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Title:
SCREEN SEGMENT HAVING A WEAR PROTECTION AND METHOD FOR PRODUCING A SCREEN SEGMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/011962
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a screen segment (10) of a screening device for separating or classifying material to be fed, in particular mineral crushing goods such as oil sand, in at least two particle fractions, wherein the screen segment (10) has a substantially sieve-shaped base plate (12) with a plurality of sieve passages (14), wherein at least one wear protection unit (24) is mounted on the base plate (12), the wear protection unit (24) being formed from a metal matrix composite material having a wear-resistant insert (34) made of a hard metal and/or a ceramic. The invention also relates to a method for producing a screen segment (10) of a screening device for separating or classifying material to be fed, in particular mineral crushing goods such as oil sand, in at least two particle fractions, wherein the screen segment (10) has a substantially sieve-shaped base plate (12) with a plurality of sieve passages (14), said method comprising the steps of: - positioning a wear-resistant insert (34) of a hard metal or a ceramic in a casting mold for casting a wear protection unit (24), - casting the wear protection unit (24) so that the wear protection insert (34) is at least partially enclosed by the casting material of the wear protection unit (24), and - attaching the wear-resistant insert (34) to the base plate (12).

Inventors:
IRMAK BARIS (DE)
TIGGES MARC (DE)
EVERMANN DANIEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/068739
Publication Date:
January 17, 2019
Filing Date:
July 11, 2018
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP IND SOLUTIONS AG (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
B07B1/46; B22D19/04; B22D19/08; E21B21/06
Domestic Patent References:
WO2011013135A22011-02-03
WO2017009288A12017-01-19
Foreign References:
US20130092608A12013-04-18
DE19528512A11997-02-06
US20170043376A12017-02-16
DE102007034512B32008-06-26
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Siebsegment (10) einer Siebeinrichtung zum Trennen oder Klassieren von Aufgabegut, insbesondere mineralische Brechgüter wie Ölsand, in zumindest zwei Kornfraktionen, wobei das Siebsegment (10) eine im Wesentlichen siebförmige Grundplatte (12) mit einer Mehrzahl von Siebdurchlässen (14) umfasst, wobei auf der Grundplatte (12) zumindest eine Verschleißschutzeinheit (24) angebracht ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Verschleißschutzeinheit (24) aus einem Metallmatrix-Verbundwerkstoff ausgebildet ist, der eine Verschleißschutzeinlage (34) aus einem Hartmetall und/ oder aus Keramik aufweist.

Siebsegment (10) nach Anspruch 1, wobei die Verschleißschutzeinlage (34) an der Oberfläche der Verschleißschutzeinheit (24) angeordnet ist.

Siebsegment (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verschleißschutzeinheit (24) durch ein Gießverfahren hergestellt ist.

Siebsegment (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verschleißschutzeinheit (24) ein Verschleißschutzelement (36) aufweist, das an einer nach außen weisenden Seitenfläche der Verschleißschutzeinheit (24) angebracht ist.

Siebsegment (10) nach Anspruch 4, wobei das Verschleißschutzelement (36) mit der Verschleißschutzeinheit (24) stoffschlüssig verbunden, insbesondere verschweißt, gesintert, geklebt oder verlötet ist.

Siebsegment (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verschleißschutzeinlage (34) und/oder das Verschleißschutzelement (36), Wolframcarbid, Keramik, Titancarbid, Borcarbid, Niobcarbid oder Chromcarbid oder aus einer Mischung aus diesen Werkstoffen umfasst.

Siebsegment (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verschleißschutzeinlage (34) zumindest teilweise in die Verschleißschutzeinheit (24) eingegossen ist.

8. Siebsegment (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verschleißschutzeinlage (34) eine Dicke von etwa 5mm bis 50mm, vorzugsweise 10mm bis 15mm, aufweist.

9. Siebsegment (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verschleißschutzeinlage (34) eine poröse Struktur aufweist.

10. Siebsegment (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verschleißschutzeinheit (24) zumindest einen Steg (28) und zwei mit jeweils einem Ende des

Stegs (28) verbundene Flanschbereiche (30) aufweist und wobei der Flanschbereich (30) der Verschleißschutzeinheit (24) mit der Grundplatte (12) verbunden ist.

11. Siebsegment (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verschleißschutzeinheit (24) Vorsprünge (32) aufweist, die an der Grundplatte (12) aufliegen.

