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Title:
SHEETING MADE FROM POLYMERS OF ETHYLENE AND PROPYLENE, AND ITS USE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/001390
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns sheeting made from ethylene and propylene polymers optionally also containing processing aids, fillers, pigments or other additives. The sheeting is characterized in that it contains (a) a propylene homopolymer with a melt flow rate (measured at 230 �C and under a load of 2.16 kg) of about 0.8 to 3.0 g/10 min, a melting point Tm of about 154 to 168 �C (determined by differential scanning calorimetry) and an E-modulus of about 900 to 1500 N/mm2 (determined in accordance with DIN 53457) and (b) an ethylene homopolymer with a melt flow rate (measured at 190 �C and under a load of 2.16 kg) of about 1.5 to 3.0 g/10 min, a melting point Tm of about 110 to 130 �C and an E-modulus of about 200 to 400 N/mm2, in the ratio of 100 parts by wt. of the propylene homopolymer to about 5 to 20 parts by wt. of the ethylene homopolymer. The sheeting can be used in the form of self-adhesive composite sheets suitable for the lamination-coating of any kind of object.

Inventors:
LEISS DIRK (DE)
Application Number:
PCT/EP1994/002158
Publication Date:
January 12, 1995
Filing Date:
July 01, 1994
Export Citation:
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Assignee:
BENECKE KALIKO AG (DE)
LEISS DIRK (DE)
International Classes:
B29D7/01; B32B17/10; B32B27/06; B32B27/32; B44C1/10; C08J5/18; C08L23/00; C08L23/06; C08L23/12; B29C43/24; B29K23/00; (IPC1-7): C08J5/18; B29D7/01; B32B27/32
Foreign References:
EP0444671A21991-09-04
EP0235930A21987-09-09
DE4121599A11993-01-07
DE3015465A11981-10-29
EP0462373A21991-12-27
Other References:
DATABASE WPI Week 7813, Derwent World Patents Index; AN 78-24275A
DATABASE WPI Week 8442, Derwent World Patents Index; AN 84-259572
DATABASE WPI Week 9018, Derwent World Patents Index; AN 90-134587
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Claims:
Patentansprüche
1. Kunststoffolie auf der Basis von Polymerisaten des Propylens und Ethylens, die gegebenenfalls Verarbeitungshilfsmittel, Füllstoffe, Pigmente oder andere Zusatzmittel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sie a) ein Homopolymerisat des Propylens mit einem MFIWert (230°C/2,16kg) von etwa 0,8 bis 3,0g/10min, einem Schmelzpunkt Tm von etwa 154 bis 168°C (bestimmt mit DSC) und einem EModul von etwa 900 bis 1500 N/mm2 (bestimmt nach DIN 53457) und b) ein Homopolymerisat des Ethylens mit einem MFIWert (190°C/2,16kg) von etwa 1,5 bis 3,0g/10min, einem Schmelzpunkt Tm von etwa 110 bis 130°C und einem EModul von etwa 200 bis 400 N/mm2 enthält, wobei auf 100 Gew.Teile Homopolymerisat des Propylens etwa 5 bis 20 Gew. Teile des Homopolymerisats des Ethylens entfallen.
2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie a) ein Homopolymerisat des Propylens mit einem MFIWert (230°C/2,16kg) von etwa 1 bis 2 g/lOmin, einem Schmelzpunkt Tm von etwa 158 bis 164°C und einem EModul von etwa 1100 bis 1300 N/mm2, insbesondere in Form eines CR Produktes, und b) ein Homopolymerisat des Ethylens mit einem MFIWert (190°C/2,16kg) von etwa 1,8 bis 2,8 g/lOmin, einem Schmelzpunkt Tm von etwa 112 bis 120°C und einem EModul von etwa 250 bis 350 N/mm2, enthält.
3. Kunststoffolie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein niedrigdichtes Homopolymerisat des Ethylens mit linearer Struktur (LLDPE) und/oder ein unter hohem Druck hergestelltes Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) enthält.
4. Folie nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf etwa 100 Gew.Teile Homopolymerisat des Propylens etwa 8 bis 12 Gew.Teile Homopolymerisat des Polyethylens entfallen.
5. Folie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein EthylenPropylenCopolymerisat enthält, wobei auf 100 Gew.Teile Homopolymerisat des Propylens etwa 5 bis 40 Gew.Teile, insbesondere etwa 10 bis 25 Gew.Teile des EthylenPropylenCopolymerisats entfallen.
6. Folie nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das EthylenPropylenCopolymerisat einen MFIWert (230°C/2,16kg) von etwa 1 bis 4g/10min, einen Schmelzpunkt Tm von etwa 140 bis 155°C und einen EModul von etwa 400 bis 700 N/mm2 aufweist.
7. Folie nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das EthylenPropylen Copolymerisat einen MFIWert (230°C /2,16kg) von etwa 1,2 bis 2,0 g/ 10min, einen Schmelzpunkt Tm von etwa 142 bis 150°C und einen EModul von 500 bis 600 N/mm2 aufweist.
8. Folie nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß sie auf der Oberseite eine Lackschicht und/oder eine Prägung bzw. Narbung aufweist, während sich auf der Unterseite eine Klebeschicht und gegebenenfalls darauf eine Releaseschicht befindet.
9. Verbundfolie mit einer Kunststoffolie nach mindestens einem der vorher¬ gehenden Ansprüche als Oberfolie sowie mit üblichen Primerschichten, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfolie pigmentiert und/ oder mit einer Prägung ver sehen ist.
10. Verbundfolie mit einer Kunststoffolie nach mindestens einem der vorher¬ gehenden Ansprüche als Oberfolie sowie mit üblichen Primerschichten, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfolie transparent ist und auf ihrer Unterseite mit einer Farbdruckschicht versehen ist, der eine schützende Unterfolie, eine Klebstoffschicht sowie eine Releaseschicht folgen.
11. Verbundfolie nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfolie etwa 100 bis 300 μm, insbesondere etwa 150 bis 250 μm, und die Verbundfolie etwa 400 bis 800 μm, insbesondere 400 bis 600μm, dick ist.
12. Verwendung der Verbundfolie nach den Ansprüchen 9 bis 11 als selbst¬ klebende Dekorfolie zur Beschichtung von Glas, Blechen, Papier, Pappe sowie an¬ deren Gegenständen oder Formteilen aus Metall, Holz, Holzwerkstoff und Kunststoff.
Description:
Folie auf der Basis von Polymerisaten des Ethylens und Propylens sowie deren Verwendung

