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Patent Searching and Data


Title:
SHAFT-DOOR-UNLOCKING DEVICE AND LIFT SYSTEM HAVING A SHAFT-DOOR-UNLOCKING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/023406
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a shaft-door-unlocking device (1) for emergency unlocking of shaft doors (2) of a lift system, comprising a mechanical unlocking unit (3), which is designed to disengage mechanical locking of a shaft door (2), further comprising an operating interface (4), via which the unlocking unit (3) can be actuated by hand, and further comprising an attachment interface (5), via which a safety device (6) can be connected to the shaft-door-unlocking device (1), wherein the attachment interface (5) is designed to receive a blocking signal and a release signal from the safety device (6), wherein a blocking signal present at the attachment interface (5) prevents the mechanical locking of a shaft door (2) from being disengaged when the unlocking unit (3) is actuated by hand. The invention also relates to a lift system having such a shaft-door-unlocking device (1) and to a method for unlocking a shaft door of a lift system by means of a shaft-door-unlocking device (1).

Inventors:
GILIARD PETER (DE)
KEMPKEN JAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/064160
Publication Date:
February 11, 2021
Filing Date:
May 20, 2020
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP ELEVATOR INNOVATION AND OPERATIONS GMBH (DE)
International Classes:
B66B13/16
Foreign References:
EP3230194A12017-10-18
EP1873334A22008-01-02
FR2947254A12010-12-31
EP3313766A12018-05-02
EP0838425A11998-04-29
EP3224175A12017-10-04
Attorney, Agent or Firm:
TK ELEVATOR GMBH (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) für eine Notentriegelung von Schachttüren (2) einer Aufzuganlage (20) umfassend eine mechanische Entriegelungseinheit (3), die ausgebildet ist, eine mechanische Verriegelung einer Schachttür (2) zu lösen, weiter umfassend eine Bedienschnittstelle (4), über welche die Entriegelungseinheit (3) händisch betätigt werden kann, gekennzeichnet durch eine Anbindungsschnittstelle (5), über die eine Sicherheitseinrichtung (6) mit der Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) verbunden werden kann, wobei die Anbindungsschnittstelle (5) ausgebildet ist, ein Sperrsignal (10) und ein Freigabesignal (12) von der Sicherheitseinrichtung (6) zu empfangen, wobei ein an der Anbindungsschnittstelle (5) anliegendes Sperrsignal (10) ein Lösen der mechanischen Verriegelung einer Schachttür (2) bei einer händischen Betätigung der Entriegelungseinheit (3) verhindert.

2. Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein an der Anbindungsschnittstelle (5) anliegendes Freigabesignal (12) ein Lösen der mechanischen Verriegelung einer Schachttür (2) bei einer händischen Betätigung der Entriegelungseinheit (3) ermöglicht.

3. Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Sicherheitseinrichtung (6), die an die Anbindungsschnittstelle (5) angebunden und ausgebildet ist, ein Sperrsignal (10) und ein Freigabesignal (12) zu erzeugen.

4. Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung (6) ausgebildet ist zu detektieren, dass ein Fahrkorb (23) in einen Schachtabschnitt (30) hinter einer Schachttür (2) verfahren wird, und in diesem Fall das Sperrsignal (10) zu erzeugen.

5. Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung (6) ausgebildet ist zu detektieren, dass kein Fahrkorb (23) in einen Schachtabschnitt (30) hinter einer Schachttür (2) verfahren wird, und in diesem Fall das Freigabesignal (12) zu erzeugen.

6. Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienschnittstelle (4) einen wenigstens zweitstufigen Bedienvorgang mit einem ersten Bedienschritt (41) und einem zweiten Bedienschritt (42) erforderlich macht, um die Entriegelungseinheit (3) händisch zu betätigen, wobei der erste Bedienschritt (41) die Sicherheitseinrichtung (6) aktiviert.

7. Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Wiedergabeeinheit (7), welche ausgebildet ist wiederzugeben, ob das Sperrsignal (10) oder das Freigabesignal (12) an der Anbindungsschnittstelle (5) anliegt.

8. Aufzuganlage (20) mit wenigstens einem Aufzugschacht (21, 22), wenigstens einem Fahrkorb (23), der in dem wenigstens einen Aufzugschacht (21, 22) verfahren werden kann, und wenigstens einer Schachttür (2), gekennzeichnet durch eine Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche.

9. Aufzuganlage (20) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzuganlage (20) als den wenigstens einen Aufzugschacht einen vertikalen Aufzugschacht (21) und einen nichtvertikalen Aufzugschacht (22), insbesondere einen horizontalen Aufzugschacht, umfasst, wobei ein Fahrkorb (23) der Aufzuganlage (20) sowohl von dem vertikalen Aufzugschacht (21) als auch von dem nichtvertikalen Aufzugschacht (22) in einen Schachtabschnitt (30) hinter einer Schachttür (2) der Aufzuganlage (20) verfahren werden kann.

10. Aufzuganlage (20) nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzuganlage (20) eine Sicherheitseinrichtung (6) umfasst, welche an die Anbindungsschnittstelle (5) der Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) angebunden ist.

11 Aufzuganlage (20) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzuganlage (20) eine Aufzugsteuerung (25) umfasst, wobei die Sicherheitseinrichtung (6) als Teil der Aufzugsteuerung (25) ausgebildet ist.

12. Aufzuganlage (20) nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung (6) ausgebildet ist, für jeden Fahrkorb (23) der Aufzuganlage (20) wenigstens für eine aktuelle Fahrtrichtung (24) eines jeden Fahrkorbs (23) der Aufzuganlage (20) laufend einen Stoppunkt (35), an dem der jeweilige Fahrkorb (23) bei Bedarf stoppen kann, zu prädizieren, und die Sicherheitseinrichtung (6) weiter ausgebildet ist, zumindest in einem der folgenden Fälle das Sperrsignal (10) zu erzeugen: ein prädizierter Stoppunkt (35) befindet sich in einem Schachtabschnitt (30) hinter der Schachttür (2); eine Stopphilfslinie (36), die den für einen Fahrkorb (23) prädizierten Stoppunkt (35) mit diesem Fahrkorb (23) verbindet, befindet sich zumindest teilweise in einem Schachtabschnitt (30) hinter der Schachttür (2); ein Fahrkorb (23) der Aufzuganlage befindet sich zumindest teilweise in einem Schachtabschnitt (30) hinter der Schachttür (2).

13. Verfahren zur Entriegelung einer Schachttür (2) einer Aufzuganlage (20) mittels einer Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) ein Sperrsignal (10) oder ein Freigabesignal (12) anliegen kann, wobei ein anliegendes Sperrsignal (10) ein Entriegeln der Schachttür (2) bei einem hündischen Betätigen der Entriegelungseinheit (3) der Schachttürentriegelungsvorrichtung (1) verhindert.