12. Siebeinrichtung aufweisend zumindest ein Siebsegment (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche und zumindest einen Schwingungserreger, der mit dem zumindest einen Siebsegment (10) in Verbindung steht, um dieses schwingend zu bewegen.

13. Verfahren zum Herstellen eines Siebsegments (10) einer Siebeinrichtung zum Trennen oder Klassieren von Aufgabegut, insbesondere mineralische Brechgüter wie Ölsand, in zumindest zwei Kornfraktionen, wobei das Siebsegment (10) eine im Wesentlichen siebförmige Grundplatte (12) mit einer Mehrzahl von Siebdurchlässen (14) umfasst, und das Verfahren die Schritte aufweist:

- Positionieren einer Verschleißschutzeinlage (34) aus einem Hartmetall oder Keramik in einer Gussform zum Gießen einer Verschleißschutzeinheit (24),

- Gießen der Verschleißschutzeinheit (24), sodass die Verschleißschutzeinlage (34) zumindest teilweise von dem Gussmaterial der Verschleißschutzeinheit (24) umschlossen wird und

- Anbringen der Verschleißschutzeinlage (34) an der Grundplatte (12).

14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei ein Verschleißschutzelement (36) aus einem Hartmetall oder Keramik an der gegossenen Verschleißschutzeinheit (24) angebracht wird.

Description:
Siebsegment mit einem Verschleißschutz sowie Verfahren zum Herstellen eines

Siebsegments

Die Erfindung betrifft ein Siebsegment, sowie eine Siebeinrichtung mit einer Verschleißschutzeinheit. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Siebsegments.

Zur Aufbereitung von Rohmaterialien, insbesondere von mineralischen Brechgütern, wie beispielsweise Ölsand, Kohle und Erze, wie Eisenerz und Nickelerz werden Siebeinrichtungen mit einer Vielzahl von Siebsegmenten eingesetzt, die mittels Vibration das zu zerkleinernde oder bereits zerkleinerte Material in zumindest zwei Kornfraktionen klassieren. Eine solche Siebeinrichtung ist beispielsweise in der DE102007034512B3 beschrieben.

Bei dem zu klassierenden Materialien handelt es sich häufig um Materialien mit einer hohen Härte, die stark abrasiv sind. Dabei tritt an der Oberfläche der Siebsegmente starker Verschleiß auf, was sehr kurze Wartungsintervalle und hohe Aufbereitungskosten der Siebsegmente bedingt.

Aus der WO 2017009288 AI ist bereits ein Sieb mit einer Mehrzahl von plattenförmigen Verschleißschutzelemente bekannt, die die Oberfläche des Siebs bilden. Diese Verschleißschutzelemente sind extrem verschleißfest, reagieren aber gleichzeitig auch relativ spröde bei eventuellen schlagenden Belastungen. Solche schlagenden Belastungen treten häufig an dem Aufgabebereich der Siebeinrichtung auf, an dem das zu klassierende Material auf die Siebeinrichtung aufgegeben wird. Dies führt häufig zu sehr hohem Verschleiß und Beschädigungen des gesamten Siebes, was auch einen Ausfall der gesamten Siebanlage zur Folge haben kann.

Davon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Siebsegment einer Siebeinrichtung bereitzustellen, das eine hohe Verschleißfestigkeit bei einem Einsatz zur Klassierung von hochabrasiven Materialien aufweist und gleichzeitig im Betrieb der Siebeirichtung durch die Schlagbelastung des zu klassierenden Materials nicht bruchgefährdet bzw. lösbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Siebsegment mit den Merkmalen unabhängigen Vorrichtungsanspruchs 1 und durch ein Verfahren zum Herstellen Siebsegments mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Ein Siebsegment einer Siebeinrichtung zum Trennen oder Klassieren von Aufgabegut, insbesondere mineralische Brechgüter wie Ölsand, in zumindest zwei Kornfraktionen, umfasst nach einem ersten Aspekt eine im Wesentlichen siebförmige Grundplatte mit einer Mehrzahl von Siebdurchlässen, wobei auf der Grundplatte zumindest eine Verschleißschutzeinheit angebracht ist. Die Verschleißschutzeinheit ist aus einem Metallmatrix-Verbundwerkstoff ausgebildet, der eine Verschleißschutzeinlage aus einem Hartmetall und/ oder aus Keramik aufweist.

