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Patent Searching and Data


Title:
SLIDING-DOOR SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/115515
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sliding door system comprising a door frame and at least one sliding door leaf that can move relative to the door frame, wherein a catch is arranged either on the door frame or on the sliding door leaf, which can be coupled to a follower element of a feed device arranged on the respective other component, wherein the feed device has a spring energy store and a cylinder-piston unit, wherein the cylinder-piston unit has a piston that separates a displacement chamber from a compensation chamber and wherein the passage cross-section between the displacement chamber and the compensation chamber can be changed in a load-dependent manner by means of a piston disc that can be applied at a piston end side. The pulling force of the pull spring of a minimal effective length that is extended by a quarter of its effective stroke is between 1.5 and 3.5 times the total static friction force of the sliding door leaf and the resistance of the cylinder-piston unit at the maximum passage cross-section. According to the invention, a uniform closing speed of a sliding door leaf is achieved, as well as a low opening force of a sliding door leaf to be applied by an operator.

Inventors:
ZIMMER MARTIN (DE)
ZIMMER GÜNTHER (DE)
Application Number:
PCT/DE2020/000327
Publication Date:
June 17, 2021
Filing Date:
December 08, 2020
Export Citation:
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Assignee:
ZIMMER MARTIN (DE)
ZIMMER GUENTHER (DE)
International Classes:
E05F1/16; E05F5/00
Foreign References:
EP2472140A12012-07-04
DE102017010876A12019-05-29
EP2120645A12009-11-25
EP3070248A12016-09-21
EP2472140A12012-07-04
Attorney, Agent or Firm:
ZÜRN & THÄMER (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Schiebetürsystem (10) mit einer Türzarge (11) und mit min destens einem relativ zu der Türzarge (11) zwischen einer ge öffneten Endlage und einer geschlossenen Endlage entlang einer Türführungsschiene (15) verfahrbaren Schiebetürblatt (12), wo- bei entweder an der Türzarge (11) oder am Schiebetürblatt (12) ein Mitnehmer (21) angeordnet ist, der mit einem am jeweils anderen Bauteil (12; 11) angeordneten Mitnahmeelement (41) ei ner Einzugsvorrichtung (30) in einem an eine der genannten Endlagen angrenzenden Teilhubbereich des Schiebetürblatts (12) kuppelbar ist, sodass die Einzugsvorrichtung (30) das Schiebe türblatt (12) relativ zur Türzarge (11) in diese Endlage för dert, wobei die Einzugsvorrichtung (30) einen eine Beschleuni gungsvorrichtung bildenden Federenergiespeicher (101) und eine als Zylinder-Kolben-Einheit (51) ausgebildete Verzögerungsvor- richtung (51) aufweist, wobei die Zylinder-Kolben-Einheit (51) einen relativ zu einem Zylinder (54) verfahrbaren Kolben (71) aufweist, der einen Verdrängungsraum (61) von einem Aus gleichsraum (62) abgrenzt und wobei der Durchlassquerschnitt zwischen dem Verdrängungsraum (61) und dem Ausgleichsraum (62) mittels einer an einer verdrängungsraumseitigen Kolbenstirn seite (73) anlegbaren Kolbenscheibe (91) lastabhängig verän derbar ist, dadurch gekennzeichnet,

- dass der minimale Durchlassquerschnitt zwischen 0,5 Pro zent und 4 Prozent der Innenquerschnittsfläche des Zylin ders (54) beträgt,

- dass der maximale Durchlassquerschnitt zwischen 10 % und 15 % der Innenquerschnittsfläche des Zylinders (54) be trägt, - dass der Federenergiespeicher (101) als Zugfeder (101) ausgebildet ist, deren Zugkraft bei maximaler Nutzlänge zwischen dem doppelten und dem dreifachen der Zugkraft bei minimaler Nutzlänge beträgt und

— dass die Zugkraft der um ein Viertel ihres Nutzhubes ge längten Zugfeder (101) minimaler Nutzlänge zwischen dem 1,5-fachen und dem 3,5-fachen des Betrags der Summe der Haftreibungskraft des Schiebetürblatts (12) und der Wi derstandskraft der Zylinder-Kolben-Einheit (51) bei maxi malem Durchlassquerschnitt beträgt.

2. Schiebetürsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass der Kolben (71) von einem Ringspalt (66) umgeben ist.

3. Schiebetürsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass die Kolbenscheibe (91) biegbar ausgebildet ist.

4. Schiebetürsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass die Dicke der Kolbenscheibe (91) maximal 5 % des In nendurchmessers des Zylinders (54) beträgt und ihr Elastizi tätsmodul kleiner ist als 3500 MPa.

5. Schiebetürsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass die der Kolbenscheibe (91) zugewandte verdrängungs raumseitige Kolbenstirnseite (73) uneben ausgebildet ist.

6. Schiebetürsystem (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich net, dass die verdrängungsraumseitige Kolbenstirnseite (73) einen ebenen Flächenabschnitt (82) aufweist, aus dem mindestens eine in Richtung der Kolbenscheibe (91) orientierte Erhebung (81) heraussteht.

7. Schiebetürsystem (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich net, dass der Kolben (71) Längsdurchbrüche (75) aufweist, wo bei jeder Längsdurchbruch (75) mindestens mittels eines unverschließbaren Drosselkanals (77) mit dem Verdrängungsraum (61) verbunden ist.

8. Schiebetürsystem (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich net, dass die Drosselkanäle (77) in die verdrängungsraumsei- tige Kolbenstirnseite (73) eingeprägt sind und jeweils einen Längsdurchbruch (75) mit der Kolbenmantelfläche (72) verbinden. 9. Schiebetürsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugkraft der Zugfeder (101) bei minimaler Nutzlänge größer ist als der Betrag der Summe der Haftreibungskraft des Schiebetürblatts (12) und der Widerstandskraft der Zylinder-Kolben-Einheit (51) bei maximalem Durchlassquer- schnitt, wobei diese Zugkraft maximal das 2,5-fache des Betrages des genannten Betrags der Summe ist.

Description:
SchiebetürSystem Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein Schiebetürsystem mit einer Türzarge und mit mindestens einem relativ zu der Türzarge zwischen ei ner geöffneten Endlage und einer geschlossenen Endlage entlang einer Türführungsschiene verfahrbaren Schiebetürblatt, wobei entweder an der Türzarge oder am Schiebetürblatt ein Mitnehmer angeordnet ist, der mit einem am jeweils anderen Bauteil ange ordneten Mitnahmeelement einer Einzugsvorrichtung in einem an eine der genannten Endlagen angrenzenden Teilhubbereich der Schiebetür kuppelbar ist, sodass die Einzugsvorrichtung das

Schiebetürblatt relativ zur Türzarge in diese Endlage fördert, wobei die Einzugsvorrichtung einen eine Beschleunigungsvor richtung bildenden Federenergiespeicher und eine als Zylinder- Kolben-Einheit ausgebildete Verzögerungsvorrichtung aufweist,

BESTATIGUNGSKOPIE wobei die Zylinder-Kolben-Einheit einen relativ zu einem Zylinder verfahrbaren Kolben aufweist, der einen Verdrängungs- raum von einem Ausgleichsraum abgrenzt und wobei der Durch lassquerschnitt zwischen dem Verdrängungsraum und dem Aus- gleichsraum mittels einer an eine verdrängungsraumseitigen Kolbenstirnseite anlegbaren Kolbenscheibe lastabhängig verän derbar ist.

Aus der EP 2472 140 Al ist ein derartiges Schiebetürsystem bekannt. Beim Öffnen der Schiebetür muss der Bediener die Einzugskraft der Feder überwinden. Der vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, eine möglichst gleichförmige Schließgeschwindigkeit eines Schiebetürblatts und eine geringe, vom Bediener aufzubringende Öffnungskraft des Schiebetürblatts zu erreichen.

Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu beträgt der minimale Durchlassquerschnitt zwischen 0,5 Prozent und 4 Prozent der Innenquerschnittsfläche des Zylinders. Der maximale Durchlassquerschnitt beträgt zwischen 10 % und 15 % der Innenquerschnittsfläche des Zylinders. Der Federenergiespeicher ist als Zugfeder ausgebildet, deren Zugkraft bei maximaler Nutzlänge zwischen dem doppelten und dem dreifachen der Zugkraft bei minimaler Nutzlänge beträgt. Außerdem beträgt die Zugkraft der um ein Viertel ihres Nutzhubes gelängten Zugfeder minimaler Nutzlänge zwischen dem 1,5- fachen und dem 3,5-fachen des Betrags der Summe der Haftreibungskraft des Schiebetürblatts und der Widerstandskraft der Zylinder-Kolben-Einheit bei maximalem Durchlassquerschnitt. Das Schiebetürsystem hat eine geschwindigkeitsabhängige Dros ¬ sel, die das Schiebetürblatt verzögert. Hierbei nimmt mit ab ¬ nehmender Geschwindigkeit der Druck im Verdrängungsraum ab. In einem Schwellenbereich des Drucks wird die Verzögerungswirkung auf ein Minimum reduziert. Hierbei wird der Durchlassquer schnitt zwischen dem Verdrängungsraum und dem Ausgleichsraum vergrößert. Das Schiebetürblatt wird nun mittels der Zugfeder in die Endlage gefördert. Die Zugfeder ist hierbei so ausge- legt, dass sie in diesem Resthub die größere Kraft aus der Haftreibungskraft und der Rollreibungskraft des Schiebetür blatts sowie die Widerstandskraft der Zylinder-Kolben-Einheit mit maximalem Durchlassquerschnitt überwindet.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unter ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung schematisch dar gestellter Ausführungsformen.

