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Title:
ROTOR BLADE COMPONENT, METHOD FOR PRODUCING SAME, AND WIND TURBINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/109218
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a rotor blade component for a rotor blade of a wind turbine, to a rotor blade component, and to a wind turbine having such a rotor blade component. A layer system (10), consisting of a first layer (1) made of a first material and a second layer (2) made of a second material, is produced. The second material has a lower modulus of elasticity than the first material, and at least part of the second layer (2) runs along the first layer (1). The layer system (10) is chamfered, at least at one end, by means of at least one cutting method in such a way that the second layer (2) protrudes beyond the first layer (1) at the at least one end of the layer system (10). Furthermore, the layer system (10) is joined to at least one other such layer system (10) to form the rotor blade component.

Inventors:
EYB ENNO (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/082397
Publication Date:
June 04, 2020
Filing Date:
November 25, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SENVION GMBH (DE)
International Classes:
B29C65/48; B29C65/00; B32B37/14; B32B38/00; F03D1/06; B29L31/08
Foreign References:
EP2778393A22014-09-17
EP3026259A12016-06-01
CN103817955A2014-05-28
Attorney, Agent or Firm:
WALLINGER RICKER SCHLOTTER TOSTMANN (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Herstellen einer Rotorblattkomponente, insbesondere eines Rotor blattgurts (100), für ein Rotorblatt einer Windenergieanlage, wobei

-ein Schichtsystem (10) aus einer ersten Schicht (1 ) aus einem ersten Material und einer zweiten Schicht (2) aus einem zweiten Material hergestellt wird, wobei sich die zweite Schicht (2) zumindest abschnittsweise entlang einer Längsrichtung (L) der ersten Schicht (1 ) erstreckt und das zweite Material ein kleineres Elastizitätsmodul in Längsrichtung (L) aufweist als das erste Material,

-das Schichtsystem (10) an mindestens einem Ende mithilfe wenigstens eines

Trennverfahrens in der Weise abgeschrägt wird, dass die zweite Schicht (2) an dem mindestens einen Ende des Schichtsystems (10) über die erste Schicht (1 ) hinaus ragt, und

-das Schichtsystem (10) mit wenigstens einem anderen Schichtsystem (10) zur Ro- torblattkomponente verbunden wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei das Schichtsystem (10) hergestellt wird, indem das zweite Material beim Fertigen der ersten Schicht (1 ) aus dem ersten Material in eine Teilschicht des ersten Materials mit eingearbeitet wird und dabei die zweite Schicht (2) bildet. 3. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die erste Schicht (1 ) aus dem ersten Material und die zweite Schicht (2) aus dem zweiten Material separat gefertigt werden und das Schichtsystem (10) durch Aufbringen der zweiten Schicht (2) auf die erste Schicht (1 ) hergestellt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei die zweite Schicht (2) nur in einem Bereich des mindestens einen Endes der ersten Schicht (1 ), in welchem das

Schichtsystem (10) abgeschrägt wird, eingearbeitet bzw. aufgebracht wird.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Schichtsystem (10) an dem mindestens einen Ende mithilfe des wenigstens einen Trennverfahrens in der Weise abgeschrägt wird, dass das Ende der über die erste Schicht (1 ) hinausragen den zweiten Schicht (2) im Wesentlichen eine rechteckige Stirnfläche (2a) und/oder eine endliche Schichtdicke aufweist.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine abgeschrägte Ende des Schichtsystems (10) mit einer dritten Schicht aus einem drit ten Material abgedeckt wird.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Schichtsystem (10) in der Weise abgeschrägt wird, dass das Schichtsystem (10) im Bereich des mindes tens einen abgeschrägten Endes eine Endfläche (3), die gegenüber einer Kontaktflä- che (4) zwischen der ersten und zweiten Schicht (1 , 2) geneigt ist, und zwei einander gegenüberliegende Seitenendflächen (2b) aufweist, die im Wesentlichen senkrecht zur Kontaktfläche (4) zwischen der ersten und zweiten Schicht (1 , 2) verlaufen und derart gegeneinander geneigt sind, dass sie zum Ende des Schichtsystems (10) auf einander zulaufen. 8. Rotorblattkomponente, insbesondere Rotorblattgurt (100), für ein Rotorblatt einer