Unter einen Metallmatrix-Verbundwerkstoff ist ein Werkstoff aus einem Metallmatrixmaterial wie beispielsweise Stahl zu verstehen, in den die Verschleißschutzeinlage aus einem Hartmetall und/ oder aus Keramik eingegossen ist. Ein Siebsegment bildet zumindest einen Teil einer Siebeinrichtung, insbesondere die Siebfläche einer Siebeinrichtung. Vorzugsweise werden mehrere Siebsegmente nebeneinander zu einer Siebfläche angeordnet. Es ist auch denkbar, dass eine Siebeinrichtung lediglich ein Siebsegment aufweist, das die Siebfläche ausbildet. Bei dem zu klassierenden Material handelt es sich beispielsweise um mineralische Brechgüter, wie beispielsweise Ölsand, Kohle und Erze, wie Eisenerz und Nickelerz oder auch Zementklinker.

Die Grundplatte bildet vorzugweise den unteren, dem zu klassierenden Material abgewandten Bereich des Siebsegments aus und ist insbesondere plattenförmig mit einer Mehrzahl von Siebdurchlässen ausgebildet. Die Siebdurchlässe des Siebsegments dienen dem Klassieren des Materials, wobei Material mit einer Größe unterhalb einer bestimmten Korngröße durch die Siebdurchlässe fällt und das Material oberhalb der bestimmten Korngröße seitlich von der Oberfläche der Siebeinrichtung fällt. Die Siebdurchlässe sind beispielsweise rund oder rechteckig ausgebildet und in Reihen zueinander angeordnet, sodass eine möglichst große Zahl von Siebdurchlässen nebeneinander angeordnet ist. Beispielsweise sind die Siebdurchlässe gleichmäßig zueinander beabstandet und weisen gleiche oder unterschiedliche Größen auf. Die Verschleißschutzeinheit bildet insbesondere zumindest einen Teil der Oberfläche des Siebsegments aus. Die Verschleißschutzeinheit dient dem Verschleißschutz der Oberfläche der Grundplatte der Siebsegmente. Insbesondere wird ein direkter Aufprall des zu klassierenden Materials auf die Oberfläche der Grundplatte verhindert, wobei das zu klassierende Material zunächst auf die Verschleißschutzeinheit fällt und dann zu der Grundplatte gelangt.

Die Verschleißschutzeinheit ist vorzugsweise einstückig aus dem Metallmatrix-Verbundwerkstoff ausgebildet. Unter einen Metallmatrix-Verbundwerkstoff ist ein Werkstoff aus einem Metallmatrixmaterial wie beispielsweise Stahl zu verstehen, in den eine Einlage aus einem Hartmetall und/ oder aus Keramik eingegossen ist. Ein Metallmatrix-Verbundwerkstoff mit einer Verschleißschutzeinlage aus einem Hartmetall oder aus Keramik bietet den Vorteil einer hohen Verschleißfestigkeit der Verschleißschutzeinheit. Die Verschleißschutzeinlage ist vorzugsweise aus einem pulverförmigen und/ oder körnigem Gemisch aus Partikel (Körnern) umfassend Keramik, Aluminium und/oder Carbide wie Borcarbid, Wolframcarbid, Siliciumcarbid hergestellt, wobei das Gemisch beispielsweise mit einem Bindemittel gemischt, erhitzt, insbesondere begast, und gebacken, wird. Insbesondere wird das Gemisch in einer beispielsweise flexible Form erhitzt, die der Negativform der Verschleißschutzeinlage entspricht. Anschließend kühlt das Gemisch ab und härtet zu einem sehr verschleißbeständigen Körper mit einer porösen Struktur aus.

Gemäß einer ersten Ausführungsform ist die Verschleißschutzeinlage an der Oberfläche der Verschleißschutzeinheit angeordnet. Vorzugsweise bildet die Verschleißschutzeinlage die Oberfläche der Verschleißschutzeinheit aus. Die Oberfläche der Verschleißschutzeinheit weist in Richtung des zu klassierenden Materials und bildet die Fläche, auf die im Betrieb der Siebeinrichtung das zu klassierenden Material zuerst auftrifft. Die Unterseite der Verschleißschutzeinheit ist vorzugsweise aus einem duktileren Material, wie Stahl, ausgebildet. Die Verschleißeinlage aus Hartmetall oder Keramik bietet einen besonders hohen Verschleißschutz, wobei die Ausbildung lediglich eines Teils der Verschleißschutzeinheit aus dem kostenintensiveren Material eine Möglichkeit der Reduzierung der Gesamtkosten der Verschleißschutzeinheit bietet. Vorzugsweise erstreckt sich die Verschleißschutzeinlage über die gesamte Oberfläche der Verschleißschutzeinheit.