Die Erfindung betrifft eine Kunststoffolie auf der Basis von Polymerisaten des Propylens und Ethylens, die gegebenenfalls Verarbeitungshilfsmittel, Füllstoffe, Pigmente oder andere Zusatzmittel enthält, sowie deren Einsatz in Form einer selbstklebenden Dekorfolie zur Beschichtung beliebiger Gegenstände oder Formteile.

Aus der EP-A-0 343 491 gehen Oberflächenfolien zum Kaschieren beliebiger Gegenstände hervor. Diese Folien sollen auf die Oberflächen von Gegenständen, z.B. Türen, Gestellen, Gehäusen aus Kunststoff, Holz, Holzwerkstoffen, Metallen oder ähnlichen Werkstoffen bzw. Substraten, in eingefärbter, ungefärbter und/oder gemusterter Form aufgetragen werden, um gegen verschiedene nach¬ teilige Einflüsse, wie beispielsweise gegen Korrosion, Verfärbung durch Licht oder mechanische Einwirkung, Schutz zu bieten. Unter Umständen soll sie die Oberfläche der angesprochenen Gegenstände ansprechender gestalten. So kann eine derartige gemusterte Folie durch oberflächliches Kaschieren den Eindruck wertvollen Holzes erwecken, wenngleich ein Gegenstand herangezogen wird, der aufgrund seiner Beschaffenheit, Struktur, Oberfläche oder Farbe dazu nicht ge- eignet ist. Die aus der EP-A-0 343 491 ersichtliche Oberflächenfolie weist eine Grundfolie aus einem Polymerisat der Methacrylatgruppe auf. Das Polymerisat kann durch den Zusatz von Polyacrylaten modifiziert werden. Besonders ge¬ eignet soll ein durch Polybutylmethacrylat (PBMA) flexibilisiertes Polymethylmethacrylat (PMMA) sein. Die bekannte Oberflächenfolie soll eine verbesserte Licht- und Wetterbeständigkeit zeigen. Es hat sich bei der Überprüfung dieser Folie gezeigt, daß sie verbesserungsbedürftig ist. So zeigt ein

