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Patent Searching and Data


Title:
SEWING MACHINE HAVING A THREAD CLAMP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/159746
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to seam producing means for a sewing machine, comprising thread guiding means such as a needle and/or a gripper for guiding at least one thread provided for producing a seam, and comprising a thread clamping device having a thread clamp (29) into which a thread can be inserted, clamped, and guided out again in particular for producing a start of a seam. The aim of the invention is to achieve an improvement with respect to reliable seam production even at the start of a sewing process. In order to achieve said aim, a thread clamp (29) that can be actuated for such seam producing means can be closed by means of a controllable actuator for clamping and/or opened by means of the actuator.

Inventors:
THOMAS MANFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/002186
Publication Date:
November 29, 2012
Filing Date:
May 23, 2012
Export Citation:
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Assignee:
PFAFF INDUSTRIESYSTEME UND MASCHINEN AG (DE)
THOMAS MANFRED (DE)
International Classes:
D05B63/00; D05B65/02
Foreign References:
DE19722395C11998-08-06
DE2344720A11975-04-03
US3173393A1965-03-16
US3599588A1971-08-17
DE102007045598A12008-03-27
DE102008030620B32009-12-24
Attorney, Agent or Firm:
KLEIN, Friedrich, Jürgen (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Nahtbildungsmittel für eine Nähmaschine, umfassend Fadenführungsmittel, wie beispielsweise eine Nadel und/oder ein Greifer, zur Führung zumindest eines für eine Nahtbildung vorgesehenen Fadens, sowie einer Fadenklemmeinrichtung, die mit einer Fadenklemme (29) versehen ist, in die insbesondere für die Bildung eines Nahtanfangs ein Faden eingeführt, geklemmt und wieder ausgeführt werden kann,

gekennzeichnet,

durch eine betätigbare Fadenklemme (29), die mittels einem steuerbaren Betätigungsmittel zur Klemmung verschließbar und/oder mittels dem

Betätigungsmittel öffnenbar ist.

Nahtbildungsmittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die

Betätigungsmittel Antriebsmittel umfassen, mit denen eine Öffnungsbewegung und/oder Schließbewegung der Fadenklemme erzeugbar ist.

Nahtbildungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine

Steuerung, mittels der Zeitpunkte zum Öffnen und/oder Schließen der

Fadenklemme, Insbesondere in Abhängigkeit von einer bestimmten oder von einer bestimmbaren Anzahl von Stichen, einstellbar sind.

Nahtbildungsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Zeitpunkt des Öffnens der Fadenklemme eine Anzahl von Stichen des Nahtanfangs einstellbar ist, nach denen die Fadenklemme geöffnet wird, wobei die Anzahl der Stiche insbesondere aus einem Bereich von 1 bis 15, vorzugsweise aus einem Bereich von 1 bis 6 Stichen wählbar ist.

Nahtbildungsmittel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenklemme (29) zumindest zwei

zusammenwirkende Klemmteile (30, 31 ) aufweist, von denen zumindest eines relativ zum anderen Klemmteil (30, 31) für eine Öffnungs- und/oder Klemmbewegung der Fadenklemme als betätigbares bewegliches Klemmteil (30, 31) ausgebildet ist.

Nahtbildungsmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Fadenklemme (29) mittels eines auf das zumindest eine bewegliche Klemmteil (30, 31) wirkende Antriebsmittel eine Klemmung eines Fadens, insbesondere eines Unterfadens (40), erzeugbar ist.

7. Nahtbildungsmittel nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein um eine Schwenkachse bewegliches und

federbelastetes Klemmteil der Fadenklemme.

Nahtbildungsmittel für eine Nähmaschine nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die

Fadenführungsmittel eine Nadel zur Führung eines Oberfadens, sowie eine Greifervorrichtung mit einem um eine Rotationsachse, insbesondere um eine vertikale Rotationsachse, umlaufenden Greifer, in dem ein Vorrat für einen Unterfaden anordenbar und abspulbar ist, umfassen.

Nähmaschine die mit Nahtbildungsmitteln versehen ist, gekennzeichnet durch Nahtbildungsmittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8.

Nähmaschine nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch eine

Nähmaschinensteuerung an der eine Anzahl von Stichen einstellbar ist, während denen die Fadenklemme betätigt ist.