Die Verschleißschutzeinheit ist gemäß einer weiteren Ausführungsform durch ein Gießverfahren hergestellt. Beispielsweise ist die Verschleißschutzeinheit vollständig gegossen, mit Ausnahme der Verschleißeinlage. Das Herstellen der Verschleißschutzeinheit durch gießen bietet eine sehr einfache und kostengünstige Herstellungsmethode, wobei auch komplexe Formen einfach hergestellt werden können.

Die Verschleißschutzeinheit weist gemäß einer weiteren Ausführungsform ein Verschleißschutzelement auf, das an einer nach außen weisenden Seitenfläche der Verschleißschutzeinheit angebracht ist. Das Verschleißschutzelement ist vorzugsweise aus einem gesinterten Hartmetall wie beispielsweise Wolframcarbid, Titancarbid, Borcarbid, Niobcarbid, Chromcarbid oder Keramik oder aus einer Mischung aus diesen Werkstoffen ausgebildet. Beispielsweise weist die Verschleißschutzeinheit eine Aussparung auf, in der die Verschleißschutzeinheit angebracht ist. Das Verschleißschutzelement sorgt für einen zusätzlichen Verschleißschutz an den nach außen weisenden Seitenflächen der Verschleißschutzeinheit.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Verschleißschutzelement mit der Verschleißschutzeinheit stoffschlüssig verbunden, insbesondere verschweißt, gesintert, geklebt oder verlötet. Die Verschleißschutzeinlage ist gemäß einer weiteren Ausführungsform aus Hartmetall, wie beispielsweise Wolframcarbid, Titancarbid, Borcarbid, Niobcarbid, Chromcarbid oder Keramik oder aus einer Mischung aus diesen Werkstoffen ausgebildet.

Die Verschleißschutzeinlage ist gemäß einer weiteren Ausführungsform zumindest teilweise in die Verschleißschutzeinheit eingegossen. Vorzugsweise weist die Verschleißschutzeinheit eine Mehrzahl von Verschleißschutzeinlagen auf, die zumindest teilweise in die Verschleißschutzeinheit eingegossen sind. Durch das relativ einfache Herstellungsverfahren des Gießens des Verschleißschutzeinheit ist es möglich, eine Mehrzahl von Verschleißeilagen derart anzuordnen, dass die Bereiche der Verschleißschutzeinheit, die einem hohen Verschleiß ausgesetzt sind, eine Verschleißschutzeinlage aufweisen. Beispielsweise umfasst die Mehrzahl von Verschleißschutzeinlagen eine Mehrzahl von Partikeln, insbesondere Hartmetall- oder Keramikpartikel oder Diamanten. Vorzugsweise besteht jede Verschleißschutzeinlage aus genau einem Partikel, wobei die Verschleißschutzeinlagen ungeordnet in dem Metallmatrixmaterial angeordnet sind. Beispielsweise ist die Verschleißschutzeinlage derart ausgebildet, dass das Metallmatrixmaterial in die Verschleißschutzeinlage infiltriert und somit eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt wird.

