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Title:
SLIP-RING ARRANGEMENT WITH SPIRAL FAN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/169763
Kind Code:
A1
Abstract:
A slip-ring arrangement (1) for an electrical rotary machine has a rotor (2) and a sliding-contact device (3) which is arranged on the rotor (2) and has a slip ring, and a sliding-contact element with which the slip ring can make electrical contact. Furthermore, a radial fan impeller (4) with an intake device is arranged on the rotor (2), wherein the intake device is designed in such a way that, during operation of the radial fan impeller (4), a cooling fluid can be drawn into the radial fan impeller (4) through the intake device along the sliding-contact device (3). Furthermore, the slip-ring arrangement (1) has a spiral housing (10) which is of spiral design and surrounds a radial circumference of the radial fan impeller (4).

Inventors:
HOENIG CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/057414
Publication Date:
October 27, 2016
Filing Date:
April 05, 2016
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H02K9/28
Foreign References:
DE102012203098A12013-04-04
CN102624156A2012-08-01
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Elektrische Rotationsmaschine mit einer Schleifringan- Ordnung ( 1 ) ,

mit einem Rotor (2),

einer an dem Rotor (2) angeordneten Schleifkontakteinrich- tung (3) mit einem Schleifring und einem durch den Schleifring elektrisch kontaktierbaren Schleifkontaktelement , einem an dem Rotor (2) angeordneten Radiallüfterrad (4) mit einer Ansaugeinrichtung, wobei die Ansaugeinrichtung derart ausgebildet ist, dass während eines Betriebs des Radiallüf¬ terrads (4) ein Kühlfluid entlang der Schleifkontaktein- richtung (3) durch die Ansaugeinrichtung hindurch in das Radiallüfterrad (4) saugbar ist, und

einem einen radialen Umfang des Radiallüfterrads (4) umschließenden, spiralförmig ausgebildeten Spiralgehäuse (10) ,

wobei das Spiralgehäuse (10) einen Spiralbereich (17) und einen stromab von dem Spiralbereich angeordneten Abströmbereich (18) mit einer Abströmöffnung (19) aufweist,

wobei in dem Spiralbereich (17) eine Innenwand des Spiral¬ gehäuses (10) im Wesentlichen einer Spiralfunktion entsprechend von einer Rotationsachse des Rotors (2) beabstandet ist,

wobei in einem Übergangsbereich zwischen dem Spiralbereich (17) und dem Abströmbereich (18) durch die Innenwand eine Zunge (20) derart ausgebildet ist, dass an der Zunge (20) in einer Schnittebene senkrecht zur Rotationsachse ein Zun- genabstand (21) zwischen der Innenwand und einem äußeren

Umfang des Radiallüfterrads (4) besteht, der minimaler Ab¬ stand zwischen der Innenwand und dem äußeren Umfang des Radiallüfterrads (4) ist,

wobei in dem Spiralbereich (17) ein Maximalwert (24) eines radial von der Rotationsachse des Rotors (2) ausgehend ge¬ messenen Abstands zwischen dem äußeren Umfang des Radiallüfterrads (4) und der Innenwand einem Sechs- bis Acht¬ fachen des Zungenabstands (21) entspricht.

2. Schleifringanordnung (1) nach Anspruch 1,

wobei in dem Abströmbereich (18) die Größe der Quer- schnittsfläche in Strömungsrichtung konstant ist.

3. Elektrische Rotationsmaschine nach Anspruch 1,

wobei der Zungenabstand (21) kleiner ist als die Hälfte ei¬ ner Radialerstreckung von Schaufeln (23) des Radiallüf- terrads (4) .

4. Elektrische Rotationsmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Zunge (20) stumpfwinklig ausgebildet ist. 5. Elektrische Rotationsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

wobei die Zunge (20) einen Winkel zwischen 110° und 130° aufweist . 6. Nachrüstsatz für eine elektrische Rotationsmaschine nach Anspruch 1 mit dem Spiralgehäuse (10) .

Description:
Beschreibung

Schleifringanordnung mit Spirallüfter

Die Erfindung betrifft eine elektrische Rotationsmaschine mit einer Schleifringanordnung wie beispielsweise einen Generator, insbesondere Turbogenerator, oder Motor. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Nachrüstsatz für eine derartige elektrische Rotormaschine.