flexibilisiertes PMMA relativ hohen Weißbruch. Selbst wenn dieses Material schlagzäh eingestellt wird, liefert es nur eine niedrige Kerbschlagzähigkeit. Ferner zeigt es unbefriedigend niedrige Benetzbarkeits- bzw. Oberflächen¬ spannungswerte. Hohe Oberflächenspannungswerte sind für die Bedruckbarkeit der Grundfolie sowie für die Verklebbarkeit (Haftung zwischen einer Klebstoffschicht und der Grundfolie) von Bedeutung, wenn diese auf ein Substrat aufgeklebt werden soll. So hat eine Grundfolie aus PMMA lediglich eine Oberflächenspannung von 36 bis 38 dyn/cm (gemessen nach DIN 53 364).

Aus der DE-OS 41 21 599 geht eine Folie der eingangs bezeichneten Art hervor, die eine Ethylen-Propylen-Copolymerisat enthaltende Grundfolie aufweist, die Verarbeitungshilfs- und/oder Zusatzmittel und gegebenenfalls mindestens ein Farbpigmentgemisch und/oder Füllstoffe enthält. Auf der Unterfläche oder Unterseite der Grundfolie ist eine Klebeschicht sowie gegebenenfalls eine Abdeckschicht sowie Releaseschicht angeordnet. Dabei kann die Grundfolie gege¬ benenfalls mit einer Prägimg und/oder Farbdruckschicht versehen sein. Das ein¬ gesetzte Ethylen-Propylen-Copolymerisat der 50 bis 150 μm dicken Grundfolie weist einen MFI-Wert (230°C/2kg) von über 3g/10min und eine Zugfestigkeit über 30 N/mm 2 . Diese Folie wird als selbstklebende Dekorfolie zur Beschichtung von Glas, Blechen, Papier, Pappe sowie anderen Gegenständen oder Formteilen aus Metall, Holz und Holzwerkstoff verwendet. Die bekannte Folie soll vorzugs¬ weise eine Shore-Härte D von 55 bis 70 haben. Aufgrund der besonderen Ausgangsmaterialien dieser bekannten Folie ist deren Steifigkeit nicht zufrieden¬ stellend. Die Steifigkeit ist bei der Verwendung einer derartigen Folie zum Kaschieren von Holz und anderen Teilen wichtig. Höhere Steifigkeit bewirkt eine Herabsetzung der Schreib- und Kratzempfindlichkeit der aufkaschierten Folie.

Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die eingangs bezeichnete Folie so weiterzu- bilden, daß insbesondere die Oberflächenspannungs werte der Oberfolie angeho¬ ben, deren Kerbschlagzähigkeit verbessert und deren Weißbruch möglichst aus¬ geschlossen wird. In dem Falle, daß sie als Kaschierfolie eingesetzt wird, soll die aufkaschierte Folie eine herabgesetzte Schreib- und Kratzempfindlichkeit aufweisen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß

a) ein Homopolymerisat des Propylens mit einem MFI-Wert (230°C/2,16kg) von etwa 0,8 bis 3,0g/ 10min, einem Schmelzpunkt Tm von etwa 154 bis 168°C (bestimmt mit DSC) und einem E-Modul von etwa 900 bis 1500 N/mm 2 (bestimmt nach DIN 53457) und b) ein Homopolymerisat des Ethylens mit einem MFI-Wert (190°C/2,16kg) von etwa 1,5 bis 3,0g/10min, einem Schmelzpunkt Tm von etwa 110 bis 130°C und einem E-Modul von etwa 200 bis 400 N/mm 2 , wobei auf 100 Gew.-Teile Homopolymerisat des Propylens etwa 5 bis 20 Gew.- Teile des Homopolymerisats des Ethylens entfallen.