Windenergieanlage, mit

-wenigstens einem Schichtsystem (10) aus einer ersten Schicht (1 ) aus einem ersten Material und einer zweiten Schicht (2) aus einem zweiten Material, wobei die zweite Schicht (2) zumindest abschnittsweise entlang einer Längsrichtung (L) auf der ers- ten Schicht (1 ) aufgebracht ist und das zweite Material einen kleineren Elastizitäts modul in Längsrichtung (L) aufweist als das erste Material und das Schichtsys tem (10) an mindestens einem Ende in der Weise abgeschrägt ist, dass die zweite Schicht (2) an dem mindestens einen Ende des Schichtsystems (10) über die erste Schicht (1 ) hinausragt, und

-wenigstens einem anderen Schichtsystem (10), mit welchem das wenigstens eine

Schichtsystem (10) zur Rotorblattkomponente verbunden ist.

9. Rotorblattkomponente nach Anspruch 8, wobei die zweite Schicht (2) eine geringere Dicke aufweist als die erste Schicht (1 ).

10. Rotorblattkomponente nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei die erste

Schicht (1 ) eine Dicke zwischen 1 mm und 10 mm, vorzugsweise zwischen 2 mm und 5 mm, aufweist und/oder die zweite Schicht (2) eine Dicke zwischen 0.1 mm und 1 mm, vorzugsweise zwischen 0.2 mm und 0.5 mm, aufweist. 1 1. Rotorblattkomponente nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei das erste Material einen Elastizitätsmodul in Längsrichtung (L) zwischen 5-104 N/mm2 und

50- 104 N/mm2, vorzugsweise zwischen 10 104 N/mm2 und 30- 104 N/mm2, aufweist und/oder das zweite Material einen Elastizitätsmodul in Längsrichtung (L) zwischen 1 -104 N/mm2 und 6- 104 N/mm2, vorzugsweise zwischen 4- 104 N/mm2 und

5-104 N/mm2, aufweist.

12. Rotorblattkomponente nach einem der Ansprüche 8 bis 11 , wobei das erste Material und das zweite Material Fasern aufweisen und der Anteil an Fasern, die im Wesentli chen entlang der Längsrichtung (L) verlaufen, im zweiten Material geringer ist als im ersten Material.

13. Windenergieanlage mit mindestens einem Rotorblatt, welches eine mit dem Verfah ren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 hergestellte Rotorblattkomponente und/oder eine Rotorblattkomponente nach einem der Ansprüche 8 bis 12 aufweist.

Description:
Rotorblattkomponente, Verfahren zu deren Herstellung und Windenergieanlage

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Rotorblattkomponente, insbesonde re eines Rotorblattgurts, für ein Rotorblatt einer Windenergieanlage, eine Rotorblattkompo nente sowie eine Windenergieanlage mit einer solchen Rotorblattkomponente. Rotorblätter für Windenergieanlagen werden häufig aus zwei separat voneinander hergestell ten Rotorblattschalen zusammengesetzt. Dabei können im Inneren des Rotorblattes ein oder mehrere Gurte vorgesehen sein, welche im Wesentlichen entlang einer Längsachse des Ro torblatts von der Rotorblattwurzel zur Rotorblattspitze verlaufen und zusätzlich Stabilität ver leihen bzw. die elastischen Eigenschaften des Rotorblatts beeinflussen. Solche Gurte werden im Allgemeinen unter Verwendung von Strangziehverfahren (Pultrusi- onsverfahren) hergestellt, wobei z.B. einzelne pultrudierte Lagen aus einem Fasermaterial, z.B. Kohlefaser, zum Gurt geschichtet und miteinander verbunden werden. Um das Risiko eines Ablösens des Endes einer Lage von der darunter liegenden Lage zu verringern, ist es bekannt, die Enden der Lagen z.B. durch Fräsen, Schleifen oder Sägen abzuschrägen und so die Dicke am Ende der Lage zu verringern und somit einen kontinuierlichen Kraftfluss zwischen der endenden Lage und der darunterliegenden Lage zu gewährleisten. Aus techni schen Gründen ist es hierbei allerdings nur schwer möglich, die Dicke am Ende der Lage beim Abschrägen auf Null zu reduzieren. Somit bleibt eine Restdicke bestehen, weshalb im Allgemeinen auch ein Restrisiko eines Ablösens verbleibt. Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Rotorblattkomponente bereitzustellen, insbesondere die Belastbarkeit einer Rotorblattkomponente zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung einer Rotorblattkomponente, eine Rotorblattkomponente sowie eine Windenergieanlage gemäß den unabhängigen Ansprü chen gelöst. Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird bei einem Verfahren zum Herstellen einer Rotorblattkomponente, insbesondere eines Rotorblattgurts, für ein Rotorblatt einer Wind energieanlage ein Schichtsystem aus einer ersten Schicht aus einem ersten Material und einer zweiten Schicht aus einem zweiten Material hergestellt. Dabei weist das zweite Materi- al einen kleineren Elastizitätsmodul auf als das erste Material, und die zweite Schicht er streckt sich zumindest abschnittsweise entlang der ersten Schicht. Das Schichtsystem wird an mindestens einem Ende mithilfe wenigstens eines Trennverfahrens in der Weise abge schrägt, dass die zweite Schicht an dem mindestens einen Ende des Schichtsystems über die erste Schicht hinausragt. Zudem wird das Schichtsystem mit wenigstens einem weiteren solchen Schichtsystem zur Rotorblattkomponente verbunden.

Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung weist eine, vorzugsweise mit dem Verfahren nach dem ersten Aspekt der Erfindung hergestellte, Rotorblattkomponente, insbesondere Rotorblattgurt, für ein Rotorblatt einer Windenergieanlage wenigstens ein Schichtsystem aus einer ersten Schicht aus einem ersten Material und einer zweiten Schicht aus einem zweiten Material auf. Die zweite Schicht ist dabei zumindest abschnittsweise auf der ersten Schicht aufgebracht und das zweite Material weist einen kleineren Elastizitätsmodul auf als das erste Material. Zudem ist das Schichtsystem an mindestens einem Ende in der Weise abge schrägt, dass die zweite Schicht an dem mindestens einen Ende des Schichtsystems über die erste Schicht hinausragt. Die Rotorblattkomponente weist des Weiteren wenigstens ein weiteres solches Schichtsystem auf, mit welchem das wenigstens eine Schichtsystem zur Rotorblattkomponente verbunden ist.

Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung weist eine Windenergieanlage mindestens ein Rotorblatt auf, welches eine mit dem Verfahren nach dem ersten Aspekt der Erfindung her gestellte Rotorblattkomponente und/oder eine Rotorblattkomponente nach dem zweiten As pekt der Erfindung aufweist.

Vorzugsweise werden bzw. sind solche Schichtsysteme derart miteinander verbunden, dass die zweite Schicht eines ersten Schichtsystems im Bereich ihres mindestens einen abge schrägten Endes, insbesondere vollständig, auf der ersten Schicht eines zweiten Schichtsys tems aufliegt und/oder die zweite Schicht eines ersten Schichtsystems im Bereich ihres min destens einen abgeschrägten Endes der ersten Schicht eines zweiten Schichtsystems zu gewandt ist. Die zweite Schicht des ersten Schichtsystems kann hierbei direkt auf der ersten Schicht des zweiten Schichtsystems aufliegen. Alternativ kann aber auch mindestens eine weitere Schicht, etwa eine Kleberschicht und/oder eine Schicht aus dünnem Vlies bzw. aus mit Harz getränktem Fasermaterial, zwischen der zweiten Schicht des ersten Schichtsystems und der ersten Schicht des zweiten Schichtsystems liegen. Bevorzugte Aspekte der Erfindung basieren auf dem Ansatz, eine Rotorblattkomponente wie beispielsweise einen Rotorblattgurt aus mehreren Schichtsystemen herzustellen, wobei vor zugsweise jedes Schichtsystem die Form eines Schichtverbunds hat und eine erste Schicht aus einem ersten Material sowie eine zweite Schicht aus einem zweiten Material aufweist. Dabei weist das zweite Material einen kleineren Elastizitätsmodul auf das erste Material, so dass die Steifigkeit der zweiten Schicht geringer ist als die Steifigkeit der ersten Schicht, selbst wenn die beiden Schichten die gleiche Dicke aufweisen.