Schleifringanordnungen mit einem Schleifring und einem

Schleifkontaktelement wie z.B. einer sogenannten Bürste bil ¬ den einen Gleitkontakt bzw. eine Bürstenbrücke, die es ermög- licht, eine elektrische Leistung oder ein Signal zwischen ge ¬ geneinander rotierenden Bauteilen zu übertragen. Insbesondere können Schleifringanordnungen in Generatoren, Synchronmaschinen bzw. Turbogeneratoren dazu verwendet werden, die nötige Erregerspannung von einer statischen Erregereinrich- tung mittels der Gleitkontakte der Schleifringanordnung in Erregerwicklungen des Rotors bzw. Läufers einzuspeisen.

Derartige Schleifringanordnungen müssen gekühlt werden, um die durch Reibung und Strom entstehenden Temperaturen abzu- führen.

Weiterhin entsteht durch die mechanische Reibung am Gleitkontakt Reibstaub, welcher abzuführen ist, da er sonst die Funk ¬ tionsfähigkeit der Schleifkontakteinrichtung und insbesondere ihre elektrischen Kontakteigenschaften beeinträchtigen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine elektrische Rotationsma ¬ schine mit einer Schleifringanordnung mit verbesserten Betriebseigenschaften, insbesondere einer geringeren Fehleran- fälligkeit und einer erhöhten Lebensdauer anzugeben. Diese Aufgabe wird gelöst durch eine elektrische Rotationsma ¬ schine mit einer Schleifringanordnung für eine elektrische Rotationsmaschine gemäß dem unabhängigen Patentanspruch. Eine elektrische Rotationsmaschine mit einer Schleifringan ¬ ordnung weist einen Rotor, eine an dem Rotor angeordnete Schleifkontakteinrichtung mit einem Schleifring und einem durch den Schleifring elektrisch kontaktierbaren Schleifkontaktelement und ein an dem Rotor angeordnetes Radiallüfterrad mit einer Ansaugeinrichtung auf, wobei die Ansaugeinrichtung derart ausgebildet ist, dass während eines Betriebs des

Radiallüfterrads ein Kühlfluid entlang der Schleifkontakteinrichtung durch die Ansaugeinrichtung hindurch in das

Radiallüfterrad saugbar ist. Weiterhin weist die Schleifring- anordnung ein einen radialen Umfang des Radiallüfterrads umschließendes, spiralförmig ausgebildetes Spiralgehäuse auf.

Die elektrische Rotationsmaschine kann eine beliebige elekt ¬ rische Maschine wie beispielsweise ein Motor oder ein Genera- tor sein, bei der über die Schleifkontakteinrichtung von einem Stator auf den Rotor beispielsweise eine elektrische Leistung oder ein Signal zu übertragen ist. Insbesondere kann die Rotationsmaschine ein Turbogenerator sein. Die Schleifkontakteinrichtung kann einen elektrischen Gleitkontakt zwischen dem Schleifring und dem Schleifkontaktele- ment ausbilden, durch den zwischen dem Stator oder dem Rotor elektrische Spannungen oder Signale übertragbar sind. Das Schleifkontaktelement wird auch als Bürste, Kohlebürste, Schleifkohle oder Motorkohle bezeichnet. Seine Zusammenset ¬ zung muss den Anforderungen an den Kontakt und die zu übertragende Leistung angepasst sein und kann variieren. Es kann Graphit, angereichert mit metallischen Komponenten wie z.B. Kupfer, Silber oder Molybdän oder auch nur metallische Komponenten aufweisen. Durch Reibung und starke Hitzeentwicklung tritt an der

Schleifkontakteinrichtung und insbesondere am Schleifkontakt- element ein Materialabrieb auf, der im Folgenden unabhängig von der Materialzusammensetzung als Kohlenstaub bezeichnet wird. Dieser Kohlenstaub kann die elektrischen Eigenschaften der Schleifkontakteinrichtung gravierend beeinträchtigen, so dass insbesondere wegen der hohen Anforderungen an die Erregerstromübertragung bei Generatoren die Funktionalität und Lebensdauer und insgesamt die Einsetzbarkeit einer Schleif- ringanordnung beeinträchtigt sein kann.