Description:
Schachttürentriegelungsvorrichtung sowie Aufzuganlage mit Schachttürentriegelungsvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Schachttürentriegelungsvorrichtung für eine Notentriegelung von Schachttüren einer Aufzuganlage. Die Schachttürentriegelungsvorrichtung umfasst eine mechanische Entriegelungseinheit, die ausgebildet ist, eine mechanische Verriegelung einer Schachttür zu lösen. Weiter umfasst die Schachttürentriegelungsvorrichtung eine Bedienschnittstelle, über welche die Entriegelungseinheit händisch betätigt werden kann. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Aufzuganlage mit einer solchen Schachttürentriegelungsvorrichtung sowie ein Verfahren zur Entriegelung einer Schachttür einer Aufzuganlage mittels einer solchen Schachttürentriegelungsvorrichtung.

Aufzugstüren von Personenaufzügen umfassen in der Regel eine Fahrkorbtür sowie eine Schachttür. Während die Fahrkorbtür in der Regel mit dem Fahrkorb zusammen verfahren wird, verschließt die Schachttür den Aufzugsschacht, in der der jeweilige Fahrkorb verfahren wird, gegenüber dem jeweiligen Stockwerk eines Gebäudes. Um ein versehentliches Öffnen der Schachttüren und die damit verbundenen Gefahren, insbesondere ein Hinabstürzen von Personen und Gegenständen in den Aufzugschacht, zu verhindern, werden diese Schachttüren regelmäßig mit einer mechanischen Schachttürverriegelung versehen, die im Stand der Technik etabliert und in vielen Ländern Vorschrift sind.

Insbesondere bei einem Ausfall einer Aufzuganlage, aber insbesondere auch um Zugang zum Aufzugschacht der Aufzuganlage für Wartungs- und Reparaturarbeiten schaffen zu können, muss eine Notentriegelung der mechanischen Schachttürverriegelung gewährleistet sein. Dies wird bei bekannten Aufzugstüren mittels einer Schachttürentriegelungsvorrichtung sichergestellt. Solche Schachttürentriegelungsvorrichtungen sind im Stand der Technik ebenfalls seit langem bekannt. Eine mechanische Entriegelungseinheit der Schachttürentriegelungsvorrichtung umfasst dabei beispielsweise ein mehrteiliges Betätigungsgestänge, welches über eine Bedienschnittstelle der Schachttürentriegelungsvorrichtung bedient werden kann, um eine Notentriegelung durchführen zu können. Zumindest Teile der mechanischen Entriegelungseinheit befinden sich in der Regel in einem von außen nicht zugänglichen Kämpfer der Schachttür. Die Bedienschnittstelle ist häufig als Dreikantbolzen realisiert, welcher durch entsprechende Drehung mittels eines Dreikantschlüssels betätigt werden kann. Diese Betätigung wirkt dabei auf die mechanische Entriegelungseinheit, beispielsweise das Betätigungsgestänge der Entriegelungseinheit, und ermöglicht so das Lösen der mechanischen Schachttürverriegelung. In der EP 0 838 425 Al ist beispielsweise eine Schachttürentriegelungsvorrichtung beschrieben, bei der die mechanische Entriegelungseinheit anstelle des Betätigungsgestänges einen Bowdenzug umfasst.

Insbesondere im Zusammenhang mit der Entwicklung von Mehrkabinenaufzuganlagen, bei denen mehrere Fahrkörbe in demselben Aufzugschacht verfahren werden können, stellt sich das Problem, dass geöffnete Schachttüren ein weiter erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen. Denn es besteht für mehr als einen Fahrkorb das Risiko, dass ein Fahrkorb beim händischen Entriegeln der Schachttüren in den Aufzugschachtabschnitt, der hinter den Schachttüren liegt, einfährt. Das Sicherheitsrisiko steigt dabei noch weiter bei Aufzuganlagen, bei denen neben vertikalen Aufzugschächten auch nichtvertikale Aufzugschächte, insbesondere horizontale Aufzugschächte vorhanden sind.

Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine eingangs genannte Schachttürentriegelungsvorrichtung zu verbessern. Insbesondere soll ein mit einer händischen Schachttürentriegelung einhergehendes Gefahrenpotential weiter verringert werden.

Zur Lösung dieser Aufgabe werden eine Schachttürentriegelungsvorrichtung, eine Aufzuganlage und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung beschrieben sowie in den Figuren dargestellt.

Die vorgeschlagene Lösung sieht eine Schachttürentriegelungsvorrichtung für eine Notentriegelung von Schachttüren einer Aufzuganlage vor, welche eine mechanische Entriegelungseinheit, die ausgebildet ist, eine mechanische Verriegelung einer Schachttür zu lösen, und eine Bedienschnittstelle, über welche die Entriegelungseinheit händisch betätigt werden kann, umfasst. Wie eingangs bereits beschrieben kann die mechanischen Entriegelungseinheit insbesondere ein Betätigungsgestänge oder einen Bowdenzug umfassen, über die eine Schachttürverriegelung gelöst werden kann. Die Bedienschnittstelle ist insbesondere ein Dreikant, der insbesondere bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung in eine Schachttür einer Aufzuganlage eingesetzt ist und mittels eines Dreikant-Steckschlüssels zur Betätigung der Entriegelungseinheit verdreht werden kann. Vorteilhafterweise umfasst die Schachttürentriegelungsvorrichtung weiter eine Anbindungsschnittstelle. Über diese Anbindungsschnittstelle, die insbesondere eine Kommunikationsschnittstelle für einen Signaltransfer sein kann, kann vorteilhafterweise eine Sicherheitseinrichtung mit der Schachttürentriegelungsvorrichtung verbunden werden. Die Anbindungsschnittstelle ist dabei vorteilhafterweise ausgebildet, ein Sperrsignal und ein Freigabesignal von der Sicherheitseinrichtung zu empfangen. Ein an der Anbindungsschnittstelle anliegendes Sperrsignal verhindert dabei vorteilhafterweise ein Lösen der mechanischen Verriegelung einer Schachttür bei einer händischen Betätigung der Entriegelungseinheit. Das heißt, dass anders als bei einer herkömmlichen Schachttürentriegelungsvorrichtung, bei der ein Betätigen der Entriegelungseinheit, beispielsweise durch eine entsprechende Drehbewegung des Dreikants, immer zum Lösen der Verriegelung und somit zum Öffnen der Schachttür führt, wird bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung vorteilhafterweise in diesem Fall ein Lösen der Verriegelung und somit ein Öffnen der Schachttür verhindert, wenn zeitgleich ein Sperrsignal anliegt. Liegt das Sperrsignal an der Schachttürentriegelungsvorrichtung an, führt also das händische Betätigen der mechanischen Entriegelungsvorrichtung mittels der Bedienschnittstelle vorteilhafterweise nicht zum Öffnen der Schachttür.

Weiter vorteilhaft ist vorgesehen, dass ein an der Anbindungsschnittstelle der Schachttürentriegelungsvorrichtung anliegendes Freigabesignal ein Lösen der mechanischen Verriegelung einer Schachttür bei einer händischen Betätigung der Entriegelungseinheit ermöglicht. Vorteilhafterweise führt dabei anders als bei einer herkömmlichen Schachttürentriegelungsvorrichtung, bei der ein Betätigen der Entriegelungseinheit, beispielsweise durch eine entsprechende Drehbewegung des Dreikants, immer zum Lösen der Verriegelung und somit zum Öffnen der Schachttür führt, bei dieser Ausgestaltung nur dann zum Lösen der Verriegelung und somit zum Öffnen der Schachttür, wenn zeitgleich ein Freigabesignal anliegt. Liegt das Freigabesignal an der Schachttürentriegelungsvorrichtung an, führt also das händische Betätigen der mechanischen Entriegelungsvorrichtung mittels der Bedienschnittstelle vorteilhafterweise zum Öffnen der Schachttür. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Freigabesignal dann anliegt, wenn das Sperrsignal nicht anliegt, bzw. dass das Sperrsignal anliegt, wenn das Freigabesignal anliegt.