Verfahren zur Nahtbildung mittels Nahtbildungsmittel einer Nähmaschine, bei dem zur Nahtbildung zumindest ein Faden in ein Nähgut eingebracht wird, wobei zu Beginn der Nahtbildung der zumindest eine Faden bereits in einer Fadenklemme angeordnet ist oder angeordnet wird und nach einem oder mehreren Stichen der zu erzeugenden Naht aus der Fadenklemme

herausgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenklemme mittels Betätigungsmitteln zum Klemmen des Fadens und/oder zum Herausführen des Fadens geschlossen und/oder geöffnet oder freigegeben werden kann. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, daß der Faden bei einer vorausgehenden Nahtbildung in die Fadenklemme eingeführt und geschnitten wird, in der Fadenklemme bis zum Beginn der nachfolgenden Nahtbildung geklemmt wird und erst nach einem ersten Stich der nachfolgenden Nahtbildung aufgrund einer Freigabe oder einem Öffnen der Fadenklemme aus der

Fadenklemme gelangt.

Description:
Nähmaschine mit Fadenklemme

Die Erfindung betrifft Nahtbildungsmittel für eine Nähmaschine, umfassend Fadenführungsmittel, wie beispielsweise eine Nadel und/oder ein Greifer, zur Führung zumindest eines für eine Nahtbildung vorgesehenen Fadens, sowie einer Fadenklemmeinrichtung, die mit einer Fadenklemme versehen ist, in die insbesondere für die Bildung eines Nahtanfangs ein Faden eingeführt, geklemmt und wieder ausgeführt werden kann. Außerdem betrifft die Erfindung eine mit solchen Nahtbildungsmittel versehene Nähmaschine.

Nähmaschinen bilden unter Einsatz einer oszillierend hin- und her bewegten Nadel, die einen Faden führt. Nähte. Kettenstichnähmaschinen verwenden dazu nur einen Faden. Bei Doppelsteppstichnähmaschinen führt die Nadel einen Oberfaden, der mit einem auf einer Spule angeordneten Fadenvorrat für einen Unterfaden zur Doppelsteppstichnaht verschlungen wird. Die Spule befindet sich hierbei in einem umlaufenden Greifer, der relativ zur Spule eine Rotationsbewegung ausführt, bei jedem Stich der Nadel in das Nähgut den Oberfaden erfaßt und mit dem Unterfaden verschlingt.

Um eine vollständige Naht zu bilden, muß diese Verschlingung bei jedem Stich stattfinden. Seit langem besteht jedoch hierbei insbesondere beim Nahtanfang das Problem, daß diese Verschlingung hier nicht zuverlässig und reproduzierbar erzeugt wird. Insbesondere in Abhängigkeit von unterschiedlichen Materialien und Dicken des Nähguts kann es vor allem am Nahtbeginn einige Stiche dauern, bis der Greifer den Unterfaden mit dem Oberfaden verschlingen kann. Aus diesem Grund sind bereits Fadenklemmen bekannt geworden, in die der Unterfaden für den Nahtbeginn eingeführt und während der Nahtbildung nachfolgend wieder herausgerissen wird. Es handelt sich bei solchen Fadenklemmen um ein Klemmfederblech, das mit einem festen Gegenhalter zusammenwirkt. Diese Fadenklemmen führen zwar oftmals zu einer Verbesserung bei der Nahtbildung, einen tatsächlich zuverlässigen Beginn der Nahtbildung können sie aber immer noch nicht ausreichend zufriedenstellend gewährleisten. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde Maßnahme anzugeben, durch die eine Verbesserung hinsichtlich einer zuverlässigen Nahtbildung auch zu Beginn eines Nähvorgangs zu erzielen ist. Diese Aufgabe wird bei Nahtbildungsmittel der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch eine betätigbare Fadenklemme (29), die mittels einem steuerbaren Betätigungsmittel zur Klemmung verschließbar und/oder mittels dem Betätigungsmittel offenbar ist. Im Rahmen der Erfindung hat es sich gezeigt, daß mit derart gesteuerten Fadenklemmen eine deutliche sicherere Nahtbildung erzielen läßt. Die erfindungsgemäß vorgesehene gesteuerte Fadenklemme, die zu einem bestimmten Zeitpunkt des Nähvorgangs zur Fadenaufnahme bzw. -klemmung durch Betätigung geschlossen werden kann, ermöglicht für jeden Nähvorgang reproduzierbare Verhältnisse und damit eine zuverlässige Nahtbildung, insbesondere zwischen einem Unter- und einem Oberfaden. Die erfindungsgemäß vorgesehene Fadenklemme sollte u einem bestimmten Zeitpunkt zur Freigabe des Fadens geöffnet werden können, so daß der Faden ebenfalls zu einem bestimmten Zeitpunkt freigebbar ist. In diesem Zusammenhang muß unter„Öffnen" nicht nur ein aktives Auseinanderführen der Klemmteile der Fadenklemme verstanden werden, wodurch diese mit Abstand zueinander angeordnet sind. Als „Öffnen" im Sinne der vorliegenden Erfindung kann auch eine Wegnahme oder Reduzierung der auf die Fadenklemme zur Klemmung aufgebrachten Belastung über das Betätigungsmittel verstanden werden. Ein Öffnen im Sinne der Erfindung liegt somit bereits schon bei einer Freigabe der Fadenklemme durch ein Betätigungsmittel vor, die ausreichend ist, um den zuvor nicht aus der Fadenklemme entfernbaren Faden nun insbesondere durch den Nähprozess aus der Fadenklemme herausführen zu können.