Zum Erzeugen eines Kühlfluidstroms und weiter zum Abtransport des Kohlenstaubs ist das an dem Rotor angeordnete Radiallüf ¬ terrad mit der Ansaugeinrichtung vorgesehen. Insbesondere kann die Ansaugeinrichtung derart gestaltet sein, dass ein an der Schleifkontakteinrichtung beispielsweise aus einem Kühl- fluidreservoir bereitgestelltes Kühlfluid durch die Ansaug ¬ einrichtung derart eingesogen wird, dass es entlang der

Schleifkontakteinrichtung geführt wird und insbesondere in einem Bereich zwischen Schleifring und Schleifkontaktelement vorbeiströmt, bevor es durch das beispielsweise von dem Rotor angetriebene Radiallüfterrad ausgeblasen wird.

Insbesondere kann die Ansaugeinrichtung einen Ansaugstutzen aufweisen, der die am dem Rotor angeordnete Schleifkontakt ¬ einrichtung im Wesentlichen umschließt und einen Kanal zum Radiallüfterrad ausbildet. Bei einer Rotation des Radiallüf ¬ terrads z.B. durch den Rotor wird die zwischen Schaufeln des Radiallüfterrads befindliche Luft durch die Zentrifugalkraft nach außen befördert, so dass ein Sog im Bereich der Ansaug ¬ einrichtung bzw. des Ansaugstutzens entsteht, durch den das Kühlfluid entlang der Schleifkontakteinrichtung geführt werden kann. Um das erwärmte und mit dem Kohlenstaub verschmutzte Kühl ¬ fluid gezielt und effektiv ableiten zu können, weist die Anordnung das Spiralgehäuse auf, das in einer Schnittebene senkrecht zur Rotationsachse des Rotors eine spiralförmig an ¬ geordnete Innenwand aufweist.

Die spiralförmige Anordnung der Innenwand ermöglicht es, den Strom des mit dem Kohlenstaub verschmutzten Kühlfluids durch das Spiralgehäuse im Wesentlichen ungehindert auszuleiten, wobei Gebiete mit großen Druckunterschieden innerhalb des Spiralgehäuses vermieden werden. Hierdurch können Verwirbe- lungen, Rückstromgebiete, in denen auf kleinem Raum Partikel- bewegungen mit unterschiedlichen Ausrichtungen auftreten, und Totstromgebiete mit geringen Strömungsgeschwindigkeiten vermieden werden.

Es hat sich gezeigt, dass sich dies besonders positiv auf den Abtransport des Reibstaubs auswirkt, da dieser aufgrund sei ¬ ner Oberflächen- und Ladungseigenschaften in Rück- und Totstromgebieten leicht verklumpt und/oder sich an der Innenwand anlagert. Durch die spiralförmige Gestaltung des Gehäuses wird somit ein gleichmäßiges Ausströmen des mit dem Reibstaub durchsetzten Kühlfluids bewirkt, wodurch Verklumpungen und Ablagerungen im Bereich des Spiralgehäuses vermieden werden können .

Hierdurch wird einerseits der Massenstrom durch das Spiralge- häuse und andererseits der Austrag des Reibstaubs verbessert. Wartungsintervalle können verlängert werden und die Lebens ¬ dauer der gesamten Schleifringanordnung wird verbessert.

Gleichzeitig können gleichbleibende elektrische Kontakteigen ¬ schaften erreicht werden, wodurch eine verbesserte Tauglich- keit der Schleifringanordnung für den Einsatz in Hochleistungsgeneratoren erreicht wird.

In einer Ausführungsform weist das Spiralgehäuse einen Spiralbereich und einen stromab von dem Spiralbereich angeordne- ten Abströmbereich mit einer Abströmöffnung auf, wobei in dem Spiralbereich einen Innenwand des Spiralgehäuses im Wesentli ¬ chen einer Spiralfunktion entsprechend von einer Rotationsachse des Rotors beabstandet ist. Die Spiralfunktion kann dabei insbesondere ersichtlich werden, wenn das Spiralgehäuse in einer Ebene senkrecht zur Ro ¬ tationsachse des Rotors aufgeschnitten wird. In dieser

Schnittebene kann die Innenwand des Spiralgehäuses eine Kurve bilden, die um die Rotationsachse des Rotors verläuft und sich von der Rotationsachse kontinuierlich entfernt. Die Spi ¬ ralfunktion kann dabei als Schneckenlinie einer mathematisch beschriebenen Spiralfunktion lediglich nachempfunden sein oder ganz oder stückweise einer beispielsweise mathematischen Spiralfunktion entsprechen.

