dargestellten Position heraus kann die Verdichterrolle 26 dann durch Verschwenken des Schwenkgelenks 22 in den Container abgesenkt werden.

In der Kabine 27 befinden sich die für die gezeigte Sequenz des Anhebens des Gelenkarms 23, des Drehens der Drehanordnung 20 sowie des Absenkens des Gelenkarms 23 und den anschließenden Betrieb der Verdichterrolle 26 notwendigen Bedienelemente. Nach dem Zurücksetzen des Fahrzeugs 1 an den Container nimmt der Fahrer zur Bedienung des Rollenverdichters in der Kabine 27 Platz. Die erhöhte Position der Kabine 27 auf dem Transportfahrzeug ermöglicht es, während des Verdichtungsprozesses in den Container zu schauen. Hierdurch wird die Sicherheit während des Verdichtungsvorgangs erhöht. Um sicher in die Kabine 27 hinein und wieder hinaus zu gelangen, kann eine einhängbare, ausfahrbare, ausklappbare oder festmontierte Leiter vorhanden sein, die Zugang zu der Kabine 27 zumindest in der Ruheposition und ggf. auch in der Arbeitsposition des Rollenverdichters ermöglicht.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel verläuft die vertikale Drehachse, um die sich der Mastfuß 21 dreht, nicht durch das Schwenkgelenk 22, sondern versetzt von diesem. Dabei liegt in der Ruheposition des Gelenkarms 23 das Schwenkgelenk 22 vor der Drehachse. Dadurch wird erreicht, dass in der Ruheposition der Gelenkarm 23 und mit ihm die Verdichterrolle 26 weiter vorne in Fahrtrichtung des Transportfahrzeugs 1 liegt als in der Arbeitsposition. Dieses wirkt sich vorteilhaft auf das Fahrverhalten des Transportfahrzeugs 1 aus.

Bei geeigneter Belastbarkeit bzw. Ausgestaltung des Transportfahrzeugs 1 , insbesondere wenn dieses über seitlich ausfahrbare Abstützungen verfügt, kann ein Betrieb der Verdichterrolle 26 auch in der in Figur 4 gezeigten Position erfolgen. In dem Fall kann das Transportfahrzeug 1 seitlich an die Stirnseite des Containers heranfahren, um Abfall in diesem Container zu verdichten.

Eine Drehung der Drehanordnung 20 bzw. insbesondere des Mastfußes 21 kann durch einen Hydraulikmotor oder elektromotorisch angetrieben erfolgen. Bei dem gezeigten Beispiel erfolgt der Antrieb hydraulisch, wobei ein Hydraulikaggregat mit einem zugeordneten Schaltschrank als Teil der Drehanordnung 20 neben der Kabine 27 auf der drehbaren Plattform angeordnet ist. Das Hydraulikaggregat versorgt neben dem Antrieb der Drehanordnung 20 auch den Antrieb der Verdichterrolle 26. Der Antrieb der Drehanordnung 20 kann vorteilhaft über einen Schneckentrieb erfolgen, wodurch er selbsthemmend ist. Zur Lagerung der Drehanordnung 20 wird bevorzugt eine Kugellagerung eingesetzt.

Um eine hohe Betriebssicherheit im Transport und auch dem Betrieb zu erzielen, ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Verriegelungsanordnung 28 am Mastfuß 21 angeordnet, mit dem die Drehposition der Drehanordnung 20 gegenüber dem Grundgestell 10 verriegelt werden kann.

Die Verriegelungsanordnung 28 ist in Figur 7 in einer isometrischen Detailansicht dargestellt. Sie weist einen Schieber 281 auf, an dessen unterem Ende ein hier nicht sichtbarer Bolzen angeordnet ist. Der Schieber 281 ist in einer Führung 282 vertikal verschiebbar geführt. Seine Position kann über einen Hydraulikzylinder 283 eingestellt werden.

Der am unteren Ende des Schiebers 281 angeordnete Bolzen bzw. Bolzenkopf dringt bei abgesenktem Schieber 281 in eine Verriegelungsöffnung 16 am Grundgestell 10 ein, wodurch die Drehung der Drehanordnung 20 gegenüber dem Grundgestell 10 blockiert ist. Eine entsprechende Verriegelungsöffnung 16 kann am Grundgestell 10 für die Ruheposition gemäß Figur 2, für die Betriebsposition gemäß den Figuren 5 und 6 sowie ggf. auch für die seitliche Betriebsposition gemäß Figur 4 vorgesehen sein. Bezuqszeichenliste

1 Transportfahrzeug

2 Fahrgestell

3 Fahrerkabine

10 Grundgestell

11 Längsträger

12 Querträger

13 Ablagestütze

14 Gabelkopf

15 Querträger

16 Verriegelungsöffnung

20 Drehanordnung

21 Mastfuß

22 Schwenkgelenk

23 Gelenkarm

231 erstes Gelenkarmglied

232 zweites Gelenkarmglied

24 Einhakvorrichtung

25 Anschlag

26 Verdichterrolle

27 Kabine

28 Verriegelungsanordnung

281 Schieber

282 Führung

283 Hydraulikzylinder