Durch eine solche gesteuerte Fadenklemme kann der Faden sicherer und zuverlässiger als bisher für eine vorgesehene Dauer in der Fadenklemme aufgenommen und dort gehalten sowie nachfolgend zu bestimmbaren Zeiten wieder freigegeben werden. Hierdurch kann für den dann ablaufenden Abschnitts des Nahtbildungsvorgangs auf den Faden zuverlässig eine Spannung aufgebracht werden, die es erleichtert reproduziere Verhältnisse auch zu Beginn bei der Nahtbildung zu gewährleisten, die für eine sichere Nahtbildung förderlich ist. Eine erfindungsgemäße Fadenklemme kann mit Vorteil als Unterfadenklemme vorgesehen sein, wie sie im Zusammenhang mit Doppelsteppstichnähmaschinen zum Einsatz kommen kann. Es liegt jedoch im Bereich des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens eine Fadenklemme gemäß dem Kennzeichen von Anspruch 1 auch für einen Oberfaden der Nadel auszubilden, entweder für einen Oberfaden einer Doppelsteppstich- oder einer Kettenstichnähmaschine.

Eine geeignete mögliche Ausführungsform einer betätigbaren Fadenklemme der erfindungsgemäßen Nahtbildungsmittel kann zumindest zwei Klemmteile aufweisen, von denen zumindest eines beweglich ausgebildet ist. Die beiden Klemmteile können vorzugsweise aus einer Position (Öffnungsposition) in der sie mit Abstand zueinander angeordnet sind in eine Position (Schließ- und Klemmposition) gebracht werden, in der die Klemmteile gegeneinander gedrückt werden und umgekehrt. In der Schließ- und Klemmposition sind die Klemmteile in der Lage, einen Faden zwischen sich zu klemmen. Vorzugsweise wird zumindest eine der beiden Bewegungen, nämlich die Überführung der Klemmteile in die Öffnungsposition oder die Schließ- und Klemmposition durch eine angetriebene Bewegung ausgeführt, die von einem Antriebsmittel erzeugbar ist. Grundsätzlich kann die Öffnungsbewegung und/oder die Schließbewegung eine von einem Antriebsmittel angetriebene Bewegung sein. Als Öffnungsposition kommen auch Positionen der beiden Klemmteile in Betracht, in denen sie zwar gegeneiander anliegen aber durch einen an die Fadenklemme herangeführten Faden geöffnet werden können.