Figur 1 Schiebetürsystem, offen; Figur 2 Schiebetürsystem, geschlossen; Figur 3 Einzugsvorrichtung; Figur 4 Längsschnitt der Einzugsvorrichtung aus Figur 3; Figur 5 Schnitt einer Zylinder-Kolben-Einheit; Figur 6 Isometrische Schnittansicht eines Kolbens; Figur 7 Kolbenscheibe ; Figur 8 Variante der Einzugsvorrichtung.

Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Schiebetürsystem (10) in einer geöffneten Stellung und in einer geschlossenen Stellung. Die ses Schiebetürsystem (10) kann an einem Möbelstück angeordnet sein, als Raumtrenner eingesetzt sein, etc. Das Schiebetürsystem (10) hat eine z.B. im Korpus (2) des Mö ¬ belstücks angeordnete Türzarge (11), die eine Türöffnung (3) beispielsweise ein- oder mehrseitig begrenzt. Bei einer ein ¬ seitig angeordneten Türzarge (11) ist diese z.B. oberhalb ei nes zwischen einer geschlossenen Stellung und einer offenen Stellung verfahrbaren Schiebetürblatts (12) angeordnet. In der geschlossenen Stellung, vgl. Figur 2, verschließt das Schiebe ¬ türblatt (12) die Türöffnung (3). In der in der Figur 1 darge ¬ stellten geöffneten Stellung steht das Schiebetürblatt (12) in einer wandseitigen Ausnehmung (4). Es ist aber auch denkbar, beim Öffnen das Schiebetürblatt (12) neben ein feststehendes Türblatt zu verfahren.

In der Türzarge (11) ist das Schiebetürblatt (12) beispiels weise mittels Rollenschuhen (13) gelagert. Diese Rollen schuhe (13) haben beispielsweise entlang einer Führungs schiene (15) verfahrbare wälzgelagerte Rollen (14). Bei einer Masse des Schiebetürblatts (12) von beispielsweise 60 Kilo gramm ist der Haftreibungsbeiwert sämtlicher Rollen (14) bei spielsweise kleiner als 0,0165. Die zum Losfahren des unbelas teten Schiebetürblatts (12) zu erzeugende Antriebskraft ist damit z.B. kleiner als 10 Newton.

Im Ausführungsbeispiel ist in der Türzarge (11) ein Mitneh mer (21) angeordnet. Der Mitnehmer (21) ist beispielsweise zapfenartig ausgebildet und ragt in Richtung des Schiebetür blatts (12) aus der Türzarge (11) heraus. Am Schiebetür blatt (12) ist eine Einzugsvorrichtung (30) befestigt. Die Einzugsvorrichtung (30) hat ein Mitnahmeelement (41), das mit dem Mitnehmer (21) z.B. in einem an die geschlossene Endlage des Schiebetürblatts (12) angrenzenden Teilhub des Schiebetür blatts (12) kuppelt. Es ist auch denkbar, die Einzugsvorrich- tung (30) vor dem Erreichen der geöffneten Endlage einzukup peln. Sobald das Schiebetürblatt (12) mit der Türzarge (11) gekuppelt ist, wird es mittels der Einzugsvorrichtung (30) z.B. in die geschlossene Endlage verfahren. Beim Öffnen des Schiebetürblattes (12) wird die Einzugsvorrichtung (30) wieder in die Ausgangsstellung zurückgefahren und vom Mitnehmer (21) abgekuppelt. Es ist auch denkbar, den Mitnehmer (21) am Schie betürblatt (12) und die Einzugsvorrichtung (30) an der Türz- arge (11) anzuordnen.

Die Figur 3 zeigt eine Einzugsvorrichtung (30). Die Einzugs vorrichtung (30) hat ein z.B. zweiteiliges Gehäuse (31), aus dem das Mitnahmeelement (41) heraussteht. Das Mitnahmeele ment (41) ist in der Längsrichtung (5) der Einzugsvorrich- tung (30) zwischen einer in der Figur 3 dargestellten Endposi tion (32) und einer kraft- und/oder formschlüssig gesicherten Parkposition und zurück verschiebbar. Das Mitnahmeelement (41) ragt entlang des gesamten Verfahrhubs durch einen Längs schlitz (33) des Gehäuses (31). Das Gehäuse (31) hat weiterhin z.B. zwei oder mehr Querdurchbrüche (34) zur Befestigung der Einzugsvorrichtung (30) z.B. am Schiebetürblatt (12).

In der Figur 4 ist ein Längsschnitt der in der Figur 3 darge stellten Einzugsvorrichtung (30) dargestellt. Das Mitnahmeele- ment (41) hat eine Aufnahmeöffnung (42) zum Umgreifen des Mit nehmers (21). An seinem zur Gehäuserückseite (35) zeigenden Ende hat das Mitnahmeelement (41) eine Kolbenstangenauf nahme (43). In dieser Kolbenstangenaufnahme (43) ist ein Kol benstangenkopf (53) einer Kolbenstange (52) einer Zylinder- Kolben-Einheit (51) gehalten. Diese Zylinder-Kolben-Ein- heit (51) bildet eine Verzögerungsvorrichtung (51). Der Zylin der (54) der Verzögerungsvorrichtung (51) ist im Gehäuse (31) beispielsweise befestigt. Beispielsweise ist diese Zylinder- Kolben-Einheit (51) für eine maximale Kraft von 300 Newton ausgelegt .

Am Mitnahmeelement (41) und am Gehäuse (31) ist außerdem ein Federenergiespeicher (101) gehalten. Dieser ist im Ausfüh rungsbeispiel parallel zur Verzögerungsvorrichtung (51) ge schaltet, sodass der Federenergiespeicher (101) und die Verzö gerungsvorrichtung (51) zumindest in einem Teilhub gleichzei tig auf das Mitnahmeelement (41) wirken. Der Federenergiespei- eher (101) ist als Zugfeder (101) ausgebildet. In diesem Aus führungsbeispiel hat die Zugfeder (101) eine minimale Nutz länge, die beispielsweise 30 % größer ist als die entspannte Länge der Zugfeder (101). Die maximale Nutzlänge der Zugfe der (101) ist in diesem Ausführungsbeispiel 55 % größer als die minimale Nutzlänge. Die Federkraft bei maximaler Nutzlänge der Zugfeder (101) beträgt in diesem Ausführungsbeispiel 61 Newton. Dies ist z.B. das Dreifache der Federkraft bei mi nimaler Nutzlänge. Die Figur 5 zeigt einen Längsschnitt einer Zylinder-Kolben-

Einheit (51). Die Zylinder-Kolben-Einheit (51) umfasst den Zy linder (54), in dem ein mit der Kolbenstange (52) verbundener Kolben (71) in der Längsrichtung (5) verfahrbar ist. Im z.B. ölbefüllten Zylinderinnenraum (56) grenzt der Kolben (71) ei- nen Verdrängungsraum (61) von einem Ausgleichsraum (62) ab.

Der Ausgleichsraum (62) wird zylinderkopfseitig mittels eines federbelasteten Ausgleichsdichtelements (57) begrenzt. Dieses Ausgleichsdichtelement (57) trennt den Ausgleichsraum (62) hermetisch von der Umgebung (1) ab.

Am Zylinderkopf (58) ist die Kolbenstange (52) durch einen Zy linderkopfdeckel (59) hindurchgeführt. Gegebenenfalls kann die Kolbenstange (52) im Zylinderkopfdeckel (59) geführt sein. Im Verdrängungsraum (61) ist zwischen dem Kolben (71) und dem Zylinderboden (55) eine Rückstellfeder (63) angeordnet. Diese als Druckfeder (63) ausgebildete Rückstellfeder (63) belastet den Kolben (71) in der Ausfahrrichtung (64).

Die Zylinderinnenwandung (65) ist im Ausführungsbeispiel zy linderförmig ausgebildet. Sie hat beispielsweise einen über die Hublänge konstanten, kreisförmigen Querschnitt. Die Zylin derinnenwandung (65) kann aber auch konisch, gestuft, etc. ausgebildet sein. Die nutzbare Hublänge der Zylinder-Kolben- Einheit (51) entspricht beispielsweise dem Verfahrweg des Mit nahmeelements (41) zwischen der Parkposition und der Endposi tion (32). Der Kolben (71) hat die Gestalt eines geometrischen Zylinders. Er hat eine Zylindermantelförmige Mantelfläche (72), die von zwei Kolbenstirnseiten (73, 74) begrenzt wird. Die Quer schnittsfläche des Kolbens (71) in einer Ebene normal zur Längsrichtung (5) beträgt im Ausführungsbeispiel 97,5 % der Innenquerschnittsfläche des Zylinders (54) in einer hierzu pa rallelen Ebene. Die Zylinderinnenwandung (65) und der Kol ben (71) begrenzen damit einen Ringspalt (66).

