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Patent Searching and Data


Title:
ROLLER, IN PARTICULAR FOR A SLIDING DOOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/259415
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a roller, in particular for a sliding door of a vehicle, comprising a main part (2) having a running surface (3) pointing radially outward, wherein the running surface (3) can be coupled to a guide rail of a sliding door, and a central bore (4), penetrating the main part (2) at least in part, for receiving a bearing arrangement for rotatable mounting of the main part (2). A roller which is cost-effective to manufacture and is additionally durable is created in that at least the running surface (3) consists of a radiation-crosslinked plastic having a gel value in formic acid between 20% and 60%.

Inventors:
KASBERGER JOSEF (DE)
WEISS THORSTEN (DE)
Application Number:
PCT/DE2021/100481
Publication Date:
December 30, 2021
Filing Date:
June 02, 2021
Export Citation:
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Assignee:
EDSCHA ENG GMBH (DE)
International Classes:
B29C45/00; B29L31/32
Foreign References:
DE102006017346A12007-10-18
JP2006177468A2006-07-06
JP2005076859A2005-03-24
JP2007077346A2007-03-29
DE102011054629A12013-04-25
EP2855572A12015-04-08
DE102009042696A12011-03-24
DE102011054692A12013-04-25
DE102009042696A12011-03-24
DE102006017346A12007-10-18
Attorney, Agent or Firm:
BONNEKAMP & SPARING (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE 1. Laufrolle, insbesondere für eine Schiebetür eines Fahrzeugs, umfassend einen Grundkörper (2) mit einer radial nach außen weisender Lauffläche (3), wobei die Lauffläche (3) mit einer Führungsschiene einer Schiebetür koppelbar ist, und eine den Grundkörper (2) zumindest teilweise durchsetzende zentrale Bohrung (4) zur Aufnahme einer Lageranordnung zur drehbaren Lagerung des Grundkörpers (2), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Lauffläche (3) aus einem strahlenvemetzten Kunststoff mit einem Gelwert in Ameisensäure zwischen 20 % und 60 % besteht

2 Laufrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) aus einem strahlenvemetzbaren Kunststoff besteht. 3. Laufrolle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der strahlenvernetzte Kunststoff ein Polyamid umfasst.

4. Laufrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der strahlenvemetzte Kunststoff ein Vemetzungsadditiv umfasst.

5. Laufrolle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Vemetzungsadditiv ein polyfunktionales Monomer ist.

6. Laufrolle nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Vemetzungsadditiv eines von Triallytisocyanurat und Triallylcyanurat ist.

7. LaufroHe nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Vernetzungsadditiv in einer Konzentration zwischen 0,01 % bis 20 % in dem strahlenvemetzten Kunststoff enthalten ist.

8. Laufrolle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Vemetzungsadditiv in einer Konzentration zwischen 12,5 % bis 17,5 %, vorzugsweise etwa 15 % in dem strahlenvemetzten Kunststoff enthalten ist.

9. Laufrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der strahlenvemetzte Kunststoff einen Gelwert in Ameisensäure zwischen 35 % und 59 % aufweist

10. Laufrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der strahlenvemetzte Kunststoff ein Elastizitätsmodul zwischen 3000 MPa bis 4000 MPa, vorzugsweise etwa 3500 MPa aufweist.

11. Laufrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass der strahlenvemetzte Kunststoff eine Charpy- Schlagzähigkeit zwischen 50 kJ/m3 und 55 kJ/m3, vorzugsweise etwa 52 kj/rri3 bei 23°C aufweist.

12. Laufrolle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass der strahlenvemetzte Kunststoff eine Charpy- Kerbschiagzähigkeit zwischen 3 kJ/m2 und 7 kJ/m2, vorzugsweise etwa 5 kJ/m2 bei 23°C aufweist,

13. Verfahren zur Herstellung einer Laufrolle, insbesondere für eine Schiebetür, umfassend

Spritzgiessen eines Grundkörpere (2) der Laufrolle in einem Formwerkzeug, wobei als Grundmaterial ein strahlenvemetzbarer Kunststoff verwendet wird,

Entformen des spritzgegossenen Grundkörpere (2) aus dem Formwerkzeug, und Bestrahlen zumindest der Lauffläche (3) des Grundkörpers mit Betastrahlung.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosis der Betastrahlung zwischen 90 kGy und 110 kGy, vorzugsweise etwa 100 kGy beträgt.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestrahlung eine Strahlenenergie von etwa 7 MeV bis 13 MeV, vorzugsweise von etwa 10 MeV aufweist.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufrolle nach dem Entformen des spritzgegossenen Grundkörpers (2) bei der Bestrahlung in einer elastischen Umhüllung liegend angeordnet ist.