Als Antriebsmittel von Betätigungsmitteln der Fadenklemme kommen in einer nicht abschließenden Aufzählung beispielsweise pneumatische Antriebe, elektrische Antriebe oder Magnete in Betracht. Sofern nur eine der beiden Bewegungen als angetriebene Bewegung ausgestaltet ist kann die jeweils andere der beiden Bewegungen mit Vorteil als Rückstellbewegung ausgestaltet sein, die gegen die Wirkung eines Rückstellelements, wie beispielsweise ein Federelement, erzeugt wird, das bei einer der beiden Bewegungen gespannt wird.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann der Zeitpunkt, zu dem die Fadenklemme zum Klemmen des Fadens geschlossen wird, durch eine Steuerung der Fadenklemme vorbestimmt bzw. kann durch diese vorbestimmbar sein. Mit Vorteil ist auch der öffnungszeitpunkt bzw. eine hierzu vorgesehene Öffnungsbewegung eines Betätigungsmittels der Fadenklemme von der Steuerung vorbestimmt bzw. vorbestimmbar. Bei der Steuerung kann es sich um eine zentrale Nähmaschinensteuerung handeln. Hierdurch lassen sich besonders einfach die Bewegungen der Fadenklemme auf Bewegungen von anderen Nähmaschinenkomponenten abstimmen und mit diesen koordinieren. So kann es zur Erzielung einer hohen Funktionssicherheit von Vorteil sein, wenn der Faden bereits während des Endes des vorausgehenden Nähvorgangs in die gesteuerte Fadenklemme eingeführt und geklemmt wird. Dies hat den Vorteil, daß der Faden sich noch in einem Nähvorgang befindet und somit für die Klemmung reproduzierbare Verhältnisse vorliegen. Erst nach dem Einführen des Fadens in die Klemme wird der Faden bei der hier erörterten Ausführungsform der Erfindung geschnitten. Zum Schneiden des Fadens kann mit Vorteil eine Fadenschneideinrichtung vorgesehen sein, wie sie beispielsweise in der DE 10 2008 030 620 B3 beschrieben ist. Der Faden bleibt auch nach Abschluß des Nähvorgangs in der Fadenklemme geklemmt und ist hierdurch zu Beginn des jeweils nachfolgenden Nähvorgangs auf besonders einfache Weise bereits in der gezielt und vorbestimmt betätigbaren Fadenklemme angeordnet und geklemmt. Zudem lassen sich auf diese Weise auch besonders einfache Zeitpunkte bestimmen, zu denen die Fadenklemme geschlossen wird. Der Schließvorgang läßt sich mit Vorteil von einem von der Fadenschneideinrichtung ausgeführten Schneidvorgang ableiten. Der Klemmvorgang kann somit beim Schneidvorgang, der üblicherweise durch eine von einer Bedienperson der Nähmaschine, durch Betätigung einer Taste oder eines Schalters ausgelöst wird, mitausgelöst werden. Bei einem Auslösen des Schneidvorgangs wird somit mit Vorteil zuerst der Klemmvorgang des Fadens durch Aufnahme des Fadens in der Fadenklemme und erst anschließend der Schneidvorgang ausgeführt. In einer weiteren zweckmäßigen erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann zumindest der Zeitpunkt des Öffnens bzw. der Freigabe der Fadenklemme - und damit der Freigabe des Fadens - variabel einstellbar sein. Eine solche Einstelibarkeit kann mit Vorteil in Abhängigkeit von einer einstellbaren bestimmten Anzahl von ersten Stichen eines Nähvorgangs vorgesehen sein. Hierdurch ist es möglich, die Dauer des Klemmvorgangs, bis die Fadenklemme wieder geöffnet wird und den Faden freigibt, auf die jeweils gegebenen Nähbedingungen einzustellen, wie beispielsweise den verwendeten Fadentyp, das Material des Nähguts und dessen Dicke.

Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung.

Die Erfindung wird anhand von in den Figuren rein schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert, es zeigen:

Fig. 1 eine Doppelsteppstichnähmaschine in einer teilweise geschnittenen

Vorderansicht;

Fig. 2 eine Baugruppe„Greifervorrichtung'' der Nähmaschine aus Fig. 1 in

einer perspektivischen Darstellung;

Fig. 3 ein mögliches Beispiel für Teile einer Fadenschneideinrichtung;

Fig. 4 eine gesteuerte und betätigbare Fadenklemmeinrichtung der

Nähmaschine in einer perspektivischen Darstellung, wobei die Fadenklemme nicht betätigt aber geschlossen ist;

Fig. 5 die Fadenklemmeinrichtung aus Fig. 4 mit einer nicht betätigten aber geöffneten Fadenklemme;

Fig. 6 die Baugruppe„Greifervorrichtung" mit gezeigtem Unterfaden nach dem

Erfassen des Unterfadens durch einen Fadenfänger und nach Einführung des Unterfadens in die Fadenklemme, aber vor einem

Schneiden des Unterfadens;

Fig. 7 die Situation aus Fig. 6, dargestellt aus einem anderen Blickwinkel; Fig. 8 die Baugruppe„Greifervorrichtung" mit gezeigtem Unterfaden nach einem Schneiden des Unterfadens und mit Anordnung des Unterfadens in der Fadenklemme;

Fig. 9 die Situation aus Fig. 8, dargestellt aus einem anderen Blickwinkel.

