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Title:
SECONDARY AMINOSILOXANES AND METHOD FOR PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/065070
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to amino siloxanes (A) of general formula 1 R1-NH- (CH2)n-R2 2Si-O- [SiR3 2-O]m-SiR2 2-(CH2)n-NH-R4 (1), where: R1, R4 are, independently of each other, a substituted or unsubstituted, saturated or unsaturated, branched or unbranched, linear or cyclical, aliphatic or aromatic hydrocarbon radical with 1-20 C atoms, in which one or more methylene units, which are not adjacent to a further heteroatom selected from the group containing N, O, S and P, can be replaced by a heteroatom selected from the group containing N, O, S and P; R2, R3 are, independently of each other, a substituted or unsubstituted, saturated or unsaturated, branched or unbranched, linear or cyclical, aliphatic or aromatic hydrocarbon radical with 1-20 C atoms; n is a number equal to 1 or 2; and m is a whole number equal to or greater than 0. The invention further relates to a method for producing the amino siloxanes (A) and their use for textile finishing, for cosmetic formulations, for the treatment of surfaces, for the production of block copolymers or for the binding and removal of carbon dioxide from waste gases.

More Like This:
Inventors:
POPP ALFRED (DE)
SCHÄFER OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/074062
Publication Date:
April 12, 2018
Filing Date:
October 07, 2016
Export Citation:
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Assignee:
WACKER CHEMIE AG (DE)
International Classes:
A61K8/25; C07F7/08; C07F7/18; D01C1/00
Domestic Patent References:
WO2015011258A12015-01-29
Foreign References:
CN103215815A2013-07-24
Other References:
DATABASE CA [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; 1975, ANDRIANOV, K. A. ET AL: "Organosilicon oligomers containing symmetric triazine rings", XP002771392, retrieved from STN Database accession no. 1975:531966
DATABASE CA [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; 1974, SHELUDYAKOV, V. D. ET AL: "Properties of 2,5-disilapiperazine derivatives", XP002771393, retrieved from STN Database accession no. 1974:505614
DATABASE CA [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; 1965, ANDRIANOV, K. A. ET AL: "Tridimensional condensation of silicon-containing diamines with tetrafunctional ester acids", XP002771394, retrieved from STN Database accession no. 1965:481032
Attorney, Agent or Firm:
FRITZ, Helmut et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Aminosiloxane (A) der allgemeinen Formel 1 wobei

R1, R4 unabhängig voneinander einen substituierten oder

unsubstituierten gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder nichtverzweigten, linearen oder cyclischen, aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1-20 C-Atomen, in eine oder mehrere Methyleneinheiten, die nicht einem weiteren Heteroatom, ausgewählt aus der Gruppe enthaltend N, O, S, und P benachbart sind, durch ein Heteroatom ausgewählt aus der Gruppe enthaltend N, O, S, und P ersetzt sein können,

R2, R3 unabhängig voneinander einen substituierten oder

unsubstituierten gesättigten oder ungesättigten,

verzweigten oder nichtverzweigten, linearen oder

cyclischen, aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1-20 C-Atomen,

n eine Zahl gleich 1 oder 2 und

m eine ganze Zahl gleich oder größer 0

bedeuten.

2. Aminosiloxane (A) nach Anspruch 1, bei denen einer oder beide der Reste R1, R4 unabhängig voneinander die

allgemeine Formel (2) oder (3)

aufweisen, in denen

a eine Zahl gleich 1, 2, 3, 4, 5 oder 6,

b eine Zahl gleich 1, 2 oder 3,

c eine Zahl gleich 1, 2, 3, 4 oder 5,

d eine Zahl gleich 0 oder 1,

e eine Zahl gleich 1, 2, 3, 4, 5 oder 6,

f eine Zahl gleich 1, 2 oder 3,

g eine Zahl gleich 1, 2, 3 oder 4,

h eine Zahl gleich 0 oder 1,

R6 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1-6 C-Atomen, insbesondere Ethyl oder Methyl und

R7 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1-6 C-Atomen, insbesondere Ethyl oder Methyl bedeuten. 3. Aminosiloxane (A) nach einem oder mehreren der

vorangehenden Ansprüche, bei denen einer oder beide der

Reste R1, R4 ein Alkoxyalkylrest sind.

4. Aminosiloxane (A) nach einem oder mehreren der

vorangehenden Ansprüche, bei denen einer oder beide der

Reste R2, R3 ausgewählt werden aus Methyl-, Ethyl-, iso- und n-Propyl-, iso- und n-Butyl-, Phenyl- oder Vinyl-Rest.

5. Aminosiloxane (A) nach einem oder mehreren der

vorangehenden Ansprüche, bei denen n weist den Wert 1 aufweist .

6. Verfahren Verfahren zur Herstellung von Aminosiloxanen

der allgemeinen Formel 1, durch a) Umsetzung von Aminen der allgemeinen Formel (4) , mit (Halogenorganyl) siliciumverbindungen der allgemeinen Formel (5) zu einer Verbindung der allgemeinen Formel (6) und hydrolytische Kondensation, wobei die hydrolytische Kondensation in Gegenwart weiterer reaktiver Verbindungen der allgemeinen Formel 7 stattfinden kann zu einem Produkt der allgemeinen Formel (1) , oder durch b) hydrolytische Kondensation von (Halogenorganyl) silicium- Verbindungen der allgemeinen Formel (5), wobei die

hydrolytische Kondensation in Gegenwart weiterer reaktiver Verbindungen der allgemeinen Formel 7 stattfinden kann, zu einem Produkt der allgemeinen Formel (8)

und Umsetzung mit Aminen der allgemeinen Formel (4) , zu einem Produkt der allgemeinen Formel (1) , oder durch c) Umsetzung von (Aminoorganyl) siliciumverbindungen der allgemeinen Formel (6) mit linearem Siloxan der allgemeinen

Formel HO[SiR32O]mH

zu einem Produkt der allgemeinen Formel (1) oder durch d) Umsetzung von (Aminoorganyl) siliciumverbindungen der allgemeinen Formel (9) mit linearem Siloxan der allgemeinen Formel HO[SiR32O]mH oder einem cyclischen Siloxan der allgemeinen Formel