Die Schichtsysteme können jeweils an mindestens einem Ende abgeschrägt werden, so dass an dem mindestens einen Ende die zweite Schicht jeweils über die erste Schicht hin ausragt. Durch Abschrägen des Schichtsystems am mindestens einen Ende, was auch als Schäften des Schichtsystems bezeichnet werden kann, wird eine Endfläche des Schichtsys tems, insbesondere der ersten Schicht, erzeugt. Die Endfläche ist dabei gegenüber einer Kontaktfläche zwischen der ersten und zweiten Schicht geneigt, insbesondere so dass die erste Schicht keilförmig endet bzw. die Dicke am Ende der ersten Schicht gegen Null geht. Beim Zusammenfügen mehrerer solcher Schichtsysteme ergibt sich somit in bevorzugter Weise ein pyramidenartiger Stapel mit hoher Tragfähigkeit, da Steifigkeitssprünge an den Enden der ersten Schichten vermieden werden können und das Risiko eines Ablösens ver ringert wird. Vorzugsweise werden die Schichtsysteme in der Weise miteinander verbunden, dass die zweiten Schichten den ersten Schichten des jeweils darunter liegenden Schichtsys tems zugewandt sind.

Da die Steifigkeit des Schichtsystems im Bereich der zweiten Schicht reduziert ist, können Steifigkeitssprünge zwischen den einzelnen Schichtsystemen bzw. in der Rotorblattkompo nente und somit das Risiko eines Ablösens der einzelnen Schichtsysteme voneinander ver ringert werden. Gleichzeitig hat die kleinere Steifigkeit der zweiten Schicht auch Auswirkun gen auf den möglichen Abschrägwinkel, unter dem ein Teil des Schichtsystems, insbesonde re der ersten Schicht, z.B. durch Fräsen, Schneiden, Schleifen oder Sägen abgetrennt wird. Z.B. kann der Abschrägwinkel durch die zweite Schicht mit geringerer Steifigkeit größer als bei konventionellen Lagen von Rotorblattkomponenten gewählt und somit die Kosten für die Herstellung der Schäftungen reduziert werden. Außerdem können die Enden der einzelnen Schichtsysteme näher beieinander liegen. Es ist etwa denkbar, das mindestens eine Ende des Schichtsystemes derart abzuschrägen, dass das mindestens eine Ende eine mit dem Abschrägwinkel korrespondierende Steigung zwischen 1 :50 und 1 :200, insbesondere im Wesentlichen 1 :80, relativ zur Kontaktfläche zwischen erster und zweiter Schicht aufweist.

Ein Schichtsystem kann beispielsweise aus stranggezogenen bzw. pultrudierten Kohlefa sern, welche die erste Schicht bilden, und einem Glasfasergelege, welches die zweite Schicht bildet, gebildet werden. Beim Abschrägen des wenigstens einen Endes des Schicht systems wird dann in bevorzugter Weise zumindest eine Kante der Kohlefaserschicht abge trennt, so dass sich die Kohlefaserschicht zum Ende hin verjüngt, insbesondere unter dem Abschrägwinkel spitz bzw. keilförmig zuläuft. Gegebenenfalls kann beim Abschrägen auch zumindest eine Kante des Glasfasergeleges abgetrennt werden, so dass sich auch das Glasfasergelege zum Ende hin verjüngt, wodurch die Steifigkeit der zweiten Schicht zum Ende hin weiter reduziert werden kann.

Insgesamt wird durch die Erfindung das Herstellen von Rotorblättern verbessert und eine entsprechende Windenergieanlage angegeben.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Schichtsystem hergestellt, indem die zweite Schicht aus dem zweiten Material beim Fertigen der ersten Schicht aus dem ersten Material mit der ersten Schicht verbunden wird. Beispielsweise kann die erste Schicht auf der zweiten Schicht oder zumindest abschnittsweise um die zweite Schicht herum gefertigt werden. Es ist etwa denkbar, dass das erste Material in einem Strangziehverfahren pultrudiert und dabei vorzugsweise auf der zweiten Schicht und/oder um die zweite Schicht herum abgelegt wird. Dadurch kann das Schichtsystem in besonders wenigen Arbeitsschritten hergestellt werden. Insbesondere kann somit auch eine besonders feste Verbindung zwischen der ersten und zweiten Schicht hergestellt werden.