In Fig. 1 ist in einer stark schematisierten Weise ein Beispiel für eine als Doppelsteppstichnähmaschine ausgebildete Nähmaschine 1 dargestellt, deren Gehäuse 1 eine untere gehäuseförmige sogenannte Grundplatte 2 aufweist, von der aus sich ein Ständer 3 im Wesentlichen senkrecht nach oben erstreckt. An einem oberen Ende des Ständers schließt sich ein Arm 4 an, der in etwa parallel zur Grundplatte 2 verläuft.

Die Nähmaschine weist eine im Arm 4 gelagerte Armwelle 7 auf, die ebenso wie die nachfolgend genannten weiteren grundsätzlichen Bestandteile der Nähmaschine in Fig. 1 gegebenenfalls nur teilweise oder stark schematisiert dargestellt sind. Die Armwelle 7 treibt eine oszillierend auf und ab bewegbare Nadelstange 5 an, an deren Nadelhalter eine Nadel 6 zur Aufnahme eines Oberfadens (nicht dargestellt) befestigt werden kann. In der Grundplatte 2 ist eine Greifervorrichtung 8 angeordnet, deren rotative Bewegung mit der oszillierenden Bewegung der Nadelstange 5 synchronisiert ist. Ein Unterfaden befindet sich auf einer Spule 1 1 , die in einem mehrteiligen Spulenkapselträger angeordnet ist. Die Greifervorrichtung 8 führt hierbei in an sich bekannter Weise den von der Nadel 6 geführten Oberfaden um den Spulenkapselträger, damit dieser zusammen mit dem Unterfaden eine Naht bilden kann. Üblicherweise werden die Nadelstange 5 und die Greifervorrichtung 8 von einem gemeinsamen Antrieb, nämlich einem nicht näher dargestellten Servo- Elektromotor angetrieben, dessen rotative Antriebsbewegung zur Nadelstange 5 und zur Greifervorrichtung 8 von einer Maschinenhauptwelle abgegriffen und in einem bestimmten Verhältnis übersetzt wird.

Die Nähmaschine weist zudem eine nicht näher dargestellte Vorschubvorrichtung mit einer Nadel- und/oder Obertransporteinrichtung auf. Demzufolge ist der ebenfalls über ein entsprechendes Getriebe von der Maschinenhauptwelle angetriebene Stoffschieber zum Durchtritt der Nadel 6 mit einem Stichloch versehen. Fig. 2 zeigt eine Darstellung der in der Grundplatte 2 angeordneten Baugruppe der Greifervorrichtung 8, die sich in der Grundplatte unmittelbar unterhalb einer Stichplatte 9 (Fig. 1 ) befindet. Die Greifervorrichtung 8 weist einen in einer horizontalen Ebene umlaufenden Greifer 12 auf, der mit einer Greiferspitze 12a versehen ist und in den in bekannter Weise die einem Fadenvorrat aufnehmende Spule 11 eingesetzt ist. Die Spule 1 1 ist in an sich ebenfalls bekannter Weise gegen Rotationsbewegungen gesichert. Wie in Fig. 2 sowie den Fig. 6-9 zu erkennen ist, ist die Greifervorrichtung 8 mit einer Fadenschneideinrichtung 13 versehen, die zum Erfassen und zur Durchtrennung des Unter- und des Oberfadens vorgesehen ist. Nach Abschluß einer Nahtbildung kann die Fadenschneideinrichtung 13 entweder automatisiert oder durch Betätigung eines an oder in der Nähe von der Nähmaschine angeordneten Betätigungsmittels zum Einsatz kommen.

Die Fadenschneideinrichtung 13 kann beispielsweise entsprechend der in der DE 10 2008 030 620 B3 ausgebildet sein, deren Inhalt, insbesondere hinsichtlich der konstruktiven Ausgestaltung und erzielbaren Funktionen, hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird. Die in Fig. 3 beispielhaft und rein schematisch teilweise dargestellte Fadenschneideinrichtung 13 weist einen Fadenfänger 14 auf, der auf einer zur Greiferwelle parallel gerichteten Welle 15 angeordnet und um diese über einen bestimmten Winkelbereich oszillierend in zueinander entgegengesetzte Drehrichtungen schwenkbar ist. Die Fadenschneideinrichtung 13 erhält ihre Antriebsbewegung von der Maschinenhauptwelle zur Welle 15 über ein entsprechendes Getriebe. Der Fadenfänger 14 befindet sich in seiner Ruhestellung seitlich hinter der Nadel 6 und ist für einen Schneidvorgang in einer horizontalen Ebene von der Ruhestellung entlang einer zwischen dem Stichloch 13 und der Seitenwand des Greifers verlaufenden Bewegungsbahn in die Bewegungsumkehrposition schwenkbar und von dieser entlang der gleichen Bewegungsbahn wieder in die Ruhestellung zurück führbar.