[SiR32O]p zu einem Produkt der allgemeinen Formel (1) oder einer Kombination der Verfahren a, b, c und d, wobei

R' einen Acyloxyrest und einen Alkoxyrest mit jeweils 1-10 C- Atomen,

R' ' ein Rest der allgemeinen Formel 10

X, Y unabhängig voneinander Chlor, Brom oder Iod und

p eine ganze Zahl gleich oder grösser 3 bedeuten,

q dieselbe Bedeutung besitzt wie m mit der Einschränkung

und wobei

R1, R4 unabhängig voneinander einen substituierten oder

unsubstituierten gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder nichtverzweigten, linearen oder cyclischen, aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1-20 C-Atomen, in eine oder mehrere Methyleneinheiten, die nicht einem weiteren Heteroatom, ausgewählt aus der Gruppe enthaltend N, O, S, und P benachbart sind, durch ein Heteroatom ausgewählt aus der Gruppe enthaltend N, O, S, und P ersetzt sein können,

R2, R3 unabhängig voneinander einen substituierten oder

unsubstituierten gesättigten oder ungesättigten,

verzweigten oder nichtverzweigten, linearen oder

cyclischen, aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1-20 C-Atomen,

n eine Zahl gleich 1 oder 2 und

m eine ganze Zahl gleich oder größer 0

bedeuten. 7. Verwendung der Aminosiloxane (A) gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 für die Textilausrüstung, für kosmetische Formulierungen die Behandlung von Oberflächen, für die Herstellung von Blockcopolymeren oder für die Bindung und Entfernung von Kohlendioxid aus Abgasen.

Description:
Sekundäre Aminosiloxane und Verfahren zu deren Herstellung

Die Erfindung betrifft Aminosiloxane, ein Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung für die Textilausrüstung, für kosme- tische Formulierungen die Behandlung von Oberflächen, für die Herstellung von Blockcopolymeren oder für die Bindung und Entfernung von Kohlendioxid aus Abgasen.

Aminoalkylgruppen tragende Organopolysiloxanöle, im Folgenden als Aminosiloxane bezeichnet, zählen zu den bedeutendsten organisch funktionalisierten Organopolysiloxanen und werden in vielen verschiedenen Anwendungsbereichen erfolgreich eingesetzt. Dazu zählen unter anderem die Textilausrüstung (z. B. US

2006/163524), der Bautenschutz (z. B. EP 2558539), kosmetische Formulierungen (z. B. WO 2015/179513) oder die Behandlung von Oberflächen (z. B. US 6395858) . Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind beispielsweise die Herstellung von Blockcopolymeren als thermoplastische Siliconelastomere (z. B. US 5512650) und die Bindung und Entfernung von Kohlendioxid aus Abgasen, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen (US

2015/0104366) .

WO 2009/019161 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung primärer und sekundärer Aminoorganyl-triorganylsilanen der allgemeinen Formel R' 3 _ n R 1 n Si-R 2 -NR 3 R 4 , durch Umsetzung von cyclischen oder acyclischen Aminen der allgemeinen Formel H-NR 3 R 4 mit (Halogenorganyl) silanen der allgemeinen Formel R' 3 _ n R 1 n Si-R 2 -X , wobei zunächst das (Halogenorganyl) silan und das Amin umgesetzt werden und anschließend das Amin durch Zugabe einer Base aus dem gebildeten Salz freigesetzt wird, wobei das gebildete Salz der Base bei Temperatur < 200 °C flüssig ist und abgetrennt werden kann. Nachteilig an diesem Verfahren ist jedoch die Tatsache, dass das Verfahren auf Reste R 3 und R 4 beschränkt bleibt, die entweder einen gegebenenfalls heteroatomenthaltenden Cyclus miteinander bilden oder aus reinen C1-C10-Kohlenwasserstoffresten bestehen. Durch diese Einschränkung sind heteroatomenthaltende lineare Reste am Aminoorganosilan nicht zugänglich, so dass der Zugang zu den korrespondierenden Aminosiloxanen (beispielsweise durch

Kondensation oder Äquilibrierung) ebenfalls nicht gegeben ist.

US 2015/0104366 beschreibt Aminosiloxane mit der allgemeinen Formel R 3 R 1 2 Si-O-SiR 1 2 -R 2 -NH-CH 2 -CH 2 -X wobei X eine Elektronen- Donor-Gruppe darstellt. R 2 wird darin durch drei oder vier Kohlenstoffatome enthaltende Gruppen charakterisiert. Die Anmeldung macht keine Aussage über die Herstellung des Siloxans selbst sondern beginnt bei der Aminierung eines Haloalkylsilox- ans. Haloalkylsiloxane bei denen die Alkylgruppe zwischen Si und N ^ 3 Methyleneinheiten enthält werden in der Regel durch übergangsmetallkatalysierte Umsetzung einer Si-H-Gruppe mit Al- lylhalogeniden (Hydrosilylierung) und anschließender nukleophi- ler Substitution des Halogenids durch das gewünschte Amin her- gestellt.

Dieses Verfahren birgt Nachteile bei

a) den Rohstoffkosten:

- Verwendung spezieller teurer H-haltiger Silane

- Verwendung von Übergangsmetallkatalysatoren (zumeist Pt,

Ir, Rh)

b) der Prozessperformance

- Hydrosilylierungen liefern in der Regel das syn-selektive Anti-Markovnikov-Produkt . Allerdings ist die Reaktion nach Markovnikov-Produkt nicht zu verhindern, wobei das thermisch labilere D-Produkt entsteht.

- Als weitere Nebenreaktion ist der Austausch des H-Atoms gegen das Halogenid des Allylhalogenids bekannt. Die dar- aus entstehende AIlylVerbindung reagiert wiederum mit dem H-haltigen Ausgangssilan und schmälert dadurch zweifach die Ausbeute,

c) der Arbeitssicherheit

- Allylhalogenide sind gesundheitlich bedenkliche Substanzen. Beispielsweise Allylchlorid steht im Verdacht genetische Defekte zu verursachen oder Krebs zu erzeugen.