Insbesondere kann die zweite Schicht beim Fertigen der ersten Schicht aus dem ersten Ma terial in die erste Schicht bzw. in eine Teilschicht des ersten Materials eingearbeitet werden. Es ist beispielsweise vorteilhaft, wenn das zweite Material, z.B. als Glasfasergelege oder Glasfaserbündel (sog. Rovinge), bei der Herstellung der ersten Schicht bereits als zweite Schicht eingebracht wird. Dadurch können sich die Faserbündel sowie Fasergelege mit der ersten Schicht zuverlässig verbinden, wobei die Kontaktfläche zwischen den Faserbündeln oder -gelegen und der ersten Schicht uneben sein kann. Insbesondere kann sich somit beim Abschrägen des mindestens einen Endes ein unregelmäßiger, vorzugsweise kontinuierlicher Übergang zwischen der ersten und zweiten Schicht ergeben. Dies ist besonders bevorzugt, da somit die Bildung einer Rissfront und somit das Ablösen bei hohen Längsbelastungen verzögert werden kann.

Das Einbringen von Faserbündeln hat, insbesondere gegenüber Gelegen, den Vorteil, dass die Faserbündel auch an den seitlichen, entlang der Längsrichtung verlaufenden Rändern der ersten Schicht eingebracht werden können. In besonders bevorzugter Weise werden beim Herstellen der ersten Schicht Faserbündel (Rovinge) in der Weise eingebracht, dass zumindest ein Teil der ersten Schicht seitlich von den Faserbündeln eingefasst ist. Gegebe nenfalls können die eingebrachten Faserbündel auch ein Fasergelege mit einfassen.