An seinem der Welle 15 abgekehrten Endbereich des Fadenfängers 14 ist an diesem eine Fängerspitze 17 ausgebildet, der ein Widerhaken nachgeordnet ist. Zur Bildung des Widerhakens 18 ist an der äußeren Seitenfläche des Fadenfängers ein Einschnitt 21 ausgebildet, der der Fängerspitze 17 nachgeordnet ist.

An seiner Oberseite weist der Fadenfänger zur Aufnahme der abzutrennenden Fäden eine der Fängerspitze 17 nachgeordnete Nut 23 auf, die einenends in den Einschnitt 21 und anderenends in eine den Fadenfänger 14 durchsetzende Bohrung 24 mündet. Hierdurch bilden die in die Bohrung 24 übergehenden Endbereich der Nut 23 eine halbkreisförmige Schneidkante 25 des Fangenfängers 14. Zum Abschneiden des zum Nähgut führenden Schenkels der Nadelfadenschleife sowie des Greiferfadens ist im unmittelbaren Bereich der Stichbildestelle ein mit dem Fadenfänger 14 zusammenwirkendes stationär angeordnetes Gegenmesser 26 vorgesehen, dessen Schneide 27 zur Erzielung eines ziehenden Schnittes im spitzen Winkel zur Vorschubrichtung des Nähgutes gerichtet ist. Das Gegenmesser 26 kann auch an der Unterseite eines Stoffschiebers der Nähmaschine angeordnet und mit diesem fest verbunden sein.

Eine Fadenklemmeinrichtung 28 befindet sich in unmittelbarer Nähe der Fadenschneideinrichtung 13 im Bereich des Umfangs des Greifers 12 (Fig. 2 und 6- 9). In Bezug auf die Rotationsrichtung des Greifers ist die Fadenklemmeinrichtung direkt hinter der Fadenschneideinrichtung angeordnet. Die Fadenklemmeinrichtung 28 weist eine Fadenklemme 29 auf, die mit zwei zusammenwirkenden Klemmteilen 30, 31 versehen ist. Das obere Klemmteil 30 ist hierbei starr an einem Träger 32 angeordnet und ragt schnabelartig und gekrümmt vom Träger 32 weg. Das untere Klemmteil 31 ist winkelförmig ausgebildet und befindet sich unmittelbar unterhalb des oberen Klemmteils 30. Das untere Klemmteil 31 weist ebenfalls einen schnabelartigen und näherungsweise zum Greifer hin gekrümmtem Verlauf eines im wesentlichen horizontalen Klemmschenkels 31 a auf. Das untere Klemmteil 31 ist am Träger mittels einer Welle 33, deren Schwenkachse 33a horizontal ausgerichtet ist, schwenkbar angelenkt. Die Welle 33 wird hierbei in einer in der Fig. 4 und 5 nicht näher dargestellten Weise vom Träger 32 gehalten. Zudem ist das untere Klemmteil 31 mit einer ebenfalls nicht näher dargestellten Feder kraftbelastet. Die Wirkrichtung und Federkraft der Feder ist dabei so vorgesehen, daß das untere Klemmteil 31 mit einer nur geringfügig die eigene Gewichtskraft übersteigenden Kraft gegen das obere Klemmteil 30 gedrückt wird. Schließlich ist unterhalb der Welle 33 in den vertikalen Schenkel des unteren Klemmteils eine Schraube 35 eingeschraubt und diese zudem durch den Träger 32 hindurchgeführt. Die Schraube 35 ragt mit ihrem Schraubenkopf 35a auf der vom unteren Klemmteil 31 abgewandten Seite des Träger 32 mit Abstand zu letzterem heraus. Das mit einem Gewinde versehene andere Ende der Schraube ragt aus dem vertikalen Klemmschenkel 31 b des unteren Klemmteils 31 heraus, wobei hier eine Mutter 35b auf das Schraubenende aufgeschraubt ist, die gegen den vertikalen Klemmschenkel 31 b anliegt. Auf den Träger 32 ist zudem ein pneumatischer Flachzylinder 36 durch Verschraubung befestigt. In Fig. 2 ist am hinteren Ende des Flachzylinders ein Pneumatikanschluß des Zylinders zu erkennen. Das freie Ende des Kolbens 38 des Pneumatikzylinders 37 befindet sich unmittelbar gegenüber dem Schraubenkopf 35a, wobei eine Längsachse der Hubbewegung des Kolbens 38 und die Längsachse der Schraube 35 parallel zueinander verlaufen. Durch eine Hubbewegung des Kolbens 38 kommt dieser in Anlage gegen den Schraubenkopf 35a und bewegt diesen in Richtung des Trägers 32 zu. Hierdurch führt das untere Klemmteil 31 eine Drehbewegung um die Schwenkachse 33a der Welle 33 aus, wodurch das untere Klemmteil 31 mit einer größeren Kraft, als sie die Feder ausüben kann, gegen das obere Klemmteil 30 gedrückt wird. Wie den Fig. 4 und 5 entnommen werden kann, können Klemmflächen der Klemmteile 30, 31 im Querschnitt profiliert, insbesondere dreiecksförmig ausgebildet sein, wodurch sich besonders gute Klemmwirkungen bei vergleichsweise geringen erforderlichen Klemmkräfte ergeben. Die Funktionsweise der beschriebenen Nahtbildungsmittel der Nähmaschine ist wie folgt:

Der Einsatz der Fadenklemmeinrichtung 28 wird durch Betätigen einer nicht näher dargestellten Taste für die Auslösung des Fadenschneidvorgangs ausgelöst. Wird diese Taste am Ende der Erzeugung einer Naht betätigt, so wird zunächst in an sich bekannter Weise im Nähgut ein Verknotungsstich gebildet, der der Sicherung der Naht gegen ein Aufziehen dient. Ein solcher Verknotungsstich kann mit der Stichlänge „Null" und beispielsweise in der in der DE 10 2008 030 620 B3 beschriebenen Weise erfolgen. Bei weiterhin unveränderter Lage des Nähguts wird während der Bildung eines Teilstiches (Schneidstich) die Nadelfadenschlaufe durch den Greifer 12 aufgeweitet, wonach der Fadenfänger 14 von einer seitlich hinter der Nadel gelegenen Ruhestellung entlang einer kreisbogenfönmigen Bewegungsbahn in eine Bewegungsumkehrposition bewegt wird. Diese Bewegung erfolgt in den Darstellungen von Fig. 2 und 6-9 im Gegenuhrzeigersinn. Der Fadenfänger dringt mit der Fängerspitze 17 in die aufgeweitete Nadelfadenschleife ein, erfaßt diese und führt sie weg.

In der Bewegungsumkehrposition des Fadenfängers 14 werden der zum Nähgut führende Schenkel der Nadelfadenschlaufe und der in den Fig. 6-9 gezeigte Greiferfaden 40 vom Widerhaken 18 erfaßt. Die Nadelfadenschlaufe und der Greiferfaden 40 können hierbei von unterschiedlichen Bereichen des Widerhakens 18 erfaßt werden, für Unterfaden und Oberfaden sind hierfür unterschiedliche Nuten am Widerhaken vorgesehen. Die Nut für den Unterfaden befindet sich hierbei im Bereich der Fadenfängerspitze 17. Während der Weiterbewegung des Fadenfängers 14 zu seiner Ruhestellung gelangen der zum Nähgut führende Schenkel der Nadelfadenschlaufe und der Greiferfaden 40 in jeweils die am Fadenfänger für sie ausgebildete Nut und werden - sobald die dort ausgebildete Schneidkante den Bereich des jeweiligen Gegenmessers 26, 41 erreicht hat - im Zusammenwirken der Schneidkante des Fadenfängers mit der Schneide des Gegenmessers durchtrennt.