Es besteht daher ein Bedarf an einem Kosten-, Performance- und Sicherheits-optimierten Aminosiloxan und geeigneten Verfahren zu dessen Herstellung bei dem die o. g. Nachteile vermieden werden.

Gegenstand der Erfindung sind Aminosiloxane (A) der allgemeinen Formel 1 wobei

R 1 , R 4 unabhängig voneinander einen substituierten oder

unsubstituierten gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder nichtverzweigten, linearen oder cyclischen, aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1-20 C-Atomen, in eine oder mehrere Methyleneinheiten, die nicht einem weiteren Heteroatom, ausgewählt aus der Gruppe enthaltend N, O, S, und P benachbart sind, durch ein

Heteroatom ausgewählt aus der Gruppe enthaltend N, O, S, und P ersetzt sein können,

R 2 , R 3 unabhängig voneinander einen substituierten oder

unsubstituierten gesättigten oder ungesättigten,

verzweigten oder nichtverzweigten, linearen oder cyclischen, aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1-20 C-Atomen,

n eine Zahl gleich 1 oder 2 und

m eine ganze Zahl gleich oder größer 0

bedeuten.

Die Aminosiloxane (A) und Mischungen verschiedener

Aminosiloxane (A) sind kostengünstig und sicher in guten

Ausbeuten herstellbar. Sie eignen sich beispielsweise für die Textilausrüstung, für kosmetische Formulierungen, für die Behandlung von Oberflächen, für die Herstellung von Blockco- polymeren und insbesondere für die Bindung und Entfernung von Kohlendioxid aus Abgasen.

Die Kohlenwasserstoffreste R 1 , R 4 können Alkylreste sein, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, 1-n-Butyl-, 2-n- Butyl-, iso-Butyl-, tert . -Butyl- , n-Pentyl-, iso-Pentyl-, neo- Pentyl-, tert . -Pentylrest ; Hexylreste, wie der n-Hexylrest; Heptylreste, wie der n-Heptylrest ; Octylreste, wie der n-Octyl- rest und iso-Octylreste, wie der 2,2,4-Trimethylpentylrest; Nonylreste, wie der n-Nonylrest; Decylreste, wie der n-Decyl- rest; Dodecylreste, wie der n-Dodecylrest; Octadecylreste, wie der n-Octadecylrest; Cycloalkylreste, wie der Cyclopentyl- , Cyclohexyl-, Cycloheptylrest und Methylcyclohexylreste; Alke- nylreste, wie der Vinyl-, 1-Propenyl- und der 2-Propenylrest; Arylreste, wie der Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl- und Phenan- thrylrest; Alkarylreste, wie o-, m-, p-Tolylreste; Xylylreste und Ethylphenylreste; und Aralkylreste, wie der Benzylrest, der alpha- und der beta-Phenylethylrest; Alkoxyalkylreste, wie der Methoxypropyl- , Methoxyethyl und der Ethoxyethylrest; Amino- alkylreste, wie der Aminoethyl, oder Aminopropylrest; Alkylami- noalkylrest wie der Dimethylaminoethyl, der Diethylaminoethyl- und der iV-Morpholinoethylrest . Die Reste R 1 R 4 weisen bevorzugt unabhängig voneinander die allgemeine Formel (2) oder (3)

auf, in denen

a eine Zahl gleich 1, 2, 3, 4, 5 oder 6,

b eine Zahl gleich 1, 2 oder 3 ,

c eine Zahl gleich 1, 2 , 3 , 4 oder 5 ,

d eine Zahl gleich 0 oder 1,

e eine Zahl gleich 1, 2 , 3 , 4 , 5 oder 6,

f eine Zahl gleich 1, 2 oder 3 ,

g eine Zahl gleich 1, 2, 3 oder 4,

h eine Zahl gleich 0 oder 1,

R 6 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1-6 C-Atomen, insbesondere Ethyl oder Methyl und

R 7 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1-6 C-Atomen, insbesondere Ethyl oder Methyl bedeuten.

Die Reste R 1 , R 4 werden unabhängig voneinander bevorzugt aus Alkoxyalkylresten oder Alkylaminoalkylresten ausgewählt . In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Reste R 1 , R 4 unabhängig voneinander ein Alkoxyalkylrest , insbesondere Cl- 3-AlkoxyCl-3-alkylrest .

Die Kohlenwasserstoffreste R 2 , R 3 können Alkylreste sein, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, 1-n-Butyl-, 2-n- Butyl-, iso-Butyl-, tert . -Butyl- , n-Pentyl-, iso-Pentyl-, neo- Pentyl-, tert . -Pentylrest ; Hexylreste, wie der n-Hexylrest; Heptylreste, wie der n-Heptylrest ; Octylreste, wie der n-Octyl- rest und iso-Octylreste, wie der 2,2,4-Trimethylpentylrest; Nonylreste, wie der n-Nonylrest; Decylreste, wie der n- Decylrest; Dodecylreste, wie der n-Dodecylrest; Octadecylreste, wie der n-Octadecylrest ; Cycloalkylreste, wie der Cyclopentyl- , Cyclohexyl-, Cycloheptylrest und Methylcyclohexylreste; Alke- nylreste, wie der Vinyl-, 1-Propenyl- und der 2-Propenylrest; Arylreste, wie der Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl- und Phenan- thrylrest;

Vorzugsweise ist R 2 , R 3 der Methyl-, Ethyl-, iso- und n-Pro- pyl-, iso- und n-Butyl-, Phenyl- oder Vinyl-Rest.

Besonders bevorzugt ist R 2 , R 3 der Methyl- oder Ethylrest. n weist bevorzugt den Wert 1 auf.

m weist bevorzugt den Wert 0 oder 1 auf .

Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur

Herstellung von Aminosiloxanen (A) der allgemeinen Formel 1, durch a) Umsetzung von Aminen der allgemeinen Formel (4) , mit (Halogeriorganyl) siliciumverbindungen der allgemeinen Formel

(5) zu einer Verbindung der allgemeinen Formel (6) und hydrolytische Kondensation, wobei die hydrolytische

Kondensation in Gegenwart weiterer reaktiver Verbindungen der allgemeinen Formel 7 stattfinden kann zu einem Produkt der allgemeinen Formel (1) , oder durch b) hydrolytische Kondensation von (Halogenorganyl) siliciumver- bindungen der allgemeinen Formel (5) , wobei die hydrolytische Kondensation in Gegenwart weiterer reaktiver Verbindungen der allgemeinen Formel 7 stattfinden kann zu einem Produkt der allgemeinen Formel (8) und Umsetzung mit Aminen der allgemeinen Formel (4) ,

zu einem Produkt der allgemeinen Formel (1), oder durch c) Umsetzung von (Aminoorganyl) siliciumverbindungen der allgemeinen Formel (6) mit linearem Siloxan der allgemeinen Formel HO[SiR 3 2 O] m H

zu einem Produkt der allgemeinen Formel (1) oder durch d) Umsetzung von (Aminoorganyl ) siliciumverbindungen der allgemeinen Formel (9) mit linearem Siloxan der allgemeinen Formel HO[SiR 3 2 O] m H oder einem cyclischen Siloxan der allgemeinen Formel [SiR 3 2 O] p zu einem Produkt der allgemeinen Formel (1) oder einer Kombination der Verfahren a, b, c und d, wobei

R' einen Acyloxyrest und einen Alkoxyrest mit jeweils 1-10 C- Atomen,

R'' ein Rest der allgemeinen Formel 10

X, Y unabhängig voneinander Chlor, Brom oder Iod und

p eine ganze Zahl gleich oder grösser 3 bedeuten,

q dieselbe Bedeutung besitzt wie m mit der Einschränkung und dass

R 1 , R 2 , R 3 , R 4 , n und m die oben genannten Bedeutungen besitzen.

Bevorzugt erfolgt als erster Verfahrensschritt

(a1) die Umsetzung vom Amin der allgemeinen Formel (4) mit (Halogenorganyl) siliciumverbindungen der allgemeinen Formel (5) vorzugsweise bei einer Temperatur von 0 bis 250°C, wobei neben dem Silan der allgemeinen Formel (6) als Nebenprodukt das Ammoniumhalogenid des Amins der allgemeinen Formel (4) gebildet wird,

(a2) anschließender Zugabe' einer Base (B) , wobei es zu einer vollständigen oder partiellen Umsalzung kommt, bei der das Amin der allgemeinen Formel (4) wieder freigesetzt wird und sich das Halogenid der Base (B) bildet, bei ei- ner Temperatur bei der das Halögenid der Base (B) als separate Flüssigkeitsphase vorliegt und

(a3) Abtrennung des gebildeten flüssigen Halogenids der Base (B) .

Bezogen auf (Halogenorganyl) siliciumverbindungen der

allgemeinen Formel (5) wird das Amin der allgemeinen Formel (4) bevorzugt im Überschuss, d. h. in molaren Verhältnissen bezogen auf den Anteil der reaktiver Gruppen X und Y von 1,1 zu 1 bis 100 zu 1, bevorzugt von 1,5 zu 1 bis 50 zu 1, besonders bevorzugt von 2 zu 1 bis 20 zu 1, insbesondere von 3 zu 1 bis 10 zu 1 eingesetzt.

Bezogen auf das Silan der allgemeinen Formel (5) wird die Base (B) vorzugsweise in molaren Verhältnissen bezogen auf den Anteil der reaktiver Gruppen X und Y von 0,5 zu 1 bis 10 zu 1, bevorzugt von 0,7 zu 1 bis 5 zu 1, besonders bevorzugt von 0,8 zu 1 bis 2 zu 1, insbesondere von 0,9 zu 1 bis 1,0 zu 1 eingesetzt.

Prinzipiell können die Schritte al) und a2) nacheinander oder auch gleichzeitig erfolgen. Ebenso möglich ist eine zeitversetzte Durchführung, bei der mit Schritt a2) , d. h. der Zugabe des Base (B) , zwar nach Beginn aber noch vor Beendigung von Schritt al) begonnen wird. Sofern bei den erfindungsgemäßen Verfahren eine Base (B) eingesetzt wird, die über freie NH- bzw. NH 2 -Gruppen verfügt, erfolgt Schritt a2) also die Zugabe des Oligoamins jedoch bevorzugt nach erfolgter Umsetzung in Schritt al) . Bevorzugt werden Basen (B) eingesetzt, die beim Verfahrensschritt a2) Salze bilden, die bereits bei Temperaturen < 150 °C besonders bevorzugt < 100 °C bzw. < 90 °C Flüssigkeiten bilden. Schritt al) der erfindungsgemäßen Verfahren wird vorzugsweise bei Temperaturen von 50 bis 250°C durchgeführt. Um einen

Kompromiss zwischen wirtschaftlich sinnvollen Reaktionszeiten und einer zu möglichst wenig Nebenprodukten führenden Umsetzung zu erzielen, haben sich Temperaturen von 50 bis 220°C, insbesondere von 80°C bis 150°C als besonders vorteilhaft erwiesen.

Die Schritte a2) und a3) der erfindungsgemäßen Verfahren werden bei einer Temperatur bei der das Halogenid der Base (B) als separate Flüssigkeitsphase vorliegt durchgeführt, bevorzugt bei Temperaturen von 0-250 °C, bevorzugt bei Temperaturen von 20 bis 150 °C und besonders bevorzugt bei Temperaturen von 50 bis 100°C durchgeführt. Der Druck in den Reaktionsschritten al) , a2) und a3) beträgt vorzugsweise 0,05 bis 2 MPa (abs.), besonders bevorzugt 0,08 bis 1,5 MPa (abs.), insbesondere 0,09 bis 1 MPa (abs.).