Dadurch kann sichergestellt werden, dass die elastischen Eigenschaften des Schichtsystems im Bereich des wenigstens einen abgeschrägten Endes im Wesentlichen durch die zweite Schicht bestimmt werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die erste Schicht aus dem ersten Material und die zweite Schicht aus dem zweiten Material separat gefertigt, wobei das Schichtsystem durch Aufbringen der zweiten Schicht auf die erste Schicht hergestellt wird. Dadurch kann auf besonders einfache Weise sichergestellt werden, dass sich die zweite Schicht, zumindest im Bereich des wenigstens einen abgeschrägten Endes, vollständig ent lang der ersten Schicht erstreckt, insbesondere auch an bzw. bis zu deren seitlichen Rän dern, d.h. senkrecht zur Längsrichtung über die gesamte Breite der ersten Schicht.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die zweite Schicht nur in einem Bereich des mindestens einen Endes der ersten Schicht, in welchem das Schichtsystem abgeschrägt wird, verbunden oder aufgebracht. Dadurch kann Material und Gewicht des Schichtsystems bzw. der Rotorblattkomponente eingespart werden. Zudem ist es dadurch möglich, die elas tischen Eigenschaften der Rotorblattkomponente in Längsrichtung abschnittsweise zu variie ren.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Schichtsystem an dem mindestens einen Ende mithilfe des wenigstens einen Trennverfahrens in der Weise abgeschrägt, dass das Ende der über die erste Schicht hinausragenden zweiten Schicht im Wesentlichen eine rechteckige, insbesondere senkrecht zur Längsrichtung verlaufende, Stirnfläche und/oder eine endliche Schichtdicke aufweist. Die Höhe der Seitenfläche bzw. die Dicke der zweiten Schicht ist dabei in bevorzugter Weise wenigstens halb so groß wie die durchschnittliche Dicke der zweiten Schicht, insbesondere wenigstens halb so groß wie die Dicke der zweiten Schicht außerhalb des Bereichs des wenigstens einen abgeschrägten Endes. Das Schicht system kann beispielsweise derart abgeschrägt werden, dass die Seitenfläche eine Höhe bzw. die zweite Schicht am abgeschrägten Ende eine Dicke von im Wesentlichen 0,5 mm aufweist. Dadurch kann vermieden werden, dass die Steifigkeit der zweiten Schicht im Be reich, in dem sie über die erste Schicht hinausragt, so gering ist, dass sie beispielsweise bei dem wenigstens einen Trennverfahren und/oder beim Verbinden mehrerer Schichtsysteme beschädigt wird.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das mindestens eine abgeschrägte En de des Schichtsystems mit einer dritten Schicht aus einem dritten Material abgedeckt. Vor zugsweise weist das dritte Material einen Elastizitätsmodul, insbesondere in Längsrichtung, auf, der größer ist als der Elastizitätsmodul der zweiten und/oder ersten Schicht. Alternativ kann das dritte Material aber auch gleich dem ersten oder dem zweiten Material sein. Durch die Abdeckung des mindestens einen abgeschrägten Endes durch die dritte Schicht wird die Schälbelastung auf das mindestens eine Ende reduziert sowie ein weiterer Lastpfad für den Kraftfluss aus dem endenden Schichtsystem bereitgestellt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Schichtsystem in der Weise abge schrägt, dass das Schichtsystem im Bereich des mindestens einen abgeschrägten Endes eine Endfläche, die gegenüber einer Kontaktfläche zwischen der ersten und zweiten Schicht geneigt ist, und zwei einander gegenüberliegende, insbesondere durch die Endfläche ver bundenen, Seitenendflächen aufweist, die im Wesentlichen senkrecht zur Kontaktfläche zwi schen der ersten und zweiten Schicht verlaufen und derart gegeneinander geneigt sind, dass sie zum Ende des Schichtsystems aufeinander zulaufen. Mit anderen Worten kann das Schichtsystem derart abgeschrägt werden, dass es im Bereich des abgeschrägten Endes spitz zuläuft bzw. einen halbierten Pyramidenstumpf bildet, wobei die die beiden einander gegenüberliegenden Seitenendflächen zusammen mit der Endfläche zumindest einen Teil der Mantelfläche des Pyramidenstumpfes bilden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die elastischen Eigenschaften des Schichtsystems im Bereich des zumindest einen abge schrägten Endes von der zweiten Schicht bestimmt werden, auch wenn sich die zweite Schicht außerhalb des Bereichs des abgeschrägten Endes nicht an bzw. bis zu den seitli- chen Rändern der ersten Schicht, d.h. nicht über die gesamte Breite der ersten Schicht, er streckt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die zweite Schicht eine geringere Di cke auf als die erste Schicht. Dadurch wird ermöglicht, dass die Tragfähigkeit des Schicht systems im Wesentlichen durch die erste Schicht bestimmt wird. Insbesondere kann so er reicht werden, dass die Tragkraft der Rotorblattkomponente im Wesentlichen vergleichbar mit der Tragkraft konventioneller Rotorblattkomponenten ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die erste Schicht eine Dicke zwischen 1 mm und 10 mm, vorzugsweise zwischen 2 mm und 5 mm, auf. Alternativ oder zusätzlich weist die zweite Schicht eine Dicke zwischen 0.1 mm und 1 mm, vorzugsweise zwischen 0.2 mm und 0.5 mm, auf. Dadurch kann eine ausreichende Tragfähigkeit des Schichtsys tems bzw. der Rotorblattkomponente bei gleichzeitig reduziertem Risiko einer Ablösung der Schichten voneinander sichergestellt werden. Insbesondere ist auf diese Weise ein optima les Verhältnis zwischen den Schichtdicke der ersten und zweiten Schicht erreichbar, bei dem die höchste Tragfähigkeit bei reduziertem Ablösungsrisiko vorliegt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erste Material einen Elastizitäts modul in Längsrichtung zwischen 5-10 4 N/mm 2 und 50- 10 4 N/mm 2 , vorzugsweise zwischen 10-10 4 N/mm 2 und 30- 10 4 N/mm 2 , auf. Alternativ oder zusätzlich weist das zweite Material einen Elastizitätsmodul in Längsrichtung zwischen T10 4 N/mm 2 und 6- 10 4 N/mm 2 , vorzugs weise zwischen 4-10 4 N/mm 2 und 5-10 4 N/mm 2 , auf. Das erste Material bzw. die erste Schicht kann beispielsweise Kohlenstofffasern aufweisen und insbesondere als Gewebe oder Gelege ausgebildet sein. Das zweite Material bzw. die zweite Schicht kann beispiels weise Glasfasern aufweisen und insbesondere als Gewebe oder Gelege ausgebildet sein.