Bevor die Durchtrennung der Fäden erfolgt ist führt die Bewegungsbahn des Fadenfängers 14 an der Fadenklemme 29 vorbei. Durch die Bewegung des Fadenfängers 14 wird der Unterfaden 40 zwischen die beiden Klemmteile 30, 31 der Fadenklemme 29 eingeführt. Die Fadenklemme 29 kann hierbei durch den gegen sie anliegenden Unterfaden 40 entgegen der Federkraft geringfügig geöffnet werden Nun betätigt die Steuerung der Nähmaschine den Flachzylinder 36. Die Druckbeaufschlagung des Zylinders 36 führt zu einem Ausfahren des Kolbens 38, der nun gegen den Schraubenkopf 35a drückt, hierdurch eine Schwenkbewegung des unteren Klemmteils 31 um einen kleinen Winkelbetrag bewirkt, wodurch die beiden Klemmteile 30, 31 mit dem dazwischen angeordneten Unterfaden 40 gegeneinander gepresst werden. Der Unterfaden 40 wird somit sicher zwischen den Klemmteilen 30, 31 gehalten. In diesem Zustand erfolgt die bereits beschriebene Durchtrennung des Unterfadens 40 (Fig. 8 und 9) und des Oberfadens. Das Nähgut mit den daran angeordneten nähgutseitigen Enden von Unter- und Oberfaden kann nun entfernt werden. Diese Nahtbildung ist damit abgeschlossen.

Für die nachfolgend zu bildende Naht befindet sich somit der Unterfaden 40 weiterhin in der Fadenklemme 29 geklemmt und wird, wie beispielsweise in Fig. 8 und 9 gezeigt, von der Spule 1 1 aus über diese zur Fadenklemme 29 geführt. Der Kolben 38 drückt auch zu Beginn dieser Nahtbildung weiterhin gegen den Schraubenkopf 35a, wodurch der Unterfaden 40 in der Fadenklemme 29 sicher gehalten wird. Der neue Nähvorgang kann gestartet werden, wodurch die Nadel 6 in an sich bekannter Weise mit dem Greifer 12 zusammenwirken und einen oder mehrere Stiche der zu bildenden Naht von Beginn an prozeßsicher erzeugen kann. Die Anzahl der Stiche, während denen die Fadenklemme 29 weiterhin den Unterfaden 40 klemmt, kann vorzugsweise über die Steuerung eingestellt werden. Gute Ergebnisse mit sicherem Nahtbildungsbeginn werden beispielsweise mit einer Klemmung des Unterfadens 40 während einer Anzahl von Stichen aus einem Bereich von einem bis 10, vorzugsweise von einem bis vier Stichen erzielt. Es kann aber auch von Vorteil sein, eine darüber hinausgehende größere Anzahl an Stichen einstellen zu können, während denen der Unterfaden 40 noch in der Fadenklemme 29 geklemmt ist und dadurch für den Unterfaden definierte vorgegebene Bedingungen geschaffen werden.

Nachdem die jeweils eingestellte vorgegebene Anzahl an ersten Stichen einer Naht mit geklemmtem Unterfaden 40 von der Nähmaschine abgearbeitet sind, steuert die Steuerung der Nähmaschine den Flachzylinder 36 derart an, daß der Kolben 38 zurückbewegt und das untere Klemmteil 31 der Fadenklemme 29 vom Kolben freigegeben wird. Der Unterfaden kann hierdurch aufgrund der Fadenspannung und des fortlaufenden Nähvorgangs aus der Fadenklemme 29 herausgeführt und die Naht von nun an ohne Fadenklemmung gebildet werden. Am Ende dieser Nahtbildung kann durch Betätigen eines Schalters oder Tasters für den Fadenschneidvorgang oder durch eine automatische Auslösung des Fadenschneidvorgangs der Unterfaden in der bereits zuvor beschriebenen Weise wieder in die Fadenklemme 29 eingeführt und dort geklemmt sowie geschnitten werden. Bezugszeichenliste

Nähmaschine 28 Fadenklemmeinrichtung

Grundplatte 29 Fadenklemme

Ständer 30 oberes Klemmteil

Arm 31 unteres Klemmteil

Nadelstange 31 a horizontaler Klemmschenkel

Nadel 31 b vertikaler Klemmschenkel

Armwelle 32 Träger

Greifervorrichtung 33 Welle

Stichplatte 33a Schwenkachse

Spule 35 Schraube

Greifer 35a Schraubenkopf

Greiferspitze 35b Mutter

Fadenschneideinrichtung 36 Flachzylinder

Fadenfänger 37 Pneumatikanschluß

Welle Fadenfänger 38 Kolben

Fängerspitze 40 Greiferfaden

Widerhaken 41 Gegenmesser

Einschnitt

Nut

Bohrung

Schneidkante

Gegenmesser