Sämtliche Reaktionsschritte werden vorzugsweise unter Schutz- gas, z.B. Stickstoff und Argon durchgeführt.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die erfindungsgemäßen Verfahren auch noch einen oder mehrere der folgenden zusätzlichen Verfahrensschritte aufweisen:

a4) sofern das Amin der allgemeinen Formeln (4) im Schritt al) im Überschuss eingesetzt wurde, kann dieser Überschuss noch vor der Zugabe der Base (B) in Schritt a2) vollständig oder teilweise abgetrennt werden. Die Abtrennung erfolgt vorzugsweise destillativ. Diese Maßnahme dient vorzugsweise dazu, die Löslichkeit des bzw. der jeweiligen Salze in der organischen Phase zu verringern.

a5) Zugabe eines oder mehrerer unpolarer Lösemittel (L) zur produkthaltigen Phase. Das zusätzliche Lösungsmittel (L) kann dabei vor, während oder nach den Verfahrensschritten a1) , a2) , a3) und a4) zugesetzt werden. Diese Maßnahme dient dazu, die Löslichkeit des bzw. der jeweiligen Salze in der organischen Phase zu verringern. Erfolgt die Zugabe des unpolaren Lösungsmittels nach dem Verfahrensschritt a3), so werden die bei diesem Schritt ausgefällten Salze in einem zusätzlichen Separationsschritt, z.B. einer Filtration abgetrennt. Die dabei abzutrennenden Salzmengen sind allerdings verglichen mit der ursprünglichen Salzmenge bei Schritt a3) extrem gering, die Abtrennung ist entsprechend einfach. Erfolgt die Zugabe des unpolaren Lösungsmittels vor oder während des Schrittes a3) , so werden die jeweiligen Salze aus der Produktphase in die flüssige Phase, die im Wesentlichen aus dem Halogenid der Base (B) besteht, ge- drängt und mit diesem gemeinsam abgetrennt.

Sofern bei der Phasentrennung in Schritt a3) Halogenide der Base (B) in der organischen Phase verbleiben, werden diese bevorzugt destillativ abgetrennt. Dasselbe gilt für das gegebe- nenfalls in Schritt a5) zusätzlich zugegebene Lösungsmittel (L) .

Vorzugsweise erfolgt eine Rückgewinnung bzw. Recyclierung des bei Schritt al) gegebenenfalls im Überschuss eingesetzten sowie des bei Schritt a2) freigesetzten Amins der allgemeinen Formel (4) . Sofern das Amin der allgemeinen Formel (4) ganz oder zumindest in Teilen nicht durch eine einfache Destillation in hinreichender Sauberkeit erhalten werden kann, können die störenden Produkte, Nebenprodukte oder auch Reste der in

Schritt a2) zugesetzten Base (B) durch einen oder mehrere weitere Reinigungsschritte abgetrennt werden. Vorzugsweise erfolgt eine Rückgewinnung der in Schritt a2) eingesetzten Base (B) vorzugsweise durch Umsalzung des

gebildeten Halogenids dieser Base mit starken Basen, z.B.

Alkali- oder Erdalkalihydroxide, -carbonate, Hydrogencarbonate etc. Dabei können die jeweiligen Basen in Substanz oder auch in wässriger oder nicht-wässriger Lösung oder Suspension

eingesetzt werden. Werden wässrige Lösungen eingesetzt und/oder Wasser bei der Umsetzung freigesetzt, so wird dieses bevorzugt destillativ von der Base (B) abgetrennt. Wurde dabei

Ethylendiamin als Base (B) eingesetzt, so erfolgt diese destillative Trennung vorzugsweise bei so hohem Druck, dass Ethylendiamin und Wasser kein Azeotrop mehr bilden.

Handelt es sich bei der Base (B) um eine Verbindung, z. B. um ein Amin, das selbst reaktiv gegenüber dem Silan der allgemei- nen Formel (5) , so wird das Amin der allgemeinen Formeln (4) durch die genannten Verfahrensschritten vorzugsweise soweit aufgereinigt , dass der Gehalt der Base (B) in den Aminen der allgemeinen Formeln (4) unter 3%, bevorzugt unter 1% und besonders unter 0,5% liegt.

Bei einer bevorzugten Kombination der beschriebenen Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Amin der allgemeinen Formel (4) im Überschuss eingesetzt, wobei das überschüssige Amin zunächst durch einen Schritt a4) destillativ weitgehend oder zumindest in Teilen entfernt wird. Anschließend wird die Base (B) zugesetzt (Schritt a2) ) und die Salzphase abgetrennt (Schritt a3)). Anschließend wird das bei Schritt a2) freigesetzte Amin der allgemeinen Formeln (2) destillativ entfernt. Dabei wird das Destillat des Amins der allgemeinen Formel (4) vorzugsweise mit so hoher Reinheit erhalten, dass es ohne weitere Aufreinigung direkt wieder eingesetzt wird. Selbstverständlich kann der Verfahrensschritt a) sowohl diskontinuierlich, z.B. in Rührkesseln, als auch kontinuierlich durchgeführt werden. Letzteres z. B. indem die Schritte in einem Röhrenreaktor oder auch einer Rührgefäßkaskade erfolgen. Die einzelnen Substanzen werden dabei gemeinsam oder aber - bevorzugt - nacheinander eindosiert und eingemischt. Für die einzelnen Verfahrensschritte sind geeignete Verfahren, z. B. unter Einsatz von Ruhe- bzw. Absetzgefäßen, Dekantern etc., bekannt und in der Literatur vielfach beschrieben.

Als zweiter Verfahrensschritt (a6) erfolgt bevorzugt die

Umsetzung des Produkts der allgemeinen Formel 6 mit Wasser zum Endprodukt der allgemeinen Formel 1. Das in Kontakt bringen des Produkts der allgemeinen Formel 6 mit Wasser im zweiten Verfahrensschritt (a6) (Hydrolyse) kann durch jede dem Fachmann bekannte Art erfolgen. Dies kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich erfolgen. Das Produkt der allgemeinen Formel 6 kann zusammen mit Wasser gerührt oder geschüttelt werden, um eine besonders gute Verteilung der Bestandteile eines solchen Gemisches zu gewährleisten.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäs- sen Verfahrens ist das kontinuierliche in Kontakt bringen durch Durchleiten des Produkts der allgemeinen Formel 6 durch ein Reaktionsrohr in dem gegebenenfalls auch statische Mischer vorhanden sein können. Besonders bevorzugt wird das Produkt der allgemeinen Formel 6 in einem Loop-Reaktor mit Wasser in Kontakt gebracht, wobei gegebenenfalls die Vermischung noch durch statische Mischer verbessert werden kann.