Die Spiralfunktion kann beispielsweise nach Art einer archimedischen Spirale ausgebildet sein, durch die der Abstand zwischen Innenwand und Rotationsachse im Wesentlichen proportional zum Drehwinkel und damit zu einem Umfangsabschnitt des Radiallüfterrads anwachsen kann. Hierdurch kann am Umfang das Radiallüfterrad ausgeblasenes Kühlfluid durch den sich archi ¬ medisch weitenden Gehäusebereich effektiv abtransportiert werden, wobei Hochdruckgebiete vermieden werden.

Alternativ dazu kann die Spiralfunktion durch eine angenäherte Betrachtung des Wegs eines Stromfadens und/oder Reib- staubpartikels festgelegt sein, wodurch sich nach differenti- algeometrischen Betrachtungen eine logarithmische Spiralfunktion ergibt, bei der Radiallinien durch die Rotationsachse die Innenwand unter gleichbleibendem Tangentenwinkel schnei ¬ den. Bei einer derartigen Anordnung der Innenwand können Stromfäden und somit auch die mit dem Kühlfluid vermengten Reibstaubpartikel im Wesentlichen ungehindert und unter Ver ¬ meidung von Hochdruckgebieten aus dem Spiralbereich heraus geleitet werden. Dies unterstützt den effektiven Abtransport der Reibstaubpartikel und verhindert eine Ablagerung der Par ¬ tikel an der Innenwand.

Auch weitere Spiralgestaltungen sind möglich, wie beispielsweise eine Anordnung der Innenwand als hyperbolische Spirale oder eine stückweise Spiraldefinition. Der stromab von dem Spiralbereich angeordnete Abströmbereich kann beispielsweise nach Art eines Abströmstutzens eine ge ¬ zielte Ausleitung des Kühlfluids und des damit vermengten Reibstaubs gewährleisten.

In einer Ausführungsform ist in dem Abströmbereich die Größe der Querschnittsfläche in Strömungsrichtung konstant. Insbe ¬ sondere können die den Abströmbereich seitlich begrenzenden Innenwände in einer Schnittebene senkrecht zur Rotationsachse des Rotors zumindest stückweise oder im gesamten Abströmbe ¬ reich parallel zueinander angeordnet sein.

Die in Strömungsrichtung konstante Querschnittsfläche des Abströmbereichs ermöglicht ein Abströmen des mit dem Reib ¬ staub verunreinigten Kühlfluids durch den Abströmbereich mit konstantem Druck, so dass Bereiche höheren Drucks sowie Ver- wirbelungen beispielsweise an der Innenwand im Abströmbereich vermieden werden. Der Abströmstutzen wird gleichmäßig durch- strömt, was eine Bildung von Reibstaubablagerungen vermindert und gleichzeitig einen Abtrag etwaiger Ablagerungen verbes ¬ sert. Einer Verschmutzung des Spiralgehäuses wird so effektiv vorgebeugt bzw. entgegengewirkt. In einer Variante ist in einem Übergangsbereich zwischen dem Spiralbereich und dem Abströmbereich durch die Innenwand eine Zunge derart ausgebildet, dass an der Zunge in einer Schnitt ¬ ebene senkrecht zur Rotationsachse ein Zungenabstand zwischen der Innenwand und einem äußeren Umfang des Radiallüfterrads besteht, der minimaler Abstand zwischen der Innenwand und dem äußeren Umfang des Radiallüfterrads ist.

Die Zunge bildet somit im Anstoßbereich zwischen dem Spiral ¬ bereich und dem Abströmbereich eine Art Knick bzw. Falte der Innenwand aus. Hierdurch entsteht ein Vorstand, an dessen

Spitze ein Ort minimalen Abstands zwischen Innenwand und Um ¬ fang des Radiallüfterrads befindlich ist. Der Zungenabstand entspricht dem radial von der Rotationsachse der Welle ausge- hend gemessenen Abstand zwischen dem äußeren Umfang des

Radiallüfterrads und der Innenwand an der Spitze der Zunge.

Durch die Zunge wird zwischen Innenwand und Umfang des

Radiallüfterrads ein schmaler Spalt ausgebildet. Hierdurch kann vermieden werden, dass bereits aus dem Radiallüfterrad heraus befördertes, mit Reibstaub versetztes Kühlfluid durch seinen Drall aus dem Abströmbereich erneut in den Spiralbereich gelangt. Insbesondere werden Reibstaubpartikel, die be- reits aus dem Spiralbereich in den Abströmbereich geleitet wurden, durch die Zunge an einem erneuten Eintreten in den Spiralbereich im Wesentlichen gehindert.