Die Abkürzung "DSC" bedeutet Differential Scanning Calometry und wird im ein¬ zelnen beschrieben in Marti et al, "Angewandte chemische Thermodynamik und Thermoanalytik (Experimenta Suppl. 37), Basel: Birkhäuser 1979.

Eine besondere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kunststoffolie bezüglich der oben angegebenen physikalischen Werte geht aus Anspruch 2 hervor.

Vorzugsweise hat das Homopolymerisat des Propylens eine enge Molekulargewichtsverteilung. Derartige Produkte werden im Handels als CR- Produkte erhalten (CR = Controlled Rheology). Als Homopolymerisat des Ethylens ist insbesondere ein solches Produkt geeignet, daß ein niedrig-dichtes Homopolymerisat des Ethylens mit linearer Struktur (LLDPE) oder ein unter hohem Druck hergestelltes Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) enthält. Der Begriff "Homopolymerisat" im Sinne der Erfindung soll bedeuten, daß dieses Polymerisat im wesentlichen aus Ethylen bzw. Propylen besteht. Auf keinen Fall handelt es sich im Sinne der vorliegenden Technologie um ein "Copolymerisat". Geringe andere Monomereneinheiten können demzufolge einbezogen sein, sofern dadurch nicht die mit der Erfindung angestrebten Effekte beeinträchtigt werden. Im allgemeinen fällt unter ein "Homopolymerisat" im Sinne der vorliegenden Erfindung auch ein solches Polymerisat, das neben Ethylen bzw. Propolyen bis zu etwa 10 Mol% ein oder mehrere Comonomere enthält, insbesondere in Form von Isopren, 1,3-Butadien, Ethylen (im Falle des Homopolymerisats des Propylens), Propylen (im Falle des Homopolymerisats des Ethylens), Buten, Hexen und Octen bzw. deren Isomere.

Die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Kunststoffolie können durch

Zusatzstoffe, die in den theroplastischen Kunststoff eingearbeitet werden, modi¬ fiziert werden. So können im Kunststoff beispielsweise Füllstoffe, wie Metalloxide, Metallcarbonate, insbesondere Calciumcarbonate und Dolomit, Metalldioxide und Metallhydroxide, Gleitmittel, wie Ci 2 -C.36-Fettsäuren, Fettalkohole, Fettsäureester und -amide, Farbmittel in Form von Farbpigmenten, z.B. Titandioxid oder Ruß, sowie organische Farbstoffe, Stabilisatoren, wie Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren, z.B. sterisch gehinderte Phenole, Hydrochinone, substi¬ tuierte Vertreter dieser Gruppe und Mischungen derselben, UV-Stabilisatoren, z.B. verschiedene substituierte Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone, sowie andere übliche Modifizierungsmittel enthalten sein. Auch können als Zusatzstoffe Verarbeitungshilfsmittel, wie hochmolekulare Acrylate oder Acrylat-Copolymere, herangezogen werden. Sie steuern die Fließeigenschaften des Schmelzprozesses während der Verarbeitung. Die Folie kann anhand der Ausgangsmischung, die die oben bezeichneten Verbindungen enthält, nach beliebigen Techniken hergestellt werden, so z.B. durch Extrudieren, Kalandrieren und dergleichen.

Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kunststoffolie enthält zusätzlich ein Ethylen-Propylen-Copolymerisat, wobei auf 100 Gew.-Teile Homopolymerisat des Propylens etwa 5 bis 40 Gew.-Teile, insbesondere etwa 10 bis 25 Gew.-Teile des Ethylen-Propylen-Copolymerisats entfallen. Hierbei wird es bevorzugt, daß das Ethylen-Propylen-Copolymerisat einen MFI-Wert (230°C/2,16kg) von etwa 1 bis 4g/10min, einen Schmelzpunkt Tm von etwa 140 bis 155°C und einen E-Modul von etwa 400 bis 700 N/mm 2 aufweist. Wird eine derartige Folie in eine nachfolgend noch näher erläuterte Kaschierfolie einbezo¬ gen, dann zeichnet sich die auf einen beliebigen Gegenstand aufkaschierte Folie durch eine merklich herabgesetzte Schreib- und Kratzempfindlichkeit, optimale Steifigkeit und Härte aus.