Das Verhältnis vom Produkt der allgemeinen Formel 6 zu Wasser . kann vom Fachmann gezielt mit Hinblick auf die gewünschten Eigenschaften des Endprodukts gewählt werden. Dabei muss die molare Menge an Wasser ausreichen, um alle im Produkt der allgemeinen Formel 6 vorhandenen hydrolysierbaren Gruppen R' abzureagieren.

Falls erwünscht, kann der zweite Schritt (a6) des erfindungsgemäßen Verfahrens auch in Gegenwart weiterer hydrolyselabiler Verbindungen der allgemeinen Formel 7 durchgeführt werden.

Beispiele für solche Verbindungen sind Dimethoxydimethylsilan, Diethoxydimethylsilan, Dimethoxy (methyl) (vinyl) silan, Dime- thoxy(methyl) (phenyl) silan, Petrolether. Vorzugsweise wird keine zusätzliche Verbindung der allgemeinen Formel 7 verwendet . Falls erwünscht, kann der zweite Schritt (a6) des erfindungsgemäßen Verfahrens auch in Gegenwart eines gegenüber den Reaktionsteilnehmern inerten Lösungsmittels durchgeführt werden. Beispiele für solche Lösungsmittel sind bei 20°C (1013 mbar) flüssige Kohlenwasser- und Halogenkohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Methylenchlorid, Petrolether.

Vorzugsweise wird kein zusätzliches Lösungsmittel verwendet.

Der zweite Schritt (a6) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise beim Druck p' ≤ 1013 mbar durchgeführt, um gegebenenfalls leichtflüchtige Bestandteile zu entfernen. Falls erwünscht oder erforderlich, kann der Teilschritt (a6) des erfindungsgemässen Verfahrens jedoch auch bei höheren Drücken, z. B. 1013 mbar ≤ T' ≤ 5000 mbar, was z. B. schon durch den Druckaufbau in einem Loopreaktor der Fall sein kann, oder beim Druck der umgebenden Atmosphäre, also bei p' = 1013 mbar, durchgeführt werden. Vorzugsweise wird der zweite Schritt (a6) des erfindungsgemäs- sen Verfahrens bei Temperaturen von 20 bis 200°C, insbesondere bei 20 - 100°C durchgeführt. Besonders bevorzugt liegt die Reaktionstemperatur in einem Bereich von 40 - 80°C.

Im zweiten Verfahrensschritt (a6) kann die Verweildauer T' im Reaktionsbehälter dabei aus einem Bereich von 1 Sekunde ≤ T' ≤ 24 h gewählt werden. Vorzugsweise liegt die Verweildauer T' in einem Bereich von 60 Minuten ≤ T' ≤ 600 Minuten, besonders be- vorzugt in einem Bereich von 120 Minuten -5 T' -5 480 Minuten.

Die bei der Hydrolyse freiwerdende hydrolysierbare Gruppe R" kann in ihrer dabei entstehenden protonierten Form HR' entweder direkt gasförmig oder gelöst in einem Überschuse an Wasser ab- getrennt werden. Die Abtrennung kann durch jede dem Fachmann bekannte Art erfolgen.

Ebenfalls bevorzugt ist die Reaktion mit linearen oder

cyclischen Siloxanen (Äquilibrierung) einer in den Schritten al - a6 erhaltener (Aminoorganyl) siliciumverbindungen der

allgemeinen Formel (9) mit einem linearen Siloxan der

allgemeinen Formel HO [SiR 3 2 O] m H oder einem cyclischen Siloxan der allgemeinen Formel [SiR 3 2 O] p . Die Reaktion kann durch jede dem Fachmann bekannte Art erfolgen. Dies kann sowohl diskonti- nuierlich als auch kontinuierlich erfolgen.

Das Verhältnis vom Produkt der allgemeinen Formel 9 mit linearen oder cyclischen Siloxanen kann vom Fachmann gezielt mit Hinblick auf die gewünschten Eigenschaften des Endprodukts ge- wählt werden.

Falls erwünscht, kann die Reaktion auch in Gegenwart eines gegenüber den Reaktionsteilnehmern inerten Lösungsmittels durchgeführt werden. Beispiele für solche Lösungsmittel sind bei 20°C (1013 mbar) flüssige Kohlenwasser- und Halogenkohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Methylenchlorid, Pe- trolether. Vorzugsweise wird kein zusätzliches Lösungsmittel verwendet .

Die Äquilibrierungsreaktion wird vorzugsweise beim Druck p' ≤ 1013 mbar durchgeführt, um gegebenenfalls leichtflüchtige Bestandteile zu entfernen. Falls erwünscht oder erforderlich, kann dieser Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens jedoch auch bei höheren Drücken, z. B. 1013 mbar ≤ p' ≤ 5000 mbar, was z. B. schon durch den Druckaufbau in einem Loopreaktor der Fall sein kann, oder beim Druck der umgebenden Atmosphäre, also bei p' = 1013 mbar, durchgeführt werden.

Vorzugsweise wird dieser Schritt bei Temperaturen von 20 bis 200°C, insbesondere bei 20 - 150°C durchgeführt. Besonders bevorzugt liegt die Reaktionstemperatur in einem Bereich von 40 - 120°C.

Die Verweildauer T' im Reaktionsbehälter kann dabei aus einem Bereich von 1 Sekunde ≤ T' ≤ 24 h gewählt werden. Vorzugsweise liegt die Verweildauer T' in einem Bereich von 60 Minuten ≤ T' ≤ 600 Minuten, besonders bevorzugt in einem Bereich von 120 Minuten ≤ T' ≤ 480 Minuten..

Als Katalysator K für die Äquilibrierung kommt jede dafür geeignete dem Fachmann bekannte Verbindung in Frage:

Beispiele für Äquilibrierungskatalysatoren sind Alkalihydroxi- de, insbesondere Kalium-, Rubidium- und Cäsiumhydroxid, Alkali- alkoholate, quaternäre Ammoniumhydroxide, wie Tetramethylam- moniumhydroxid (TMAH) oder dessen Pentahydrat, Tetrabutylam- moniumhydroxid, Benzyltrimethylammoniumhydroxid, Benzyltri- ethylammoniunihydroxid, auch Mischungen daraus, als wässrige oder alkoholische Lösung, Benzyltrimethylammoniumbutylat, ß- Hydroxyethyltrimethylammonium-2-ethylhexanoat, quaternäre Phos- phoniumhydroxide, wie Tetramethylphosphoniumhydroxid, Tetra- ethylphosphoniumhydroxid, Tetra-n-butylphosphoniumhydroxid und Tri-n-butyl-3- [tris- (trimethylsiloxy) silyl] -n-propyl-phospho- niumhydroxid, deren Mischungen, sowie deren Sila- nolate und Siloxanolate .