Da derartige Partikel durch die Führung im Spiralbereich zum Abströmbereich bereits verlangsamt wurden, würde ihr erneutes Eintreten in den Spiralbereich nahe an der Innenwand ein Ablagern wahrscheinlich machen. Durch die Zunge wird daher effektiv den Reibstaubablagerungen im Spiralbereich vorgebeugt. In einer Ausführungsform ist der Zungenabstand kleiner als die Hälfte einer Radialerstreckung von Schaufeln des Radiallüfterrads .

Hierdurch wird ein erneutes Eintragen des bereits aus dem Spiralbereich in den Abströmbereich ausgetragenen, mit Reibstaub durchsetzen Kühlfluids in den Spiralbereich vermieden, so dass weiteren Ablagerungen entgegengewirkt wird.

In einer weiteren Ausführungsform entspricht in dem Spiralbe- reich ein Maximalwert eines radial von der Rotationsachse des Rotors ausgehend gemessenen Abstands zwischen dem äußeren Umfang des Radiallüfterrads und der Innenwand einem Sechs- bis Achtfachen des Zungenabstands. Durch eine derartige Gestaltung des Spiralbereichs wird eine ausreichende Weitung des Bereichs zwischen der radialen Aus ¬ trittskante des Radiallüfterrads und der Innenwand entlang einer Bewegungsrichtung der Schaufeln des Radiallüfterrads erzielt. Dies ermöglicht einen effektiven Abtransport des mit dem Reibstaub versetzten Kühlfluids durch die Schaufeln des Lüfterrads bei ihrer Drehung ausgehend von dem Bereich der Zunge hin zum Bereich des Maximalwerts. Hierdurch werden Druckunterschiede vermieden, ein gleichmäßiges Ausströmen des verunreinigten Kühlfluids wird unterstützt und Ablagerungen wird entgegengewirkt.

In einer weiteren Ausführungsform ist die Zunge stumpfwinklig ausgebildet. Insbesondere kann eine Tangentialflache der In ¬ nenwand im Spiralbereich mit einer Tangentialflache der In ¬ nenwand im Abströmbereich im Bereich der Zunge bzw. der Zungenspitze einen stumpfen Außenwinkel in Bezug auf die Rotati ¬ onsachse einschließen.

Durch die stumpfwinklige Ausführung der Zunge werden Gebiete mit großen Druckunterschieden noch besser vermieden, was der Entstehung von Rückstrombereichen und der Ausbildung von Totstrombereichen mit hoher Ablagerungsgefahr des Reibstaubs entgegenwirkt.

In einer weiteren Ausführungsform schließt die Zunge einen Winkel zwischen 110° und 130° ein. Ein derartiger Winkel hat sich in Versuchsreihen als geeignet erwiesen, um einerseits einem erneuten Eintrag des bereits in den Abströmbereich geleiteten, mit dem Reibstaub durchsetzten Kühlfluids in den Spiralbereich entgegenzuwirken und andererseits die Ausbildung von Strömungsgebieten mit hohen Druck- unterschieden zu vermeiden, die für die Ausbildung von Rück- und/oder Totstromgebieten ursächlich sein können.

Ein Nachrüstsatz für eine Schleifringanordnung mit den vorstehend genannten Merkmalen weist insbesondere das Spiralge- häuse auf.

Das Spiralgehäuse weist dabei insbesondere einzelne oder alle Merkmale wie vorstehend beschrieben auf. Es kann zusätzlich so gestaltet sein, dass es mit nur geringem Montageaufwand an einer bestehenden Schleifringanordnung anordenbar ist.

Das Anbieten eines Nachrüstsatzes mit einem Spiralgehäuse er ¬ möglicht es, bestehende Schleifringanordnungen beispielsweise in Turbogeneratoren mit einer erfindungsgemäßen Schleifringanordnung auszustatten. Hierdurch ist lediglich ein gegebenenfalls in dem Schleifringsatz befindliches Lüftergehäuse gegen das Spiralgehäuse auszutauschen. Das Spiralgehäuse muss geeignet dimensioniert sein, um an dem Rotor anbringbar und an bzw. um das Radiallüfterrad anordenbar zu sein.