Description:
Laufrolle, insbesondere für eine Schiebetür Die Erfindung betrifft eine Laufrolle, insbesondere für eine Schiebetür, umfassend einen Grundkörper mit einer radial nach außen weisenden Lauffläche, wobei die Lauffläche mit einer Führungsschiene einer Schiebetür koppelbar ist, und eine den Grundkörper zumindest teilweise durchsetzende zentrale Bohrung zur Aufnahme einer Lageranortinung zur drehbaren Lagerung des Grundkörpers.

Aus der Praxis sind Schiebetüren bekannt welche beispielsweise bei Schienenfahrzeugen oder anderen Fahrzeugen verwendet werden. Die Schiebetür ist dabei jeweils an einer Führungsanordnung aufgehängt, wobei die Führungsanordnung eine Führungsschiene umfasst, welche in der Regel aus Metall besteht. Die möglichst leichte Verlagerung der Schiebetür entlang der Führungsschiene wird durch Verwendung von Laufrollen realisiert, weiche einen Grundkörper mit einer Lauffläche umfassen, wobei die Lauffläche mit dem Boden der Führungsschiene in Verbindung steht, sodass die Laufrollen entlang der Führungsschiene abroilen können. Die Laufrolle umfassen hierzu eine den Grundkörper zumindest teilweise durchsetzende Bohrung, in der ein Lagerelement eingesetzt ist, wodurch der Grundkörper um eine durch das Lagerelement definierten Drehachse drehbar gelagert wird. Die manuell oder motorisch zu verschiebende Schiebetür ist dabei in der Regel mit der oder den Laufrollen gekoppelt, sodass die Schiebetür in ihrer eigenen Ebene ohne großen Kraftaufwand verlagerbar ist. Je nach Gewicht der Schiebetür wirken dabei hohe Abriebkräfte auf die Lauffläche des Grundkörpers im Laufe des Betriebes ein, wodurch sich eine durch Verschleiß verursachte begrenzte Lebensdauer der Laufrolle ergibt Nach Ablauf dieser Lebensdauer ist der Austausch der Laufrolle und gegebenenfalls auch des Lagerelementes notwendig. Der Grundkörper bekannter Laufrollen ist daher häufig aus einem entsprechenden Kunststoff wie beispielsweise Polyamid 12 hergestellt, welches ein Polyamid mit einer ausreichenden Härte und Beständigkeit ist. Derartige Laufroüen aus Polyamid 12 werden in Halbzeugen stranggegossen und anschließend auf das fertige Rollenmaß gedreht. Nachteilig ist der Hemtellungsprozess der Laufrollen entsprechend aufwendig und teuer.

DE 102011 054692 A1 zeigt ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus strahlenvernetztem Polyamid. Das Verfahren umfasst die zeitlich aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte der Strahlenvemetzung eines Polyamid-Rohmaterials im festen Zustand und anschließendem Umformen des strahienvernetzten Polyamid-Rohmaterials zu einem Endprodukt. Für die Strahlenvemetzung wird dem Polyamid-Rohmaterial ein Vernetzungsadditiv zugefügt, welches fest, flüssig oder gasförmig sein kann. Ms besonders geeignet werden dabei Triallylycyanurat und Triallylisocyanurat genannt, welche in Konzentrationen von 0,01 bis 20 % eingesetzt werden. Die Strahlenvemetzung erfolgt bei einer Temperatur, bei der das Polyamid- Rohmaterial in der festen Phase vorliegt. Dabei erfolgt die Bestrahlung bevorzugt bei einer Temperatur unterhalb der kristallinen Schmelztemperatur des Polyamid-Rohmaterials, sodass bevorzugt die amorphen Bereiche verzweigt/teilvemetzt werden, wohingegen die kristallinen Bereiche weitgehend unverändert bleiben, um die für Weiterverarbeitung des vernetzten Polyamids zu ermöglichen. Die Bestrahlung erfolgt mittels ionisierender Strahlung, insbesondere Elektronenstrahlung, wobei die Bestrahlungsdosis im Bereich von 1 bis 60 kGy liegt. Durch die relativ geringe Bestrahlungsdosis weist das vernetzte Polyamid einen relativ geringen Vemetzungsgrad mit einem Gelgehalt zwischen 0,01 und 10 % auf. Nachteilig weist das anschließend durch