Es ist auch denkbar, dass das erste und/oder zweite Material Faserbündel (sog. Rovinge) aufweist und die erste bzw. zweite Schicht wenigstens ein solches Faserbündel enthält, ins besondere aus einem oder mehreren solcher Faserbündel gebildet wird.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen das erste Material und das zweite Material Fasern auf, wobei der Anteil an Fasern, die im Wesentlichen entlang der Längsrich tung verlaufen, im zweiten Material geringer ist als im ersten Material. Dabei kann das erste Material dem zweiten Material ansonsten entsprechen, d.h. das erste Material kann gleich dem zweiten Material sein. Das erste Material bzw. die erste Schicht kann beispielsweise Kohlefasergewebe aufweisen, in dem sich die Kohlenstofffasern im Wesentlichen entlang der Längsrichtung erstrecken. Das zweite Material bzw. die zweite Schicht kann ebenfalls ein Kohlefasergewebe aufweisen, indem sich die Kohlenstofffasern jedoch unter einem Winkel zur Längsrichtung, z.B. unter 45° oder sogar unter 90° bzw. senkrecht, zur Längsrichtung, erstrecken. Dadurch ist eine zuverlässige Reduktion des Elastizitätsmoduls in Längsrichtung beim Übergang von der ersten Schicht in die zweite Schicht erreichbar.

Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung er geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Figuren. Es zeigen:

Fig. 1 ein Beispiel eines Endes eines Schichtsystems aus einer ersten Schicht und einer zweiten Schicht in einer Seitenansicht;

Fig. 2 ein Beispiel eines Endes eines Schichtsystems aus einer ersten Schicht und einer zweiten Schicht in einer dreidimensionalen Darstellung; und Fig. 3 ein Beispiel eines Endes eines Rotorblattgurts in einer Seitenansicht.

Figur 1 zeigt ein Beispiel eines Endes eines Schichtsystems 10 aus einer ersten Schicht 1 aus einem ersten Material, z.B. Kohlenstofffasern, und einer zweiten Schicht 2 aus einem zweiten Material, z.B. Glasfasern, in einer Seitenansicht. Die zweite Schicht 2 weist dabei in einer Längsrichtung L einen geringeren Elastizitätsmodul auf als die erste Schicht 1. Zudem ist die zweite Schicht wesentlich dünner, insbesondere im Wesentlichen um den Faktor 10, ausgebildet als die erste Schicht.

Das Schichtsystem 10 weist ein abgeschrägtes Ende mit einer Endfläche 3 auf, die gegen über einer Kontaktfläche 4 zwischen der ersten und zweiten Schicht 1 , 2 um einen Ab schrägwinkel a geneigt ist. Die Endfläche 4 erstreckt sich dabei über die gesamte Dicke der ersten Schicht 1 und zumindest einen Teil der zweiten Schicht 2, so dass die erste Schicht 1 unter dem Abschrägwinkel a in der gezeigten Seitenansicht spitz zuläuft, während die zweite Schicht 2 ein stumpfes Ende, d.h. ein Ende mit einer senkrecht zur Kontaktfläche 4 orientier ten Stirnfläche 2a, aufweist. Dabei ragt die zweiten Schicht 2 über die erste Schicht 1 hinaus. Am äußersten Ende ist die Dicke des Schichtsystems 10 kleiner als die Dicke der zweiten Schicht 2 außerhalb des abgeschrägten Bereichs, insbesondere im Wesentlichen halb so groß.

Eine solche Geometrie des Endes des Schichtsystems 10 kann z.B. erreicht werden, indem ein Teil des ersten und zweiten Materials durch wenigstens ein Trennverfahren entfernt wird. Das entfernte bzw. zu entfernende Material ist in der vorliegenden Figur 1 durch die Schraf fur gekennzeichnet.

Beispielsweise kann das Schichtsystem 10 senkrecht zur Kontaktfläche 4, z.B. entlang der in Figur 1 eingezeichneten gestrichelten Linie, durchgesägt werden, so dass das Ende des Schichtsystems 10 gebildet wird. Anschließend kann die Endfläche 3 etwa durch Fräsen hergestellt werden. Alternativ könnte in dazu umgekehrter Reihenfolge natürlich auch an einem bereits bestehenden Ende des Schichtsystems 10 die Endfläche 3 durch Fräsen her gestellt werden und anschließend die dabei entstandene Spitze der zweiten Schicht 2 abge sägt werden. Figur 2 zeigt ein zweites Beispiel eines Endes eines Schichtsystems 10 aus einer ersten

Schicht 1 aus einem ersten Material und einer zweiten Schicht 2 aus einem zweiten Material in einer dreidimensionalen Darstellung. Das Ende des Schichtsystems 10 ist dabei in der Weise abgeschrägt, dass es eine Endfläche 3 aufweist, die gegenüber einer Kontaktfläche zwischen der ersten und zweiten Schicht 1 , 2 (siehe Figur 1 ) geneigt ist. Dadurch wird ein keilförmig zulaufendes Ende der ersten Schicht 1 gebildet. Die Begrenzung der Endfläche 3 ist in Figur 2 durch die Linien 3a und 3b angedeutet.