Mit dem Nachrüstsatz können verstopfungsanfälligere Lüftergehäuse durch das erfindungsgemäße Spiralgehäuse ausgetauscht werden. Hierdurch werden Reibstaubablagerungen vermieden, die Schleifkontakteinrichtung kann effektiv gekühlt werden und eine Lebensdauer bzw. Zuverlässigkeit der Schleifringanord ¬ nung kann verbessert werden.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden.

Es zeigen:

Figur 1 eine Schleifringanordnung für eine elektrische Rotationsmaschine mit schematisch dargestelltem Kühl- fluidstrom,

Figur 2 eine halbseitig dargestellte Schnittansicht durch ein Spiralgehäuse mit Radiallüfterrad,

Figur 3 ein Verfahren zur Bestimmung von Parametern für das

Spiralgehäuse aus Figur 2, Figur 4 einen Schnitt senkrecht zu einer Rotationsachse durch ein Spiralgehäuse mit Radiallüfterrad und

Figur 5 einen Schnitt senkrecht zur Rotationsachse durch ein weiteres Spiralgehäuse mit Radiallüfterrad.

Figur 1 zeigt schematisch eine Schleifringanordnung 1, welche an einem Rotor 2 einer elektrischen Rotationsmaschine, beispielsweise eines Generators, Turbogenerators oder Motors, angeordnet ist. An dem im Bereich der Schleifringanordnung wellenartig ausgestalteten Rotor 2 sind zwei Schleifkontakt- einrichtungen 3 derart angeordnet, dass ein Schleifring der Schleifkontakteinrichtung 3 drehfest mit dem Rotor verbunden ist, während ein Schleifkontaktelement wie z.B. eine Kohle- bürste an einem Stator der Rotationsmaschine angeordnet und mit diesem elektrisch gekoppelt ist. Schleifring und Schleif ¬ kontaktelement sind dabei derart zueinander angeordnet, dass bei einer Rotation des Schleifrings mit dem Rotor der

Schleifring zyklisch mit dem Schleifkontaktelement in Kontakt bringbar ist, so dass ein elektrischer Kontakt nach Art einer Bürstenbrücke ausbildbar ist.

Zwischen den Schleifkontakteinrichtungen 3 ist ein Radiallüfterrad 4 angeordnet, welches drehfest oder über ein Getriebe mit dem Rotor 2 verbunden sein kann. Das Radiallüfterrad 4 kann beispielsweise eine Mittelscheibe 5 aufweisen, an der beidseitig jeweils eine Schaufelscheibe 6 mit geringerem ra ¬ dialen Umfang und äußerlich am Umfang angeordneten Schaufeln angeordnet sind, an welchen wiederum beidseitig Deckscheiben 7 mit einem Radius im Wesentlichen entsprechend dem der Mit ¬ telscheibe 5 angeordnet sein können. Die Schaufeln können ei ¬ ne Radialerstreckung entsprechend dem Radius der Mittel- bzw. Deckplatten 5, 7 aufweisen. In den Deckplatten 7 können konzentrisch zur Rotationsachse Ausnehmungen vorgesehen sein, die sich radial bis in den Bereich der Schaufeln erstrecken und die somit einen seitlichen Einlass in den Schaufelbereich des Radiallüfterrads 4 bilden. In einem Betrieb der Rotationsmaschine wird der Rotor 2 in Rotation versetzt. Hierdurch wird an den Schleifkontaktein- richtungen 3 der zyklische Schleifkontakt zwischen dem

Schleifring und dem Schleifkontaktelement hergestellt.

Gleichzeitig wird das Radiallüfterrad 4 in Rotation versetzt, wobei ein im Schaufelraum befindliches Fluid radial nach au ¬ ßen abgeführt wird, wie durch den Kühlfluidabstrom 8 dargestellt. Hierdurch entsteht ein Sog in den Schaufelraum, der zum Ansaugen eines Fluids seitlich durch die Ausnehmungen der Deckplatten 7 des Radiallüfterrads 4 führt.