In der Figur 6 ist ein Kolben (71) in einem isometrischen Schnitt dargestellt. Der Kolben (71) hat z.B. drei Längsdurch brüche (75), die die beiden Kolbenstirnseiten (73, 74) mitei nander verbinden. Alle Längsdurchbrüche (75) haben beispiels weise die gleichen Abmessungen und sind gleichmäßig verteilt auf einem gemeinsamen Teilkreis angeordnet. Der einzelne Längsdurchbruch (75) hat in einer Ansicht in einer Normalen ebene zur Längsrichtung (5) die Gestalt eines gebogenen Lang lochs . An der dem Verdrängungsraum (61) zugewandten Kolbenstirn seite (73) trägt der Kolben (71) einen zentrisch angeordneten Kolbenzapfen (76). Außerdem hat diese verdrängungsraumseitige Kolbenstirnseite (73) z.B. mindestens einen Drosselkanal (77), der einen der Längsdurchbrüche (75) mit der Kolbenmantelflä che (72) verbindet. Der z.B. scharfkantig ausgebildete Dros selkanal (77) hat im Ausführungsbeispiel eine in einer Norma lenebene zur Längsrichtung (5) liegende Grundfläche (78). Die Seitenwände (79) stehen senkrecht hierzu. Auch eine z.B. V- förmige oder U-förmige Gestaltung des Drosselkanals (77) ist denkbar. Im Ausführungsbeispiel ist jeder der Längsdurchbrü che (75) mittels eines Drosselkanals (77) mit der Kolbenman telfläche (72) verbunden. Die verdrängungsraumseitige Kolbenstirnseite (73) ist uneben ausgebildet. Beispielsweise hat sie mindestens eine in radia ler Richtung orientierte Erhebung (81). Diese ragt aus dem an sonsten ebenen Flächenabschnitt (82) der verdrängungsraumsei tigen Kolbenstirnseite (73) heraus. Die Erhebung (81) ist bei- spielsweise wellenförmig ausgebildet, sodass sie tangential in die angrenzenden Bereiche der verdrängungsraumseitigen Kol benstirnseite (73) übergeht. Die Kolbenstirnseite (73) kann beispielsweise so ausgebildet sein, dass jeweils zwischen zwei Längsdurchbrüchen (75) eine Erhebung (81) angeordnet ist.

Der Kolbenzapfen (76) trägt eine Kolbenscheibe (91), vgl. Fi gur 7. Dies ist eine im Grundzustand ebene Ringscheibe (91) mit zwei zueinander planparallelen Stirnflächen (92) und einer zentralen Bohrung (93). Der Innendurchmesser der Kolben- scheibe (91) ist im Ausführungsbeispiel um 10 % größer als der Außendurchmesser des Kolbenzapfens (76). Der Außendurchmesser der Kolbenscheibe (91) beträgt z.B. 93 % des Außendurchmessers des Kolbens (71). Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Kolbenscheibe (91) eine Dicke von 5,5% des Kolbendurchmessers. Dies sind beispielsweise 0,3 Millimeter. Im Ausführungsbei spiel besteht die Kolbenscheibe aus Polyoxymethylen (POM). Der Elastizitätsmodul dieses Werkstoffs beträgt z.B. 2800 Me gapascal. Es ist aber auch denkbar, Werkstoffe mit Elastizi- tätsmoduln bis 3500 Megapascal einzusetzen.

Nach der Montage des Schiebetürsystems (10) mit der Einzugs vorrichtung (30) steht das Schiebetürblatt (12) beispielsweise in der geöffneten Stellung. Die Einzugsvorrichtung (30) ist z.B. am Schiebetürblatt (12) angeordnet. Sie steht in der

Parkposition, in der das Mitnahmeelement (41) kraft- und/oder formschlüssig gesichert ist. Die Kolbenstange (52) der Zylin- der-Kolben-Einheit (51) ist ausgefahren und die Zugfeder (101) ist auf ihre maximale Nutzlänge gespannt.