Besonders bevorzugt sind die Alkalimetallhydroxide NaOH, KOH bzw. quaternäre Ammoniumhydroxide, wie Tetramethylammoniumhydr- oxid oder Benzyltrimethylammoniumhydroxid.

Der Äquilibrierungsschritt wird bevorzugt unter weitest gehendem Ausschluss von Luftfeuchtigkeit durchgeführt und bevorzugt in Inertgasatmosphäre, wie z.B. Stickstoff und Edelgase, bevorzugt Stickstoff oder Argon, durchgeführt.

Das erhaltene Reaktionsgemisch kann nach beliebigen und bisher bekannten Verfahren aufgearbeitet werden. Bevorzugt wird dabei der Äqulibrierungskatalysator K deaktiviert und/oder

abgetrennt. Gegebenenfalls eingesetztes organisches

Lösungsmittel kann ganz oder teilweise destillativ entfernt werden. Diese Aufarbeitungsmaßnahmen können jedoch auch - falls erwünscht - nach einem späteren Verfahrensschritt erfolgen. Nach einer besonders bevorzugten Verfahrensweise des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach Beendigung der Äquilibrierung der Äquilibrierungskatalysator K deaktiviert. Bei Verwendung von Ammonium- oder Phosphoniumsalzen bzw. deren Silanolaten oder Siloxanolaten als Katalysator wird die Reaktionsmischung bevorzugt thermisch behandelt, besonders bevorzugt mindestens eine oder mehrere Stunden auf 150°C erhitzt. Nach der Hälfte der Dauer der thermischen Behandlung wird der Druck erst erniedrigt, vorzugsweise auf 500 bis 800 mbar, dann weiter erniedrigt, vorzugsweise auf 0,1 bis 10 mbar, wobei die Spaltprodukte der Katalysatoren und weitere flüchtige Verbindungen abdestilliert werden. Anschließend wird die so erhaltene, trübe Reaktionsmischung filtriert, wobei die Filtration

gegebenenfalls unter einem erhöhten Druck von bevorzugt 2 bis 5 bar erfolgen kann, wobei eine klare, farblose Flüssigkeit erhalten wird. Falls erwünscht, kann die beschriebene Aufarbeitung auch dahingehend abgeändert werden, dass zuerst die

(Druck-) Filtration durchgeführt wird und im Anschluss daran die Destillation. Bei Verwendung von anorganischen Alkalihydroxiden, deren Silanolaten oder Siloxanolaten als

Katalysator wird nach der Äquilibrierung b2) die Reaktionsmischung mit anorganischen oder organischen Säuren oder mit CO2 neutralisiert und die Salze anschließend filtriert, wobei die Filtration gegebenenfalls unter einem erhöhten Druck von bevorzugt 2 bis 5 bar erfolgen kann, wobei man eine klare, farblose Flüssigkeit erhält.

Die hier dargestellten Amino-Siloxan-Zusammensetzungen und Ver- fahren zu deren Herstellung haben den Vorteil, dass durch Skaleneffekten die entstehenden Kosten minimierte werden können. Ferner besitzen die Amino-Siloxan-Zusammensetzungen relativ niedrige Viskosität, eine hohe thermische Stabilität und können durch die hier offenbarten Syntheseverfahren einfach bereitgestellt werden.

Alle vorstehenden Symbole der verwendeten Formeln weisen ihre Bedeutungen jeweils unabhängig voneinander auf. In allen

Formeln ist das Siliciumatom vierwertig.

In den folgenden Beispielen sind, falls jeweils nicht anders angegeben, alle Mengen- und Prozentangaben auf das Gewicht bezogen, alle Drücke 0,10 MPa (abs.) und alle Temperaturen 20°C. Beispiel 1

Herstellung von 2-Ethoxy-N- ( (methoxydimethylsilyl)methyl) ethan- amin

In einem lL-Dreihalskolben mit Rückflusskühler, KPG-Rührer, Thermometer und Tropftrichter wurden unter Schutzgas (Stickstoff) 890 g (10,10 mol) trockenes 2-Ethoxyethanamin vorgelegt und unter Rühren auf Rückfluss (ca. 108 °C) erhitzt und innerhalb von 240 min unter Rühren mit 350 g (2,52 mol) (Chlorome- thyl) (methoxy) dimethylsilan versetzt . Dabei stieg die

Sumpftemperatur auf 123 °C.

Nach Beendigung der Zugabe wurde die Temperatur auf 105 °C abgesenkt und bei einem Vakuum von 50 mbar überschüssiges Ethoxyethanamin (653 g, 7,33 mol) destillativ entfernt.

Nach Beendigung der Destillation wurde die Temperatur der klaren Reaktionsmischung auf 90 °C abgesenkt und 151,7 g (2,52 mol) Ethan-1, 2-diamin zugefügt. Im Laufe einer leicht exothermen Reaktion bildete sich zunächst ein Niederschlag, der sich zum Ende der Dosiermenge wieder auflöste und sich ein emulgier- tes Zweiphasensystem bildete, das noch 120 min bei 90 °C nachgerührt wurde.