Umformung erhalten Endprodukt ebenfalls einen geringen Vemetzungsgrad auf, sodass eine ausreichende Dauerbeständigkeit für gewisse Anwendungsfalle, insbesondere für Laufrollen, nicht gegeben ist. DE 102009 042696 zeigt eine Laufrolle für eine T ransport-oder

Vereinzelungsvorrichtung für Wertdokumente, umfassend einen Grundkörper mit einer den Grundkörper zum des teilweise durchsetzenden zentralen Bohrung zur Aufnahme einer Lageranordnung zur drehbaren Lagerung des Grundkörpers. Weiter umfasst die Laufrolle einen auf dem Grundkörper angeordneten Umfangsabschnitt mit einer radial nach außen weisender Lauffläche, wobei die Lauffläche aus einem strahlenvernetzbaren thermoplastischen Elastomermaterial besteht. Nachteilig an der gezeigten Laufrolle ist, dass diese aus zwei Komponenten besteht, welche zur Herstellung der Laufrolle einzeln hergestelit werden und passgenau miteinander verbunden werden müssen. Nachteilig weist die Laufroile einen entsprechend hohen Materialaufwand und ist in seiner Herstellung entsprechend kosten- und zeitintensiv.

DE 102006017346 A1 offenbart ein migrationsstabiles Masterbatch, umfassend einen strahlenvemetzbaren Kunststoff, wobei der strahlenvemetzbare Kunststoff ein polyfunktionales Monomer umfasst; Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Laufrolle, insbesondere für eine

Schiebetür, anzugeben, welche kostengünstig in der Herstellung und zudem dauerbeständig ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Laufrolle mit den Merkmalen eines unabhängigen Anspruchs gelöst.

Nach einem Aspekt der Erfindung ist eine Laufrolle, insbesondere für eine Schiebetüreines Fahrzeugs geschaffen, umfassend einen Grundkörper mit einer radial nach außen weisender Lauffläche, wobei die Lauffläche mit einer Führungsschiene einer Schiebetür koppelbar ist. Weiter umfasst die Laufrolle eine den Grundkörper zumindest teilweise durchsetzende zentrale Bohrung zur Aufnahme einer Lageranordnung zur drehbaren Lagerung des Grundkörpers. Die Laufrolle zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest die Lauffläche aus einem strahlenvemetzten Kunststoff mit einem Gelwert in Ameisensäure zwischen 20 % und 60 % besteht. Vorteilhaft kann die Laufrolle beispielsweise durch ein Spritzgußverfahren und anschließender Bestrahlung hergestellt werden, wobei die grundlegende Form und das Endmaß der Laufrolle ohne zusätzlich erforderliche Arbeitsschritte erzielt werden können. Insbesondere sind keine nachträglichen Verformungen bzw. ein Drehen auf das fertige Rollenmaß notwendig, Vorteilhaft sinken die Herstellungskosten entsprechend. Um gleichzeitig eine Dauerbeständigkeit der Laufrolle zu erzielen, ist die Laufrolle zumindest im Bereich der Lauffläche, welche im Betrieb überwiegend eine Abriebwirkung erfährt, durch Verwendung von strahlenvernetztem

Kunststoff mit einem retativ hohen Gelwert widerstandsfähiger. Vorteilhaft bleibt die vorteilhafte Härtung der Lauffläche durch Strahlen Vernetzung auch dadurch erhalten, dass eine Nachbearbeitung der Oberfläche der Laufrolle durch Drehen oder Fräsen nicht vorgesehen bzw. erforderlich ist.