Zum Schließen des Schiebetürblatts (12) drückt der Bediener das Schiebetürblatt (12) in die Schließrichtung (6). Bei spielsweise liegt die Schubgeschwindigkeit zwischen 25 Milli meter pro Sekunde und 50 Millimeter pro Sekunde. In einem an die geschlossene Endlage angrenzenden Teilbereich des Gesamt hubs des Schiebetürblattes (12) kuppelt der Mitnehmer (21) mit dem Mitnahmeelement (41) der Einzugsvorrichtung (30). Das Mit nahmeelement (41) wird aus der Parkposition gelöst und ver fährt in Richtung der Endposition (32). Hierbei wird die Zy- linder-Kolben-Einheit (51) belastet. Der Kolben (71) kompri miert den Verdrängungsraum (61). Beispielsweise nimmt der Druck im Verdrängungsraum (61) auf 70 Newton zu. Aus dem Ver drängungsraum (61) wird Öl durch den Ringspalt (66) und durch die Drosselkanäle (77) hindurch in den Ausgleichsraum (62) verdrängt. Gleichzeitig wird die Kolbenscheibe (91) an die verdrängungsraumseitige Kolbenstirnseite (73) angepresst. Alle Drosselkanäle (77) bleiben hierbei geöffnet. Der Ring spalt (66) und die Drosselkanäle (77) bilden bei der belaste- ten Zylinder-Kolben-Einheit (51) den minimalen Durchlassquer schnitt zwischen dem Verdrängungsraum (61) und dem Ausgleichs raum (62). Die Gesamtfläche dieses minimalen Durchlassquer schnitts beträgt beispielsweise zwischen 0,5 % und 4 % der In- nenquerschnittsfläche () des Zylinders (54). Das Schiebetür blatt (12) wird abgebremst. Gleichzeitig wird die Zugfe der (101) entlastet.

Beim weiteren Verzögern des Schiebetürblatts (12) wird der Vo- lumenstrom in der Zylinder-Kolben-Einheit (51) aus dem Ver drängungsraum (61) in den Ausgleichsraum (62) verringert. Gleichzeitig nimmt der Druck des Öls (67) im Verdrängungs raum (61) ab. Die Kolbenscheibe (91) wird entlastet und ver formt sich in Richtung ihrer Ausgangsstellung zurück. Diese Rückverformung wird beispielsweise von dem den Drosselka nal (77) durchströmenden Öl (67) unterstützt, das die der Ver drängungsraumseitigen Kolbenstirnseite (73) zugewandte Stirn fläche (92) der Kolbenscheibe (91) belastet. Die Kolben scheibe (91) verformt sich quasi schlagartig in ihre Ausgangs- Stellung zurück. Sie liegt jetzt nur auf den Erhebungen (81) auf. Zwischen der Kolbenscheibe (91) und der verdrängungsraum seitigen Kolbenstirnseite (73) bildet sich entlang der Um fangsfläche (94) der Kolbenscheibe (91) ein Durchtritts spalt (68). Die Querschnittsfläche dieses Durch- trittsspalts (68) ist beispielsweise größer oder gleich der

Summe aller Querschnittsflächen der Längsdurchbrüche (75). Die Drosselwirkung der Kolbenscheibe (91) ist damit quasi aufgeho ben. Der gesamte Durchlassquerschnitt beträgt jetzt z.B.

13,3 % der Zylinderinnenquerschnittsfläche. Dieser maximale Durchlassquerschnitt kann zwischen 10 % und 15 % der Innen querschnittsfläche des Zylinders (54) betragen. Der maximale Durchlassquerschnitt wird damit durch die Summe der Quer schnittsfläche des Ringspalts (66) und der Flächen aller Längsdurchbrüche (75) in derselben Ebene gebildet. Der Resthub des Mitnahmeelements (41) In Richtung der Endposi tion (32) beträgt zu diesem Zeitpunkt beispielsweise ein Vier tel seines Gesamthubs. Die Zugfeder (101) wirkt z.B. zu diesem Zeitpunkt mit der Summe aus ihrer minimalen Zugkraft und einem Viertel der Differenz der maximalen Zugkraft und der minimalen Zugkraft. Diese Restzugkraft der Zugfeder (101) ist größer als der Betrag der Summe der Haftreibungskraft des Schiebetür blatts (12) in der Führungsschiene (15) und der Widerstands- kraft der unbelasteten Zylinder-Kolben-Einheit (51). Im Aus führungsbeispiel beträgt die Restzugkraft der Zugfeder (101) an dieser Stelle 28 Newton, während die Summe der entgegenge setzt gerichteten Kräfte 9 Newton beträgt. Die Zugfeder (101) ist hierbei so ausgelegt, dass sie bei dem genannten Resthub von einem Viertel des Gesamthubs eine Zugkraft aufweist, die zwischen dem 1,5-fachen und dem 3,5-fachen größer ist als der Betrag der Summe der entgegengesetzt wirkenden Kräfte. Die Zugfeder (101) zieht das Schiebetürblatt (12) gleichmäßig in die geschlossene Endlage, wobei die Restzugkraft abnimmt. Hierbei bleibt der maximale Durchlassquerschnitt zwischen dem Verdrängungsraum (61) und dem Ausgleichsraum (62) erhalten.