Das Schichtsystem 10 wird vorzugsweise mittels eines Strangziehverfahrens hergestellt, so dass die erste Schicht 1 aus entlang einer Längsrichtung L angeordneten Kohlefasern be steht. Im Rahmen des Strangziehverfahrens kann die zweite Schicht 2, z.B. einem Glasfa- sergelege oder einem Kohlefasergelege oder -gewebe, insbesondere mit unter einem Win kel zur Längsrichtung L angeordneten Fasern, eingearbeitet werden. Insbesondere ist es denkbar, das zweite Material beim Pultrudieren des ersten Materials mit einzuführen, so dass die zweite Schicht 2 von der ersten Schicht 1 seitlich, d.h. in einer Querrichtung Q quer zur Längsrichtung L, eingefasst ist. Um sicherzustellen, dass diese Einfassungen die elastischen Eigenschaften des Schichtsys tems 10 im Bereich des Endes, in dem das Schichtsystem 10 abgeschrägt ist, nicht beein flussen, kann das Schichtsystem 10 auch seitlich abgeschrägt werden, z.B. indem ein keil förmiger Teil am seitlichen Rand des Schichtsystems 10 abgetrennt wird. Dadurch kann sich die zweite Schicht 2 im Bereich des Endes des Schichtsystems 10 durchgängig von einer Seite des Schichtsystems 10 zur gegenüberliegenden Seite in der Querrichtung Q erstre cken. Dieser Fall ist in Figur 2 auf der dem Betrachter zugewandten linken Seite des

Schichtsystems 10 gezeigt. Bei der seitlichen Abschrägung wird dabei eine Seitenendflä che 2b erzeugt, so dass die elastischen Eigenschaften des Schichtsystems 10 zumindest im Bereich, in dem die zweite Schicht 2 über die erste Schicht 1 hinausragt (siehe Figur 1 ), im Wesentlichen durch die elastischen Eigenschaften der zweiten Schicht 2 in diesem Bereich bestimmt sind.

Alternativ ist es auch möglich, bereits beim Strangziehen des Schichtsystems 10 sicherzu stellen, dass sich die zweite Schicht 2 durchgehend von einer Seite des Schichtsystems 10 bis zur gegenüberliegenden Seite entlang der Querrichtung Q erstreckt, etwa indem beim Strangziehen des ersten Materials an den seitlichen Enden das zweite Material in Form ei nes Faserbündels (sog. Roving) eingelegt wird. Dadurch entstehen längliche, insbesondere streifenförmige, Bereiche 5 von geringer Steifigkeit, welche sich seitlich der zweiten

Schicht 2 entlang der Längsrichtung L erstrecken und die zweite Schicht 2 seitlich einfassen. Dieser Fall ist in Figur 2 auf der dem Betrachter abgewandten rechten Seite der Schichtsys tems 10 gezeigt.

Figur 3 zeigt einen Rotorblattgurt 100, der aus drei übereinander geschichteten und Schicht systemen 10 gebildet ist, in einer Seitenansicht. Die Schichtsysteme 10 sind dabei in der Weise angeordnet, dass eine zweite Schicht eines Schichtsystems 10 aus einem zweiten Material jeweils einer ersten Schicht eines benachbarten Schichtsystems 10 aus einem ers ten Material zugewandt ist. Die Schichtsysteme 10 sind über zwischen den Schichtsyste men 10 liegende Klebeschichten 6 miteinander verklebt.

Die Schichtsysteme 10 weisen abgeschrägte Enden auf, die entlang einer Längsrichtung L der Schichtsysteme 10 gestaffelt angeordnet sind. Dadurch ergibt sich ein pyramidenförmi ger Aufbau des Rotorblattgurts 100. Dabei können durch das Abschrägen der Enden ent- standene Endflächen 3 in der Weise ausgerichtet sein, dass die Schichtsysteme 10 zum En de des Rotorblattgurts 100 abgeflachte Stufen bilden.