Die Verschleißschutzeinlage weist gemäß einer weiteren Ausführungsform eine Dicke von etwa 5mm bis 50mm, vorzugsweise 10mm bis 15mm, auf. Vorzugsweise weist die Verschleißschutzeinheit zumindest einen Steg oder mehrere Stege auf, die sich entlang der Grundplatte erstecken. Die Grundplatte weist ferner beispielsweise an ihren Längsseiten jeweils einen Befestigungsbereich und zwischen den Befestigungsbereichen einen Klassierungsbereich mit einer Mehrzahl von Siebdurchlässen auf. Der Befestigungsbereich dient der Befestigung der Grundplatte an beispielsweise einem Träger der Siebeinrichtung. Die Verschleißschutzeinheit erstreckt sich vorzugsweise von einem Befestigungsbereich über den Klassierungsbereich zu dem gegenüberliegenden Befestigungsbereich. Insbesondere ist die Verschleißschutzeinheit zumindest teilweise zu der Grundplatte beabstandet und weist vorzugsweise Vorsprünge auf, die auf der Grundplatte aufliegen und Aussparungen, die zu der Grundplatte beabstandet sind. Dies ermöglicht beispielsweise das Anbringen eines zusätzlichen Verschleißschutzes auf die Grundplatte.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Verschleißschutzeinlage eine poröse Struktur auf, wobei die Verschleißschutzeinlage vorzugweise eine Mehrzahl von Poren aufweist, die beispielsweise gleichmäßig verteilt und/oder ausgebildet sind. Beispielsweise sind die Poren wabenförmig ausgebildet. Dies bietet den Vorteil, dass das Metallmatrixmaterial, aus dem die Verschleißschutzeinheit gegossen wird, in die Verschleißeinlage infiltriert und eine besonders feste Verbindung zwischen der Verschleißschutzeinlage aus Hartmetall und/oder Keramik und dem Metallmatrixmaterial hergestellt wird. Die Verschleißschutzeinlage ist vorzugsweise einstückig und beispielsweise plattenförmig ausgebildet. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Verschleißschutzeinheit zumindest einen Steg und zwei mit jeweils einem Ende des Stegs verbundene Flanschbereiche auf, wobei der Flanschbereich der Verschleißschutzeinheit mit der Grundplatte verbunden ist. Beispielsweise ist der Flanschbereich mit der Grundplatte stoffschlüssig, formschlüssig oder kraftschlüssig verbunden, insbesondere verschraubt. Die Verschleißschutzeinheit weist, vorzugsweise genau zwei Stege auf. Beispielsweise weist die Verschleißschutzeinheit mehr als zwei Stege, insbesondere drei, vier oder fünf Stege auf. Die Stege erstrecken sich vorzugsweise orthogonal zu der Bewegungsrichtung des zu klassierenden Materials und verlaufen entlang der Grundplatte. Die Stege weisen beispielsweise einen Abstand zueinander auf, der in etwa dem Durchmesser der Siebdurchlässe entspricht oder größer als der Durchmesser der Siebdurchlässe ist.

Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Siebeinrichtung mit zumindest einem Siebsegment wie voran beschrieben, zumindest einem Schwingungserreger, der mit dem zumindest einen Siebsegment in Verbindung steht, um dieses schwingend zu bewegen. Die Siebeinrichtung weist insbesondere einen Aufgabebereich, auf den dazu klassierende Material aufgegeben wird, und einen Abwurfbereich auf, von dem das klassierte Material, die Siebeinrichtung verlässt. Die Verschleißschutzeinheiten sind vorzugsweise lediglich an dem Aufgabebereich angebracht, sodass das auf die Siebeinrichtung aufgegebene Material zuerst auf die Verschleißschutzeinheit auftrifft. Vorzugsweise weist die Siebeinrichtung eine Mehrzahl von Siebsegmenten mit Siebdurchlässen auf, wobei die Größe der Siebdurchlässe der Siebsegmente und der Abstand der Verschleißschutzeinheiten zueinander, insbesondere der Stege der Verschleißschutzeinheiten zueinander, über die Länge der Siebeinrichtung wenigstens teilweise unterschiedlich ist.

Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Herstellen eines Siebsegments einer Siebeinrichtung zum Trennen oder Klassieren von Aufgabegut, insbesondere mineralische Brechgüter wie Ölsand, in zumindest zwei Kornfraktionen, wobei das Siebsegment eine im Wesentlichen siebförmige Grundplatte mit einer Mehrzahl von Siebdurchlässen umfasst, und das Verfahren die Schritte aufweist:

Positionieren einer Verschleißschutzeinlage aus einem Hartmetall und/oder Keramik in einer Gussform zum Gießen einer Verschleißschutzeinheit,

Gießen der Verschleißschutzeinheit, sodass die Verschleißschutzeinlage zumindest teilweise von dem Gussmaterial der Verschleißschutzeinheit umschlossen wird und

Anbringen der Verschleißschutzeinlage an der Grundplatte. Die mit Bezug auf das Siebsegment beschriebenen Vorteile und Erläuterungen treffen in verfahrensmäßiger Entsprechung auch auf das Verfahren zum Herstellen eines Siebsegments zu.

Gemäß einer Ausführungsform wird ein Verschleißschutzelement aus einem Hartmetall und/oder Keramik an der gegossenen Verschleißschutzeinheit angebracht. Das Verschleißschutzelement wird vorzugsweise stoffschlüssig mit der Verschleißschutzeinheit verbunden.