Die Schachttürentriegelungsvorrichtung ist somit vorteilhafterweise ausgebildet, zusätzlich zu der Bedienung über die Bedienschnittstelle als weiteres Kriterium für ein Lösen des Verriegelungsmechanismus einer Schachttür ein Steuerungssignal, insbesondere ein Sperrsignal und ein Freigabesignal, zu berücksichtigen. Steuerungssignal und Bedienung der Bedienschnittstelle sind dabei vorteilhafterweise logisch verknüpft. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Verriegelungsmechanismus einer Schachttür nur dann entriegelt wird, wenn die Bedienschnittstelle bedient wird, insbesondere auf herkömmliche Weise bedient wird, und ein Freigabesignal als Steuerungssignal anliegt. Es besteht somit vorteilhafterweise ein UND- Verknüpfung zwischen hündischer Bedienung der Entriegelungseinheit und dem anliegenden Steuerungssignal.

Zum Verhindern einer Entriegelung des Verriegelungsmechanismus einer Schachttür ist insbesondere eine elektromechanische Zusatzeinheit vorgesehen, insbesondere eine zusätzlich zu der mechanischen Entriegelungseinheit vorgesehene elektromechanische Zusatzeinheit. Diese elektromechanische Zusatzeinheit ist dabei insbesondere Teil des Verriegelungsmechanismus einer Schachttür und somit eine zusätzliche elektromechanische Entriegelungseinheit. Alternativ oder zusätzlich ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die elektromechanische Zusatzeinheit auf die Bedienschnittstelle wirkt, vorteilhafterweise derart, dass die Bedienschnittstelle von der mechanischen Entriegelungseinheit entkoppelt ist, wenn das Sperrsignal anliegt, und die Bedienschnittstelle mit der mechanischen Entriegelungseinheit gekoppelt ist, wenn das Freigabesignal anliegt.

Weiter ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen, dass das die elektromechanische Zusatzeinheit stromlos ist, wenn das Sperrsignal anliegt, und die elektromechanische Zusatzeinheit bestromt ist, wenn das Freigabesignal anliegt. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass eine Sperre, beispielsweise eine Sperrklinke, mittels eines Elektromagneten zurückgezogen und somit geöffnet wird, wenn das Freigabesignal anliegt, und die Sperre im stromlosen Ausgangszustand sperrt, also wenn das Sperrsignal anliegt. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass ein unsicheres Öffnen der Schachttüren noch besser verhindert wird. In einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante hierzu ist die elektromagnetische Zusatzeinheit bestromt, wenn das Sperrsignal anliegt, und die elektromechanische Zusatzeinheit stromlos, wenn das Freigabesignal anliegt. Diese Ausgestaltungsvariante weist den Vorteil auf, dass in einer Notsituation mit Stromausfall die Schachttüren durch die hündische Bedienung der Entriegelungseinheit geöffnet werden können. In einer solchen Situation ist regelmäßig auch kein Verfahren der Fahrkörbe mehr möglich, sodass das Gefahrenpotential beim Öffnen der Schachttüren gering ist.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Schachttürentriegelungsvorrichtung eine Sicherheitseinrichtung, die an die Anbindungsschnittstelle angebunden ist. Die Anbindung kann dabei insbesondere durch eine direkte Verdrahtung mit der Schachttürentriegelungsvorrichtung realisiert sein. Der Begriff Anbindungsschnittstelle ist insofern breit zu verstehen und insbesondere nicht auf Steckverbindungen, wie beispielsweise Plug-In-Verbindungen, beschränkt. Solche Steckverbindungen fallen allerdings als besonders vorteilhafte Ausgestaltungen ebenfalls unter den Begriff der Anbindungsschnittstelle. Die Sicherheitseinrichtung ist vorteilhafterweise ausgebildet, ein Sperrsignal und ein Freigabesignal zu erzeugen. Insbesondere ist vorgesehen, dass ein Sperrsignal anliegt, wenn kein Strom fließt, und ein Freigabesignal anliegt, wenn ein Strom fließt. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Sicherheitseinrichtung Sensoren umfasst, die in einem definierten Abstand von einer Schachttür einer Aufzuganlage in einem Aufzugschacht angeordnet werden. Die Sensoren sind dabei vorteilhafterweise ausgebildet, einen Fahrkorb und/oder wenigstens einen Fahrparameter eines Fahrkorbs einer Aufzuganlage zu erfassen. Das Sensorsignal gibt dabei vorteilhafterweise an, ob ein Fahrkorb in einen Schachtabschnitt hinter einer Schachttür der Aufzuganlage verfahren wird oder nicht. Vorteilhafterweise wird ein Sperrsignal erzeugt, wenn die Sensoren das Verfahren eines Fahrkorbs in einen Schachtabschnitt hinter einer Schachttür der Aufzuganlage registriert haben. Vorteilhafterweise wird ein Freigabesignal erzeugt, wenn die Sensoren kein Verfahren eines Fahrkorbs in einen Schachtabschnitt hinter einer Schachttür der Aufzuganlage registriert haben. Als vorteilhafte Ausgestaltungsvariante ist vorgesehen, dass ein Sperrsignal erzeugt wird, wenn kein Freigabesignal erzeugt wird, bzw. dass ein Freigabesignal erzeugt wird, wenn kein Sperrsignal erzeugt wird.

Insbesondere ist vorgesehen, dass die Sicherheitseinrichtung ausgebildet ist zu detektieren, dass ein Fahrkorb in einen Schachtabschnitt hinter einer Schachttür verfahren wird. Vorteilhafterweise ist die Sicherheitseinrichtung ausgebildet, in diesem Fall das Sperrsignal zu erzeugen. Weiter ist insbesondere vorgesehen, dass die Sicherheitseinrichtung ausgebildet ist zu detektieren, dass kein Fahrkorb in einen Schachtabschnitt hinter einer Schachttür verfahren wird. Vorteilhafterweise ist die Sicherheitseinrichtung ausgebildet, in diesem Fall das Freigabesignal zu erzeugen.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Bedienschnittstelle der Schachttürentriegelungsvorrichtung einen wenigstens zweitstufigen Bedienvorgang erforderlich macht, insbesondere mit einem ersten Bedienschritt und einem zweiten Bedienschritt, um die Entriegelungseinheit hündisch zu betätigen. Vorteilhafterweise aktiviert der erste Bedienschritt dabei die Sicherheitseinrichtung. Mit dem zweiten Bedienschritt wird dann vorteilhafterweise die Verriegelung der Schachttür gelöst, wenn die aktivierte Sicherheitseinrichtung das Freigabesignal erzeugt hat und dieses Freigabesignal an der Schachttürentriegelungsvorrichtung anliegt. Insbesondere kann ein dritter Bedienschritt vorgesehen sein. Mit diesem dritten Bedienschritt wird vorteilhafterweise unabhängig von dem anliegenden Signal die mechanischen Bedieneinheit betätigt. Dieser dritte Bedienschritt kann für außergewöhnliche Notfälle vorgesehen sein. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Schachttürentriegelungsvorrichtung eine Wiedergabeeinheit. Die Wiedergabeeinheit ist vorteilhafterweise ausgebildet wiederzugeben, ob das Sperrsignal oder das Freigabesignal an der Anbindungsschnittstelle anliegt. In einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante ist die Wiedergabeeinheit dabei eine Leuchtdiode, die beispielsweise rot aufleuchtet, wenn das Sperrsignal anliegt, und nicht leuchtet, wenn das Freigabesignal anliegt. Insbesondere kann bei dieser Ausgestaltungsvariante auch eine weitere Leuchtdiode vorgesehen sein, die beispielsweise grün aufleuchtet, wenn das Freigabesignal anliegt. Vorteilhafterweise ist hierdurch für ein Wartungs-/Servicepersonal verbessert erkennbar, wann ein hündisches Betätigen der Entriegelungseinheit möglich ist und wann nicht.