Der Sog kann genutzt werden, um mittels einer nach Art eines die Schleifkontakteinrichtungen 3 umschließenden, zu den Ausnehmungen der Deckplatten 7 des Radiallüfterrads 4 führenden Ansaugstutzens ausgebildeten Ansaugeinrichtung ein im Bereich der Schleifkontakteinrichtungen 3 bereitgestelltes Kühlfluid durch die Schleifkontakteinrichtungen 3 und insbesondere entlang dem Schleifring und dem Schleifkontaktelement in das Radiallüfterrad 4 zu saugen, wie durch den Kühlfluidstrom 9 angedeutet. Dies ermöglicht es, einerseits die Schleifkon ¬ takteinrichtungen 3 effektiv zu kühlen und andererseits einen durch den Schleifkontakt von dem Schleifkontaktelement und/oder dem Schleifring abgespanten Reibstaub aus der

Schleifkontakteinrichtung 3 und der gesamten Schleifringan- Ordnung 1 heraus zu befördern.

Um das mit dem Reibstaub durchsetzte und erwärmte Kühlfluid gezielt und effektiv aus der Schleifringanordnung 1 zu entfernen, kann außen an einem äußeren radialen Umfang des

Radiallüfterrads 4 ein das Radiallüfterrad 4 umschließendes Gehäuse angeordnet sein, dessen Konstruktion gemäß den Figu ¬ ren 2 und 3 vorgenommen werden kann.

Figur 2 zeigt schematisch in einer halbseitigen Schnittan- sieht eine Anordnung eines Spiralgehäuses 10 an einem Radial ¬ lüfterrad 4. Seitlich zum Radiallüfterrad 4 führt ein Ansaug ¬ stutzen 11 zum Führen eines Kühlfluids in ein Inneres des Radiallüfterrads 4. Bei einer Auslegung des Spiralgehäuses 10 kann seine Breite 12 breiter gewählt sein als eine Breite 13 des Radiallüfterrads 4 an seinem äußeren Umfang. Ein Radialzuwachs 14 kann, wie in der Zusammenschau von Figur 2 mit Figur 3 deutlich wird, in Abhängigkeit von einem Umfangswinkel 15 und insbe ¬ sondere in Abhängigkeit von einem Winkelzuwachs 16 bestimmt werden . Wird hierbei eine Ausbildung des Spiralgehäuses 10 entspre ¬ chend einer unter der Annahme eines konstanten Dralls eines Kühlfluid- oder Reibstaubpartikels berechneten Stromfaden ¬ linie angestrebt, so kann sich beispielsweise eine Gestaltung einer Innenwand des Spiralgehäuses 10 in Form einer logarith- mischen Spirale ergeben.

Figur 4 zeigt ein Spiralgehäuse 10 mit einem darin angeordne ¬ ten Radiallüfterrad 4 mit angedeuteter Drehrichtung. Das Spiralgehäuse 10 weist einen Spiralbereich 17 auf, in dem eine Innenwand des Spiralgehäuses 10 im Wesentlichen einer Spiral ¬ funktion entsprechend von einer Rotationsachse des Rotors 2 und damit auch von einem äußeren Umfang des Radiallüfterrads 4 beabstandet ist. Durch die spiralförmige Anordnung der In ¬ nenwand des Spiralgehäuses 10 verbreitert sich der Freiraum zwischen dem äußeren Umfang des Radiallüfterrads 4 und der

Innenwand des Spiralgehäuses 10 stromab, so dass ein von dem Radiallüfterrad 4 ausgeblasener, mit dem Reibstaub durchsetzter Kühlfluidstrom effektiv durch den Spiralbereich 17 in einen Abströmbereich 18 des Spiralgehäuses 10 abgeführt werden kann. Der in Strömungsrichtung zunehmende Abstand zwischen der Innenwand des Spiralgehäuses 10 und dem äußeren Umfang des Radiallüfterrads 4 ermöglicht es, das Kühlfluid mit den Reibstaubpartikeln derart abzuführen, dass Bereiche mit hohem Druck sowie große Druckunterschiede im Spiralbereich 17 ver- mieden werden. Rück- oder Totstromgebiete, in denen sich der Reibstaub am Gehäuse ablagern könnte, werden so weitgehend vermieden . Stromab vom Spiralbereich 17 wird das mit dem Reibstaub durchsetzte Kühlfluid durch den Abströmbereich 18 zu einer Abströmöffnung 19 geführt, wo es aus dem Spiralgehäuse 10 ausgeleitet wird.