Nach Abstellen der Rührung separierten sich die Phasen innerhalb von 10 min vollständig. Daraufhin wurde die untere

Salzphase (Ethylendiaminhydrochlorid) bei 90 °C in einem

Scheidetrichter abgetrennt. Die verbleibende obere Phase wurde bei einem Druck von 15 mbar über eine 10 cm Vigreuxkolonne destilliert. Man erhielt 311,7 g (1,63 mol, 64 %) des Produkts als farblose Flüssigkeit. Siedepunkt = 87-91 °C/15 mbar, 1 H NMR (CDC1 3 ) δ 3,48 (t, J = 5,3 Hz, 2H) , 3,43 (q, J = 7,0 Hz, 2H) , 3,40 (s, 3H) , 2,73 (t, J = 5,5 Hz, 2H) , 2,09 (s, 2H) , 1,14 (t, J = 7,0 Hz, 3H) , 1,11 (br s, 1H) 0,10 (s, 6H) . 29 Si NMR (CDC1 3 ) 14,54 ppm Beispiel 2

Herstellung von Ν,Ν'- ( (1, 1, 3 , 3-Tetramethyldisiloxan-l, 3-diyl) - bis (methylen) ) bis (2-ethoxyethanamin) Variante 1

In einen 500 ml-Dreihalsrundkolben mit Innenthermometer, mechanischem Rührer, Tropftrichter und Schutzgaseinlass wurden 95,1 g Wasser bei 25°C vorgelegt. Zum Wasser wurde 225,9 g (1,18 mol) 2-Ethoxy-N- ( (methoxydimethylsilyl) methyl) ethanamin mit einer Geschwindigkeit zugetropft, so dass die

Innentemperatur 50°C nicht überschritten wurde. Die Mischung wurde nach Abkühlen auf 25°C anschließend 12 h bei dieser Temperatur gerührt und danach im Vakuum (100 mbar) und 150°C von den flüchtigen Bestandteilen Methanol und Wasser (122 g) befreit. Der Rückstand wurde bei einem Druck von 5 mbar über eine 10 cm Vigreuxkolonne destilliert. Man erhielt 157 g (0,47 mol, 79 %) des Produkts als farblose Flüssigkeit. Siedepunkt = 139-142 °C/5 mbar, 1 H NMR (CDC1 3 ) δ 3,48 (t, J = 5,3 Hz, 4H) , 3,45 (q, J = 7,0 Hz, 4H) , 2,73 (t, J = 5,5 Hz, 4H) , 2,03 (s, 4H) , 1,15 (t, J = 7,0 Hz, 6H) , 1,13 (br s, 2H) 0,09 (s, 12H) . 2 9 Si NMR (CDCl 3 ) 4,92 ppm

Variante 2

In einem 1L-Dreihalskolben mit Rückflusskühler, KPG-Rührer, Thermometer und Tropftrichter wurden unter Schutzgas (Stickstoff) 616,7,2 g (6,92 mol) trockenes 2-Ethoxyethanamin vorgelegt und unter Rühren auf Rückfluss (ca. 108 °C) erhitzt und innerhalb von 240 min unter Rühren mit 200 g (0,86 mol) 1,3- Bis (chloromethyl) -1, 1, 3 , 3-tetramethyldisiloxan versetzt. Dabei stieg die Sumpftemperatur auf 124 °C. Nach Beendigung der Zugabe wurde die Temperatur auf 105 °C abgesenkt und bei einem Vakuum von 50 mbar überschüssiges Ethoxyethanamin (302 g, 3,4 mol) destillativ entfernt.

Nach Beendigung der Destillation wurde die Temperatur der kla- ren Reaktionsmischung auf 90 °C abgesenkt und 104 g (1,7 mol) Ethan-1, 2-diamin zugefügt. Im Laufe einer leicht exothermen Reaktion bildete sich zunächst ein Niederschlag, der sich zum Ende der Dosiermenge wieder auflöste und sich ein emulgiertes Zweiphasensystem bildete, das noch 120 min bei 90 °C nachge- rührt wird.

Nach Abstellen der Rührung separierten sich die Phasen innerhalb von 10 min vollständig. Daraufhin wurde die untere

Salzphase (Ethylendiaminhydrochlorid) bei 90 °C in einem

Scheidetrichter abgetrennt. Die verbleibende obere Phase wurde bei einem Druck von 5 mbar über eine 10 cm Vigreuxkolonne destilliert. Man erhielt 188 g (0,56 mol, 64 %) des Produkts als farblose Flüssigkeit.

Beispiel 3

Herstellung eines LED-Bis (2-ethoxyethanaminomethyl) -terminierten Oligosiloxans mit einer Kettenlänge von durchschnittlich 42 SiMe 2 O 2 / 2 -Einheiten

EtO- (CH 2 ) 2-NH- (CH 2 ) -Me 2 Si-O- [SiMe 2 -O] 42 -SiMe 2 - (CH 2 ) -NH- (CH 2 ) 2 -OEt In einen 250 ml-Dreihalsrundkolben mit Innenthermometer, mechanischem Rührer und Destillationsbrücke wurden 10,0 g (0,03 mol) Ν,Ν'- ( (1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan-1,3-diyl)-ibis- (methylen) ) bis (2-ethoxyethanamin) und 89,0 g (3,0 mol)

Octamethylcyclotetrasiloxan bei 25°C vorgelegt. Zu dieser Mischung wurden 0,1 g (0,6 mmol) Tetramethylammoniumhydroxid

Pentahydrat gegeben, auf 110 °C erhitzt ein Vakuum von 300 mbar angelegt und 6 h unter diesen Bedingungen gerührt. Nach Zugabe von weiteren 0,1 g (0,6 mmol) Tetramethylammoniumhydroxid Pentahydrat wurde abermals 6 h unter den o. g. Bedingungen gerührt. Anschließend wurde die Mischung bei 800 mbar langsam auf 150 °C erhitzt und 30 min bei diesen Bedingungen gerührt. Man erhielt 90 g eines zähflüssigen Öls mit folgenden

Parametern:

1 Η NMR (CDC1 3 ) δ 3,51 (t, J = 5,3 Hz, 4H) , 3,47 (q, J = 7,0 Hz, 4H) , 2,76 (t, J = 5,0 Hz, 4H) , 2,07 (s, 4H) , 1,17 (t, J = 7,0 Hz, 6H) , l,ll(br s, 2H) , 0,05 - 0,12 (m, 264H) . 29 Si NMR (CDC1 3 ) 4, 14, 22, 31 ppm

Viskosität (DIN 51562-1) 69 mm2/s

Aminzahl (DIN 53176) 33 mgKOH/g

Farbzahl-Hazen (DIN EN ISO 6271) 55