Die Zugkraft der Zugfeder (101) bei minimaler Nutzlänge be trägt beispielsweise das Doppelte des Betrags der Widerstands kräfte .

Falls z.B. der Bediener in diesem Bereich das Schiebetür blatt (12) beispielsweise manuell stärker in die Schließrich tung (6) verschiebt, steigt der Druck im Verdrängungsraum (61) der Zylinder-Kolben-Einheit (51) erneut an. Die Kolben- scheibe (91) legt sich erneut an die verdrängungsraumseitige Kolbenstirnseite (73) an. Die Zylinder-Kolben-Einheit (51) verzögert das Schiebetürblatt (12), bis es eine Geschwindig keit in einem Übergangsbereich erreicht hat. Mit der Druckab- nähme im Verdrängungsraum (61) verformt sich die Kolben scheibe (91) in ihre Ausgangslage zurück. Die sich weiter ent spannende Zugfeder (101) zieht das Schiebetürblatt (12) in die geschlossene Endlage.

Bei einem schnellen Zuschieben des Schiebetürblatts (12), z.B. bei Geschwindigkeiten bis zu 75 Millimeter pro Sekunde, er fährt das Schiebetürblatt (12) eine stärkere Verzögerung. Das Schiebetürblatt kann hierbei beispielsweise bis zum Stillstand abgebremst werden. Beim Abnehmen des Drucks im Verdrängungs raum (61) verformt sich die Kolbenscheibe (91) elastisch zu rück. Die Zugfeder (101) zieht auch in diesem Fall das Schie betürblatt (12) anschließend gleichförmig in die Endlage. Beim Öffnen des Schiebetürblatts (12) zieht der Bediener die Einzugsvorrichtung (30) relativ zum Mitnehmer (21). Die Zugfe der (101) wird gespannt. Die Zylinder-Kolben-Einheit (51) wird ausgefahren. Die vom Bediener zu überwindenden Kräfte sind hierbei die Summe der Federkraft, die größere Kraft aus der Haftreibungskraft und der Rollreibungskraft des Schiebetür blatts (12) und die Widerstandskraft der Zylinder-Kolben-Ein heit (51) bei maximalem Durchlassquerschnitt. Die maximal vom Bediener aufzubringende Öffnungskraft ist damit die Summe aus der Zugkraft der Zugfeder (101) bei maximaler Nutzlänge und aus den genannten Widerstandskräften. Aufgrund der schwachen Zugfeder (101) ist im Ausführungsbeispiel diese vom Bediener aufzubringende Kraft gering. Die Zugkraft der Zugfeder (101) bei maximaler Nutzlänge kann zwischen dem 1,5-fachen und dem 3,5-fachen der Zugkraft bei minimaler Nutzlänge betragen.

Beim Öffnen des Schiebetürblatts (12) wird das Mitnahmeele ment (41) in die Parkposition verschoben. Dort bleibt es ste hen. Beim weiteren Öffnen des Schiebetürblatts (12) wird der Mitnehmer (21) aus dem Mitnähmeelement (41) entkoppelt. Das Schiebetürblatt (12) kann nun nahezu widerstandfrei weiter ge öffnet werden.

Die Figur 8 zeigt eine andere Ausführungsform einer Einzugs- Vorrichtung (30). In dieser Einzugsvorrichtung (30) ist das Mitnahmeelement (41) mit einem Schlitten (44) gekoppelt, an dem der Kolbenstangenkopf (53) der Zylinder-Kolben-Ein- heit (51) gelagert ist. In der hier eingesetzten Zylinder-Kol- ben-Einheit (51) ist der Verdrängungsraum (61) zwischen dem Zylinderkopf (58) und dem Kolben (71) angeordnet. Der Aus gleichsraum (62) liegt zwischen dem Kolben (71) und dem Zylin derboden (55). Der Kolben (71), der Zylinder (54) und die Kol benscheibe (91) haben beispielsweise die gleichen Hauptabmes sungen und sind aus den gleichen Werkstoffen hergestellt wie die im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel genann ten Bauteile.

Der als Zugfeder (101) ausgebildete Federenergiespeicher (101) ist zwischen dem Schlitten (44) und dem Gehäuse (31) angeord- net. In dieser Zugfeder (101) beträgt die minimale Nutzlänge das Doppelte der Länge der entspannten Zugfeder (101). Die ma ximale Nutzlänge beträgt das 1,5-fache der minimalen Nutz länge. In diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Zugkraft der Zugfeder (101) bei maximaler Nutzlänge das Doppelte der Zug- kraft der Zugfeder (101) bei minimaler Nutzlänge. Die letztge nannte Zugkraft beträgt beispielsweise 15 Newton.