Beschreibung der Zeichnungen

Die Erfindung ist nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beiliegenden Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Siebsegments mit einer Verschleißschutzeinheit in einer Draufsicht gemäß einem Ausführungsbeispiel. Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Siebsegments mit einer Verschleißschutzeinheit in Schnittansicht gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. I .

Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Siebsegments mit einer Verschleißschutzeinheit in Schnittansicht gemäß einem Ausführungsbeispiel. In Fig. 1 und 2 ist ein Siebsegment 10 zum Klassieren von grobkörnigem Material, insbesondere mineralisches Material aus einem Tagebau, mineralische Brechgüter, wie beispielsweise Ölsand, Kohle und Erze, wie Eisenerz und Nickelerz oder auch Zementklinker, in zumindest zwei Korngrößen dargestellt. Das Siebsegment 10 weist eine Grundplatte 12 mit einer Mehrzahl von Siebdurchlässen 14 auf, die sich durch die Grundplatte 12 hindurch erstrecken. Die Siebdurchlässe 14 sind vorzugsweise gleichmäßig zueinander beabstandet und in Reihen nebeneinander angeordnet. Beispielhaft sind die Siebdurchlässe 14 quadratisch ausgebildet, wobei ebenso davon abweichende Formen wie beispielsweise kreisförmig, rechteckig oder vieleckig denkbar sind. Die Grundplatte 12 ist auf der Unterseite, insbesondere auf der zu dem klassierenden Material abgewandten Seite des Siebsegments 10 angeordnet und beispielsweise aus Stahl, insbesondere einem hochtemperaturfesten Stahl, ausgebildet. Beispielhaft weist die Grundplatte 12 einen rechteckigen Querschnitt auf.

Unter der Oberseite des Siebsegments 10 wird die Seite verstanden, die mit dem zu klassierenden Material zuerst in Berührung kommt, wenn dieses auf das Siebsegment aufgegeben wird. Die Unterseite ist die von dem Material abgewandte, gegenüberliegende Seite.

Die Grundplatte 12 ist siebförmig ausgebildet und weist beispielhaft eine Mehrzahl von parallelen, gleichmäßig zueinander beabstandeten Stäben auf, die in Längsrichtung, insbesondere in Bewegungsrichtung des zu klassierenden Materials, ausgerichtet sind. Orthogonal dazu weist die Grundplatte 12 eine Mehrzahl von parallelen, gleichmäßig zueinander beabstandete, Stäben auf, die die Längsrichtung verlaufende Stäbe kreuzen und die Siebdurchlässe 14 ausbilden. Die orthogonalen Stäbe der Grundplatte 12 sind in der Ansicht der Fig. 1 nicht sichtbar.

Die Grundplatte 12 weist an ihren in Längsrichtung verlaufenden Seiten jeweils einen Befestigungsbereich 16 auf, der eine im Wesentlichen ebene Oberfläche und keine Siebdurchlässe 14 aufweist. Die Befestigungsbereiche 16 weisen jeweils eine Mehrzahl von Befestigungslöchern 18 auf, mittels welcher das Siebsegment 10 beispielsweise über Schrauben an einem Träger 20 befestigt ist. Zwischen zwei Befestigungsbereichen 16 einer Grundplatte 12 ist ein Klassierungsbereich 26 ausgebildet, der die Mehrzahl von Siebdurchlässen 14 aufweist.