Die zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe vorgeschlagene Aufzuganlage umfasst vorteilhafterweise wenigstens einen Aufzugschacht, wenigstens einem Fahrkorb, der in dem wenigstens einen Aufzugschacht verfahren werden kann, wenigstens eine Schachttür und eine erfindungsgemäße Schachttürentriegelungsvorrichtung, insbesondere eine Schachttürentriegelungsvorrichtung mit den vorstehend beschriebenen Merkmalen, einzeln oder in Kombination. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Aufzuganlage mehrere Fahrkörbe umfasst, die in demselben Schacht verfahren werden können, insbesondere unabhängig voneinander verfahren werden können. Bei einer solchen Aufzuganlagen greifen die Vorteile der erfindungsgemäßen Schachttürentriegelungsvorrichtung vorteilhafterweise besonders stark.

Insbesondere ist weiter vorgesehen, dass die Aufzuganlage als den wenigstens einen Aufzugschacht einen vertikalen Aufzugschacht und einen nichtvertikalen Aufzugschacht, insbesondere einen horizontalen Aufzugschacht, umfasst, wobei ein Fahrkorb der Aufzuganlage vorteilhafterweise sowohl von dem vertikalen Aufzugschacht als auch von dem nichtvertikalen Aufzugschacht in einen Schachtabschnitt hinter einer Schachttür der Aufzuganlage verfahren werden kann. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Aufzuganlage ein schachtwechselndes Mehrkabinensystem ist, bei dem die Fahrkörbe im Wesentlichen unabhängig voneinander verfahren werden können, vorzugsweise mittels eines Linearmotorantriebs.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Aufzuganlage eine Sicherheitseinrichtung, welche an die Anbindungsschnittstelle der Schachttürentriegelungsvorrichtung angebunden ist. Die Sicherheitseinrichtung der Aufzuganlage kann dabei zusätzlich zu einer von der Schachttürentriegelungsvorrichtung umfassten Sicherheitseinrichtung vorgesehen sein. Insbesondere ist allerdings vorgesehen, dass ausschließlich die Sicherheitseinrichtung der Aufzuganlage als Sicherheitseinrichtung an die Anbindungsschnittstelle der Schachttürentriegelungsvorrichtung angebunden ist. Vorteilhafterweise umfasst die Aufzuganlage eine Aufzugsteuerung, insbesondere eine dezentrale Aufzugsteuerung, wobei die Sicherheitseinrichtung vorteilhafterweise als Teil dieser Aufzugsteuerung ausgebildet ist. Vorteilhafterweise wird dabei von der Aufzugsteuerung ständig die Position des wenigstens einen Fahrkorbs der Aufzuganlage in dem wenigstens einen Aufzugschacht überwacht, sodass der als Sicherheitseinrichtung ausgebildete Teil der Aufzugsteuerung vorteilhafterweise ohne hohen weiteren Aufwand detektieren kann, ob ein Fahrkorb der Aufzuganlage in einen Schachtabschnitt hinter einer betreffenden Schachttür verfahren wird. Vorteilhafterweise können die Fahrkörbe der Aufzuganlage schachtabschnittsweise verfahren werden, insbesondere mittels entsprechend ausgebildeter Linearmotorantriebe. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass Schachtabschnitte stromlos geschaltet werden können, um ein Verfahren von Fahrkörben in diesen Schachtabschnitten zu verhindern, insbesondere im Fall einer Havarie eines Fahrkorbs. Vorteilhafterweise wird auch beim händischen Betätigen der Entriegelungseinheit über die Bedienschnittstelle der Schachttürentriegelungsvorrichtung der Schachtabschnitt bzw. die Schachtabschnitte um die Schachttür stromlos geschaltet, sodass vorteilhafterweise nach einer erfolgten Entriegelung der Schachttürverriegelung kein Fahrkorb in den Schachtabschnitt hinter der Schachttür verfahren werden kann.

Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die Sicherheitseinrichtung ausgebildet, für jeden Fahrkorb der Aufzuganlage wenigstens für eine aktuelle Fahrtrichtung eines jeden Fahrkorbs der Aufzuganlage laufend einen Stoppunkt, an dem der jeweilige Fahrkorb bei Bedarf stoppen kann, zu prädizieren. Vorteilhafterweise ist die Aufzuganlage dabei zur Durchführung eines Verfahrens, wie in der EP 3224175 Al beschrieben, ausgebildet, auf deren Inhalt hiermit vollständig referenziert wird. Insbesondere ist die Sicherheitseinrichtung der Aufzuganlage weiter ausgebildet, zumindest in einem der folgenden Fälle das Sperrsignal zu erzeugen: ein prädizierter Stoppunkt befindet sich in einem Schachtabschnitt hinter der Schachttür; eine Stopphilfslinie, die den für einen Fahrkorb prädizierten Stoppunkt mit diesem Fahrkorb verbindet, befindet sich in einem Schachtabschnitt hinter der Schachttür; ein Fahrkorb der Aufzuganlage befindet sich in einem Schachtabschnitt hinter der Schachttür. Vorteilhafterweise werden diese Stoppunkte von der Sicherheitseinrichtung bereits berechnet, um zuverlässig Kollisionen zwischen Fahrkörben der Aufzuganlage zu verhindern. Insofern ist zur Erzeugung des Sperrsignals vorteilhafterweise lediglich weiter zu bestimmen, ob eine der vorstehend genannten Bedingungen erfüllt ist. Das zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weiter vorgeschlagene Verfahren zur Entriegelung einer Schachttür einer Aufzuganlage nutzt vorteilhafterweise eine erfindungsgemäß vorgeschlagene Schachttürentriegelungsvorrichtung. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass an der Schachttürentriegelungsvorrichtung ein Sperrsignal oder ein Freigabesignal anliegen kann, wobei ein anliegendes Sperrsignal ein Entriegeln der Schachttür bei einem hündischen Betätigen der Entriegelungseinheit der Schachttürentriegelungsvorrichtung verhindert. Das heißt, dass das bloße hündische Betätigen der Entriegelungseinheit vorteilhafterweise zumindest dann nicht zu einem Lösen der Verriegelung der Schachttür führt, wenn das Sperrsignal an der Schachttürentriegelungsvorrichtung anliegt. Es wird hiermit vorteilhafterweise ein zweistufiges Sicherheitskonzept realisiert. Das Sperrsignal wird vorteilhafterweise erzeugt, wenn eine an die Schachttürentriegelungsvorrichtung angebundene Sicherheitseinrichtung detektiert, dass ein Fahrkorb in den Schachtbereich hinter der betreffenden Schachttür verfahren wird.