Besonders bevorzugt besteht der gesamte Grundkörper aus einem strahlenvernetzbaren Kunststoff. Vorteilhaft kann der Grundkörper durch ein übliches Spritzgussverfahren unter Verwendung von zum Beispiel in Granulatform vorliegendem Material, welches aus einem strahlenvernetzbaren Kunststoff besteht, einfach und kostengünstig hergestellt werden. Insbesondere ist es vorteilhaft nicht erforderlich, die Laufrolle unter Verwendung von zwei Komponenten in getrennten Arbeitsschritten herzustellen. Zudem können vorteilhaft so auch an die Lauffläche angrenzende Flächen des Grundkörpers über nach dem Entformen durchgeführten Bestrahlung nachträglich gehärtet werden, sodass die Dauerbeständigkeit auch von weniger belastete Flächen des Grundkörpers nicht verringert ist.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Laufrolle ist vorgesehen, dass der strahlenvemetzte Kunststoff ein Polyamid umfasst, in einer zweckmäßigen Ausgestaltung umfasst der strahienvernetzten Kunststoff Polyamid 66 (PA 66). Vorteilhaft kann der Grundkörper so durch leichte Anpassung der Herstellungsparameter in einem Spritzgussverfahren hergestellt werden, so wie dies bei anderen Bauteilen, die aus nichtvemetztem Polyamid bestehen, bekannt ist.

Zweckmäßigerweise umfasst der strahlenvemetzte bzw. strahlenvemetzbare Kunststoff ein Vemetzungsadditiv. Vernetzungsadditive verstärken vorteilhaft die Vernetzung des Kunststoffes bzw. beschleunigen die Vernetzung, sodass eine nachträgliche Härtung des Kunststoffes effektiv durch kurzzeitige Bestrahlung möglich ist. Insbesondere ist das Vemetzungsadditiv ein polyfunktionales Monomer. Besonders bevorzugt ist das Vernetzungsadditiv eines von Triallylisocyanurat und Triallyicyanurat. Polyfunktionale Monomere eignen sich insbesondere zum Strahlenvemetzen von Polyamid, sodass die auf Basis von Polyamid hergestellte Laufrolle entsprechend kostengünstig in einem ersten Verfahrensschritt durch Spritzgießen geformt und anschließend effektiv durch kurzzeitige Bestrahlung nachgehärtet werden kann. Zweckmäßigerweise ist das Vemetzungsadditiv in dem strahlenvemetzten Kunststoff in einer Konzentration zwischen 0,01 % und 20 % enthalten. Besonders bevorzugt ist das Vernetzungsadditiv in dem strahlenvernetzten Kunststoff in einer Konzentration zwischen 12,5 % und 17,5 %, vorzugsweise von etwa 15 % enthalten. Vorteilhaft kann ein Gelwert in Ameisensäure von 35 % bis 59 % bei relativ geringen Bestrahlungszeiten erreicht werden, sodass die nachgeschaltete Härtung der Laufrollen in relativ kurzer Zeit durchgeführt kann. Vorteilhaft sinken die Herstellungskosten der Laufrollen entsprechend.

Vorteilhaft weist der strahlenvernetzte Kunststoff ein Elastizitätsmodul zwischen 3000 MPa und 4000 MPa, bevorzugt von etwa 3500 MPa auf. Weiter weist der strahlenvernetzte Kunststoff eine Charpy- Schlagzähigkeit zwischen 50 kJ/m 2 und 55 kJ/m 2 , bevorzugt von etwa 52 kJ/m 2 bei 23 °C auf. Zudem weist der strahlenvernetzte Kunststoff bevorzugt eine Charpy-Kerbschlagzähigkeit zwischen 3 kJ/m 2 und 7 kJ/m 2 , bevorzugt von etwa 5 kJ/m 3 auf. Vorteilhaft ist die Laufrolle hierdurch ausreichend widerstandsfähig gegenüber Verformungen durch von außen auf die Laufrolle wirkende Kräfte oder Schläge. Insbesondere wird hierdurch vorteilhaft sichergestellt, dass die Laufrolle zuverlässig innerhalb der Führungsschiene über möglichst viele Lastwechsel hinweg verlagerbar bleibt, bevor ein Austausch erforderlich ist Die Laufrollen bzw. der strahlenvemetzte Kunststoff ist besonders bevorzugt derart ausgebildet dass die Laufrolle nach der Bestrahlung einen sogenannten Lötkolbentest besteht. Bei dem Lötkolbentest wird an einer an der Laufrolle definierten Prüfrnarkierung ein Lötkolben mit einer definierten Lötkolbenspitze aufgesetzt Die Lötkölbenspitze besteht aus Stahl und hat einen Durchmesser von etwa 1 mm. Die Prüftemperatur, also die Temperatur der Lötkolbenspitze beträgt während der Prüfung 350° C und die Betastungskraft beträgt 10 N. Der Lötkolbentest gilt als bestanden, wenn die Lötkolbenspitze während der 5 s dauernden Prüfung nicht tiefer als 0,2 mm in die Laufrolle an der Stelle der Prüfmarkierung eindringt.