Die erfindungsgemäße Folie läßt sich in vielfältiger Form in den verschiedensten und vorstehend bereits bezeichneten Anwendungsbereichen einsetzen. So kann diese Folie als solche beispielsweise pigmentiert werden, auf die Rückseite wird dann zweckmäßigerweise eine Primerschicht aufgebracht, der eine Oberflächenbehandlung, beispielsweise eine Coronaentladungsbehandlung, vor- ausgeht. Darauf kann auf diese Primerschicht eine Klebstoff- sowie gegebenen¬ falls eine Releaseschicht bzw. abziehbare Schutzfolie aufgebracht werden. Auf die

Oberseite der Folie wird vorzugsweise ebenfalls eine Primerschicht, unter vor¬ ausgegangener Oberflächenbehandlung mittels Coronaentladung aufgebracht, worauf anschließend ein transparenter Schlußlack, inbesondere auf Polyacrylat- und Polyesterbasis, aufgebracht wird. Die letzte Schicht reduziert erheblich die Schreibempfindlichkeit der Oberfläche der Oberfolie.

Ein besonders bevorzugter Anwendungsfall der erfindungsgemäßen Folie sieht folgende Gestaltung einer Verbundfolie vor: Hierbei wird die obere Seite der Oberfolie in der vorstehend beschriebenen Weise behandelt. Auf der Unterseite folgt nach der Primerschicht (bei vorausgegangener Coronabehandlung) eine Druckdekorschicht, die durch die transparente Oberfolie sichtbar ist. Die Oberseite kann eine Prägung aufweisen. Der oben angesprochenen Druckdekorschicht folgt eine Unterfolie, die mit der in oben beschriebener Weise ausgebildeten Oberfolie durch thermisches Laminieren verbunden wird. Auf der Rückseite der Unterfolie, die vorzugsweise aus denselben Komponenten wie die Oberfolie besteht, jedoch pigmentiert ist, um die Dekorwirkungen hervorzuheben, folgt wiederum eine Primerschicht (unter vorausgegangener Coronabehandlung), der eine Haftklebeschicht und gegebenenfalls eine Releaseschicht, beispielsweise in Form von Silikonpapier, folgt. Bei der oben angesprochenen Verbundfolie, die eine Ober- und eine Unterfolie aufweist, ist die Oberfolie vorzugsweise etwa 100 bis 300 μm, insbesondere etwa 150 bis 250 μm, und die Verbundfolie selbst etwa 400 bis 800 μm, insbesondere 400 bis 600 μm, dick. Die die erfindungsgemäße Folie enthaltende Verbundfolie eignet sich besonders als selbstklebende Dekorfolie zur Beschichtung von Glas, Blechen, Papier, Pappe sowie anderen Gegenständen oder Formteilen aus Metall, Holz, Holzwerkstoff und Kunststoff.

Mit der erfindungsgemäßen Folie lassen sich die wünschenswerten physikalischen Eigenschaften einstellen, wie hohe Kerbschlagzähigkeit und hohe Oberflächen¬ spannung unter weitgehendem Ausschluß von Weißbruch. So zeigt sie aufgrund des Herstellungsprozesses Oberflächenspannungen von etwa 46 bis 52 dyn/cm (nach DIN 53 364). Diese liegen deutlich über denjenigen, die bei Oberflächenfolien des eingangs geschilderten Standes der Technik erzielt werden (dort 36 bis 38 dyn/cm). Hohe Oberflächenspannungs werte verbessern die Bedruckbarkeit beim Aufbringen von beispielsweise farbigen Mustern und die Haftung an einer Klebstoffschicht. Darüber hinaus zeichnet sich die erfindungs¬ gemäße Folie durch günstige Werte des E-Moduls, der Zugfestigkeit, der Härte,