Vorteilhafterweise wird ein Freigabesignal erzeugt, wenn eine an die Schachttürentriegelungsvorrichtung angebundene Sicherheitseinrichtung detektiert, dass kein Fahrkorb in den Schachtbereich hinter der betreffenden Schachttür verfahren wird.

Vorteilhafterweise wird durch ein anliegendes Freigabesignal ein Entriegeln der Schachttür bei einem hündischen Betätigen der Entriegelungseinheit der Schachttürentriegelungsvorrichtung ermöglicht.

Weitere vorteilhafte Einzelheiten, Merkmale und Ausgestaltungsdetails der Erfindung werden im Zusammenhang mit den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Aufzuganlage mit einer erfindungsgemäßen

Schachttürentriegelungsvorrichtung;

Fig. 2 in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Aufzuganlage mit einer erfindungsgemäßen Schachttürentriegelungsvorrichtung;

Fig. 3 in einer schematischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Schachttürentriegelungsvorrichtung; Fig. 4a bis Fig. 4c in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Detektion, dass ein Fahrkorb in einen Schachtabschnitt hinter einer Schachttür verfahren wird; und

Fig. 5 ein Ablaufdiagramm für ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Entriegelung einer Schachttür einer Aufzuganlage mittels einer Schachttürentriegelungsvorrichtung.

In Fig. 1 ist ein Ausschnitt einer Aufzuganlage 20 dargestellt. Die Aufzuganlage 20 umfasst dabei einen vertikalen Aufzugschacht 21, von welchem in Fig. 1 lediglich ein Abschnitt dargestellt ist. Die Aufzuganlage 20 umfasst ferner wenigstens einen Fahrkorb (in Fig. 1 nicht explizit dargestellt), insbesondere eine Mehrzahl von Fahrkörben, wobei der wenigstens eine Fahrkorb in dem vertikalen Aufzugschacht 21 verfahren werden kann. An den Stockwerksebenen, die von den Fahrkörben der Aufzuganlage 20 angefahren werden können, wird der Zugang von den Fahrkörben zu den Stockwerksebenen und umgekehrt über Schachttüren 2 ermöglicht. Befindet sich kein Fahrkorb hinter den Schachttüren 2, versperren die Schachttüren 2 den Zugang zu dem Aufzugschacht 21 und verhindern somit insbesondere, dass Personen oder Gegenstände in den Aufzugschacht 21 hinabstürzen können. In Fig. 1 ist exemplarisch eine Schachttür 2 dargestellt.

Die in Fig. 1 dargestellte Schachttür 2 umfasst dabei eine Schachttürentriegelungsvorrichtung 1. Die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 dient dabei dazu, die Schachttür 2 der Aufzuganlage 20 insbesondere in einem von einem Normalbetrieb der Aufzuganlage 20 abweichenden Notfallbetrieb und/oder zur Durchführung von Wartungsarbeiten in dem Aufzugschacht 21, entriegeln und somit öffnen zu können. Für das Entriegeln wird die mechanische Verriegelung der Schachttür 2 gelöst. Dieses Lösen der Verriegelung der Schachttür 2 kann dabei insbesondere mittels einer Bedienschnittstelle der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 erfolgen. In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 mit der Aufzugsteuerung 25 der Aufzuganlage 20 verbunden ist, derart, dass Signale von der Aufzugsteuerung 25 an die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 übertragen werden können. Die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 ist dabei ausgebildet, von der Aufzugsteuerung 25 ein Sperrsignal 10 zu empfangen. Liegt das Sperrsignal 10 an der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 an, ist ein Lösen der mechanischen Verriegelung der Schachttür 2 durch händische Betätigung der Bedienschnittstelle der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 nicht möglich. Das Sperrsignal 10 verhindert hier eine entsprechende Entriegelung. io

In diesem Ausführungsbeispiel liegt das Sperrsignal 10 dann an der

Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 an, wenn die Aufzugsteuerung 25 erkannt hat, dass ein Fahrkorb der Aufzuganlage 20 in den Schachtabschnitt hinter der Schachttür 2 verfahren wird, also bei einem Entriegeln und Öffnen der Schachttür 2 mittels der

Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 die Gefahr bestünde, dass beim beziehungsweise während des Öffnens der Schachttür 2 ein Fahrkorb der Aufzuganlage einfahren würde, der die die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 bedienende Person gefährden könnte. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Aufzugsteuerung 25 über üblicherweise bei Aufzuganlagen eingesetzte Positionsbestimmungssysteme erkennt, ob ein Fahrkorb in den Schachtabschnitt hinter der Schachttür 2 verfahren wird. Die Aufzugsteuerung 25 dient somit als Sicherheitseinrichtung, welche an die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 angebunden ist. Erkennt die Aufzugsteuerung 25, dass kein Fahrkorb in den Schachtabschnitt der Schachttür 2 verfahren wird, so liegt in diesem Ausführungsbeispiel kein Sperrsignal 10 an. In diesem Fall kann durch Betätigung der Bedienschnittstelle der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 die Schachttür 2 entriegelt werden. In diesem Ausführungsbeispiel wird mittels einer Wiedergabeeinheit 7 dargestellt, ob das Sperrsignal 10 an der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 anliegt oder nicht.

In Fig. 2 ist eine ähnliche Aufzuganlage 20 wie in Fig. 1 dargestellt. Die in Fig. 2 dargestellte Aufzuganlage 20 unterscheidet sich im Wesentlichen von der Aufzuganlage gemäß Fig. 1 durch eine andere Ausgestaltung der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1. So ist bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel die Aufzugsteuerung 25 der Aufzuganlage nicht an die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 angebunden. Stattdessen weist die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 bei diesem Ausführungsbeispiel eine eigene Sicherheitseinrichtung auf, die in diesem Ausführungsbeispiel zwei Sensoren 6 umfasst. Die Sensoren 6 sind dabei in dem Aufzugschacht 21 angeordnet. Die Sensoren 6 sind dabei ausgebildet zu erkennen, ob ein Fahrkorb in den Bereich zwischen den beiden Sensoren 6 eingefahren ist. Ist dies der Fall, so wird ein Sperrsignal 10 an die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 ausgegeben. Erkennen die Sensoren 6 dagegen, dass sich kein Fahrkorb zwischen den beiden Sensoren 6 befindet, so wird ein Freigabesignal 12 an die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 ausgegeben. Welches Signal an der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 anliegt, wird durch eine Wiedergabeeinheit 7 der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 zur Stockwerksebene hin signalisiert. Wird von Stockwerksseite aus eine mechanische Entriegelungseinheit der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 hündisch betätigt, so verhindert ein an der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 anliegendes Sperrsignal 10 ein Lösen der mechanischen Verriegelung der Schachttür 2. Liegt dagegen ein Freigabesignal 12 an der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 an, so kann durch eine händische Betätigung der Entriegelungseinheit der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 die Schachttür 2 entriegelt werden und somit Zugang zu dem Aufzugschacht 21 erlangt werden. Die Signale können von den Sensoren 6 sowohl drahtgebunden als auch drahtlose an die Schachttürentriegelungsvorrichtung

1 übertragen werden. Insbesondere kann auch eine Kombination der Ausgestaltungen gemäß Fig. 1 und Fig. 2 vorgesehen werden, also dass die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 Sensoren 6 als Sicherheitseinrichtung umfasst und darüber hinaus die Aufzugsteuerung der Aufzuganlage an die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 angebunden ist.

Fig. 3 zeigt ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel für die Ausgestaltung einer Schachttürentriegelungsvorrichtung 1. Eine solche Schachttürentriegelungsvorrichtung 1, wie in Fig. 3 gezeigt, kann beispielsweise bei den in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Aufzuganlagen 20 eingesetzt werden. In Fig. 3 ist dabei ein Teil einer Schachttür 2 dargestellt, welche mittels einer Schachttürverriegelungseinheit 27 verriegelt ist, wenn sich kein Fahrkorb hinter der Schachttür 2 befindet. Die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 ist in Fig. 3 schematisch als gestrichelter Kasten dargestellt. Die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 dient zum Öffnen der Schachttür 2 außerhalb eines Normalbetriebs einer Aufzuganlage. Beim Normalbetrieb einer Aufzuganlage, wird für einen Zugang von einem Fahrkorb zu einer Stockwerksebene beziehungsweise von einer Stockwerksebene zu einem Fahrkorb die Kabinentür des Fahrkorbes mit der Schachttür 2 gekoppelt. Diese Kopplung kann insbesondere mechanisch erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann eine optische Kopplung vorgesehen sein. Dabei wird die Schachttür 2 zusammen mit der Kabinentür des Fahrkorbs beim Öffnen der Kabinentür geöffnet beziehungsweise beim Schließen der Kabinentür geschlossen.

Die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 ist nun insbesondere für Situation vorgesehen, in denen außerhalb des Normalbetriebs der eine Aufzuganlage Zugang zu dem Aufzugschacht einer Aufzuganlage erlangt werden muss, beispielsweise um Wartungsarbeiten in einem Aufzugschacht durchzuführen oder um zu einem havarierten Fahrkorb zu gelangen. Zum Entriegeln der Schachttür

2 umfasst die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 eine mechanische Entriegelungseinheit 3. Die mechanische Entriegelungseinheit ist dabei ausgebildet, auf die Schachttürverriegelungseinheit 27 derart einzuwirken, dass die mechanische Verriegelung der Schachttür 2 gelöst wird. Die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 umfasst weiter eine Bedienschnittstelle 4, über welche die Entriegelungseinheit 3 hündisch betätigt werden kann. Die Bedienschnittstelle 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Dreikantbolzen, welcher mittels eines Dreikant-Steckschlüssels bedient werden kann. Durch ein Drehen des Dreikantbolzens in die durch den Pfeil 18 gekennzeichnete Richtung wird dabei in diesem Ausführungsbeispiel die Entriegelungseinheit 3 hündisch betätigt. Weiter umfasst die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 eine Anbindungsschnittstelle 5. Diese Anbindungsschnittstelle 5 ist insbesondere eine Kommunikationsschnittstelle, welche zum Empfang von elektrischen Signalen ausgebildet ist. Insbesondere kann die

Anbindungsschnittstelle 5 eine Steckverbindung sein, über die eine elektrisch leitende Verbindung mit der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 hergestellt werden kann. Über die Anbindungsschnittstelle 5 ist in dem Ausführungsbeispiel eine Sicherheitseinrichtung 6 an die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 angeschlossen. Die Sicherheitseinrichtung 6 kann dabei, wie insbesondere unter Bezugnahme auf Fig. 1 erläutert, durch die Aufzugsteuerung einer Aufzuganlage realisiert sein und insofern die Sicherheitseinrichtung 6 nicht Bestandteil der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 sein. Es kann allerdings auch, wie insbesondere unter Bezugnahme auf Fig. 2 erläutert, vorgesehen sein, dass die Sicherheitseinrichtung 6 Sensoren umfasst, die von der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 umfasst sind. Die

Anbindungsschnittstelle 5 der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 ist dabei ausgebildet, insbesondere ein Sperrsignal 10 und ein Freigabesignal 12 von der Sicherheitseinrichtung 6 zu empfangen. An der Anbindungsschnittstelle 5 kann somit insbesondere entweder ein Sperrsignal 10 oder ein Freigabesignal 12 anliegen.

Ein an der Anbindungsschnittstelle 5 anliegendes Sperrsignal 10 bewirkt dabei, dass ein Lösen der mechanischen Verriegelung der Schachttür 2 bei einer hündischen Betätigung der Entriegelungseinheit 3 nicht ermöglicht ist. Ein an der Anbindungsschnittstelle 5 anliegendes Freigabesignal 12 ermöglicht hingegen ein Lösen der mechanischen Verriegelung der Schachttür 2 bei einer hündischen Betätigung der Entriegelungseinheit 3. Hierzu ist insbesondere vorgesehen, dass die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 zumindest eine elektromechanische Zusatzeinheit 15, 16 umfasst. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1, anders als in Fig. 3 dargestellt, entweder die elektromechanische Zusatzeinheit 15 oder die elektromechanische Zusatzeinheit 16 umfasst. Die elektromechanische Zusatzeinheit 15 ist dabei insbesondere Teil des Verriegelungsmechanismus der Schachttür 2 und somit guasi eine zusätzliche elektromechanische Entriegelungseinheit. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass ein Strom an der elektromechanischen Zusatzeinheit 15 anliegt, wenn das Sperrsignal 10 an der Anbindungsschnittstelle 5 anliegt, wobei in diesem Fall der Verriegelungsmechanismus 27 der Schachttür 2 zusätzlich von der elektromechanischen Zusatzeinheit 15 verriegelt ist. Es muss also die mechanische Entriegelungseinheit 3 bedient werden, um auf die Schachttürverriegelungseinheit 27 einzuwirken und die Verriegelung der Schachttür 2 zu lösen, und zusätzlich muss durch Anlegen des Freigabesignals 12 an die Anbindungsschnittstelle 5 die elektromechanische Zusatzeinheit 15 stromlos geschaltet werden, damit die durch die elektromechanische Zusatzeinheit 15 bewirkte Verriegelung gelöst wird. Solange ein Strom an der elektromechanischen Zusatzeinheit 15 anliegt, und somit also ein Sperrsignal 10 an der Anbindungsschnittstelle 5 anliegt, kann keine Entriegelung der Schachttürverriegelungseinheit 27 erfolgen. Bei der elektromechanischen Zusatzeinheit 16 ist dagegen vorgesehen, dass diese auf die Bedienschnittstelle 4 der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 wirkt, vorzugsweise derart, dass bei einem an der elektromechanischen Zusatzeinheit 16 anliegenden Strom, also bei einem an der Anbindungsschnittstelle 5 anliegenden Sperrsignal 10, die Bedienschnittstelle 4 mechanisch von der mechanischen Entriegelungseinheit 3 entkoppelt ist. Das bedeutet, dass der Dreikant zwar verdreht werden kann, wie durch den Pfeil 18 angedeutet. Dieses Verdrehen hat in dem Fall eines anliegenden Sperrsignals 10 aber keine Funktion. Erst wenn das Freigabesignal 12 an der Anbindungsschnittstelle 5 anliegt und die elektromechanische Zusatzeinheit 16 stromlos geschaltet ist, wird die Bedienschnittstelle 4 mit der mechanischen Entriegelungseinheit 3 gekoppelt, sodass ein Drehen des Dreikants in die durch den Pfeil 18 angedeutete Richtung eine Betätigung der Entriegelungseinheit 3 bewirkt, durch welche die Verriegelung der Schachttür 2 gelöst wird.