Das Siebsegment 10 weist des Weiteren eine Mehrzahl von Verschleißschutzeinheiten 24 auf, die an der Grundplatte 12 angebracht sind. Die Verschleißschutzeinheiten 24 sind jeweils an dem Befestigungsbereich 16 der Grundplatte 12 angebracht und erstrecken sich von einem Befestigungsbereich 16 über den Klassierungsbereich 26 zu dem gegenüberliegenden Befestigungsbereich 16. Eine Verschleißschutzeinheit 24 des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 und 2 weist zwei parallele Stege 28 auf, die sich beispielhaft quer zur Bewegungsrichtung des zu klassierenden Materials erstrecken. Es ist ebenfalls denkbar, dass sich die Stege entlang der Stäbe der Grundplatte 12 in Bewegungsrichtung des zu klassierenden Materials erstrecken. Die Stege 28 sind miteinander an ihren Enden über einen Flanschbereich 30 verbunden, der in etwa orthogonal zu den Stegen 28 verläuft. Die Flanschbereiche 30 der Verschleißschutzeinheiten 24 sind mit der Grundplatte 12 über Schrauben 22 verschraubt. Es ist ebenfalls denkbar, die Verschleißschutzeinheiten 24 mittels einer stoffschlüssigen Verbindung wie Schweißen oder Kleben an der Grundplatte 12 zu befestigen. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist die Verschleißschutzeinheit 24 lediglich über die Flanschbereiche 30 an der Grundplatte 24 befestigt. Es ist ebenfalls möglich, die Verschleißschutzeinheiten 24 an weiteren Bereichen an der Grundplatte 12 zu befestigen, insbesondere an den quer zu den Stegen 28 der Verschleißschutzeinheiten 24 verlaufenden Stäben der Grundplatte 12. Die Verschleißschutzeinheit 24 weist an der Unterseite der Stege Vorsprünge 32 auf, die auf der Grundplatte 12 aufliegen. Die Vorsprünge liegen beispielhaft auf den quer zu den Stegen 28 der Verschleißschutzeinheit 24 verlaufenden Stäben der Grundplatte 12 auf, sodass die Verschleißschutzeinheit 24 zu den parallel zu den Stegen 28 der Verschleißschutzeinheit 24 verlaufenden Stäben der Grundplatte 12 beabstandet ist. Die Verschleißschutzeinheit 24 kann beispielsweise auch über die gesamte Länge auf der Oberseite der Grundplatte 12 aufliegen oder befestigt sein.

Fig. 3 zeigt eine Detaildarstellung der Verschleißschutzeinheit 24, wobei der Bereich der Verschleißschutzeinheit 24, der mit der Grundplatte 12 verschraubt ist, in einem Querschnitt dargestellt ist. Die Verschleißschutzeinheit 24 ist aus einem Metallmatrix-Verbundwerkstoff ausgebildet, der eine Verschleißschutzeinlage 34 aus einem Hartmetall oder Keramik aufweist. Die Verschleißschutzeinlage 34 ist an der Oberseite der Verschleißschutzeinheit 24 angeordnet und bildet beispielhaft die gesamte Oberfläche der Verschleißschutzeinheit 24 aus. Die Verschleißschutzeinlage 34 kann beispielsweise auch nur einen Teil der Oberfläche der Verschleißschutzeinheit 24 ausbilden. Die Verschleißschutzeinlage 34 umfasst beispielsweise Wolframcarbid, Keramik, Titancarbid, Borcarbid oder Chromcarbid und weist eine poröse oder wabenförmige Struktur auf. Die Verschleißschutzeinlage 34 ist einstückig ausgebildet und weist beispielsweise eine Dicke von 5mm bis 50mm, vorzugsweise 10mm bis 15mm auf. Die Verschleißschutzeinheit 24 ist aus dem Metallmatrixmaterial ausgebildet, wobei die Verschleißschutzeinlage 34 zumindest teilweise von dem Metallmatrixmaterial umschlossen, insbesondere in dieses eingegossen ist. Bei dem Metallmatrixmaterial handelt es sich beispielsweise um hochtemperaturfesten Stahl und/oder einen Stahl mit einer Härte von etwa 150 - 400 HB (Brinell). Unter einem hochtemperaturfesten Stahl ist ein warmfester Stahl mit einem hohen Chrom-Nickel-Anteil zu verstehen, der eine Temperaturbeständigkeit von bis zu 650°C, insbesondere bis zu 1000°C aufweist. Bei solchen Stählen handelt es sich beispielsweise um austenitische Chrom-Nickel-Stähle, wie beispielsweise GX25CrNiSi 18-9, GX40CrNiSi25-12, GX40NiCrSiNb35-26. Hochtemperaturfeste Stähle bis 600°C sind beispielsweise Stähle gemäß DIN EN 10213. Hochtemperaturfeste Stähle bis 1200°C sind beispielsweise Stähle gemäß DIN EN 10295. Der untere, in Richtung der Grundplatte 12 weisende Bereich der Verschleißschutzeinheit ist aus dem Metallmatrixmaterial ausgebildet.