der Lichtechtheit sowie der Heißlichtechtheit aus. Ferner zeigt sie eine sehr geringe Schreibempfindlichkeit, eine hohe Kratzfestigkeit, eine gute chemische Beständigkeit und erfüllt in hohem Maße die Anforderungen der Lichtechtheit (nach DIN 54 004). Durch die angesprochene Möglichkeit des Lackauftrags wird die chemische Beständigkeit gewährleistet. Das Material kann auf herkömmlichen Produktionsanlagen kalandriert und extrudiert werden. Die Oberfläche kann durch eine Prägeeinrichtung mit unterschiedlicher Narbung versehen werden. Im Rahmen der Erfindung ist zur Erzielung der angestrebten Effekte kein Einsatz metall- oder schwefelhaltiger Stabilisatoren erforderlich, anders als bei PVC- haltigen Kunststoffgemischen, die deren Einsatz zwingend erfordern. Darüber hinaus benötigt die erfindungsgemäße Folie keine Weichmacher. Sie ist halogenfrei, was im Hinblick auf ein thermisches Recycling von Vorteil ist. Sie zeigt ein günstiges Alterungsverhalten bei dunkler Wärmeeinwirkung (ohne Lichteinwirkung). Auch läßt sich im Rahmen der Erfindung die gewünschte Härte optimieren, so daß damit die bereits angesprochene Kratz- und Schreibempfindlichkeit günstig beeinflußt wird. Die erfindungsgemäße Folie läßt sich in vielfältiger Weise auf unterschiedliche Substrate aufkaschieren, insbesondere in Form der angesprochenen Verbundfolien. Dabei besteht die Möglichkeit, das Kaschieren auf den Träger und das Verformen gleichzeitig durchzuführen, so z.B. bei nichtflächigen Oberflächen. Entsprechende Vorrichtungen arbeiten z.B. mit den Membranen, Luftdruck und Verformungswalzen.

Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Beispielen noch näher erläutert werden.

Beispiele 1 bis 3:

Anhand der sich aus der nachfolgenden Tabelle ergebenenden Rezepturen wurden mittels eines 5-L-Walzenkalanders pigmentierte Oberfolien einer Stärke von etwa 0,2 mm hergestellt. Diese Oberfolien wurden bezüglich verschiedener Eigenschaften gemessen, die ebenfalls von der nachfolgenden Tabelle erfaßt werden.

Tabelle

Rohstoffe Zusammensetzung (in Gew.-%) Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3

Homopolymerisat des Propylens (MFI-Wert (230°C/2,16kg) etwa l,lg/10min); Schmelzpunkt Tm etwa 80 60 50 164-166°C (DSC); E-Modul 1135 N/mm2

Homopolymerisat des

Ethylens

(MFI-Wert (190°C/2,16kg)

2,3g/10min); 10 10 10

Schmelzpunkt Tm 110 bisll5°C;

E-Modul 230 N/mm 2

Ethylen-Propylen-Copolymerisat

(MFI-Wert (230°C/2,16kg) l,5 g/10min);

Schmelzpunkt Tm 10 30 40 etwa 144 bis 150°C (DSC)

E-Modul 550 N/mm 2

Primäres Antioxidanz sterisch gehindertes Phenol (Hostanox 03 der Firma Hoechst AG) 0,2 0,2 0,2

Bis[3,3-bis-(4'-hydroxy-3'-tert. butylphenyl)-butansäure]- glykolester

Beipiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3

UV-Absorber: sterisch gehindertes Amin 0,3 0,3 0,3 (Hostavin N20 der Firma Hoechst AG)

Pigment/Füllstoff Titandioxid 6 Teile *) 6 Teile *) 6 Teile *)

Eigenschaften

Lichtechtheit 7-8 7-8 7-8 nach DIN 54004

chemische Beständigkeit in Ordnung dgl. dgl. nach DIN 68861-lB

Kratzfestigkeit in Ordnung dgl. dgl. nach DIN 68862-4C

Shore-Härte D 71 68 66 nach DIN 53505

*) Bezogen auf 100 Teile der Polymermischung