Weiter umfasst die Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 eine Wiedergabeeinheit 7, welche eine erste Leuchtdiode 8, insbesondere eine grüne LED, und eine zweite Leuchtdiode 9, insbesondere eine rote LED, umfasst. Liegt das Freigabesignal 12 an der Anbindungsschnittstelle 5 an, leuchtet vorteilhafterweise die erste Leuchtdiode 8. Liegt hingegen das Sperrsignal 10 an der Anbindungsschnittstelle 5 an, so leuchtet vorteilhafterweise die zweite Leuchtdiode 9.

Die mit der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 verbundene Sicherheitseinrichtung 6 ist insbesondere ausgebildet zu detektieren, dass ein Fahrkorb in einem Schachtabschnitt hinter der Schachttür 2 verfahren wird. Detektiert die Sicherheitseinrichtung 6, dass ein Fahrkorb in dem Schachtabschnitt hinter der Schachttür verfährt beziehungsweise in diesen Schachtabschnitt einfahren wird, so erzeugt die Sicherheitseinrichtung 6 das Sperrsignal 10. Detektiert die Sicherheitseinrichtung 6 dagegen, dass kein Fahrkorb in den Schachtabschnitt 30 hinter der Schachttür 2 verfahren wird, also kein Fahrkorb in dem Schachtabschnitt hinter der Schachttür verfährt beziehungsweise kein Fahrkorb in diesen Schachtabschnitt einfahren wird, so erzeugt die Sicherheitseinrichtung 6 das Freigabesignal 12. Möglichkeiten, wie diese Detektion erfolgen kann, wurden bereits vorstehend unter Bezugnahme auf Fig. 1 und Fig. 2 erläutert. Unter Bezugnahme auf Fig. 4a bis Fig. 4c wird eine weitere Möglichkeit erläutert, die insbesondere für ein Mehrkabinensystem vorteilhaft ist, bei dem die Aufzuganlage eine Mehrzahl von Fahrkörben umfasst, die insbesondere unabhängig voneinander in demselben Aufzugschacht zeitgleich verfahren werden können und insbesondere neben vertikalen Aufzugschächten auch nichtvertikale Aufzugschächte umfasst, insbesondere horizontale Aufzugschächte.

In Fig. 4a bis Fig. 4c ist dabei jeweils ein Ausschnitt einer Aufzuganlage dargestellt. Die Aufzuganlage umfasst mindestens einen horizontalen Aufzugschacht 22 und optional wenigstens einen vertikalen Aufzugschacht 21, der gestrichelt dargestellt ist. In den Aufzugschächten 21, 22 können mehrere Fahrkörbe unabhängig voneinander verfahren werden, insbesondere unter Nutzung eines Linearmotorantriebs. In Fig. 4a bis Fig. 4c ist dabei jeweils lediglich ein Fahrkorb 23 exemplarisch dargestellt, der in die durch den Pfeil 24 gekennzeichnete Fahrtrichtung verfahren wird. Darüber hinaus ist in Fig. 4a bis Fig. 4c exemplarisch jeweils eine Schachttür 2 dargestellt, welche einen Zugang zu den Aufzugsschächten 21, 22 ermöglicht und im Normalbetrieb der Aufzuganlage insbesondere ein Be- bzw. Entladen des Fahrkorb 23 ermöglicht.

Die Schachttüren der Aufzuganlage umfassen dabei jeweils erfindungsgemäß ausgebildete Schachttürentriegelungsvorrichtung, beispielsweise wie im Zusammenhang mit Fig. 3 beschrieben, welche in Fig. 4a bis Fig. 4c allerdings nicht explizit dargestellt sind. Bei der in Fig. 4a bis Fig. 4c gezeigten Aufzuganlage ist dabei vorgesehen, dass über die Anbindungsschnittstelle der Schachttürentriegelungsvorrichtung eine Sicherheitseinrichtung angeschlossen ist, wobei die Sicherheitseinrichtung als Teil der Aufzugsteuerung der Aufzuganlage ausgebildet ist. Die Sicherheitseinrichtung ist dabei ausgebildet, für jeden Fahrkorb der Aufzuganlage wenigstens für eine aktuelle Fahrtrichtung 24 eines jeden Fahrkorbs 23 der Aufzuganlage laufend, also kontinuierlich, einen Stoppunkt 35 zu prädizieren. Dieser Stopppunkt 35 gibt denjenigen Punkt an, an dem der jeweilige Fahrkorb 23 bei Bedarf, also insbesondere wenn dieser angehalten werden soll, stoppen kann. Insbesondere ist vorgesehen, dass dieser Stopppunkt 35 derart ausgelegt ist, dass der Stoppunkt der spätest mögliche Halt ist, also insbesondere ein Halt unter „Worst-Case“- Bedingungen. Für den in Fig. 4a bis Fig. 4c exemplarisch dargestellten Fahrkorb 23 ist der prädizierte Stoppunkt 35 jeweils symbolisch dargestellt. Die eingezeichnete Linie zwischen Stopppunkt 35 und Fahrkorb 23 wird als Stopphilfslinie 36 bezeichnet. Die Sicherheitseinrichtung ist nun vorteilhafterweise ausgebildet, ein Sperrsignal zu erzeugen, wenn, wie in Fig. 4a dargestellt, ein prädizierter Stoppunkt 35 sich in einem Schachtabschnitt 30 hinter der Schachttür 2 befindet. Weiter ist die Sicherheitseinrichtung ausgebildet, wie in Fig. 4b dargestellt, ein Sperrsignal zu erzeugen, wenn eine Stopphilfslinie 36 sich zumindest teilweise in dem Schachtabschnitt 30 hinter der Schachttür 2 befindet. Weiter ist die Sicherheitseinrichtung insbesondere ausgebildet, ein Sperrsignal zu erzeugen, wenn, wie in Fig. 4c dargestellt, ein Fahrkorb 23 der Aufzuganlage sich zumindest teilweise in dem Schachtabschnitt 30 hinter der Schachttür 2 befindet. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Schachtabschnitt 30, der sich hinter der Schachttür 2 befindet, größer bemessen ist, als die tatsächliche Öffnung, die durch die Schachttür 2 versperrt wird. Hierdurch wird vorteilhafterweise sichergestellt, dass ein Kontakt mit einem Fahrkorb 23 bei einem Öffnen der Schachttür 2 in einem von dem Normbetrieb abweichenden Betrieb der Aufzuganlage zuverlässig verhindert wird. Dadurch, dass die Aufzugssteuerung der Aufzuganlage beziehungswiese die Sicherheitseinrichtung der Aufzuganlage die Stoppunkte 35 bereits bestimmen, insbesondere um zuverlässig Kollision zwischen mehreren Fahrkörben 23 der Aufzuganlage zu verhindern, ist vorteilhafterweise kein erhöhter Aufwand mit der Prädiktion der Stoppunkte 35 verbunden. Es muss somit lediglich zusätzlich von der Aufzugsteuerung bzw. der Sicherheitseinrichtung geprüft werden, ob die Stoppunkte 35, die Stopphilfslinien 36 und/oder ein Fahrkorb 23 der Aufzuganlage in dem definierten Schachtabschnitt 30, der beispielsweise mittels eines Positionsbestimmungssystems der Aufzuganlage räumlich definiert sein kann, sich in dem Schachtabschnitt 30 befinden.