An der Verschleißschutzeinheit 24 ist ein Verschleißschutzelement 36 angebracht. Das Verschleißschutzelement ist beispielsweise aus Keramik und/oder einem Hartmetall, wie Wolframcarbid, Titancarbid, Borcarbid oder Chromcarbid ausgebildet. Das Verschleißschutzelement 36 ist an dem Flanschbereich 30, insbesondere an der nach außen weisenden Seitenfläche der Verschleißschutzeinheit 24 angebracht, vorzugsweise verschweißt, verlötet, verklebt oder verschraubt.

Bei der Herstellung der Verschleißschutzeinheit 24 wird eine die Verschleißschutzeinlage 34 aus Keramik oder Hartmetall, wie Wolframcarbid, Titancarbid, Borcarbid, Niobcarbid oder Chromcarbid oder eine Mischung aus diesen Werkstoffen, in einer Gussform zum Gießen der Verschleißschutzeinheit 24 positioniert, beispielsweise befestigt. Die Verschleißschutzeinlage 34 weist beispielsweise eine Plattenform auf und wird auf der Oberseite, insbesondere der in Richtung des zu klassierenden Materials weisenden Seitenfläche der Verschleißschutzeinheit positioniert. Anschließend wird das Verschleißschutzeinheit 24 aus dem Metallmatrixmaterial gegossen, sodass die Verschleißschutzeinlage 34 zumindest teilweise von dem Gussmaterial der Verschleißschutzeinheit 24 umschlossen wird, wobei das Gussmaterial beispielsweise in die poröse Struktur der Verschleißschutzeinlage 34 infiltriert. Insbesondere wird die Verschleißschutzeinlage 34 vollständig von dem Gussmaterial umschlossen.

Das Verschleißschutzelement 36 wird darauffolgend an der Verschleißschutzeinheit 24 befestigt, insbesondere gelötet. Vorzugsweise wird die Verschleißschutzeinheit 24 vorab an den Verbindungsflächen, die mit dem Verschleißschutzelement 36 verbunden werden, bearbeitet, sodass die Verbindungsflächen eine geringe Rauheit von RZ= 1,6 - 10 und/ oder RA=0,4-1, vorzugsweise RZ=6 aufweisen. Beispielsweise werden eine Mehrzahl solcher Siebsegmente 10 nebeneinander in einer geneigten Ebene an einem Träger 20 angeordnet und bilden eine Siebvorrichtung aus. Ein Siebsegment 10 wird beispielsweise in einem Winkel zur Horizontalen von etwa 5-20° ausgerichtet, sodass auf das Siebsegment 10 aufgegebenes zu klassierendes Material entlang der Oberfläche des Siebsegments 10 bewegt wird und somit eine effiziente Klassierung über die gesamte Oberfläche der Siebeinrichtung erreicht wird. Die Bewegungsrichtung des zu klassierenden Materials ist beispielhaft in Fig. 1 mit einem Pfeil gekennzeichnet. Es ist allerdings ebenfalls möglich, dass die Bewegungsrichtung des Materials orthogonal dazu verläuft, wobei dies von der Position des Siegsegments 10 in einer Siebeinrichtung abhängt. Im Betrieb der Siebvorrichtung wird diese über einen nicht dargestellten Antrieb, beispielsweise einen Schwingungserreger, derart angetrieben, dass die Siebsegmente 10 schwingend bewegt werden, sodass eine optimale Klassierung des auf die Siebvorrichtung aufgegebenen Materials erfolgt. Insbesondere weist die Siebeinrichtung wenigstens einen Aufgabebereich und wenigstens einen Abwurfbereich auf und die Verschleißschutzeinheiten sind an dem Siebsegment oder einer Mehrzahl von Siebsegmenten in dem Aufgabebereich angebracht. Die Verschleißschutzeinheiten 24 ermöglichen einen effektiven Verschleißschutz der Grundplatte 12 insbesondere in dem Aufgabebereich der Siebeinrichtung, in dem das zu klassierende Material auf die Oberfläche der Siebeinrichtung auftrifft. Durch die Schraubverbindungen sind die Verschleißschutzeinheiten in einem Verschleißfalle einfach von der Grundplatte 12 zu demontieren und auszutauschen.

Bezugszeichenliste

10 Siebsegment

12 Grundplatte

14 Siebdurchlässe

16 Befestigungsbereich

18 Befestigungslöcher

20 Träger

22 Schraube

24 Verschleißschutzeinheit 26 Klassierungsbereich

28 Stege

30 Flanschbereich

32 Vorsprung

34 Verschleißschutzeinlage 36 Verschleißschutzelement