Der Betrieb eines Schiebetürsystems (10) mit der in der Fi gur 8 dargestellten Einzugsvorrichtung (30) erfolgt, wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben. Beim Schließen des Schiebetürblatts (12) wird dieses verzö gert. Beim Abnehmen des Drucks im Verdrängungsraum (61) öffnet die Kolbenscheibe (91) die Längsdurchbrüche (75) vollständig. Die Zugkraft der Zugfeder (101) hat beim Hub des Mitnahmeele ments (41) abgenommen. Beispielsweise bei einem Resthub von einem Viertel des Gesamthubs beträgt die Federkraft das Dop pelte des Betrags der Widerstandskräfte. Auch in diesem Aus- führungsbeispiel zieht die Zugfeder (101) das Schiebetür blatt (12) in die geschlossene Endlage.

Das Öffnen des Schiebetürblatts (12) erfolgt, wie oben be schrieben. Die maximale Öffnungskraft beträgt in diesem Aus- führungsbeispiel das 2,6-fache der Zugkraft der Zugfeder (101) bei minimaler Nutzlänge.

Die Zugfeder (101) kann eine degressive Kennlinie haben. Bei spielsweise kann der Bereich zwischen der minimalen Nutzlänge und der um ein Viertel des Nutzhubs gelängten Zugfeder (101) linear ausgebildet sein. Bei weiterer Längung der Zugfe der (101) kann dies mittels einer nur geringfügig zunehmenden Kraft erfolgen. Damit kann die vom Bediener aufzubringende Öffnungskraft weiter reduziert werden.

Auch ein Entkoppeln der Zugfeder (101) in einem Teilhub des Gesamthubs des Mitnahmeelements (41) ist denkbar. So kann bei spielsweise beim Öffnen des Schiebetürblatts (12) die Zugfe der (101) bei einem Viertel des Hubs des Mitnahmeelements (41) ausgekoppelt werden. Beim weiteren Verfahren des Mitnahmeele ments (41) in Richtung der Parkposition wird dann nur noch die Zylinder-Kolben-Einheit (51) ausgefahren. Hierfür ist dann vom Bediener nur noch die größere Kraft der Haft- und/oder Roll reibungskraft des Schiebetürblatts (12) und die Widerstands- kraft der Zylinder-Kolben-Einheit (51) zu überwinden.

Beim Schließen des Schiebetürblatts (12) wird die Zugfe der (101) dann wieder eingekoppelt und zieht nach dem Vergrö- ßern des Durchlassquerschnitts zwischen dem Verdrängungs raum (61) und dem Ausgleichsraum (62) das Schiebetürblatt (12) in die geschlossene Endlage. Auch Kombinationen der einzelnen Ausführungsbeispiele sind denkbar .

Bezugszeichenliste :

1 Umgebung

2 Korpus

3 Türöffnung

4 Wandausnehmung

5 Längsrichtung

6 Schließrichtung

10 Schiebetürsystem

11 Türzarge

12 Schiebetürblatt

13 Rollenschuhe

14 Rollen

15 Türführungsschiene

21 Mitnehmer

30 Einzugsvorrichtung

31 Gehäuse

32 Endposition

33 Längsschlitz

34 Querdurchbrüche

35 Gehäuserückseite

41 Mitnahmeelement

42 Aufnahmeöffnung

43 Kolbenstangenaufnahme

44 Schlitten

51 Zylinder-Kolben-Einheit , Verzögerungsvorrichtung

52 Kolbenstange

53 Kolbenstangenkopf

54 Zylinder 55 Zylinderboden

56 Zylinderinnenraum

57 Ausgleichsdichtelement

58 Zylinderköpf

59 Zylinderkopfdeckel

61 Verdrängungsraum

62 Ausgleichsraum

63 Rückstellfeder, Druckfeder

64 Ausfahrrichtung

65 Zylinderinnenwandung

66 Ringspalt

67 Öl

68 Durchtrittsspalt

71 Kolben

72 Mantelfläche

73 Kolbenstirnseite, verdrängungsraumseitig

74 Kolbenstirnseite, ausgleichsraumseitig

75 Längsdurchbrüche

76 Kolbenzapfen

77 Drosselkanal

78 Grundfläche

79 Seitenwände

81 Erhebung

82 ebener Flächenabschnitt

91 Kolbenscheibe

92 Stirnflächen

93 Bohrung

94 Umfangsfläche 01 Federenergiespeicher, Zugfeder