Wie eine Entriegelung einer Schachttür 2 einer Aufzuganlage 20 erfolgen kann, wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf Fig. 5 weiter erläutert. Dabei ist vorgesehen, dass für eine Entriegelung einer Schachttür 2 Schachttürentriegelungsvorrichtung 1, wie beispielsweise unter Bezugnahme auf Fig. 3 vorstehend erläutert, verwendet wird. Dabei ist allerdings in diesem Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Bedienschnittstelle 4 der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 einen zweistufigen Bedienvorgang mit einem ersten Bedienschritt 41 und einem zweiten Bedienschritt 42 erforderlich macht, um die Entriegelungseinheit 3 der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 hündisch betätigen zu können. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass zunächst der erste Bedienschritt 41 ausgeführt wird. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass ein Dreikant-Steckschlüssel auf einen Dreikantbolzen als Bedienschnittstelle 4 aufgebracht wird. Dieses Aufbringen des Steckschlüssels wird dabei vorteilhafterweise von der Schachttürentriegelungsvorrichtung 1 erkannt und führt als erster Bedienschritt 41 zu einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung 6. Diese Aktivierung der Sicherheitseinrichtung 6 ist in Fig. 5 als Verfahrensschritt 43 bezeichnet. Die Aktivierung 43 der Sicherheitseinrichtung 6 führt dazu, dass die Sicherheitseinrichtung 6 in einem Verfahrensschritt 44 überprüft, ob ein Fahrkorb 23 der Aufzuganlage 20 in den Schachtabschnit 30 hinter einer Schachtür 2 verfahren wird. Ergibt diese Überprüfung, dass ein Fahrkorb 23 in diesen Schachtabschnit 30 verfahren wird, was in Fig. 5 durch „+“ symbolisiert ist, so erzeugt die Sicherheitseinrichtung 6 ein Sperrsignal 10. Dieses Sperrsignal 10 bewirkt bei der Schachtürentriegelungsvorrichtung 1, dass mittels einer Wiedergabeeinheit 7 der Schachtürentriegelungsvorrichtung 1 signalisiert wird, dass das Sperrsignal 10 anliegt. Weiter bewirkt das Sperrsignal 10, dass die Bedienschnittstelle 4 für die Durchführung des zweiten Bedienschrits 42 gesperrt ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass sich der Dreikantbolzen beim Anliegen des Sperrsignals nicht verdrehen lässt. Die Signalisierung sowie das Sperren der Bedienschnittstelle 4 sind in Fig. 5 als Verfahrensschrit 45 dargestellt.

Ergibt die Überprüfung 44 hingegen, dass kein Fahrkorb 23 in den Schachtabschnitt 30 hinter der Schachtür 30 verfahren wird, in Fig. 5 durch symbolisiert, so wird von der Sicherheitseinrichtung 6 ein Freigabesignal 12 erzeugt. Dieses Freigabesignal 12 bewirkt bei der Schachtürentriegelungsvorrichtung 1, dass die Wiedergabeeinheit 7 der Schachtürentriegelungsvorrichtung 1 das Anliegen des Freigabesignals 12 signalisiert. Weiter bewirkt das Anliegen des Freigabesignals 12, dass die Bedienschnittstelle für die Durchführung des zweiten Bedienschrits 42 freigeschaltet wird. Das Freischalten kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass der Dreikantbolzen als Bedienschnitstelle 4 nun mitels des Steckschlüssels gedreht werden kann. Das kann insbesondere dadurch realisiert werden, dass das Freigabesignal 12 eine Sperrklinke, die die Bedienschnittstelle 4 blockiert hat, aus der Eingriffsposition genommen wird. Die Signalisierung des Anliegens des Freigabesignals 12 sowie die Entsperrung der Bedienschnittstelle 4 sind in Fig. 5 als Verfahrensschrit 46 dargestellt.

Durch das nun mögliche Ausführen des zweiten Bedienschritts 42 wird die mechanische Entriegelungseinheit 3 der Schachtürentriegelungsvorrichtung 1 händisch betätigt, sodass ein Lösen der mechanischen Verriegelung der Schachttür 2 erfolgt. Diese Entriegelung der Schachtür 2 ist in Fig. 5 durch den Verfahrensschritt 47 dargestellt. Nach dem Lösen der Verriegelung der Schachtür 2 kann die Schachttür 2 geöffnet werden.

Die in den Figuren dargestellten und im Zusammenhang mit diesen erläuterten Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung der Erfindung und sind für diese nicht beschränkend. Bezugszeichenliste

1 Schachttürentriegelungsvorrichtung

2 Schachttür

3 mechanische Entriegelungseinheit

4 Bedienschnittstelle

5 Anbindungsschnittstelle

6 Sicherheitseinrichtung

7 Wiedergabeeinheit

8 Leuchtdiode (grün)

9 Leuchtdiode (rot)

10 Sperrsignal

12 Freigabesignal

15 elektromechanische Zusatzeinheit

16 elektromechanische Zusatzeinheit

18 Pfeil zur symbolischen Darstellung der Betätigung der Bedienschnittstelle (4)

20 Aufzuganlage

21 vertikaler Aufzugschacht

22 horizontaler Aufzugschacht

23 Fahrkorb

24 Fahrtrichtung des Fahrkorbs (23)

25 Aufzugsteuerung

27 Schachttürverriegelungseinheit

30 Schachtabschnitt hinter einer Schachttür (2)

35 Stoppunkt

36 Stopphilfslinie

41 erster Bedienschritt

42 zweiter Bedienschritt

43 Aktivierung der Sicherheitseinrichtung (6)

44 Überprüfung, ob ein Fahrkorb (23) in einen Schachtabschnitt (30) hinter einer Schachttür (2) verfahren wird

45 Aktivierung der roten Leuchtdiode (9) und Sperrung der Bedienschnittstelle (4) für den zweiten Bedienschritt (42)

46 Aktivierung der grünen Leuchtdiode (8) und Freigabe der Bedienschnittstelle (4) für den zweiten Bedienschritt (42)

47 Lösen der Verriegelung der Schachttür (2)