Nach einem weiteren Aspekt ist ein Verfahren zur Herstellung einer Laufrolle, insbesondere für eine Schiebetür, geschaffen, wobei das Verfahren folgende Verfahrensschritte umfasst: In einem ersten Verfahrensschritt erfolgt das

Spritzgießen eines Grundkörpers der Laufrolle in einem Formwerkzeug, wobei als Grundmaterial ein strahlenvemetzbarer Kunststoff verwendet wird. In einem zweiten Verfahrensschritt erfolgt das Entformen des spritzgegossenen Grundkörpers aus dem Formwerkzeug. In einem dritten Verfahrensschritt erfolgt eine Bestrahlung zumindest der Lauffläche des Grundkörpers mit Betastrahlung. Vorteilhaft kann die Laufrolle in großen Stückzahlen im bekannten Spritzgussverfahren hergestellt werden, wobei die Dauerbeständigkeit der Laufrolle durch die anschließende Bestrahlung des Grundkörpers mit Betastrahlung und die dadurch aktivierte Vernetzung des Kunststoffes zumindest im Bereich der Lauffläche des Grundkörpers erheblich verbessert wird.

Besonders bevorzugt beträgt die Dosis der Betastrahlung 90 kGy bis 110 kGy, bevorzugt etwa 100 kGy. Weiter bevorzugt weist die Betastrahlung eine Energie zwischen 7 MeV und 13 MeV, bevorzugt von etwa 10 MeV auf. Vorteilhaft wird hierdurch ein Vemetzungsgrad bzw. ein Gelwert in Ameisensäure zwischen 35 % und 59 % erzielt.

In einer zweckmäßigen Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung einer Laufrolle ist vorgesehen, dass die Laufrolle nach dem Entformen in einer Umhüllung oder Verpackung liegend bestrahlt wird. Dabei wird durch die liegende Anordnung sichergestellt, dass jeder der Laufrollen den gleichen Bestrahlungsbedingungen unterliegen. Vorteilhaft wird hierdurch der Herstellungsprozess vereinfacht, da hierdurch auch die Möglichkeit besteht, den Verfahrensschritt des Spritzgießens an einem ersten Standort und die anschließende Bestrahlung an einem zweiten Standort vorzunehmen, wobei die nach dem Spritzgießen und Entformen erhaltenen Grundkörper der Laufrolle eingepackt werden und an den zweiten Standort zur Bestrahlung verbracht werden könhen, ohne dass die Grundkörper für die anschließende Bestrahlung aufwendig wieder aus der Verpackung herausgenommen werden müssen. Vorteilhaft können die fertig bestrahlten Laufrollen wieder in derselben Verpackung weiter an einen dritten Standort zur Endmontage verschickt werden , bei der der Grundkörper mit einem Lagerelement ausgestattet und verbaut wird.

Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Laufrolle geschaffen, erhältlich durch ein Verfahren zur Herstellung einer Laufrolle wie vorstehend geschrieben.

Weitere Vorteile, Eigenschaften und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie aus den abhängigen Ansprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung näher erläutert. Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Laufrolle in einer längs aufgeschnittenen Seitenansicht,

Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Laufrolle in einer längs aufgeschnittenen Seitenansicht Die Laufrolle 1 umfasst einen zylindersymmetrischen Grundkörper 2 aus einem strahlenvernetzten Kunststoff. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Grundmaterial des Grundkörpers 2 Polyamid 66 (PA 66), wobei dem Polyamid ein Vemetzungsadditiv mit einem Anteil von etwa 15 % zugeführt wunde. Das Vemetzungsadditiv ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel Trialiylcyanurat. Der Grundkörper 2 ist durch ein Spritzgussverfahren hergestellt worden, sodass die Herstellungskosten für die Laufrolle 1 vorteilhaft günstig sind. Anschließend wurde der Grundkörper 2 durch Betabestrahlung mit einer Energie von 10 MeV und einer Strahlendosis von 100 kGy nachträglich strahlenvernetzt. Der Grundkörper 2 weist an einem oberen Abschnitt eine Lauffläche 3 auf, welche mit einer hier nicht gezeigten Führungsschiene einer Führungsanordnung in Eingriff bringbar ist. Die Lauffläche 3 weist eine leicht nach außen gekrümmte Form auf, sodass der Rollwiderstand bei Verlagerung der Schiebetür möglichst gering ist und die Verlagerung der Schiebetür entsprechend einfach möglich ist.

Der Grundkörper 2 weist weiter eine den Grundkörper 2 vollständig durchsetzende zentrale Bohrung 4 auf, welche die Aufnahme einer Lageranordnung zur drehbaren Lagerung des Grundkörpers 2 um eine Drehachse L ermöglicht. Die Bohrung 4 ist in dem hier gezeigten

Ausführungsbeispiel als Stufenbohrung ausgebildet, sodass die Bohrung 4 einen ersten Bohrungsabschnitt 4a und ein zweiten Bohrungsabschnitt 4b aufweist, wobei der erste Bohrungsabschnitt 4a einen kleineren Innendurchmesser als der zweite Bohrungsabschnitt 4b aufweist.

Der erste Bohrungsabschnitt 4a erstreckt sich in axialer Richtung entlang der Drehachse L von einer Unterseite 2a des Grundkörpers 2 bis zu dem zweiten Bohrungsabschnitt 4b. Im Bereich der Unterseite 2a weist der erste Bohrungsabschnitt 4a eine erste Fase 5 auf, welche die Durchführung eines Lagerbolzen zur drehbaren Lagerung des Grundkörpers 2 erleichtert. Der zweite Bohrungsabschnitt 4b erstreckt sich in axialer Richtung entlang der Drehachse L von dem ersten Bohrungsabschnitt 4a bis zu einer Oberseite 2b des Grundkörpers 2. In dem zweiten Bohrungsabschnitt4b ist eine radial umlaufende Nut 6 vorgesehen, weldie für das Einpressen bzw. das axiale Sichern eines Lagerelementes in dem Grundkörper 2 über einen Spannungsring verwendet werden kann. Schließlich weist der zweite Bohrungsabschnitt 4b in einem Bereich der Oberseite 2b des Grundkörpers eine zweite Fase 7 auf, welche das Einführen des Lagereiementes in die durch den zweiten Bohrungsabschnitt 4b gebildeten offenen Aufnahme erleichtert. Die zwischen dem ersten Bohrungsabschnitt 4a und dem zweiten Abschnitt 4b gebildete ringförmige Stufe 8 bildet dabei eine Anschlagfläche für das Lagerelement

Vorstehend wurde die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, bei dem als Vemetzungsadditiv Triallyicyanurat verwendet wird. Es versteht sich, dass auch die Verwendung anderer Vemetzungsadditive möglich ist, soweit eine durch nachträgliche Bestrahlung der nach dem Spritzgießen Verfahren vorgeformten Laufrolle bzw. Grundkörper aktivierte Vernetzung effektiv möglich ist.

Vorstehend wurde die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieis erläutert, bei dem eine Strahlendosis von 100 kGy bei einer Strahlenergie von 10 MeV einer Betastrahlung zur Strahlenvemetzung verwendet wurde. Versteht sich, dass diese Parameter insoweit veränderlich sind, als das es bei der erfindungsgemäßen Laufrolle, welche am Ende des Herstellungsprozesses vorliegt, ein bestimmter Vemetzungsgrad, bevorzugt ein Gelwert im Bereich von 35 % bis 59 % in Ameisensäure erzielt wird-

Vorstehend wurde die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieis erläutert, bei dem die zentrale Bohrung als Stufenbohrung ausgebildet ist. Es versteht sich, dass die zentrale Bohrung auch als einfache Bohrung ausgebildet sein kann, soweit in der zentralen Bohrung eine axiale Sicherung eines

Lagerelementes zum Ermöglichen einer Drehbewegung des Grundkörpers der Laufrolle um die Drehachse L möglich ist.