In einem Übergangsbereich zwischen dem Spiralbereich 17 und dem Abströmbereich 18 bildet die Innenwand des Spiralgehäuses 10 eine Zunge 20 derart aus, dass an der Zunge ein Zungenab ¬ stand 21 zwischen der Innenwand des Spiralgehäuses 10 und ei- nem äußeren Umfang des Radiallüfterrads 4 minimal ist, dass also der minimale radiale Abstand zwischen der Innenwand des Spiralgehäuses 10 und dem äußeren Umfang des Radiallüfterrads 4 im Zungenbereich angenommen wird. Der Zungenbereich bildet einen Vorstand in das Innere des Spiralgehäuses 10 hinein. Insbesondere ist im gezeigten Beispiel der Zungenabstand 21 kleiner die Hälfte einer Radialerstreckung von Schaufeln 22 des Radiallüfterrads 4.

Hierdurch wird erreicht, dass der Abströmbereich 18 nur durch einen schmalen Spalt vor der Zunge 20 mit dem Spiralbereich in Verbindung steht. Hierdurch können Strömungsgebiete mit unterschiedlicher Strömungsrichtung, wie sie einerseits im Spiralbereich und andererseits stromab dazu im Abströmbereich ausbildbar sind, voneinander im Wesentlichen getrennt werden. Eine Hauptströmungsrichtung ist somit in jedem Bereich des Spiralgehäuses 10 festgelegt.

Hierdurch kann ein Auftreten von Rück- und Totstromgebieten verhindert werden, was den Durchsatz verbessert und gleich- zeitig ein Anlagern von Reibstaub an der Innenwand des Spi ¬ ralgehäuses 10 verhindert.

Weiterhin ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Zunge 20 stumpfwinklig ausgebildet, da eine Tangentialfläche der Innenwand im Spiralbereich 17 angrenzend an die Zunge 20 mit einer Tangentialfläche der Innenwand im Abströmbereich 18 an ¬ grenzend an die Zunge 20 einen stumpfen Außenwinkel 23 ein ¬ schließt. Insbesondere kann die Zunge 20 im gezeigten Bei- spiel einen Außenwinkel 23 zwischen 110° und 130° aufweisen, da sich dieser Bereich als besonders günstig für das Vermei ¬ den von Reibstaubablagerungen an der Zunge 20 erwiesen hat. Hierdurch können Druckspitzen im Bereich der Zunge 20 vermie- den und Ablagerungen von Reibstaubpartikeln gemindert werden.

Figur 5 zeigt ein weiteres Beispiel eines Spiralgehäuses 10 mit darin angeordnetem Radiallüfterrad 4, bei dem im Abströmbereich 18 eine Größe der Querschnittsfläche in Strömungs- richtung konstant ist. Dies kann bei einer gleichbleibenden Höhe des Abströmbereichs 18 in Richtung der Rotationsachse des Radiallüfterrads durch eine im Wesentlichen parallele Führung der gegenüberliegenden Abschnitte der Innenwand des Spiralgehäuses 10 erreicht werden.

Durch die in Strömungsrichtung konstante Querschnittsfläche kann im Abströmbereich 18 ein gleichmäßiges Strömungsverhal ¬ ten erreicht werden, bei dem große Druckdifferenzen und damit Verwirbelungen und Rück- und Totstromgebiete vermieden bzw. reduziert werden können. Hierdurch werden Ablagerungen von Reibstaub im Wesentlichen vermieden.

Weiterhin entspricht ein Maximalwert 24 des radial von der Rotationsachse ausgehend gemessenen Abstands zwischen dem äu- ßeren Umfang des Radiallüfterrads 4 und der Innenwand des Spiralgehäuses 10 dem Sechs- bis Achtfachen des Zungenab ¬ stands 21. Hierdurch wird eine Auslegung des Spiralbereichs 17 erreicht, die ein gleichmäßiges Abströmen des mit Reib ¬ staub versetzten Kühlfluids aus dem Radiallüfterrad 4 in den Spiralbereich 17 und von dort aus in den Abströmbereich 18 unterstützt. Hierdurch werden Reibstaubablagerungen an der Innenwand des Spiralgehäuses 10 vermieden.

Demzufolge wird durch die spiralförmige Gehäusegeometrie ein Austrag von Reibstaub verbessert und Ablagerungen des Reib- staubs werden vermieden, wodurch eine verbesserte Ersetzbarkeit und eine verlängerte Lebensdauer der gesamten Schleif- ringanordnung insbesondere an elektrischen Rotationsmaschinen mit Hochleistungsanforderungen erreicht wird.

Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausfüh- rungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele einge ¬ schränkt, und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .